Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

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schluetel
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Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#1

Beitrag von schluetel »

Hallo mein Name ist Mark, bin 50 Jahre alt und komme aus Schleswig-Holstein.

Ich habe bisher in einem Klarstein Mundschenk 30l Chinabrautopf gebraut. Anfangs habe ich in Flaschen abgefüllt, später dann überwiegend in 30L-Kegs.
Um zwei Kegs zu füllen habe ich dann am Vortag alles in der Gartenbude oder in der Küche alles aufgebaut.
Dann bin ich am nächsten Tag um 7:00 Uhr gestartet. Mit dem 2.Durchgang war ich dann um ca. 17:00Uhr fertig.
Dann musste natürlich noch alles gereinigt und wieder weggeräumt werden.
index1.jpg

Jetzt habe ich bei meinem Nachbarn einen Raum gemietet wo ich mir eine kleine Brauerei bauen möchte.
Der Raum ist ca. 5,5mx2,5m groß, aber noch im Bau.
Es ist alles im Eigenbau mit Rücksicht auf geringe Kosten entstanden.
Hier ein paar Eindrücke:
20211211_150947.jpg
20220129_124445.jpg
20220205_112925.jpg
20211211_150934.jpg
Jetzt muss ich mich um die eigentliche Brauanlage kümmern.
Zur Zeit lass ich mir 2 Behälter aus Edelstahl bauen: Höhe 50cm Durchmesser 63cm. Schweißen mit WIG kann ich selber. Ich lasse nur die Außenhülle rollen und die Böden und die Deckel lasern. Der Gärtopf wird ein Kunststoff-Fass werden.

Danach möchte ich mir ein Gestell aus Alu-Rechteckprofilrohr bauen.
Dafür habe ich mir mal eine Zeichnung erstellt. Die Angaben sind alle in cm. Zwischen dem Maischetopf und dem Gärtopf soll noch der Wärmetauscher positioniert werden, deswegen die 20cm Höhenunterschied.
20220213_200913.jpg
Könntet Ihr Euch den Entwurf mal ansehen und mich auf eventuelle grobe Fehler oder Unzulänglichkeiten hinweisen?
Vielen Dank im voraus!
Mark
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#2

Beitrag von schluetel »

Die Behälter haben also ein Volumen von ca. 150L und sollen mit jeweils ca. 8KW Gas beheizt werden.

Mark
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Alt-Phex
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Wie willst du denn Läutern und Kochen? Mit nem Maischebottich alleine kommst du ja nicht weit.
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schluetel
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#4

Beitrag von schluetel »

Da bin ich ich noch am überlegen:
Entweder in dem Maischebottich eine Art Tee-Ei aus Lochblech installieren, wie im Klarstein,

Oder im Maischebottich eine Läterhexe installieren, mit Rührwerk.

Das Jungbier will ich in das Gärfass füllen und nach dem Treber entnehmen wieder in den Maischebottich pumpen zum Hopfenkochen.

Mark
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#5

Beitrag von renzbräu »

Herzlich willkommen im Forum!
schluetel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 21:12 Entweder in dem Maischebottich eine Art Tee-Ei aus Lochblech installieren
Das wäre dann BIAB (Brew in a bag), nur eben mit einer "metallenen Beutel".

schluetel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 21:12 Oder im Maischebottich eine Läterhexe installieren.

Das Jungbier will ich in das Gärfass füllen und nach dem Treber entnehmen wieder in den Maischebottich pumpen zum Hopfenkochen.
Das dauert und kühlt aus, die Aufheizzeiten verlängern sich. Wenn Du sowieso mit einer Pumpe arbeiten willst, kannst Du Dir den Treppenaufbau auch evtl. sparen.
Drei Töpfe werden es mindestens. Ein Weg - mit Pumpe - wäre: Maischen, in der Pfanne den Nachguss erhitzen, ala Braueule in einen Eimer/das Gärfass ablassen, Läutern in die Pfanne und dann den Nachguss hoch pumpen. Aber wieder das Problem des Temperaturverlustes.
schluetel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 20:56 Die Behälter haben also ein Volumen von ca. 150L und sollen mit jeweils ca. 8KW Gas beheizt werden.
Gasbrenner haben einen eher niedrigen Wirkungsgrad, teils 50%. Somit kämen vielleicht nur 4kW im Topf an. Ein Mantel der die heißen Abgase an der Topfwand außen vorbeiführt kann da helfen den Wirkungsgrad zu verbessern. Aber generell würde ich leistungsstärkere Brenner überlegen.

Soweit meine spontanen Einfälle!

Eine Frage noch zum Waschbecken: Welcher Hersteller bzw welche Marke ist das?
Grüße Johannes

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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#6

Beitrag von schluetel »

Eine Frage noch zum Waschbecken: Welcher Hersteller bzw welche Marke ist das?
[/quote]
Die Spüle stammt ehemals aus einer Kinderklinik und sollte entsorgt werden.
In dem linken Becken kann man kleine Kinder baden (ca. 80-100L) das rechte ist ein normal großes Küchenspülbecken.
Zum Hersteller kann ich Dir leider nichts sagen, es ist mindestens 30 Jahre alt.
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#7

Beitrag von renzbräu »

Ok - ein glücklicher Zufallsfund. Den Gedanken "Links ne Kinderbadewanne..." hatte ich auch. :thumbsup
Grüße Johannes

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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#8

Beitrag von schluetel »

schluetel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 21:12 Oder im Maischebottich eine Läterhexe installieren.

Das Jungbier will ich in das Gärfass füllen und nach dem Treber entnehmen wieder in den Maischebottich pumpen zum Hopfenkochen.
Das dauert und kühlt aus, die Aufheizzeiten verlängern sich. Wenn Du sowieso mit einer Pumpe arbeiten willst, kannst Du Dir den Treppenaufbau auch evtl. sparen.
Drei Töpfe werden es mindestens. Ein Weg - mit Pumpe - wäre: Maischen, in der Pfanne den Nachguss erhitzen, ala Braueule in einen Eimer/das Gärfass ablassen, Läutern in die Pfanne und dann den Nachguss hoch pumpen. Aber wieder das Problem des Temperaturverlustes.

Was wäre die Alternative? Noch habe ich nichts gebaut.
schluetel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 20:56 Die Behälter haben also ein Volumen von ca. 150L und sollen mit jeweils ca. 8KW Gas beheizt werden.
Gasbrenner haben einen eher niedrigen Wirkungsgrad, teils 50%. Somit kämen vielleicht nur 4kW im Topf an. Ein Mantel der die heißen Abgase an der Topfwand außen vorbeiführt kann da helfen den Wirkungsgrad zu verbessern. Aber generell würde ich leistungsstärkere Brenner überlegen.

Welchen Brenner würde man dafür verwenden, die meisten Brenner haben um die 8KW?

Mark
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#9

Beitrag von schluetel »

Das mit dem zitieren klappt leider nicht so wie ich das möchte, tut mir leid.

Mark
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#10

Beitrag von renzbräu »

schluetel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 21:47 Was wäre die Alternative? Noch habe ich nichts gebaut.
Viele Wege führen zum Bier.
Ein Tipp: Schau Dir verschiedene Braudokus und Eigenbauten hier im Forum an. Und überlege Dir, wie Du brauen willst. Es gibt hier glückliche (und erfolgreiche) BIAB-Brauer, andere machen nur Vorderwürzebier und verzichten auf Nachgüsse, wieder andere kochen Maischen im Dekoktionsverfahren. Daneben die Malzrohrfraktion.
Gut ist auch immer das brau!magazin.
https://braumagazin.de/article/auswahl-maischverfahren/
https://braumagazin.de/article/klassengesellschaft/
https://braumagazin.de/article/berechnu ... -brauerei/
https://braumagazin.de/article/berechnungen-kuehlung/

Mit ist es wichtig eine möglichst flexible Anlage zu haben und alles per Schwerkraft und Muskelkraft zu bewegen. :Wink
Grüße Johannes

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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#11

Beitrag von Alt-Phex »

schluetel hat geschrieben: Sonntag 13. Februar 2022, 21:12 Da bin ich ich noch am überlegen:
Entweder in dem Maischebottich eine Art Tee-Ei aus Lochblech installieren, wie im Klarstein,

Oder im Maischebottich eine Läterhexe installieren, mit Rührwerk.

Das Jungbier will ich in das Gärfass füllen und nach dem Treber entnehmen wieder in den Maischebottich pumpen zum Hopfenkochen.

Mark
Den Malzkorb wirst du bei der Menge aber nicht ohne weiteres mehr rausheben können. Solche Malzrohrsysteme ohne Umwälzpumpe funktionieren auch nicht. Das nachbasteln zu wollen, ist jetzt auch nicht unbedingt die beste Idee.

In den Gärbehälter zu läutern und dann umzupumpen, wird zwar funktionieren, hat aber sehr viele Nachteile. Neben dem enormen Temperaturverlust hast du auch unötigen Sauerstoffeintrag und damit Oxidation. Zudem verliest du durch dieses "zwischenbunkern" sehr viel Zeit am Brautag. Eine Stunde mindenstens, bei deiner Größenordnung eher zwei Stunden.

Ich würde dir empfehlen, dass ganze eher "klassisch" anzugehen. Du hast eine kombinierte Maisch-/Sudpfanne, einen Läuterbottich und einen Topf für den Nachguss. Nach dem maischen schöpfst du die Maische in den Läuterbottich um, der so steht das du später in die Sudpfanne läutern kannst. Das tut überhaupt nicht weh und geht viel schneller als man immer denkt. Während der Läuterruhe kannst du die Maischpfanne reinigen und zur Sudpfanne umfunktionieren. Die 15-20min brauchst du sowieso, womit wir wieder beim Zeitmanagement sind.

Den Nachguss kannst du ruhig über eine Pumpe aus einem tiefer liegenden Topf aufbringen.
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#12

Beitrag von slimcase »

Hallo Mark,

willkommen im Forum. Genau an deinem Punkt stand ich auch als ich in eine höhere Klasse gewechselt bin, allerdings bin ich nur auf 50 Liter hoch.

Man muss als allerstes Prioritäten setzen was einem beim brauen besonders wichtig ist. Bestimmte Brauweisen, Qualität, wenig putzen, schnell wie der Wind sein usw

Mir war z.b wichtig ohne Pumpe zu arbeiten, schnell zu sein und wenig putzen zu müssen. Weshalb ich mich für einen ähnlichen Aufbau wie du entschieden habe. Wie Alt-Phex aber schon geschrieben hat fehlt in deiner Treppe ein Schritt. Und zwar die Sudpfanne zum Kochen. Somit ergeben sich für einen einfachen und schnellen Aufbau 4 anstatt 3 Ebenen.

Ich habe lange gegrübelt aber keine Lösung gefunden wie man 4 Ebenen fest installieren kann. Wie man es auch dreht und wendet der Nachgusstopf würde immer knapp unter der Decke landen :D Deshalb habe ich mich dazu entschieden die Sudpfanne auf eine Motoradhebebühne sammt Induktionsplatte zu stellen. Nach dem Kochen kann ich dann die Sudpfanne wieder auf eine Höhe bringen und alles ins Gärfass laufen lassen.

Hier mal meine Anlage:
bs4.jpg
ganz rechts siehst du die Pfanne auf der Hebebühne. Manche lösen das ganze auch mit einer Winde oder Flaschenzug.

Die Maischepfanne in der Mitte besitzt einen Läuterfreund bzw Läuterhexe.

Vorteile:

- Läuerhexe funktiert super gut und ist sehr schnell
- Du kannst bereits wärend des Läuterns die Würze erwärmen bzw zum Kochen bringen, was sehr viel zeit spart
- Die Anschaffung ist finanziell überschaubar
- kaum Zeitverlusst
- wenig Reinigung

Alternativ scheint eine Lösung mit Kombirast im Thermoport auch eine Lösung zu sein. Dies und BiAB habe ich aber nie ausprobiert und möchte an dieser Stelle auch erwähnen, dass es sehr viele Lösungen gibt und man öft erst später heraus findet was einem stört bzw was man hätte besser machen können :)

Ich wünsch dir viel Erfolg und halte uns auf dem Laufendem mit deiner Anlage!
Lieben Gruß
Danilo
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#13

Beitrag von schluetel »

Ja, ich glaube ich muss die Sache nochmal überdenken.
Vielen dank erstmal für die Einwände, Ideen und Ratschläge!

Mark
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Brandergartenbier
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#14

Beitrag von Brandergartenbier »

Ich bin auch vor kurzem auf eine 50 Liter Anlage mit 70L Kochtopf gewechselt und habe mir auch meine Gedanken gemacht, wie ich das ganze auf verschiedene Ebenen bauen kann, und am Ende wurde es dann die Rotek Pumpe und ich bin sehr zufrieden damit.

Ich betreibe das ganze auch auf Gas. Für deine Größe wäre so ein Paella Gasbrenner die bessere Variante. Ich hab meinen Gasbrenner automatisiert, sodass er mit einem Inklbird von selber an und aus geht. Ist für das Brauen im Innenraum auch nicht verkehrt mit einer "Sicherheitskette" zu arbeiten. Geht die Flamme aus wird sofort die Gaszufuhr unterbunden. Die Gasflasche steht draußen.

Ich mache die Variante mit dem Läuterfreund in der Maischepfanne. Ist total angenehm, dass Rührwerk einfach ausschalten, 20 Minuten warten und dann Läuter ich alles von dem Gasbrenner in einen Läutergrant, daran ist die Pumpe angeschlossen und Pumpt es sofort in den 70L Topf zum Kochen.
Ich hatte Angst wegen dem Reinigen, muss aber sagen, dass die Pumpe mit den Schläuchen wahrscheinlich das am einfachsten zu reinigende Bauteil bei mir ist. Ich kippe 5 Liter heißes Wasser mit Geschirrspülpulver in den Läutergrant und lasse das einfach gemütlich im Kreis pumpen während ich die anderen Sachen sauber mache.

Interessanter war bei mir die Frage, was passiert mit dem Gärbehälter. Ich habe einen 70L Edelstahltank, und den hebt man bei meinen 54L Ausschlag nicht mal eben in den Kühlschrank. Ich habe das mit einem Flaschenzug realisiert.

Wichtig wären vielleicht zwei Gasbrenner, denn den Topf vom Brenner zu heben um den zum Kochen drauf zu setzen ist auch unmöglich ohne Hilfe. Ich habe ein Schiebesystem gebaut, sodass ich die Maischepfanne vom Brenner schieben kann und dann schon den leeren Topf zum Kochen drauf stellen kann. Am ersten Brautag hatte ich das noch nicht und habe mir fast einen Bruch gehoben mit halb vollem Topf....

Nachtrag: Den Nachguss erhitze ich auf einem anderen Tisch auf einem 7kW Brenner und gebe den mit Messbecher drauf. Ich sehe da keinen Sinn drin einen Topf für den Nachguss auf fast 2 Meter zu platzieren. Das geht mit einem 5 Liter Messbecher unfallfreier und angenehmer.
Gruß Florian
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#15

Beitrag von slimcase »

Brandergartenbier hat geschrieben: Montag 14. Februar 2022, 08:42 Ich bin auch vor kurzem auf eine 50 Liter Anlage mit 70L Kochtopf gewechselt und habe mir auch meine Gedanken gemacht, wie ich das ganze auf verschiedene Ebenen bauen kann, und am Ende wurde es dann die Rotek Pumpe und ich bin sehr zufrieden damit.

Ich betreibe das ganze auch auf Gas. Für deine Größe wäre so ein Paella Gasbrenner die bessere Variante. Ich hab meinen Gasbrenner automatisiert, sodass er mit einem Inklbird von selber an und aus geht. Ist für das Brauen im Innenraum auch nicht verkehrt mit einer "Sicherheitskette" zu arbeiten. Geht die Flamme aus wird sofort die Gaszufuhr unterbunden. Die Gasflasche steht draußen.

Ich mache die Variante mit dem Läuterfreund in der Maischepfanne. Ist total angenehm, dass Rührwerk einfach ausschalten, 20 Minuten warten und dann Läuter ich alles von dem Gasbrenner in einen Läutergrant, daran ist die Pumpe angeschlossen und Pumpt es sofort in den 70L Topf zum Kochen.
Ich hatte Angst wegen dem Reinigen, muss aber sagen, dass die Pumpe mit den Schläuchen wahrscheinlich das am einfachsten zu reinigende Bauteil bei mir ist. Ich kippe 5 Liter heißes Wasser mit Geschirrspülpulver in den Läutergrant und lasse das einfach gemütlich im Kreis pumpen während ich die anderen Sachen sauber mache.

Interessanter war bei mir die Frage, was passiert mit dem Gärbehälter. Ich habe einen 70L Edelstahltank, und den hebt man bei meinen 54L Ausschlag nicht mal eben in den Kühlschrank. Ich habe das mit einem Flaschenzug realisiert.

Wichtig wären vielleicht zwei Gasbrenner, denn den Topf vom Brenner zu heben um den zum Kochen drauf zu setzen ist auch unmöglich ohne Hilfe. Ich habe ein Schiebesystem gebaut, sodass ich die Maischepfanne vom Brenner schieben kann und dann schon den leeren Topf zum Kochen drauf stellen kann. Am ersten Brautag hatte ich das noch nicht und habe mir fast einen Bruch gehoben mit halb vollem Topf....

Nachtrag: Den Nachguss erhitze ich auf einem anderen Tisch auf einem 7kW Brenner und gebe den mit Messbecher drauf. Ich sehe da keinen Sinn drin einen Topf für den Nachguss auf fast 2 Meter zu platzieren. Das geht mit einem 5 Liter Messbecher unfallfreier und angenehmer.
Ja wahrscheinlich hat man vom Pumpe sauber machen mehr Angst als es Not tut :) Ich hatte auch Schiss, dass die Pumpe vlt mal ausfällt und dann steht man da mitten im Brauvorgang. Hast du eine Ersatzpumpe liegen für den Fall?

Also ich werde ums verrecken keine Güsse mehr hin und her Schütten, das war für mich immer einer der schlimmsten Zeitverschwendungen überhaupt. Drei Sekunden lang den Schieber vom Nachgusstopf öffnen und dann entspannt andere Dinge erledigen wärend der Nachguss flockig drüber läuft hat meinen Brautag sehr verschönert :Bigsmile

Aber an diesem Bsp kann man wieder gut erkennen, dass die Prioritäten häufig unterschiedlich gewichtet sind. Die sollte man sich als erstes klar machen bevor man seine Anlage plant :)
Lieben Gruß
Danilo
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#16

Beitrag von Brandergartenbier »

Guter Einwand, ich habe keine zweite Pumpe, würde aber auch da dann einfach in nen 5 L Messbecher laufen lassen und in die Würzepfanne kippen.
Ich muss eh immer wieder die Drehzahl der Pumpe regeln und beobachte ganz genau wie sich der Treber verhält, ich wollte gar nicht, dass der Nachguss kontinuirlich läuft.

Was auch geht: Vorderwürze mit etwas Nachguss ablaufen lassen, dann den gesamten Restnachguss drauf, alles aufrühren, Läuterruhe und nochmal läutern, steigert die SHA aber ist mir die Arbeit nicht wert.
Gruß Florian
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#17

Beitrag von schluetel »

Vielleicht sollte ich mein Nutzungsprofil etwas beschreiben:

Ich braue bisher immer obergärig.
Die Rezepte habe ich bisher immer bei https://www.maischemalzundmehr.de/ gefunden. Diese Rezepte habe ich teilweise etwas angepasst wenn es die eine oder andere Zutat gerade nicht geben sollte. Das Malz kaufe ich fertig geschrotet, da ich bisher keine Mühle habe.
Ich finde es auch sehr angenehm wenn trotz gleichem Rezept, das Bier jedes mal anders schmeckt. :thumbsup
Hauptsächlich braue ich Pale-Ales, Lagerbier, 1x ein Weizen und 1x ein Stout.
Ich möchte mit einem Brauvorgang meine 3x 30L Kegs und 1-2 Kisten (10-15L) füllen können.
Evtl. muss ich den Gärtank noch beheizbar machen, da ich den Gärtank (30L) im Wohnzimmer vor die Heizung gestellt habe. Das wird jetzt nicht mehr gehen.

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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#18

Beitrag von schluetel »

Ich habe nochmal "umgebaut".
20220214_195908 Z2.jpg
Ich habe noch ein Alu-Milchfass als Nachguss-Behälter ergänzt.
Jetzt müsste ich aber weiterhin mit 2 Gasbrennern hinkommen oder?
Ein Brenner unter dem Maischbottich, der über eine Siemens Logo geregelt wird für die verschiedenen Rasten.
Ein Brenner erst unter dem Nachguss und später zum Kochen.
Zwischen Maischbottich und Kochbehälter kommt eine Pumpe die im Volumenstrom geregelt werden kann.

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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#19

Beitrag von slimcase »

Ich meine mal gelesen zu haben, dass Alu beim brauen nichts verloren hat :) Bei Rührwerken fürs Maischen wird davon immer dringend abgeraten.

Ansonsten könnte das gut laufen so. Vom pumpen habe ich allerdings keine Ahnung. Da muss man dann sicher due richtige Drehzahl des Motors einstellen?

Wenn der Nachguss so hoch steht bedenke, dass den Topf erst befüllen kannst (ausser du bist Kraftsportler) wenn er oben steht. Ist nich genug Platz zur Decke? Kannst auf einen Tritt steigen und problemlos Wasser einfüllen?

Ich finde das auf jeden Fall immer recht nervig, weshalb ich demnächst auch eine Hebebühne für den Nachgusstopf plane. Vlt würde hier auch eine zweite Pumpe in Frage kommen?
Lieben Gruß
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#20

Beitrag von schluetel »

Der Alutopf ist nur für das erhitzte Nachgusswaser, die Töpfe zum Maischen und Kochen werden Edelstahltöpfe.

Die Pumpe könnte ich über ein regelbares Netzteil einstellen.

Den Nachgusstopf werde ich direkt mit einem Wasserschlauch vom Wasserhahn befüllen.
Die gesamten Wasserhähne laufen über eine Enthärtungsanlage (oben im 2. Bild zu sehen)

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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#21

Beitrag von renzbräu »

Das Alu immer mehr aus dem Lebensmittelbereich verbannt wird, ist schon länger so. Den Nachgussbehälter kann man ja auch später noch ändern.

Die Frage ist wirklich, ob Du so hoch musst. Ich würde gefühlt auch eher den Nachguss pumpen und per Schwerkraft läutern. Wenn Du an beiden Töpfen Hähne hast, kannst Du Dir etwas Höhe sparen, da du ja eh einen Freibord in der Pfanne brauchst. Siehe dazu:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 30#p348230
https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/
Mache das in der Zwischenzeit auch so. Wenn der untere Hahn den Durchfluss reguliert, hat es den Vorteil, dass Du gleich ein einfaches Läutermanometer hast.
Auch der Plattenwärmetauscher braucht kein druchgehend freies Gefälle, sondern kann als kommunizierende Röhren realisiert werden - ggf mit Schlauchklemme/Schlauchhahn zur Durchflussregulierung nach dem Tauscher. Wenn Du eine Pumpe einsetzt, kannst Du da natürlich auch pumpen.
Damit könntest Du einiges an Höhe "sparen".

Wie reinigst du den Plattenwärmetauscher? Viele Forenbewohner ertränken den PWT zur Lagerung in Hochprozentigem oder sind wieder davon abgekommen.
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#22

Beitrag von schluetel »

renzbräu hat geschrieben: Mittwoch 16. Februar 2022, 22:44 Das Alu immer mehr aus dem Lebensmittelbereich verbannt wird, ist schon länger so. Den Nachgussbehälter kann man ja auch später noch ändern.

Ja, das werde ich für später auch ins Auge fassen, aber erstmal muss das so gehen aus Kostengründen.

Die Frage ist wirklich, ob Du so hoch musst. Ich würde gefühlt auch eher den Nachguss pumpen und per Schwerkraft läutern. Wenn Du an beiden Töpfen Hähne hast, kannst Du Dir etwas Höhe sparen, da du ja eh einen Freibord in der Pfanne brauchst. Siehe dazu:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 30#p348230
https://braumagazin.de/article/laeutertechnik/

Da werde ich nochmal drüber nachdenken!

Mache das in der Zwischenzeit auch so. Wenn der untere Hahn den Durchfluss reguliert, hat es den Vorteil, dass Du gleich ein einfaches Läutermanometer hast.
Auch der Plattenwärmetauscher braucht kein druchgehend freies Gefälle, sondern kann als kommunizierende Röhren realisiert werden - ggf mit Schlauchklemme/Schlauchhahn zur Durchflussregulierung nach dem Tauscher. Wenn Du eine Pumpe einsetzt, kannst Du da natürlich auch pumpen.
Damit könntest Du einiges an Höhe "sparen".

Wie reinigst du den Plattenwärmetauscher? Viele Forenbewohner ertränken den PWT zur Lagerung in Hochprozentigem oder sind wieder davon abgekommen.

Bisher habe ich den PWT mit heßem Wasser und Oxi-Reiniger mit einer Pumpe durchspült in beide Richtungen. Anschließend mit klarem Wasser gespült.
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#23

Beitrag von secuspec »

Ich verweise hier mal auf einen nicht nur bei mir sehr bewährten Aufbau, den auch Ralf (Alt-Phex) beschreibt.
Denke Dir mal die Induktionsplatten weg und setze Gasbrenner drunter. Das Ganze auf einem stabilen Gestell - funktioniert großartig.

Bild

So in echt:

Bild

Viele Grüße,
Steffen :Drink
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#24

Beitrag von schluetel »

Inzwischen habe ich das Gestell für die Brautöpfe angefangen. Das ist 40x100x4 Alurechteckrohr.
Die Vorderseite und die Hinterseite wird wird noch verschraubt und diagonal versteift.
20220227_144100.jpg
20220227_144113.jpg
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slimcase
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#25

Beitrag von slimcase »

Der erste Spatenstich wurde also gesetzt :)

Bi schon gespannt wie es weiter geht, viel Erfolg!
Lieben Gruß
Danilo
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Meine Hardware:
AiO Brausteuerung
AiO Gärschrank
Flaschenspüler aus Kupfer
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HENDI 3500 Induktionsplatte
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schluetel
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#26

Beitrag von schluetel »

Heute wurde weiter gebaut:
20220305_135343.jpg
20220305_142504.jpg
Der Nachgusskessel und der Wärmetauscher wurden schon mal platziert.

Mark
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#27

Beitrag von schluetel »

Ja, lange ist es her! Aber es hat sich was getan:
Die Töpfe wurden geschweißt:
20230314_120544.jpg
20230314_122918.jpg
20230314_123817.jpg
20230314_141648.jpg
20230315_120635.jpg
20230318_135209.jpg
20230415_084018.jpg
20230415_150853.jpg
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#28

Beitrag von schluetel »

Dann habe ich noch einen "Gärschrank" gebaut, den ich kühlen und beheizen kann.
Gesteuert wird das Ganze über eine Siemens Logo.
20221127_122306.jpg
20221127_122320.jpg
20230218_093947.jpg
20230218_094432.jpg
20230226_114113.jpg
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Re: Eigenbau-Brauanlage ca. 100L Expertenmeinung gefragt

#29

Beitrag von schluetel »

Die Logo bzw. den Gärkeller kann ich über eine Web-Seite überwachen und steuern.
Screenshot 2023-05-19 135523.jpg
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