Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

Hier können Braubegeisterte ihre selbstgebastelten Heimbrauanlagen in Bild und "Ton" vorstellen.
Antworten
Benutzeravatar
Braubastard
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 20:39
Wohnort: Elmshorn

Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#1

Beitrag von Braubastard »

Moin Moin, liebe Leute,

´ne ganze Weile habe ich einfach nur faul mitgelesen. Es wird also Zeit, dass ich mich wenigstens einmal vorstelle.

Ich weiß nicht ob ihr´s schon wusstet...aber am Anfang war das Feuer!
[attachment=2]AmAnfang.png[/attachment]

Ich heiße Lutz (42) komme aus Elmshorn und mache gerne Feuer :Bigsmile Ist die Flamme dann erst einmal heruntergebrannt, bietet es sich geradezu an zu grillen, oder? Auch das mache ich gern :Bigsmile
Einziges Problem: Grillen macht durstig.
Die logische Konsequenz ist erhöhter Getränkeverbrauch. So trat mein Cousin bei mir mit der Idee "eigenes Bier" zu brauen offene Türen ein.

Als erstes scheute ich größere Investitionen. Also organisierte ich mir 2 50l-Kegs und bastelte diese für meine Zwecke zurecht.
Da ich gern´ Feuer mache...ach erwähnte ich bereits :redhead ...fiel die Wahl auf Gasbefeuerung. So zogen 2 Jahre ins Land bis neulich...


...mal wieder das Bier alle war! Nanu? Schon wieder 50l weg?
Ein Blick ins Braubuch verriet... letzter Sud 4.12.14. Kinder wie schnell die Zeit vergeht :Shocked !


Was ich immer schon unterschschwellig vermutete, mir aber nie richtig eingestand...
...Ich brauchte etwas Größeres!

Da sitz ich Braubastard nun also und überlege. Die Anlage muss schließlich auch zu mir passen :Grübel . Sie soll Wind und Wetter und dem Braubastard und Kurpfuscher standhalten. Je weniger Technik, desto besser also.
Also Bleistift und Block herbei - das kam heraus:
Kessel.png
Kessel.png (368.26 KiB) 7920 mal betrachtet
funktion.png
Ein einfaches Kessel in Kessel-System. Kein Malzrohr. Das ganze steht auf einer Konsole die mit Holz oder Gas befeuert wird. Zum Finale sollen Tauchsieder zum Einsatz kommen.
Zum Abläutern wird der Innenkessel samt Rührwerk einfach angehoben. Die Treberentnahme empfinde ich immer als extrem nervig, also wird hier einfach der sogenannte "Paddelsplint" gezogen...
...und der ganze Schmodder fällt einfach nach unten.
Der zweite Hauptgedanke galt dem Verkürzen des Läutervorgangs. Daher das extreme Breiten-Höhen-Verhältnis.


Ich würde so gern noch mehr schreiben, aber es geht einfach nicht!
Durst!

In Kürze mehr Ahoi :Greets

der Braubastard
Dateianhänge
AmAnfang.png
AmAnfang.png (70.32 KiB) 7920 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Braubastard am Donnerstag 19. Februar 2015, 20:35, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
ZeroDome
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1810
Registriert: Samstag 3. März 2007, 22:54
Wohnort: Neuruppin

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#2

Beitrag von ZeroDome »

Der zweite Hauptgedanke galt dem Verkürzen des Läutervorgangs. Daher das extreme Breiten-Höhen-Verhältnis.
Lies mal das und das


Ansonsten: Wilkommen! :Greets
Holger-Pohl
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3663
Registriert: Samstag 1. März 2003, 00:00
Wohnort: 96369 Weißenbrunn

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#3

Beitrag von Holger-Pohl »

Auch willkommen von mir.

Ich grille auch gerne, aber noch lieber koche ich Bräten und braue Bier.

Dein Konzept gefällt mir , obwohl es zu mir nicht passen würde.

Gleich ein Hinweis: für diese Menge und Größe scheint mir dein angedeuteter Scheibenwischermotor etwas sehr viel zu klein dimensioniert zu sein. Schau dich mal in der Bucht nach einem Getriebemotor am besten von SEW nach. Undrehung irgendwo zwischen 60 bis 100 wäre ideal.

Grüßele
Holger
Benutzeravatar
Braubastard
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 20:39
Wohnort: Elmshorn

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#4

Beitrag von Braubastard »

Danke Holger für die Tipps.

Der Scheibenwischer ist ja an sich auch ein Getriebemotor(Schneckentrieb). Das Ding, das ich habe soll für den Anfang hauptsächlich die Maische umrühren. Das wird er sicher schaffen. Er bringt so ca. 3 Nm. Dazu die Übersetzung 7:1.
21Nm hälst Du mit der Hand nicht an. Obwohl wenn Du ´nen Braten hattest? :Grübel
Ich gehe davon aus, dass selbst die Schraubenklemmung des Rührwerks durchrutschen wird. Aus Vorsicht fange ich mit lediglich 4 Hackmessern an. Wahrscheinlich wird's gar nicht nötig sein.
Da ich den Kessel aber vorerst nicht voll ausnutzen werde, mal sehen, was ich anbieten kann. Die Temperatur will ich nicht über die Drehzahl erzeugen :Smile . Das macht der Brenner. Die Antiebswelle wird so ca 4 U/min machen. Alles gaaaaaanz sinnich.
flecs
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 31
Registriert: Freitag 10. September 2010, 09:25

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#5

Beitrag von flecs »

Hallo Braubastard,

ich habe mir eine ähnliche Anlage gebastelt gehabt und mit dem Problem eingebrannter Maische gekämpft.
Ich hatte ein Innenrohr mit Läuterboden im verlängerten Einmachtopf eingesteckt und zum Läutern einfach herausgezogen.
Der Läuterboden hatte 0,5mm Löcher, dennoch ist offenbar genug Sediment durchgesunken und hat sich festgebacken.
Abgesehen vom Arbeitaufwand die verbrannte Kruste zu entfernen, ist der Geschmack des Bieres hinüber.

Die Sudausbeute war auch immer kläglich. 10,5% anstatt 12,5 beispielsweise.

Mittlerweile läutere ich klassisch.

Es ware soo schön einfach gewesen.

Viel Erfolg,

Flecs
FelixSch
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 26
Registriert: Donnerstag 5. Februar 2015, 14:33
Wohnort: Rhauderfehn

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#6

Beitrag von FelixSch »

flecs hat geschrieben: Der Läuterboden hatte 0,5mm Löcher, dennoch ist offenbar genug Sediment durchgesunken und hat sich festgebacken.
[...]
Die Sudausbeute war auch immer kläglich. 10,5% anstatt 12,5 beispielsweise.

Es ware soo schön einfach gewesen.
Ich habe mir sagen lassen, dass Schlitze sehr viel weniger dazu neigen, zu verbacken als es Löcher tun. Ist möglicherweise auch nicht von ganz ungefähr die traditionelle Form für Läuterböden.
Vielleicht ist das eine Lösung, um das System gangbar zu machen?
FelixSch
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 26
Registriert: Donnerstag 5. Februar 2015, 14:33
Wohnort: Rhauderfehn

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#7

Beitrag von FelixSch »

Ach ja, und: "Willkommen im Board!"
_Heiner
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 241
Registriert: Freitag 14. Dezember 2012, 08:32

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#8

Beitrag von _Heiner »

Gude,

die Anbrennproblematik kannst du umgehen, indem du Kombirasten fährst. Dann kannst du dir auch das Rührwerk sparen.
Im Endeffekt ist das ganze ja eine Brew in a Bag (BIAB) Anlage mit Kessel statt Sack. Ich mach das immer mal wieder im kleinen Maßstab, und bin sehr zufrieden damit. Geht schnell und die Ausbeute liegt bei etwa 60%.

Grüße,

_Heiner
-- "Ich wahß net, ich hab heit schon de ganze Daag so en vasteckte Dorscht." --
Ernst Elias Niebergall, 1843
Benutzeravatar
philipp
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3415
Registriert: Freitag 17. Oktober 2014, 20:43

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#9

Beitrag von philipp »

Herzlich Willkommen im Forum!

Du scheinst ja schon voll vom Brauvirus infiziert.

Eine kleine Bitte: Könntest du mit den Textformattier-Tools bitte sparsamer umgehen? Die Standardschriftgröße und Schriftart sollte für Fließtext beibehalten werden. Lediglich für einzelne Akzentuierungen kannst du fett setzen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
Benutzeravatar
Braubastard
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 20:39
Wohnort: Elmshorn

Re: Am Anfang war das Feuer...dann kam der Durst

#10

Beitrag von Braubastard »

Hello Again!

Hier übrigens nochmal das Bier, welches allzu schnell alle war:
Bei den beiden Stümpern handelt es sich um Azubi Herr Pollum und meine Wenigkeit (rechts)
Pollums_Pale_Ale.JPG
Nun aber schonmal die Kessel und der abwerfbare Läuterboden
Kessel.JPG
Läuterblech+Einarmrüher.JPG
Als Läuterboden habe ich erstmal 2mm Lochblech aus Alu verwendet. Hatte nichts besseres in Griffweite. Ich lege es lediglich ein. Später wird es etwas Besseres aus Edelstahl geben, was dann auch eingeschweißt wird.
Aber für den ersten Versuch ist es okay so.
Zur Anbrennproblematik: Ich werde einfach am unteren Kesselbereich ein Schild anbringen "Anbrennen verboten".
Nee im Ernst. Es wird keine Anbrenner geben. Ich vertraue voll auf den "Einarmigen Rührer".

Sollte ein Bedenkenträger trotzdem anderer Meinung sei, so bin ich gern´zu einer Wette bereit. :thumbsup

Ahoi
der Braubastard
Zuletzt geändert von Braubastard am Montag 23. Februar 2015, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Braubastard
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 20:39
Wohnort: Elmshorn

Re: Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#11

Beitrag von Braubastard »

So, 2 Ratsherrn IPA (echtes Schifferbier) am Start. Nun kannes weiter gehen...

Noch ein paar Impressionen aus der Werkstatt:
Hier der Scheibenwischermotor (in den ich alle Hoffnungen setzte)
Hier der Scheibenwischermotor (in den ich alle Hoffnungen setzte)
und der Zahnradkollege (Übersetzung ca. 7:1)
und der Zahnradkollege (Übersetzung ca. 7:1)
der Deckel
der Deckel
Alles ineinander gesteckt. Ohne Läuterblech
Alles ineinander gesteckt. Ohne Läuterblech
Mannoman, bin ich gespannt ob die Kiste funktioniert.

Gruß der Braubastard
Benutzeravatar
hutschpferd
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2258
Registriert: Freitag 8. November 2013, 08:11
Wohnort: Neumünster

Re: Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#12

Beitrag von hutschpferd »

Warum hast du ein hackwerk wenn du eh raushebst zum läutern?
Benutzeravatar
Braubastard
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 20:39
Wohnort: Elmshorn

Re: Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#13

Beitrag von Braubastard »

hutschpferd hat geschrieben:Warum hast du ein hackwerk wenn du eh raushebst zum läutern?
Gibt es etwa nur das eine oder das andere?

Mein Gedanke war, dass ich in der Lage bin den Treber "aufzuhacken" sofern es zu träge abläuft. Unabhängig vom Herausziehen wird ja Würze oberhalb der Trebeschicht stehen.
Oder habe ich da einen Denkfehler?
Benutzeravatar
DerDennis
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2510
Registriert: Dienstag 26. Februar 2013, 18:12
Kontaktdaten:

Re: Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#14

Beitrag von DerDennis »

Naja, wenn du den Läuter-Teil nach oben anhebst, dann wollen die paarhundert(?) Liter Würze schwerkraftbedingt nur nach unten (zurück in den anderen Topf - hoffentlich), und das Einzige was sie daran hindert ist dieses dünne Treberbett, das ja nach unten komplett offen für Flüssigkeiten ist. Ergebnis, die Würze wird mit Gewalt nach unten durchströmen, langsames und vorsichtiges Abläutern ist was anderes. Bis du den oberen Teil vollständig angehoben hast ist längst alles abgelaufen.

Im Gegensatz dazu hat ein klassischer Läuterbottich einen Ablaufhahn (mit einem sehr viel kleineren Durchmesser als der gesamte Läuterboden!), mit welchem der Abfluss reguliert werden kann, dadurch bleibt die Flüssigkeitssäule lange im Bottich stehen und senkt sich nur ganz langsam ab, also hat man dann genug Zeit, um während des Läuterns über den Einsatz eines Hackwerks nachzudenken.
:Smile

Grüße
*"Männer-Malzbier": Magnum/Select/Tettnanger auf 26 IBU, WLP2308, ca 70-80 EBC, 6 % vol (Nachgärung)
Benutzeravatar
hutschpferd
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2258
Registriert: Freitag 8. November 2013, 08:11
Wohnort: Neumünster

Re: Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#15

Beitrag von hutschpferd »

also so wie ich die technik verstanden hab ist das für die fisch wenn du das raushebst.
Benutzeravatar
Braubastard
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 20:39
Wohnort: Elmshorn

Re: Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#16

Beitrag von Braubastard »

Okay Männer,

dann hab´ich also ein als Trebermesser getarntes Rührwerk.
Aber auch irgendwie geil, oder? :Angel
Benutzeravatar
Braubastard
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 40
Registriert: Donnerstag 20. November 2014, 20:39
Wohnort: Elmshorn

Re: Erst war das Feuer, dann kam der Durst - neue Brauanlage

#17

Beitrag von Braubastard »

[Aber erst mal mehr vom Projekt.

Kessel ist aufgebaut. Leider fehlen mir die Räumlichkeiten.
Also alles Open Air.

Willkommen in meinem Wohnzimmer :thumbsup


Jetzt kommt bald der große Moment, wo der Elefant das Wasser lässt. Dicht oder nicht?!?
Dateianhänge
Wohnzimmer.JPG
Antworten