Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

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spaddel
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Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

#1

Beitrag von spaddel »

Hallo Forum,

ich bin wahrscheinlich der millionste User mit einer ähnlichen Anfrage, aber irgendwie brauche ich gerade nochmal ein bisschen gedanklichen Anstoß.

Eigentlich war alles klar: Ich kaufe den G40 von Grainfather nächstes Jahr und ab dafür. Hintergrund: Ich möchte gerne weniger rührend am Topf stehen und auf 30-40l Ausschlagmenge kommen. Dazu passt mein GF30 (der nur 25-30 Liter fasst, aber um einen Zweiten ergänzt werden könnte) und mein 38l Brite Tank. Aktuell bin ich in der Einkocherklasse unterwegs. Das wird langsam aber sicher zu wenig.

Nun braue ich aber auch mal gerne Stouts und lese immer mehr von Oxidationsthemen bei den Malzrohranlagen. Preislich liegen wir bei 1.300 EUR. Ich kann meinen Läuterbottich weggeben (Thermoport 38l - wie praktisch) und habe weniger Platzverbrauch.

Wenn ich mir jetzt ein eigenes set-up zusammenstelle, dann brauche ich einen Topf mit 50l (kostet mit Hahn und induktionsgeeignet um die 150 EUR), ein Rührwerk (kostet mit Motor und Netzteil ca 200 EUR), eine Hendi o.ä. (kostet 190 EUR) mit Temperatursteuerung (kostet - keine Ahnung - 50 EUR?) und eine Unterbaukonstruktion oder so (damit der Topf nicht von der Hendi rutscht) aus Edelstahl (kostet - keine Ahnung - 150 EUR), dazu ein paar tri-clamps und Rohrleitungen (für 50 EUR oder so). Sind wir all in bei -keine Ahnung- 800 EUR und ein paar Basteleien. Ich bin maximal flexibel, was die Sudgrößen angeht, dafür erheblich mehr Platzbedarf, aber weniger, was kaputt gehen kann und Einzelteile können bequem weiterverkauft oder ersetzt werden.

Habe ich das so weitestgehend korrekt erfasst oder fehlt mir noch irgendwas?
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renzbräu
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Re: Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

#2

Beitrag von renzbräu »

Warum für 40 Liter Ausschlag nen 38er Thermoläutertopf weg geben? Passt doch laut Referenzartikel zur Dimensionierung von Hobbybrauanlagen ideal.
https://braumagazin.de/article/klassengesellschaft/
Grüße Johannes

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spaddel
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Re: Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

#3

Beitrag von spaddel »

Den brauche ich doch aber bei einem Malzrohrsystem nicht mehr. Oder etwa doch?
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renzbräu
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Re: Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

#4

Beitrag von renzbräu »

Aber beim eigenen Setup passt er gut rein. Hatte es so gelesen, aus in du ihn auf jeden Fall weggeben wolltest. :redhead Ich wäre da immer auf der flexiblen Seite. :Smile

Unterbau für die Induktionsplatte ist laut Mehrheitsmeinung nicht nötig oder bei Brewpaganda günstiger zu haben.
Grüße Johannes

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Alt-Phex
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Re: Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Wenn es dir um Platzersparnis geht, ist ein Malzrohrsystem sicherlich eine Überlegung wert. Unterschätze aber nicht das Gewicht des Malzkorbs in der 40L - 50L Klasse. Das alleine raus zu heben dürfte schon sehr sportlich werden. Da brauchst du fast schon einen Kran oder eine Seilwinde an der Decke.

Ich kann dir garantieren, dass der Topf nicht so leicht von der Hendi rutschen wird. Erst recht nicht wenn der voller Maische oder Würze ist. Vorausgesetzt natürlich, dass die fest und grade steht. Ich braue seit knapp 10 Jahren mit der Hendi und und habe von 20 bis 70L alles mögliche an Töpfen da drauf gehabt. Das juckt die Platte gar nicht. Der Rahmen wäre also nice-to-have statt must-have.

Eine Brausteuerung hab ich auch nie gebraucht. Bei klassischen Rasten mit Rührwerk einfach die Platte abschalten, wenn die Temperatur erreicht ist. Wenn man den Topf isoliert braucht man auch nur sehr selten mal nachheizen. Bei einer sehr ausgedehnten Maltoserast war das 1x für ein paar Minuten. Daher sehe ich auch die Brausterung eher als nice-to-have an.

Meistens mache ich aber faule Kombirast im Thermoport und läutere von dort direkt in die Sudpfanne. Da bräuchtest du nur noch eine Hendi und einen passenden Topf. Den Rest hast du ja schon. Das ist ein sehr entspanntes Brauen. Während der Stunde Kombirast kann man sich um andere Dinge kümmern, ohne das Auge auf ein Gerät haben zu müssen, dass da alleine vor sich heizt und pumpt oder was auch immer.

Das ist aber nur meine persönliche Meinung und Erfahrung. Aber du wolltest ja Anregungen haben.
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proton
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Re: Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

#6

Beitrag von proton »

ich braue via Braumeister und BIAB im isoliwrtwn Topf auf einer Yato.
Braumeister hat grenzen was die Stammwürze angeht, ist aber fast deppensocher ind seeeehr komfortabel. Rezepte lassen sich leicht wiederholen.

biab ist günstiger ind winfacher, vor allem bwi kombirast und ohne Nachguss. Geössere Mengen lassen sich leichter brauen. mehr sauerei, weniger abwasch. peoblemschüttungen sind möglich.

man braucht ka wigwntlich beides (hab ich meiner Frau gesagt) aber beide lösungen können fast alles, die effizienz ist gleich schlecht.
spaddel
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Re: Malzrohrsystem oder Eigenzusammenstellung

#7

Beitrag von spaddel »

Ich hab jetzt nochmal recherchiert. Danke für die Antworten, vieles ist ja im Forum hier auch schon besprochen (und ich bin froh, dass ich nicht der Einzige mit diesen Fragen bin): Ich nehm den G40. So wie ich das sehe, erlauben die Stammwürzen Starkbiere bis 9%, das reicht mir locker aus. Notfalls muss sonst halt nochmal der große Topf herhalten - ist dann so. Aber Starkbiere mit >9% Alkohol braut man ja eh nicht in 40l-Chargen.

Ich hab den GF30 und den Glycolkühler in Betrieb und Marke und "usability" haben mich bisher überzeugt. Und mit der 40l Anlage bekomme ich meinen Bedarf der nächsten Jahre gut gedeckt. Ich war kurz noch am zucken, gleich den G70 zu nehmen, aber hey - man braucht ja noch Ziele :-)
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