Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

Hier können Braubegeisterte ihre selbstgebastelten Heimbrauanlagen in Bild und "Ton" vorstellen.
Antworten
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#1

Beitrag von Olutmatkailijan »

Servus,

wie bereits im Vorstellungsfaden angekündigt habe ich vor, in einem Vorzelt eine kleine Brauerei einzurichten. In diesem Faden dokumentiere ich den Bau dergleichen! Sogar mit Bildern!


Momentan: Der Bau des Bodens aus Paletten, die mit Spanplatten überdeckt werden. Das werde ich dann nächste Woche weitermachen, wenn ich den Akkuschrauber hier habe. Das ganze wird mit Folie überzogen, da einfacher zu reinigen.
Vorschläge zur zu verwendenden Folie, oder lieber billiger Pfusch der hält, bitte gerne anbringen (R13 Folie ist ziemlich teuer)...:
20211118_115602.jpg
Als nächstes die zu verwendende "Brauanlage". Es handelt sich hier um einen modifizierten, günstigen Einkochautomaten der Marke SilverCrest von Lidl. Die Modifikationen waren notwendig, da beim ersten Brauversuch auf der Hauptplatine Leiterbahnen durchgebrannt sind. Weshalb? Wegen geplanter Obsoleszenz, die waren viel zu dünn für den Anwendugszweck!
20211118_115638.jpg
Hier nochmal der Automat ohne seine "Schutzfolie":
20211118_115711.jpg
Leider stehe ich vor einem kleineren Problem: meine Pumpe hat ein 1/2" Gewinde, das Loch im Automaten ist aber 3/8". Zum einen mag ich diese zölligen Maße nicht, zum anderen kann ich sie so nicht verwenden. Abhilfe schafft mir nächste Woche mein Nachbar, welcher als großer Obermonteur in einer entsprechenden Branche tätig ist:
20211118_115727.jpg
Es kommt also ein "Adapter" von 3/8" auf 1/2" drauf (und ein entsprechender Kugelhahn aus Edelstahl, da ich von dem Plastikgelumpe nichts halte...auch die Abdeckung der Pumpe wird eines Tages aus Edelstahl sein).

Natürlich habe ich ein weiteres Problem: Da wird Hauptplatine überbrückt haben, ist der Automat natürlich nicht zu steuern! Abhilfe schafft hierbei ein kleines Gerät aus einem Raspberry Pi Zero mit selbstlaufender Real-Time-Clock:
20211118_115858.jpg
20211118_115902.jpg
Das hat einen weiteren Vorteil: Da der Automat auf das Einkochen ausgelegt ist, hat er ab 95C abgeriegelt. Beim Würzekochen ist das unvorteilhaft. Durch das fachmännische Umgehen dieser Maßnahme und dem daraus resultierenden erhöhten Brandrisiko schmeckt das Bier doch gleich deutlich besser! Keine Sorge, nach dem chinesischen Standard "Safe to operate" ist sicherheitstechnisch alles in Ordnung!

Um besagtes Wunderwerk der Technik an den Automaten anzuschließen, haben wir uns einen entsprechenden Stecker aus der Aviationstechnik besorgt. Dieser hat den Vorteil, das er relativ unempfindlich gegenüber Störungen ist. Zudem ist er relativ günstig:
20211118_115845.jpg
Fertig aufgebaut sieht das ganze dann ungefähr so aus. In einer alten Mon-Cheri Box wird das Wunderwerk der Technik vor Außeneinflüssen "geschützt".
20211118_115938.jpg

Was noch zu tun ist:
- Boden fertig machen
- Entsprechenden Tisch (Bierbank?) besorgen
- Einkochautomat umbauen: Über ein T-Stück und ein L-Stück wird das ganze so gebaut, dass die Würze zirkulieren kann. Mit zwei Hähnen: Eines, um die heiße Würze in den PWT zu jagen, und eines, mit dem ich die Würgezirkulation regeln kann
- Die Software für den Einkochautomaten fertig schreiben (ist nicht nett, wenn man davor sitzt und sich denkt "also ja eigentlich ist das ein SCADA-System"...andererseits wäre ein Drag-and-Drop SCADA für Heimbrauer und sonstige Prozessleute schon cool)

Der PWT wird über eine Aquariumpumpe betrieben (für das Kaltwasser). Mal sehen, ob die ausreicht!

Da in meinem Wohnwagen die Temperatur sehr konstant bei 15C liegt, sind jetzt im Winter erstmals untergärige Biere dran. Der erste Sud wird was einfaches aus Böhmischen Pilsnermalz und Polaris-Hopfen, vergoren mit W34. Ist halt alles, was ich grade da habe.

Hierbei ist noch zu achten: Die Vergärung erzeugt ja CO2. Dieses CO2 möchte ich in meinem Wagen nicht haben! Dementsprechend werde ich wohl den langen Schlauch von Gärröhrchen aus dem Fenster hängen lassen, bis ich mir was überlegt habe das sinnvoller ist. Dazu kommt noch ein Luftqualitätssensor. Ich habe zwar schon Rauch- und CO-Melder im Wagen, aber das nützt bei CO2 natürlich rein gar nicht.

Anstatt mir einen Tortenboden (beim Kauf auf den Durchmesser von Fuß zu Fuß achten!) in den Automaten rein zustellen, verwende ich ein Seil das über einen Flaschenzug geht. Dieses wird an den Malzsack festgemacht. Dadurch kann ich das Malz vom Boden abheben. Des weiteren kann ich so in einem Gerät sowohl Einmaischen, als auch Läutern, als auch Kochen (man vergleiche die größeren Anlagen von Speidel)!

Fragen und Anregung ausdrücklich erwünscht.

Nachtrag: Nun erst mal den Boden reingemacht. Da ich die Schiebetüren im Hänger nicht ausstehen kann(werden immer vergessen zu sichern, verklemmen dann) kurzerhand ausgebaut. Es stellt sich heraus, sie bestehen aus ca. 2,5cm dickem MDF - genau passend zum Rest der Platten. Bei den Eltern noch alte Hochregal-Lagerplatten, die der Opa mal mitgenommen hat weil man "sie ja mal brauchen kann". Somit ist das Möbilar auch schon vorhanden. Die restlichen Lücken werden auch mit Lagerplatten verschlossen. Danach wird der gesamte Boden angeschraubt und mit Folie überzogen. Zu verwenden ist dabei nur Folie, welcher das Reinigungsmittel wenig ausmacht...
VorläufigerBoden.jpg
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#2

Beitrag von Olutmatkailijan »

Ich bin im Moment leider nicht in der Lage, die Hardware-Seite der Brauerei weiter auszubauen. Wahrscheinlich passt das folgende besser zur Automatisierung, aber da ich gerade erst angefangen habe und vorhabe das System auf meiner Anlage zu testen, kommt es hier rein. Einen neuen Thread dafür aufzumachen wäre im Moment Verschwendung. Das GitHub-Repo halte ich in der Englischen Sprache, da so mehr Leute mitwirken können. Hier nochmal meine Gedanken dazu auf Deutsch:

Ich habe mich entschlossen, eine von mir vor vielen Jahren implementiere Version der Prozesssteuerung neu zu implementieren. Im Gegensatz zu der nun verlinkten hat sie zwar funktioniert, sah aber hässlichst aus und war nicht sehr bedienbar - wenn man sie nicht grade programmiert hat. Zudem ist sie dem Daten-Nirvana verfallen. Mir ist bewusst ich könnte einfach CraftBeerPi verwenden, doch das möchte ich aus folgenden Gründen nicht:
  • CraftBeerPi 4.0 ist noch nicht ausgereift
  • Mir gefällt das UI von CraftBeerPi3 gar nicht
  • CraftBeerPi ist wie bereits im Namen erwähnt hauptsächlich auf das Brauen ausgelegt
  • Die Lizenzgeschichte von CraftBeerPi mir einfach nicht gefällt

Entsprechend habe ich mir zum Ziel gesetzt:
  • Das System muss agnostisch sein, d.h. es muss sowohl theoretisch sein damit eine Ölraffinerie als auch eine Brauerei als auch ein Nuklearkraftwerk zu betreiben
  • Dementsprechend muss es individualisierbar sein
  • Es muss Benutzerfreundlich sein, und ein gutes UX-Konzept haben
  • Es soll nicht nur den Prozess automatisieren, sondern auch das drum-herum einfacher machen. Verkauf und Lieferung sind derzeit keine Priorität aber vorgemerkt
  • Es muss Quelloffen verfügbar, modifizierbar und verwendbar sein - egal ob im kommerziellen Umfeld oder Privat
  • Durch strikte aber flexible Nutzerrollentrennung muss es möglich sein, mehrere Prozesse gleichzeitig zu verwalten bzw. sie laufen zu lassen, ohne das sie sich gegenseitig beeinflussen (d.h. auf der gleichen Instanz soll man das Nuklearkraftwerk, die Brauerei und die Raffinerie laufen lassen können, ohne dass dabei die Nutzer mitkriegen, es ist das gleich System. Blödes Beispiel aber was besseres fiel mir nicht ein)
  • Nutzerrollen / Gruppen müssen konfigurierbar sein
  • Der Prozess sollte wie in einem SCADA System überschaubar sein
  • Datenbanken müssen getrennt definierbar sein - eine für Nutzer, eine für Prozesse usw.
  • Es muss einfach zu installieren sein - selbst im Moment habe ich bereits ein Installationsscript, welches ich auch stetig weiterentwickeln werde

Naja, ich weiß nicht welche Lizenz da zu verwenden ist. Was ich ausgerechnet nicht will ist das sich irgendein Dödel das Ding nimmt, drei Zeilen Code ändert und es als proprietäre Software verkauft. Darum kümmere ich mich wenn es soweit ist, ich bin Ingenieur und kein Anwalt.

Weiterhin arbeite ich im Moment noch NUR mit GPIO, weil ich halt meinen Einkochautomaten mit einem Raspberry Pi Zero W verwende und entsprechend so modifiziert habe. I2C / MQTT / SPI / anderweite Schnittstellen sollten jedoch möglich sein, wenn man den Client anpasst - bzw. sollten integrierbar sein. Generell verwende ich asyncio um mit dem Client zu reden, da ich vorhabe die Clients generell als ESP32 Module / Zero W' oder ähnlich auszulegen - dadurch kann ich MicroPython oder Python verwenden und zusätzliche Redundanz einbauen (Der Server sendet die Prozessdaten zum Client, dieser arbeitet diese ab und gibt stetige Rückmeldung. Er speichert die Daten aber auch ab und speichert zudem die Messdaten auch ab. Sollte der Hauptserver ausfallen, kann der Client den Prozess bis zum Ende führen, die gespeicherten Messdaten dann sobald wieder eine Verbindung besteht zum Hauptserver schicken und man kann sich genau ansehen, wo er schief gelaufen ist).

Auf dem entsprechenden Repo, welches ich oben verlinkt habe, sieht man schon mal die ersten Fortschritte. Im Moment bin ich dabei einen Prozesseditor mithilfe von Drawflow zu basteln. Drawflow hat hier den Vorteil, dass man folgende Sachen machen kann:
  • Man kann den Editor sperren, aber die Inputs bleiben veränderbar
  • Man kann den Editor komplett sperren (nur anzeigemodus)
  • Man kann den Editor zum Prozesseditor umfunktionieren und dann den Prozess als JSON exportieren / abspeichern
  • Mit Drawflow kann ich die Prozesselemente als SVG darstellen lassen - was dazu führt das ich diese in Relation zur Bildschirmgröße berechnen kann. Somit sollte es egal sein, ob man den Prozess auf einem 40" Bildschirm oder einem 12" Bildschirm ansieht.

Ich habe so ziemlich vor vier Monaten schon angefangen diese Software zu designen und zu programmieren, aber mich verließ die Motivation, da ich aufgrund der Wassersituation meines damaligen Wohnorts schlecht brauen konnte (und Flaschenwasser wollte ich dafür nicht extra kaufen, ist erstens teuer und in den Mengen nur als Plastikflasche zu erhalten. Und ich mag kein Plastik. Und auch kein Flaschenwasser). Vor zwei Tagen habe ich weitergemacht.

Folgendes befindet sich bereits in der Hauptsoftware:
  • Das Benutzerrollensystem - es ist nicht sehr ausgereift, aber es funktioniert
  • Ein Qr-Code Leser, den ich noch an die Datenbanken anbinden muss, für ein Inventarsystem
  • Ein Installationsscript das es verdammt einfach macht, die Software zu installieren (sofern man eine gängige Linux-Distro verwendet...auf Raspberry Pi habe ich es noch nicht probiert, sollte aber gehen)
  • Der Anfang des Prozesseditors
Als nächstes Arbeite ich an:
  • Den Prozesseditor - ich will, dass ich sowohl SVG's hochladen und die Prozesselemente definieren kann
  • Verbesserung des Prozessdesigners - derzeitig ist das Malen von Prozessen einfach ein Krampf
  • Einbau der Prozesselemente - genannt Nodes - als Templates, sodass diese flexibel geladen werden können
Eine Definition am Beispiel Einkochautomat für das Prozesselement:
  • Er hat einen Input (oben)
  • Er hat einen Output (Auslaufhahn)
  • Er hat ein 1.8 kW Heizelement (theoretisch ein Input, aber praktisch einfach vorhanden)
  • Er hat ein 27L Volumen
  • Er enthält eine veränderbare Größe X an Flüssigkeit (Volumen)
  • Er enthält eine veränderbare Größe Y (Temperatur)
  • Er enthält einen Temperatursensor, aber keinen Füllstandsensor. Die Füllmenge ist dem Prozess unbekannt aber vorgegeben, sie muss händisch eingestellt werden
Weiterhin ist selbst die zu verwendende Flüssigkeit ein Prozesselement:
  • Die Flüssigkeit hat eine Dichte von 998 kg/m3
  • Sie hat eine spezifische Wärmekapazität von knapp 4.18 kJ/(kg*K)
Der Prozess kann z.B. das Element der Berechnung der Verdampfungsrate enthalten. Wahrscheinlich in Python - deshalb ist die Benutzertrennung so wichtig, anderweitig könnte man echt Schindluder treiben. Möglicherweise auch in JavaScript aber da kommt mir das...

Naja das war es fürs erste. Ich weise nochmal ausdrücklich darauf hin, das ich nichts gegen CraftBeerPi habe - es ist mir einfach zu nischenartig. Der Grund warum ich jetzt schon veröffentliche an was ich hier arbeite ist trivial:
Ich brauche Leute, die mir z.B. sagen: Element X ist ein Krampf - könnte man das nicht auf die Weise Y machen. Nur so kann ich ein durchgehend gutes Bedienkonzept garantieren.

Weiterhin werde ich gleich sagen: Ich bin keiner der Front-End und Back-End getrennt programmieren kann, und weil ich will das die Software möglichst bald zumindest alpha Status erreicht, werde ich mich damit auch nicht befassen. Zudem mag ich die Idee nicht, jedes mal bei einer neuen Seite weiteres JavaScript laden zu müssen. Das verwende ich dort wo es nicht anders geht, aber weit nicht. :puzz
Was für mich wichtig ist, ist das sie bald im echten Leben verwendbar ist. Weiterhin denke ich, dass vor allem in diesem Feld etwas freundliche Konkurrenz gut tut - sonst gibt es einen de-facto Standard und das birgt immer die Gefahr der Stagnation.
Zudem weiß ich - all dies ist möglich - erst recht seitdem Python Threading-Support hat.
Und zu guter letzt...ich weiß nicht warum ich den Client STEVE genannt habe. Mein Humor ist seltsam. :redhead

Joa das wars erstmal. Ich programmiere noch ein bisschen daran rum und versuche Grid-Snapping im Editor einzubauen...und diese komische Funktion von wegen kurviger Leitungen zu entfernen.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
dieck
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 799
Registriert: Samstag 9. Januar 2021, 20:06
Wohnort: Braunschweig

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#3

Beitrag von dieck »

Olutmatkailijan hat geschrieben: Mittwoch 1. Dezember 2021, 04:44 Naja, ich weiß nicht welche Lizenz da zu verwenden ist. Was ich ausgerechnet nicht will ist das sich irgendein Dödel das Ding nimmt, drei Zeilen Code ändert und es als proprietäre Software verkauft. Darum kümmere ich mich wenn es soweit ist, ich bin Ingenieur und kein Anwalt.
Ich bin auch kein Anwalt, aber das würde mir leicht fallen:

GPL, bzw. wenn es online nutzbar ist AGPL.
Der Code muss immer wieder unter derselben Lizenz veröffentlich werden bei Änderungen.

Das verhindert nicht, dass jemand den Code kompiliert und verkauft, aber proprietär geht dann nicht.
Wenn dann noch jemand dumm genug ist, den frei verfügbaren Code als Produkt zu kaufen, ist denen auch nicht mehr zu helfen.
Olutmatkailijan hat geschrieben: Mittwoch 1. Dezember 2021, 04:44 Das System muss agnostisch sein, d.h. es muss sowohl theoretisch sein damit eine Ölraffinerie als auch eine Brauerei als auch ein Nuklearkraftwerk zu betreiben
Vielleicht ist es sinnvoller, wenn du überlegst an OpenSCADA mit zu arbeiten?
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#4

Beitrag von Olutmatkailijan »

Solche Sachen sind bereits vorgekommen. Naja, die Sache ist halt auch, das ich auf relativ viele Open-Source Projekte zurückgreife - die haben aber alle unterschiedliche Lizenzen. MIT, GPL, usw.
Ich stelle es jetzt mal unter GPL. Was für Linux gut genug ist, muss auch für mich reichen.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#5

Beitrag von Olutmatkailijan »

So, nach überstandenen zwei Wochen geht es weiter - dem Zeitplan ist es schlecht ergangen. Erst werde ich nun einen Tisch bauen. Da ich weder zu Ikea will, noch Geld für einen Tisch habe, wurde der Bruder mit der Motorsäge ausgestattet und im Wald abgesetzt. Nun habe ich zwei Stumpen:
Baumstumpen.jpg
Klar, die Außenseite ist nass. Da aber das Holz in sich schon trocken ist (tote Bäume trocknen gut), wird das kein Problem sein. Sie sind knapp 73cm lang, länger als ich wollte (50cm), was es etwas schwierig machen wird, außer ich stell den Tisch um. Ich weiß auch schon wo, damit dann der Dampf abziehen kann...(die entsprechende Deckelkonstruktion wird aus einem Edelstahldeckel aus dem Gastobedarf, eine zweckentfremdeten Silikonmatte für den Backofen und Edelstahlschrauben / Muttern gemacht. So kann ich ein Rohr anbringen, das den Dampf nach draußen leitet.
Arbeitsfläche.jpg
Die Tischfläche ist eine Zweckentfremdete Schiebetür von der Schlafkoje und momentan mit zwei Schrauben befestigt. Das wird sich ändern, ich muss nochmal in den Wald und Stumpen #3 holen. Dann ist das auch mit der Lastenverteilung unproblematisch.

Als nächstes steht der Raureif an. Dieser setzt mir arg zu, mein Zelt ist eine Tropfsteinhöhle - er kondensiert am Dach und dann gleicht mein Zelt einer Tropfsteinhöhle. Dafür werde ich einen 80/20 Seide/Baumwolle Stoff verwenden. Den hat der Nachbar auch, und da schimmelt nichts.
Da ich Stromnetzanschluss habe, wird auch dies kein Problem sein. Dafür kommt die lange Steckdose nach draußen, wenn ich braue, durchgereicht durch das Fenster der Küchenzeile.

Nun geht es erstmals nach hause - mit dem 20 Liter Kanister Wasser vom Campingplatz, weil mein Wasser zuhause derart zugeodelt ist, dass das Nitrat die Hefe stört - und dort werde ich die Anlage provisorisch aufbauen und testen. Ein schnelles Pythonscript sollte für PID erstmal ausreichend sein. Nur habe ich noch nicht alles, was ich benötige - es stellt sich wohl als schwierig heraus, einen Edelstahlhahn mit 3/8" Anschluss zu finden. Wäre besser gewesen, hätten sie ein 1/2" Loch gemacht. Aufbohren möchte ich nicht wegen der Emaille. Anstatt dessen wird der blöde Plastikhahn verwendet.

Wenn ich ganz gut bin, werde ich mir zuhause auch ordentliche Bretter für den Tisch zurecht schreinern. Die Stumpen werden noch mit dem Leukku bearbeitet, und danach mit Baumteer eingelassen - dadurch werden sie Wasser resistent (das einzige, was ich aus dem Studium wirklich mitgenommen habe). Aber erst, wenn sie trocken sind. Mal sehen.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
dieck
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 799
Registriert: Samstag 9. Januar 2021, 20:06
Wohnort: Braunschweig

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#6

Beitrag von dieck »

Olutmatkailijan hat geschrieben: Montag 6. Dezember 2021, 20:23 es stellt sich wohl als schwierig heraus, einen Edelstahlhahn mit 3/8" Anschluss zu finden. Wäre besser gewesen, hätten sie ein 1/2" Loch gemacht. Aufbohren möchte ich nicht wegen der Emaille.
Es gibt Reduzierstücke in verschiedenen Varianten. 3/8 zu 1/2, in allen vier Varianten mit Innen- und Außengewinde.
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#7

Beitrag von Olutmatkailijan »

dieck hat geschrieben: Montag 6. Dezember 2021, 20:59 Es gibt Reduzierstücke in verschiedenen Varianten. 3/8 zu 1/2, in allen vier Varianten mit Innen- und Außengewinde.
Naja, das loch ist 3/8. Ich brauche also etwas, was von 3/8 mit einer Mutter verschraubbar ist, auf 1/2. Ich weiß nicht wie dieses Ding heißen soll, die Reduziernippel scheint es nur mit 1/2" Aussengewinde mit 3/8" innen geben.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Bum
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Samstag 4. April 2020, 08:56

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#8

Beitrag von Bum »

Moin,

dein Enthusiasmus in allen Ehren, aber NO WAY!!! Mir ist letztens schon der Sack in Scheiben abgefallen, als ich das sah.
Ist arg russisch..wie soll das Zelt über'n Winter durchhalten, geschweige denn die Gerätschaften??? Wenn du da drinnen braust, wird dir das Kondenzwasser nur so unter die Paletten laufen. Wie stellst du sicher, dass kein Viehzeug Einzug hält.
Was machst du wegen fießenden Wasser? Willst du draußen in der Matsche abwaschen?
Der "Tisch" ist der absolute Brecher. Hoffe nur, dass keine Kids am Start sind, wenn sich das Teil neigt & dir die heiße Soße entgegenkommt.

Ohne Scheiß, überlege dir genau was du tust, bzw lass es lieber sein...bist der erste, dem ich zum Kaufbier rate!

Oder braue im Sommer unter freiem Himmel so viel, dass du über'n Winter kommst.
Alternativ kannst du (wie ich es gemacht habe) nach nem gebrauchten Braumeister Ausschau halten.

Gruß
Jörg
Benutzeravatar
Brandergartenbier
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 691
Registriert: Dienstag 25. August 2020, 09:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#9

Beitrag von Brandergartenbier »

Find Jörgs Worte etwas drastischer als ich es formulieren würde, aber ich finde das Vorhaben auch nicht so toll.
Du hättest dir aus 3 Paletten wahrscheinlich einfacher nen stabilen Tisch bauen können als der ganze Aufwand. Dann hättest Du am Brautag alles aus dem Wohnwagen geholt, aufgebaut, gebraut und wieder weg.
Gruß Florian
--------------------------------------------------------------------------------------------
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
württemberg
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 204
Registriert: Freitag 5. Januar 2018, 10:12

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#10

Beitrag von württemberg »

Bum hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 06:01 Moin,

dein Enthusiasmus in allen Ehren, aber NO WAY!!! Mir ist letztens schon der Sack in Scheiben abgefallen, als ich das sah.
Ist arg russisch..wie soll das Zelt über'n Winter durchhalten, geschweige denn die Gerätschaften??? Wenn du da drinnen braust, wird dir das Kondenzwasser nur so unter die Paletten laufen. Wie stellst du sicher, dass kein Viehzeug Einzug hält.
Was machst du wegen fießenden Wasser? Willst du draußen in der Matsche abwaschen?
Der "Tisch" ist der absolute Brecher. Hoffe nur, dass keine Kids am Start sind, wenn sich das Teil neigt & dir die heiße Soße entgegenkommt.

Ohne Scheiß, überlege dir genau was du tust, bzw lass es lieber sein...bist der erste, dem ich zum Kaufbier rate!

Oder braue im Sommer unter freiem Himmel so viel, dass du über'n Winter kommst.
Alternativ kannst du (wie ich es gemacht habe) nach nem gebrauchten Braumeister Ausschau halten.

Gruß
Jörg
Hallo Jörg, ich finde Deinen Kommentar unangemessen. Abgesehen davon, dass konstruktive Kritik anders kommuniziert werden kann, möchte ich hier explizit gegen die Aussage "Ist arg russisch" Protest einlegen.
Gruß`württemberg

FEHLAROMENSEMINAR Südwest mit DANIEL STENGLEIN - 12. OKT 2024 in 75038 Flehingen
:Drink
Bei Interesse Link:viewtopic.php?t=33469 oder PN an mich.
Bum
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Samstag 4. April 2020, 08:56

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#11

Beitrag von Bum »

Ich hoffe mal, dass ich den Segen alle Russen habe, die hierüber nur müde schmunzeln können. Diese Kümmelspalterei, die in Deutschland immer mehr vorangetrieben wird ist für mich unerträglich. Ich wollte mit meiner Aussage natürlich keine Nationalität diskriminieren, vielmehr ist das ein durchaus gebräuchliches Synonym für so halbgare Angelegenheiten aller Art.
Viel diskutabler empfinde ich, wie hier zukünftig mit zum Teil kochenden Flüssigkeiten umgegangen werden soll...

Gruß
Jörg
Benutzeravatar
dieck
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 799
Registriert: Samstag 9. Januar 2021, 20:06
Wohnort: Braunschweig

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#12

Beitrag von dieck »

Olutmatkailijan hat geschrieben: Montag 6. Dezember 2021, 23:38
dieck hat geschrieben: Montag 6. Dezember 2021, 20:59 Es gibt Reduzierstücke in verschiedenen Varianten. 3/8 zu 1/2, in allen vier Varianten mit Innen- und Außengewinde.
Naja, das loch ist 3/8. Ich brauche also etwas, was von 3/8 mit einer Mutter verschraubbar ist, auf 1/2. Ich weiß nicht wie dieses Ding heißen soll, die Reduziernippel scheint es nur mit 1/2" Aussengewinde mit 3/8" innen geben.
Den Namen nannte ich schon: "Reduzierstück".
Mit "Reduzierstück 3/8 AG auf 1/2 IG" finde ich mehrere Treffer bei Google, als ersten z.B. https://toom.de/p/reduzierstueck-rund-1 ... ag/5489341
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
Benutzeravatar
El_Bohno
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 210
Registriert: Donnerstag 29. April 2021, 13:24

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#13

Beitrag von El_Bohno »

Hallo Dieck,

dein Link zeigt Messing verchromt. Vielleicht doch lieber auf Edelstahl gehen?

Hinsichtlich dem Tisch sehe ich das ähnlich… ein ordentlicher Rahmen und Tischplatte sind schon ein Muss. Im Baumarkt gibt es relativ wasserfeste, stabile Siebdruckplatten oft im Resteregal. Einen stabilen Tischunterbau würde ich da auch empfehlen. Die Baumstumpen sind zwar groß, aber wenn dir der Schwerpunkt da mal zu weit vorne liegt, kippt dir dein ganzes Hobby heiß auf die Füße… da würde ich immer auf 4 Beine gehen.

Das Brauen auf dem Campingplatz hat sicher was Schönes, auch wenn du da sicher mit eigenen Herausforderungen kämpfen musst…

Dir das schlecht zu reden, möchte ich nicht. Aber an deine Sicherheit (und Gesundheit) und die der Anderen solltest du unbedingt denken…

Grüße Dave
- Hobbybrauer aus der oberbayerischen Bierstadt -
. . . 40L Konfistar / 50L Topf mit Gaskocher . . .
Benutzeravatar
dieck
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 799
Registriert: Samstag 9. Januar 2021, 20:06
Wohnort: Braunschweig

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#14

Beitrag von dieck »

El_Bohno hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 10:39 Hallo Dieck,
dein Link zeigt Messing verchromt. Vielleicht doch lieber auf Edelstahl gehen?
Ah, ja, da hab ich nicht drauf geachtet, aber das ist der Google Suche ja schnell hinzugefügt.
z.B. https://123stahl-shop.de/%23342-neg-Red ... 3_229.html
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
zoki
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 106
Registriert: Dienstag 27. Juli 2021, 15:18

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#15

Beitrag von zoki »

Wenn, dann lieber so was: https://www.amazon.de/GRIFEMA-G3-G1-UK ... B087CG9JC2 die sind nicht konisch sondern selbstdichtend.
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#16

Beitrag von Olutmatkailijan »

dieck hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 11:19 Ah, ja, da hab ich nicht drauf geachtet, aber das ist der Google Suche ja schnell hinzugefügt.
z.B. https://123stahl-shop.de/%23342-neg-Red ... 3_229.html
Genau was ich brauche, danke hier beiden :thumbsup
El_Bohno hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 10:39 Das Brauen auf dem Campingplatz hat sicher was Schönes, auch wenn du da sicher mit eigenen Herausforderungen kämpfen musst…

Dir das schlecht zu reden, möchte ich nicht. Aber an deine Sicherheit (und Gesundheit) und die der Anderen solltest du unbedingt denken…

Grüße Dave
Keine Sorge - was viele anscheinend noch nicht verstehen: Ich dokumentiere das ganze von Grund auf. D.h. das z.B. der besagte Tisch nicht unbedingt dafür verwendet wird, wo sie interpretieren das er für verwendet wird - er ist viel zu hoch! Aber ich habe eine Arbeitsfläche gebraucht, um Sachen abzulegen usw zu können.
Sicherheitstechnisch mache ich mir da auch einige Gedanken, auch wenn es erst einmal nicht ersichtlich ist. Das wird mit zukünftigem Ausbau aber klar werden, hoffe ich. Herausforderung ist genau das richtige Wort um das zu beschreiben - es wäre einfach, sich einen Braumeister oder ähnlich zuzulegen. Aber das ist was anderes, als aus eigenem Überlegung heraus, aus eigenem Schaffen, etwas zu machen.
Als Hobbybrauer fängt man ja auch an zu brauen, obwohl man sich relativ leicht das Bier aus dem Laden kaufen könnte. Darum geht es aber halt nicht - es geht darum, selbst was zu schaffen, zu kreieren und zu experimentieren.
El_Bohno hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 10:39
Hinsichtlich dem Tisch sehe ich das ähnlich… ein ordentlicher Rahmen und Tischplatte sind schon ein Muss. Im Baumarkt gibt es relativ wasserfeste, stabile Siebdruckplatten oft im Resteregal. Einen stabilen Tischunterbau würde ich da auch empfehlen. Die Baumstumpen sind zwar groß, aber wenn dir der Schwerpunkt da mal zu weit vorne liegt, kippt dir dein ganzes Hobby heiß auf die Füße… da würde ich immer auf 4 Beine gehen.
Vier Beine, das sind zwei Stempen mehr, ist machbar *duckundweg*. Der Tisch muss knapp 50KG mindestens aushalten können. Ich kaufe ungern Holz aus dem Baumarkt, wenn man sich mal überlegt wo das herkommt. Es ist nicht unproblematisch dass hier das Holz angebaut wird, nach China verschifft wird um es zu bearbeiten und wieder zurückgeliefert wird (und ich finde es tatsächlich nicht schlecht, das die Chinesen das Holz dann einfach behalten haben, damit die Leute mal sehen was das für ein Wahnsinn ist). Von der illegalen Abholzung mal ganz zu schweigen. Und selbst die legale geht mir mit der Monokultur auf den Wecker, wenn sie dann alle heulen weil der Borkenkäfer sich ausbreitet. Nein, nein, das hole ich aus dem Wald und bearbeite es entsprechend. Dort weiß ich, das weder wer dafür leiden musste, noch das es einmal sinnbefreit um die ganze Welt geschippert wurde.
Brandergartenbier hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 06:26 Find Jörgs Worte etwas drastischer als ich es formulieren würde, aber ich finde das Vorhaben auch nicht so toll.
Du hättest dir aus 3 Paletten wahrscheinlich einfacher nen stabilen Tisch bauen können als der ganze Aufwand. Dann hättest Du am Brautag alles aus dem Wohnwagen geholt, aufgebaut, gebraut und wieder weg.
Paletten mag ich aus mehreren Gründen nicht. Das Brauzeug wird auch in den Wohnwagen gepackt, sobald der Brautag vorbei ist. Die Sache ist jedoch: Im Moment habe ich noch keinen Platz dafür, da ich erstmals die Polster vom Vorbesitzer entfernen muss. Sagen wir es so, Schaumstoffpolster sind nach 30 Jahren erst einmal hinüber. Von der Hygiene ganz zu schweigen (drei Vorbesitzer und davon eine Familie mit Kindern, offensichtlich) - zum schlafen habe ich mir einen Futon geholt der genau in eine der Kojen reinpasst. Das war es mir wert. Sobald die weg sind, habe ich wieder genug Platz um es innen rein zu räumen. Fürs erste kommt es jedoch in die Wohnung, da ich auf absehbare Zeit nicht in die Uni fahren muss. Dank Corona kann ich mir eine Menge Benzin sparen!
Bum hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 06:01 Ohne Scheiß, überlege dir genau was du tust, bzw lass es lieber sein...bist der erste, dem ich zum Kaufbier rate!

Oder braue im Sommer unter freiem Himmel so viel, dass du über'n Winter kommst.
Alternativ kannst du (wie ich es gemacht habe) nach nem gebrauchten Braumeister Ausschau halten.
Also das verbitte ich mir :Angry . Im Sommer zu brauen ist eine Möglichkeit, ja. Dann ist das Bier wenigstens sehr gut gereift, bis Winter ist...
Zum Reinigen: Zu entsprechenden Fazilitäten habe ich Zugang. Der Campingplatz besteht zu großen teilen aus Leuten, die aufgrund ihres Berufs (Montage) dort wohnen. Entsprechend gut ausgestattet ist man da also und die Idee, das man dort brauen könnte, finden sie einfach geil. Im Sommer habe ich fließen Wasser. Im Winter hole ich das Wasser zum Brauen im Kanister. Da ich sowieso "nur" in der 20L Klasse braue, ist das kein Problem. Klar, ein herumgeschleppe, aber wie heißt es so schön "Wir machen diese Sachen nicht deswegen, weil sie einfach sind".
Das Kondenswasser lässt sich durch eine entsprechende Konstruktion zu großen Teilen vermeiden. Da ist etwas Fantasie gefragt.

Treber werde ich los, in dem ich ihn sterilisiere (den Prozess habe ich mir von einem Polen abgeschaut, das geht im EK) und einem befreundeten Speisepilzzüchter gebe - Treber ist ein ideales Substrat für so manchem Pilz, besser als so manch anderes. Dieser kann den dann auch gleich nach Verwendung Kompostieren (das ist tatsächlich eine Methode, die sehr stark erforscht wird, da die Verwertung durch die Pilze das Substrat zum kompostieren unbedenklich macht). Ich freue mich, das Malz los zu sein, er freut sich, günstig an Substrat zu kommen.

Es gibt hier im Forum ja bereits wen, der ein langes Rohr aus dem Fenster heraus gelegt hat, damit es nicht bei ihm in der Waschküche so stark dampft. Etwas ähnliches habe ich auch vor.
Die Zelte sind wesentlich stabiler als manch einer glauben würde. Das meines Nachbarn steht seit zehn Jahren, dort schimmelt nichts - entsprechend ausgebaut natürlich, wo ich grade auch dran bin.

Eines muss ich jedoch klar sagen: Ich empfehle es ausdrücklich nicht zur Nachahmung. Das Projekt entstand aus einer Notwendigkeit, wie so vieles gutes im Leben. Eines Tages kommt das alles nach Lappland, wo ich mir entsprechend eine Hütte bauen kann - und dann auch gleich von vornherein alles so auslegen kann, dass es passt. Peko sei gepriesen, sie haben ein vernünftiges Baurecht und die "Mökki" ist Teil ihrer Kultur.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#17

Beitrag von Olutmatkailijan »

zoki hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 16:00 Wenn, dann lieber so was: https://www.amazon.de/GRIFEMA-G3-G1-UK ... B087CG9JC2 die sind nicht konisch sondern selbstdichtend.
Selbstdichtend? Geht das überhaupt auf Emaille? Ansonsten wäre es eine schöne Lösung!
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
zoki
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 106
Registriert: Dienstag 27. Juli 2021, 15:18

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#18

Beitrag von zoki »

Olutmatkailijan hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 17:14
zoki hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 16:00 Wenn, dann lieber so was: https://www.amazon.de/GRIFEMA-G3-G1-UK ... B087CG9JC2 die sind nicht konisch sondern selbstdichtend.
Selbstdichtend? Geht das überhaupt auf Emaille? Ansonsten wäre es eine schöne Lösung!
Mit selbstdichtend meine ich, dass Du einfach nur einen Dichtring zwischen Topf und Muffe legen musst und es sit dicht. Bei den konischen Anschlüssen musst Du mit Hanf oder Teflon arbeiten und das macht man dann nicht regelmäßig sauber. Ich glaube der korrekte Ausdruck ich flachdichtend.
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#19

Beitrag von Olutmatkailijan »

zoki hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 17:33 Mit selbstdichtend meine ich, dass Du einfach nur einen Dichtring zwischen Topf und Muffe legen musst und es ist dicht. Bei den konischen Anschlüssen musst Du mit Hanf oder Teflon arbeiten und das macht man dann nicht regelmäßig sauber. Ich glaube der korrekte Ausdruck ich flachdichtend.
Mein Held! Das ist genau das was ich will! Morgen erstmal den großen Obermongtööör darauf ansprechen, ob er an so etwas drankommt, ansonsten werde ich welche bestellen. Das katapultiert das Unternehmen nach vorne!


Edit: Durch den Thread des Dampfkondensators kam mir eine Idee - wer einen Dampfkondensator macht, muss sich keine Sorgen über Feuchtigkeit machen. Das hätte mir auch gleich ersichtlich werden können :Mad2
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Kobi
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 682
Registriert: Donnerstag 11. August 2016, 09:59
Wohnort: Kiel

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#20

Beitrag von Kobi »

Olutmatkailijan hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 16:48
Von der illegalen Abholzung mal ganz zu schweigen. Und selbst die legale geht mir mit der Monokultur auf den Wecker, wenn sie dann alle heulen weil der Borkenkäfer sich ausbreitet. Nein, nein, das hole ich aus dem Wald und bearbeite es entsprechend.
äh... :Waa :Grübel
Das Leben ist zu kurz, um schlechtes Bier zu trinken! :Drink

>> double dry hopped and triple vaccinated <<
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#21

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Es ist nicht unproblematisch dass hier das Holz angebaut wird, nach China verschifft wird um es zu bearbeiten und wieder zurückgeliefert wird (und ich finde es tatsächlich nicht schlecht, das die Chinesen das Holz dann einfach behalten haben, damit die Leute mal sehen was das für ein Wahnsinn ist).
Wird leider etwas OT… Sorry, diese kühnen Behauptungen sind ziemlicher Unfug. Es ist korrekt, dass Holz nach China verkauft wird. Die richtigen Sortimente sind dort nachgefragt (die haben nämlich nicht genug). Aber das bleibt dort oder wird maximal als Möbel exportiert. Wir haben im Moment ein Überangebot, das weltweit vermarktet wird. Deine drei Brettchen werden sicherlich nicht zweimal über die Weltmeere geschippert. Das gibt die Wertschöpfung gar nicht her. Die kommen aus einem der vielen Profilzerspanerwerke in Deutschland oder vielleicht noch Polen.

Jetzt wieder zum Thema:
Generell finde ich den Aufwand etwas heftig, um einen Einkocher auf eine Arbeitsplatte zu stellen. Ich hätte mir einen Bierzelttisch besorgt, den Einkocher draufgestellt und losgebraut. Den „Tisch“ finde ich suboptimal. Vier Rollen aus dem Wald stibitzen (war ja sicherlich nicht der eigene), ist nicht die feine Art. Außerdem holst Du Dir damit jede Menge Feuchtigkeit in die Butze (Differenz Frischgewicht-Trockengewicht macht schon was aus). Die MDF Platten auf dem Boden sind mit Harnstoff-Formaldehyd-Harz verklebt, wenn sie mal für den Innenbereich gedacht waren. Die quellen bei Feuchtigkeit irgendwann auf wie ein Hefekuchen. Und Feuchtigkeit kommt, von oben oder unten. Da tropft Würze, kleckert mal was und muss auch mal gewischt werden. Entweder hat man einen glatten Boden oder kann mal mit dem Schlauch drüber gehen. Eine Folie ohne Abfluss kommt mir schwierig vor.
Was passiert mit dem lichtdurchlässigen Gärbehälter? Der sollte in einen dunklen Raum. Schon mal an die Würzekühlung und Schroten gedacht? Und der Abwasch? Der bringt ja nochmal einen großen Bedarf an warmen Wasser und viel Feuchtigkeit. Ich hätte erstmal angefangen, einen Sud zu brauen und dann weitergesehen. Ist natürlich alles Spielspaß, aber irgendwie passt der Aufwand an der einen oder anderen Stelle nicht so ganz, bzw. ich finde die Prioritäten etwas eigenartig.
Ich hätte den Bierzelttisch bei schönem Wetter vor das Vorzelt gestellt und was gebraut. Mehr braucht es nicht, bzw. wenn, dann richtig.

Viele Grüße
Björn
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#22

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Von der illegalen Abholzung mal ganz zu schweigen.
Da verwechselst Du aber was. Illegale Abholung in Deutschland ist so gut wie unmöglich. Rumänien vielleicht, in der Bukovina, damit deutsche Camper billig Holzkohle im Baumarkt kaufen können. Oder Sibirien. Hier gilt Nachhaltigkeit und da gibt es auch kaum Ausnahmen.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#23

Beitrag von Olutmatkailijan »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 00:53 Ich hätte den Bierzelttisch bei schönem Wetter vor das Vorzelt gestellt und was gebraut. Mehr braucht es nicht, bzw. wenn, dann richtig.

Viele Grüße
Björn
Ich hätte mir einen Bierzelttisch besorgt, den Einkocher draufgestellt und losgebraut. Den „Tisch“ finde ich suboptimal
Das mit dem Bierzelttisch habe ich mir auch schon überlegt. Er scheint mir etwas hoch. Einfach drauf stellen und drauf los brauen ist auch suboptimal. Erst muss der sehr provisorische Boden (zwar keine Rutschgefahr, aber arbeiten will ich darauf nicht) ausgebessert werden. Das wird gemacht, wenn die Mittel verfügbar sind. Der provisorische Tisch wird wieder abgebaut und die Stempen anderweitig verwendet, sobald es soweit ist.
Wie heißt es so schön? Steter tropfen höhlt den Stein. Zweitens ist das Thema Feuchtigkeit bereits angesprochen worden - da ist es natürlich besser, wenn es sich (größtenteils) vermeiden lässt.
Vier Rollen aus dem Wald stibitzen (war ja sicherlich nicht der eigene), ist nicht die feine Art.
Das ist eine Unterstellung, die ich so nicht in Ordnung finde. Grund: Hier wird eine Straftat unterstellt. Zumal in einem Forum, in dem man sich gerne mal über den Zoll aufregt (zurecht!), wo dann stimmen laut werden man sollte sich gar nicht anmelden etc, etwas heuchlerisch. Das Holz stammt aus einem Waldgrundstück, das meinem Vater gehört - alles vorher abgeklärt natürlich, damit koscher - wir fahren gelegentlich raus, schneiden nur die Bäume um die gefährlich werden können (meistens sind diese schon abgestorben, bzw diejenigen die es irgendwie schaffen derart hoch zu wachsen, dass sie bei Sturm umknicken könnten) und lassen die Bäume so wachsen, wie sie wachen. Ein bisschen von dem toten Holz lassen wir für die Insekten da. In dem Wald ist Leben: Die dort wachsenden Beeren werden so schnell von den Tieren gegessen, das man sie gar nicht ernten kann. Dazu ein paar Bienenstöcke (mit der Hoffnung das auch Ameisen sich im Wald ansiedeln, die fehlen noch etwas) und gut ist. Pro Tipp: Wer einen Baum fällt sollte natürlich generell schauen, das er niemanden auf den Kopf fällt. Man sollte auch darauf achten, das er nicht auf einen Bienenstock fällt. Ist mir noch nie passiert, will ich aber auch nicht ausprobieren. Ansonsten geht es dem Wald prächtig, verglichen mit der Fichtenarmee in Reih und Glied nebenan ist wirklich viel Leben darin. Von Insekten über Vögel zum gelegentlichen Reh. Ein uriges kleines Wäldchen halt.

Aber gut, ich will es dir bei so einen Nick nicht übel nehmen, dass du erst mal an Diebstahl denkst :Wink
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 00:53 Wird leider etwas OT… Sorry, diese kühnen Behauptungen sind ziemlicher Unfug. Es ist korrekt, dass Holz nach China verkauft wird. Die richtigen Sortimente sind dort nachgefragt (die haben nämlich nicht genug). Aber das bleibt dort oder wird maximal als Möbel exportiert. Wir haben im Moment ein Überangebot, das weltweit vermarktet wird. Deine drei Brettchen werden sicherlich nicht zweimal über die Weltmeere geschippert. Das gibt die Wertschöpfung gar nicht her. Die kommen aus einem der vielen Profilzerspanerwerke in Deutschland oder vielleicht noch Polen.
Ich wünschte du hättest recht. Jedoch: man lese selbst. Auch im diesjährigen Bericht steht Den steigenden Bedarf mit Holz aus dem Ausland zu decken, dessen Nachhaltigkeit häufig nicht sichergestellt werden kann, ist keine Lösung. Ob es jetzt als Möbel importiert wieder hierherkommt ist mir da auch schon egal - leider kann ich das Holz nicht fragen, ob es jetzt aus Polen, Deutschland oder China kommt. Steht leider auch nicht immer dabei - wobei es mich wundert, dass die Hersteller da nicht einfach "Made in EU" oder "Made in Germany" drauf klatschen auf dem Etikett, wie bei allem anderen sie es so gerne tun.
Generell finde ich den Aufwand etwas heftig, um einen Einkocher auf eine Arbeitsplatte zu stellen. . Außerdem holst Du Dir damit jede Menge Feuchtigkeit in die Butze (Differenz Frischgewicht-Trockengewicht macht schon was aus).
Der Aufwand hielt sich in grenzen. Die Bäume waren schon gefällt, und einen Schnitt mit der sehr guten Motorsäge ist schnell gemacht. Feuchtigkeit, möglich. Wie bereits erwähnt ist das bereits totes Holz gewesen - zwar nicht morsch, aber ziemlich trocken. Der Tisch wird auch nicht zum brauen verwendet - ich habe halt eine Arbeitsfläche gebraucht, wo ich andere kleine Dinge (Akkubohrer und ähnliches) kurzfristig abstellen kann ohne mich ständig bücken zu müssen. Nach Abbau kommen die zum Kumpel, der daraus was schönes Schnitzen wird - wer braucht denn nicht einen 70cm großen Odin vor dem Wohnwagen? :Bigsmile
Was passiert mit dem lichtdurchlässigen Gärbehälter? Der sollte in einen dunklen Raum. Schon mal an die Würzekühlung und Schroten gedacht? Und der Abwasch? Der bringt ja nochmal einen großen Bedarf an warmen Wasser und viel Feuchtigkeit. Ich hätte erstmal angefangen, einen Sud zu brauen und dann weitergesehen. Ist natürlich alles Spielspaß, aber irgendwie passt der Aufwand an der einen oder anderen Stelle nicht so ganz, bzw. ich finde die Prioritäten etwas eigenartig.
Würzekühlung: PWT. Die entsprechenden Pumpen habe ich. Ein Becken mit Eiswasser ist ausreichend. Habe ich bereits zuhause getestet, geht. Wasser hat eine ziemlich große Wärmekapazität... Ich würde jetzt sogar mal so weit gehen, dass diese im Winter in einem Zelt eher zweitrangig ist...Schroten: Habe eine Malzmühle.
Das würde ungefähr wie folgt aussehen: Man wärme das Brauwasser auf die entsprechende Anfangstemperatur und schrote währenddessen das Malz in einen Malzsack, welchen man in einen sauberen 30-L Gäreimer gibt. Dann nehme man entsprechenden Sack und lasse ihr schön langsam in den EK ein - Variante á la Speidel.

Dunkelheit ist weniger das Problem. Das größere Problem ist es, diesen insofern vor der Kälte zu schützen, als das darin das Zeug fermentieren kann ohne dabei den Brandschutz zu vernachlässigen (ich glaube Elektrik und Hitze sind an den meisten Bränden in kleinst oder Hobbybrauereien schuld. Sicher sein kann ich mir da nicht, aber es liegt nahe). Zum Thema Abwasch: Warum schaue ich denn, möglichst viel Wasser zu sparen, und habe pumpen? Da lässt sich was realisieren. Kleineres Problem.
Kobi hat geschrieben: Mittwoch 8. Dezember 2021, 13:07
Olutmatkailijan hat geschrieben: Dienstag 7. Dezember 2021, 16:48
Von der illegalen Abholzung mal ganz zu schweigen. Und selbst die legale geht mir mit der Monokultur auf den Wecker, wenn sie dann alle heulen weil der Borkenkäfer sich ausbreitet. Nein, nein, das hole ich aus dem Wald und bearbeite es entsprechend.
äh... :Waa :Grübel
Wie bereits erwähnt mein Holz stammt aus dem Familienwald. Ich habe das mal absichtlich außen vor gelassen, weil ich mir sicher war, dass solche Kommentare kommen. Mir käme es nie in den Sinn das mir einfach irgendwo wildfremd Bäume zu fällen und mitzunehmen - das ist ganz klar Diebstahl. Monokultur ist immer ein Sch*** - sieht man schon an dem ganzen Aufwand der Betrieben wird, um irgendwelche Pflanzen spezifische Schädlinge in Zaum zu halten. Bestes Beispiel hier: Die Banane...


So, jetzt zurück zum Thema: Einige Probleme sind bereits angesprochen worden. Das größte Thema ist Feuchtigkeit. Ich mag keine Feuchtigkeit. Feuchtigkeit schadet. Da sehe ich das so: Einmal gibt es die externe Feuchtigkeit. Das lässt sich mit einem guten Boden und einer entsprechenden Dachkonstruktion lösen. Mein Nachbar hat das so gemacht, das er Holzleisten verwendet hat und unten einen Stoff aus 80 Prozent Seide und 20 Prozent Baumwolle angetackert hat. Das werde ich so nicht machen. Grund: Das Holz kann dort wo es aufliegt schimmeln. Das will ich nicht. Entsprechende leisten gibt es jedoch auch aus anderen Materialien, die nicht schimmeln.
Weiterhin finde ich die Kombination von Feuchtigkeit und Strom gar nicht schön. Klar ist: Der richtige Tisch wird dann so hingestellt, dass ich die Luke des Wohnwagens etwas öffnen kann, um die Kabel der Pumpen und des EK nach innen zu führen. Ein Vorteil: Das Fenster des WoWa dient gleichzeitig als Spritzschutz. Hinter diesem befindet sich gleich die Küchenzeile. Sehr angenehm! Die Anlage wird vor und nach dem Brauen sowieso entsprechend auf bzw. abgebaut und im WoWa gelagert, weshalb ich sie möglichst kompakt bauen werde.

Dann gibt es die interne Feuchtigkeit: Die, welche sich beim Betrieb der Anlage bildet. Abhilfe schafft hier ein Dampfkondensator, bzw das Leiten des Dampfes nach außen. Ich werde die Route "Dampfkondensator" gehen. Weshalb? Weil es sicherheitstechnisch sinnvoller ist. Es ist unwahrscheinlich das hinter meinem Wagen wer herumläuft (dort ist ein Zaun), aber nicht unmöglich. Weiterhin können so Ableitrohre ziemlich warm werden. In Anbetracht des Zeltmaterials nicht das sinnvollste. Ein Dampfkondensator hilft zudem, Wasser zu sparen. Das einzige was dabei das Problem ist: In dem Abwasser des Kondensators werden sich (ein wenig) Proteine befinden. Wofür ich dieses verwende muss ich mir noch überlegen. Wahrscheinlich für die grobe Reinigung - es wird sicherlich nicht zu viel sein, aber zwei, drei Liter könnten je nach gewünschtem SWG möglich sein.

Putzen wird man so oder so müssen - da ist es unerheblich ob man das in einem Zelt macht oder in einer Küche. Klar, die Küche ist deutlich angenehmer. Wie heißt es so schön: "Blöd darf man schon sein, aber zu helfen muss man sich wissen".

Naja, fürs erste ist das Zelt eingemottet, da Hybridunterricht endlich ordentlich stattfindet. Anlage natürlich mitgenommen, WoWa Winterfest gemacht (heute erfahren: Der Platz hat einen Schneeräumdienst für Vorzelte...).
Heißt: Ich kann mir während der Ikuinen Yö viele Gedanken zur Anlage selbst machen, und vieles testen. Als erstes: Wie baut man einen kompakten, sicheren aber effektiven Dampfkondensator?
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Brandergartenbier
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 691
Registriert: Dienstag 25. August 2020, 09:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#24

Beitrag von Brandergartenbier »

Ich find's schön, dass du dich mit so vielen Themen beschäftigst. Ohne das böse zu meinen, ich finde du bist ein Spaßvogel. Deine Schreibweise ist echt witzig manchmal und trotzdem bist du nicht auf den Kopf gefallen. Zu allem hast du eine Antwort und du hast eine Idee was du machen möchtest.

Ich meine das wirklich ernst. Die letzen 2 Jahre haben echt viele Menschen bewegt und ich finde das super, wie du drauf bist. Ich verfolge dass hier mit Spannung, weil ich auch immer wieder auf deine Antworten gespannt bin.

Mich würde Wahnsinnig interessieren, was du studierst, wie alt du bist und wo du her kommst. Gerne auch als PN.
Gruß Florian
--------------------------------------------------------------------------------------------
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#25

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Das Holz stammt aus einem Waldgrundstück, das meinem Vater gehört - alles vorher abgeklärt natürlich
Dann ist ja gut. Ich habe selber ein paar Hektar Wald und schon so ziemlich alles erlebt. Unterstellen möchte ich niemandem etwas, aber die „Sorglosigkeit“ mancher Waldbesucher hat mich manchmal schon gewundert…
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#26

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Als erstes: Wie baut man einen kompakten, sicheren aber effektiven Dampfkondensator?
Wenn Du aus Deinem Vorzelt irgendwo ein Rohr rausstecken kannst, würde ich mal über eine Venturidüse nachdenken. Zum Kondensieren brauchst Du wieder Kälte, i.d.R. kaltes Wasser. Den Dampf rauszupusten könnte einfacher sein. Da gibt es hier im Forum ganz gute Bastellösungen.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#27

Beitrag von Olutmatkailijan »

Brandergartenbier hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 21:07 Ich find's schön, dass du dich mit so vielen Themen beschäftigst. Ohne das böse zu meinen, ich finde du bist ein Spaßvogel.
Mich würde Wahnsinnig interessieren, was du studierst, wie alt du bist und wo du her kommst. Gerne auch als PN.
:thumbsup Mit Humor an der Sache macht auch die widerlichste Sache Spaß. Wer sich einen gebrauchten WoWa kaufen will, der sollte im übrigen vorher schauen, ob die Theford-Casette leer ist - ansonsten ist das eine recht besch***** Situation. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Was ich studiert habe kann ich dir sagen so sagen: Umweltchemie/Technologie. Damals im Ausland (drei mal darf man raten). Was ich jetzt studiere und den Rest teil ich dir per PN mit.
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 21:14 Wenn Du aus Deinem Vorzelt irgendwo ein Rohr rausstecken kannst, würde ich mal über eine Venturidüse nachdenken. Zum Kondensieren brauchst Du wieder Kälte, i.d.R. kaltes Wasser. Den Dampf rauszupusten könnte einfacher sein. Da gibt es hier im Forum ganz gute Bastellösungen.
Ja, der Thread hat mich ja auf die Idee mit dem Dampfkondensator gebracht. Die bereits vorhandene Kälte zu nutzen ist natürlich eine gute Idee. Kalte Luft ist im Winter sowieso genug da. Im Sommer erledigt das sich ja von selbst. Ich muss das Wasser jedoch wieder auffangen: Es möchte nicht viel sein, aber ich glaube, es kommt schon was zusammen. Wenn ich den Dampf soweit abkühlen kann, dass er niemanden ernsthaften Schaden zufügt, ist das natürlich von Vorteil. Einzig, dass die Venturidüse im Forum aus Plastik (hab ich schon mal erwähnt, dass ich Plastik hasse?) ist, stört mich - aber was sollte man denn auch anderes nehmen? Eine Luft-isolierte Zweirohrkonstruktion aus Metall (warte...das könnte gehen :Grübel machen sie beim Lauf eines MG's ja auch so :Grübel :Grübel :Grübel )?
An Vorder- und Hinterseite befindet sich eine "Tür". Also so mit reissverschluß. Eigentlich wäre da die Tür der Hinterseite angebracht. Durch die Vordertür müsste das aber auch gehen.
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 21:07 Dann ist ja gut. Ich habe selber ein paar Hektar Wald und schon so ziemlich alles erlebt. Unterstellen möchte ich niemandem etwas, aber die „Sorglosigkeit“ mancher Waldbesucher hat mich manchmal schon gewundert…
Ich nehme es dir nicht böse. Leider hat das meines Erachtens schon fast gar nichts mehr mit Sorglosigkeit zu tun, sondern mit Arroganz. Und damit, dass viele von der Sorte "Das Geschirr ist selbst-spülend" sich auch anderweitig so verhalten.
Aber wenn man auf so etwas Zugriff hat, warum nicht nutzen? Lernt man viel dabei. Auf YT gibts den Kanal "Advoko Makes" - der hat viele Sachen ausprobiert um gerade Bretter aus Baumstämmen zu sägen. Stellt sich heraus, die meisten machen sich da viel zu viel Arbeit.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#28

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Der ist schon ganz schön fit mit der Kettensäge. Ich habe in den letzten 20 Jahren den ein oder anderen Baum zersäbelt. Aber so locker bekomme ich das nicht hin. Die Transportmethode mit dem Roller ist auch nicht schlecht. Zum Holzhaus am Ladogasee wird es bei mir nicht mehr reichen…
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
El_Bohno
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 210
Registriert: Donnerstag 29. April 2021, 13:24

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#29

Beitrag von El_Bohno »

Hi,

Im Sägewerk deines Vertrauens kannst du dir deinen Stamm auch gattern lassen. Das gibt schöne Bretter. Vielleicht bekommst du das im Tausch gegen Selbstgebrautes (oh oh es klopft der Zollthread schon an! Hab ich nie als Rat gegeben…) als „Sponsoring“…

Ich vergleiche diese Doku gerne mit Videos von Leuten, die sich ein Log-House im Winter in Kanada bauen… Self-Made eben.

Da ich selbst Wohnwagen & Vorzeltbesitzer bin, finde ich die Idee an sich toll… bin gespannt was da zum Schluss draus wächst…

Genug erhobene Zeigefinger werden sicher den Weg begleiten…

:Drink :puzz :achtung


Grüße Dave
- Hobbybrauer aus der oberbayerischen Bierstadt -
. . . 40L Konfistar / 50L Topf mit Gaskocher . . .
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#30

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Naja, ich bin Tischler und Dipl.-Ing. Holztechnologie (Holzbau, Sägewerkstechnik, Holzwerkstoffe). Und irgendwann dann in der Pampa gelandet. Mit eigener Firma (was völlig anderes), 20 ha Busch, kleinem Traktor, Lastenrad für alle Wege, Fleisch von freilaufenden Tieren, Garten und Ofen und viel zu wenig Zeit. Sozusagen „Aussteiger light“. Aber so eine Hütte wäre der Traum. Endlich Ruhe. Da man sowas hier nicht mehr bauen darf (im Wald, früher ging das als „Jagdhütte“), wird es wohl irgendwann ein Bauwagen. Nur so zum Chillen. Aber ich beneide manchmal die Leute, die mittem im Busch wohnen.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#31

Beitrag von Olutmatkailijan »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 22:16 Der ist schon ganz schön fit mit der Kettensäge. Ich habe in den letzten 20 Jahren den ein oder anderen Baum zersäbelt. Aber so locker bekomme ich das nicht hin. Die Transportmethode mit dem Roller ist auch nicht schlecht. Zum Holzhaus am Ladogasee wird es bei mir nicht mehr reichen…
Der hat sich die ganze Hütte auch selbst gebaut. Entsprechend gut versiert ist der Mann. In einem Video, nachdem er seine Tür Bärensicher gemacht hat, meinte er es hätte wer versucht diese aufzustemmen. Sie war nicht mal abgesperrt, hat aber auch gut gehalten. Tür 1 - Einbrecher 0. Und warum: Weil sie auf der falschen Seite das Stemmeisen angesetzt haben :Ahh
El_Bohno hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 22:17 Genug erhobene Zeigefinger werden sicher den Weg begleiten…
:Drink :puzz :achtung
Grüße Dave
Och, wie kommst du den da drauf? Wäre mir beinahe nicht aufgefallen. Ich finde, diese Radarschilder, die sollten den Oberlehrer aus Max und Moritz anzeigen, wenn man zu schnell fährt. Würde zum Land passen. Vielleicht brauche ich auch nur die Heckenschere von demjenigen der an seinem Daumen genuckelt hat :Grübel
Hast du dein Vorzelt "dauerhaft" eingerichtet, oder nur für den Urlaub? :Drink
Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 22:29 Fleisch von freilaufenden Tieren, Garten und Ofen und viel zu wenig Zeit. Sozusagen „Aussteiger light“. Aber so eine Hütte wäre der Traum. Endlich Ruhe. Da man sowas hier nicht mehr bauen darf (im Wald, früher ging das als „Jagdhütte“), wird es wohl irgendwann ein Bauwagen. Nur so zum Chillen. Aber ich beneide manchmal die Leute, die mittem im Busch wohnen.
Also mit Jagdschein? Oder vom befreundeten Jäger? Naja, wenn ich einen mache, dann wenn ich wieder in Finnland bin. Das deutsche Baurecht...nun...davon halte ich nicht viel. Ich habe es mir auch durchgelesen (Änderung 2019?) - da war mal wieder so ein Beamtenkobold am Werk.
Auf der einen Seite sich über "Landflucht" echauffieren (was mich auch nicht wundert, wenn ich in Lappland 5G habe und im Allgäu z.B. nicht mal Edge, von einer Festnetzverbindung...hah...der war gut) auf der anderen Seite vor "Zersiedelung" warnen... :Ahh
Muss ehrlich sagen, seitdem ich wieder im Land bin stehe ich oft im Wald und wundere mich.

An einem befreundeten Wagenplatz werden sie nächstes Jahr auch Gemüse usw. anbauen. Ich arbeite schon daran, sie davon zu überzeugen, Hopfen und Malz auch noch anzubauen.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#32

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Kein Jagdschein. Aber Jäger nebenan, alle zwei Jahre ein halbes Angeler Sattelschwein aus Freilandhaltung und am Samstag wieder 1/16 Rind aus einer Mutterkuhherde. Fünf Tiere pro Hektar, ganzjährig draußen, nur Gras und Heu. Das Fleisch zwei Wochen abgehangen und das Geld bleibt in der Region.
Gagelsträucher habe ich schon. Hopfen kommt nächstes Jahr (im Garten, im Wald habe ich genug wilden).
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#33

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich finde, diese Radarschilder, die sollten den Oberlehrer aus Max und Moritz anzeigen, wenn man zu schnell fährt.
Das ist allerdings eine ziemlich geniale Idee.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#34

Beitrag von Olutmatkailijan »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 23:13 Kein Jagdschein. Aber Jäger nebenan, alle zwei Jahre ein halbes Angeler Sattelschwein aus Freilandhaltung und am Samstag wieder 1/16 Rind aus einer Mutterkuhherde. Fünf Tiere pro Hektar, ganzjährig draußen, nur Gras und Heu. Das Fleisch zwei Wochen abgehangen und das Geld bleibt in der Region.
Gagelsträucher habe ich schon. Hopfen kommt nächstes Jahr (im Garten, im Wald habe ich genug wilden).
Das ist richtig gut, wenn man das Fleisch von glücklichen Tieren haben kann. Habe auch niemals was besseres gegessen als Rentier und Elch (kannte da oben einen Jäger, der mir mal eine Art "Elchleberwurst" aufgetischt hat. War sehr gut).
Hopfen, da hab ich mal gehört man muss die weiblichen Pflanzen verwenden (Ähnlichkeit mit einer gewissen Rauschpflanze). Ich nehme an, den Gagel für Grutbier?
Mädesüß hätte auch was, obwohl das nicht jeder verträgt (Enthält die Vorsubstanz von Aspirin).
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Räuber Hopfenstopf
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2120
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2020, 07:50

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#35

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Beim Hopfen haben nur die weiblichen Pflanzen Dolden. Idealerweise sind keine männlichen in der Nähe. Bestäubte Blüten bilden Samen aus. Die enthalten Öle (nicht gut für den Schaum) und Aroma geht verloren. Bei Wildhopfen lässt sich das aber nicht vermeiden. Der Gagel ist für Grutbier, korrekt.
Dateianhänge
8197C245-8C1F-411A-860C-FA9E3B018EC0.jpeg
9DFD4A1E-0950-47BF-8116-547BD7F56E26.jpeg
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#36

Beitrag von Olutmatkailijan »

Räuber Hopfenstopf hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 23:36 Beim Hopfen haben nur die weiblichen Pflanzen Dolden. Idealerweise sind keine männlichen in der Nähe. Bestäubte Blüten bilden Samen aus. Die enthalten Öle (nicht gut für den Schaum) und Aroma geht verloren. Bei Wildhopfen lässt sich das aber nicht vermeiden. Der Gagel ist für Grutbier, korrekt.
Also tatsächlich wie diese besagte Rauschpflanze. Sieht gut aus, Gagelbier steht bei mir auch schon auf der "Zu brauen" Liste.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
dieck
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 799
Registriert: Samstag 9. Januar 2021, 20:06
Wohnort: Braunschweig

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#37

Beitrag von dieck »

Olutmatkailijan hat geschrieben: Donnerstag 9. Dezember 2021, 23:04 An einem befreundeten Wagenplatz werden sie nächstes Jahr auch Gemüse usw. anbauen. Ich arbeite schon daran, sie davon zu überzeugen, Hopfen und Malz auch noch anzubauen.
Malz?
Wieviel Hektar soll denn angebaut werden? :)

Wobei, wenn du nur ein Brauer bist, mag es noch einigermaßen gehen.
5.5t Geste / ha (Profi-Landwirtschaft allerdings, Privatertrag wird wohl drunter liegen)
<=> 55kg Geste / 100m² <=> 44kg Malz / 100m²
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#38

Beitrag von Olutmatkailijan »

Mir reicht es schon, einmalig 5-10kG raus zu kriegen. Ich habe auch noch Zugriff auf "Landwirtschaftliche Nutzflächen", aber die müssten halt zum beackern vorbereitet werden...ohne Traktor eine Heidenarbeit.
Bei 44KG Malz pro 100m^2 macht das 22KG bei 50m^2 macht das 11KG Bei 5m^2. 5m^2 kriege ich locker hin. Dann wird halt einmal im Jahr mit eigenen Malz gebraut ...
Schwieriger ist es, gut zu Mälzen. Wie es ist mit schlechtem Malz von Bauern nebenan zu brauen habe ich in Finnland schon probiert. Inzwischen hat der es aber auch drauf, der Bauer.
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Benutzeravatar
Olutmatkailijan
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 190
Registriert: Dienstag 16. November 2021, 20:27

Re: Dokumentation: Bau der Vorzeltbrauerei

#39

Beitrag von Olutmatkailijan »

So. Nach den Feiertagen wurde der modifizierte Automat endlich ausprobiert. Da mein Wasser hier von minderster Qualität ist habe ich mir von meinen Eltern einen Kanister guten Wassers mitgenommen und es damit verschnitten. Nicht ideal, aber in Anbetracht der Umstände ging es nicht anders. 10L bestes Alpenquellwasser, und nochmal knapp 9 Liter schlechtes, zugeodeltes Wasser mit hohem Nitratgehalt. Hoffentlich ist das Nitrat insoweit runterverdünnt, als das es der Hefe nicht mehr schädlich ist.
Da regen sie sich über den Geruch gewisser bald angebauter Landwirtschaftlicher Nutzpflanzen auf - aber wenn der Viehmist auf die Felder kommt ist das problematisch? :Ahh

Der Silvercrest EK hatte ja einen Bug-as-a-Feature dass er nicht über 95C heizen konnte. Das wurde geschickt umgangen - wie genau weiß ich nicht, das hab ich den Elektroingeniuer machen lassen. Über einen Raspberry Pi ließ sich das ganze nun relativ gut steuern.
Meine Software ist immer noch nicht betriebsbereit, weshalb dafür ein Python-Skript zum Einsatz kam.
Im Anhang die Daten zu den Rasten.

Es ging mir nicht wirklich darum gutes Bier zu brauen, sondern zu sehen ob der Automat funktioniert. Das tut er, und ein knapp 3/4tel volles 20 Liter Faß Würze mit 13 Brix (~12.6 Plato) bezeugt es. Ohne die Modifikation wäre es (fast) unmöglich gewesen, darin Bier zu brauen - das habe ich vor einiger Zeit schonmal probiert, und nichts ordentliches kam dabei raus (oh wunder, wenn des Bauern Vieh mir ins Wasser...).

Da es mir rein darum ging, die Funktionalität festzustellen, habe ich mir wirklich gar keine Mühe gegeben, was das Rezept angeht:

Code: Alles auswählen

* ~8kG Pilsner Malz Weyermann
* 1 Handvoll Carafa-Spezial 
* 1 Handvoll Caramunich
* ~4 Gramm Polaris (1h Kochzeit) 
Die Würze bekam vom Carafa-Spezial eine Farbe von dunklem Bier. Die vier Gramm Hopfen waren konservativ angesetzt, da Polaris einen Säuregehalt von 20% hat. Lieber zu wenig als zu viel. Weil ich keinen Hopfensack waschen wollte, habe ich anstatt dessen ein Tee-Ei verwendet - dieses beinhaltet ziemlich genau 4g Tee. Das hat zwar funktioniert aber empfehlen würde ich es nicht (zu wenig ausnutzung des Hopfen).

Die Pumpe konnte ich leider immer noch nicht anschließen, da mir der entsprechende Adapter und Rohraufbau immer noch fehlt. Ärgerlich.
Die Malzsäcke funktionieren, sind aber nicht ideal. Sie halten die Flüssigkeit zu gut, meiner Meinung nach, und könnten durchlässiger sein.

Der PID funktioniert, aber sollte entsprechend angepasst werden. Leider muss ich jedes mal den PID kurz ausschalten um den neuen Setpoint einzustellen. Ich war zu faul, das Skript dafür anzupassen, auch wenn es nicht viel Arbeit gewesen wäre.

Da idie Pumpe nicht angeschlossen ist, konnte ich dem PWT leider immer noch nicht ausprobieren. Anstatt dessen wurde ein Waschbecken mit kaltem Wasser gefüllt und die Hefe erst dann zugegeben, wenn es abgekühlt ist. Ideal ist es nicht, aber es hat eine 50/50 chance zu funktionieren. Eigentlich wollte ich gar nicht ohne Pumpe brauen, aber sonst geht mir die Hefe hops, und dafür ist sie mir zu wertvoll (Wucher! Wucher sag ich da nur)!

Die Würze entsprach der erwarteten Sensorik, auch wenn der Hopfen stärker hätte rauskommen können. Das wird an der geringe Menge liegen, und daran, dass ich es relativ früh zugegeben habe, ist aber weiter nicht ärgerlich - ein trinkbares Bier ist schonmal ein weiterer erreichter Meilenstein.

Der Fischbräter hat sich als Maischepaddel bewährt - er lockert schön auf - könnte aber etwas fester gebaut sein.

Also brauche ich als Verbesserung:
  • Eine Möglichkeit, das Malz zu entfernen (Kran)
  • Anschluß der Pumpe
  • Eine funktionierende Steuerungssoftware
In anbetracht fehlender Amphoren wurde die Würze in ein geläufiges Gärfaß mit Hahn abgefüllt. Nach der Fermentation wird es umgefüllt - hoffentlich dann mit Siphon. Wäre cooler, es wäre zylindrokonisch, aber man muss mit dem arbeiten was man hat.

Die Reproduzierbarkeit wird dann gegeben sein, wenn die Pumpe angebracht ist - auf dass sich die Maische gut mischt und ich nicht mehr rühren muss. Der Faule ist der Treiber der Innovation...

Es ist erstaunlich wie sehr sich die Ansprüche verändern, je nach Lokalität an der man braut...das elektronische Refraktometer aus China hat seine Dienste erwiesen. Es ist ausreichend genau.
Dateianhänge
Brauvorgang_1.ods
(175.78 KiB) 109-mal heruntergeladen
Ennen veljeltä vettä kuin vieraalta olutta!
Antworten