Schimmel im Keller (nach Unwetter)

[gyps]

Hallo zusammen,

letztes hatten wir hier ein heftiges Unwetter mit Wassereinbruch in unseren Keller (ca. 5cm Wasser im ganzen Keller, das ich aber dank Pumpensumpf innerhalb von 2 Stunden wieder entfernen konnte).
Bis dahin hat es keine weiteren Probleme verursacht, wenn ich im Keller Bier gebraut habe. Nachdem ich nun zwei Sude gebraut habe beginnt sich insbesondere im Braukeller (der vom Wassereinbruch eigentlich am wenigsten betroffen war) Schimmel zu bilden. Der ganze Keller ist aber auch so feucht geworden, dass das kein Wunder ist.

Nun frage ich mich, ob ich in näherer Zeit überhaupt noch im Keller brauen kann. Bislang hatte ich auch noch keinen aktive Entlüftung. Habe hier mal nachgelesen und mich etwas schlau gemacht, aber beim letzten Wassereinbruch vor ca. 15 Jahren hat es mind. 2 Jahre gedauert, bis der Keller wieder einigermaßen trocken war. Da hilft dann auch ein Brüdenabzug nicht wirklich weiter.

Alternativ könnte ich auch einen kleinen Schuppen im Garten zum Brauen leer räumen und dort Maischen, Läutern und Kochen, aber Gären wollen würde ich dort nicht undbedingt. Damit stellt sich dann aber die Frage, wie den Sud in den Keller bringen (ist ja nicht ganz leicht so ein Gärbehälter)...

Was meint Ihr?

Viele Grüße,
Alex

[Hopfenfreak]

Hi Alex,

vollkommen losgelöst vom Brauen würde ich versuchen den Keller wieder trocken und damit schimmelfrei zu bekommen.
So ein leckerer Schimmelbelag ist ja auch nicht so toll für deine Gesundheit.
Ich würde mir 2 Bautrockner besorgen und den Keller wenn möglich heizen.
Vermutlich wirst du so in 1 bis 2 Wochen schon einiges an Feuchtigkeit rausholen können.
Danach dann den Schimmel angehen.

Den ganzen Spaß zahlt vermutlich, sofern vorhanden, deine Versicherung?

Gruß

[bergro]

Falls noch kein Bautrockner zur Hand ist, aber ein Ventilator, dann lass den die ganze Zeit laufen und besorg dir schnellst möglichst ein (paar) Bautrockner.
Vielleicht entsteht in deiner Nähe ein Rohbau und Maurer sind heut am werkeln. Da einfach mal Nachfragen.

[Braufex]

Hatte voriges Jahr auch einen Wassereinbruch in einem Kellerraum.
Mit Nasssauger das Wasser abgesaugt.
Anschliessend hab ich mir für ca. 120€ einen Luftentfeuchter (ich glaube bei Aldi) besorgt.
Der hat mir ein paar Tage lang täglich ca. 5 Liter Wasser kondensiert und aufgefangen.
Dann war der Raum (die Wände) wieder trocken.
Die gewünschte Ziel-Luftfeuchtigkeit kann man in 5% Schritten einstellen, beim Erreichen schaltet das Gerät ab.
Zieht, wenn er läuft, ca. 300 - 400 Watt.
Für einen Raum mit ca. 20m² bzw. 50m³ ausreichend.
Damit kannst Du auch nach dem Brauen auf Zielwert "nachtrocknen" lassen.
Wenn Du möchtest, kann ich Dir das Typenschild fotografieren.

Bei mehreren Räumen würde ich Dir auch zu einem Bautrockner raten.
Und vor allem nicht warten, wenn der Schimmel mal drin ist, wirds problematisch.
Bei den aktuellen Außen-Temperaturen trocknet der Keller sehr schlecht.

Gruß Erwin

[renzbräu]

Bei den aktuellen Außen-Temperaturen trocknet der Keller sehr schlecht.

Ist nicht nur eine Frage der Temperatur alleine, sondern der Luftfeuchte. Warme Luft kann mehr Wasser aufnehmen als kalte. Kommt nun feuchtwarme Außenluft in den kühlen Keller kondensiert Wasser und kann das Feuchtigkeitsproblem verschlimmern.
Neben Luftentfeuchter und heizen hilft ein Blick auf die rel. Luftfeuchte und ein Rechner:
http://www.bastelitis.de/luftfeuchtigkeits-rechner/

[gyps]

und besorg dir schnellst möglichst ein (paar) Bautrockner.

Die Chancen sind vermutlich recht gering, weil wir eher noch Glück gehabt haben. Sehr viele andere in Hennef hat es noch viel schlimmer getroffen, so dass z.B. Container aktuell nicht mehr zu bekommen sind (bzw. die letzten Wochen waren).

Anschliessend hab ich mir für ca. 120€ einen Luftentfeuchter (ich glaube bei Aldi) besorgt.
Der hat mir ein paar Tage lang täglich ca. 5 Liter Wasser kondensiert und aufgefangen.
Dann war der Raum (die Wände) wieder trocken.

Diesen Weg werde ich vermutlich nun auch gehen. Ich habe mal bei Conrad geschaut, da gibt es Bautrockner/Luftentfeuchter in jeder Leistungsklasse. Ich denke ich werde etwas nehmen, das irgendwo so bei ca. 500-700 Watt liegt, also nicht mehr ganz klein, aber noch kein Trockner für Rohbauten.

Die Frage, die sich mir dann aber noch stellt, ist, wie ich dann weiter damit umgehe. Bevor ich wieder Brauen kann muss ich wohl für einen guten Brüdenabzug sorgen und weiter auf die Feutigkeit achten (-> Luftentfeuchter).

Oder halt doch im Sommer im Gartenhäuschen brauen.

[Braufex]

Diesen Weg werde ich vermutlich nun auch gehen. Ich habe mal bei Conrad geschaut, da gibt es Bautrockner/Luftentfeuchter in jeder Leistungsklasse. Ich denke ich werde etwas nehmen, das irgendwo so bei ca. 500-700 Watt liegt, also nicht mehr ganz klein, aber noch kein Trockner für Rohbauten.

Wär nicht schlecht, wenn man eine Ziel-Feuchtigkeit einstellen kann und nicht nur Dauerbetrieb.
Dann schaltet er ab, wenn sie erreicht ist.

Die Frage, die sich mir dann aber noch stellt, ist, wie ich dann weiter damit umgehe. Bevor ich wieder Brauen kann muss ich wohl für einen guten Brüdenabzug sorgen und weiter auf die Feutigkeit achten (-> Luftentfeuchter).

Es gibt auch Brüden-/Dampf-Kondensatoren zum Selberbauen, lies Dir mal in Ruhe den Thread durch:
Dampfkondensator statt Brüdenhaube

Oder fertig von Crafthardware:
https://www.crafthardware.de/produkt/dampfkondensator/
Wenn Dich der interessiert, einfach bei Douglas melden, er macht einen guten Support.

Oder ein Selbstbau-Venturi-Brüdenabzug im Brau!Magazin:
Brüdenabzug nach dem Venturiprinzip

Oder halt doch im Sommer im Gartenhäuschen brauen.

Geht natürlich auch ...

Gruß Erwin

Edit: Link zum Dampfkondensator-Thread und Brüdenabzug eingefügt

[afri]

ich habe so einen Entfeuchter von Aldi nord, der schafft einen Raum, aber keinen ganzen Keller. Und es dauert einige Tage, welche Leistung er zieht, weiß ich nicht.

Er tut schon was er soll, manchmal habe ich schon täglich den Wasserbehälter ausleeren müssen, aber wenn die Räume groß sind, braucht das halt seine Zeit, die Luft zirkuliert ja üblicherweise nicht ungehindert durch die Bude.

Mir hat mal jemand vom Fach erzählt, das beste was man tun könne bei zu hoher Luftfeuchte im Keller ist: Fenster auf, wenn es richtig knackig kalt im Winter ist. Wer im Sommer warme Luft in den kalten Keller lässt, bewirkt so ziemlich das Gegenteil.
Achim

[gyps]

Wär nicht schlecht, wenn man eine Ziel-Feuchtigkeit einstellen kann und nicht nur Dauerbetrieb.
Dann schaltet er ab, wenn sie erreicht ist.

Vielen Dank für den Hinweis. Der, den ich im Auge habe hat dieses Feature.

Oder ein Selbstbau-Venturi-Brüdenabzug im Brau!Magazin:
Brüdenabzug nach dem Venturiprinzip

Ausgehend von dieser Anleitung hatte ich vor, einen solchen Venturi-Brüdenabzug zu bauen. Ich schaue mir aber auf jeden Fall noch die anderen Links an, die Du gepostet hast. So ein Dampfkondensator hat definitiv etwas für sich. Dann ist der Dampf ein für alle mal weg und nicht nur an einen anderen Ort verlagert.

[gyps]

Unter Brücksichtigung der Tipps von @Braufex und @afri habe ich mir diesen Bautrockner/Luftentfeuchter zugelegt. Da wir das Wasser nach dem Unwetter sofort (noch während des Regens) wieder entfernt hatten, scheint es insgesamt weniger schlimm als befürchtet zu sein. Die Feuchtigkeit ließ sich in jedem der Keller-Räume innerhalb von wenigen Stunden auf 50% runter bringen. Nun kann ich die Feuchtigkeit im ganzen Keller problemlos auf z.B. 55% halten, ohne dass der Trockner die ganze Zeit läuft.

Was den Schimmel angeht habe ich den sichtbaren Anteil zunächst mit einfachem Reiniger deutlich reduziert bekommen. Nun werde ich den Raum noch ausräumen, mit Danchlorix reinigen und schließlich neu streichen. Ich denke, das sollte reichen.

Vorher muss ich allerdings noch die 30 Liter Dunkles, die nun seit drei Tagen stabil knapp unter 5Grad Plato haben auf Flaschen füllen. Ich hoffe, dass sie dabei keine Infektion abbekommen.

[Braufex]

Hallo Alex,

danke für die Rückmeldung; freut mich, wenn's geholfen hat

Den Luftentfeuchter kannst Du ja in der Zukunft nach einem Brautag noch gut gebrauchen um die Feuchtigkeit vom Kochen wieder raus zu bekommen.
Ich denke, wenn die Wände einmal trocken sind, ist eine rel. Luftfeuchtigkeit von 65 - 75% im Keller ein guter Wert.
Wenn Du sie mit dem Entfeuchter auf Dauer weiter runter ziehst, wird der Stromverbrauch relativ stark steigen.
Du kannst ja mal einen Zähler mitlaufen lassen.

Und viel Erfolg beim Abfüllen

Gruß Erwin

[gyps]

Den Luftentfeuchter kannst Du ja in der Zukunft nach einem Brautag noch gut gebrauchen um die Feuchtigkeit vom Kochen wieder raus zu bekommen.
Ich denke, wenn die Wände einmal trocken sind, ist eine rel. Luftfeuchtigkeit von 65 - 75% im Keller ein guter Wert.
Wenn Du sie mit dem Entfeuchter auf Dauer weiter runter ziehst, wird der Stromverbrauch relativ stark steigen.

So, der Keller ist nun mehrere Wochen entfeuchtet, der Schimmel mit Chlor dreimal behandelt und weg und inzwischen nun auch alles neu gestrichen.
Nächstes Wochenende kann nun endlich der Braukeller wieder eingerichtet werden.

Oder fertig von Crafthardware:
https://www.crafthardware.de/produkt/dampfkondensator/
Wenn Dich der interessiert, einfach bei Douglas melden, er macht einen guten Support.

Ich habe mir einen solchen nun auch zugelegt, um den Feuchtigkeitseintrag in den Keller in Zukunft zu minimieren. Der Support von Douglas war top!

Und viel Erfolg beim Abfüllen

Danke. Hat alles wunderbar funktioniert. Inzwischen ist es seit 2 Wochen in der Reifung und schmeckt schon ganz rund und sehr lecker

[Braufex]

Servus Alex, danke für die Rückmeldung.
Freut mich, dass alles soweit geklappt hat und
Du mit dem Support von Douglas zufrieden warst.
Kannst ja mal vom ersten Einsatz berichten, wenn's soweit ist ...

Gruß Erwin

[Barney Gumble]

Ja genau mit Chlorix dreimal extrem stark angestrichen und dann abgefönt und totgeheizt haben wir dem Kumpel in seiner Betonwand-Plastikfensterfront-1zi-appartment-Wohnung den flaumigen kompletten Deckenrasen auch Einhalt geboten.
Dann mehrfach mit wirksamer Anti-Schimmel-Farbe angestrichen und nach mehrmaligem Einweisen in die Geheimnisse der Lüftungsoptimierung war das Problem dauerhaft weg. Zuvor hatte ich fast die Idee bei RTL (Format die Renovierungsprofis..) Hilfe zu suchen.
Fazit: sieht of schlimm mit dem Schimmel aus aber mit gscheid Chemie, Wärme und Trockenheit (in der Reihenfolge) kommt man weiter als man es vielleicht erst vermutet.

[DevilsHole82]

Mal ein paar grundlegende Fragen: Woher kommt das Wasser denn überhaupt? Drückt es von außen durch die Wände oder kommt es "zur Tür" hinein? Sind die Außenwände von außen abgedichtet?

Ich möchte darauf hinaus, dass die Anwendung der genannten Maßnahmen ja eher eine symptomatische Lösung sind und nicht die Ursache angehen. Es bringt ja nix die Wände von innen mit einer Sperrschicht zu versehen, wenn das Mauerwerk darunter "nass" ist. Hast Du die Feuchte des Mauerwerks mal gemessen, bzw. messen lassen?

[gyps]

Mal ein paar grundlegende Fragen: Woher kommt das Wasser denn überhaupt? Drückt es von außen durch die Wände oder kommt es "zur Tür" hinein? Sind die Außenwände von außen abgedichtet?

Wie ich eingangs schon versucht habe zu schildern ist das Wasser über die Lichtschächte eingedrungen. Um unser Haus herum entstand aufgrund des Starkregens vom 4. Juni ein kleiner See. Das Wasser haben wir noch während des Regens über den Pumpensumpf entsorgt, so dass es nie über 10cm stand und nach 2h auch wieder raus war. Trotzdem entstand im Braukeller vom Boden und den Ecken ausgehend Schimmel. ... und ja, die Außenwand wurde vor ca. 25 Jahren aufwändig gedichtet, als es einmal im Wäschekeller zu Schimmelbildung kam.