TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

Hier können Braubegeisterte ihre selbstgebastelten Heimbrauanlagen in Bild und "Ton" vorstellen.
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TrashHunter
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TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#1

Beitrag von TrashHunter »

Moin :)

Ich werde den Server des Forums nicht mit dem ganzen Bildmaterial belasten. Deshalb verlinke ich hier zu meinem Album auf FB. Das Album ist öffentlich und sollte von Jedermann (auch ohne FB Account) einsehbar sein.

An dieser Stelle beschränke ich mich daher darauf, die einzelnen Komponenten meiner Anlage (Stand Januar 2016) zu erläutern.

Bei meiner Anlage handelt es sich im Prinzip um ein Drei-Geräte-Sudhaus. Da aber der Läuterbottich dank Läuterhexe entfällt und der Maischbottich gleichzeitig Läuterbottich ist, ist es de Facto ein Zwei-Geräte-Sudhaus :Wink Die Kapazität beträgt ohne Tricks wie High-Gravity 50 Liter. Theoretisch sogar 60 Liter.(Grenzwertig bei wallendem Kochen) Es sind ohne Tricks Schüttungen für 20-22°P bei 50 Liter Ausschlag möglich.
Der schwerste Sud war bislang die Arktische Sonne mit 30°P in 30 Litern.

Zur Vorgeschichte:
Bis Oktober 2014 waren mein Brauplatz die Küche (Maischen, Läutern und Vergären) und die Terrasse vor der Haustüre (Hopfenkochen und Hopfenseihen).
Mit dem Auszug unseres Sohnes änderte sich das dann schlagartig. Meine GöGa und ich bekamen endlich ein richtiges Schlafzimmer und aus dem Wohn-Schlafzimmer wurde ein Wohnzimmer. Im Rahmen dieser Umgestaltung beschloss ich dann, das seit Jahren als Rumpelkammer dahin siechende "Gästezimmer" zu meinem Brauzimmer zu machen.
Seither hat die komplette Brauanlage ihren festen Platz in diesem Zimmer und das Braugerät steht nicht mehr überall im Haus verteilt in den Ecken und im Weg. :thumbsup Vorher gabs zuweilen einen Anraunzer von der GöGa, weil sie überall im Flur auf beiden Etagen um meine Pötte und Behälter etc. herum navigieren musste.

Da das Brauzimmer in grauer Vorzeit mal die Stube des örtlichen Schusters war, änderte sich mit dem Einzug in das Zimmer auch der Name des Bieres. Aus dem Neuweilnauer Küchenbier wurde ab da "TrashHunters Schusterstuben-Bier"

Zu den einzelnen Komponenten:
Malze, Spezialmalze, Schraubgerät und Kleinteile sowie unzählige Flaschen lagern in vier stabilen Stahlregalen. Die Hauptmalze bleiben in den Säcken, welche mit doppelseitigem Klettband verschlossen werden. In den unteren Etagen der Regale ist Platz für 10 bis 12 CCs.
Hopfen und Hefen lagern in einem eigenem Kühlschrank, das entlastet den Kühlschrank in der Küche.
Da das Zimmer keinen eigenen Wasseranschluß hat, habe ich bis November 2015 mein Brauwasser in Eimern aus der Küche geholt. Anfang Dezember 2015 habe ich den Anschluss für die Spülmaschine unter der Spüle in der Küche mit einem Y-STück erweitert und dort einen zusätzlichen Hahn mit Schlauchkupplung montiert. Der verwendete Schlauch ist Lebensmittelecht nach Norm und am Ende mit einem Durchflusszähler versehen.
Die Konstruktion erlaubt es, den Schlauch nach Verwendung aus dem Weg zu schaffen und Stolperfallen zu eliminieren. Ein weiterer Beitrag zum häuslichen Frieden und ein wenig mehr Komfort, denn die Strichliste zur Ermittlung des in den Maischbottich eingefüllten Wassers entfällt dank des Durchflusszählers, welcher den Durchfluss sehr genau ermittelt.

Schroten:
Geschrotet wird mit der MattMill-Kompakt, welche mit zwei Scheibenwischermotoren angetrieben wird. Nach zahllosen Experimenten, welche dann ihr Ende mit einem starken Mörtelrührer fanden, war ich im Prinzip zufrieden. Der Mörtelrührer treibt die Mühle mit niedriger Drehzahl und sehr viel Kraft. Sein großer Nachteil war aber die Lautstärke. Ganz einfach viel zu laut um mal eben am Sonntag-Morgen ein paar Kilo Malz zu schroten.
Der Antrieb mit einem SW-Motor scheiterte aber, da spätestens beim Weizenmalz der ernorme Umfang der Walzen in der Kompakt zum Hinderniss wurde.
Im Juni 2015 erlebte ich dann bei Jo ein Fiasko mit seiner Kompakt, denn der komplette Aufbau bei ihm war zu "schlabberig" um Schroten zu können. Der Brautag - sein erster Brautag mit eigener Anlage - wurde darauf hin abgeblasen und meine Denkmaschine fing wieder an zu rattern. Ich nahm also den Faden mit dem SW-Motor wieder auf und beschloss, beide Walzen der Mühle mit jeweils einem SW-Motor gleicher Bauart zu betreiben.
Und siehe da.... :Bigsmile ... es funktioniert. Leise, mit sehr viel Kraft und niedriger Drehzahl. Inzwischen wurde in die Stromversorgung der SW-Motoren ein von Klostersander gebauter Umschalter eingeschliffen, welcher es erlaubt auf Blockaden der Walzen durch Steinchen etc. mit Umschaltung der Drehrichtung zu reagieren. Mit 1,4mm Walzenabstand, Drehzahl bei rund 75rp/m und einem Drehmoment von weit über 20nm produziert die Twin-SW-Drive eine hervorragende Schrotqualität.
Die Basisplatte der Mühle ist auf zwei Regalträgern aufgelegt, welche an der Komode verschraubt sind. Die Mühle hat also einen festen Platz, kann aber problemlos transportiert werden.
Das Schrot wird in einem Wäschesammler aus Kunststoff aufgefangen.
Als Einfülltrichter dient eine 5gal. Wasserflasche aus einem Wasserspender aus der ich den Boden heraus geschnitten habe. Da passen rund 8kg Schrot rein. Damit die Buddel unter Last keinen Abgang macht, ist sie mit doppelseitigem Klettband an einem umgedreht auf der Basisplatte montiertem Stuhlbein aus Alu gesichert.

Maischen und Läutern:
Als Maisch- und Läuterbottich dient ein 70l-Edelstahlkessel auf einer 3,5kw-Hendi-Induktionsplatte. Die Hendi-Platte ist modifiziert. Der Drehpotentiometer ist gebrückt und wird von Klostersanders Steuerkasten durchgeschaltet oder tot gelegt. Dadurch kann die Platte entweder feuern oder ruhen, während der Lüfter der Platte unbeeinträchtigt seinen Job machen kann. Der Steuerkasten ermittelt über einen PT100, welcher in einer 20cm langen 1/2" Eintauchhülse aus Edelstahl steckt, die Temperatur in der Maische und schaltet bei Bedarf die Platte. Die Eintauchhülse ist auf halber Höhe des Kessels in die Wand eingelassen und ragt fast bis an die Achse des Rührwerks heran. Dadurch wird im Prinzip die Kerntemperatur in der Maische ermittelt.
Der 1/2" Ablasshahn des Kessels ist auf der Innenseite mit einem 1/2" T-Stück verbunden, in welches die Läuterhexe eingeschraubt ist. Die Läuterhexe liegt entlang der Kesselwand auf dem Boden des Kessels.
Das Rührwerk aus Edelstahl ist ein Vierflügler, dessen Flügel im 45°-Winkel zur Senkrechten angestellt sind. Die unteren Flügel sind so weit gekürzt, dass sie sich innerhalb des Radius der Läuterhexe drehen können. Der Abstand der unteren Flügel zum Kesselboden beträgt weniger als 5mm.
Zwei in die Maische ragende, an der Unterseite der Rührwerksbasis befestigte Prallflügel sorgen dafür, dass die Maische nicht nur Karusell fährt, sonden ordentlich durchmischt und dadurch die Temperatur sehr gut homogenisiert wird.
Der Antrieb des komplett aus Edelstahl konstruierten Rührwerks kommt von einem 12V-SW-Motor. Die Rührwerksbasis wird im Betrieb mit zwei Regalbolzen aus Stahl auf dem Kessel gesichert. Dazu habe ich in den Schüttrand des Kessels zwei Löcher gebohrt. Die Stahlbolzen sind mit einem Griff eingesetzt und verhindern dass sich die Basis unter hoher Last auf dem Kessel dreht. Das hohe Eigengewicht der Konstruktion ist dabei sehr hilfreich.
Da der Steuerkasten lediglich Temperaturen abgleicht und nach definierter Hysterese die Hendi-Platte ansteuert, ist das Maischen nicht komplett automatisiert. Die Überwachung der Rastzeiten und das Einstellen der nächsten Rasttemperatur obliegen weiterhin mir. Ich bin also aktiv im Brauprozess eingespannt.
Nach dem Maischen wird das Rührwerk entfernt, die Läuterhexe mit dem Braupaddel ringsum kurz angehoben um sie vom Mehlpanzer zu befreien und dann eine 20min Läuterruhe eingehalten.
Die Matscherei beim Abmaischen entfällt.
Ebenfalls entfällt die Mtascherei beim Läutern, denn seit Juni 2015 läutere ich in einen Läutergrant mit 12V-Pumpe. Der Läutergrant besteht aus einem GN-Behäter aus Edelstahl mit Deckel, Bodenablass und der Pumpe mit Schwimmerschalter.
Solange die Vorderwürze noch trüb läuft, lasse ich sie in einen glasklaren Becher laufen und gebe sie zurück auf die Maische. Ist Klarlauf erreicht, platziere ich den Läutergrant unter dem Auslaufhahn und aktiviere die Pumpe. Von da an läuft das Läutern automatisch und die Vorderwürze wird in die Würzepfanne gepumpt. Das Hantieren mit Bechern oder Eimern entfällt also.
Der kontinuierliche Fluss der Vorderwürze in die Würzepfanne hat zusätzlich den Vorteil, dass die Heizleistung reduziert wird. Gibt man die Vorderwürze Eimerweise in die Würzepfanne, stürzt regelmäßig die Temperatur drastisch ab. Das wird bei Dauerhaftem Zufluss der Vorderwürze durch die Pumpe reduziert und das wallende Kochen der Würze schneller erreicht.
Die Nachgüsse kommen aus einem oberhalb des Maischbottichs platzierten 29l-Einkocher. Der Auslauf des Einkochers ist mit einem geschlitzten Edelstahlrohr (CC-Degen) versehen. Durch dieses Sprenkler-Rohr plätschert das Nachgusswasser sehr weich auf den Treber ohne ihn aufzuwirbeln.
Haupt- und Nachgussmengen kalkuliere ich grundsätzlich so, dass ich für die Nachgüsse mit einer 28l-Füllung im Einkocher hinkomme. Das sorgt dafür, dass der Schlauch für die Wasserversorgung lediglich für wenige Minuten aus der Küche durch den Flur ins Brauzimmer geführt werden muss und danach sofort wieder verstaut werden kann. Ein weiterer Beitrag zur Sicherung des häuslichen Friedens.
Der Auslaufhahn am Läuterbottich bleibt üblicherweise in 50% Stellung, Dadurch erreiche ich kontinuierlichen Fluss der Vorderwürze ohne Verdichtung des Trebers. Aufhacken musste ich bsilang selbst bei schwersten Schüttungen nur in sehr seltenen Fällen. Die Leistung der Pumpe im Läutergrant wird entsprechend angepasst und auch der Druchfluss durch das Sprenkler-Rohr auf den Fluss der Vorderwürze abgestimmt. Sobald der Flüssigkeitspegel über dem Treberkuchen die 3cm Marke erreicht, lasse ich das Nachgusswasser laufen. Dadurch wird erreicht, dass der Treber solange noch Nachgusswasser läuft immer bedeckt ist und erst in der Schlussphase trocken läuft.

Würzekochen:
Die Würzepfanne ist ebenfalls ein 70l-Kessel auf einer weiteren, ungeregelten 3,5kw-Hendi-Platte.
Auf der Würzepfanne sitzt eine Brüdenhaube aus Edelstahl (45cm-Salatschüssel). Durch ein HT-Wasserrohr werden die Brüden durch das geöffnete Fenster aus dem Haus geleitet. Die "Geruchsbelästigung" wird reduziert und ich kann im geschlossenen, beheizten Zimmer kochen ohne dass es drinnen regnet.
Vier Füße aus Edelstahl, welche in Bohrungen im Schüttrand des Kessels ankern, halten die Brüdenhaube in Position. Der rund 5cm große Spalt zwischen Kesselrand und Brüdenhaube erlaubt es die Vorderwürze durch einen Schlauch zuzuführen, Hopfengaben zu tätigen und erzeugt einen Jet-Effekt (Kamineffekt) welcher für herovrragenden Abzug der Brüden sorgt. Das HT-Rohr wird so aufgehangen (mittels doppelseitigem Klettband an der Wand über dem Fenster fixiert), dass es ein leichtes Gefälle nach Außen hat. Kondenswasser fließt also nicht zurück in den Kessel, sondern draußen in den Hof.

Hopfenseihen:
Der 1/2" Ablasshahn der Würzepfanne ist auf der Innenseite des Kessels mit einem 90^-Edelstahlbogen verlängert, welcher rund 3mm über dem Kesselboden mündet. Dadurch wird beim Hopfenseihen die Würze nahezu komplett abgesaugt. Übrig bleibt dann nur der Trubkegel und weniger als ein viertel Liter Restwürze. Der Whirlpool wird traditionell mit einem Rundholz aus Buche, welches schon seit Juni 2011 bei mir dient und noch nie die Spülmaschine gesehen hat, angedreht.
Direkt an den Ablasshahn ist die Edelstahl-Filterpatrone angeschlossen. (Tri-Clamp-Hoppstrainer) Das feine Filterelement aus Edelstahl in der Patrone hält zuverlässig die wenigen mitkommenden Feststoffteile der Würze zurück, so dass ich immer sehr klare Würze erhalte.
Gleichzeitig wirkt die Patrone als Verlängerung des Auslaufhahns nachhaltig bei der Erzeugung einer Unterdrucksituation mit, welche das Absaugen der Würze ohne Schieftstellen des Kessels ernorm fördert.
Aus der Patrone läuft die Würze in einen 27l-Schengler-Kessel aus Edelstahl in dessen Boden ein verformender Ablass eingelassen ist.
An diesem Ablass hängt ebenfalls eine 12V-Pumpe mit Rückschagventil aus Edelstahl.
Die Pumpe fördert die Würze problemlos knapp 2 Meter in die Höhe, durch den Gegenstromkühler (Gewickeltes Kupferrohr für die Würze, ummantelnder Silikonshlauch für das Kühlwasser) in den bereit stehenden Gärbehälter.

Depotkühlung... ein neues Zeitalter hat begonnen:
Eine aktive Kühlung der Würze ist immer von Vorteil. Sie bringt die Würze schnell auf Anstelltemperatur und reduziert somit das Risiko aerober Infektionen.
Der große Nachteil der gängigen Kühlsysteme ist dabei der Wasserverbrauch.
Alle Kühlsysteme benötigen fließendes Wasser und zwar jede Menge davon.
Bei einer Würzetemperatur von 90°C sind um 50 Liter auf 25°C herunter zu kühlen, satte 220 Liter Wasser mit einer Temperatur von 10°C notwendig. (Pi*Fensterkreuz). Und diese Berechnung bezieht sich auf das Verfahren im Mischkreuz und berücksichtigt nicht, dass das zu kühlende und das kühlende Medium nicht vermischt werden.
Mir hat es schon immer widerstrebt, zig Liter frischen Wassers zwecks Kühlung in den Auslauf laufen zu lassen. Deshalb hatte ich schon in der 30l-Klasse eine Art Depotkühlung im Einsatz. In einem Hobbock lagerte ich Frischwasser und eingefrorene Kühlakkus. Eine Aquarienpumpe pumpte das Wasser durch eine Edelstahl-Kühlspirale, welche im Gärbehälter stand während die heisse Würze in diesen floß.
Mit Einstieg in die 50l-Klasse erhöhte sich der Aufwand erheblich und lange Zeit (01.2014 bis 10.2015) wurde ich wieder zum Übernachtkühler.
Als ich ab März 2015 aktiv Jo (JockyHartmann) beim Aufbau seiner Brauanlage half, (Mit meiner Hilfe replizierte er in seinem Brauzimmer im Prinzip meine Anlage, deren Aufbau und Entwicklung vier Jahre gedauert hatte, binnen weniger Monate bis ins kleinste Detail.) zeigte er sich erkenntlich indem er mir die TriClamp-Filterpatrone und einen 10m Gegenstromkühler vermachte.
Also war da ein nagelneuer Gegenstromkühler nach dem erst recht jungen Konzept des Rohres im Schlauch und dieser wollte auch genutzt werden.
Natürlich hätte ich kurzerhand zwei Schläuche nehmen können und durch einen das Leitungswasser in der Kühler und mit dem anderen das erhitzte Wasser in den Ausguß fördern können. Aber... das erschien mir weiterhin verschwenderisch und die Idee der Depot-Kühlung gewann neue Priorität in meinem Schrauberdenken.
Basierend auf der zuvor schon dargestellten Berechnung hätte ich also ein Depot benötigt, welches ca. 250 Liter Wasser fasst und dieses Wasser durch den GSK pumpen müssen um irgendwo in den Bereich um 30°C zu kommen. Wer mich kennt, weiß dass 30°C für mich durchaus akzeptabel sind, da ich schon immer das möglichst frühe Anstellen irgendwo knapp unter 34°C propagiere. (Bitte an dieser Stelle keine erneute Diskussion über diese Philosophie starten. Das Thema haben wir oft genug durchgekaut.)
Ein 250l-Fass hat aber in meinem Brauzimmer keinen Platz, müsste also irgendwo außerhalb des Hauses stehen und dementsprechend bräuchte ich eine sehr lange Schlauchverbindung und eine angemessen starke Pumpe.
Also ersann ich eine neue Methode, welche den Kühlprozess auf thermische Verluste, aktiv fließendes Wasser und passiv wirkendes Wasser aufbaut.
Den thermischen Verlust realisiere ich durch den Weg der Würze durch Filterpatrone, Würzegrant und Schlauchmaterial. (Panzerschläuche, lebensmittelecht und beständig bis 100°C)
Für das benötigte Wasser kommen zwei große Hobbocks mit jeweils 62 Litern Kapazität zum Einsatz.
Das Wasser aus dem ersten Hobbock wird mittels einer 12V-Pumpe durch den GSK gefördert (Aktiv-Wasser). Am Ausgang des GSK fällt es gut 1,5 Meter im Schlauch abwärts und verliert dabei schon wieder Temperatur. Dann fließt es durch eine Edelstahlspirale (20m, der ehemalige Eintauchkühler) welche im zweiten Hobbock steht und dann zurück in den ersten Hobbock.
Auf seinem Weg durch die Kühlspirale im zweiten Hobbock gibt es die Temperatur an das in diesem Hobbock befindliche "Passiv-Wasser" ab.

Das Aktiv-Wasser übernimmt also im Gegenstromkühler die Temperatur der Würze, welche dadurch gekühlt wird. Auf seinem Weg durch das Passiv-Wasser gibt es die erhaltene Temperatur an das Passiv-Wasser ab, kehrt zurück in den Hobbock mit Aktiv-Wasser und wird erneut im Kreis gepumpt.

Dieses Konzept funktioniert tatsächlich. Ausschlaggebend für den Erfolg sind die Volumen der Behältnisse für Aktiv- und Passiv-Wasser und die Flussgeschwindigkeiten und Wegstrecken. Mit entsprechend großen Behältern kann das System also auf jede beliebige Sudgröße skaliert werden. Sicher ist das von mir verwendete Volumen grenzwertig, aber es genügt den Anforderungen.
Das Aktiv-Wasser tritt mit sehr hoher Temperatur in die Kühlschlange ein und verlässt es nach seiner Passage durch das Passiv-Wasser wieder mir seiner ursprünglichen Temperatur. Natürlich findet dieser Prozess mit einer anhaltenden Kurve nach "oben" statt, sprich je länger der Prozess andauert, desto wärmer wird das Passiv-Wasser und dementsprechend reduziert sich der kühlende Effekt auf das Aktivwasser. Aber die ersten mittels diesem Verfahren gekühlten Sude erreichten eine für das Anstellen ausreichend niedrige Temperatur.
Diese Kurve nach oben bremse ich jedoch bis zu einem gewissen Grad aus indem ich im Hobbock mit dem Passiv-Wasser eine Aquarienpumpe platziere. Durch diese Pumpe werden die im Passiv-Wasser einsetzenden Konvektionen mechanisch erhöht. Und durch die Umwälzung und Bewegung der Oberfläche verliert das Wasser an Temperatur.

Ein hilfreicher Faktor bei dem Prozess ist ein neuartiges (wohl aus den USA kommendes) Konstruktionsmerkmal des Gegenstromkühlers. Um das Kupferrohr ist auf seiner vollen Länge ein dünner Kupferdraht in einer lang gestreckten Spirale gewickelt und verlötet. Durch diesen Draht wird die Oberfläche des Rohres vergrößert und ein wertvoller Effekt erzeugt. Das durch den das Rohr umgebenden Schlauch fließende Wasser wird durch den Draht auf seinem Weg verwirbelt und dadurch wird die Aufnahmekapazität erhöht.

Da sowohl für die Würze und für das Wasser diese genialen 12V-Pumpen zum Einsatz kommen, welche selbst bei Versorgung mit nur 7 Volt noch immer ausreichend Leistung erbringen um die Flüssigkeiten mehrere Meter hoch zu fördern, bin ich in der Lage die Flußgeschwindigkeiten über die verwendeten Labornetzteile optimal aufeinander abzustimmen.

Bei den ersten Versuchen mit diesem Konzept erreichte ich nur unbefriedigende Ergebnisse weil der GSK am Boden stand und die Pumpe die durch den Würzegrant fließende Würze mit einem Affenzahn durch den GSK schoss. Das zirkulierende Wasser wurde zwar erwärmt, die Würze rauschte aber zu schnell durch das Rohr und hatte keine Gelegenheit seine Temperatur an das Wasser abzugeben. Durch Hochlagerung des GSK und Reduktion der Förderleistung weitete ich das Zeitfenster welches der Würze zur Verfügung steht um die Temperatur an das Kühlwasser abzugeben.

So, ich denke das wars soweit :)
Ich stehe natürlich für Fragen und Anregungen zur Verfügung.

Greets Udo
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#2

Beitrag von marsabba »

Hallo,

schön dass du dich mal wieder meldest... und dann erschlägst du uns gleich mit so einem Riesen-Post.
Wo hast du denn diesen Gegenstromkühler mit Spiral-Wasserführung her? Den hab ich noch nie gesehen .

Viele Grüße
Martin
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#3

Beitrag von TrashHunter »

Moin :Smile

Den Gegenstromkühler hat Jo (JockyHartmann) in zweifacher Ausführung von seinem Klempner anfertigen lassen.
Der Archetyp ist ein Gegenstromkühler, wie er seit dem späten 2014 allenthalben zu finden ist.
Die optimierende Variation mit der Spiralwicklung kommt augenscheinlich aus den USA. Jo hat auf Youtube ein Video darüber gefunden, war begeistert und hat ihn bauen lassen.

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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#4

Beitrag von HrXXLight »

Da ist er ja wieder. Dachte du wärst auch abgehauen.
Die Anlage sieht echt klasse aus :thumbsup
Bin momentan auch an einigen Möglichkeiten am überlegen meine Anlage etwas auszubauen, weil so 20 Liter sind zu schnell weggetrunken.
Ich hoffe das ich es dieses Jahr mal zum hessischen Stammtisch schaffe.
Bring more funk in your beer!
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#5

Beitrag von TrashHunter »

Moin :Greets

Der nächste HBST Rhein-Main findet am Samstag 9.Januar an gewohnter Stelle statt. Sei willkommen :Pulpfiction

(Alle Infos siehe hier)

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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#6

Beitrag von mbr »

hallo Udo,

So wie ich das lese arbeitest du bei der Kühlung also mit der Speicherkapazität deines Wasservorrates und der Verdunstungskühlung.
Wenn du dein Depot zweiteilst lässt sich der Effekt sicherlich noch weiter steigern (bei gleichem Wasservorrat). Die erste Hälfte wird schneller warm und verdunstet auch schneller wobei die zweite Hälfte länger kühl bleibt.

Die Idee find ich gut. Mir ist der Wasserverbrauch auch zu hoch.

Martin
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#7

Beitrag von TrashHunter »

Hmm... Martin :Greets

Das würde also bedeuten, dass ich den Passiv-Wasservorrat auf zwei 33l-Hobbocks verteile und das Aktiv-Wasser durch beide Behälter führe. Um das zu können, würde ich also eine weitere Edelstahlspirale für den zweiten Hobbock benötigen.

Ich häng mal eine Grafik an, welche vereinfacht dargestellt veranschaulicht, wie ich bislang arbeite.
Depotkuehlung.jpg
In der Grafik nicht dargestellt ist die Pumpe am Würzegrant und die Aquarienpumpe, welche im Passiv-Wasser-Behälter für die Konvektionen zuständig ist.

Greets Udo

Edith sagt: Beitrag erweitert.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#8

Beitrag von Karlsruher »

TrashHunter hat geschrieben: Den Gegenstromkühler hat Jo (JockyHartmann) in zweifacher Ausführung von seinem Klempner anfertigen lassen.
Der Archetyp ist ein Gegenstromkühler, wie er seit dem späten 2014 allenthalben zu finden ist.
Die optimierende Variation mit der Spiralwicklung kommt augenscheinlich aus den USA. Jo hat auf Youtube ein Video darüber gefunden, war begeistert und hat ihn bauen lassen.
Der sogenannte Liebig’sche Kühlapparat (GSK) gibt es seit 1896 (und Der hat Ihn auch nicht erfunden)

Im Forum finde ich nach 20 sec. die ersten Einträge aus 2005

Naja, Recherche ist scheinbar nicht deine Stärke :P

Deinen physikalischen Ausführungen folge ich mit Amusement :thumbsup

Grüße Karlsruher
El Gordo

Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#9

Beitrag von El Gordo »

Hallo Udo,

deine Tüfteleien sind sehr beeindruckend.
Wenn ich allerdings sehe, wie Du mit viel Aufwand versuchst, die perfekte Würze herzustellen und mit ihr dann beim Anstellen das machst, worüber Du hier nicht mehr diskutieren willst, dann weiss ich auch nicht so genau, was ich dazu sagen soll.
Eine vernünftige Gärführung ist nach wie vor das A&O. Es bringt die tollste Anlage nichts, wenn man nachher mit der Würze falsch umgeht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann stellst Du sogar untergärig bei 30 Grad an. :Shocked
Dass das Infektiosrisiko, abgesehen von geschmacklichen Einbußen, beim Hantieren mit so warmer Würze höher ist und nicht wie Du behauptest niedriger, haben Dir ja genug Leute versucht zu erklären.
Darüber diskutieren hat wohl echt keinen Sinn mehr.

Stefan
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#10

Beitrag von philipp »

TrashHunter hat geschrieben:Bei einer Würzetemperatur von 90°C sind um 50 Liter auf 25°C herunter zu kühlen, satte 220 Liter Wasser mit einer Temperatur von 10°C notwendig. (Pi*Fensterkreuz). Und diese Berechnung bezieht sich auf das Verfahren im Mischkreuz und berücksichtigt nicht, dass das zu kühlende und das kühlende Medium nicht vermischt werden.
Mir hat es schon immer widerstrebt, zig Liter frischen Wassers zwecks Kühlung in den Auslauf laufen zu lassen. Deshalb hatte ich schon in der 30l-Klasse eine Art Depotkühlung im Einsatz. In einem Hobbock lagerte ich Frischwasser und eingefrorene Kühlakkus.
Bei all diesen Rechnungen stelle ich mir immer die Frage, ob ihr eingefrorene Kühlakkus geschenkt bekommt. Ich müsste diese selber kühlen, und wenn man das mit dem Aufwand dann vergleicht, was alleine die Kühlung kostet, ist das schon Wahnsinn. Zumal du dein "Passiv-Wasser" ja auch austauschen oder behandeln musst, ansonsten wird das ganz schnell veralgen.

Wer sich wirklich das Kühlwasser sparen will, kann entweder gleich eine Durchlaufkühlung verwenden (Obacht bei der maximalen Eingangstemperatur) und nur ein paar Liter Kühlwasser im Kreis pumpen, Brunnenwasser verwenden oder, was meiner Meinung nach das sinnvollste ist: Das heiße Kühlwasser sinnvoll benutzen. z.B. um das Gärfass noch einmal zu reinigen. Oder die KEGs. Oder damit zu baden. Wirklich in den Abfluss geht Kühlwasser bei mir selten - zumal man ja auch was brauchst um die Würzepfanne zu reinigen und und und...
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#11

Beitrag von philipp »

TrashHunter hat geschrieben: Bei einer Würzetemperatur von 90°C sind um 50 Liter auf 25°C herunter zu kühlen, satte 220 Liter Wasser mit einer Temperatur von 10°C notwendig.
Eines noch dazu: Deine Berechnung wäre realistisch, wenn du deinen Kühler als Gleichstromkühler benutzen würdest. Wenn du ihn aber als Gegenstromkühler benutzt, brauchst du bedeutend weniger. Es heißt ja nicht umsonst dann "Wärmetauscher".

Berechne dir das mal hier: http://www.schweizer-fn.de/berechnung/w ... _start.php
(Die gehen von durchgehenden Volumenströmen aus - da kannst du aber einfach nur 1h Zeit rechnen).

Optimalerweise können mit einem Wärmetauscher die gleichen Mengen Wasser ihre "Temperatur tauschen". Weil so ein Tauscher nie optimal arbeitet, lass es Faktor 2 sein, aber selbst dann wären es nur 100l Kühlwasser. Vielleicht sparst du noch etwas, wenn du nicht 10°C als Ziel, sondern nur 20°C anpeilst. (Sogar eine Menge).

Mach doch einfach mal beim nächsten Brauen den Versuch und fang das Kühlwasser auf. Beim Seihen gilt: Würze nur durch Schwerkraft oder mit der Pumpe langsam durch den GSK schicken und am Ausgang des GSKs die Temperatur messen. Danach dann den Kühlwasserhahn weiter oder weniger weit aufdrehen.

(Bei vielen Hobbybrauern wird das Kühlwasser einfach voll aufgemacht, da geht dann natürlich mehr durch als nötig sein müsste).
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#12

Beitrag von TrashHunter »

El Gordo hat geschrieben:Hallo Udo,

deine Tüfteleien sind sehr beeindruckend.
Wenn ich allerdings sehe, wie Du mit viel Aufwand versuchst, die perfekte Würze herzustellen und mit ihr dann beim Anstellen das machst, worüber Du hier nicht mehr diskutieren willst, dann weiss ich auch nicht so genau, was ich dazu sagen soll.
Eine vernünftige Gärführung ist nach wie vor das A&O. Es bringt die tollste Anlage nichts, wenn man nachher mit der Würze falsch umgeht. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann stellst Du sogar untergärig bei 30 Grad an. :Shocked
Dass das Infektiosrisiko, abgesehen von geschmacklichen Einbußen, beim Hantieren mit so warmer Würze höher ist und nicht wie Du behauptest niedriger, haben Dir ja genug Leute versucht zu erklären.
Darüber diskutieren hat wohl echt keinen Sinn mehr.

Stefan
Da weise ich mit dem einzigen fett geschriebenem Satz in meinen Ausführung mit Nachdruck darauf hin, dass ich derlei Diskussionen nicht mehr führen möchte und bitte darum, das also zu lassen...

...soviel zum Thema gegenseitigen Respekts.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#13

Beitrag von El Gordo »

Hallo Udo,

ja sorry, ich weiß, dass du da nicht drüber diskutieren willst (warum eigentlich?)
Warum ich trotzdem was dazu gesagt hab:
Es ist die eine Sache, wissenschaftlich fundiertes Brauwissen zu ignorieren und das kann natürlich jeder jederzeit tun.
Das Problem ist aber:
Wer mich kennt, weiß dass 30°C für mich durchaus akzeptabel sind, da ich schon immer das möglichst frühe Anstellen irgendwo knapp unter 34°C propagiere.
Du ignorierst nicht nur, sondern propagierst Dein falsches Vorgehen auch noch im Forum und in Deinem Buch.
Das ist ein Unterschied und ärgert mich.
Wenn du dies tust, dann musst du auch damit leben, dass es zu entsprechenden Kommentaren kommt.
Die Tatsache, dass Dir Dein Bier ausgezeichnet schmeckt bedeutet nicht automatisch, dass so warmes Anstellen richtig ist.


Stefan
Zuletzt geändert von El Gordo am Dienstag 5. Januar 2016, 10:22, insgesamt 1-mal geändert.
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philipp
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#14

Beitrag von philipp »

Stefan, lass ihn. Der geneigte Forenleser hat das mittlerweile verstanden ;-)
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Ladeberger
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#15

Beitrag von Ladeberger »

Ich kann keinen Vorteil in der Aufteilung auf "Passiv-" und "Aktiv-Wasser" erkennen. Wenn man das System mal gedanklich freischneidet und (optimistisch) einen vollständigen Wärmeübergang des Eintauchkühlers im Passiv-Wasser annimmt, kann man doch ebensogut von einem Mischungsvorgang im gesamten Medium von 66L ausgehen. Ergo müsste ein 66L Hobbock "Aktiv-Wasser" das gleiche leisten.

Gruß
Andy
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#16

Beitrag von mbr »

hallo Andy,

Der Vorteil der 2 Wassertanks liegt darin, dass beim ersten die höhergradige Energie gleich rausgenommen wird - das Wasser an der Oberfläche schneller verdampft und damit Energie abgebaut wird. Der zweite Botich ist dazu da die Temperatur zu senken. Die Verdampfungskühlung arbeitet ja erfahrungsgemäss erst bei höheren Temperaturunterschieden.
Beim Freischneiden darft du also nicht vergessen ein Q_ab an der Oberfläche vom ersten Behälter anzusetzen.
Beim zweiten wird so eine Verdampfungskühlung nicht passieren, weil dann die Wassertemperatur für die anschließende Kühlwirkung im GegestromWT schon zu hoch wäre.
Das System funktioniert vom Prinzip her schon. Um auf meine Anstelltemperatur von unter 20°C zu kommen, müsste ein zweites Passivwasser mit aktiver Kühlung eingebaut werden. Diese aktive Kühlung hat dann schon wesentlich weniger Arbeit als wenn gleich der heiße Sud durchgeblasen wird.
Der Ansatz ist schon interessant. Wie es bei einem Hobby ist, hat halt jeder seine eigene Umsetzungsvorstellung.

In manchen Anlagen gibt es daher 2 Plattenwärmetauscher hinereinander. Der erste wird mit Brunnenwasser gekühlt. Im zweitem mit Eiswasser. Die Wassereinsparrung beim Brunnenwasser ist dann schon hoch, weil das meiste ja benötigt wird um so weit runterzukommen. Auf 30°C ist man schnell. Da braucht man bei einem vernünftigen WT nicht mal die Menge Frischwasser was man Ausschlag hat.
Geht in die gleiche Richtung.

Zu der Strömungsgeschwindigkeit bei den GegenstromWT:
Eine kleine Strömungsgeschwindigkeit muss nicht immer besser sein! Ich verwende beispielsweise ein Wellrohr in Wellrohr System. Hier muss ich eher auf eine hohe Strömungsgeschwindigkeit achten, um durch das Wellrohr eine Turbolenz sowohl auf der Bier- als auch auf der Wasserseite zu erzeugen. Dadurch steigt der Wärmeübergang so stark an, dass trotz höherer Strömungsgeschwindigkeit das Bier kälter und das Wasser heißer wird als mit kleiner Strömungsgeschwindigkeit.

Bei den CU-WT mag es richtig sein. Hier müsste die Strömungsgeschwindigkeit schon extrem erhöht werden, um turbolent zu werden. Bei der laminaren Strömung hat man halt immer den Anteil der Wärmeleitung in der Flüssigkeit, der das ganze langsam macht.

Martin
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#17

Beitrag von philipp »

mbr hat geschrieben: Der Vorteil der 2 Wassertanks liegt darin, dass beim ersten die höhergradige Energie gleich rausgenommen wird - das Wasser an der Oberfläche schneller verdampft und damit Energie abgebaut wird. Der zweite Botich ist dazu da die Temperatur zu senken. Die Verdampfungskühlung arbeitet ja erfahrungsgemäss erst bei höheren Temperaturunterschieden.
Beim Freischneiden darft du also nicht vergessen ein Q_ab an der Oberfläche vom ersten Behälter anzusetzen.
Bin ich hier im falschen Film?

Das Q_ab spielt doch mal absolut keine Rolle. Ansonsten könnte er den Topf mit der heißen Würze auch einfach länger stehen lassen.

Ich sag euch, was passieren wird: Nach der ersten Abkühlungsphase hat Topf1 und die noch sehr warme Würze dieselbe Temperatur. Das Kühlwasser wird durch Topf2 noch weiter runter gekühlt, wandert dann durch die Würze. Dadurch kühlt die Würze weiter ab, sogar unter die Temperatur von Topf1. Dort wird das Kühlwasser erstmal wieder aufgewärmt, bevor es dann durch Topf2 wieder abgekühlt wird.

Mit diesem System nehmt faktisch einen Gegenstromkühler und baut ihn zum Gleichstromkühler um. Am Ende kann nur eine Temperaturgleichheit zwischen allen Töpfen herrschen, die aber über der Kühlwasserhahntemperatur liegen muss, wenn nicht aktiv gekühlt wird (oder Unmengen an Eis verschwendet werden).

Ach, ich sollte mir meinen eigenen Rat zu Herzen nehmen.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#18

Beitrag von Waldwolf »

Das Wasser ist ja wirklich nur verschwendet wenn man keine Anschlussverwendung hat. An Effizienz ist die Gegenstromkühlung ja kaum zu schlagen. Viel Eis einfrieren oder mit anderweitig zu behelfen wäre mir da zu aufwändig, dann lieber wieder über Nacht kühlen.

MFG Andreas
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#19

Beitrag von flying »

Zu der Strömungsgeschwindigkeit bei den GegenstromWT:
Eine kleine Strömungsgeschwindigkeit muss nicht immer besser sein! Ich verwende beispielsweise ein Wellrohr in Wellrohr System. Hier muss ich eher auf eine hohe Strömungsgeschwindigkeit achten, um durch das Wellrohr eine Turbolenz sowohl auf der Bier- als auch auf der Wasserseite zu erzeugen. Dadurch steigt der Wärmeübergang so stark an, dass trotz höherer Strömungsgeschwindigkeit das Bier kälter und das Wasser heißer wird als mit kleiner Strömungsgeschwindigkeit.
Das ist richtig! Eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit erhöht die Reynoldszahl und damit den Wärmeübergang, der in turbolenten Strömungen besser ist.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#20

Beitrag von tauroplu »

...ich weiß schon, warum ich während des Abkühlens mit der Kühlspirale einen Rührer verwende...

Der Thread hier kommt mir so ein wenig vor wie "Physik, neu definiert".
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#21

Beitrag von mbr »

Nachdem die Würze immer wärmer sein wird als das Passivwasser, kann beim Passivwasser das aktive Kühlwasser nicht aufgewärmt werden.
Je es stimmt. Es wird der gleiche Effekt genutz wie wenn die Würze offen stehen gelassen wird - zu einem Teil. Bei sehr heißer Würze funktioniert das doch sehr gut. Der andere Teil wird mit dem anderm Wasser gemacht. Wenn du die Verdampfungswärme vernachlässigst, kommt es genau so wie du geschrieben hast und es könnte ein Kreislauf sein (vorausgesetzte Temperaturschichtung in dem einen Behälter).

Ich möchte das System nicht verteidigen. Ich selbst habe einen einfachen 20m GegenstromWT mit kaltem Brunnenwasser mit dem ich auf etwa 18°C Anstelltemp kühle. Dabei brauche ich nicht mal die gleiche Menge Wasser wie ich Bier kühle. Der Ansatz ist denoch interessant. Finde es trotzdem gut, dass auch solche unkonventionellen Bauarten hier gezeigt werden. Muss ja keiner Nachbauen wenn er nicht will.

Kleines Gedankenexperiment:
Ich kühle mit Brunnenwasser. Wie es letzten Sommer war, kann das schon mal sehr sehr knapp werden und ich kann dann wegen dem zusätzlichen Wasserverbrauch nicht brauen.
Wenn ich jetzt aber einen Wasserbehälter in den Reiferaum bei 0°C stehen habe, und das auch wieder rückführe, benötige ich für die Kühlung kein zusätzliches Wasser. Durch Temperaturschichtung im Behälter habe ich auch während des Rückpumpens immer noch 0°C Kühlwasser (Gegenstromprinzip bleibt erhalten).
Jetzt möchte ich aber nicht 80°C Wasser im Kühlraum runterkühlen. Da kommt der Ansatz mit dem Passivwasser. Dieses kann außerhalb des Kühlraums stehen und kühlt den heißen Rücklauf in den Kühlraum vor.
Damit kann ich dann auch bei Wasserknappheit brauen. Natürlich mit etwas mehr Stromaufwand für die Kühlung.

Es gibt für alles die richtige Anwendung :-)
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#22

Beitrag von Diplomat »

Schöne und praktische Anlage!
Hast Du eine Ahnung, was der maximale Volumenstrom durch den Edelstahlfilter ist bzw sein könnte? Ich würde so etwas gerne mit einer Pumpe betreiben, allerdings muss ich 250 l kühlen und mache das möglichst schnell mit zwei Plattenkühlern. Bisher funktionierte der Whirlpool immer ausreichend, aber so als letzte Sicherheit finde ich den Filter gut.
Grüße,
Philipp
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#23

Beitrag von fg100 »

TrashHunter hat geschrieben: Mir hat es schon immer widerstrebt, zig Liter frischen Wassers zwecks Kühlung in den Auslauf laufen zu lassen. Deshalb hatte ich schon in der 30l-Klasse eine Art Depotkühlung im Einsatz. In einem Hobbock lagerte ich Frischwasser und eingefrorene Kühlakkus.
Hallo Udo,
nur mal zur Gedankenanregung zum Thema Kühlakku.
Ich hab das mal für meine 20l Überschlagen.
Ein einfacher Gegenstromkühler braucht in der Praxis in etwa dreimal so viel Wasser wie Würze zum Kühlen von ca. 90° auf 20°C. Das sind bei einem durchschnittlichen Wasserpreis von 0,002 €/l für 20l Würze 60l Wasser = 0,12€.
Du hast dann in etwa Wasser bei 50-60°C zum Reinigen. Ist also eigentlich nicht verschwendet, wenn man es so verwendet.

Würde man jetzt das komplett mit Eis kühlen, braucht man in etwa 14kg Eis von -18°C.
Um 1Kg Eis mit -18°C zu frieren braucht man in etwa 0,6kWh bei Gefriergeräten mit durchschnittlichen Wirkungsgraden. Ich langeweile jetzt hier nicht mit den Zahlen. Dabei ist der Strombedarf für die Lagerung noch nicht mal dabei. D.h. bei etwa 0,28€/kWh bist du schon mit 2,50€ bei 14kg Eis.
Der Wasserbedarf der für die Entstehung des Stromes verbraucht wird ist auch abhängig vom Verfahren und außer beim Ökostrom nicht unerheblich.

Was will ich damit sagen. Sobald irgendetwas von Abkühlung mit Eis (selbst in geringer Anwendung) ins Gespräch kommt ist es niemals besser (aus ökologischer Sicht) als gleich direkt mit Wasser zu kühlen.
Ok. Wenn du im Winter deine Akkus draußen gefrieren lässt dann ist das anders. Aber dann würde ich aber den Aufwand den du treibst noch weniger verstehen. Da ist dann ja eine Übernachtabkühlung fast genauso schnell.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#24

Beitrag von Odin »

Schau an, eben mal kurz den Browser aktualisiert und schon sind einige Beiträge kommentarlos entfernt worden.
Liebe Mods:

waren die Beiträge echt so schlimm, dass man sie einfach löschen musste?

Zum Glück konnte ich alles vor der Löschung noch lesen.

Könnt ihr was dazu sagen? Würds einfach nur gerne verstehen.
Bierherstellung beginnt mit dem Ausschlagen der Würze
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#25

Beitrag von Hausbrauer »

bin auch etwas verwundert, war doch eher ironie :)
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#26

Beitrag von TrashHunter »

Diplomat hat geschrieben:Schöne und praktische Anlage!
Hast Du eine Ahnung, was der maximale Volumenstrom durch den Edelstahlfilter ist bzw sein könnte? Ich würde so etwas gerne mit einer Pumpe betreiben, allerdings muss ich 250 l kühlen und mache das möglichst schnell mit zwei Plattenkühlern. Bisher funktionierte der Whirlpool immer ausreichend, aber so als letzte Sicherheit finde ich den Filter gut.
Grüße,
Philipp
Ich denke mal, selbst für einen 250l-Sud reicht die Kapazität der Patrone durchaus. Vorausgesetzt, man macht einen ordentlichen Whirlpool.
Hinsichtlich des maximalen Volumenstroms wage ich keine Aussage.
Allerdings möchte ich anmerken, dass der ursprüngliche Verwendungszweck dieser Patrone das Aufhopfen von Bier während des Zapfens ist. Die Patrone wird mit Hopfendolden vollgestopft und dann in die Bierleitung eingesetzt um das Bier auf dem Weg vom Fass zum Zapfhahn nachträglich zu aromatisieren. Das passiert unter Zapfdruck.
Auf gut Deutsch. Ich hab nicht die leiseste Ahnung, wie belastbar das Konstrukt tatsächlich ist. :Wink Da fehlen einfach die Erfahrungswerte.

Ich werde es auf jeden Fall so beibehalten, dass die Patrone vor der Pumpe sitzt, denn dadurch reduziere ich eventuelle Ablagerungen in der Pumpe.
fg100 hat geschrieben:
TrashHunter hat geschrieben: Mir hat es schon immer widerstrebt, zig Liter frischen Wassers zwecks Kühlung in den Auslauf laufen zu lassen. Deshalb hatte ich schon in der 30l-Klasse eine Art Depotkühlung im Einsatz. In einem Hobbock lagerte ich Frischwasser und eingefrorene Kühlakkus.
Hallo Udo,
nur mal zur Gedankenanregung zum Thema Kühlakku.......

Was will ich damit sagen. Sobald irgendetwas von Abkühlung mit Eis (selbst in geringer Anwendung) ins Gespräch kommt ist es niemals besser (aus ökologischer Sicht) als gleich direkt mit Wasser zu kühlen.
Ok. Wenn du im Winter deine Akkus draußen gefrieren lässt dann ist das anders. Aber dann würde ich aber den Aufwand den du treibst noch weniger verstehen. Da ist dann ja eine Übernachtabkühlung fast genauso schnell.
Hier liegt ein Irrtum vor :Smile
Ich schrieb "Deshalb hatte ich schon in der 30l-Klasse eine Art Depotkühlung im Einsatz. In einem Hobbock lagerte ich Frischwasser und eingefrorene Kühlakkus. " . Hieraus wird irrtümlich geschlossen, ich würde auch heute noch Kühlakkus zum Einsatz bringen. Das aber mache ich nicht. In der 30l-Klasse verwendete ich einen 33l-Hobbock als Depot. Das darin befindliche Wasser pumpte ich im Kreis durch den Eintauchkühler. Und in der warmen Jahreszeit reichte das halt nicht, so dass ich mit Akkus nachhalf.
In der aktuellen Konfiguration der Depot-Kühlung für die 50l Würze, stehen in der Summe 124l als Kühlmedium zur Verfügung und da benötige ich dann kein Eis / keine Akkus mehr.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#27

Beitrag von TrashHunter »

Waldwolf hat geschrieben:Das Wasser ist ja wirklich nur verschwendet wenn man keine Anschlussverwendung hat. An Effizienz ist die Gegenstromkühlung ja kaum zu schlagen. Viel Eis einfrieren oder mit anderweitig zu behelfen wäre mir da zu aufwändig, dann lieber wieder über Nacht kühlen.

MFG Andreas
Und im Fall meines Konzeptes - was sicher schon irgendwann mal von jemand Anderem auch schon verwendet wurde / ich erhebe nicht den Anspruch, das Rad neu erfunden zu haben - wird das Wasser grundsätzlich nicht verschwendet, da es zum nächsten Sud wieder zur Verfügung steht und lediglich durch Verdunstung abhanden gekommene Mengen nachgefüllt werden müssen.

Hier noch ein paar Anmerkungen:
Es wurde gesagt, Recherche wäre nicht meine Stärke. Dies unter Bezug auf meine Erklärung woher ich den GSK mit der Spiralwicklung habe. Hätte man mich gefragt, wer das Konzept entwickelt hat, dann hätte ich gesagt dass ich das nicht weiß und mir auch nicht die Mühe gemacht, danach zu recherchieren. Ich wurde allerdings lediglich gefragt, woher ich das Teil habe und diese Frage habe ich nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet. Und faktisch ist es mir auch schnurzegal, wer es wann erfunden hat. Ich beobachte ungefähr seit 2014, dass der GSK in der Form Rohr im Schlauch deutliche Verbreitung findet. Erstmals ein Exemplar leibhaftig gesehen, habe ich im Oktober 2014 bei Peter Stix. D.h. In der Hobbybrauerszene ist der GSK in der Form Rohr im Schlauch - zumindest im deutschsprachigen Raum - eine noch recht neue Angelegenheit. Beschreibungen des GSK mit der Drahtwicklung zwecks Erzeugung von Wirbeln im Kühlwasser sind mir - mir persönlich - bislang aus dem deutschsprachigen Raum noch gar keine untergekommen. Und hätte Jo nicht wie wild auf Youtube nach Präsentationen des GSK gesucht und wäre zufällig über das ihn inspirierende Video zu dieser Variante gestolpert, hätten wir beide heute zwar einen GSK aber ohne die Drahtwicklung. Was ich damit sagen möchte: Man kann Erbsen zählen, man muss es aber nicht.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#28

Beitrag von philipp »

Odin hat geschrieben:waren die Beiträge echt so schlimm, dass man sie einfach löschen musste?
Ja.

Der Ton war unter aller Kanone und keine augenzwinkernde Ironie, die man klar als solche hätte verstehen können. Das sahen 5 Moderatoren so.
Außerdem hatte der eine Post (der zweite war eine Beschwerde über den Ton des ersten Posts, ergab aber ohne diesen keinen Sinn) das Thema auch nicht weiter gebracht.

Ich bitte da um ein bisschen mehr Vertrauen. Sollte euch etwas nicht passen, bitte einfach nächstes Mal eine PM schreiben und uns direkt ansprechen - das hier ist hier im Thread Off-Topic.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#29

Beitrag von ThomasWi »

TrashHunter hat geschrieben:Allerdings möchte ich anmerken, dass der ursprüngliche Verwendungszweck dieser Patrone das Aufhopfen von Bier während des Zapfens ist. Die Patrone wird mit Hopfendolden vollgestopft und dann in die Bierleitung eingesetzt um das Bier auf dem Weg vom Fass zum Zapfhahn nachträglich zu aromatisieren. Das passiert unter Zapfdruck.
Interessant. Funktioniert das gut? Treibt man damit nicht auch sehr viel CO2 aus? Gibt es dazu einen Verkostungsbericht?

Grüße, Thomas
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#30

Beitrag von hoepfli »

Off Topic? Ich wars nicht!
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#31

Beitrag von TrashHunter »

ThomasWi hat geschrieben:
TrashHunter hat geschrieben:Allerdings möchte ich anmerken, dass der ursprüngliche Verwendungszweck dieser Patrone das Aufhopfen von Bier während des Zapfens ist. Die Patrone wird mit Hopfendolden vollgestopft und dann in die Bierleitung eingesetzt um das Bier auf dem Weg vom Fass zum Zapfhahn nachträglich zu aromatisieren. Das passiert unter Zapfdruck.
Interessant. Funktioniert das gut? Treibt man damit nicht auch sehr viel CO2 aus? Gibt es dazu einen Verkostungsbericht?

Grüße, Thomas
Ich habs selber noch nie probiert. Aber es scheint vor allen an der Ostküste eine durchaus gängige Erscheinung zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass der Leitungsdruck geringfügig erhöht wird um überhaupt einen Effekt zu erzeugen.
Fest steht - nach meinem Kenntnisstand -, dass der Hopstrainer ursprünglich tatsächlich als "Kalthopfer" ersonnen wurde und erst findige Hobbybrauer auf die Idee kamen, ihn als Filterpratroe zu verwenden.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#32

Beitrag von aegir »

TrashHunter hat geschrieben:
ThomasWi hat geschrieben:
TrashHunter hat geschrieben:Allerdings möchte ich anmerken, dass der ursprüngliche Verwendungszweck dieser Patrone das Aufhopfen von Bier während des Zapfens ist. Die Patrone wird mit Hopfendolden vollgestopft und dann in die Bierleitung eingesetzt um das Bier auf dem Weg vom Fass zum Zapfhahn nachträglich zu aromatisieren. Das passiert unter Zapfdruck.
Interessant. Funktioniert das gut? Treibt man damit nicht auch sehr viel CO2 aus? Gibt es dazu einen Verkostungsbericht?

Grüße, Thomas
Ich habs selber noch nie probiert. Aber es scheint vor allen an der Ostküste eine durchaus gängige Erscheinung zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass der Leitungsdruck geringfügig erhöht wird um überhaupt einen Effekt zu erzeugen.
Fest steht - nach meinem Kenntnisstand -, dass der Hopstrainer ursprünglich tatsächlich als "Kalthopfer" ersonnen wurde und erst findige Hobbybrauer auf die Idee kamen, ihn als Filterpratroe zu verwenden.
Das funktioniert sehr gut sogar. Allerdings waren bei dem Bier das ich getrunken hab, die ersten Liter viel zu überhopft. Das war eine glatte Überdosis. Auf meinem Rechner hab ich ein Bild von dieser selbstgebrauten Zapfanlage nach diesem System, an den komme ich aber gerade nicht ran.

Gruß Hotte
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#33

Beitrag von muldengold »

tauroplu hat geschrieben:...ich weiß schon, warum ich während des Abkühlens mit der Kühlspirale einen Rührer verwende...

Der Thread hier kommt mir so ein wenig vor wie "Physik, neu definiert".
Eine low-tech Variante mit gleichem Effekt wäre die Kühlspirale während des Würzekühlens leicht auf und ab zu bewegen. Bei niedrigen Temperaturen (sagen wir <30°C) kann man dann auch in der Intensität zulegen und dadurch gleich den Sauerstoffeintrag abhaken.

LG
Sandro
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#34

Beitrag von TrashHunter »

Moin :Greets

Einer der Gründe, warum ich von Anfang an auf ein selbst regenerierendes System (geschlossener Kreislauf) gesetzt habe, ist der dass ich im Brauzimmer (Vor Einrichtung des Zimmer auf der Terasse vor der Haustür) keinen Wasseranschluss und auch keinen Ablauf habe.
Das bedeutet, ich müsste etliche Meter Schlauch zum Kühler hin und dann zum Ausguß quer durchs Haus verlegen und das wollte und will ich nicht.
Das Wasser aus einem Hobbock im Kreis zu pumpen, war unbefriedigend, der Temperaturanstieg und somit der Leistungsabfall der Kühlung waren faktisch zu hoch. Ich denke, es sind zuviele Faktoren welche berücksichtigt werden müssen. Angefangen vom Rohrdurchmesser, Durchgangsvolumen des Kühlwassers über die Flußgeschwindigkeit bis zur Materialstärke / Leitfäigkeit der Leitungen.

Indem ich das Kühlwasser auf dem Rückweg durch die Edelstahlspirale im zweiten Hobbock leite, habe ich das Ziel erreicht und schaffe es, die Würze im Idealfall auf unter 30°C zu kühlen. Wichtig bei all diesen Überlegungen ist, dass das Kühlwasser nicht bei jedem Einsatz frisch aus der Leitung kommt und dementsprechend kühl ist, sondern dass es ja in den Hobbocks gelagert bleibt und somit zwangsläufig mehr oder minder Raumtemperatur (um die 19° - 20°C) hat. Weil - das dürfte unbestritten sein - es zwischen Umgebung und Wasser im Hobbock zwangsläufig auf Dauer eine Angleichung der Temperatur gibt. Bei einer durchschnittlichen Frequenz von einem Sud / Monat ist die Ausgangslage also immer eine Temperatur von rund 20°C in beiden Behältern wenn auf jegliches aktive Hilfsmittel zur Reduktion der Temperatur im Kühlwasser verzichtet wird.

Ich musste also bei all meinen Überlegungen von einer zunächst schlechteren Ausgangslage gegenüber der Kühlung mit frischem, fließenden Leitungswasser ausgehen. Berechnungen aufgrund einer angenommenen Kühlmitteltemperatur basierend auf der typischen Leitungswassertemperatur zwischen 8°C und 12°C sind somit verfehlt. Tatsächlich müßte ich wohl eher vor jedem Einsatz die Ausgangstemperatur in den Medien ermitteln und anhand dieser Werte versuchen über die Flußgeschwindigkeit das angestrebte Ziel zu erreichen.
Indem ich auf einen geteilten Gesamtvorrat von 124l setze, erzeuge ich einen Toleranzraum welcher sicherstellt, dass ich zumindest auf eine Temperatur in der Würze komme, welche sofortiges Anstellen erlaubt.

Das bei Anwendung des klassischen Verfahrens erzeugte, erhitze Kühlwasser aufzufangen um es dann einem weiteren Zweck - Reinigung der Gerätschaft zum Beispiel - zuzuführen, würde mich indess vor das Problem stellen, dass ich das Wasser nach Gebrauch irgendwie entsorgen, sprich irgendwie quer durchs Haus bis zum Ausguß in der Küche bewegen müsste weil ich keinen Ausguß im Brauzimmer habe. Das Wasser wäre also letztlich doch "verbraucht". (Wobei man dann natürlich diese Menge von der zur Reinigung der Gerätschaften benötigten Menge abziehen müsste.)

Das Alles hat ergo Nichts mit neu definierter Physik oder Ähnlichem zu tun :Wink Es sind simple praktische Überlegungen und die Summe von Erfahrungen.

Zu guter Letzt noch ein Punkt. Es wurde angesprochen, dass es notwendig sei das Wasser in den Hobbocks irgendwie zu behandeln, da es ansonsten veralgen würde.... Nichts leichter als das. Tabletten zur Behandlung von lagerndem Wasser (Schimmingpool / Schwimbecken) gibt es inzwischen in jedem Baumarkt.

Greets Udo
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#35

Beitrag von philipp »

TrashHunter hat geschrieben:Einer der Gründe, warum ich von Anfang an auf ein selbst regenerierendes System (geschlossener Kreislauf) gesetzt habe, ist der dass ich im Brauzimmer (Vor Einrichtung des Zimmer auf der Terasse vor der Haustür) keinen Wasseranschluss und auch keinen Ablauf habe.
Na hättest du das mal vorher gesagt und das nicht auf die Effizienz und den Umweltschutz geschoben. Dann ist die Ausgangslage natürlich eine Andere...
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#36

Beitrag von TrashHunter »

Aus meiner Beschreibung im Eröffnungsthread
Zu den einzelnen Komponenten:....

Da das Zimmer keinen eigenen Wasseranschluß hat
, habe ich bis November 2015 mein Brauwasser in Eimern aus der Küche geholt. Anfang Dezember 2015 habe ich den Anschluss für die Spülmaschine unter der Spüle in der Küche mit einem Y-STück erweitert und dort einen zusätzlichen Hahn mit Schlauchkupplung montiert. Der verwendete Schlauch ist Lebensmittelecht nach Norm und am Ende mit einem Durchflusszähler versehen.
Die Konstruktion erlaubt es, den Schlauch nach Verwendung aus dem Weg zu schaffen und Stolperfallen zu eliminieren. Ein weiterer Beitrag zum häuslichen Frieden und ein wenig mehr Komfort, denn die Strichliste zur Ermittlung des in den Maischbottich eingefüllten Wassers entfällt dank des Durchflusszählers, welcher den Durchfluss sehr genau ermittelt.
:P

Klar, ich habe damit zwar einen Anschluss, dann läge aber der Schlauch über die volle Dauer des Kühleinsatzes quer durch's Haus. Mir reicht es aber schon, dass ich den Schlauch zum Befüllen von Maischbottich und Nachguß-Einkocher zum Einsatz bringe und danach sofort wieder entferne um keine Gefährdungssituation für meine Mitbewohner zu provozieren. Und... einen Abfluss hätte ich damit noch immer nicht.

Es ist immer wertvoll, Aussagen im Gesamtkontext zu betrachten...

Greets Udo
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#37

Beitrag von philipp »

Mh, wenn wir schon Erbsen zählen.... Ich verstand den Passus so, dass du bis November keinen Anschluss in Nähe hattest, jetzt aber wohl, aber ist ja auch Pupe.
TrashHunter hat geschrieben: Und... einen Abfluss hätte ich damit noch immer nicht.
Raus aus dem Fenster.....Klappt seit dem Mittelalter ganz gut ;-)

Wenn's um's Sparen geht und ihr sowieso im Garten braut: Schaut mal in eure Gemeindesatzungen, ob ihr einen Gartenzähler installieren könnt. Bei uns im Ort wird das sogar so locker gesehen, dass ich den selber jeden Winter abmontieren und im Frühjahr wieder aufmontieren darf ( Frostschutz ). Ich durfte mir sogar einen geeichten für einen Zwanni bei Amazon kaufen und musste dann keinen leihen. So zahlt man dann für das Kühlwasser keine Abwassergebühr. Man darf das Wasser dann lediglich nicht mehr in die Abwasserkanalisation einleiten - aber da es klares Wasser ist, kann man es auch (nach einer Abkühlzeit) zum Blumen gießen verwenden.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#38

Beitrag von TrashHunter »

Moin :Greets

Raus aus dem Fenster.... hrhr und dann regelmäßig von meiner GöGa einen Anschiss kassieren, weil ich ihr Auto zu heiß bade :puzz

:Drink Udo
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#39

Beitrag von ThomasWi »

Wenn man schon unbedingt ein geschlossenes Kühlsystem mit zwei Tanks haben will, dann währe das wohl noch die physikalisch beste Variante:
Kreislaufkuehler.png
Einwände?
Wichtig bei der Umsetzung ist, dass das Wasser nicht verwirbelt wird, so dass die Wärmeschichten nicht zerstört werden.
Ziel ist, dass immer das kältest verfügbare Wasser durch den GSK gepumpt wird.
Aber wenn das Wasser erst 2..3 mal im Kreis gelaufen ist, dann spielt das alles eh keine Rolle mehr...

Hätte ich so einen Basteltrieb wie der Udo, dann würde ich wohl das Heißwasser in meinem Boiler speichern.
TrashHunter hat geschrieben:Ich habs selber noch nie probiert.
Nicht neugierig?
Einen ausführlichen Verkostungsbericht hier im Forum fände ich wirklich sehr interessant.
Ich überlege gerade vor dem nächsten Saufgelage einen Monofilamentfilter gefüllt mit Doldenhopfen und Murmeln in das Keg zu werfen... :Grübel :Drink
TrashHunter hat geschrieben:"Kalthopfer"
Hey, du hast ein neues Wort erfunden:
https://www.google.de/search?q=Kalthopfer
Das ist mir ja noch nie passiert, würde ich mir unbedingt schützen lassen! :Bigsmile
Im Ernst, wonach müsste ich denn suchen um Berichte darüber zu finden?
aegir hat geschrieben:Das funktioniert sehr gut sogar. Allerdings waren bei dem Bier das ich getrunken hab, die ersten Liter viel zu überhopft. Das war eine glatte Überdosis.
Also immer schön aus dem Mittelstrahl trinken... :Greets

Grüße,
Thomas
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#40

Beitrag von HarryHdf »

Um da nochmal ein anderes Argument anzuführen, was mit dem Abwasser passieren soll:

Es gibt sogar Stadtwerke, die wirklich froh sind über Menschen, die nicht dem totalen Wasser-Spar-Wahn verfallen sind !!! Denn mit solchen Spar-Klo-Spülungen ist zwar das Primär-System, also die Toilette, mal sauber ... Aber es kommt einfach nicht genug Wasser nach, um auch das komplette sekundäre Abwassersystem gleich mit durchzuspülen.

Diese Abwasserrohre müssen dann nachträglich aufwändig durch Rohrreigungsdienste durchgespült werden .... Also die blasen dann auch nur jede Menge Wasser mit Hochdruck da durch... Das ganze kostet dann jede Menge Geld für zusätzlichen Aufwand, den man sich durch NICHT-Einsatz jeglicher Wassersparmassnahmen hätte ... Ergo werden die Kosten für die Reinigungsdienste auf die Abwassergebühren umgeschlagen ... Wo bleibt dann der Sinn ?

=> Hätte man besser mal rechtzeitig jeglichen Scheiss ordentlich runtergespült :Bigsmile
mögen die IBU mit euch sein, Harry

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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#41

Beitrag von philipp »

Tja, aber die Gebührensysteme sind auf Sparen ausgelegt - anstatt einfach das Abwasser von der Personenzahl oder der Anzahl Wohneinheiten abhängig zu machen. Der Witz ist ja: Die Reinigungskosten steigen dadurch, wodurch die Gebühren noch weiter steigen und die Leute noch mehr sparen. Wir latzen aktuell schon für das Abwasser mehr als für das Frischwasser. Aber gut.

Ich hatte einmal bei einem 100l Sud echt zu viel Kühlwasser übrig (Gärtanks hatten schon Spülwasser), da habe ich es spaßeshalber mitten im Winter an den Rasensprenger angeschlossen. Das sah schon cool aus in der Dämmerung ;-)

Aber gut, zurück zum Thema.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#42

Beitrag von TrashHunter »

philipp hat geschrieben:....

Aber gut, zurück zum Thema.

Ich darf darum bitten.

Danke.
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#43

Beitrag von Diplomat »

Udo,
hast Du mal einen link, wo man diesen Edelstahlfilter herbekommt? Ich finde den nicht.
Wenn ich das richtig verstehe, könnte ich damit ja auch mein Bier im Gärtank "nachhopfen"? Oder generell statt stopfen verwenden, ähnlich den Torpedos von Sierra Nevada.
Hat da vielleicht der ein oder andere im Forum schon Erfahrung mit?
Gruß,
Philipp
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#44

Beitrag von TrashHunter »

Leider nicht. Jo hat einen Kollegen, welcher im Frühjahr 2015 in den Staaten geschäftlich zu tun hatte und von dort zwei dieser Filter mitbrachte.
Ich habe ebenfalls intensiv danach gesucht, aber keine Deutsche oder Europäische Bezugsquelle dafür finden können. (Suchbegriffe: Hop Strainer / Tri Clamp)
Klaus (Kalausr ebenfalls schon lange hier im Forum aktiv) hat meines Wissens ebenfalls solch einen Filter. Vielleicht hat der ja eine Bezugsquelle.

Greets Udo
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#45

Beitrag von TrashHunter »

Bezüglich der Verwendung zum Kalthopfen....

ich hatte einen Restbestand Amarillo-Dolden, welche weg mussten.
Zeitgleich hatte ich ein schlichtes 11°P Kellerbier gehopft mit Tradition und Hercules im Gärtank.
Beim Abfüllen dieses Bieres habe ich die Filterpatrone vor dem Befüllen des dritten CCs mit dem Amarillo befüllt und sie zwischen den Auslauf des Gärtanks und das CC geschaltet. Um sicher zu gehen, dass es auch zu einem Effekt kommt setzte ich zwischen den Gärtank und die Patrone eine 12V-Pumpe welche die Strömungsgeschindigkeit nachhaltig erhöhte.
Die dadurch in den Inhalt dieses CCs gebrachten Aromen des Amarillo ließen zwar im Lauf der Zeit nach, waren aber nach drei Monaten noch immer deutlich zu schmecken und differenzierten diese 17 Liter deutlich vom Rest des Sudes.

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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#46

Beitrag von Hagen »

HarryHdf hat geschrieben:Um da nochmal ein anderes Argument anzuführen, was mit dem Abwasser passieren soll:

Es gibt sogar Stadtwerke, die wirklich froh sind über Menschen, die nicht dem totalen Wasser-Spar-Wahn verfallen sind !!! Denn mit solchen Spar-Klo-Spülungen ist zwar das Primär-System, also die Toilette, mal sauber ... Aber es kommt einfach nicht genug Wasser nach, um auch das komplette sekundäre Abwassersystem gleich mit durchzuspülen.

Diese Abwasserrohre müssen dann nachträglich aufwändig durch Rohrreigungsdienste durchgespült werden .... Also die blasen dann auch nur jede Menge Wasser mit Hochdruck da durch... Das ganze kostet dann jede Menge Geld für zusätzlichen Aufwand, den man sich durch NICHT-Einsatz jeglicher Wassersparmassnahmen hätte ... Ergo werden die Kosten für die Reinigungsdienste auf die Abwassergebühren umgeschlagen ... Wo bleibt dann der Sinn ?

=> Hätte man besser mal rechtzeitig jeglichen Scheiss ordentlich runtergespült :Bigsmile
Harry, genauso sieht es aus :thumbup
Wird jeder Fachmann bestätigen.


Ich habe den Trubstrainer auch. Zum Kalthopfen auf die von Udo genannte Weise dürfte die Hop-Rocket aufgrund der größeren Kontaktfläche allerdings geeigneter sein.
Wenn die Stopfaromen lediglich wahrend der kurzen Kontaktzeit beim Umdrücken gelöst werden ist die Verschwendung natürlich immens. Man soll sich vor Augen halten, dass die optimale Aromenlösung erst bei einer Kontaktzeit von ca. 5-7 Tagen erfolgt.
Wenn einem dies nicht egal ist, sollte man unmittelbar nach dem Umdrücken weitere Verwendung für den Hopfen i.R. einer WP-Gabe o.ä. haben.
Besten Gruß

Hagen

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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#47

Beitrag von TrashHunter »

Hagen hat geschrieben:Ich habe den Trubstrainer auch. Zum Kalthopfen auf die von Udo genannte Weise dürfte die Hop-Rocket aufgrund der größeren Kontaktfläche allerdings geeigneter sein.
Wenn die Stopfaromen lediglich wahrend der kurzen Kontaktzeit beim Umdrücken gelöst werden ist die Verschwendung natürlich immens. Man soll sich vor Augen halten, dass die optimale Aromenlösung erst bei einer Kontaktzeit von ca. 5-7 Tagen erfolgt.
Wenn einem dies nicht egal ist, sollte man unmittelbar nach dem Umdrücken weitere Verwendung für den Hopfen i.R. einer WP-Gabe o.ä. haben.
Guter Einwand Hagen :Smile
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#48

Beitrag von fassjauche_shanghai »

Diplomat hat geschrieben:Udo,
hast Du mal einen link, wo man diesen Edelstahlfilter herbekommt? Ich finde den nicht.
Wenn ich das richtig verstehe, könnte ich damit ja auch mein Bier im Gärtank "nachhopfen"? Oder generell statt stopfen verwenden, ähnlich den Torpedos von Sierra Nevada.
Hat da vielleicht der ein oder andere im Forum schon Erfahrung mit?
Gruß,
Philipp
Hi Philipp, hier diskutieren wir die Thematik "Beschaffung hopfenkoerbe", einfach runterscrollen. Leider ist bislang nicht ausreichend interesse sichtbar.

viewtopic.php?t=4691



Gruß, Christoph
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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#49

Beitrag von Hagen »

Sorry für OT:
Moin Chris, dafür solltest du dann vielleicht auch einen aussagekräftigen Thread aufmachen und eine Hausnummer benennen ;-)
Das Interesse ist sicher da, doch wenig, was die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken würde ;-)
Besten Gruß

Hagen

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Re: TrashHunters Schusterstuben-Bier 2016

#50

Beitrag von diapolo »

Hi,
den Filter gibt's bei Simon 1,5" und 150µm.
http://www.schnapsbrenner.eu/Trubfilter

Schöne Anlage hast du dir da zusammen gebaut! Ich bin auch gerade drüber mir einen Trubseier zusammen zu bauen

mfg

Bernd
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