Abfüllpistole

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Rellington
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Abfüllpistole

#1

Beitrag von Rellington »

Hallo Leute, ich möchte euch von meinen guten Erfahrungen mit der Abfüllpistole (Metall) https://www.schnapsbrenner.eu/Abfuellpistole-Metall erzählen.
Ich habe bislang immer im 25 Liter Bereich gebraut und immer mit einem Abfüllröhrchen gearbeitet und nach viel hin und her und auch nach vielen Litern Verlust an Bier, das ich dann immer mit viel einsatz von Schrubbär und Reinigungsmittel vom Boden wischen durfte, die Nerven verlohren und mir im Netzt die Abfüllpistole gekauft. Diese kam nach ein paar Tagen mit einer Anleitung auf Italienisch :puzz - Aber wer brauch schon eine Anleitung bei einem sich selbst erklährendem Gerät.
Ich hab diese dann gestern ausprobiert und muss sagen :thumbsup :thumbsup :thumbsup kein Bier mehr auf dem Boden und das Abfüllen dauerte nur noch wenige Minuten....
Aber der Reihe nach - ich habe 3 Kisten Flaschen gereinigt und desinfiziert, dann die Abfüllpistole an den Silikonschlauch gefummelt und diesen wiederum an den Auslaufhahn des Gärfasses und schon konnte es beginnen. Ich öffnete alle Flaschen in der ersten Kiste, steckte die Abfüllpistole auf die erste Flasche und drückte den Auslöseknopf! Und siehe da in wenigen Sekunden war die Flasche voll und nichts floß über und nichts ging daneben und im Gegensatz zum Abfüllröhrchen dauerte diese Befüllung nicht mal ein viertel so lang wie sonst mit dem Röhrchen. So konnte ich lustig von einer Flasche zur anderen übergehen, Bügelverschluss drauf und ab zur nächsten Kiste. 10 Minuten später war alles geschehen und ich musste nicht mal putzen!

Mein Fazit: ich bin richtig begeistert und wollte euch das einfach mal erzählen :Greets
Keine Biersorte ist schlecht-kein Bier zu haben, das ist schlecht!
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murph
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Re: Abfüllpistole

#2

Beitrag von murph »

Ja, diese Erfahrungen habe ich auch machen müssen.
...aber noch mal einen kleinen Tipp:
die Pistole zum reinigen ruhig mal auseinanderbauen. Und was auch seeehr wichtig ist....die "Start-Stop"-Taste etwas mit Olivenöl (nach Beschreibung) schmieren.
Weil das Ding sonst nicht mehr hoch kommt und unten bleibt....und dann geht die Sauerei wieder los.
jemo
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Re: Abfüllpistole

#3

Beitrag von jemo »

Ich habe noch nie verstanden, wofür man bei 25 Liter so etwas braucht.
Ich stelle das Fass auf den Tisch und fülle die Flaschen einfach mittels des Auslaufhahns. Das geht ratz-fatz.
Viele Grüße,
Jens
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Boludo
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Re: Abfüllpistole

#4

Beitrag von Boludo »

Mit dem Röhrchen verliere ich bei 25 Liter maximal 20ml. Ich hab allerdings die Feder ausgebaut. Dann läuft es schneller.


Stefan
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hutschpferd
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Re: Abfüllpistole

#5

Beitrag von hutschpferd »

jemo hat geschrieben:Ich habe noch nie verstanden, wofür man bei 25 Liter so etwas braucht.
Ich stelle das Fass auf den Tisch und fülle die Flaschen einfach mittels des Auslaufhahns. Das geht ratz-fatz.
Und mit der Pistole geht es noch schneller, das muss man nicht verstehen, ist einfach so
Dr.Edelherb

Re: Abfüllpistole

#6

Beitrag von Dr.Edelherb »

Ich benutz die auch Rellington, die is wirklich sehr sauber und schnell, aber die plätschert halt nur so rein.. da kommt jede Menge Sauerstoff ins Bier, das Abfüllröhrchen macht mehr Sauerei ist dafür aber wesentlich schonender beim Abfüllen.
fg100
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Re: Abfüllpistole

#7

Beitrag von fg100 »

Rellington hat geschrieben: Ich habe bislang immer im 25 Liter Bereich gebraut und immer mit einem Abfüllröhrchen gearbeitet und nach viel hin und her und auch nach vielen Litern Verlust an Bier, ....
Dann machst du etwas grundlegend falsch. Mehr als ein paar Tropfen gehen da nicht daneben.
Ich hab beides und tendiere eher wieder zum Abfüllröhrchen, da ich glaube einen OXidationsgeschmack nach einiger Zeit bei Bieren mit Abfüllpistole festgestellt zu haben. Kann aber auch nur Einbildung sein.
Mit der Pistole geht das zwar schneller, aber bei meinen 20 Litern sind das ein paar Minuten. Keine Relation zu dem was sonst an Zeit beim Brauen draufgeht.
M79576
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Re: Abfüllpistole

#8

Beitrag von M79576 »

Hallo,

Oxidationsgeschmack kann ich zwar nicht feststellen, aber die Pistole füllt sehr schnell. Das die da mehr Luft 'mitreisst' als ein Röhrchen könnte sein.

Röhrchen und Pistole verdrängen doch ein erhebliches Volumen, welches in den 0,3 L Flaschen gut 2-3cm 'Kopfraum' bis zum Verschluss ausmacht.
Allerdings kann man mit einem kleinen Trick die Flaschen mit der Pistole vollständiger füllen, in dem man beim Füllen der nächsten Flasche den Überlaufschlauch in die bereits gefüllte Flasche hängt und durch das Überlaufen diese Flasche weiterfüllt. Dann lässt man 'ein Stück weit' d.h. durch ausprobieren den Hals noch ein 'Stück' leer und beendet das Befüllen in dem der Rest aus dem Überlaufschlauch die Flasche bis zum gewünschten Stand füllt. Auf diese Weise hat man nur wenige Millimeter Kopfraum bis zum Verschluss. Ganz ohne ein bisschen Verlust geht das nicht ab und 'automatisch' ist das auch nicht. Dennoch geht es mit etwas Übung ganz flott. Wichtig ist mir das möglichst geringe Restvolumen in der Flasche.

Gruss,

Michael K.
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Ladeberger
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Re: Abfüllpistole

#9

Beitrag von Ladeberger »

Ich habe mittlerweile einen neuen Namen für die Abfüllpistole: Schnelloxidator. Ich werde sie nicht mehr verwenden, die Biere sind bei mir deutlich schlechter haltbar. Habe gerade ein vier Monate altes Pale Ale im Glas, das deutliche Alterungserscheinungen hat, ein echtes Trauerspiel. Im Vergleich habe ich noch deutlich besser erhaltene Flaschen aus der Abfüllung mit Schlauch (einfach Hahn am Gärtank auf und zu; Füllen bis ca. 1cm unter Öffnung), die über ein Jahr alt sind.

Gruß
Andy
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Johnny H
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Re: Abfüllpistole

#10

Beitrag von Johnny H »

M79576 hat geschrieben:[...]Allerdings kann man mit einem kleinen Trick die Flaschen mit der Pistole vollständiger füllen, in dem man beim Füllen der nächsten Flasche den Überlaufschlauch in die bereits gefüllte Flasche hängt und durch das Überlaufen diese Flasche weiterfüllt. Dann lässt man 'ein Stück weit' d.h. durch ausprobieren den Hals noch ein 'Stück' leer und beendet das Befüllen in dem der Rest aus dem Überlaufschlauch die Flasche bis zum gewünschten Stand füllt. Auf diese Weise hat man nur wenige Millimeter Kopfraum bis zum Verschluss. Ganz ohne ein bisschen Verlust geht das nicht ab und 'automatisch' ist das auch nicht. Dennoch geht es mit etwas Übung ganz flott. Wichtig ist mir das möglichst geringe Restvolumen in der Flasche.
So mache ich es inzwischen auch.
Ladeberger hat geschrieben:Ich habe mittlerweile einen neuen Namen für die Abfüllpistole: Schnelloxidator. Ich werde sie nicht mehr verwenden, die Biere sind bei mir deutlich schlechter haltbar. Habe gerade ein vier Monate altes Pale Ale im Glas, das deutliche Alterungserscheinungen hat, ein echtes Trauerspiel. [...]
Das regelrechte "Einsprühen" des Biers in die Flaschen ist mir natürlich auch sofort aufgefallen und hat diesbezüglich gewisse Sorgen erzeugt. Ich verwende das Teil allerdings erst seit zwei bis drei Suden und konnte bisher noch keine Alterungserscheinungen feststellen (was bei der kurzen Zeit auch nichts heißen mag).

Was ist Dir denn konkret an Alterungsmerkmalen aufgefallen (damit ich weiß, worauf ich ab jetzt besonders achten sollte)?
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
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Ladeberger
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Re: Abfüllpistole

#11

Beitrag von Ladeberger »

Primär Verlust von Hopfenaroma und bzgl. der Fehlaromen diese typische Johannisbeere. Jetzt gerade im geöffneten Bier habe ich auch eine leicht seifige Note (Waschmittel) drin, das kann ich dir spontan nicht in eine Sustanz übersetzen. Erscheint mir aber intuitiv auch was mit oxidierten Ölen zu tun zu haben.

Gruß
Andy
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Ladeberger
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Re: Abfüllpistole

#12

Beitrag von Ladeberger »

Den Trick mit den Überlaufschlauch habe ich von der ersten Abfüllung an verwendet, erschien mir sinnvoll und wirkt sich definitiv positiv aus. Ich meine auch, dass ich das hier im Forum mal vor längerer Zeit vorgestellt hatte.
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Johnny H
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Re: Abfüllpistole

#13

Beitrag von Johnny H »

Ladeberger hat geschrieben:Primär Verlust von Hopfenaroma und bzgl. der Fehlaromen diese typische Johannisbeere. Jetzt gerade im geöffneten Bier habe ich auch eine leicht seifige Note (Waschmittel) drin, das kann ich dir spontan nicht in eine Sustanz übersetzen. Erscheint mir aber intuitiv auch was mit oxidierten Ölen zu tun zu haben.

Gruß
Andy
Ok, ersteres habe ich mir fast gedacht.

"Seifig" könnte möglicherweise Caprylsäure sein? Ist Teil mancher Fehlgeschmackkits und soll als Folge von Hefeautolyse auftreten. Wird auch manchmal mit "Ziege" assoziiert. Bei unseren bisherigen Seminaren haben letzteres aber nur wenige TN rausgeschmeckt. Generell dürften sich aber andere längerkettige Fettsäuren geschmacklich ähnlich bemerkbar machen.

Ich habe neulich auch was seifiges in einem Hobbybrauerbier geschmeckt. Ein UG-Sud, der m.W. mehrere Tage zum Ankommen benötigt hat.

Gruß, Tilo
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Re: Abfüllpistole

#14

Beitrag von tauroplu »

Zitat: "Generell dürften sich aber andere längerkettige Fettsäuren geschmacklich ähnlich bemerkbar machen."
Nein, längerkettige Fettsäuren fangen ab C14 an, bis C12 sind es mittelkettige Fettsäuren. Aber schon die Laurinsäure (C12) schmeckt nicht seifig, sie besitzt einen kokosartigen, etwas exotischen Geschmack, aber nicht seifig. Ab C14 sind die Fettsäuren (die gesättigten) geschmacksneutral.
Beste Grüße
Michael

„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Johnny H
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Re: Abfüllpistole

#15

Beitrag von Johnny H »

tauroplu hat geschrieben:Nein, längerkettige Fettsäuren fangen ab C14 an, bis C12 sind es mittelkettige Fettsäuren. Aber schon die Laurinsäure (C12) schmeckt nicht seifig, sie besitzt einen kokosartigen, etwas exotischen Geschmack, aber nicht seifig. Ab C14 sind die Fettsäuren (die gesättigten) geschmacksneutral.
Danke für den Hinweis. :thumbup
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Re: Abfüllpistole

#16

Beitrag von Frissnix »

Langsam braucht man hier ja fast ein Chemiestudium :Grübel
C12.....? Ich hatte mal einen C64 aber das war was ganz anderes.

Seht Ihr das mit dem Sauerstoffeintrag wirklich als so grosses Problem?
Bei mir wird mit dem klassischen Abfüllröhrchen ohne grosses Plätschern in 0.5L Flaschen abgefüllt...ich hab auch keine Feder aus dem Röhrchen ausgebaut damit es noch schneller geht.
Im Kopfraum hat es dann den "normalen" Luftanteil wie bei einer industriell abgefüllten Flasche.
Die Flaschen stehen dann maximal 6 Monate im dunkeln bis alles leer ist und ich konnte noch NIE eine sauerstoffbedingte Geschmacksveränderung feststellen. Entweder meine Geschmaksnerven sind kaputt oder das Mýsterium Sauerstoffeintrag wird teilweise überbewertet.
Für mich ist es ersichtlich das es bei diversern Abfüll- und Umfüllvorgängen nicht gross plätscher sollte. Wenn man das einhält kann man MEINER MEINUNG nach auch auf die 1.5cm in der Flasche schei...en.
"Das kannst Du schon so machen, aber dann isses halt KACKE"
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Ladeberger
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Re: Abfüllpistole

#17

Beitrag von Ladeberger »

Hallo Frissnix,

das Abfüllröhrchen scheint wie bereits mehrfach in diesem Thread angemerkt unproblematischer zu sein bzgl. Sauerstoffeintrag. Ansonsten ist das Thema absolut nicht überbewertet. Die Auswirkungen sind analytisch und sensorisch seit Jahrzehnten belegt. Wer das (bisher) nicht merkt, ist eben noch nicht sensibillisiert dafür und lebt daher entspannter.

Gruß
Andy
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