Dinkelbier mit Schneider Hefe

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Enfield
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Dinkelbier mit Schneider Hefe

#1

Beitrag von Enfield »

Hallo an alle!

Ich habe mich mal im Hefe-Strippen versucht.

Am Donnerstag zwei Bodensätze von Schneider Weisse TAP7 in 500 ml Malzbier gekippt, heute gärt es schon fröhlich vor sich hin. :thumbsup

Dafür habe ich mir extra diese Box bestellt http://www.candirect.de/Hefebox-16-Liter, die ich vorher mit nem Desinfektionsmittel deinfiziet habe.

Jetzt habe ich zwei Fragen:

1.) wie lange muss ich den Starter vermehren? Ich möchte ca. 10-15 Liter Bier brauen, wenn möglich am Sonntag. Das wären ca. 3 volle Tage zwischen Ansetzen des Starters und Brauen. Reicht das?

2.) ich habe beim letzten Einkauf aus "Versehen" ein paar Kilo Dinkelmalz mitbestellt.. :Smile , die würde ich gerne verwenden. Kann ich in einem Rezept einfach den Weizenanteil gegen Dinkel austauschen? Was hat Dinkelmalz für einen Geschmack?
Als Rezept schwebt mir das hier von tauroplu vor http://maischemalzundmehr.de/index.php? ... iff=dinkel
Kann ich das auch mit der Schneider Hefe brauen?

lg und Danke für Eure Hilfe!

Max
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Ursus007
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#2

Beitrag von Ursus007 »

1.
Schneider Hefe ist sehr gut stripbar, 3 Tage sollten passen, wenn die Flaschen nicht zu alt waren.

2.
Laut HB-Wiki:
-----
Dinkelmalz ist ein helles, gut gelöstes Malz aus Qualitätsdinkel. Der Geschmak ist leicht malzaromatisch mit milden Noten von Gebäck und Haselnuss. Es besitzt eine charakterische Dinkelnote.
##Erfolg: Färbung, Aromatisierung, Back- und Aromamalz, Erziehlung eines kernigen Brotaromas.
##Farbwert: zwischen 3,0 EBC und 7,0 EBC
-----
Warum sollte das nicht mit Schneider-Hefe zu verbrauen sein? Stelle ich mir gut machbar vor.
Bitte berichten!!

Ursus
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Enfield
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#3

Beitrag von Enfield »

Großartig, ich werde auf jeden Fall hier berichten, wie es geworden ist. Werde dann das Rezept von tauroplu verwenden.

zu 1. die Flaschen wurden MItte Februar '16 abgefüllt, jüngere fand ich im Laden nicht. Aber wie gesagt, es gärt bereits in der Box.

Soll ich den Starter komplett in die Würze kippen MIT oder OHNE dem Bodensatz/Sediment?
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Ursus007
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#4

Beitrag von Ursus007 »

Ich hau immer den ganzen Starter rein.
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santacruz
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#5

Beitrag von santacruz »

Hallo Max!

ad 2)

Mein letztes "Weizen" war zumindest mit 2/3 Dinkel- und 1/3 Weizenanteil.
Und im direkten Vergleich mit dem 100%igen, so als ob man zu einem Schluck an einem frischen Baguette riechen würde. Beim nächsten nehm ich 100% Dinkel.

Schneider-Hefe passt garantiert. Meine war die 3068.

lgmax
Hefe nice day! lgmax
Ulrich
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#6

Beitrag von Ulrich »

Enfield hat geschrieben:Kann ich das auch mit der Schneider Hefe brauen?
es ist üblich eine Weissbierhefe für Roggen zu verwenden.
Normal wäre W68, bzw W3068, da die Fruchtigkeit die Roggennoten schön abrundet.
Die Schneider (eher nicht bekannt für ausgeprägte Fruchtnoten, bzw Bananennoten :Smile ) wird den Roggen wahrscheinlich gut unterstreichen.

Auf jeden Fall spannend und das kann richtig was Gutes werden. :thumbup
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Enfield
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#7

Beitrag von Enfield »

Da macht ihr mir jetzt richtig Lust aufs Brauen!

@ Ulrich: In der Schneider Weisse TAP7 schmecke ich meist eher Nelke und keine Banana, von daher wird sicher stimmen.

Die Frage ist, passen die Rasten von tauroplu's Rezept für die Schneiderhefe? Ferularast brauche ich nur, wenn ich ausgeprägt Nelke möchte, oder?
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tauroplu
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#8

Beitrag von tauroplu »

Moin, zusammen, kurz zur Info: Die Rasten habe ich bewusst so gewählt, also weizenbieruntypisch, da ich dem Aroma des Dinkelmalzes mal eine Chance geben wollte. Ich kenne einige Emmerbiere und die weden oft von den typischen Weizenbieraromen überlagert, was ich persönlich schade finde.
Beste Grüße
Michael

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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Ulrich
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#9

Beitrag von Ulrich »

Enfield hat geschrieben:@ Ulrich: In der Schneider Weisse TAP7 schmecke ich meist eher Nelke und keine Banana, von daher wird sicher stimmen.
ich habe mich da wohl nicht deutlich ausgedrückt. :Bigsmile
Die Schneiderhefe ist dafür bekannt, dass sie wenig bis keine Banane, sondern pheolische Aromen bildet! Das ist Fakt!

eben, weil weniger fruchtige Komponenten zu erwarten sind, kannst Du fast Maischen, wie Du willst.
Ausser Du willst die Phenole/Nelke, dann: 37 - 44 - 52 - 63 - 66 - 72 - 77
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Enfield
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#10

Beitrag von Enfield »

@tauroplu: ahhh, darum auch die US-05. Denkst Du, dass die Schneiderhefe noch Raum für das Dinkelaroma lässt?

@Ulrich: ist phenolisch nicht gleich Nelke? Oder haue ich da grade grob was durcheinander?
Ulrich
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#11

Beitrag von Ulrich »

Enfield hat geschrieben:@tauroplu: ahhh, darum auch die US-05. Denkst Du, dass die Schneiderhefe noch Raum für das Dinkelaroma lässt?
Habe ein Roggen IPA von einer Brauerei in der Nähe probiert (also auch mit einer Californa Ale Hefe vergoren) => lecker, ausgewogen gut.
Aber gerade die Schneiderhefe sollte genügend Raum für den Roggen lassen.
Enfield hat geschrieben:@Ulrich: ist phenolisch nicht gleich Nelke? Oder haue ich da grade grob was durcheinander?
naja, Nelke ist eine Blume, sowie Rosen, nur eben eine Nelke. :Bigsmile
es gibt verschiedene phenolische Aromen, aber Du hast recht, wir reden hier hauptsächlich vom 4-Vinylguaiacol, welches an Gewürznelke erinnert.
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tauroplu
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#12

Beitrag von tauroplu »

Hi, Enfield, die Schneider ist zwar recht phenolisch = im wesentlichen nelkig, aber da ihr in derTat die Banane fehlt, könnt ich mir's schon vorstellen. Sie bringt zwar auch ne hohe Ladung Fruchtigkeit mit sich, aber das würde in meinen Augen schon auch zu Dinkel passen. Aber generell bleibe ich dabei, egal, welche Weizenbierhefe Du nimmst, das Dinkelaroma bleibt da a weng auf der Strecke. Wenn Weizenbierhefe, dann am besten eine, die die typischen Weizenbieraromen nur dezent erzeugt und nach Möglichkeit ohne Ferulasäurerast. Und wie gesagt, mein Dinkelbierrezept ist eben kein Weizenbier mit Dinkel.
Beste Grüße
Michael

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Percyval
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#13

Beitrag von Percyval »

Hallo zusammen,

ich nehme immer 4-5 Bodensätze von Tap7 für das Anstellen des Starters 3 Tage vor Brautermin. Insgesamt stelle ich damit immer ca. 28l bisher sehr erfolgreich an.

Außerdem vergäre ich immer bei ca. 18Grad Raumtemperatur, damit die fruchtigen Gäraromen möglichst aus bleiben. Ich denke das würde dem Dinkel auch etwas in den Vordergrund rücken.

Gruß und viel Spaß am Sonntag,
Heiko
Nach dem befriedigenden Handwerk kommt die quälende Zeit des Wartens und schlussendlich die freudige Erlösung beim Verkosten. [HW]

Immerhin, wer Bier macht, kann kein schlechter Mensch sein! Aber wer Bier trinkt, dem kann immerhin schlecht werden. [R]
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#14

Beitrag von Odin »

Hallo Max,

durch den Austausch der Hefe wird es sicher ein völlig anderes Bier werden. In Verbindung mit der Schneider Hefe, würde ich mit den Bittereinheiten deutlich nach unten gehen.
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
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Enfield
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#15

Beitrag von Enfield »

Kurzer Zwischenbericht:

Habe gestern gebraut und noch eine Weizenrast von 45° C eingefügt (ja, ich mag auch gerne etwas Nelke... :Angel ) und bin auf 18 IBU mit Perle als Hopfen runter gegangen.

Geworden sinds 16 Liter Würze bei einer Sudhausausbeute von 64 %, zwar nicht sehr hoch, aber ich bin zufrieden.

Ganzen Starter reingeschüttet inkl. Bodensatz und nach 10 Stunden bangen Wartens blubbert es nun ordentlich im Gärspund. *freu* :thumbsup

Noch eine Frage zur Schneiderhefe: was hat denn die für nen EVG?
El Gordo

Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#16

Beitrag von El Gordo »

Enfield hat geschrieben: Noch eine Frage zur Schneiderhefe: was hat denn die für nen EVG?
Gar keinen.
Wie weit die runter vergärt, hängt von deiner Würze ab.
Und auch von der Vitalität der Hefe.
Ich hab z.B. schon mehrfach festgestellt, dass gestrippte Schneider Hefe zwar für ein 0815 Weizen absolut ok ist, bei Weizenböcken aber sehr früh Schluß ist. Zumindest, wenn man den Starter unbelüftet und mit Malzbier macht.


Stefan
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Enfield
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#17

Beitrag von Enfield »

Na dann lass ich mich mal überraschen. Bock wird es auf jedenfalls keiner bei 12° P.

Gibts eigentlich irgendeinen käuflichen Hefestrang, der mit der Schneider identisch ist? Etwa von WYEAST oder WhitLabs?

Ich bin auf jedenfalls ziemlich stolz da ich bisher nur mit Trockenhefe gearbeitet habe. Da bekommt man dirket Lust, mal Flüssighefe zu probieren ;-)
Ulrich
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#18

Beitrag von Ulrich »

Enfield hat geschrieben:Gibts eigentlich irgendeinen käuflichen Hefestrang, der mit der Schneider identisch ist?
Die W205 kommt da wohl am nächten ran. :Wink
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Enfield
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#19

Beitrag von Enfield »

Danke Ulrich, nur stehe ich grade voll am Schlauch. Habe grade nach W205 gegoogelt und nix gscheites dabei gefunden. Ist die nun von Whit Labs oder von Wyeast? In welchem Shop kann ich die im Bedarfsfall kaufen?
Ulrich
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#20

Beitrag von Ulrich »

Enfield hat geschrieben:Danke Ulrich, nur stehe ich grade voll am Schlauch. Habe grade nach W205 gegoogelt und nix gscheites dabei gefunden. Ist die nun von Whit Labs oder von Wyeast? In welchem Shop kann ich die im Bedarfsfall kaufen?
bei mir :Bigsmile
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Enfield
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Re: Dinkelbier mit Schneider Hefe

#21

Beitrag von Enfield »

Okay, darauf komme ich gerne zurück ;-P

Hast Du auch nen Shop oder ist das rein privat? ;-)

P.S. nach längerem Googeln jetzt doch gecheckt, W steht für Weihenstephan...
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