Motorquirl

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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seppo
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Motorquirl

#1

Beitrag von seppo »

Hallo Zusammen,
Als Kind von Faulheit habe ich unter Inspiration der zahlreichen Vorstellungen hier und im alten Forum ein Rührwerk gebaut. Ich hoffe es wird wiederum Nachfolgenden zur Inspiration dienen. Trickreich ist der Wellenadapter gewesen, auf Opas Drehmaschine aus einem Messingrest mehr schlecht als recht zusammen geknorzt. Das Übrige ist aber ganz gut geworden finde ich ;-). Putzen und ein echter Praxistest (mit Malz...) steht noch aus, aber Wasser kann es schon mal im Kreis bewegen. Über ein "Prallblech" ala Brauhardware denke ich noch nach, aber meine Hoffnung ist, dass die Bewegung alleine schon vor Anbrand schützt. Hat jemand vielleicht Erfahrungen ohne Prallblech?

Doch genug der Worte, lasst Bilder sprechen!
Ruerquirl_bemasst.svg.png
Ruerquirl_bemasst.svg.png (9.27 KiB) 3322 mal betrachtet
DXF der Blech-Schneide Datei, wurde super in 1 mm V2A umgewandelt
IMG_20161119_143915+.jpg
Motor und Steckernetzteil stufenweise schaltbar (300 mA, 2 .. 12 V)
IMG_20161119_142534+.jpg
Das Ende der Stahlwelle mit gebohrtem Loch wird in den Messingadapter gesteckt und mit einer M3-Schraube gesichert
IMG_20161119_142358+.jpg
Das Quirlblech wird mit Schlossschrauben an der Welle gehalten. Das nächste mal werden die Löcher mittiger und gerader (versprochen!)
IMG_20161119_142303+.jpg
Klemmung des Blechs durch die Schlossschrauben im Detail
IMG_20161119_144002+.jpg
Gesamtansicht mit Blick in den Topf. Der Quirl schwebt ca. 1 cm über dem Boden.

C&C welcome!
Pepsin
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Re: Motorquirl

#2

Beitrag von Pepsin »

Sieht gut aus! Einfach und funktionell, so soll es bei mir demnächst dann auch aussehen.

Danke fürs Teilen!
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bierfaristo
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Re: Motorquirl

#3

Beitrag von bierfaristo »

:thumbup
Sieht gut aus.
Wenn ich deine Konstruktion richtig verstehe, dann dient die M3 nicht nur der Sicherung sondern überträgt auch das Moment, d.h. wird auf Biegung belastet. Die Schraube sieht sehr nach Baumarkt aus; ich kann mir vorstellen, dass sie das nicht lange mitmacht. Auch die Schrauben des hochgebockten Motors werden auf Biegung belastet. Das Gewicht des Rührwerks scheint komplett von der Motorlagerung aufgenommen zu werden, ich weiß nicht ob sie dafür ausgelegt ist wird aber ja wohl erfolgreich häufig so gemacht.
Fühle mich oft unverstanden, bin vermutlich ein Genie.
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Beerbrouer
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Re: Motorquirl

#4

Beitrag von Beerbrouer »

Zum "Prallblech": das heißt eigentlich Stromstörer. Ich möchte es nicht missen (würde ich nicht zz. ständig Kombirasten im Thermoport fahren...). Schau z.B. mal bei Wikipedia, da ist das gut erklärt.

Gruß

Gerald
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gertstensaft
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Re: Motorquirl

#5

Beitrag von gertstensaft »

Hallo Seppo,

ich habe auch ein Rührwerk mit dem Motor, den Du verbaut hast.
Ein Netzteil mit 300mA scheint mir etwas schwach auf der Brust, ich habe 1A und bei dickeren Maischen quält sich das dann schon ganz schön. Maische ist schon was anderes als Wasser !

Auf ein Prallblech o.ä. würde ich nicht verzichten. Am besten was Schräges. sonst fährt Deine Maische zwar prima Karussell und das Anbrennen verhinderst Du schon, aber Du hast Schichtungen der Temperaturzonen. Da sind Unterschiede von mehr als 5 K zwischen oben und unten. (Hab das mal gemessen und sofort Prallbleche angebracht)

Gruß
Gert
Eigen Maisch' und Sud
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seppo
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Re: Motorquirl

#6

Beitrag von seppo »

@bierfaristo: Habe nachgedacht. Die Kraft die wirkt ist schwierig zu messen, aber eine Abschätzung ist drin: Bei ca. 20 Liter saugt der Motor im Einschaltimpuls 300 mA, danach für ca. 2 Sekunden 150 mA abfallend auf 120 mA. Bei einem Strom von 300 mA drückt der Motor über die 15 cm Radius 230 g (ca. 23 Newton) auf eine Waage. Bei einem Radius von 5 mm statt 15 cm ist die Kraft (Hebelgesetz) 30 mal Höher, so grob 690 Newton. Die Firma Würth [1] sagt über M3 Schrauben auf Scherbelastung unter 8.8er Qualität eine Belastbarkeit von 1000 Newton voraus. Der niedrige Strom wirkt quasi als Drehomomentbegrenzung... Wie das mit Maische ausschaut ist natürlich eine andere Sache.
@gerstensaft: Muss das vielleicht einfach mal austesten. Zur Not wird die M3 durch bessere Qualität ersetzt und ein Labornetzteil angeschlossen.

Danke für die Tipps mit dem Stromstörer, homogene Temperaturverteilung ist tatsächlich ein Punkt den ich noch nicht auf dem Schirm hatte.

Grüße
Seppo

[1] http://www.wuerth-industrie.de/web/medi ... n_Teil.pdf
fg100
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Re: Motorquirl

#7

Beitrag von fg100 »

bierfaristo hat geschrieben: Wenn ich deine Konstruktion richtig verstehe, dann dient die M3 nicht nur der Sicherung sondern überträgt auch das Moment, d.h. wird auf Biegung belastet. Die Schraube sieht sehr nach Baumarkt aus; ich kann mir vorstellen, dass sie das nicht lange mitmacht. Auch die Schrauben des hochgebockten Motors werden auf Biegung belastet. Das Gewicht des Rührwerks scheint komplett von der Motorlagerung aufgenommen zu werden, ich weiß nicht ob sie dafür ausgelegt ist wird aber ja wohl erfolgreich häufig so gemacht.
Ich weiß jetzt nicht ob du eine Ahnung von Festigkeitsbrechungen hast. Ich rechen das jetzt auch nicht nach, aber aus meiner Erfahrung sind da noch Unmengen an Reserven drin. Von der Festigkeit her dürfte das keine Probleme geben.
Was ich allerdings problematisch sehe ist die Höhe des Rührflügels. Bei dem geringen Durchmesser und bei 70mm bekommst du eine saubere Drehung der Maische hin. Ziel ist aber eine Durchmischung. Deshalb auf alle Fälle eine Prallblech. Und wenn wieder was gelasert wird, gehe auf 40 - 50 mm Höhe.
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seppo
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Re: Motorquirl

#8

Beitrag von seppo »

Update,
Auf euer Anraten hin habe ich Blech gekauft (4x40 mm) und mit Schraubstock und Schraubzwinge ein Stück von ca. 30 cm in Form gebogen. Als erster Iterationsschritt in Ordnung, aber ein Test mit Wasser und Haferflocken (als Marker-Partikel) hat noch nicht so richtig vertikale Durchmischung sichtbar gemacht. Ich werde bei Gelegenheit nochmal zwei komplett gerade Bleche nach unten hängen und entsprechend berichten. Ein Test mit einem Tortenheber sah da vielversprechender aus.
IMG_20161123_201222.jpg
Grüße
Seppo
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Re: Motorquirl

#9

Beitrag von seppo »

Nachdem ich die letzten Tage kaum dazu gekommen bin hier das zweite Update. Das kunstvoll gebogene Prallblech von vorher habe ich demontiert und statt dessen ein einfaches gerades Stück mit 20 cm Länge (Abstand Rührwerk - Prallblech damit ca. 3 cm) angebracht. Ich hatte ursprünglich vor zwei Stücke dran zu schrauben, aber ein einzelnes reicht vollkommen aus. Die vertikale Durchmischung ist jetzt deutlich besser (in Natura sieht man die Haferflocken und Kornflakes auch in der Mittelschicht rumschwimmen). Ich glaube so kann man das lassen :thumbup .
Stillleben im Kessel, 20 Haferflocken und 2 Kornflakes warten darauf, dass die Karusellfahrt los geht
Stillleben im Kessel, 20 Haferflocken und 2 Kornflakes warten darauf, dass die Karusellfahrt los geht
Rührwerk in Aktion, leider durch die Verwirbelungen an der Wasseroberfläche nicht so richtig gut erkennbar.
Rührwerk in Aktion, leider durch die Verwirbelungen an der Wasseroberfläche nicht so richtig gut erkennbar.
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Gasflasche
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Re: Motorquirl

#10

Beitrag von Gasflasche »

bin froh den Vergleich jetzt mal zu "sehen", sonst hätte ich es wahrscheinlich auch verbogen ;)
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