Läuterpumpe für 50 Liter-Anlage gesucht

[JanN]

Moin zusammen,

bevor die Frage kommt, ich habe mich irgendwann im alten Forum schonmal vorgestellt, daher jetzt nur noch mal kurz: ich bin Jan, ursprünglich aus Hamburg, jetzt im östlichen, Schleswig-Holsteinischen Speckgürtel lebend.

Zur Hobbybrauerei habe ich ursprünglich über einen Braukurs gefunden, den mir meine Frau mal zum Geburtstag geschenkt hat. Wie wohl die meisten bin ich dann in der Einkocher-Klasse eingestiegen.

Da mich Familie und Job doch stark fordern, stelle ich momentan um.

Für kleine Sude bin ich auf eine all-in-one-Lösung gegangen und habe mir den Brewster Beacon angeschafft. Parallel baue ich mir aktuell eine 50 Liter-Anlage auf.

In meinem Brauraum finden sich aktuell: der Brewster, eine große Edelstahlwanne (zwecks Arbeiten mit Flüssigkeit, wie Abfüllen, Reinigen, Flaschen-waschen usw), ein großer Gewerbe-Tiefkühlschrank, in dem - über einen Inkbird gesteuert - die Gährung in zwei Edelstahl-ZGS von Statten gehen soll, ein modifizierter Sivercrest-Einkocher für die Nachgussbereitung und ein Thermoport, der zum Läutern dienen wird.

Dazu wird der Expert-Kessel von Brewpadanga kommen, in dem gemaischt und gekocht wird. Geheizt wird der Pott über eine manuelle Hendi 3,5, welche mittels der Zabo-Raspberry-Lösung über Funksteckdosen gesteuert werden soll.

Für ein Rührwerk habe ich mich noch nicht abschließend entschieden, da überlege ich noch, welches es werden soll.

Den Läutergrant habe ich heute bei Amihopfen geordert und damit komme ich zu meiner eigentlichen Frage: bisher hatte ich zum Umpumpen aus dem Grant in den Kessel die Rover Novax 20 vorgesehen, frage mich aber, ob die von der Fördermenge her nicht gnadenlos überdimensioniert wäre? Oder ist das relativ egal?

Mittelfristig soll die Pumpe dann über einen Schwimmerschalter im Läutergrant gesteuert werden.

Passt der Plan so oder würdet Ihr mir eine andere Pumpe (wenn ja welche) empfehlen?

Wenn ich fertig bin, stelle ich die komplette Anlage auf Ikea-Knoxhult-Küchenzeilenbasis gern vor


Danke und beste Grüße,

Jan

[matschie]

Klingt finde ich schlüssig! Ist bei mit sehr ähnlich.

Als Pumpe setze ich so eine ein: https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 2410386614, das klappt sehr gut.

[klostersander]

Hallo Jan,

in meiner Anlage läuft nach dem Läutergrant eine Rover Pumpe (Novax 10 OIL) mit Viton Dichtungen. Auf voller Geschwindigkeit fördert sie natürlich zu viel. Ich regele sie über einen Frequenzumformer. Bin sehr zufrieden.

Gruß Matze

[JanN]

Moin!

Danke für die Tipps!

Als Pumpe setze ich so eine ein: https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 2410386614, das klappt sehr gut.

Das Teil habe ich nun mal geordert. Dazu noch eine Frage, @matschie : durch was für einen Schlauch führst Du die geläuterte Würze in den Kochpott? Vermutlich wird ein 1/2 Zoll Schlauch (13mm Innendurchmesser) - welcher mein Favorit wäre - wohl etwas zu groß sein, oder? Ich frage mich, ob die Pumpe da genug Druck aufbaut, um die Würze ca 110 cm nach oben zu pumpen...

Nochmal Danke und Gruß


Jan

[Bierjunge]

Vermutlich wird ein 1/2 Zoll Schlauch (13mm Innendurchmesser) - welcher mein Favorit wäre - wohl etwas zu groß sein, oder? Ich frage mich, ob die Pumpe da genug Druck aufbaut, um die Würze ca 110 cm nach oben zu pumpen...

Für den zu überwindenden hydrostatischen Druck ist nur der Höhenunterschied, nicht der Schlauchdurchmesser maßgeblich. Ob Dein Schlauch jetzt 3 mm, 3 cm oder 3 Meter Durchmesser hat - der hydrostatische Druck ist der selbe.
Es addiert sich natürlich noch der Strömungswiderstand, und der ist bei einem weiten Schlauch geringer, d.h. die Pumpe täte sich sogar leichter.

Moritz

[mavro]

ich nehme 1/2 Zoll von Pumpe zu Kochpott

[matschie]

Vermutlich wird ein 1/2 Zoll Schlauch (13mm Innendurchmesser) - welcher mein Favorit wäre - wohl etwas zu groß sein, oder? Ich frage mich, ob die Pumpe da genug Druck aufbaut, um die Würze ca 110 cm nach oben zu pumpen...

Für den zu überwindenden hydrostatischen Druck ist nur der Höhenunterschied, nicht der Schlauchdurchmesser maßgeblich. Ob Dein Schlauch jetzt 3 mm, 3 cm oder 3 Meter Durchmesser hat - der hydrostatische Druck ist der selbe.
Es addiert sich natürlich noch der Strömungswiderstand, und der ist bei einem weiten Schlauch geringer, d.h. die Pumpe täte sich sogar leichter.

Moritz

Du hast aber noch die Pumpenkennlinie vergessen - für den Hydrostatischen Druck ist es zwar irrelevant, aber bei größerem Schlauchdurchmesser muss gleichzeitig auch mehr gefördert werden, und je mehr Durchfluss desto weniger Druck, oder habe ich einen Denkfehler?

Edit: Ich habe glaube ich etwas weniger als 1/2", er geht zumindest sehr schwer über die 1/2" Tüllen drüber und hält auch ohne Klemme Bombenfest. Ich pumpe damit ebenfalls ca. 1m hoch.

[DevilsHole82]

Was macht diese "Spielzeugpumpe" eigentlich wenn mal ein paar Malzkörner oder Spelzen in der Vorderwürze sind?

[Bierjunge]

Du hast aber noch die Pumpenkennlinie vergessen - für den Hydrostatischen Druck ist es zwar irrelevant, aber bei größerem Schlauchdurchmesser muss gleichzeitig auch mehr gefördert werden, und je mehr Durchfluss desto weniger Druck, oder habe ich einen Denkfehler?

Wieso muss?
Es wird sich ein Gleichgewichtszustand einstellen, aus (Volumenstrom-abhängigem) Pumpendruck auf der einen Seite und hydrostatischem sowie hydrodynamischem Gegendruck auf der anderen Seite.
Mache ich den Schlauch weiter, verringert sich der hydrodynamische Gegendruck, ich wandere also auf der Pumpenkennlinie ein bisserl nach rechts, und es fließt mehr Volumenstrom. Fein. Das heißt aber doch nicht, dass ich jetzt nimmer den Höhenunterschied hochkäme. Sondern sogar umso besser, es fließt ja jetzt mehr.

Moritz

[matschie]

Es wird sich ein Gleichgewichtszustand einstellen, aus (Volumenstrom-abhängigem) Pumpendruck auf der einen Seite und hydrostatischem sowie hydrodynamischem Gegendruck auf der anderen Seite.
Mache ich den Schlauch weiter, verringert sich der hydrodynamische Gegendruck, ich wandere also auf der Pumpenkennlinie ein bisserl nach rechts, und es fließt mehr Volumenstrom. Fein. Das heißt aber doch nicht, dass ich jetzt nimmer den Höhenunterschied hochkäme. Sondern sogar umso besser, es fließt ja jetzt mehr.

Okay, dann hatte ich einen Denkfehler, danke.

Was macht diese "Spielzeugpumpe" eigentlich wenn mal ein paar Malzkörner oder Spelzen in der Vorderwürze sind?

Bislang? Weiterpumpen

Ich habe damit bislang auch nur aus dem Läutergrant gepumpt, da waren natürlich hin- und wieder auch mal verirrte Spelzen drin, das hat die Pumpe aber nicht weiter gestört, warum auch?

Maische pumpen würde ich damit jetzt nicht, aber da braucht es eh ganz andere Kaliber.

[DevilsHole82]

Das Pumpenrad wirkt auf den Bildern etwas klein. Beim Fördern von Flüssigkeiten mit potentiellen Festkörpern (Körner, Spelzen, evtl. Steine, etc.) würde ich auf was Größeres aus Metall setzen.

Die Rotek Pumpe kann man übrigens prima zum Umwälzen von stark sedimentierender Hefe im Gärbehälter verwenden.

[matschie]

Die Rotek Pumpe kann man übrigens prima zum Umwälzen von stark sedimentierender Hefe im Gärbehälter verwenden.

Wie muss ich mir das denn vorstellen? z.B. beim Chronical durch den Probenhahn raus und durch das Trubventil wieder rein?

[DevilsHole82]

Die praktische Umsetzung ist natürlich davon abhängig was für einen Gärbehälter man verwendet. Bei den gängigen Gäreimern mit flachem Boden kann man sie einfach im Sud "versenken".
Die Anschlüsse vom Chronical kenn ich nicht. Ich würde irgendwo im Konus absaugen und weiter oben, unterhalb der Oberfläche einlaufen lassen.

[matschie]

Hmm, ich hätte jetzt genau andersrum gedacht, da die Hefe ja unten sedimentiert, wenn man von der Konusspitze aus "reindrückt" wirbelt man die Hefe ja ganz gut auf.

Naja, das Problem hatte ich noch nicht, aber ich werde die Lösung dafür schonmal im Hinterkopf behalten :)

[DevilsHole82]

Das Problem wird häufig bei der Wyeast #1968 London ESB genannt -> hier

[JanN]

Moin,

Danke für die Antworten. Na dann werde ich mal testen, ob die Spielzeugpumpe das mit nem 1/2 Zoll Schlauch hinbekommt...


Gruß Jan