Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
Antworten
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#1

Beitrag von Dietmar »

Guten Morgen,
gestern hatte ich meinen ersten Brautag mit meinem neuen Braumeister 50l. Hatte mich schon sehr gefreut, im Vorfeld schon viel durchgelesen, Tipps und Tricks und Tücken studiert, etc... Ich wollte nicht unvorbereitet meinen ersten Sud in dem neuen System machen.
Soweit, so gut. Um dem Problem der schlechten Sudhausausbeute vorzubeugen, habe ich mir natürlich auch ein solches Distanzrohr gesägt. Als erstes Bier sollte es ein normales Pilsner werden.
Morgens den Tisch bei schönstem Wetter im Car-Port aufgebaut und mit der in Speidels Packet enthaltener Malzmühle (Typ Victoria) die knapp 11,6 kg Malz geschrotet. Wie ich im Vorfeld gelesen hatte, wäre die Schrotung entscheidend um Kanalbildung und Würzefontänen beim Maischen zu vermeiden. Als Mass schien 1,8mm oder eine CD-Breite genau richtig zu sein. Da hatte ich auch schon das erste Problem: die genaue Einstellung des Mahlwerks gestaltete sich recht schwierig. Zuerst war der Abstand zu groß, sodass einzelne Körner ungemahlen durchrutschen. Darauf verringerte ich den Abstand und mir schien das Schrot Bild gut: erhaltene Spelzen und etwas Mehl.
In der Zwischenzeit erhitzte der Braumeister die 55l auf 66° Komma so dass ich mit dem Einmaischen beginnen konnte. Das untere Feinsieb habe ich wie im Forum empfohlen weggelassen und das Distanzrohr eingefügt. Das Programm fing an und die Würze stieg im Malzrohr auf. Nach ca 20 Sekunden stieg eine gewaltige Fontäne auf und saute den Braumeister auf der einen Seite außen komplett mit Würze ein. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt den Deckel noch auf um mir das Schauspiel anzuschauen. Schnell also den Deckel wieder drauf, Programm unterbrochen und überlegt, was ich tun sollte. Durch Auflegen des Deckels in einer bestimmten Position konnte ich zumindest das Maischprogramm irgendwie über die Zeit retten. In den Pumpenpausen habe ich dann auch brav das Malzrohr um 90° gedreht. Naja, dann musste ich auch jedes Mal den Deckel wieder neu justieren.
Nach dem Abmaischen hatte ich trotz allem Jodnormal erreicht und immerhin noch 11,7° Plato.

Das Hopfenkochen ging auch etwas holprig. Ich hatte gelesen, dass es ein paar Probleme mit der Temperatur der Würze geben kann, wenn man das Hopfenkochen auf "nur" 100° ablaufen ließe. Also hatte ich, wie empfohlen auf 102° Grad programmiert. Allerdings begann das Hopfenkochen schon bei 89° und da war die Würze noch nicht am wallen. Irgendwann kochte es aber richtig schön und der Rest des Hopfenkochens ging problemlos von der Hand.

Dann kam die Kühlspindel von Speidel zum Einsatz (war auch im Packet mit drin). Hier habe ich festgestellt, dass man unheimlich viel Kühlwasser benötigt, um die Würze runterzukühlen. Bei mir waren es nachher circa 240 Liter Wasser. Das ist so nicht praktikabel. Gibt es da vielleicht Tipps?

Am Ende noch der Whirlpool und rein ins Gärfass. Danach noch alles säubern. Das ging auch nicht yo einfach, wie hier im Forum beschrieben. Vielleicht hatte ich nicht genug Wasser im Braumeister, die Pumpen habe ich aufgeschraubt und mit klarem Wasser gespült, trotzdem schien nur die eine Pumpe zu funktionieren. Ich setzte das Malzrohr ein, die Gitterböden und alles, was ich während des Brauvorgangs benutzt hatte ebenfalls, füllte circa 30 Liter von dem aufgefangenen Kühlwasser zur Reinigung in den Braumeister und schaltet Heizung und Pumpen ein. Temperatur sollte 60° sein. Allerdings wurde der Wasserkreislauf nicht hergestellt, sodass nahc einiger Zeit die äußeren Heizspiralen nicht mehr unter Wasser lagen. Deshalb alles mit Hand und Spüli selbst geputzt so gut es ging und zum Trocknen draußen stehen gelassen.

Ende vom Brautag: Eine Malzmühle, die ich nicht richtig eingestellen konnte, dadurch wohl auch die Fontäne beim Maischen. Wie kann das verhindert werden, bzw. wie stellt man die Malzmühle richtig ein?
Ein ziemlich eingesauter, neuer Braumeister, der mich viel Zeit zum Saubermachen gekostet hat. Und dann noch die Frage, wie man den Braumeister sich selbst innen reinigen lassen kann. Ich kann mich erinneren, hier im Forum etwas darüber von Üelus gelesen zu haben, der das beschreibt.

Der erste Brautag war ziemlich deprimierend, vielleicht bekomme ich von der Community hier einige Tipps, wie der zweite Brauversuch besser klappt.
Benutzeravatar
SchlatzPopatz
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 892
Registriert: Freitag 26. August 2016, 20:36
Wohnort: Dresden
Kontaktdaten:

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#2

Beitrag von SchlatzPopatz »

Hallo Dietmar,
Ich habe einen 10er und einen 20er, nutze beide ohne irgendwelche Optimierungen.
Ich würde den Braumeister vielleicht einfach mal so betreiben, wie es von Speidel gedacht ist. Gerade, wenn man zum ersten Mal damit braut. Fontänen hatte ich noch nie.
Die Menge des Kühlwassers hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab:
-Fliessgeschwindgikeit
-Wassertemperatur
Du musst den Wasserhahn nicht voll aufdrehen, es reicht eigentlich ein sehr geringer Durchfluss.
Markus
Gruß aus Dresden
:Drink
Markus
Kaitzerhausbräu
Benutzeravatar
philipp
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 3415
Registriert: Freitag 17. Oktober 2014, 20:43

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#3

Beitrag von philipp »

Moin,
Dietmar hat geschrieben: Dann kam die Kühlspindel von Speidel zum Einsatz (war auch im Packet mit drin). Hier habe ich festgestellt, dass man unheimlich viel Kühlwasser benötigt, um die Würze runterzukühlen. Bei mir waren es nachher circa 240 Liter Wasser. Das ist so nicht praktikabel. Gibt es da vielleicht Tipps?
hast du den so angeschlossen, dass das Wasser die Spirale von unten nach oben durchströmt?
Es hilft, die Spirale während des Kühlens ein wenig zu bewegen.


Ansonsten: Versuche den nächsten Sud einfach mal so, wie in der Anleitung steht. Die "Optimierungen" kannst du dann immer dann bringen, wenn es dich das zu umgehende Problem wirklich wenigstens einmal gebissen hat. Du musst Routine bekommen, dein Bericht liest sich so als hättest du gleich beim ersten Mal alles richtig machen wollen - das funktioniert in den seltensten Fällen.

Von dem Fontänenproblem las ich auch schon - der Deckel sollte schon immer drauf sein - steht das nicht auch so in der Anleitung?
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
Benutzeravatar
Ernie
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 443
Registriert: Donnerstag 24. März 2016, 15:04

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#4

Beitrag von Ernie »

Moin moin,

mein Eindruck ist, Du wolltest alles perfekt machen und mit Optimierungen alle möglichen Fehler im Vorwege ausschließen.

Das ging jedoch voll nach hinten los. :puzz

Ich würde das Gerät ersteinmal so betreiben, wie der Hersteller das beschrieben hat.
Ich denke, die wissen was sie tun.

Wenn dann Probleme auftauchen würde ich mich an Speidel wenden und über Optimierungen nachdenken.

Viel Spaß beim 2. Sud.
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Benutzeravatar
barti77
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 78
Registriert: Sonntag 4. Oktober 2015, 18:54
Wohnort: Winterthur, Schweiz

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#5

Beitrag von barti77 »

Hi, ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen - versuch es erstmal ohne alle "guten Tipps" aus dem Forum. Ich habe auch schon einige versucht am BM und bin inzwischen sehr überzeugt, dass viel Tuningmassnahmen oft nur bei extremen Batches (z.B. Grosse Malz Menge) etwas bringen. Also meine Empfehlung: Versuch mal mit einer Fühllehre die Mühle auf 1.4mm ein zustellen. Dann den BM mit allen Sieben, so wie Speidel es vorsieht, verwenden.......Würde mich freuen zu hören wie das funktioniert......😎
Benutzeravatar
Ruthard
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 7475
Registriert: Sonntag 26. Februar 2012, 21:07
Kontaktdaten:

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#6

Beitrag von Ruthard »

Ich setzte das Malzrohr ein, die Gitterböden und alles, was ich während des Brauvorgangs benutzt hatte ebenfalls, füllte circa 30 Liter von dem aufgefangenen Kühlwasser zur Reinigung in den Braumeister und schaltet Heizung und Pumpen ein. Temperatur sollte 60° sein. Allerdings wurde der Wasserkreislauf nicht hergestellt, sodass nahc einiger Zeit die äußeren Heizspiralen nicht mehr unter Wasser lagen.
Damit die Heizspiralen bedeckt bleiben, braucht der BM50 bei eingesetztem Malzrohr mindestens 52 Liter Flüssigkeit. Deshalb solche Spielchen besser ohne Malzrohr betreiben. 30 Liter Wasser reichen dicke zum Reinigen und benötigen zum Aufheizen weniger Energie als die 52+. Mit einer Bürste zusätzlich muss man sowieso ran, der BM cipt sich leider nicht selbst.
Auch beim Aufheizen des Einmaischwassers sollte man das Malzrohr weglassen. Ich habe leider schon gesehen, wie sich Leute ihren flammneuen BM zerstört haben, weil das Malzrohr schon drin war.

Cheers, Ruthard
Manchmal braucht es nicht viel für einen guten Tag, ein kühles Bier und 5 Millionen EuroBild
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#7

Beitrag von Dietmar »

Vielen Dank für die Antworten.
Ja, anscheinend habe ich mich in der Wartezeit zu intensiv mit dem Thema beschäftigt und wollte dann alles auf Einmal richtig machen. Die einzelnen Features des Braumeister haben mich aber auch wirklich angefixt nach der Einkocher-Zeit.
Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht als nächstes Bier ein Kit von Speidel ausprobieren sollte. Dann gabe ich auch einen optischen und habtischen Eindruck von der richtigen Schrotung des Malzes.
Benutzeravatar
Kurzhauber
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 187
Registriert: Donnerstag 31. Dezember 2015, 02:44
Wohnort: Herford
Kontaktdaten:

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#8

Beitrag von Kurzhauber »

Ich fange das Kühlwasser immer auf und verwende es dann anschliessend zum Reinigen. Brauche zum runterkühlen des BM20 vielleicht 50l kaltes Wasser, mache immer meine Messbecher und den NG-Heizer voll.

Hatte noch nie Kanalbildung oder Fontänen mit der MattMill.

Gruss, Bruno
Dr.Edelherb

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#9

Beitrag von Dr.Edelherb »

Sers Dietmar,

ich habe den BM20+ (mit Doppelmantel) und brauche zum kühlen (mit laufenden Pumpen) von ca. 92°C (10 Min Nachisomerisierung) - 20°C ca. 140 - 150 L Wasser.
Bei einer Kühlspirale sollte das etwas geringer ausfallen, durch Bewegung im BM kühlt man deutlich effektiver, da du aber den BM 50 hast kann ich dir leider nicht sagen ob 240L normal oder zuviel sind.

Was die Fontänen angeht..
Ich hatte in letzter Zeit massive Probleme deswegen, wollte auch ehrlichgesagt nicht glauben das meine Malzmühle allein daran Schuld sein soll.
Seit ich aber eine andere besitze hat sich das Problem tatsächlich erledigt.
Die Victoria von Speidel liegt hier übrigens auchnoch rum.. Kann nichts zu der Mühle sagen, hatte bisher immer nur 2 Walzen Mühlen und die Victoria kam mir derart "billig" vor in ihrer Gusseisenausführung das ich sie bisher nicht benutzt hab und nurnoch als "allerletztes" Mittel bei weiter andauernter Kanalbildung zum Einsatz gebracht hätte.
Ein Einstellen der Mühle mit Fühlerlehre oder CD dürfte unmöglich sein.
Du kannst nur das Schrotbild begutachten und entsprechend verstellen.

Was die "Tuning" Maßnahmen angeht.. Ich hatte sowohl Distanzrohr als auch geänderte Siebe (Bacbrewing) usw., das Problem wurde dadurch keinesfalls entschärft, ganz im Gegenteil, wenn man sowieso schon Probleme mit Kanalbildung hat, verstärkt ein Distanzrohr das ganze noch.

Ich hatte auch ein längeres Gespräch mit Herrn Leukart von Speidel, der mir versicherte,das die Kanalbildung ausschließlich Schrotabhängig ist und in in internen Testversuchen keinerlei Vorteil vom weglassen diverserer Feinsiebe oder Benutzen eines Distanzrohrs festgestellt werden konnten.

Nachdem ich nun die Mattmill Kompakt inkl. 70 U/min Motor besitze habe ich kein Problem mehr mit Kanalbildung und ich hoffe das bleibt auch so.

Was die Reinigung des BM angeht, man könnte meinen du hast irgendwo gelesen es gibt eine art "Reinigungsprogramm" und alles geht von alleine.. Das gibts aber nicht ;)
Da ist Handarbeit angesagt.
Ich Gieße immer ca. 7-8L Wasser (Heizspiralen bedecken) nach dem Abfüllen nach und erledige erstmal die anderen "Arbeiten".
Nach ca. 20 Minuten kommt dann der BM dran.
Das übliche Reinigen mit Schwamm / Bürsten und mehrmaligem Nachspülen, dabei immerwieder den Wasserstrahl in Pumpenein-/ und ausgang um auch da alles rauszuspülen.
Danach 10L Wasser und 50g Halapur bei 70°C ca. 30 Minuten durchpumpen lassen.
Zuletzt noch die Pumpe aufschrauben und reinigen. (Natürlich alles gut nachspülen vorher um sämtliche Chlorhaltigen Mittel zu entfernen).
Den Hahn alle 3-5 Brauvorgänge mal abschrauben, da setzt sich braunes Zeug fest.

Da du ja scheinbar auf "Zubehör" stehst und alles optimieren willst, hier meine 2 Empfehlungen für den BM:

- Der "Whirlpoolandreher" von Bacbrewing.
Dazu brauchst du allerdings ne extrem langsam drehende Bohrmaschine / Akkuschrauber. Mein erster Versuch war Youtube Reif...
Seit ich das Teil benutze bekomme ich auch nen halbwegs vernünftigen Whirlpool im BM hin, vorher (mit Maischepaddel andrehen) war das einfach nur ne grün/braune Suppe die sich nicht vernünftig abgesetzt hat.

- Der Hopfensieb vom Grainfather
Der hat 800er Maschenweite, da geht zwar einiges durch, ist aber wesentlich effektiver als die üblichen 150er - 200er, weil der Hopfen beim Kochen ordentlich umspült wird und am Ende auch die IBU stimmen und nicht wie bei den zu feinmaschigen, der Hopfen nicht ordentlich zum Einsatz kommt.
Obendrein passt der Sieb wie ausgemessen zwischen Gewindestange (Mitte) und Aussenwand, obendrein tief genug um auch bei etwas weniger Liter ausreichend in der Würze zu sein.

Edit: Du hast ja den BM50, da bin ich mir dann nicht sicher, beim 20er passt er aber perfekt.
Benutzeravatar
Tozzi
Moderator
Moderator
Beiträge: 4768
Registriert: Montag 22. Februar 2016, 23:17
Wohnort: Fasano (BR) - Puglia - IT

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#10

Beitrag von Tozzi »

Öha! :Shocked
Ich bekomme ja auch demnächst einen BM50 und hatte mich schon durch die diversen Threads (inkl. altes Forum) gewühlt.
Der Faden hier kommt wie gerufen.
Dass ich eine MattMill Klassik habe, die offenbar tatsächlich wenig Probleme mit dem BM verursacht, beruhigt mich schon mal.
Die Schrotung im Zusammenhang mit Fontänenbildung zieht sich ja wie ein roter Faden durch alle BM Themen.
Distanzrohr usw. lasse ich dann wohl auch erst mal sein.
Dr.Edelherb hat geschrieben: Sonntag 11. Juni 2017, 23:15Der Hopfensieb vom Grainfather
Dem kann ich mich nur anschließen. Der leistet mir auch mit dem Grainfather hervorragende Dienste.
Klar, er hält nicht alles ab, soll er auch gar nicht. Aber Partikel, die irgendwas verstopfen könnten, gelangen definitiv nicht durch.
Dafür wird aber der Hopfen prima durchgespült.
Sehr schön, dass ich den auch mit dem BM verwenden kann, das freut mich jetzt gerade.
Ist wirklich empfehlenswert, das Teil. Wenn auch leider etwas teuer.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
Scheibelhund
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 533
Registriert: Mittwoch 22. Oktober 2014, 01:11

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#11

Beitrag von Scheibelhund »

Ich hab zwar zwei BM 200 aber letztendlich ist es das Gleiche wie beim 50er in groß.

Meine Erfahrung mit der Kanalbildung;

Gleich beim ersten Sud schoß eine Fontäne bis an die Decke: Grund war viel zu feine Schrotung (auf Rat eines Fachmanns, der aber noch nie eine Malzrohranlage gesehen hatte).

Nach über 260 Suden ist die Malzmühle seit ewiger Zeit in der gleichen Stellung und die Kanalbildung taucht sporadisch auf. Mal monatelang fast gar nicht und dann fast bei jedem Sud. Offenbar liegt es auch an der verwendeten Malzcharge. Was unverzeihlich ist, beim Einrühren des Malzes faul zu sein.

Was außer dem Umrühren hilft, ist die Pumpe nicht zu stark einzustellen. Das ist letztlich eine Gefühlssache. Wenn dann wirklich mal eine Fontäune hochkommt, dann vielleicht ein paar Zentimeter und der Schaden hält sich in Grenzen. Der BM ist eben kein narrensicherer Automat. Man sollte einfach alle halbe Stunde mal einen Blick drüber werfen.

Zum Kühlwasser: Ich kühle bis ca 50 ° C mit dem Whirlpool und brauche hier für einen BM 200 ca 150 Liter. Die weitere Kühlung auf Anstelltemperatur erfolgt mit dem Kühlaggregat. Hier würde die benötigte Wassermenge stark ansteigen.

Zum säubern nehme ich eine Bürste und entferne die Krusten auf den Heizstäben grob. Wenn sich nach vielen Suden größere Krusten angesammelt haben kann man die mit Lauge aufweichen und nochmal bürsten oder die Heizstäbe ohne Wasser aufheizen. Dann platzt alles wie von Geisterhand ab, sollte aber nicht in die Rohre oder Pumpe gelangen. Aber vorsichtig, nicht bis alles glüht, alles auf eigene Gefahr.

Wenn irgendwelchen braunen Beläge zurückbleiben stört mich das nicht und stört auch nicht bei der Bierqualität. Manch einer mag das anders sehen, wie ein Kollege bei Stuttgart, der seinen BM nach dem Brauen in einen fabriekneuen Zustand versetzt. Jeder muß seinen persönlichen Punkt finden, was er an Zeit fürs Schrubben investieren will. Aber wir wollen doch alle wirtschatlich arbeiten.
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#12

Beitrag von Dietmar »

Hallo Üelu, vielen Dank für Deine Antwort. Ich habe auch festgestellt, dass nach circa 100 Liter Kühlwasser das durchgepumpte Wasser wieder genauso kalt herauskam wie es hereinging. Da habe ich mir ehrlich gesagt die Frage gestellt, ob man nicht mit einer Pumpe einen Kreislauf herstellen und somit das kostbare Trinkwasser nicht sparen kann. Die Pumpen haben sich bei 89 Grad von selbst abgestellt und ich habe mich nicht getraut, sie manuell wieder zu starten.
Hatte auch eben ein interessantes Telefonat mit Speidel: Bei der Victoria Mühle sind die zwei Stellschrauben an der Seite wichtig für die Einstellung der Schrotung. Kann vielleicht jemand ein Foto von seinem geschroteten Malz hier veröffentlichen? Ich war mir anfangs sehr sicher, dass ich die richtige Schrotung hatte (und dann kam die Fontäne).
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#13

Beitrag von Dietmar »

Also, ich sitze mit einer Handmalzmühle immer noch und versuche diese irgendwie einzustellen. Dieses Problem schien schonmal diskutiert worden zu sein: http://hobbybrauer.de/modules.php?name= ... d&tid=7684
Allerdings kann ich keine Lösung für mein Problem finden. Wenn ich die zwei Stellschrauben an den Seiten richtig fest anziehe, bewegt sich in der Mühle Garnichts mehr. Auch macht das Lockern/Anziehen der großen Mittelschraube keinerlei Unterschied, da ist keine Feder drin, sondern nur eine Metallkugel und ein kleiner Federring, der nicht wirklich viel Spiel hat. Wenn ich den Mahlabstand über die beiden seitlichen Schrauben einstellen möchte, wird das ganze Gerät ziemlich wackelig. Außerdem müsste man ja die Einstellung nach jedem Auseinandernehmen/Reinigen wieder Schritt für Schritt wiederholen. Ich versuche es mal mit Distanzscheiben zwischen den seitlichen Muttern...
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#14

Beitrag von Dietmar »

Ohjeh, ich spamme. Also, anscheinend ist dieser kleine Federring das Problem, der hat sich immer wieder verhakt und verhindert, dass beim Lösen der zentralen, großen Schraube das Mahlwerk wieder auseinander ging. Den habe ich (aus Versehen) rausgenommen und nun lassen sich auch die beiden Mahlplatten bei festgezogenen äußeren Flügelschrauben durch Drehen der großen, mittleren Schraube auseinander und zusammendrehen. Mal gespannt, ob sich damit das Problem der Würzefontänen auch löst.
akacpn
Neuling
Neuling
Beiträge: 4
Registriert: Montag 27. März 2017, 14:47

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#15

Beitrag von akacpn »

Hallo Dietmar

Bez. Kühlung: Es wurde weiter oben schon mal erwähnt. Das Kaltwasser muss von unten nach oben fliessen. Umgekehrt brauchts Du unendlich viel Wasser. Wenn ich mich nicht irre, kann die Pumpe ab 80 oder 85 Grad manuell aktiviert werden.

Gruss
Alex
Dietmar
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 37
Registriert: Sonntag 12. März 2017, 12:16

Re: Erste Erfahrung mit dem Braumeister 50 L

#16

Beitrag von Dietmar »

So, vor circa einer Woche habe ich den zweiten Sud auf meinem Braumeister gebraut, und zwar das Bavaria Mandarina auf der Braumeister-Seite. Das Malz habe ich diesmal gröber geschrotet (diesmal wohl zu grob, kam nach dem Abmaischen gerade mal auf 10° Plato, auch habe ich den Braumeister nach Speidels Vorgaben betrieben und siehe da, das Maischen ging ganz problemlos, konnte zwischendurch sogar noch den Rasen mähen.
Hopfenkochen war auch okay und das Würzekühlen ging mit den Tipps auch besser. Hierzu nochmals vielen Dank für die guten Tipps.
Das Reinigen habe ich nach dem Entfernen des Grobschmutzes mit Hilfe des Gartenschlauchs auch gut hinbekommen: 55 Liter vom aufgefangenen Kühlwasser mit Halapur MP 15 Minuten vei 60° C und eingeschalteten Pumpen im Braumeister lassen. Innen glänzt er wie neu. Hier auch noch mal vielen Dank für die Tipps!
Der zweite Sud war bereits viel entspannter,der Braumeister nimmt viel (Mess-)Arbeit ab und dienächsten Sude werden garantiert immer besser.
Antworten