Leichtbier

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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hkpdererste
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Leichtbier

#1

Beitrag von hkpdererste »

Hi Leute

ich hab mir überlegt bei meinem nächsten sud mal was in richtung "leicht" zu machen und das alte Forum mal ein wenig in diese Richtung durchsucht. Da ja einige von euch da auch schon eigene Versuche vorgestellt haben jetzt mal so die Frage in die runde ob jemand n Rzept an der Hand hat das er mir empfehlen kann. Vom Stil her soll es so in in die Richtung Ale oder Lager gehen also kein Weizen. Es soll halt schön süffig werden, optimalerweise halt geschmacklich wie n richtiges Bier aber vom Alkoholgehalt so um die 3 % +/- .

Bin mal gespannt auf Vorschläge und schonmal danke an euch

Klaus :Drink
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ZeroDome
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Re: Leichtbier

#2

Beitrag von ZeroDome »

Ich und meine Mittrinker waren von meinem schottischem Leichtbier echt begeistert:

MMuM Link

Beim nächsten mal würde ich evtl. noch ein wenig Hafer- oder Gerstenflocken hinzufügen.
Bei hellen Bieren fand ich Wits immer ganz gut auch mit niedriger Stammwürze, bin da aber nie unter 4% alc gewesen.
Auch gut machbar sind Ales die ordentlich kaltgehopft sind, "Session "IPA"" zum Beispiel.
hkpdererste
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Re: Leichtbier

#3

Beitrag von hkpdererste »

Hi Leuts

Ich hatte mir da eher so was in Richtung leichtes helles gedacht. Hat da niemand waas auf Lager was er guten gewissens weiterempfehlen kann??

Gruss Klaus
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Alt-Phex
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Re: Leichtbier

#4

Beitrag von Alt-Phex »

Das Thema Leichtbier interessiert mich auch sehr.

Ein "leichtes Helles" dürfte wohl deswegen schwierig werden, da du ohne den Einsatz von Spezialmalzen
zu wenig Geschmack und Vollmundigkeit ins Bier bringen kannst. Und diese Malze sind halt meistens auch
dunkler geröstet.

Was man versuchen könnte wäre eine Schüttung von 90% Münchner und 10% Carahell/Carapils
Stammwürze würde ich so um die 9-10°P anpeilen bei kurzer Maltoserast und niedrig vergärender
Hefe. Auf jeden Fall nicht mit dem Hopfen sparen, wenn es schon nicht so vollmundig wird, dann
wenigstens schöne Hopfenbittere und Aromen reinbringen. 40 IBU mit 70% Bitter und 30% Aroma.

Das wäre jetzt mein Ansatz für ein "leichtes Helles", ob das was wird kann ich dir nicht sagen.

Ein gewisser Anteil an Rauch- oder Whiskeymalz kann die "Geschmacksleere" eventuell auch noch ausgleichen.
Ist aber nicht jedermanns Sache. Englische oder belgische Malze sind sicherlich auch keine schlechte Wahl für
so ein Vorhaben.

Dekoktion wäre auch noch eine Möglichkeit.

Im alten Forum hast du schon gesucht ? - Da findest du auch einiges zu dem Thema.
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hkpdererste
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Re: Leichtbier

#5

Beitrag von hkpdererste »

Hi

also mit "helles" mein ich jetzt schon eher den Stil, also dass was es halt so bei uns auch so als leichtes gibt. Ich leg jetzt nicht unbedingt wert drauf dass es von den EBC so hell sein muss wie nur irgend möglich. von den IBU´s her is mir 40 glaub n bisschen heftig ich würd eher so um die 30 anpeilen.

Die kurze Maltoserast , meinst dass da 15 Minuten mit 63° reichen und dann auf 72° gehen für 45 Minuten ?

Im alten Forum hab ich auch schon nachgeforscht unter anderem in dem verlinkten Thread, das Problem an der Sache ist dass halt viele ihre Ideen/Rezepte einstellen und nacher nicht mehr viel Rückmeldung kommt was draus geworden ist drum dacht ich mir ich frag mal nach ob wer n bestimmtes Rezept empfehlen kann. Die meisten von den Jungs sind ja hier im neuen Forum auch vertreten.
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Alt-Phex
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Re: Leichtbier

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Das Thema ist echt schwierig.

15min Maltoserast halte ich für zu wenig, das könnte pappsüß werden.
45min Verzuckerung, Wozu ? - 20-30min bzw. Jodneutral.
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Re: Leichtbier

#7

Beitrag von Schweiz1 »

Hallo,

Rückmeldung ist sicherlich gut, aber nicht entscheidend. Du wirst am Ende Deinen eigenen Favoriten finden, denn die Geschmäcker sind verschieden.
Du hast ja bereits einige konkrete Vorstellungen von Deinem Bier. Recherchiere noch ein paar Rezepte (http://www.maischemalzundmehr.de) und versuche, Deinen eigenen Vorschlag als Rezept komplett durchzugeben.

Du kannst Dein Rezept danach in einem einschlägigen Programm auf Herz und Nieren testen und Dir die Ergebnisse anschauen. Und dann kannst Du Deinen Entwurf hier zur Diskussion stellen, am besten mit Deinen ausführlichen Gedanken dazu.

Hier gibt es ausreichend alte Füchse, die Dir dazu Feedback geben werden.

Viel Erfolg.

Gruß Stefan
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Bierwisch
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Re: Leichtbier

#8

Beitrag von Bierwisch »

Erst am Wochenende habe ich mal wieder eine Flasche von meinem im Sommer gebrauten leichten Saison proBIERt – lecker! Glasklar, erfrischend und vollmundig, die fruchtigen Hopfenaromen vom Nelson sind noch zu schmecken, aber bei weitem nicht mehr so dominant wie am Anfang. Die 3724 ist ordentlich sedimentiert und bleibt fast vollständig in der Flasche. Das Bier werde ich auf jeden Fall wieder brauen.

Zur Schüttung:
50% PiMa
23% WeiMa hell
20% Roggenmalz
7% Cara Pils

30 Minuten bei 40°C
60 Minuten bei 66°C

60 Minuten Kochen
50% VWH
50% Whirlpool bei 90°C

Vergärung mit der WY3724 (diese Hefe ist für ein Saison unabdingbar. Sie ist zwar nicht ganz einfach, weil sie nur bei höheren Temperaturen arbeitet, dafür produziert sie aber eine schöne Säure und schöne runde Biere)

Stammwürze war bei 9,5°P
Alkohol 3,9vol%

Gruß,
Bierwisch
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ZeroDome
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Re: Leichtbier

#9

Beitrag von ZeroDome »

Das Projekt von Bierjunge ist mir noch eingefallen, evtl. hilft dir das ja ein wenig.
hkpdererste
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Re: Leichtbier

#10

Beitrag von hkpdererste »

Hi

@ Alt-Phex

Zitat: 15min Maltoserast halte ich für zu wenig, das könnte pappsüß werden.

des kapier ich grad nicht. Wenn ich länger mach als 15 min dann löst es mir doch nur immer mehr Extrakt aus dem Malz dann müsste es ja nur immer noch süsser werden.

Von der Hefe her wird ja in den meisten Rezepten die s33 verwendet, ich dachte aber einglich daran das ganze untergärig zu machen evtl. mit der s23 oder der w34/70 die hätt ich noch da. Denkt ihr dass des gar nicht klappt oder kann man das mit einer von denen machen ?

Die verfluchte Bierbrauerei, man hat echt zu viele Möglichkeiten und zu viel Auswahl :Grübel

Grrüsse Klaus
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Bierwisch
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Re: Leichtbier

#11

Beitrag von Bierwisch »

Moin Klaus,

während der Maltoserast ensteht zuallererst Maltose, also vergärbarer Zucker. Wenn ich zu schnell weiterheize, beginnt das Optimum für die Alpha-Amylase, die in erster Linie unvergärbare Zucker produziert. Dadurch erhalte ich deutlich mehr unvergärbares und das Bier wird süßer.

Soweit die Theorie, das ganze ist aber deutlich komplizierter, da auch in den höheren sechziger Graden die Beta-Amylase noch arbeitet und die unvergärbaren Zucker deutlich weniger Süßkraft als normaler Zucker haben.

Ich bin da skeptisch, ob das Ergebnis wirklich "pappsüß" ist. Meiner Meinung nach kommt es bei einem Leichtbier vor allem auf ein ordentliches Mundgefühl an, damit man was "zu kauen" hat und es nicht nur dünn und fad schmeckt. Eine kurze Maltoserast ist da vielleicht sogar der richtige Weg.

Gruß,
Bierwisch
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DerDennis
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Re: Leichtbier

#12

Beitrag von DerDennis »

Bei gut gelösten Malzen (heutiges Pilsner Malz) ist eine Maltoserast von 15 Minuten schon eher lang, hab mal gelesen dass eigentlich nach spätestens 20 Minuten jegliche Stärke verzuckert ist. Dem steht natürlich entgegen, dass auch nach 20 Minuten der Extraktgehalt der Maische weiter langsam ansteigt, da immer noch kleine Mengen von Stärke aus dem Malz gelöst und dann verzuckert werden. Aber ich hab das mal ausprobiert und bei einem Hellen nur 7 (sieben) Minuten Maltoserast bei 62°C gehalten, gab einen EVG von 79% und das Bier war nach sechs Monaten Lagerung nicht mehr von einem (sehr leckeren) Industriepils zu unterscheiden.

Also: keine Angst vor einer kurzen Maltoserast, ich würde bedenkenlos nur 5 Minuten bei 62°C rasten, zusammen mit der Aufheizzeit auf die nächste Temperaturstufe gibt das immer noch eine ausreichend lange Maltoserast.

Grüße
*"Männer-Malzbier": Magnum/Select/Tettnanger auf 26 IBU, WLP2308, ca 70-80 EBC, 6 % vol (Nachgärung)
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Gartenbrauer
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Re: Leichtbier

#13

Beitrag von Gartenbrauer »

Ich habe heute bei MMuM das Rezept für mein Leichtbier eingestellt.

Nach dem Einmaischen und der nachfolgenden Rast bei 57°C wird direkt durchgeheizt auf die Verzuckerungsrast bei 72°C.
Ein leicht durchzuführendes Maischverfahren, nicht so kompliziert wie bei Bierjunge, aber mit einem ansprechendem Ergebnis mit höherem Restextrakt für die Vollmundigkeit und nicht süß.

Hell kann es nicht sein, da sonst keine Malzaromen zu erzeugen sind.
Bitter darf es nicht sein, da sonst die Malzaromen überlagert werden.
Hopfenaromatisch muss es sein, damit das Bier fruchtig und vollmundig ist.

Es ist das Ergebnis aus vielen Versuchen ein schmackhaftes, nicht leer und dünn schmeckendes Bier zu brauen.

Harald
Gruß
Harald
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Seed7
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Re: Leichtbier

#14

Beitrag von Seed7 »

Ein kleiner Tip zu Leichtbieren, nimm ein normales Bier das du magst, verdünne es ein wenig mit Sprudelwasser und verkoste.

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
Rudiratlos
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Re: Leichtbier

#15

Beitrag von Rudiratlos »

Bezüglich der Diskussion des Cara-Anteils und der Länge der Maltoserast in einem Leichtbier:

Ich hab ein Leichtes ohne 63°C-Rast eingebraut, mit Dekoktion, Infos dazu hier: http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... =20548#pid

Steht auch für diese UG-Saison wieder auf dem Plan, aber mit den im Faden erwähnten Änderungen.

Edit meinte, ich sollte noch etwas konkreter werden für meinen nächsten Versuch:
- ca. 25-30% Cara-Anteil, hell/dunkel so halbe/halbe
- ca. 40-50% PiMa
- Rest MüMa
- Maischeprogramm: tief einmaischen; flüssigen Kaltauszug/Teilmaische abnehmen; die Dickmaische schnell auf 72° bringen,evtl sogar durch zubrühen, und bisschen rasten; Dickmasche kochen, Kaltauszug dazu, so dass ich wieder auf 72°C komme und verzuckern; auf 78°C hoch, abmaischen und läutern.
- Vorderwürzehopfung und recht kleine Gabe bei flame out; nicht zu lasch hopfen, IBU:Stammwürze vielleicht so Richtung 2,5, also so um die 20 IBU bei 8°P.
- Untergärig, wahrscheinlich mit der S-189 bei unter 10°C Raumtemperatur
hkpdererste
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Re: Leichtbier

#16

Beitrag von hkpdererste »

Hi Leute

@ Gartenbrauer

hast du ungefähr ne Ahnung wie lang des dann bei dir zum aufheizen von 57 bis 72 grad dauert?



Und jetzt hier mal meine Überlegung zu meinem Rezept ausgelegt auf 11 Liter Ausschlagwürze

Malz:

Pima 500g
Müma 500g
Weima 150g
Cara hell 200g
Cara wheat 100g


Hopfen:

14g Tettnanger in die Vorderwürze
14g Tettnanger 15 min vor ende
kochzeit 90 min


Hefe:

S-23

Hauptguss 5,75 Liter
Nachguss 7,75Liter


Rasten:

da würd ich jetzt mal das von Gartenbrauer erprobte Schema übernehmen

10 min 57°
30 min 72° (von 57° durchheizen)
10 min 76°
78° abmaischen


soweit mal der Entwurf und jetzt können mich die erfahrenen Jungs hier Steinigen :Drink
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Gartenbrauer
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Re: Leichtbier

#17

Beitrag von Gartenbrauer »

Ich braue mit dem Braumeister 20.
Der schafft in dem fraglichen Temperaturbereich ca. 1°C pro Minute (grob geschätzt).

Der Anteil an dunklem Caramalz ist wichtig bei meinem Rezept. Das bringt viel unvergärbaren Zucker und Vollmundigkeit in die Würze.
Ansonsten liest sich dein Rezept gut.

Harald
Gruß
Harald
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