Helles Hefeweizen

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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ThomasT
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Helles Hefeweizen

#1

Beitrag von ThomasT »

Hallo!

Möchte nun zum ersten mal ein Hefeweizen probieren, als Basis dient das Rezept Triticum Wormatia.

50% Weizen Hell
25% Pilsner Malz
25% Wiener Malz

Rast bei 55 Grad für 15min
2. Rast bei 62 Grad für 50min
3. Rast bei 72 Grad für 20min
Abmaischen bei 78 Grad

Würzekochen:

3 Hopfengaben mit Saphir, die Letze mittels Whirlpool bei 80 Grad

Hefe soll es die Wyeast 3068 werden!

Nun zur eigentlichen Frage:

Nach der Hauptgärung würde ich gerne in NC-Keg´s abfüllen, laut meiner Recherche würde dies auch so funktionieren, auch mit der Karbonisierung mittels CO2 Flasche.
Ich möchte mir aber die natürliche Trübung erhalten, soll ich beim Abfüllen in die NC-Keg´s den Hefesatz etwas aufrühren?
Danach kühlen auf 4 Grad, karbonisieren mittels forced carbonation (Jungbiertemp. 4 Grad, 2,5 Bar Co2 für 8 Minuten, dabei Fass bewegen...)
Dann Fass auf den Kopf im Kühlschrank für weitere 1-2 Wochen lagern..., dies soll lt. Recherche die natürliche Trübung begünstigen

Was haltet ihr von dieser Vorgehensweise??

Danke im Voraus!

Lg Tom
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Braufex
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Re: Helles Hefeweizen

#2

Beitrag von Braufex »

Servus Tom,
dieses Weizen hab ich schon oft gebraut und die Schüttung immer wieder nach meinen Wünschen angepasst und abgewandelt.

Zu den Rasten:
- die 2.Rast fahre ich, aufgrund der gestiegenen Verkleisterungstemperaturen, statt bei 62 bei 63°C
- Abmaischen wenn Jodnormal bei 72 - 75°C.
78°C sind nicht nötig; birgt ein unnötiges Risiko der Denaturierung der Enzyme, falls die Temperaturführung doch mal zu hoch ist

Zum besseren Läutern (Weizen hat keine Spelzen) gebe ich beim Einmaischen 2% Reisspelzen zu (100g zu 5kg Malz), hat sich bewährt

Zu Deiner eigentlichen Frage:
Ich selber fülle, aus Überzeugung, mein Hefeweizen grundsätzlich in Flaschen ab, Nachgärung mit Zucker auf 6,5 - 7,0 g CO2/Liter.

Wenn ich in Kegs abfüllen würde, würde ich folgendermaßen vorgehen:
- bei einer gegebenen Stammwürze von 12,5 - 13,0°P würde ich bei einem scheinbaren Restextrakt zwischen 4 - 5 %w/w in ein Keg abziehen (Grünschlauchen).
- dabei das Gärfaß nicht vorher abkühlen und den Hefebodensatz nicht aufrühren; im Jungbier ist genügend aktive Hefe zur Nachgärung
- das Keg mit einem verschlossenen Spundventil und bei normaler Gärtemperatur (18-20°C) stehen lassen
- bei einem Druck von 3 bar ( wahrscheinlich nach ca. 4 -7 Tagen) das Spundventil so einstellen, dass es bei über 2,7 bar abbläst, so hast Du eine Karbonisierung von 6,0 g CO2/Liter; mehr würde ich nicht machen. Wird sonst evtl. eine Schaumpartie beim Zapfen.
- nach dem Ende der Nachgärung das Fass kühlen, zusätzliche Reifezeit benötigt das Bier eigentlich nicht.
Mir schmeckt es frisch am Besten.

Für die Trübe würde ich:
- das Fass umgekehrt lagern und ein zwei Stunden vor dem Zapfen das Fass umdrehen, so dass sich die Hefe im Fass verteilt
- oder ein bis zwei Stunden vor dem Zapfen das Fass aufschütteln/schwenken/rollen

Viel Erfolg,
Gruß Erwin
ThomasT
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Re: Helles Hefeweizen

#3

Beitrag von ThomasT »

Servus Braufex!

Vielen Dank für deine Antwort!

Den Tipp mit der Rast und dem Abmaischen werden ich umsetzten.
Auch die Reisspelzen werde ich verwenden, sehe ich das richtig das du diese nur für den Anteil vom Weizenmalz (in meinem Fall ca. 2,5 Kg, ergo 50g Reisspelzen) nimmst?

An das Thema Grünschlauchen möchte ich mich noch nicht heranwagen, ist erst mein fünfter Sud, da fehlt mir noch die Erfahrung.
Werde dann einfach in Flaschen Abfüllen, ev. kauf ich mir noch einen Kronkorkenverschließer. Verwendest du auch ein Flaschenmanometer, oder kann ich darauf verzichten wenn ich erst nach ca. 2 Wochen Hauptgärung Abfülle?

Vielen Dank
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Braufex
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Re: Helles Hefeweizen

#4

Beitrag von Braufex »

ThomasT hat geschrieben: Sonntag 29. Mai 2022, 15:45 Auch die Reisspelzen werde ich verwenden, sehe ich das richtig das du diese nur für den Anteil vom Weizenmalz (in meinem Fall ca. 2,5 Kg, ergo 50g Reisspelzen) nimmst?
Die 2% beziehen sich auf die gesamte Malzmenge, was eigentlich, wie Du richtig erkannt hast, die falsche Bezugsgröße ist.
In Bezug auf die Weizenmenge nehme ich bei 2,5kg Weizen 100g Reisspelzen, also dann 4% der Weizenmenge.
An das Thema Grünschlauchen möchte ich mich noch nicht heranwagen, ist erst mein fünfter Sud, da fehlt mir noch die Erfahrung.
Wenn Du das in einem Keg mit einem Spundventil machst, ist das einfacher und ungefährlicher als das Karbonisieren in der Flasche mit Zucker oder Speise.
Du darfst nur nicht den Zeitpunkt verpassen, da Dir sonst der Restextrakt für die Karbonisierung fehlt.
Ist aber auch kein echtes Problem, da Du ja mit der CO2-Flasche immmer noch zusätzlich Zwangskarbonisieren kannst.
Ich schlauche meine untergärigen Biere alle grün ins Keg. Nach der Nachgärung wird dann nochmal ins Reife- bzw. Zapfkeg umgedrückt.
Werde dann einfach in Flaschen Abfüllen
Würde ich Dir bei einem Hefeweizen, wie dem Triticum Wormatia, auch empfehlen
Verwendest du auch ein Flaschenmanometer, oder kann ich darauf verzichten wenn ich erst nach ca. 2 Wochen Hauptgärung Abfülle?
Flaschenmanometer gehören für mich zur Grundausstattung bei Flaschengärung. Nur so hast Du eine Kontrolle über den Fortschritt bzw. Erfolg der Nachgärung und über den max. entstehenden Druck.
Falls doch mal was schief läuft, was aufgrund der vielzahl der Fehlermöglichkeiten nicht so unwahrscheinlich ist.
Gerade am Anfang, aber auch, wenn man meint, man hat die Sache bereits im Griff ...

Bei meinem aktuellen Sud in der Nachgärung habe ich sogar 2 Flaschen damit ausgestattet.
Aber auch nur, weil ich ja eh 2 Stück da habe und ein Vergleich immer interessant ist :Pulpfiction

Gruß Erwin
Zuletzt geändert von Braufex am Sonntag 29. Mai 2022, 18:52, insgesamt 2-mal geändert.
ThomasT
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Re: Helles Hefeweizen

#5

Beitrag von ThomasT »

Vielen Dank! Kannst du mir ein Flaschenmanometer empfehlen, ich hätte an das Mattmill gedacht, die gehen wohl für normale und Bügelflaschen?
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Sebasstian
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Re: Helles Hefeweizen

#6

Beitrag von Sebasstian »

- gelöscht, weil erledigt -
Zuletzt geändert von Sebasstian am Montag 30. Mai 2022, 10:01, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße,
Sebastian
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Braufex
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Re: Helles Hefeweizen

#7

Beitrag von Braufex »

ThomasT hat geschrieben: Sonntag 29. Mai 2022, 18:32 Vielen Dank! Kannst du mir ein Flaschenmanometer empfehlen, ich hätte an das Mattmill gedacht, die gehen wohl für normale und Bügelflaschen?
Ich habe zwei Mattmill-Manometer für Bügelflaschen, sind für mich optimal, da ich nur in Bügelflaschen abfülle.
Du kannst Dir ja auch nur für das Manometer eine Flasche bereitstellen.

Ich persönlich bin mit dem Universal nicht glücklich geworden, da die Innendurchmesser der Flaschenöffnungen zu unterschiedlich und teilweise zu klein waren. Kann das Manometer aber ja nichts dafür ...
Aber wenn Du gebraucht eines bekommst, kannst Du Dir ja eine passende Flasche für das Manometer suchen und bereitstellen.


In der Zwischenzeit hat Matthias ein neues Kronkorken-Flaschenmanometer entwickelt, schaut auch gut aus ... :thumbup

Gruß Erwin
ThomasT
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Re: Helles Hefeweizen

#8

Beitrag von ThomasT »

:thumbup Danke Erwin, hast mir echt weitergeholfen!!!
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Braufex
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Re: Helles Hefeweizen

#9

Beitrag von Braufex »

ThomasT hat geschrieben: Sonntag 29. Mai 2022, 19:22 :thumbup Danke Erwin, hast mir echt weitergeholfen!!!
Gerne :Drink

Noch ein Hinweis: die Wyeast 3068 ist eine super Hefe für das Weizen.
Aber nicht vergessen, sie rechtzeitig zu aktivieren.
Und noch eine, wahrscheinlich für Dich überflüssige, Info:
bei Verwendung von Flüssighefen ist die Belüftung der Würze beim Anstellen der Hefe Pflicht ...

Vielleicht zeigst Du uns ja Dein Ergebnis.

Viel Erfolg,
Gruß Erwin :Greets
ThomasT
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Re: Helles Hefeweizen

#10

Beitrag von ThomasT »

Mach ich gerne!
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