Eigenbau 100 Liter Anlage

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markrickenbacher
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Eigenbau 100 Liter Anlage

#1

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo Leute

Während ich mit dem einen Auge auf den BT100 von Dani schiele mache ich mir gleichzeitig auch Gedanken zum Eigenbau einer 100 Liter Anlage. Ich habe Erfahrung im Selbstbau aber nicht in der 100 Liter Klasse, hier bin ich auf die Hilfe und Ideen von Euch angewiesen.

Es soll ein Einkesselsystem sein, weil dies aus meiner Sicht kompakt- und schnell zu reinigen ist. Zudem kann das Läutern parallel zum aufkochen stattfinden (Zeitersparnis). Nachteil dieser Verfahren (BIAB, Malzrohr), die Sudhausausbeute! Mit der folgenden Kombination (Rührwerk im Einkesselsystem) möchte ich diesen Nachteil entgegenwirken.
100 Liter Anlage.PNG
1) 150 Liter Topf von Polsinelli mit Rührwerk
https://www.polsinelli.it/de/150-l-moto ... -P1296.htm
2) Filterkorb von Polsinelli
https://www.polsinelli.it/de/filter-schlempe-zu-⌀570-korb-P1230.htm
3) Temperaturfühler PT100
4 Einschraubheizelement 9200 W 400VAC
https://store.brewpi.com/mashing/stainl ... 500w-9250w
5) Zweiwegekugelhahn
6) Zirkulationspumpe Ecocirc
http://www.pumpendiscounter.de/ReigaGbR ... rc-E3.html

Was haltet Ihr von dieser Idee, wo seht Ihr Nachteile?
captainkirk
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#2

Beitrag von captainkirk »

Sieht sehr gut aus deine Ideen. Durch das Rührwerk und die Pumpe hast du die Nachteile der einzelnen Konzepte umgangen :thumbup
Ich hab sowas ähnliches aber ohne Rührwerk, meine aber das die SHA ok ist.
Was vielleicht ein Problem sein könnte ist das die Pumpe viel Malz abbekommt weil du im Korb immer rüherst und das Sieb mehr Malz durchlässt. Vielleicht kannst du noch ein Sieb in die Ansaugleitung der Pumpe einbauen. Weisst du welche Maschenweite der Korb hat? Wenn die fein genug ist könnte es auch so gehen aber dann setzt sich das Sieb vielleicht eher zu weil der Korb von oben nach unten durchströmt wird.
Viele Grüße
Peter
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markrickenbacher
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#3

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo Peter

Vielen Dank für dein Feedback.

Leider geben die bei Polsinelli die Maschenweite der Filterkörbe nicht an. Rein optisch ist die aber weit grösser als 400 micros. Ich denke die Pumpe wird das packen. Zudem werde ich nur Impulsweise und in grösseren Zeitabständen rühren um eben diese Trübung zu minimieren. Die Idee mit dem zusätzlichen Filter im Auslassbereich werde ich ins Auge fassen. Dies nicht nur der trüben Würze wegen sondern vielmehr auch wegen dem Kalttrub (Eiweiss, Hopfen) nach dem Kochen. Mit dem querliegenden Einschraubheizelement werde ich nämlich kaum einen gescheiten Whirlpool/Trubkegel hin bekommen und somit ohne Filter vermutlich nicht direkt ins Gärfass pumpen können.

Gruss Mark
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§11
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#4

Beitrag von §11 »

Pumpst du von unten nach oben oder von oben nach unten?

So wie deine Pumpe jetzt eingebaut ist, ist das "sub-optimal". Wenn sie trocken fällt pumpt sie Luft und laboriert. Das kann sie zerstören. Außerdem, wenn du von unten nach oben pumpst, wovon ich mal ausgehe, dann saugt die Pumpe. Die "drücken" aber lieber. Und zu guter letzt, wenn sie unten verbaut ist, saugt sie selbst an, was sie so nicht kann da Luft im Rohr ist.

Jan
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#5

Beitrag von markrickenbacher »

Hi Jan

Ich pumpe von unten nach oben und die Pumpe ist nicht wie auf dem Prinzipbild oben sondern unten beim Auslaufhahn angebracht. Ich habe das schon so bei meiner 20 Liter Malzrohranlage nach Prinzip von Speidel gemacht, was gut funktioniert hat. Was hältst Du von dem querliegenden Heizelement?

Gruss, Mark
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§11
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#6

Beitrag von §11 »

Das kommt auf die Flächenleistung an. Ich würde versuchen mit der Pumpe möglichst viel Bewegung zu erzeugen. Sonst halt gut Platz nach unten lassen um zum Reinigen dran zu kommen.

Jan
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#7

Beitrag von captainkirk »

Denke auch das die Pumpe immer laufen muss wenn das Heizelement eingeschaltet ist sonst bekommst du die Temperatur nicht verteilt.
Hast du mal überlegt das Heizelement als Patrone in die Leitung einzubauen? Dann geht auch wieder der Whirlpool.
Viele Grüße
Peter
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#8

Beitrag von §11 »

captainkirk hat geschrieben:Denke auch das die Pumpe immer laufen muss wenn das Heizelement eingeschaltet ist sonst bekommst du die Temperatur nicht verteilt.
Hast du mal überlegt das Heizelement als Patrone in die Leitung einzubauen? Dann geht auch wieder der Whirlpool.
Das waere ideal. Ist mir vorher auch schon durch den Kopf gegangen. Allerdings muesste halt dann in der Leitung der Durchfluss auch entsprechend sein. Lieber viel Volumenstrom und dafuer oft umwaelzen als zu wenig und dann durch den hohen Energiedurchsatz angebrannte Wuerze.

Ideal waere eine zweite Pumpe die, wie im Aussenkocher, einfach Wuerze unten abzieht durch die Heizpatrone pumt und unten tangential wieder einspringen laesst. Damit kann man auch den Whirlpool machen.

Jan
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#9

Beitrag von Florianro »

Cooles konzept..... vor allem für den Preis.
Lochgrösse des Malzrohrs dürfte 1,5mm sein:
https://www.polsinelli.it/filtro-per-tr ... -cestello-⌀570-P1230.htm

Wie fixierst du das Malzrohr dass es nicht nach unten rutscht?

lg,
Florian
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#10

Beitrag von markrickenbacher »

Ich habe mir schon ähnliches überlegt. Das Problem ist, dass eine Leistung von 12W/cm2 nicht überschritten werden sollte ansonsten kommt es wie Ihr schon schreibt zum anbrennen der Würze. Bei 12W/cm2 und einer angestrebten Leistung zwischen 7 - 10kW resultiert eine entsprechend grosse Fläche, welche ich bei Patronen und auch bei Heizwendeln nicht finden konnte. In diesem Leistungsbereich gibt es offensichtlich nur die Variante Einschraubheizkörper. Bis anhin habe ich aber noch keine entsprechende Anfrage gemacht.

Die Idee die Heizung im Steigrohr zu integriere ist aber schon geil, so könnte ich auch locker kleine Sude fahren, was bei der jetzigen Lösung schwieriger wird.

Gruss, Mark
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#11

Beitrag von markrickenbacher »

Den Filterkorb werde ich mit Füssen auf den Boden Stellen und Seitlich gegen die Wand abstützen. Oben werde ich vermutlich Bündig mit dem Kesselrand sein, was mir die Möglichkeit gibt den Korb mit dem Deckel zu arretieren. Jep, Löcher im Korb sind D=1.5mm. Ja, kostenmässig ist das schon sehr interessant, allerdings ist die Wertigkeit dieser Töpfe auch nicht das Mass der Dinge. Ein Versuch wäre es wert.

Gruss, Mark
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#12

Beitrag von markrickenbacher »

Jan, Peter

Eine sehr günstige Alternative wären auch Waschmaschinenheizelemente von denen ich 3 Senkrecht um jeweils 120° versetzt im Kreis um den Filterkorb stelle. Diese würden dann auch den Whirlpool nicht so stören???
https://shop.euras.com/detailsseite_ma. ... g7=246556N

Bei den Waschmaschinen gibt es auch Varianten bei welchen ein Rohr von aussen geheizt wird aber hier müsste ich dann auf V4A verzichten, was ich nicht will.

Ja, ja, die Sache mit der Heizung ist nicht ohne aber Gas ist für mich einfach keine Alternative..

Gruss, Mark
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#13

Beitrag von §11 »

markrickenbacher hat geschrieben:Ich habe mir schon ähnliches überlegt. Das Problem ist, dass eine Leistung von 12W/cm2 nicht überschritten werden sollte ansonsten kommt es wie Ihr schon schreibt zum anbrennen der Würze. Bei 12W/cm2 und einer angestrebten Leistung zwischen 7 - 10kW resultiert eine entsprechend grosse Fläche, welche ich bei Patronen und auch bei Heizwendeln nicht finden konnte. In diesem Leistungsbereich gibt es offensichtlich nur die Variante Einschraubheizkörper. Bis anhin habe ich aber noch keine entsprechende Anfrage gemacht.

Die Idee die Heizung im Steigrohr zu integriere ist aber schon geil, so könnte ich auch locker kleine Sude fahren, was bei der jetzigen Lösung schwieriger wird.

Gruss, Mark
Ja, damit hast du Recht, zumindest teilweise, denn das Anbrennen, haengt mit dem Energiefluss zusammen. Du hast aber mit 12W/cm2 eine Flaechen- Leistung. Die Energie ergibt sich wenn die Dimension Zeit ins spiel kommt, also bei der elektrischen Energie kWh oder Ws. Das heisst wenn die Kontaktzeit kurz ist, dann kann auch die Flaechenleistung hoch sein um den Energiefluss zu begrenzen. In deinem Fall, je hoeher die Stroemungsgeschwindigkeit desto kuerzer die Kontaktzeit. Ich denke aber das das nur moeglich ist wenn du einen getrennten Heizkreislauf aufbauen wuerdest, denn fuer die Malzdurchstroemung willst du ja keine so hohen Geschwindigkeiten um den Treber nicht zu verdichten.

Jan
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#14

Beitrag von captainkirk »

Kannst du vielleicht die Malzdurchströmung weglassen und die Pumpe im äußeren Bereich zirkulieren lassen? Dafür hast du ja das Rührwerk. Und dann doch die Patrone mit maximalem Volumenstrom? Oder auch ohne Patrone. Mit dem Läuterkorb mit 1,5mm Lochgrösse must du bestimmt einiges vom Vorlauf beim Läutern zurück führen bist die Würze klar läuft. Dafür kannst du vielleicht auch die Pumpe verwenden mit einem 3 Wege Kugelhahn zum Umschalten
Viele Grüße
Peter
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#15

Beitrag von captainkirk »

Mit den Waschmaschinenheizstäben außen herum hast du dann einen Braumeister mit Rührwerk. Wenn der Platz reicht wäre dann zumindest der Whirlpool wieder möglich.
Viele Grüße
Peter
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#16

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo und Danke für die weiteren Tipps

@Jan
Für mich hat der äussere Heizkreislauf schlussendlich die folgenden Nachteile:
1.Ich will mit demselben Kessel ja direkt nach dem Abmaischen die Würze kochen. Hier habe ich Zweifel, dass ich kombiniert mit einer Pumpe im Heizkreislauf auf 100°C komme, da kochendes Wasser zu viel Luft/Dampf in den Pumpkreislauf bringt
2.Aufwendiger in der Umsetzung und Respekt vor vielen unbekannten, weil keine Erfahrung in dem Bereich
Die Idee finde ich nach wie vor gut aber in der Praxis gibt’s hier vermutlich einige knifflige Punkte. Ich werde diese Idee deshalb nicht weiter verfolgen

@Peter
Die Pumpe nur im äusseren Bereich zirkulieren zu lassen wäre eine mögliche Variante. Hier habe ich aber bedenken dass ich wegen der fehlenden Malzdurchströmung das Rührwerk viel mehr arbeiten lassen muss. Hier wiederum resultiert dann aufgrund der 1.5mm Bohrung im Filterkorb eine ungewollte Trübung der Würze??

Die drei bis vier Waschmaschinenheizstäbe gefallen mir ebenfalls nicht wirklich. Zwar hätten die Vorteile betreffend dem Strömungsverhalten beim Whirlpool jedoch sind die ebenfalls aufwendig einzubauen damit das alles Dicht ist/bleibt.

Ich neige dazu das Einschraubheizelement wie anfangs angedacht quer und ganz unten im Kessel anzubringen. Dani beim BT100 und auch die Jungs von Brewha haben das gleich gelöst und offensichtlich keine Probleme damit.

Es wird aber etwas eng da unten :Grübel :
Braukessel Massbild.jpg
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#17

Beitrag von captainkirk »

Das Problem mit dem Würzekochen über die Patrone ging mir auch durch den Kopf, die Pumpe würde ich beim Kochen lieber abschalten wegen der hohen Temperatur. Dein erstes Konzept scheint das beste zu sein. wenn du am Ende dasr Rührwerk abschaltest und die Pumpe laufen lässt müsste die Würze klar werden. Lediglich der Whirlpool fehlt, dafür kannst Du vielleicht den Ablaufhahn etwas höher anbringen und nur den Rest durch einen Filter laufen lassen. Vielleicht kannst du den Heizstab auch Tangential einbauen, aber dann brennt die womögich die Würze in den Totgebieten an.
Zwischenablage02.jpg
Zwischenablage02.jpg (3.5 KiB) 9316 mal betrachtet
Viele Grüße
Peter
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#18

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo Brauer

@Peter: Die Idee das Rührwerk frühzeitig auszuschalten damit die trübe Würze via Malztreber geklärt wird ist gut, das müsste funktionieren.

Nachdem ich nun einen konkreten Plan zur Umsetzung des kombinierten Maisch- und Kochkessel habe – nochmals Danke an Jan und Peter - wende ich mich der Gärung zu. Es soll sowohl kalt wie auch warm vergoren werden (unter- und obergärig). Platz für Temperaturgesteuerte Kühlschränke zur kontrollierten Gärung ist nicht vorhanden, auch hier muss alles sehr kompakt sein. In der Brauerei sind Jahreszeitbedingt starke Temperaturschwankungen zu erwarten (5°C Winter - 30°C im Sommer). Ich werde im Sommer auch untergärig oder im Winter obergärig brauen.

Zu Beginn stand fest:
Speidel 120 Liter Edelstahl-Gärtank mit Kühlmantel:
http://www.brauundrauchshop.ch/100/con_ ... aller=list
Durchlaufkühler Hailea mit 260 W Kälteleistung
https://www.digitec.ch/de/s1/product/ha ... 76-526-695

Nun schlägt das mit ca. Euro 1200 doch recht stark zu buche. Eine vielleicht brauchbare und zugleich viel günstigere Variante wäre ein Plosinelli Gärtank mit einer Eintauchkühlung zu versehen und über den oben genannten Durchlaufkühler die Temperatur zu kontrollieren:
https://www.polsinelli.it/de/150-l-edelstahl-gärfass-für-bier-P1139.htm
https://store.brewpi.com/mashing/herms- ... t-30cm-npt
Das Ganze würde dann etwa so aussehen:
Gärfass Massbild.jpg
Gärfass Massbild.jpg (26.41 KiB) 9151 mal betrachtet
Was haltet Ihr von dieser Idee, wo liegen allfällige Nachteile?

Gruss, Mark
flecs
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#19

Beitrag von flecs »

Hi,

ich arbeite auch mit dem großen Malzrohr und habe aber keine Umwälzpumpe. Dies übernimmt bei mir ein Impellerrührwerk. Ein Impeller ist zwischen Heizboden und Läuterblech, der andere oberhalb vom Läuterblech. Ich become dadurch eine sehr gute Durchmischung hin und hatte keine Einbußen im Vergleich zum Läutereimer.
Ein großes Problem ist bei mir das Gewicht des Einsatzes mit Wasser und Malz, ich muss dies derzeit noch von Hand rausziehen, dies muss ich ändern.

Ansonsten bin ich sehr zufrieden.

ich hab Bilder aufm Handy, kann dier auf Arbeit aber nicht hochladen.

Wenns dich interessiert Schick mal ne PM.

Gruß,

Flecs
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#20

Beitrag von markrickenbacher »

Hi Flecs

Klingt spannend aber auch aufwändig in der Umsetzung. Der eine Impeller ist zwischen Heizboden und Läuterblech bezw. unterhalb des Malzrohrbodens und der andere oberhalb. Wie hast Du das mit dem Kraftschluss gelöst so dass beide Impeller von einem Motor getrieben werden? Geht eine Achse/Welle durch den Malzrohrboden durch? Oder haben beide Impeller einen eigenen Antrieb? Ja, ein paar Bilder wären sehr interessant für mich.

Gruss, Mark
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#21

Beitrag von captainkirk »

Bei der "Eintauchkühlung" würde ich versuchen die Kühlleitungen möglichst weit außen an der Wand innerhalb des Tanks anzubringen sonst könnte ein größeres Temperaturgefälle entstehen. Oder zumindest von außen gut isolieren
Viele Grüße
Peter
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Schlupfer
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#22

Beitrag von Schlupfer »

Da ich einen Thermport mit Innenkühlung (VA-Spirale) als Gärbehälter benutze kann ich Dir sagen, dass es ausgezeichnet funktioniert.

Ein paar Dinge solltest Du beachten:

1- Die Kühlspirale musst Du zum Reinigen immer aus dem Behälter nehmen.
2- Einbauten in die Behälterwand mit Abdichtung sind ein potentielles Keimnest.
3. Wegen Punkt 1 und 2 wäre es besser, das Kühlelement von oben in den Behälter zu hängen. Anschlüsse dann durch den Deckel = keine Berührung mit Würze/Bier.
4. Eine solche Kühlplatte zum Beispiel ist besser zu Reinigen als eine Kühlspirale.
5. Es lohnt sich in jedem Fall, den Gärbehälter zu isolieren.

Als Kühlaggregat eignen sich auch gebrauchte Nasskühler für Bier/Getränke mit Begleitkühlung.

Michael
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#23

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo

@ Peter
Ich werde bei grösseren Differenzen zwischen Aussen- und Innentemperatur eine Armaflexisolation 25mm anbringen. Das aber nur zur Not, weil das nicht schön ist. Das soll ja auch alles fürs Auge sein. Das Sudhaus ist ziemlich ausgestellt im Vereinslokal und soll gut aussehen

@Michael
Die Idee mit der Plattenkühlung finde ich super und werde ich weiterverfolgen. Auch wenn die kleinste Platte in Deinem Link massiv überdimensioniert ist hat sie den Vorteil, dass sie fast so lange wie das Gärfass ist und entsprechend tief kommt. So kann ich auch mal einen 50 Liter Sud kalt vergären.
Der Durchlaufkühler Titan 500 kann ich temeraturmässig leicht unter die gewünschte Gärtemperatur einstellen, d.h. die Platte im inneren des Fasses wird nicht so kalt. Wenn ich nun einen Durchlaufkühler (Bier) dran hänge so wird die Platte schnell mal sehr kalt. Reicht die Konvektion aus, damit die Hefe nicht schaden nimmt?

Ich mache mich aktuell noch auf die Suche nach einer günstigen Heizmanschette, welche ich zum Heizen wenn obergärig bei kaltem Raum brauchen möchte. Kennt jemand von Euch eine günstige Lösung? Oder könnte ich ggf. die Kühlplatte mit Heisswasser zum Heizen brauchen?

Das Ganze gedeiht und gefällt immer besser. Ich danke Euch echt für die Hilfe hier. :thumbup

Gruss, Mark
j0nas
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#24

Beitrag von j0nas »

Wie wärs mit Omas Heizdecke?
Gibts ja gerade überall im Angebot.
Ich hab mal nach ähnlichem gesucht, es gibt professionelle Fassheizer, die sind aber extrem teuer und ich glaube auch überdimensioniert.
Ich denke es geht ja nur um ~5°C, aber das wäre natürlich alles von außen.
Eigentlich könntest du ja auch statt dem Kühlaggregat einen Einkocher, oder gleich das Warmwasser aus dem Hahn nehmen.
flecs
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#25

Beitrag von flecs »

Hallo Zusammen,

hier ein paar Bilder meines Kessels.

Ich mach mal ne Allgemeinbeschreibung separeat.
Dateianhänge
IMG-20160921-WA0000.jpeg
IMG-20160921-WA0002.jpeg
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IMG-20160922-WA0030.jpeg
IMG-20160922-WA0032.jpeg
IMG-20160922-WA0034.jpeg
IMG-20161105-WA0003.jpeg
Zuletzt geändert von flecs am Freitag 25. November 2016, 12:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#26

Beitrag von captainkirk »

Klasse gemacht :thumbup
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Peter
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#27

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo Brauer :Greets
@Flecs:
Das ist ja echt ein geiles Teil das Du da gebaut hast. Wie hast Du die Welle gelagert, dass die nicht "rumeiert" und du keinen Metallabrieb hast? Das Prinzip wird für mich so aber leider nicht funktionieren, da der Filterkorb kein eigentliches (Malz)Rohr ist wie bei Dir. Ich habe Bedenken dass der, durch den Impeller erzeugte Druck, nicht reicht um die obere Schicht Malz im Korb gut zu durchspülen. Ich glaube ich komme um die Pumpe nicht rum. Ich habe noch eine aus V4A gefunden, welche bis 115°C geht. So könnte ich ggf. die Würze nach Kochende direkt und heiss ins Gärfass pumpen (Infektrisiko minimieren!).
https://store.brewpi.com/mashing/brewin ... ewing-pump

@ jOnas
Die Heizdecke ist eine Variante. Gegenwärtig überlege ich mir die Kühlung und Heizung zu kombinieren, in dem ich die Steigleitung vom Durchlaufkühler aus Kupferrohr fix hinten am Gärfass hoch ziehe und dort mittels einer Rohrbegleitheizung, wenn gefordert, heizen könnte. Die Kühlpatte im inneren des Gärfass wird dann zur Heizplatte. Das ist aber alles erst sehr wage. Ich habe das Forum nach ähnlichen Lösungen durchsucht aber bisher leider nichts gefunden. Ich stosse in DE/USA immer wieder auf Lösungen bei welchen die Leute das Gärfass relativ aufwändig mit Rohren und Kabeln umwickeln.
Gärfass_Prinzip.jpg
https://www.polsinelli.it/de/150-l-edelstahl-gärfass-für-bier-P1139.htm
https://www.polsinelli.it/de/edelstahlhalterung-⌀530-P933.htm
http://www.wagnerinox.at/Kuehlplatte-au ... tropoliert
https://www.digitec.ch/de/s1/product/ha ... or-2448615
http://www.ebay.com/itm/110V-10A-Mini-D ... 1455725505
https://www.digitec.ch/de/s1/product/la ... 76-526-695

Konkret sind meine Fragen:
1) Ich konnte keine Durchlaufkühler mit integrierter Pumpe finden. Kennt jemand von Euch eine zahlbare Lösung (< 500 Euro) welche eine genügende Kälteleistung (200W) hat?
2) Werde ich mit der oben verlinkten Kühlpatte glücklich oder vergesse ich da was Wichtiges?
3) Welches Kühlmedium würdet Ihr in den Heiz/Kühlkreislauf füllen?

Grob über den Daumen gerechnet würde das insgesamt ca. Euro 900 kosten :Ahh

Gruss, Mark
flecs
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Re: Eigenbau 100 Liter Anlage

#28

Beitrag von flecs »

Ich habe ne Messingbuchse im läuterblech verschraubt. Dia Maische ist das Schmiermitttel.
die durchmischung ist sogar super und ich habe nei temperatur differenzmessunge 0.5 °Czwischen heizzone und Maischedecke gemessen. Mir reicht das.

Bei der nächsten reinigung mache ich mehr bilder.

Viel erfolg.
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