Liebe Gemeinde,
es hat dann noch eine Weile gedauert, bis wir alle Sachen zusammen hatten und auch mal Zeit zur Verfügung war.
Zum ersten Sud wollte ich mal ein paar Bilder und Erfahrungen posten.
Im Container wurde es trotz guter Isolierung und silberfarbener Lackierung doch wärmer, als uns lieb war. Macht aber nix, so mussten wir uns halt noch vor dem ersten Sud über alle Temperatur-Situationen klar werden und entsprechend handeln. Die Temperaturen im Container waren auch nur jenseits der 28°C Außentemperatur kritisch. Übers Jahr gesehen, sind das bei uns so nur ein paar Wochen.
Bei dem Sud war für uns so ziemlich alles neu, obwohl wir schon seit Jahren auf dem BM20 gebraut haben. Aber die Mengen, Heizzeiten, neue Verbindungen/Schläuche etc. haben doch zuerst für einige Kopfschmerzen gesorgt. Aber so viel vorweg: Es hat (fast) alles geklappt.
Wir schroten neuerdings mit der Mattmill Klassik inkl. Motor. Der werkseitig eingestellte Walzenabstand ist gut für den Braumeister geeignet. Unsere mehr als 15kg Malz liefen da ruckzuck durch. Die Erstmontage war eigentlich auch recht einfach, kann allerdings empfehlen, die Motorkupplung so fest wie möglich an der Walzen-Welle fest zu schrauben, das mussten wir 2-3 mal nachziehen, weil nicht fest genug.
Das Schrotbild ist für den Braumeister gut geeignet. Wir hatten kaum Mehlbildung und auch im Kessel guten Durchlauf ohne Kanal- oder Kuchenbildung.
Ganz schöne Mengen! Schon was anderes, als mit 4-5kg Malz zu hantieren. Es ist aber trotzdem gut, wenn man ein paar Erfahrungen mit dem BM hat, viele Handgriffe gehen dann einfach leichter.
Da wir auch zum ersten Mal mit dem großen BM50 gebraut haben, nahmen wir sicherheitshalber mal ein original Speidel-Rezept und haben das lediglich bei den Hauptmalzen leicht abgewandelt. Schüttung und Anteile haben wir original übernommen. Es ist ein recht kurz laufendes Rezept, aber anhand der Jodprobe alles gut.
Also Abläutern! Beim BM20 ja ohnehin kein Problem, das Malzrohr zu ziehen, aber auch das vom BM50 konnte ich ohne größere Mühe alleine ziehen. Dabei hilft aber auch das niedrige Podest.
Ganz schöne Trebermengen! Die Nachgüsse gebe ich übrigens unmittelbar nach Ziehen des Rohrs in einem Schwung. Der kleine BM kocht schon, der große BM ist gleich so weit. Insgesamt brauchte der BM50 gut 20-30 Minuten mehr bis er die 100°C erreichte. Im Hintergrund liegt schon der Kühlschlauch für die Mantelkühlung bereit. Der Kleine wurde mit der Kühlspirale, der Große mit dem Doppelmantel gekühlt. Auch hier war der Kleine wieder deutlich schneller.
Letztlich hat es gut 50-60 Minuten gedauert, bis alles mit Anstelltemperatur im Gärtank war. Kleine Episode: Für die eigentlich vorgesehene Novax-Pumpe war noch kein Regler da. So mussten wir die Würze per Hand und 5l-Messbecher durch den Sputnikfilter in den Tank füllen. Dadurch wurde aber auch gut belüftet :-). 12°Plato waren Lohn der Maischarbeit.
Per Mantelkühlung des Speidel-Tanks kann man wunderbar die Gärtemperatur führen. Am Kühlmantel hängt der Lindr-Cooler mit Inkbird-Steuerung. Zu der Zeit war draußen echt heiß! Für den Tank aber kein Problem.
Am vierten Tag nach mussten wir mal reinschauen! Hochkräusen schon durch, Gärung läuft optimal, fast zu schnell für uns. Wir wollten eigentlich konsequent Grünschlauchen, hatten aber Terminprobleme über Pfingsten. So haben wir es dann doch fast ganz durchgären lassen.
Wir haben dann nach exakt 2 Wochen umgeschlaucht. Restextrakt bei 4,2°P. Farbe, Duft und Geschmack schon jetzt einmalig.
Beim Thema Grünschlauchen habe ich verschiedene Meinungen gelesen, wie viel über EVG der Wert noch sein müsse. Die Angaben gehen von 0,5°P bis zu 2°P und mehr. Soviel gab unser Jungbier nicht mehr, daher haben wir sicherheitshalber mit etwas Zucker aufgespeist. Beim nächsten Sud machen wir mal eine SVP um das noch besser zu lernen. Da aber eh alles an die Kellerfee kommt, ist das Risiko überschaubar.
Muss auch sein! Schrubben, schrubben, schrubben. Der Speidel-Tank ist aber von außerordentlicher Qualität und lässt sich sehr gut reinigen.
Tag drei nach dem Abfüllen: Schon 0,9 bar. Scheint alles wie geschmiert zu laufen.
Kellerfee und Verteiler haben wir auf eine Siebdruckplatte geschraubt, die wiederum an den Fasskühler geklebt ist. So ist alles schön ordentlich.
Umgedrückt wird dann in gut 10 Tagen auf 10er und 15er Kegs, Dann noch 3 Wochen Kaltlager und zisch.........
Braucontainer// Erster Sud
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Re: Braucontainer// Erster Sud
Super Braubericht, gefällt mir sehr gut!
Und eure Ausstattung kann sich wirklich sehen lassen, absolut spitze!
Weiterhin gut Sud und viel Spaß beim Brauen.
Grüße aus Sindelfingen
Und eure Ausstattung kann sich wirklich sehen lassen, absolut spitze!
Weiterhin gut Sud und viel Spaß beim Brauen.
Grüße aus Sindelfingen
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Re: Braucontainer// Erster Sud
Kann mich nur anschließen. Vielen Dank für den tollen Bericht.
Klaus
Klaus
Re: Braucontainer// Erster Sud
Astrein! Sieht super aus!
Gruß Stephan
Gruß Stephan