Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

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spaddel
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Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#1

Beitrag von spaddel »

Hallo Freunde,

ich habe in meinem Gartenhaus einen alten Gastrokühlschrank. Der ist uralt, hat aber eine enorme Kühlleistung und hat eben praktischer Weise Gastromaße.
Ich nutze den im Winter zum Zwischenlagern meines Räucherlachses (da passt nämlich quer dann immer eine Seite rein) und zur Kaltvergärung meines Bieres (mit Kühlfunktion oder Heizkabel), im Sommer wiederum ebenfalls zur kontrollierten Gärführung, aber eben auch als Getränkekühlschrank für die nächste Gartenparty. Der Kühlschrank wird also umfassend genutzt.

Mein Problem jetzt: Ich würde also im Sommer für unsere Gartenfeiern gerne kaltes selbstgebrautes anbieten wollen. Dies entweder in Flaschen abgefüllt oder halt direkt aus dem Keg zum selberzapfen. Wenn ich aus dem Keg zapfen möchte, geht das im Grunde aus diesem Kühlschrank heraus nur mit einer Beergun mit Schlauch. Da aber auch in den Flaschen durch den Bodensatz meist doch noch ein Becher oder Glas zum trinken erforderlich ist, ist das Zapfen eh die bessere Lösung. In meinen Augen.

Steht das Keg dann aber im Kühli, passen die Einlegeböden nicht mehr rein und ich kann kaum noch Getränke stapeln. Wie würdet Ihr das angehen? Oder aus dem Gitter hinten rechts z.B. kreisrund einen Platzhalter fürs Keg rausflexen? Liegend passt es auf jeden Fall nicht, dafür ist das Keg zu groß.

Dann zur nächsten Frage (und zur eigentlich Frage): Ich kann das Keg aufrecht mit Co2-Versorgung parken und dann muss jeder zum selber zapfen den Kühli öffnen und mit der Beergun zapfen oder aber (!) ich bohre durch die Tür durch und bringe vorne an der Tür einen Zapfhahn an mit halbwegs professioneller Schlauchführung im inneren. Das hat den Vorteil, dass fürs Bierzapfen der Kühlschrank nicht geöffnet werden muss und sieht auch insgesamt etwas professioneller aus (bis man den Kühli öffnet....). Was denkt Ihr?
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dieck
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#2

Beitrag von dieck »

Die Böden würde ich nicht zersägen.
Das dürfte auch der Stabilität sehr abträglich sein.
Siebdruckplatte aus dem Baumarkt zugeschnitten und damit den Boden austauschen.

Zur Durchführung:
Ich bin bei sowas immer skeptisch gewesen, aber wenn man vorsichtig schaut dass an der Stelle nix läuft, geht das wohl recht trivial. Blindstopfen helfen wenn man es nicht nutzt.
Je nach Standort ist ggf eine Seitenwand besser? Sieht ja so aus als ob er nur hinten kühlt.
Dann besteht kein großes Risiko wenn mal jemand hektisch die Tür aufreisst.

Oder natürlich Zapfsäule oben drauf, dann hast du gleich ne Abstellfläche für ein Abtropfgitter und Gläser.
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#3

Beitrag von spaddel »

Der kühlt nur hinten. Insofern wäre oben drauf perfekt, aber das wird so nichts.... am liebsten würd ich einen Schlauch ohne bohren nach draußen zu einer externen Zapfsäule führen. Hab echt Bedenken, dass da beim bohren was schief geht....
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dieck
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#4

Beitrag von dieck »

Hm, kann man die Tür "verlängern"?
Also einen kleinen Rahmen drum, und die Tür ein paar cm weiter vorne anschlagen lassen?

Oder evtl. rundum einen "Keil" aus Isolierung schneiden, die Tür entsprechend auf diesen Spalt 2-3cm "auf" lassen lassen, und den Schlauch an der Tür rausführen?
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#5

Beitrag von spaddel »

Oder doch 2 10-Liter-Kegs besorgen. Die können liegen und dann müsste ich zumindest nicht an die Einleger ran. Schlauchführung rechts an der Innenwand entlang, dann passiert auch nix, wenn die Tür aufgerissen wird. Aber dann muss unten im Grunde auch noch ein Abtropfblech ran.
Man man man, das Projekt explodiert grad schon wieder. Ich mein, alternativ einfach den Zapfhahn ans Keg, Neoprenmanschette für 25€ draußen ran (oder ne selbstgebaute Kühlbox) und ab dafür. Kein Loch im Kühlschrank und deutlich weniger Kosten.....
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slimcase
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#6

Beitrag von slimcase »

Wenn das Keg ohne die Böden senkrecht rein passt, ist es doch nicht so aufwendig die Böden anzupassen oder zu ersetzen.

Aus Holzplatten wäre das sicher am schnellsten und einfachsten. Die könntest du dann so gestalten, dass das Keg rein passt und der restliche Platz trotzdem weiter genutzt werden kann. Auch ein Loch zu bohren ist nicht so schlimm :) Dies könnte man im schlimmsten Fall auch wieder mit Bauschaum schliessen.

Ich habe den selben Schrank nur eine Nummer größer und ich habe nicht den Eindruck, dass die Böden etwas zur Stabilität beitragen.

Gruß

Danilo
Lieben Gruß
Danilo
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dieck
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#7

Beitrag von dieck »

Ich meinte nicht dass die Böden dem Kühlschrank Stabilität geben, sondern dass die Böden weniger stabil sind in sich, wenn man ne Ecke wegschneidet um Platz zu machen. Sprich: ob man dann noch Flaschen auf den Rest stellen wollen würde
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#8

Beitrag von BrauSachse »

Könnte man nicht aus ein paar Leisten und Brettern ein kleines Regal zimmern, das neben das Fass gestellt werden kann und in das die anderen Getränke gepackt werden? So: https://www.youtube.com/watch?v=4ChN32930Q4, nur viel kleiner.

Wenn du während der Partys auch an die anderen Getränke ran musst, müsste das KEG auf die rechte Seite und das Regal links daneben gestellt werden (bei rechts angeschlagener Tür so wie auf dem Bild). Auch die Bierleitung sollte dann auf dem rechten Drittel durch die Tür geführt werden und nicht mittig, damit sie beim Rausholen der Getränke nicht zu sehr stört. Aber klappen könnte das.

Viele Grüße
Tilo
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#9

Beitrag von Gewidder - Barmbek »

Ich habe auch so ein Kühlschrank und die Zapfhähne auch direkt in der Tür. Was soll denn da beim Bohren passieren? In der Tür laufen keine Kühlschlangen, da kann nichts kaputt gehen. Vorteil eines Zapfhahns in der Tür vs. Schanksäule ist zudem, dass das Bier bis zum Zapfhahn gut gekühlt ist. In den Zapfsäulen kann sich (wenn nicht aktiv gekühlt wird) das Bier langsam erwärmen, was zu Zapfproblemen führt.

VG,
Lutz
spaddel
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#10

Beitrag von spaddel »

Vielen Dank für die weiteren Antworten. Ich muss das nochmal sacken lassen.
Im Grunde lässt sich alles bis auf die Hähne ja flexibel montieren und demontieren, so dass die sonstige Nutzungszweck nicht eingeschränkt ist.
Zwischendurch war ich gedanklich dann doch bei einer Jockeybox angelangt, aber die steht halt nur rum und wird auch nicht günstig werden und kann vor allen Dingen nicht noch anders genutzt werden. Kein Mensch braucht eine Kühlbox, die einen oder zwei Zapfhähne hat - es sei denn, es ist Bier drin....
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Hopfenlaub
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#11

Beitrag von Hopfenlaub »

Von Cornelius gibt's auch nen langen Zapfhahnstutzen/Kompensator, damit kommst du sicher durch die dicke Isolation.
Hier mal ein Foto meiner Lösung:
2019-11-25 18.18.35.jpg
Die CO2 Flasche würde ich bestenfalls außerhalb hinstellen und über eine Schottdurchführung ans Keg anschließen- so kannst du von außen den Druck regulieren oder die Flasche zudrehen.
Wenn du den Kühlschrank normal benutzen willst, einfach einen Stopfen statt dem Zapfhahn verbauen.
Als "Abtropfschale" lagen hier noch schwedische Utensilien herum :Wink
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#12

Beitrag von BrauSachse »

Ui - die abnehmbare Abtropfschale ist ja eine elegante Lösung - sie ist aus dem Weg und leicht zu reinigen, wenn sie nicht benötigt wird. Daumen hoch dafür. :thumbup

Viele Grüße
Tilo
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Hopfenlaub
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Re: Gastrokühlschrank aufbohren oder nicht?

#13

Beitrag von Hopfenlaub »

Danke für die Blumen! :Bigsmile

Der Nachteil daran ist leider die offene Form, tropft schnell mal was auf's Parkett - musste daher so einen Spülschwamm/Tuch zuschneiden und dünnes Lochblech drüberlegen. Ich liebäugel ja noch mit den Abtropfschalen zur Wandmontage :Grübel
Idealerweise kann ich die dann an die horizontale Stange hängen...
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