Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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Ijanto
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Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#1

Beitrag von Ijanto »

Huhu ...

ich bin auf der Suche nach einem sinnvolleren Probenehmer den ich in den Kunstoff Gärbehälter bauen kann.
Die Kugelhähne aus Kunststoff sind ja eher Dreckfänger. Generell sind Kugelhähne, auch ES, nicht das wahre im Kaltbereich.

Amtliche Probenehmer die ich sonst beziehen kann sind zu groß und zu schwer für die Behälter. So etwas lohnt sich immer erst im Edelstahltankbereich.
Am liebsten wäre mir ein aseptischer Probenehmer aber man kann ja auch auf dem Teppisch bleiben. Spülanschluss muss jetzt nicht unbedingt vorhanden sein aber wäre natürlich auch cool ;-) Gibts auch glaube ich nicht in mit den kleinen Abmessungen und es macht nicht viel Sinn das 4-fache für den Hahn auszugeben als was der Behälter selbst kostet.

Probenahme von oben ist sicherlich möglich aber ich hätte es gern komfortabler um einen detailierten Gärverlauf protokollieren zu können.
Ich weiß gleich kommt wieder "Lass einfach zu und warte ab" ... damit haben ja auch alle recht. Aber schön wäre es trotzdem in gleichbleibendem Zyklus eine Probe zum Extraktmessen zu bekommen und da kam mir die Idee eines vernünftigen Anschlusses.

Hat die Idee auch schon jemand verfolgt und einen guten Hahn in Verwendung ?
Um "Wie sinnvoll oder notwendig das ist" soll es hier bitte nicht gehen. :-)

Gruß Tobi
bwanapombe
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#2

Beitrag von bwanapombe »

Hallo Tobi,

um welchen Gärbehälter handelt es sich? Und wie groß sollen die Proben sein?

Dirk
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Ijanto
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#3

Beitrag von Ijanto »

Hi Dirk,

ich hab die 31l Behälter mit deim großen Grünen Deckel.
Neues Loch bohren ist da weniger das Problem. Da ist der Standard Plastehahn dran der soll dann verschlossen werden.
Die Probenahme braucht nie viel zu sein da ich mit Refrakto messe. Es geht lediglich um die Möglichkeit einer kontinuierlichen Messeung fürs Protokoll.
Je nach Auslaufgeschwindigkeit eventuell dann auch zum umschlauchen verwendbar.
irrwisch
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#4

Beitrag von irrwisch »

Bau dir eine iSpindel, dann kannst du den Gärverlauf genau protokollieren ohne ständig am Gäreimer rumfummeln zu müssen ;-)
Komfortabler gehts eigentlich nicht, und teuer ist es auch nicht
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Gärspund abschrauben und mit einer langen Glaspipette eine Probe für das Refraktometer nehmen. Mache ich nur noch so und funktioniert prima. Warum braucht es einen Hahn um ein, zwei Tropfen für das Refraktometer zu entnehmen? Das ist doch mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Von der hygienischen Seite mal ganz abgesehen.

Nichts gegen den Basteltrieb aber man kann es auch übertreiben.
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#6

Beitrag von Bierwisch »

Sehe ich genauso - warum unnötige Risiken eingehen, nur damit man eine schöne Tabelle zeichnen kann?

Es gibt also nur zwei sinnvolle Möglichkeiten: iSpindel oder Geduld.
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#7

Beitrag von Ijanto »

Hi irrwisch,

ja damit habe ich auch schon geliebäugelt (schreibt man das so ?)
Allerdings ist das viel gebastel und ehrlich gesagt überzeugen mich die Messresultate nicht. Ich habe da schon Stunden mit Lesen verbracht.
Die iSpindel ist ja schon nicht schlecht das will ich gar nicht sagen aber wenn sie zubappt taugen die Messungen nicht, dann liest man von Verbindungsproblemen und und und ... hat mich erhlich gesagt noch nicht überzeugt. Da möchte ich lieber selbst Hand an legen und Messungen durchführen.
So tickt halt jeder anders. :-)

@ Alt-Phex

Ja klar du hast schon recht, so mache ich das ja auch zur Zeit, der Basteldrang lässt halt Ideen im Kopf wachsen ;-)
Bezüglich der hygienischen Seite stelle ich ja gerade die Frage. Kugelhähne sind dafür Mist. Ein aseptischer Hahn wäre Ideal aber Kanonen und Vögel und so... Wenn es da vernünftige Hähne gibt in unseren Größenordnungen wären Sie doch eine Überlegung wert. Aus Edelstahl halten die ewig und wären eine sehr gute Erweiterung / Verbesserung der Kunstoffgärgerfäße.
...und übertreiben kann man doch nie ;-)
irrwisch
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#8

Beitrag von irrwisch »

Naja das was wir hier im Hobbymaßstab an Messmitteln verwenden sind halt auch alles keine hochpräzisen Laborgeräte, da muss man sich keine Illusionen machen, dass die Messungen so genau sind.
Auch die günstigen Refraktometer von eBay/Amazon sind keine Präzisionsmessgeräte und vor allem sehr temperaturabhängig. Ich hab auch so ein Teil, allerdings mit der Skala für Glykol.

Fürs Bier ist es doch eigentlich nur interessant zu wissen, wann die Gärung anfängt und wann sie aufhört. Das kann man mit der iSpindel sehr gut sehen. Den prinzipiellen Verlauf sieht man auch gut. Nur die absoluten Zahhlenwerte stimmen halt aufgrund diverser Faktoren nicht so exakt. Aber die braucht man auch fürs Bier machen m.E. auch nicht.

Als meine iSpindel letztens außer Gefecht war (oder eher der Raspberry Pi der die Werte empfangen sollte) hab ich einfach die klassische Glasspindel ins Fass geworfen und drin gelassen und immer mal durch den Deckel gelunst.
Funzt auch und man muss keine Probe entnehmen.
Zuletzt geändert von irrwisch am Montag 22. Oktober 2018, 15:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Bierwisch
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#9

Beitrag von Bierwisch »

Unten Proben zu entnehmen wäre mir zu gefährlich - Du versaust Dir den ganzen Sud, nur für eine schicke Kurve! Das gleiche, wenn Du jeden Tag den Deckel aufreißt. Ungeduld un Neugier sollen ja ganz nette Eigenschaften sein, zu den Brauertugenden gehören sie aber nicht.

Fülle einen halben Liter Würze in ein extra Gefäß und entnehme da die Proben - das gibt zwar etwas andere Resultate, aber Deinem Spieltrieb ist Genüge getan...
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#10

Beitrag von Ijanto »

Ja mit den Standarhähnen ist mir das auch zu gefährlich, da das ohne Ende Dreckecken gibt. Deswegen soll es ja auch keine Grundsatzdiskussion werden sondern die Frage ob da jemand Ideen oder gar gute Umsetzung dazu hat.
Mir war ja schon wieder fast klar das des die allseits beliebte Grundsatzdiskussion wird ;-)
Prinzipiell habt ihr damit ja auch recht. Abseits vom Hobbybereich ist ist allerdings auch Gang und Gebe den Gärverlauf zu überwachen und bei nem 90HL doppelsüder Tank ist das Türchen nunmal auch zu ;-) Dazu gibts Hähne ... nur vielleicht "etwas" zu groß für nen 30l Plasteimer. Da fällt er ja um ;-)
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Johnny H
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#11

Beitrag von Johnny H »

Das möglichst häufige Messen hat durchaus einen Vorteil, der über das Erstellen von Kurven zum Anschauen hinausgeht: in der Hefebank Weihenstephan haben wir von Ulrich erfahren, dass "höhere Braukunst" auch bedeutet, den Extraktabbau (in %/24h) mittels Temperatur zu steuern, somit der irgendwann langsamer werdenden Gärgeschwindigkeit entgegen zu wirken, und auch einem eventuellen Einschlafen der Gärung bei der Stoffwechselumstellung bei etwa 50-60% VG vorzubeugen.

Von daher bin ich eigentlich auch auf der Suche nach einer Möglichkeit, sowohl öfter als auch zuverlässiger messen zu können. Bei der Zuverlässigkeit der Messtechnik bestehen leider beim Refraktometer gerade bei niedrigen Vergärgraden ziemliche Diskrepanzen zwischen Standard- und Terrillformel, und die iSpindel weist leider die beschriebenen Nachteile auf. Da bleibt dann wahrscheinlich irgendwann nur noch der EasyDens, bzw. man lernt, mit der Blubbergeschwindigkeit und ggf. dem Aussehen der Hefedecke umzugehen. Erfahrene Brauer können das schließlich auch!

Zur Probenahme bzw. zur Frage nach dem Hahn kann ich leider nichts wesentliches beitragen. Ich öffne den Eimerdeckel von oben und nehme Proben mit einer Plastikpipette, aber eigentlich gefällt mir das auch nicht, obwohl es bisher immer gut gegangen ist. Durch das Spundloch oben komme ich v.a. bei UG-Suden wegen Platz (es wird in einem engen Kühlschrank vergoren) nicht dran.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#12

Beitrag von Ijanto »

EasyDens ist eine feine Sache gerade wenn es um die "genauere" Messung geht und nicht gleich komplett im sündhaft teuren Indutriemessgerät ausarten soll ... behebt aber das Problem mit der effizienteren Probenahme leider auch nicht.
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Re: Ideen für Auslauf / Probenahme am Kunstoff Gärbehälter

#13

Beitrag von bierhistoriker.org »

Tilt Hydrometer (kommerzielle Lösung ) oder die I-Spindel für Bastler = Schluss mit Probenentnahme

Cheers

Jürgen

Edith sagt PS: Ich habe bisher die mit dem Tilt-Hydrometer "gemonitorten" Sude am Schluss mit dem Easydens kontrolliert: Ergebnisse des Tilt waren recht exakt :thumbup
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