Hilfe beim Malzrohr

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Oldbag
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Hilfe beim Malzrohr

#1

Beitrag von Oldbag »

Liebe Braugenossen,

ich habe mir eine Malzrohr-Brauanlage gebaut. Die Pumpe ist extern, 7 l/min. Steuerung über selbstgemachtes Python-Script auf dem Raspi. Ist momentan alles nur provisorisch zusammengetackert; sobald ich das vernünftig verbaut habe, kann ich es hier bei Interesse auch mal vorstellen.

Nun zur Frage an alle, die auch mal eine Malzrohranlage gebaut haben: Wie leitet Ihr die Würze wieder ein?

Mein Problem ist nämlich, daß ich beim ersten Versuch den Schlauch einfach schräg oben reingehängt habe und den Eindruck hatte, auf der gegenüberliegenden Seite würde nicht genug gemischt. Also habe ich gelegentlich den Rührlöffel reingehalten. Das gebraute Märzen wird allerdings, geht man vom Geschmackseindruck des Jungbieres beim Abfüllen aus, ziemlich lecker.

Ok, diesmal wollte ich clever sein und habe ein T-Stück vorn an den Schlauch gehängt. Ob das falsch war, oder ob ich zu viel Malz genommen habe, oder ob die Gerstenflocken schuld sind, jedenfalls ist die Maische gesackt und hat das Sieb soweit verstopft, daß die Pumpe die paar Liter Würze darunter komplett wegsaugen konnte. War ich also wieder die ganze Zeit am Rühren.

Am Sieb selbst kann es nicht liegen, beim letzten Mal hat es ja geklappt, es ist Edelstahgewebe aus 0,5 mm Draht mit 1,5 mm Maschenweite, drunter liegt ein Edelstahl-Lochblech mit genügend 10-mm-Löchern.

Also, was ist die cleverste Art, die von unten gepumpte Würze oben wieder einzuleiten, so daß die Durchmischung gut ist, nix sackt und eine homogene Temperaturverteilung eintritt? Wie macht Ihr das? Ich kriege es natürlich früher oder später selbst raus, aber man muß ja nicht /jeden/ Fehler selbst machen :-)

Danke für Eure Hinweise (so welche kommen)
Grüße
Oldbag
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Brauladi
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#2

Beitrag von Brauladi »

Wir haben es so wie beim Braumeister nachgebaut, also ausserhalb des Malzrohres (zwischen Topf und Malzrohr) von unten abgepumt und ins Malsrohr von unten reingedrückt. Die Pumpe liegt unter der Anlage. Ich hab aber hier im Forum schon Lösungen gesehen, die ziehen seitlich ab und pumpen oben in das Malzrohr rein. Mal suchen, wenn Du so ne Lösung suchst.
Hans Dieter
Deothor
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#3

Beitrag von Deothor »

Um eine bessere Wärmeverteilung im Malzrohr zu erreichen leite ich die Dünnmaische über eine Prallplatte ein. Rühren wäre natürlich noch besser.

Prallplatte.JPG
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universam
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#4

Beitrag von universam »

Ich bau mir auch zur Zeit ein Malzrohrsystem ähnlich Grainfather.
Hatte dasselbe Problem wie du, mir hats vor lauter Unterdruck das Lochblech verbogen!

Ich habe allerdings festgestellt dass das nur am Anfang beim einmaischen auftritt, später war dann alles gut. Vor allem als ich die Pumpenleistung auf ca. 2l/min runter geschraubt habe. Kann mir nicht vorstellen dass mehr nötig ist.
Evtl könnte man versuchen ob es mit einer Gummirast besser klappt!?
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#5

Beitrag von Oldbag »

Jo, danke erstmal. Gut zu wissen, daß man nicht allein ist mit seinem Problem :-)
Es lag übrigens heute sehr wahrscheinlich an der Schüttung, da war ordentlich Röstgerste und Chocolate Malz dabei, und so dunkles Zeug gibt halt viele kleine Schwebeteilchen, die haben mir offenbar das Sieb zugesetzt.

Trotzdem ist es natürlich ein Problem, auch wenn ich nicht andauernd Dry Stout braue. Meine Pumpe steht neben der Pfanne, der Silikonschlauch geht außen am Malzrohr vorbei. Der Einlauf ist oben momentan bloß so mit einer Klemme drangepappt, da brauche ich noch was Dauerhaftes.

Prallblech klingt erstmal nach einer schlauen Idee, ich habe aber noch eine andere, die ich erstmal ausprobieren werde. Und zwar will ich unten um das Sieb Silikonschlauch legen, den ich mit dem heute so unrühmlich eingeführten T-Stück an den Dünnmaische-Zufluß anschließe. Den ringförmigen Schlauch werde ich so mit Löchern versehen, daß ein allseitiger Strom auf das Sieb entsteht. Die Hoffnung ist, es so freizuhalten. Wie die Temperaturverteilung dann ist, muß ich sehen.

Wenn alles nix hilft, baue ich auch noch ein Rührwerk, aber eleganter fände ich schon, das Problem mit Hydrodynamik zu erschlagen.
dsw
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#6

Beitrag von dsw »

Hallo,
also wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe, dann habe ich ein ähnliches System wie du gebaut. Zur Einleitung der Würze habe ich mir aus Kupferstücken einen "Verteiler" gebaut, der die Würze durch 6 Öffnungen recht gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt. Nicht schön aber funktioniert.
Zusätzlich habe ich mir, ähnlich wie beim Grainfather, ein Überlaufrohr gebaut. Dazu ist am Boden ein größeres Loch, auf das zwei ineinander gesteckte Kupferrohre gesteckt werden. Damit kann ich die Höhe des Überlaufs stufenlos anpassen. Klappt jetzt seit 15 Suden problemlos, Hauptvorteil vom Überlauf ist die schnelle und gleichmäßige Temperaturverteilung.

Grüße
Moritz
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universam
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#7

Beitrag von universam »

Kannst du das etwas genauer erklären, wieso das überlauf Rohr zur besseren Temperatur Verteilung beitragt?

Im Prinzip ist doch das nichts weiter als ein Bypass der bei zu verdichteter Maische dafür sorgt dass die Pumpe nicht trocken läuft. Ergo kaschiert das doch nur oben genanntes Problem das also alle Grainfathers per Prinzip haben.
Oder sehe ich das völlig falsch?
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#8

Beitrag von Oldbag »

Hi Moritz,

wie tief hängt Deine Kupferverteilung in der Maische? Direkt über dem Sieb?

An ein Überlaufrohr habe ich noch gar nicht gedacht. So als Notfall-Sicherung, damit die Pumpe ganz sicher nicht trockenläuft. Muß man freilich oben auch ein bißchen Sieb draufmachen, oder?

Grüße
Oldbag
dsw
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Re: Hilfe beim Malzrohr

#9

Beitrag von dsw »

universam hat geschrieben:Kannst du das etwas genauer erklären, wieso das überlauf Rohr zur besseren Temperatur Verteilung beitragt?

Im Prinzip ist doch das nichts weiter als ein Bypass der bei zu verdichteter Maische dafür sorgt dass die Pumpe nicht trocken läuft. Ergo kaschiert das doch nur oben genanntes Problem das also alle Grainfathers per Prinzip haben.
Oder sehe ich das völlig falsch?
Durch das Überlaufrohr kann die Pumpe mit höherer Drehzahl betrieben werden, es wird also beim Aufheizen mehr Wasser zirkuliert, und somit können sich keine "Temperaturnester" bilden. War bei mir davor ziemlich extrem, da mein Glühweinkocher 2300 Watt hat und ich oft kleinere Sude mit einem HG von 12l braue. Weiterhin verhindert es auch ein "Dichtmachen" des Trebers durch eine zu hohe Wassersäule, die auf das Malz drückt.

@Oldbag:
Ich benutze als Malzrohr einen Edelstahleimer, der unten durchlöchert wurde. In diesen Eimer lege ich einen Biab-Beutel und die Verteilung liegt dann direkt oben auf dem Beutel. Bei dir würde die Verteilung dann direkt auf dem oberen Gitter liegen. Dadurch ist zumindest bei mir ein Sieb am Überlaufrohr nicht nötig, da das Rohr den Beutel überragt und das Malz ja vom (oben geschlossenen) Beutel zurückgehalten wird.

Grüße
Moritz
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