Reifung in Holzfässern

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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marsabba
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Reifung in Holzfässern

#1

Beitrag von marsabba »

Hallo allerseits,

mal ne Frage: hat irgendjemand schon Erfahrungen mit diesen Holzfässern bzw mit Reifung von Bier in Holzfässern im allgemeinen gemacht ?
http://www.faesser-shop.de/holzfaesser/ ... l-10l.html
Das besondere daran ist, dass die Firma Eder sie aus alten Bourbon-Fassdauben hergestellt hat. Man bekommt also ein relativ kleines Fass (3..30l) mit Bourbonaroma .
Ich würde so ein Fass gerne zur Reifung und Aromatisiserung von Bier verwenden, und, wenn kein Bourbonaroma mehr drin ist, evtl auch zur Brett/Sauerbier-Reifung.

Ich frage mich allerdings:
* Es heisst, dass bei so kleinen Fässern die Wanddicke zu gering ist, so dass viel Flüssigkeit verdunstet, und dadurch sehr viel Sauerstoff eingebracht wird. Ist das ein echtes Problem ?
* Meine Reifungsversuche mit Holzchips waren eher ernüchternd. DIe bei einem Hobbybrauerversand gekauften Chips (French Oak medium toast) sorgten für einen derart penetrant frischem Holzgeschmack, dass das Ergebniss kein Genuss war. Ich erhoffe mir von den "gebrauchten" Fassdauben einen wesentlich runderen geschmack. Mehr Bourbon, mehr Vanille, weniger Tannine.
* Hat jemand schon so ein Fass - speziell von diesem Hersteller - in Verwendung ?

Viele Grüße
Martin
FrankIbb
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Re: Reifung in Holzfässern

#2

Beitrag von FrankIbb »

Erfahrungen habe ich noch nicht, aber auch schon überlegt (Cognac oder Sherry Fass ist auch interessant). Ich kann Dir diesen Link noch für Umarbeiter bieten :
http://shop.fassfabrik-krogemann.de/Neue-Faesser/
Gruß,
Frank
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marsabba
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Re: Reifung in Holzfässern

#3

Beitrag von marsabba »

Oh, danke für den Link. Es gibt also noch weitere Firmen, die solche "Umarbeiter" anbieten.
Die sind sogar noch einen tick billiger.

Martin
FrankIbb
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Re: Reifung in Holzfässern

#4

Beitrag von FrankIbb »

Gerne, wanddicke ist nicht das schlimme Problem. Das Verhältnis Volumen/Holzoberfläche ist ein Problem bei kleineren Fässern. Deshalb sind die Umarbeiter besser (weniger "Holzgeschmack").
Gruß,
Frank
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kalausr
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Re: Reifung in Holzfässern

#5

Beitrag von kalausr »

Hey Martin.
Mein Fass sieht so aus:
image.jpg
Günstiger, immer frisch, Bier bekommt keine Infektion, fein dosierbar und wenn man Sauerstoff reinbekommen will, kann man es einen Tag offen stehen lassen :Bigsmile :Wink :thumbsup
LG Klaus
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marsabba
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Re: Reifung in Holzfässern

#6

Beitrag von marsabba »

Hi,
kannst du mir bei Gelegenheit mal ein paar Gramm von deinem Schredderfass mitbringen ? Dann kann ich testen, ob dein Kraut genauso grauslich schmeckt wie meins.

Aber ein echtes Fass spielt Stil-technisch trotzdem in einer ganz eigenen Liga...

Martin
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kalausr
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Re: Reifung in Holzfässern

#7

Beitrag von kalausr »

Klar und klar!
Wie kann ich es dir zukommen lassen?
Kls
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marsabba
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Re: Reifung in Holzfässern

#8

Beitrag von marsabba »

Uff, keine Ahnung.
Der nächste Stammtisch ist ja noch ein bisserl hin...
wenns dir nix ausmacht, könntest du ja ein paar Brösel in nen Briefumschlag packen und mir schicken; das Ergebnis der Bemühungen darst du natürlich auch probieren :-)

Viele Grüße
Martin
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Bierwisch
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Re: Reifung in Holzfässern

#9

Beitrag von Bierwisch »

Moin Martin,
kennst Du die Fassalternative mit dem "Tischbein" aus Eiche?

Ich habe das vor einiger Zeit in einem amerikanischen Forum (?) gesehen und den Link leider verschusselt - ein rundes langes Stück Eichenholz, vorbehandelt wie gewünscht, wird in einen Glasballon eingeführt, ragt in das Bier und verschließt oben die Öffnung.
Somit kann Flüssigkeit verdunsten und Sauerstoff hat Zutritt zum BIer. Die Oberflächenverhältnisse sind nicht so extrem, wie bei kleinen Fässern.
Bei Gelegenheit bestelle ich mir sowas mal beim Tischler meines Vertrauens und mache dann Bilder. Diese Variante ist auf jeden Fall preiswerter und einfacher zu handeln als Fasslagerung.

Gruß,
Bierwisch
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marsabba
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Re: Reifung in Holzfässern

#10

Beitrag von marsabba »

Hallo,

hört sich schräg an, könnte aber klappen.
Problematisch ist hier vielleicht, das ganze einigermassen dicht zu bekommen, ohne das das aufquellende Holz den Glasballon zersprengt.
Idealerweise soltle man statt einem Tischbein dann gleich noch eine gebrauchte Fassdaube verwenden, denn das frische Holz schmeckt einfach net.

Evtl könnte man auf diese Weise auch einem Tisch das Kippeln abgewöhnen :-)

Viele Grüße
Martin
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Re: Reifung in Holzfässern

#11

Beitrag von Honso »

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Re: Reifung in Holzfässern

#12

Beitrag von Bierwisch »

Jawoll, daher hatte ich es.

Wenn Du keine Faßdaube nehmen willst, dann koche das Holz aus (das Kochwasser wird heftig braun), notfalls auch mehrmals und flamme es nach dem Trocknen ab (Toasting). Wenn Du willst, kannst Du es dann auch noch ein paar Wochen in den Alkohol Deiner Wahl einlegen.

Gruß,
Bierwisch
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marsabba
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Re: Reifung in Holzfässern

#13

Beitrag von marsabba »

Hi,
ich bin fast so weit, das mal auszuprobieren.
Mein Schwager hat ne Drehbank, da ist so ein Holzstab schnell fertig.
Und bei der Gelegenheit kann man jagleich auch andere Holzarten testen. Kirsche wurde mich interessieren.

Martin
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Bierwisch
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Re: Reifung in Holzfässern

#14

Beitrag von Bierwisch »

Dann los - Du mußt uns über Deine Experimente aber auch berichten!
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philipp
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Re: Reifung in Holzfässern

#15

Beitrag von philipp »

Heißer Lesetipp, gerade wenn du an Brett willst:

viewtopic.php?f=26&t=1112&view=unread#unread
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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marsabba
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Re: Reifung in Holzfässern

#16

Beitrag von marsabba »

Ja, danke, hab ich schon gelesen.
Es ist wirklich schade, dass so gehaltvolle Seiten vom Netz genommen werden. Viele der Informationen habe ich aber auch in dem Tonsmeire-Buch gefunden.

Die Holzstäbe habe ich soeben beim Schwager geordert.
Der Glasballon für diese Experimente muss aber noch frei werden ... da blubbert gerade eine Brett-Nachgärung eines verunglückten Münchner Dunkel (leichter Fehlgeschmack, weil Hefe erst nach 4 Tagen ankam).

Ich werde berichten

Viele Grüße
Martin
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philipp
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Re: Reifung in Holzfässern

#17

Beitrag von philipp »

marsabba hat geschrieben: Es ist wirklich schade, dass so gehaltvolle Seiten vom Netz genommen werden. Viele der Informationen habe ich aber auch in dem Tonsmeire-Buch gefunden.
Zoomer schrieb neulich, dass die Seite nicht weg, sondern nur ein neues Zuhause habe.

Und wg. Tonsmeires Buch: Klar, der Text ist eine Quelle von Tonsmeire - so bin ich auch drauf gestoßen.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Reifung in Holzfässern

#18

Beitrag von marsabba »

Ja, und zwar genau hier:

http://hbd.org/brewery/library/LmbicJL0696.html

was würden wir ohne Google machen ???

Martin
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