Rezeptempfehlung für den ersten Sud

[Freetoast]

Liebe Brauer,

zuerst möchte ich mich vorstellen, mein Name ist Rolf, ich bin Badener im brandenburgischen Exil, 38 Jahre alt und gehe schon einige Zeit mit dem Gedanken schwanger, mein eigenes Bier zu brauen. Nach Teilnahme an einem Brauseminar sind mir die einzelnen Schritte nun auch in der Praxis klar und so habe ich den Entschluss gefasst, dem Plan endlich Taten folgen zu lassen.

An Ausrüstung habe ich mir zugelegt, was hier http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... cle&sid=14 empfohlen wird.

Allerdings kann ich mich, mangels Erfahrung, nicht für eine Biersorte bzw. ein passendes Rezept entscheiden und hoffe, hier Hilfe zu finden. Also:
Welches obergärige Bier eignet sich für die ersten Gehversuche eines Jungbrauers, der eher herbe Biere bevorzugt?

Ich danke schon im Voraus für Eure Unterstützung und verbleibe mit einem herzlichen "Prost",

Rolf

[-CK_AKS-]

Hallo Rolf,
wir haben auch erst vor Kurzem angefangen zu brauen (Juli).
Aufgrund des relativ harten Wassers haben wir uns für ein eher dunkles Bier entschieden:
http://www.hobbybrauerversand.de/Malzmi ... geschrotet

Der Erfolg konnte sich (trotz einiger Fehler, wie wir im Nachhinein feststellten) sehen und vielmehr noch - trinken lassen!
Es ist nur so, dass dieses Bier nicht sooo herb ist, wie Du es gerne wünschst, sondern eher malzig.

Aber trotzdem würde ich auf jeden Fall erst einmal nach der Wasserhärte gehen. Ein Pils zu brauen mit hartem Wasser ist nicht sinnvoll und sich in die Thematik Wasserbehandlung einzulesen auch nicht besonders easy, wie ich finde (wenn man nicht vom Fach ist, versteht sich).

[Al-Jimbeam]

Die Malzmischungen vom Hobbybrauversand machen sich eigendlich alle recht gut, mit denen habe ich auch angefangen, braue ja auch erst seit 10 Monaten,

[Freetoast]

Hallo Christian,

vielen Dank für Deine Antwort!
Das Wasser bei uns ist eher weich, laut Versorger liegt es bei 11°dH.

Grüße,

Rolf

[-CK_AKS-]

Das ist schon ganz gut, für ein Pils aber z.B. um 10 dH zu hoch .
Außerdem kommt es nicht nur auf die Härte sondern auch auf verschiedene Stoffe im Wasser an...aber wie gesagt, wenn es Dir passt, dann würde ich ein dunkles Bier bevorzugen. Das Klosterbier war (und ist immer noch) echt lecker. Des Weiteren ist das Maischprogramm recht simpel gehalten.

Das Kellerbier dort hört sich auch gut an, habe ich aber noch nicht gehabt.

[cyme]

Für die Erstausstattung kannst du dir auch mal das hier anschauen:
viewtopic.php?f=3&t=750

In der von dir verlinkten Anleitung wird noch die Stoffwindel als Läutermethode empfohlen, das ist nicht mehr wirklich zeitgemäß. Mit einem Läuterblech, einer Läuterhexe oder einem Panzerschlauch wirst du dir viel Zeit und Frust sparen.

Als Rezeptempfehlung:
http://www.hobbybrauerversand.de/Malzmi ... geschrotet

Falls du bisher nur Biere hiesiger Großbrauereien kennst, stelle dich übrigens darauf ein, dass über kurz oder lang deine Vorstellung von "herb" sich noch deutlich verschieben wird.

[Freetoast]

Hallo Cyme und Al-Jimbeam,

Danke für Eure Antworten!

Ja, die Lösung mit dem Panzerschlauch habe ich mir schon als erste Ausbauvariante notiert. Bevor ich diese angehe, muss jedoch erst einmal der Einkochautomat geliefert werden, damit ich den Schlauch an den mitgelieferten Hahn anpassen kann und Fehlkäufe vermeide.

Was das Rezept angeht werde ich mal drüber schlafen und mich dann entscheiden, ein Hausbrau-IPA habe ich schonmal probiert, war eigentlich ganz lecker...

Ist es übrigens möglich, mit einer Pastamaschine Malz zu schroten? Diese hätte ich im Hause und nach Inaugenscheinnahme scheint sie mir geeignet.

Viele Grüße,

Rolf

[Ruthard]

Ist es übrigens möglich, mit einer Pastamaschine Malz zu schroten? Diese hätte ich im Hause und nach Inaugenscheinnahme scheint sie mir geeignet.

Du meinst diese chromfarbenen Leierdinger?
Wenn du schon eine hast, kannst du spaßhalber mal eine handvoll Malz reinwerfen und dir das Ergebnis angucken.
Üblicherweise sind die Walzen glatt und eignen sich nicht zum Schroten. Es gibt Zusätze und Umbauten mit geriffellten Walzen (billig gepreßt), gedacht um sich eine Portion Frühstücksmüesli zu raspeln. For 200g mag das angehen, bei 4kg leierst du dir einen Wolf, zumal die Verstellmöglichkeiten sehr eingeschänkt sind.

Es gibt solche Müeslihobel als "Stand Alone" Geräte wie abgebildet für 30€ bis 100€

fiona.jpg (47.58 KiB) 4041 mal betrachtet

(Für eine echte Körnerfressermühle mit geöltem Buchenholzgehäuse kannst du schon mal 300€ ausgeben)

Ich kenne Niemanden, der auf Dauer mit solchen Dingern glückliche geworden ist.

Dann lieber eine unkapputtbare Corona für 30€ bis 60€


Cheers, Ruthard

[plopp bier]

Hallo Rolf

Ersteinmal herzlich Willkommen hier im Forum.

Ich habe mit dieser Malzmischung nach Hanghover angefangen.
http://www.hobbybrauerversand.de/Malzmi ... geschrotet
und kann sie nur weiterempfehlen.

Mit deinem Wasser Würde ich dir zu einem Pale Ale oder Weizen als ersten Sud raten.
Bei mir ist die gesamt härte etwa genauso hoch und ich habe bisher keine Probleme gehabt.

[Dale]

Moin,

Pale Ale ist meiner Meinung nach das perfekte Einsteiger-Bier. Durch den nicht zu geringen Hopfen-Anteil ist anders als beim Weizen die Anfälligkeit gegenüber Infektionen sehr gering.

Beste Grüße und willkommen hier,
Dale.

[Bierwisch]

Willkommen im besten Forum der Welt.

Wenn Du es gerne ein wenig bitterer magst, und es Dich nicht zu sehr stört, daß das Ergebnis nicht unbedingt trocken wie ein norddeutsches Pils ist, dann kann ich Dir dieses Pale Ale nur ans Herz legen:

-als Basismalz Pilsner, Wiener oder Pale Ale, dazu ca. 5% CaraHell oder CaraAroma, Stammwürze 12°P
-60 Minuten bei 66°C rasten
-50% des Hopfens (ich empfehle Cascade, Citra, Amarillo) als Vorderwürzehopfung
-60 Minuten Kochen
-50% des Hopfens in den Whirlpool
-vergären mit US05 oder Nottingham
-30 bis 40 IBU

Heraus kommt ein fruchtiges und extrem leckeres Bier, das mir regelmäßig von den Nachbarn weggetrunken wird.

Weitere Details und Erklärungen gebe ich Dir bei Bedarf gerne.

Gruß,
Bierwisch

[omitz]

Ein Pale Ale war auch bei mir der Jungfernsud und ich kann dem nur zustimmen. Ich habe ja kürzlich eine kleine Anleitung erstellt. In 25 Schritten geht es zum ersten Bier. Eben auch ein Pale Ale. Das ist noch beta, aber vielleicht hilft es dir ja.

Download (PDF, 3,5MB, via Dropbox)

[Freetoast]

Liebe Brauer,

vielen Dank für die Willkommensgrüße und die hilfreichen Tips.
Ich habe mich für das Pale Ale entschieden und schon die entsprechende Mischung bestellt.

Die Anleitung von omitz wird mir sicher beim Prozess helfen.

Ich werde zu gegebener Zeit an dieser Stelle Rückmeldung über das Ergebnis meiner Bemühungen geben.

Nachmals vielen Dank und Grüße,

Rolf

[HrXXLight]

Mein erster Süd in den kommenden Wochen wird auch ein Pale ale, allerdings das Sierra nevada von amihopfen

[juno]

Es gibt beim brauen 2 Wege. Der heutzutage übliche ist es das Wasser an das Bier anzupassen, d.h. das Wasser wird für das jeweilige Bier aufbereitet. Früher war es anders herum. Jede Region hatte ihr Bier, und das war sehr gut so. Es gab nur wenige Regionen in Deutschland wo es helle Untergärige Biere gab. Ein Altbierrezept kann man auch mit ug Hefe ansetzen und bei mir wars auch lecker. Allerdings würde ich og als Anfänger bevorzugen, weil es schneller fertig ist und durch sensorisches verkosten kann man sich an sein Bier herantasten, und man kann Fehler demzufolge früher erschmecken und beim nächsten Sud vermeiden.

juno