40L HERMS Selbstbau

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Epinephrines
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40L HERMS Selbstbau

#1

Beitrag von Epinephrines »

Hallöchen,

also ich bin der neue hier in der Runde und habe schon seit einigen Wochen fleißig mitgelesen und Pläne geschmiedet, die wieder verworfen und neue gemacht :D Da ich im Keller nun nen guten Platz für eine Brauanlage habe, würde ich gerne loskaufen, aber das ganze möchte ja gut durchdacht sein.

Nach vielem Überlegen habe ich mich von der Idee, einfach 800 Flocken in nen Grainfather zu investieren verabschiedet und möchte es gerne lieber "richtig" machen und eine eigene kleine Anlage bauen. Vorweg: Mit Elektronik und Automatisierung habe ich recht viel am Hut (es liegen schon 3 fertige iSpindeln hier rum) aber leider habe ich für die handwerkliche Herausforderung einer eigenen Brauanlage noch einiges zu lernen.

Die tollen Edelstahlanlagen hier habens mir schon angetan und eigentlich würde ich gerne direkt damit loslegen - ein Budget von 5000€ hab ich allerdings nicht. Deswegen habe ich mich gefragt ob folgendes klappt:

3 Edelstahltöpfe á 45L.
Tri Clamp fittings 1,5" compression (ich kann nicht schweißen und das sollte nicht das erste Projekt sein, hab ich mir sagen lassen)
Diverse Tri clamp auf Silikonschlauch ansätze
Tauchhülsen und entsprechende Fittings für die Temperaturfühler
2x NPT 1" fittings
2x NPT einschraubbare Heizelemente 1"
2 Magnetpumpen
HERMS Coil
Passendes Läuterblech
Gegenstromwürzekühler
Elektronik (mehr Sorgen macht mir die Mechanik)

Meine Fragen:
Ist die Variante mit den einschraubbaren Fittings vernünftig? Bei Aliexpress wird man ja da für kleines Geld sehr schnell fündig.
Lieber einschraubbare Heizelemente oder Induktionsplatten unten drunter?
Mal so grob überschlagen komme ich bei den Teilen auf knapp 1000€, ist das realistisch?
Und die wichtigste Frage: Laufe ich gerade voll am Ziel vorbei? Sollte ich kleiner anfangen? Lieber Einkocher + Thermoport?

LG und etwas verwirrt
Epi
San

Re: 40L HERMS Selbstbau

#2

Beitrag von San »

Ich empfehle dir, zumindest den ersten Sud mit Einkocher und Plastikgäreimer (auch zum Läutern genutzt, oder BIAB) zu machen. 40 Liter sind auch recht viel für den Anfang.
Alles weitere lässt sich nach und nach zusammenstellen, aber das wurde hier schon zigfach diskutiert.

Mit einem Heizelement kann man halt nur Wasser und Würze erhitzen, Maische brennt quasi zwangsläufig an. Außerdem sind die Induktionsplatten einfach in der Leistung zu drosseln, das geht bei den Heizstäben nicht.

Von Crafthardware gibt es fertige Herms-Anlagen, da kannst du dich ja mal nach den Bauteilen in den Paketen umschauen. Außerdem kannst du die Teile (Töpfe!) dort auch einzeln kaufen, wenn du dich nach und nach in Richtung HERMS erweiterst.
ppuetz
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Re: 40L HERMS Selbstbau

#3

Beitrag von ppuetz »

Die Einschraubfittings funktionieren, geschweißt ist halt schöner und einfacher in der Reinigung. Die Schraubfittings können in der Regel ja auch wieder demontiert werden. Ich hatte erst Schraubfittings (nicht TC sondern 1/2 BSP) und hab mir irgendwann in den gleichen Topf TCs einschweißen lassen. Hab nen Inox-Schweißer für Prozesstechnik in der Nähe gefunden. War nicht so teuer.

Ich hatte erst Induktionsplatten drunter. Die Heizelemente sind jedoch einfacher regelbar. Beim Herms brauchst du ja im Mash-Behälter keine Heizung, daher bieten sich Heizelemente an.

Es muss ja kein Einkocher+Thermoport sein. Man kann ja auch mit einem Topf+Heizelement und einem Thermoport (oder zweiten Topf) anfangen. Daraus lässt sich dann ja auf längere Sicht ein Herms bauen. Also erst zwei Töpfe, dann ne Pumpe, dann nen dritter Topf, dann noch ne Pumpe etc...
Epinephrines
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Re: 40L HERMS Selbstbau

#4

Beitrag von Epinephrines »

Hm das macht Sinn. Vielen Dank für die Antworten.

Ich denke dann fange ich erstmal mit zwei Töpfen an und erweitere später - was für eine Pumpe nutze ich denn am besten? Reicht so eine MP-15R Pumpe aus? Für die gibt es direkt nen tri clamp Ansatz, habe ich gesehen. 8-16L pro Minute müsste doch reichen, oder?

Wo bekomme ich gut einen läuterboden her?

Lg und vielen Dank
ppuetz
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Re: 40L HERMS Selbstbau

#5

Beitrag von ppuetz »

Die reicht, hab diese und die Riptide. Die Riptide ist angenehmer, da ich sie einfach öffnen kann.
Crafthardware hat gute Sachen. Sonst ne Läuterhexe
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Gewidder - Barmbek
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Re: 40L HERMS Selbstbau

#6

Beitrag von Gewidder - Barmbek »

Moin,

da ich selbst eine HERMS Anlage nutze, ein paar Anmerkungen von mir:

Beziehen sich die 40 L auf deinen Ausschlag? Falls ja, wäre ein 45 L Topf als Pfanne zu klein. Wenn du Verdampfungsrate, Trubverlust und etwas Spielraum zum Überkochen einkalkulierst, brauchst du hier eher einen Topf im Bereich 50 bis 60 L.

Bei AliExpress hatte ich auch einige Teile bestellt, allerdings waren mir dort häufig die Fertigungstoleranzen zu groß. Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Sachen die gleiche Qualität haben, wie Teile die man hier in Deutschland kauft (da ohnehin diese Teile in China produziert werden), dies war aber nicht durchgängig der Fall. Gerade bei Teilen, die zwingend dicht sein müssen, solltest du dich eher auf dem deutschen / europäischen Markt umschauen.

Am Anfang (also vor der HERMS Anlage) habe ich noch mit der Läuterhexe geläutert. Dann bin ich auf ein Läuterblech umgestiegen. Bei einem Läuterblech hast du zum Läutern eine größere Fläche des Trebers. Dies merkt man beim Läutern schon. Häufig liest man im Forum, dass der Treber “zu macht”, wenn man zu schnell und mit zu viel Unterdruck läutert. Gerade bei HERMS ist dies nicht zu unterschätzen, da die Maische durchgängig zirkuliert wird. Ich hatte mit einem Läuterblech zumindest noch nie das Problem, dass der Treber dicht gemacht hat.

Für den HLT kannst du ein Heizelement nutzen (ich habe einen Einkocher zum HLT umgebaut). Für die Würzepfanne ist m.E. eine Induktionsplatte sinnvoller. Zum einen hast du eine größere Fläche des Wärmekontakts. Zum anderen kann man einen Topf ohne Heizelement auch einfacher reinigen.

Viele Grüße
Lutz
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