Rezeptcheck NEIPA

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Rezeptcheck NEIPA

#1

Beitrag von dukeboris »

Hallo zusammen,

ich möchte ein NEIPA brauen. Das Wasser wird wie folgt eingestellt:

Calcium 122,1
Magnesium 0,2
Natrium 24,2
Hydrogencarbonat 7,1
Chlorid 182,6
Sulfat 91,1

Gesamthärte 17,1
Carbonathärte 0,3
Ca-Härte 17,1
Mg-Härte 0,0
Nichtcarbonathärte 16,8
SO4/Cl-Verhältnis 0,50
Restalkalität -4,57

Schüttung sind dann so aus:

Pale Ale 75,0%
Haferflocken 20,0%
Weizenmalz hell 5,0%

Maischen:
10 Minuten 55°C Eiweißrast für den Schaum
60 Minuten 58°C Kombirast bis zur Iodneutralität

Kochen:
60 Minuten ohne Hopfengabe

Whirpool:
3,5 g/l Mosaic
2,0 g/l Citra

1. Kalthopfung nach ca. 2 Tagen Gärung:
6 g/l Mosaic LupoMAX
1,7 g/l Simcoe
4,5 g/l Citra


2. Hopfung im Kühlschrank nach der HG bei 4°C:
3 g/l Mosaic LupoMAX
1,7 g/l Simcoe
4,5 g/l Citra
1,8 g/l Mosaic Cryo

Gärung unter Druck im Fermentasaurus und dann Umdrücken in Kegs.

Hefe bin ich noch in der FIndungsphase. Irgendwelche Schnitzer im Rezept?

Danke und Gruß.
Boris
nPlusEins
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 334
Registriert: Sonntag 7. Februar 2016, 17:03
Wohnort: Karlsruhe

Re: Rezeptcheck NEIPA

#2

Beitrag von nPlusEins »

Schüttung und Wasser sieht auf den ersten Blick gut aus.
dukeboris hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 18:08 Maischen:
10 Minuten 55°C Eiweißrast für den Schaum
60 Minuten 58°C Kombirast bis zur Iodneutralität

Kochen:
60 Minuten ohne Hopfengabe
Zur Maische:
Soll eine Eiweißrast nicht eigentlich zur Klärung und dem Eiweißabbau beitragen - also den Schaum eher schlechter machen?
Kombirast Temerpatur 58° vmtl. ein Tippfehler?

Kochen / Hopfengabe:
Meinst du dass ausreichend Bitterkeit durch den Whirpool Hopfen und die Kalthopfung kommt?
Ich würde vmtl. zumindest eine kleine Bitterhopfung machen. Der Hopfen erhöht auch die mikrobiologische Stabilität und verringert dadurch das Risiko sich bei der Kalthopfung was einzufangen.

Kalthopfung:
Sieht "viel" aus. Also grob ~500g Hopfen die insgesamt mit ins Gärfass kommen? Hab ich keine Erfahrung mit solchen Mengen. Aber dann bestimmt mit Coldcrash?
metaler143
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37

Re: Rezeptcheck NEIPA

#3

Beitrag von metaler143 »

Ich hatte kürzlich ein NEIPA gebraut und mit kleiner Bittergabe (~14 IBU) und Whirlpoolhopfung bei 75°C gearbeitet. Ist am Ende einen Ticken zu bitter geworden. Würde beim nächsten Mal auf die Bittergabe verzichten und nur noch mit dem Whirlpool arbeiten.

Ansonsten sah mein Rezept ähnlich aus:
70% Pale Ale
20% Haferflocken
10% Weizen

Kombirast bei 67 °C

Hefe: Verdant

Erste Hopfengabe in die aktive, bis dato drucklose, HG, zweite Hopfengabe gegen Ende der HG bei HG Temperatur. Hier ein Tipp: Lass es drucklos gären, bis die 2. Hopfengabe drinnen ist. Mir ist eine riesige Schaumfontäne entgegen gekommen, riesige Sauerei zum aufwischen.

Dann Coldcrash und ins Keg. Habe mit der 2. Hopfengabe auch etwas Natriumdisulfit gegeben, bisher (nach ca. 5 Wochen) noch keine Anzeichen von Oxidation.
hurra
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 45
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2016, 20:09

Re: Rezeptcheck NEIPA

#4

Beitrag von hurra »

Mein NEIPA ebenfalls mit der Verdant hat leider HopBurn.

Willst du direkt stopfen oder mit Säckchen?
Eventuell die Stopfgaben etwas reduzieren. Ich habe mit insgesamt 4.35g/l gestopft und es ist leider trotz ausschließlicher Hopfengaben im Whirlpool und Kaltbereich viel zu bitter (HopBurn).
metaler143
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37

Re: Rezeptcheck NEIPA

#5

Beitrag von metaler143 »

hurra hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 19:52 Mein NEIPA ebenfalls mit der Verdant hat leider HopBurn.

Willst du direkt stopfen oder mit Säckchen?
Eventuell die Stopfgaben etwas reduzieren. Ich habe mit insgesamt 4.35g/l gestopft und es ist leider trotz ausschließlicher Hopfengaben im Whirlpool und Kaltbereich viel zu bitter (HopBurn).
Wie lange hattest du den Stopfhopfen drinnen?
hurra
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 45
Registriert: Sonntag 23. Oktober 2016, 20:09

Re: Rezeptcheck NEIPA

#6

Beitrag von hurra »

metaler143 hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 20:01
hurra hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 19:52 Mein NEIPA ebenfalls mit der Verdant hat leider HopBurn.

Willst du direkt stopfen oder mit Säckchen?
Eventuell die Stopfgaben etwas reduzieren. Ich habe mit insgesamt 4.35g/l gestopft und es ist leider trotz ausschließlicher Hopfengaben im Whirlpool und Kaltbereich viel zu bitter (HopBurn).
Wie lange hattest du den Stopfhopfen drinnen?
Nach meinen Aufzeichnungen 3 Tage. Darin ist der Cold Crash inkludiert.
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: Rezeptcheck NEIPA

#7

Beitrag von integrator »

metaler143 hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 19:30 Ich hatte kürzlich ein NEIPA gebraut und mit kleiner Bittergabe (~14 IBU) und Whirlpoolhopfung bei 75°C gearbeitet. Ist am Ende einen Ticken zu bitter geworden. Würde beim nächsten Mal auf die Bittergabe verzichten und nur noch mit dem Whirlpool arbeiten.
14 IBU und zu bitter :Grübel das kann nicht passen.
Grundsätzlich muss man bei grossen Hopfengaben sehr stark auf die Kochzeit und die Nachisomisierung achten.
Bei meinen NEIPA's nehme ich gerne Hopfen mit hohem Ölgehalt.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Benutzeravatar
Spittyman
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 760
Registriert: Sonntag 14. Januar 2018, 17:58

Re: Rezeptcheck NEIPA

#8

Beitrag von Spittyman »

Ja, die Eiweißrast ist eben nicht für besseren Schaum gedacht, sondern um der Hefe mehr FAN zu geben und das Bier klarer zu bekommen.

Grüße
Fabian
Menschen, die bestimmte Biere aufgrund ihrer Herkunft, Brauart oder Farbe als "Hundepisse" bezeichnen, tun mir leid. :thumbdown Es lebe der Geschmack und die Vielfalt in jederlei Hinsicht! :Bigsmile
Benutzeravatar
§11
Moderator
Moderator
Beiträge: 9357
Registriert: Freitag 30. Oktober 2015, 08:24

Re: Rezeptcheck NEIPA

#9

Beitrag von §11 »

Spittyman hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 20:25 Ja, die Eiweißrast ist eben nicht für besseren Schaum gedacht, sondern um der Hefe mehr FAN zu geben und das Bier klarer zu bekommen.

Grüße
Fabian
Wie so oft, das kommt drauf an :Wink
Bei hellen gut vorgelösten Malzen kann FAN ein Problem werden. Bei proteinreichen Schüttungen mit viel Weizen oder auch Rohfrucht, macht eine Proteinrast aber auch für den Schaum Sinn. Der Schaum wird durch gelöste lang- und mittelkettige Proteine gebildet und stabilisiert.

Gruss

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#10

Beitrag von dukeboris »

Hallo und Danke für die vielen schnellen Antworten.

Kombirast war ein Tippfehler und sollte 68°C heißen.

Nun bin ich ein wenig verwirrt mit der Eiweißrast. Ich habe ja relativ viel Rohfrucht in Form von Haferflocken.

Zur zweiten Hopfengabe unter Druck wollte ich den Behälter unterhalb vom Fermentasaurus nutzen und dort den Hopfen rein tun, mit CO2 spülen und dann das Ventil öffnen. Macht denn die Vergärung unter Druck Sinn oder ist das besser ohne Druck? Wollte den Fermentasaurus vor allem wegen des geringeren Sauerstoffeintrags nutzen.

Hefe habe ich die M66 von Mangrove Jack hier oder von Wyeast die California Ale Yeast. Was meint ihr? Oder doch eher die Verdant bestellen.

Die Zusammenstellung der Hopfen ist so in Ordnung? Habe mich ein wenig daran orientiert, was ich noch da habe. Vielleicht zu wenig Citra und zu viel Mosaic?

Der Hopfen soll ohne Säckchen in den Fermentasaurus von unten über die Schleuse. Danach wird über den schwimmenden Abzug in Kegs gefüllt und so vermieden, dass Hopfen mit abgesaugt wird. Insgesamt denke ich, dass 7 Tage im Fermentasaurus vergoren wird und davon die erste Hopfengabe 4-5 Tage drin bleibt und die zweite Hopfengabe dann 2-3. Wenn es im Keg noch weitervergären sollte habe ich ja ein Spundüberdruckventil als Sicherheit.

Achso, Whirpool wollte ich bei 85°C für 10 Minuten machen und dann kühlen auf Anstelltemperatur. Bittere möchte ich so wenig wie möglich haben.

Danke für eure Einschätzung und Hilfe.

Boris
metaler143
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37

Re: Rezeptcheck NEIPA

#11

Beitrag von metaler143 »

dukeboris hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 20:48 Zur zweiten Hopfengabe unter Druck wollte ich den Behälter unterhalb vom Fermentasaurus nutzen und dort den Hopfen rein tun, mit CO2 spülen und dann das Ventil öffnen.
Dann ist das kein Problem. Ich habe den Fermzilla All Rounder und (noch) kein passendes Equipment, um unter Druck zu hopfen. Musste also komplett öffnen, da war dann kein Gegendruck mehr, um das CO2 in Lösung zu halten. Gepaart mit der großen Oberfläche von Hopfenpellets dann die Katastrophe...
integrator hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 20:20 14 IBU und zu bitter :Grübel das kann nicht passen.
Grundsätzlich muss man bei grossen Hopfengaben sehr stark auf die Kochzeit und die Nachisomisierung achten.
Bei meinen NEIPA's nehme ich gerne Hopfen mit hohem Ölgehalt.
12 g Columbus mit 15% Alpha auf ca. 24 Liter bei 40 Minuten Kochzeit. Dann noch insgesamt 140 g Hopfen in den Hopstand für 20 Minuten, nachdem auf 75 °C gekühlt wurde.
Brewfather hat 33 IBU für das Bier insgesamt errechnet.
nPlusEins
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 334
Registriert: Sonntag 7. Februar 2016, 17:03
Wohnort: Karlsruhe

Re: Rezeptcheck NEIPA

#12

Beitrag von nPlusEins »

dukeboris hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 20:48 Zur zweiten Hopfengabe unter Druck wollte ich den Behälter unterhalb vom Fermentasaurus nutzen und dort den Hopfen rein tun, mit CO2 spülen und dann das Ventil öffnen. Macht denn die Vergärung unter Druck Sinn oder ist das besser ohne Druck? Wollte den Fermentasaurus vor allem wegen des geringeren Sauerstoffeintrags nutzen.
Vorsicht, dass kann schief gehen bei zu großen Hopfenmengen: https://www.youtube.com/watch?v=9t2NGdKCywM

Auf jeden Fall vorher den Trub ablassen. Wenn du keine gute Durchmischung erreichst und der Hopfen unten bleibt bringt es nicht viel. Vielleicht kannst du auch alles einmal irgendwie aufschütteln.

Persönlich glaube ich nicht, dass es so schlimm ist oben kurz zu öffnen einfüllen. Anschließend noch ein/zwei mal druck draufgehen und wieder ablassen. Oben rein unter Druck kann aber auch schief gehen: https://youtu.be/S76ZckzcSxM?t=634
Benutzeravatar
Hans A.
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 329
Registriert: Montag 25. Januar 2021, 23:09

Re: Rezeptcheck NEIPA

#13

Beitrag von Hans A. »

Hi Boris,

in aller Kürze:

- Welche Stammwürze? IMO kommt der Hopfen bei 16 bis 18°P besser zur Geltung (ja, ist dann kein leichtes Sommerbier mehr :puzz )

- Wasser passt; würde Maische-pH zwischen 5,4 und 5,5 anstreben

- Schüttung: Empfehle eher Pilsner, macht ein schöneres Gelb; lieber Hafermalz statt -flocken nehmen (Quelle); persönlich würde ich noch 10% Golden Promise und 5% Carapils nehmen.

- Maischen: Würde die Eiweißrast auch weglassen; zumal Du durch das Nachheizen auch noch eine "halbe" Maltoserast fährst und das Bier somit trockener werden könnte, als Du es mit den 68°C möchtest.

- Whirlpool: Mosaic & Citra sind perfekt für den Whirlpool, die haben mit am meisten "Survivables" (Quelle)

- Erstes Dry Hopping: Da ist imo äußerste Vorsicht geboten. Im schlimmsten Fall hast Du einen Hopburn, der sich auch mit der Zeit nicht rauslagert. Lieber von "unten" nähern (Quelle)

- Mein Tipp: Mach aus Deinem NEIPA ein Raw Ale; einfach nach dem Abmaischen bei 75°C für 20 Minuten einen Hop Stand machen; spart Zeit & Energie, macht ein gutes Mundgefühl und bringt ein etwas helleres Bier (Quelle)

Viel Spaß und poste mal, wie es geworden ist! :Drink
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#14

Beitrag von hattorihanspeter »

Stammwürze würde ich auch so anpeilen, dass du am Ende bei ca. 8% vol. landest. Meiner Erfahrung nach brauch das NEIPA den Geschmacksträger Alkohol.

Mit der Verdant (bei 20- max. 22°C) hab ich bisher die besten Ergebnisse erzielt (Vgl. zu US 05, Tormorgarden, London Ale III). Beim letzten hatte ich allerdings zu warm vergoren. Mit stellenweise 25° hatte ich am Ende Spiritus :crying

39,5gr./ L ist schon ne Menge (cryo und lupomax mit 2 multipliziert). Grundlegend würde ich da schauen, dass die Kontaktzeit auf ein notwendiges Minimum reduziert wird. Den Artikel von Scott Janish zu kurzem und kaltem stopfen hast vermutlich gelesen.
Handhabe das mittlerweile so, dass ich, wenn die Hefe durch ist, den Kühlschrank auf max. stelle und runterkühlen lasse. Sobald dann ca. 12-10° erreicht sind, gebe ich dann über den Tag verteilt den Hopfen (über die CO2 gespülte Kegland Hopbong) dazu. Bis er dann die 0-1° CC Temp. erreicht sind, braucht der Kühlschrank 24-48Std., dann lass ich das noch ein-zwei Tage stehen und schlauche um ins Keg.

Fuerst Wiacek meinten mal in einem Podcast, dass sie oftmals auf WP Hopfung verzichten und nur stopfen.
Hab ich beim letzten (Spiritus) auch probiert, in Bezug auf die Hopfenaromatik hat das ausgereicht.
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: Rezeptcheck NEIPA

#15

Beitrag von integrator »

Hans A. hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 23:03 - Maischen: Würde die Eiweißrast auch weglassen; zumal Du durch das Nachheizen auch noch eine "halbe" Maltoserast fährst und das Bier somit trockener werden könnte, als Du es mit den 68°C möchtest.
Ich maische mittlerweile bei fast allen meiner Bieren bei 57°C ein und fahre dann nach ca. 10 min. einmaischen direkt auf die nächste Rast.
Hiermit habe ich gute Erfahrungen bezüglich Schaumstabilität und Maischverhalten beim Grainfather gemacht.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: Rezeptcheck NEIPA

#16

Beitrag von integrator »

Hans A. hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 23:03 - ... lieber Hafermalz statt -flocken nehmen (Quelle); ...
Würde mich interessieren wie sich der Unterschied bemerkbar macht. Hast du praktische Erfahrung?
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
DerDallmann

Re: Rezeptcheck NEIPA

#17

Beitrag von DerDallmann »

Hans A. hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 23:03 Hi Boris,

in aller Kürze:

- Welche Stammwürze? IMO kommt der Hopfen bei 16 bis 18°P besser zur Geltung (ja, ist dann kein leichtes Sommerbier mehr :puzz )

- Wasser passt; würde Maische-pH zwischen 5,4 und 5,5 anstreben

- Schüttung: Empfehle eher Pilsner, macht ein schöneres Gelb; lieber Hafermalz statt -flocken nehmen (Quelle); persönlich würde ich noch 10% Golden Promise und 5% Carapils nehmen.

- Maischen: Würde die Eiweißrast auch weglassen; zumal Du durch das Nachheizen auch noch eine "halbe" Maltoserast fährst und das Bier somit trockener werden könnte, als Du es mit den 68°C möchtest.

- Whirlpool: Mosaic & Citra sind perfekt für den Whirlpool, die haben mit am meisten "Survivables" (Quelle)

- Erstes Dry Hopping: Da ist imo äußerste Vorsicht geboten. Im schlimmsten Fall hast Du einen Hopburn, der sich auch mit der Zeit nicht rauslagert. Lieber von "unten" nähern (Quelle)

- Mein Tipp: Mach aus Deinem NEIPA ein Raw Ale; einfach nach dem Abmaischen bei 75°C für 20 Minuten einen Hop Stand machen; spart Zeit & Energie, macht ein gutes Mundgefühl und bringt ein etwas helleres Bier (Quelle)

Viel Spaß und poste mal, wie es geworden ist! :Drink
Super post, da kann der TE einiges draus mitnehmen.
Benutzeravatar
Hans A.
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 329
Registriert: Montag 25. Januar 2021, 23:09

Re: Rezeptcheck NEIPA

#18

Beitrag von Hans A. »

integrator hat geschrieben: Mittwoch 31. August 2022, 15:28
Hans A. hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 23:03 - ... lieber Hafermalz statt -flocken nehmen (Quelle); ...
Würde mich interessieren wie sich der Unterschied bemerkbar macht. Hast du praktische Erfahrung?
Nur insofern, dass ich keine Oxidation bei meinen NEIPAs wahrnehmen konnte. Kann aber auch an anderen Dingen liegen (entweder weil ich es nicht geschmeckt habe oder in den anderen Parametern sauerstoffarm gearbeitet habe).

Worum es mir geht: Neben allen handwerklichen Optimierungen zur Sauerstoffreduzierung kann man auch beim Rezept selbst noch optimieren. Finde das in verlinkten Artikel gut hergeleitet.

Zur Eiweißrast: Am Ende geht es darum, was man erreichen möchte. Ist ein niedriger VG wichtig, würde ich sie persönlich weglassen. Geht es primär um den Schaum, kann man sie bestimmt gut mitnehmen. Einfach ausprobieren :Drink .

@DD: Danke :Drink
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#19

Beitrag von dukeboris »

Vielen Dank an euch alle.

Die Links sind alle wirklich klasse. Habe viel gelernt und mitgenommen.

Das mit dem Fermentasaurus habe ich auch schon mal falsch gemacht. Seit dem lasse ich die Hefe vorher immer ab. Das mit dem von oben draufschütten scheint ja auch nicht so einfach zu sein :-)

Da ich das mit den Haferflocken und dem Mangan nicht wusste, werde ich versuchen diesen "Fehler" direkt auszulassen. Fürs Maischen und Läutern ist Malz ja sowieso einfacher. Ist hier 100% Hafermalz oder eher 50/50 mit Flocken besser?

Bei der Eiweißrast bin ich noch unschlüssig. Hatte bei gezapften Bieren aus dem Keg eigentlich nie Probleme mit dem Schaum. Von daher könnte ich also auch direkt eine Kombirast bei 68°C machen, was die Sache natürlich vereinfacht. Deshalb werde ich das wohl auch machen, um es mir ein wenig einfacher zu machen.

Das mit dem Raw Ale und einem ungekochten NEIPA traue ich mir beim ersten Versuch noch nicht zu, werde ich aber im Hinterkopf behalten.

Momentan plane ich eine Stammwürze von 15,5°Plato, was bei einem Vergärungsgrad von 75% insgesamt dann zu 6,5% Alkohol führt. Diesen Wert habe ich gewählt, weil ich ihn bei vielen kommerziellen NEIPAs gesehen habe. 8% wäre mir ehrlich gesagt zu stark, obwohl ich das Argument mit dem Geschmacksträger bzw. dem besseren Lösungsverhalten von Ölen verstehe.

In einem PodCast, den ich heute gehört habe, wurde gesagt, dass man die erste Kalthopfung auf 10% der Kalthopfmenge beschränke solle, um HopBurn zu vermeiden. Also 10% bei der ersten Gabe und 90% bei der zweiten nach der Hauptgärung. Was meint ihr dazu?

Die erste Kalthopfung würde ich bei Gärtemperatur ca. 20°C machen und die zweite dann im Kühlschrank. Was meint ihr bei welcher Temperatur? 10°C? oder besser niedriger?

Ich gehe jetzt noch mal den KBH2 und mache die Veränderungen, die hier vorgeschlagen wurden.
DerDallmann

Re: Rezeptcheck NEIPA

#20

Beitrag von DerDallmann »

Da muss ich an meinen ersten NEIPA-Versuch denken, da war das Thema noch sehr frisch.
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... ilit=neipa

Ist voll in die Hose gegangen, der schlimmste Hopburn der Biergeschichte. :Bigsmile
Ich hab mich in allen nachfolgenden NEIPAs (es waren VIELE) an max 1g/l für die 1. Hopfengabe in die aktive Gärung gehalten. Nie wieder hopburn.
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1856
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Rezeptcheck NEIPA

#21

Beitrag von DevilsHole82 »

Hans A. hat geschrieben: Dienstag 30. August 2022, 23:03 - Erstes Dry Hopping: Da ist imo äußerste Vorsicht geboten. Im schlimmsten Fall hast Du einen Hopburn, der sich auch mit der Zeit nicht rauslagert. Lieber von "unten" nähern (Quelle)
Lese ich das in dem Link richtig, dass er die besten Ergebnisse damit erzielt vor dem ersten Stopfen die Hefe zu ernten und an Tag 7-8 mit dem Stopfhopfen wieder hinzuzugeben?
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#22

Beitrag von hattorihanspeter »

It would appear most of the big-name NEIPA producers I read about dry hop at terminal and terminal only. This is largely due to yeast harvesting and repitching practices. Yeast is harvested BEFORE hopping in order to salvage the yeast. At this point, I only dry hop post-fermentation, usually day 7-8 post pitching. This has 100% produced the best results for me hands down.
Meinst du das?
Ich lese da, dass er auch nach der Hauptgärung stopft. Der repitch bezieht sich auch die Wiederverwendung der Hefe in Brauereien.
Dass das Bier vor dem stopfen von der Hefe soll, habe ich schon mehrfach gelesen/ gehört.
Benutzeravatar
DevilsHole82
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1856
Registriert: Dienstag 13. Oktober 2015, 10:03
Wohnort: Neunkirchen (Siegerland)

Re: Rezeptcheck NEIPA

#23

Beitrag von DevilsHole82 »

Ja, genau diesen Absatz meine ich. Ich hatte das so verstanden, dass die Brauereien einen Repitch in den gleichen Sud geben :Grübel . Das Ernten vor dem Stopfen für folgende Sude macht natürlich mehr Sinn.
Stopfen an Tag 7-8 ist doch eigentlich nix anderes wie normales Stopfen. Da ist bei mir ein obergäriger Sud längst durch und somit kein Potenzial zur Biotransformation vorhanden.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#24

Beitrag von hattorihanspeter »

Ist ja nur ein beschriebener Weg zum Ziel und immer ein abwägen hinsichtlich Aufwand/ gewünschtem Ergebnis.
Du kannst natürlich auch dreimal umschlauchen oder Biotransformation nutzen indem die Bestandteile über den WP eingebracht werden oder schlichtweg beim ersten NEIPA mal den Aspekt Biotransformation aussen vor lassen.
Hat alles seine seine Vor-/ Nachteile.

Bin gespannt für welchen Weg sich Boris entscheidet und wie zufrieden er dann mit seinem ersten NEIPA ist.
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#25

Beitrag von dukeboris »

Hallo zusammen,

ich habe nun alle Links von euch durch und habe wirklich einiges gelernt, was ich vorher nicht wusste. Vielen Dank, dafür liebe ich das Forum.

Ich stelle es mir gerade so vor...

Schüttung:
Pale Ale 70,0% --> mag ich lieber als Pilsner, Pilsner bleibt aber als Option für weitere Versuche in der Hinterhand
Haferflocken 20,0% --> beim 2. Versuch nehme ich Hafermalz, Haferflocken sind noch da
Weizenmalz hell 10,0%

Maischen:
60 Minuten 68°C Kombirast oder länger bis zur Iodneutralität --> Stammwürze 16,5°P (ein Plato höher als ich vorher geplant habe, aber noch nicht zu hart für mich mit 6,9% Alkohl bei 75 Vergärungsgrad)

Kochen:
60 Minuten ohne Hopfengabe --> an das Raw Ale traue ich mich noch nicht ran, bleibt aber als coole Option in der Hinterhand.

Hopfengaben sollen insgesamt reduziert werden zum ersten Post und ungefähr 20g/l insgesamt werden. davon 25% im Whirlpool und 75% als Kalthopfung. Da ich beim ersten Versuch Angst vor HopBurn habe werde ich nur nach der HG kalthopfen. Die DDH bleibt mir ja noch für weiter Versuche. Mit diesem Rezept versuche ich erst mal ein "SAFE NEIPA" zu brauen.

Whirpool bei 75°C für 30 Minuten
2,5 g/l Mosaic
2,5 g/l Citra

Kühlen auf 20°C und anstellen mit der M33 von Mangroves Jack. Vergären bei Überdruck von 0,5 bis 0,6 bar. Nach der Gärung im Fermentasaurus wird ein ColdCrash für 48h bei 0°C gemacht, die Hefe abgelassen und wieder auf 10°C erhöht für die Kalthopfung.

Kalthopfung für 48h
3 g/l Mosaic LupoMAX (habe ich als doppelte Hopfkraft gerechnet)
3,6 g/l Simcoe (nicht mehr vorhanden im Moment)
6,5 g/l Citra

Danach umdrücken ins KEG, karbonisieren auf 4,0 gCO2/l und eine Woche reifen lassen.

Ich hoffe ich habe an alles gedacht. Einige Dinge sind ein Kompromiss, aber ich werde noch ein paar NEIPAs brauen!

Gruß.
Boris
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#26

Beitrag von hattorihanspeter »

dukeboris hat geschrieben: Donnerstag 1. September 2022, 20:53 Nach der Gärung im Fermentasaurus wird ein ColdCrash für 48h bei 0°C gemacht, die Hefe abgelassen und wieder auf 10°C erhöht für die Kalthopfung.

Kalthopfung für 48h
...

Danach umdrücken ins KEG, karbonisieren auf 4,0 gCO2/l und eine Woche reifen lassen.
Würde fürs Erste keinen so nen Aufwand mit der Hefe betreiben, ausser dir machen zwei CCs nichts aus. Als sehr wichtig empfinde ich aber def. einen anständigen CC vor dem umschlauchen ins Keg, so dass sich ein Großteil der Hopfenpartikel absetzt und du die nicht mitnimmst.


Citra hab ich bisher immer als sehr dominant wahrgenommen.
Persönlich würde ich fürs stopfen Mosaic verdoppeln und Citra halbieren... liebe aber auch Mosaic.

So sah das bei meinem bisher gelungensten NEIPA aus.
Je 2,7gr./L Citra/Mosaic/Idaho7 im WP
stopfen 4gr./L Idaho7 und 8gr./L Mosaic
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: Rezeptcheck NEIPA

#27

Beitrag von integrator »

hattorihanspeter hat geschrieben: Freitag 2. September 2022, 07:38 So sah das bei meinem bisher gelungensten NEIPA aus.
Je 2,7gr./L Citra/Mosaic/Idaho7 im WP
stopfen 4gr./L Idaho7 und 8gr./L Mosaic
Der Idaho7 hat auch einen hohen Ölgehalt und lässt sich gut zum Kalthopfen nutzen.
Am Wochenende stelle ich bei MMuM mein NEIPA-Rezept ein. Ist eine sehr leckeres mit Rakau, Galaxy und ? geworden.
dukeboris hat geschrieben: Donnerstag 1. September 2022, 20:53 3 g/l Mosaic LupoMAX (habe ich als doppelte Hopfkraft gerechnet)
Bei einem PaleAle habe ich auch den Cryohopfen von Simcoe genutzt ... LupoMAX und Cryo sind gute Möglichkeiten zum Kalthopfen aber leider in der Hopfenauswahl begrenzt.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#28

Beitrag von dukeboris »

Danke für die Hinweise zum Rezept.
Würde fürs Erste keinen so nen Aufwand mit der Hefe betreiben, ausser dir machen zwei CCs nichts aus.
Die Hefe will ich vor der Kalthopfung schon ablassen, damit mir nicht das gleiche wie im Video passiert (Verstopfung des Ventils und Hopfenmatsch). Aber du hast Recht, ich werde das ohne ColdCrash machen und nur bis 10°C kühlen, Hefe ablassen und dann Stopfen.

Idaho7 habe ich auch noch da. Ist auch eine Überlegung wert.

Das mit dem Citra werde ich übernehmen. Also doppelten Mosaic und halber Citra!

Ich habe ja noch eine Woche Zeit, dieses Wochenende muss ich arbeiten und es wird erst am 10.9. gebraut!

Gruß.
Boris
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#29

Beitrag von hattorihanspeter »

:thumbsup
Biete mich selbstlos zur Qualitätskontrolle an.
Benutzeravatar
integrator
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1568
Registriert: Montag 16. Mai 2016, 22:03

Re: Rezeptcheck NEIPA

#30

Beitrag von integrator »

dukeboris hat geschrieben: Freitag 2. September 2022, 15:23 Danke für die Hinweise zum Rezept.
Hallo Boris hier noch einmal mein NEIPA Rezept. Vielleicht hilft es ja bei der Findung.
Das Hopfenschema habe ich übrigens hier kreiert.
:Bigsmile Selbstgespräche sind schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#31

Beitrag von dukeboris »

Danke. Der Hopfenkombinator ist klasse. Wieso finde ich solche Sachen nie? Klasse Link!
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#32

Beitrag von dukeboris »

Hallo zusammen,
bin in den letzten Zügen für den Brautag am Samstag. Ich habe nun noch mal das Wasser in der Exceltabelle eingegeben und es passte auch alles soweit. Dann habe ich noch die Schüttung ergänzt und geschaut ob der pH passt. Durch den Weizen war der Wert zu hoch. Ich habe dann mit Milchsäure auf 5,4 bis 5,5 erniedrigt. Dann springen aber die Hydrogencarbonat und Lactatwerte aus dem Ruder. Ist das egal, wenn das Korn eingemaischt ist oder habe ich dann einen pH-Sturz?

Aufbereitung Wasserwerte aufbereitet [mg/l]
Mittel Menge [g] Kationen:
Calcium 121,9
Magnesium 0,2
Natrium 25,9

Anionen:
Hydrogencarbonat -320,6
Chlorid 184,2
Sulfat 92,0
Phosphat 0,0
Lactat 481,2
Berechnete Werte: [°dH]
Gesamthärte 17,1
Carbonathärte -14,7
Ca-Härte 17,1
Mg-Härte 0,0
Nichtcarbonathärte 31,8
SO4/Cl-Verhältnis 0,50
Restalkalität -19,59
Phosphorsäurekonzentration 75 %
Masse Salzsäure [g] 0,00
Salzsäurekonzentration 9 %

Malze EBC Masse [kg] Anteil [%] pHdw
Normale Malze
Pale Ale 3,00 8,5 71 % 0,00
Weizenmalz 4,00 1 8 % 0,00
Haferflocken 4,00 2,5 21 % 0,00
Summe 12,00

pH Maische in VE Wasser 5,85
Maischekorrektur 0,057
pH Maische mit RA 5,45
Benutzeravatar
Ladeberger
Moderator
Moderator
Beiträge: 7288
Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29

Re: Rezeptcheck NEIPA

#33

Beitrag von Ladeberger »

Da komme ich jetzt nicht ganz mit. Mit der restlichen Schüttung passt der pH und mit 8 % Weizenmalz entgleist er dann um + 0,4 Einheiten? Glaube ich nicht. Welche Annahmen liegen dem denn zu Grunde?

Gruß
Andy
JackFrost
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2983
Registriert: Dienstag 15. Mai 2018, 18:10

Re: Rezeptcheck NEIPA

#34

Beitrag von JackFrost »

@Dukeboris, schicke mir bitte mal die ausgefüllte Tabelle per PN dann schau ich heute Abend mal nach ob das an der letzten Fassung liegt oder woran das liegen könnte.

Gruß JackFrost
Meine Hardware:
eManometer
IDS2 ohne CBPi
Magnetrührer
Ss-Brewtech 10 Gal Topf
IDS2 Induktionsplatte
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#35

Beitrag von dukeboris »

Vielen Dank für das Angebot. Ich habe heute morgen zu Hause die PN fertig gemacht. Leider habe ich scheinbar vergessen "senden" zu drücken. Mache ich dann heute nachmittag, wenn ich wieder daheim bin.
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#36

Beitrag von hattorihanspeter »

Wie läufts mit dem NEIPA?
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#37

Beitrag von dukeboris »

Ich habe vorgestern ins KEG geschlaucht, aber noch nicht die richtige Zeit gefunden hier zu berichten. Ich wollte das tun, wenn ich ein Bild vom Bier im Glas posten kann.
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#38

Beitrag von dukeboris »

Ich kann aber gerne mal anfangen...

Ich hatte zeitgleich zu meinem Brauen am Wochenende 10./11.9. die Ernte der Trauben angesetzt. Um alles unter einen Hut zu bringen habe ich am Samstag einen Parti Gyle gebraut.

Freitagabend den Thermoport mit Wasser auf 75°C erhitzt und das beschriebene Wasserprofil eingestellt. Dabei ist dann schon der erste Fehler passiert, da die Maische dann 69°C hatte. War aber auch kein Platz mehr für kaltes Wasser und ich wollte das Profil nicht verändern. Hatte dann doch noch kurzentschlossen Hafermalz bestellt, sodass die Schüttung wie folgt aussah:

Pale Ale 70,8%
Haferflocken 8,3%
Weizenmalz hell 6,7%
Hafermalz 14,2%

Am nächsten Morgen dann den Vorlauf abgelassen. Dadurch, dass dies mein erster Parti Gyle war hatte der Vorlauf 17,6°P. Aufgrund der Hinweise in dem Thread hier, habe ich dann nicht auf die angestrebten 16,5°P verdünnt. Dann wurde eine Stunde gekocht ohne Hopfengabe. Gleichzeitig habe ich den Nachguss mit 68°C in den Thermooport.

Nach dem Kochen dann mit Kühler runtergekühlt. Nun klingelt das Telefon und ich bin für 3 Minuten abgelenkt und schwupps habe ich 65°C im Topf. Mist. Nichts zu machen. Dann halt Whirpoolhopfung bei 65°C 3,4g/l Mosaic und 2,1g/l Citra. Das Ganze für 15 Minuten gehalten und dann auf 20°C gekühlt.

Zur Gärung dann in den Fermentasarus (mit CO2 geflutet) und den Starter M66 dazu. Habe dann mit dem Spundventil am nächsten Morgen von 1,5 bar auf 0,5 / 0,6 bar abgesenkt. Hier habe ich zum ersten mal den Isoliermantel vom Fermentasurus genutzt. Nächster Fehler. Die Hefe wurde so warm, dass ich es mit der Hand als warm empfunden habe. Ich würde auf 30-35°C schätzen. Mantel abgemacht, aber da war die Sturm- und Drangphase wohl schon durch. Dann in den nächsten Tagen die Hefe über die Schleuse entfernt und gemessen. 74% SEVG und 4,6°P SRE. Ergibt 7,3% Alkohol.

Danach in den Kühlschrank bei 4°C und dann am darauffolgenden Tag gestopft mit jeweils 3,8g/l Mosaic Lupomax, Simcoe und Citra. Ich hatte dann doch Angst, dass das mit der Schleuse nicht klappt und habe von oben gestopft. Zu viel Schaum kam auch nicht bei der Karbonisierung von 0,5 bar bei 20°C Kellertemperatur (2,5g CO2 pro Liter). Nach weiteren 32 Stunden umgeschlaucht ins KEG.

So steht es nun zum Karbonisieren im Kühlschrank. Wenn man den Lupomax als doppelt rechnet, dann wurde mit ca. 21g/l gehopft. Ist zwar am unteren Ende für ein NEIPA aber auch der erste Versuch mit so viel Hopfen.

Soweit bin ich nun. Was mir beim zwickeln des Jungbieres ohne viel CO2 aufgefallen ist, dass es recht süß ist (69°C Kombirast?) und dass die Bittere sehr dezent bis nicht vorhanden ist (Whirlpool bei 65°C?).

Ich habe schon einige Ideen was ich noch probieren könnte, aber erst mal muss ein fehlerfreier Lauf her.
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#39

Beitrag von hattorihanspeter »

War das dann eine über Nacht Maische?
...spannend.
Uiuiui 30-35°... dann drück ich dir die Daumen, dass das kein Spiritus geworden ist, wobei du das ja bereits beim zwickeln hättest schmecken können und das scheint ja in Ordnung gewesen zu sein.
Bin gespannt wie zufrieden du dann mit dem karbonisierten und gekühlten NEIPA bist.
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#40

Beitrag von dukeboris »

Ja, hatte eine Übernachtmaische. Mache ich eigentlich immer, wenn ich eine Kombirast habe. Immer so 10 Stunden. FReitagabend nach der Arbeit ansetzten und dann am Samstag nur noch den halben Brautag vor der Brust, da ich Läutern um 6 starte und dann Ruhe habe...

Gestern die erste kleine Probe mit Kohlensäure getrunken. 0 Bittere und ziemlich süß. Kein Spiritus und ziemlich fruchtig. Habe es meiner Frau angeboten und Sie dachte es wäre eine Fruchtschorle. ;-)

Mir fehlt die Bitere (auch wenn nur wenig geplant war) und viel zu süß ist es mir auch...
hattorihanspeter
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 703
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 12:11

Re: Rezeptcheck NEIPA

#41

Beitrag von hattorihanspeter »

Liest sich aber für den ersten Versuch doch mehr als positiv!
Plankton
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 139
Registriert: Sonntag 12. April 2020, 20:36

Re: Rezeptcheck NEIPA

#42

Beitrag von Plankton »

Falls irgendwann nochmal ein neuer Versuch geplant sein sollte:

nachdem mein kürzlich gebrautes Raw-Grünhopfen-Ale "unbewusst" sehr in Richtung NEIPA gegangen ist, würde ich die Zubereitung von NEIPA als Raw-Ale mit Kveik unbedingt einmal ausprobieren.

(Meine Vorgehensweise habe ich unter

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=17&t=30701

beschrieben. Das funktioniert natürlich auch, wenn der Hopfen kein Grünhopfen ist. Für ein stiltypischeres NEIPA würde ich evtl. 100% Pale Ale schütten, weniger Hopfentee kochen und sehr viel in den Whirlpool schmeißen/stopfen.)
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#43

Beitrag von dukeboris »

Danke für den Link. Das mit dem Raw Ale wurde hier auch schon mal vorgeschlagen. Ich wollte nur nicht wieder so viel gleichzeitig ändern. Ich mache erst mal einen Versuch ohne Fehler. Das kann dann schon mal die nächsten drei Male dauern :-) Danach kommt auf jeden Fall das Raw Ale, da ich das auch sehr interessant finde. Die Voss Kveik (die habe ich da) wäre mir dafür zu krass. Hatte damit mal ein IPA gebraut und bei 30°C vergoren und fand das zu dominant... vielleicht bei weniger Temperatur...
metaler143
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 20:37

Re: Rezeptcheck NEIPA

#44

Beitrag von metaler143 »

Interessant, dass dir dein NEIPA zu wenig bitter ist. Ich habe mein letztes mit errechneten 33 IBU gebraut und es ist viel zu bitter geworden, vermutlich aber durch Hopburn.
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#45

Beitrag von dukeboris »

Ich warte jetzt mal bis es mindestens 1 Woche im Kühlschrank gereift ist. Dann mache ich auch mal ein Foto für die Trübung. Die scheint mir auch ein bisschen zu wenig... Habt Geduld bis Mitte der Woche.
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#46

Beitrag von dukeboris »

Habe gerade das erste Glas gezapft. Ich muss dazusagen, dass ich im Fermentasaurus so ca. 5 Liter inkl. Hopfen (macht bestimmt 2-3 Liter aus) im Kühlschrank habe stehen lassen. Hatte keine Lust noch ein Fass zu benutzen und ich wollte wissen wie sich der Hopfen entwickelt. Hier das Foto. Oxidation kann ich nicht sehen oder schmecken.
Bild
Das Bier hat auf jeden Fall Bittere aufgenommen und schmeckt wie ein gutes, gekauftes NEIPA. Nicht so trübe wie ich erwartet oder erhofft hatte. Hohe Viskosität ist aber vorhanden. Vermute das ist der Unterschied zwischen Haferflocken und Hafermalz. Liegt nun auch schon 10 Tage bei 8°C auf dem Hopfen. Leicht grasig, sehr blumig und die Bittere wird scheinbar auch über die Kalthopfung bei entsprechender Menge, Zeit und Kälte aufgenommen. Ich bin echt angetan. Wenn mir jemand sowas in einer Craft-Beer-Bar angeboten hätte, ich hätte ein zweites verlangt und mich nach den Hopfensorten erkundigt.

Beim Schreiben ist das Glas auch leer geworden...

Gleich wir zum Vergleich noch das gleiche Bier, welches nur 30 Stunden auf dem Hopfen lag verköstigt!
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#47

Beitrag von dukeboris »

Das Bier, welches nur sehr kurz kaltgehopft wurde, schmeckt mir einfach viel zu wenig bitter und auch zu wenig hopfig. Da das im Fermentasaurus verbliebene so gut geworden ist nach 10 Tagen Kalthopfung, habe ich dieses nach 12 Tagen auch in ein Keg gebracht (leider nur 2-3 Liter). Das andere Keg (mit dem Süßkram) habe ich drucklos gemacht und noch mal 250 g Sorachi Ace im Sack reingeschmissen. Dort probiere ich von Zeit zu Zeit und drücke dann um, wenn es mir schmeckt. Ist ein wenig trial and error, aber 17 l zu süsses Bier wegschütten ist schlechter als experimentieren!
Benutzeravatar
dukeboris
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 727
Registriert: Sonntag 24. Januar 2021, 19:57

Re: Rezeptcheck NEIPA

#48

Beitrag von dukeboris »

Hallo zusammen,
wollte mich hier mal wieder melden. Das Experiment mit dem Sorachi Ace ist wirklich gut geworden und mittlerweile ausgetrunken. Ist schon ein sehr spezieller Hopfen, aber genau das richtige für so ein NEIPA wie ich finde. Hat mich irgendwie an die Haribos erinnert, die in Colorado dabei sind, die außen so bunte Masse haben und innen Lakritz. So wie die bunte Kokosmasse außen schmeckte der Hopfen. Alles in allem trotz erstem Misserfolg ein trinkbares NEIPA.

Am letzten Wochenende habe ich dann eine Übernachtmaische mit 65% Pale Al, 25% Hafermalz und 10 % Weizen gemacht. Da ich es trockener haben wollte bei 66°C. Am nächsten Tag geläutert ohne Probleme, obwohl ich den Hafer und den Weizen sehr klein gemacht habe. Sensationelle Ausbeute von 72%. Sowas hatte ich noch nie. Dann mein erstes Raw Ale mit 60 Minuten bei 80°C, wobei die letzten 20 Minuten mit Idaho7 und Mosaic ein Hopstand gemacht wurde. Dann gekühlt und in drei Teile geteilt. Gäreimer 1 mit S04, Gäreimer 2 mit Verdant und Gäreimer 3 mit M54 California Lager. Bin gespannt was daraus wird und was ich zum Stopfen nehme!

Gruß.
Boris
DerDallmann

Re: Rezeptcheck NEIPA

#49

Beitrag von DerDallmann »

Kleiner Tipp von mir, fürs nächste NEIPA.
20-25% Schmelzflocken (Babynahrung), anstatt Hafermalz. Sensationelles Mundgefühl.
Das habe ich mal irgendwann von Ernie übernommen und nicht bereut.
Benutzeravatar
DrFludribusVonZiesel
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1765
Registriert: Dienstag 10. November 2020, 17:48
Wohnort: Wien

Re: Rezeptcheck NEIPA

#50

Beitrag von DrFludribusVonZiesel »

https://beermaverick.com/how-to-reduce- ... hazy-ipas/

There are multiple studies that support the notion that swapping flaked grain for it’s malted equivalent will lead to less oxidation of the final beer. Elevated manganese levels from flaked grains are thought to increase the risk of oxidation. Many studies specifically looked at oats and the manganese levels in them appear to be the highest of any type of grain (malted or otherwise).

Seit Hans A. das empfohlen hat, benutze ich auch meistens Malz oder eine Kombi aus Flocken und Malz. Macht auch ein gutes Mundgefühl, hab derzeit ein Maracuja Milkshale mit 8°P STW am Hahn, trinkt sich wie dicke Suppe (50% Hafermalz). Nachteil: Haferflocken sind deutlich billiger.
Best practice is practice.
Antworten