Marie's Rendezvous - nachbrauen?

[gingerbreadium]

Hallo Forum und Weizenbock-Experten,

ich habe in den letzten Tagen das diesjährige Tapx von Schneider verkostet, "Marie's Rendezvous" (Homepage), und fands schon echt lecker.
Da denkt man natürlich nach, es nachzubrauen.
Etwas gegoogelt und diese schon recht hilfreichen Angaben bekommen:

Honiggoldener Weizendoppelbock
Alkohol 10,0 %, Stammwürze 24,0 %

Hopfen: Tradition und Cascade, für die Kalthopfung ein neuer Zuchtstamm
Malz: 50 % Weizenmalz, 50 % Gerstenmalz aus regionalem Anbau
Gärung: Flaschen- bzw. Fassgärung
IBU: 27
Kohlensäure: 6,5 g/l
Alkohol: 10,0 % vol.
Stammwürze: 24,0 %
(Quelle)

Für die Schüttung mache ich mir geringe Sorgen, obwohl ich natürlich gerne eure Vorschläge hören will.
Ich denke an 50% Weizenmalz, 30% Münchner und 20% Wiener, mit Röstgerste die Farbe einstellen.

Hopfen würde ich mit Tradition am Anfang und mit Cascade kurz vor Ende die 27IBU einstellen und nach der Hauptgärung mit beiden stopfen (obwohl eher mit Cascade und eher dezent)

Sorgen mache ich mir nur noch über die Hefe. 10% sind schon ne Hausnummer, meine Lieblingsweizenhefe, die 3068, geht laut Hersteller gerade so bis 10%.
Gibt es spezielle Weizenbockhefen? Oder wie kann man eine gscheide Gärung bei so was erreichen?

Bin gespannt auf eure Vorschläge.

[El Gordo]

Bin mir ziemlich sicher, dass das keine normale Weizenhefe ist, zumindest nicht die Schneider. So hoch kommt die nicht.
Beim Tap X experimentiert Schneider manchmal mit der Hefe. Einmal war es die Trappist High Gravity und einmal eine Saisonhefe. Die rücken da aber nicht so richtig raus damit und ich hab auch keine direkte Connection mehr zu Schneider.
Ohne die richtige Hefe und den Spezialhopfen kannst Du das wohl vergessen.

Stefan

[gingerbreadium]

Danke Stefan, so was hatte ich befürchtet.
Meinst du, man kann die Hefe strippen? Oder haben die die sehr wahrscheinlich abfiltriert und normale Schneider Hefe hinzugefügt? Hatte mal gelesen, dass das gemacht wird, aber würde ja eigentlich kein Sinn machen, da die Hefe direkt sterben würde bei den hohen Prozenten.

Habe jetzt mal den Hefeansatz mit etwas Malzbier (hatte leider nix anderes da) angesetzt, mal gucken ob das was wird.

Ach und ja, vielleicht schreibe ich denen auch einfach mal ganz nett, vielleicht haben die ja einen guten Tag und verraten ein klein wenig :)

[El Gordo]

Ja schreib rubig mal. Xie mögen normalerweise Hobbybrauer.
Für die Flaschengärung haben die in der Tat bei den Tap X Bieren die Hefe abzentrifugiert und mit der eigenen nachgegoren, da sie bei der genau wussten, was sie mit der Speise macht. Hab ich zumindest so mitbekommen.
Bei 10% Alkohol weiß ich es nicht. Könnte aber geerntete Kräusen sein, die machen so was schon mal mit. Bei den Weizenböcken machen die das auch so für die Nachgärung.
Fehlt aber immer noch der Hopfen. Nur Cascade wird da nicht hinkommen.

Stefan

[gingerbreadium]

Achso, meinst du der Hopfen ist so viel anders als der normale Cascade?
Na gut, ich schreibe ihnen mal wegen der Hefe und berichte, falls sich was tut. sonst würde ich es einfach mal probieren und wenns nicht 100% dran kommt, bin ich auch nicht traurig.

[El Gordo]

Das ist eine komplette Neuzüchtung die mit Cascade nichts zu tun hat.
Mit dem wurde gestopft, der Cascade wurde wohl im Sudhaus eingesetzt.

Stefan

[El Gordo]

Habs geade probiert.
Das ist ja pappsüß. Erinnert stark an einen Barley Wine.
Hefe ist relativ neutral, auf keinen Fall eine Weizenhefe
Hopfenaroma ist auch eher zahm.
Als Dessertbier ok, aber keine großen Mengen.

Stefan

[gingerbreadium]

Oha, danke Stefan. Hoffe du hast es nicht nur wegen mir aufgemacht und es hat dir trotzdem geschmeckt.
Ja, genau, obwohl ich das Hopfenaroma schon schön fand, aber ja, keine Bombe.

Okay, ich werde mich dann an Barley Wine orientieren.
Hast mir mit deinem feinen Gaumen echt weitergeholfen, hätte eine Weizenhefe genommen.
Und das mit der Hopfenzüchtung hatte ich so verstanden, das mit einer Cascadezüchtung gestopft wurde. Aber so wie du es schreibst macht es mehr Sinn, und dann hat man ja gar keine Chance den Hopfen zu bekommen.
Wie gesagt, ich versuche es mal in die Richtung, auch wenns wohl was anderes wird ;)

Danke nochmal und einen schönen Sonntag!

[flying]

Pfeffrig passt zur T-58. Ansonsten auf der Homepage eine zwar recht kitschige aber doch schöne Geschichte zur Vermarktung des Bieres..

[uli74]

Könnte man eine Champagnerhefe nachgeschoben haben nachdem die Schneiderhefe den Dienst quittiert hat?

[flying]

Eher nicht. Champagnerhefen können mit 50%-iger Wahrscheinlichkeit keine Maltotriose..

[gingerbreadium]

Ich war gestern auf dem Craftbeer Festival in Regensburg, und da da Schneider war, habe ich einfach mal nachgefragt.
Und tatsächlich, sie benutzen neben der normalen Schneider Hefe eine Trappisten Hefe (genaueres konnten sie mir nicht sagen).
Auch, ob die Trappistenhefe zuerst benutzt wird, abfiltriert und dann die Schneider mit in die Flasche kommt (was imho keinen richtigen Sinn macht) oder andersrum (sinnvoller, oder?), aber sie meinten, eins von beiden.
Zum Hopfen habe ich noch nix rausgefunden.

Da ich mich mit Trappistenhfen nicht auskenne, hat jemand einen Vorschlag was man da so nehmen könnte?

[flying]

Ich meine mich zu erinnern, dass sie für das Tap X Mein Nelson Sauvin die Wyeast 3787 Trappist High Gravity als Zweithefe verwendet haben..?

[El Gordo]

Ich meine mich zu erinnern, dass sie für das Tap X Mein Nelson Sauvin die Wyeast 3787 Trappist High Gravity als Zweithefe verwendet haben..?

Ich mich auch. Ich würde die nehmen und die Schneider weglassen. Mit gestrippter Schneider Hefe kommt man bei den Stammwürzen nicht weit.
Man muss mit der Trappistenhefe aber umgehen können. Die braucht es gegen Ende richtig warm bis zu 28 Grad sonst schläft die für immer ein.
Fehlt immer noch der Hopfen...

Stefan

[Barney Gumble]

Eine alte Schatzkiste diese Forumsbeiträge (auch im alten noch einen tred dazu gefunden).
Meine Frage, nachdem ich letztes Jahr noch ein Tap X ergattert hatte und wieder sehr gut fand (ich steh nicht auf klassische Weißbiere a la Tap 7, auf die drinkabilitie mit Exotenhopfen vom Tap X dagegen sehr), hat es in letzter Zeit nochmal jemand versucht dies zu Strippen? Wollen ein leichteres (max 5,5 vol% alc) machen und reine Trappistenhefe wy 3787 wäre wohl fehl am Platze.
Lohnt sich die Schneider noch vom Ergebnis?
Mal schaun ob ich an das Tap X überhaupt noch rankomme (hörte sich im alten Forum so an, dass es schwer würde..). Andererseits ist es auf der Homepage noch voll präsent.
PS: als Hopfen möchte ich den Roberto Blanco Hopf n statt den NS- verwenden, im Bewusstsein dass es ganz was anderes (aber hoffentlich auch spannend) werd
VG
Shlomo

[Barney Gumble]

Antworte mir an der Stelle nochmal selbst.
Drei Tage den etwas mikrigen Bodensatz eines TapX mit guter Belüftung und Rührer versucht zu Strippen, heute morgen weiterhin kein Lebenszeichen..
Evtl. auch pasteurisiert..
Tipps ob ich an was schönes belgisches saisonartiges rankomme was strippbar ist?

Alternativ hier eine Bettelei um Hefe in der Art der French Saison wy3711 oder wlp590 (gegen Selbstgebautes)

VG
Shlomo