Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

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Morgenkröte
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Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#1

Beitrag von Morgenkröte »

Guten Morgen,
ich habe vor wenigen Tagen meinen Grainfather eingeweiht und war total begeistert bis zu dem Punkt, an dem nach dem Läutern nicht auf Kochtemperatur aufgeheizt, sondern die Temperatur lediglich gehalten wurde. Das Display zeigte die ganzer Zeit über die Zieltemperatur 100° und 100% Heat, aber es tat sich nix.
Nach einigen Abbrüchen und Umstieg auf manuelle Steuerung (vorher Brausession in der App) ging die Temperatur dann nach ca. einer Stunde Verzögerung ganz langsam rauf und wurde dann später treu am Kochen gehalten. Das hat mich Nerven gekostet, ich sah meinen ersten Sud schon im Gully.

Wäre toll, wenn jemand mit GF-Erfahrung einen Tipp hätte, woran es gelegen haben könnte. Noch ein Paar Infos und Beobachtungen, die vielleicht zur Klärung beitragen könnten:

Nach dem Umpumpen in das Gärfass erschien am Boden auf dem Heizelement ein großer angebrannter Fleck.
Ich habe die 35l Brauwasser bei einer Restalkalität von 11,3°dH mit ca. 2g CaO vorbehandelt. Im Nachgussheizer hatte ich hinterher auf der Heizfläche einen (kalkigen?) Belag, der recht schwer zu entfernen ist. Ist es möglich, dass das im GF auch so entstanden ist und sich dann daran so einiges festgekrallt hat und angebrannt ist? Muss ich nach dem Einsatz von CaO erst irgendwelche ausgefällten Reste aus dem Wasser entfernen?
Ich habe nach dem Abmaischen in die Vorderwürze Hopfenpellets geworfen. Können die in diesem frühen Stadium leicht anbrennen?

Das Malz (für ein Weizenbier) habe ich ich mit der MattMill Student 1,3mm gemahlen. Sah gut aus, es waren aber schon noch Mehlanteile da. Dann habe ich sorgfältig auf 43° eingemaischt. Der Sud lief über den gesamten Maischvorgang auch durch den Überlauf. Beim Hochziehen des Malzrohres lief die Würze nur sehr langsam ab. Auch das Läutern ging so langsam, dass ich das obere Lochblech abgenommen und tief im Brei gerührt habe, um den Vorgang zu beschleunigen.
Bisher las ich immer nur, dass das Läutern beim GF zu schnell ging. Bei mir ging es zu langsam.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass die Sicherung geflogen ist, der Schalter unten am Kessel war immer an und leuchtete. Natürlich habe ich in meiner Not trotzdem versucht, die Sicherung unterm GF reinzudrücken, ich hatte aber nicht den Eindruck, dass die raus war. Würde dann der Schalter überhaupt noch leuchten?
Da ich beim Kochen immer mit dem Maischepaddel über den Boden gekratzt habe und von Anfang an einen Bodensatz gespürt habe, gehe ich davon aus, dass der Fleck schon beim Maischen entstanden ist.

Die Sudhausausbeute lag bei 58%. Nicht toll, aber auch kein Ausreißer, oder? Zeigt mir jedenfalls, dass eigentlich alles ordentlich verlaufen ist, bis auf die einstündige Zusatz-Zwangsrast bei ca. 72°, die mich in Panik verstetz hat.

Hoffentlich findet jemand einen Ansatzpunkt, damit ich meinen zweiten Sud ´angstfrei´ angehen kann.

Gruß von
Bendix
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chaos-black
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Re: Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#2

Beitrag von chaos-black »

Moin Bendix,
dass die Temperatur sich eine Stunde lang nicht ändert während er 100% heizt kommt mir sehr koimisch vor. Ein paar Möglichkeiten die mir einfallen:
  • Wie warm waren die Nachgüsse? Wenn sie kalt wären, wär das ne Erklärung.
  • Wie war die Umgebungstemperatur? Ich hab am Wochenende draußen gebraut und mir ist aufgefallen, dass es da - trotz vergleichsweise hoher Temperaturen und gutem Wetter - deutlich länger zum Hochheizen braucht. Und ich habe den Graincoat als Extra-Isolierung dran.
  • Hast du vlt den Schalter am Fuß des Grainfathers betätigt? (Damit meine ich nicht den Sicherungsschalter auf der Unterseite) Bei alten Geräten heißen die Positionen "Mash" und "Normal", in ersterer Position ist das Element dann so gedrosselt dass es Temperaturen besser hält ohne drüber zu heizen.
  • Womöglich war die Heizplatte da schon belegt und konnte nicht so gut heizen - dass sich dabei die Temperatur in einer Stunde kein Grad bewegt ist aber dennoch merkwürdig
Dass immer mal was oben durchs Durchlaufrohr fließt ist an sich nicht schlimm - doof ist es nur, wenn so Krümelchen und Mehlreste den Weg am Malzkorb vorbei zu Heizplatte finden. Um dem vorzubeugen lege ich bei mir ein Edelstahlteesieb verkehrtherum darüber. Meistens hängt da auch fast nichts dran, aber vielleicht kann ja schon diese Kleinigkeit den Unterschied machen.
Mit Vorderwürzehopfen hatte ich auch noch kleine Probleme - vielleicht hängt das aber auch an der Menge? Beim Grainfather wirft man den Hopfen ja nie in eine komplett leere Pfanne, aber vielleicht hilft es den VWH einmal ordentlich umzurühren? Dazu bräuchtest du dann nen Eimer in dem du den Malzkorb für die kurze Zeit zwischenlagern kannst.

Ich hoffe da ist was hilfreiches dabei!

Beste Grüße,
Alex
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Re: Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#3

Beitrag von Morgenkröte »

Danke Alex,
ich glaube, es wird wohl eine Mischung aus den Faktoren sein, die du angesprochen hast. Der Nachguss war möglicherweise ein paar Grad zu kühl und tatsächlich war es bei moderaten Temperaturen etwas windig. Ich habe dann eine gerollte Isomatte um den GF gestellt, was sicher hinterher etwas gebracht hat.
Mein Grainfather hat unten nur einen Ein-/Ausschalter, das Umschalten von Heizen auf Rast macht offensichtlich die Steuereinheit. Die Anleitung ist da sehr knapp gehalten.
Ja, die Heizplatte war früh verschmutzt, war bereits vor dem Kochen verschmutzt. Das habe ich beim Umrühren bemerkt.

Überhaupt: Wie bekomme ich den Boden wieder sauber. Habe schon allerlei probiert. Gibt es da was Spezielles?
Gruß von
Bendix
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Re: Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#4

Beitrag von PPGauer »

Hallo,

ich mache wenn was fest sitz damit sauber:
https://www.amazon.de/BAR-KEEPERS-FRIEN ... B00BLKGJ2G
geht echt gut.
Grüße,
Patrick

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Re: Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#5

Beitrag von Bumbel »

So was ähnliches ist mir auch mal passiert. Ich hatte es besser gewusst als der GF und bei 45° eingemaischt. Dann wollte ich auf 65° hochfahren und musste fesstellen, daß die Temperatur nur noch gehalten wurde. Daraufhin den Resetknopf gedrückt, was die Heizung wieder anwarf um kurz danach wieder einzufrieren. Habe den Sud dann umgeschüttet und hatte einen riesigen schwarz verbrannten Placken am Boden. Nachdem ich den weggemacht hatte funktionierte alles wieder tadelllos. Ich gehe davon aus, daß durch den verbrannten Schmodder die Heizung in einen Sicherheitsmodus geschaltet hat um eine Überlastung zu verhindern. Lag wohl am Einmaischen bei 45° und dann hochfahren auf 65°. Fragt nicht was mich da geritten hat. Passiert mir nicht mehr.
Reinigen tue ich mit Spülmaschinenpulver und Stahlwolle.
Mein bisher einziges Weizen hat auch ewig geläutert.
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Re: Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#6

Beitrag von Morgenkröte »

Aber was ist den am Einmaischen bei 45°, also recht niedriger Temperatur schlimm. Der GF tut ja das, was ich ins Rezept schreibe. Es wird besonders bei einigen Weizenbierrezepten empfohlen.
Was hat das denn deiner Meinung nach ausgelöst? Konntest du dem Problem auf den Grund gehen?

Danke für die Reinigungstipps!
Bendix
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Re: Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#7

Beitrag von chaos-black »

Also die Temperatur zum Einmaischen sollte doch kein Problem sein, ich hab auch schonmal mit 40°C eingemaischt im Grainfather. Das war auch ein Weizen.
Ich reinige meinen mit PBW. Wenn es verschmutzter ist einfach länger dran lassen bis es einfach abgeht. Aber dann hab ich auch noch keinen verbrannten Placken am Boden gehabt, damit dauerts vlt noch länger. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass für den Fall das PBW über Nacht drauf gelassen wurde.

Beste Grüße,
Alex
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Re: Grainfather legt Pause ein - Sud beinahe versaut

#8

Beitrag von Bumbel »

Ich kann mir vorstellen, daß aufgrund des festgebrannten Schmodders die Hitze der Heizung nicht mehr vernünftig abgegeben werden kann und eine Abschaltung stattfindet um die Heizung nicht zu überlasten. Zumindest habe ich das damals so für mich geschlussfolgert. ob's stimmt? Keine Ahnung.
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