Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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Woschtepeter
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Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

#1

Beitrag von Woschtepeter »

Hallo zusammen,

ich braue mit einem "Zwei-Geräte-Sudwerk" bestehend aus Einkochautomat und Gäreimer. Ich glaube, dass dies ein weit verbreitetes Setup unter Beginnern wie mir ist, weshalb ich meine Gedanken mit euch teilen möchte.

Ich habe mir zur Berechnung bzw. Visualisierung der Brauanlage ein Excel-Tool geschrieben und angehängt (mit Screenshot). Zum einen um zu sehen wie sich die Mengen/Volumina während das Brauens verhalten, zum anderen um zu Verstehen was hier passiert.

Ich habe bei meinem letzten Braugang die Mengen zwischen den Schritten aufgenommen und daraus diverse Faktoren wie Volumen d. Schüttung oder Verdampfung angenommen und in die Brechnungen eingefügt. Es gibt auch Faktoren, welche ich nicht verstehe, wie "Korrekturfaktor unbekannt".

Das ganze ist kein Rezeptkalkulator, sondern soll die Mengen in den Pfannen und Bottichen visualisieren. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand Feedback zu den angenommenen (teilweise auch im Internet zusammengesuchten) Faktoren geben könnte.

Auch würde mich interessieren, woher der "Korrekturfaktor unbekannt" kommt. Ich vermute es handelt sich hierbei um das Wasser, welches im Treber gebunden bleibt. Nach dem Läutern ist meine Annahme:

Menge = Maischmenge - (0,7 * Schüttung) + Nachguss - (0,83 * Schüttung)


Sprich, das 0,83-fachte des Schüttungsgewichtes geht als Wasser mit raus.


Ich bin offen dafür, wenn ihr mir sagt, dass das alles großer Mumpitz ist. Ich habe diese Visualisierung aufgestellt um zu sehen, wieviel Bier ich mit meinerm Setup produzieren kann. Auch würde ich gerne im nächsten Schritt den High-Gravity-Faktor mit einbringen um mir die Verdünnung entsprechend zu profnostizieren.

Beste Grüße,

Stefan :thumbsup
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Re: Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

#2

Beitrag von schwarzwaldbrauer »

Hallo Stefan,

das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Benutze auch einen Einkocher. Nach einigen Braugängen hat sich herauskristallisiert, dass ich bei angestrebten 13 P mit 20 l Hauptguß anfangen kann und dann bis zum Hopfenkochen die Pfanne randvoll habe. Der Faktor (0,83) variiert dann, weil ich immer so viel nachgieße, bis ich vor dem Hopfenkochen mit bei ca. 11 P bin. Da bleibt dann eine unterschiedliche Menge an Glattwasser im Läuterbottich zurück.

Gruß aus dem Schwarzwald
Dieter
Brau, schau wem.
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Re: Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

#3

Beitrag von Woschtepeter »

schwarzwaldbrauer hat geschrieben: Mittwoch 6. Februar 2019, 11:57 Hallo Stefan,

das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Benutze auch einen Einkocher. Nach einigen Braugängen hat sich herauskristallisiert, dass ich bei angestrebten 13 P mit 20 l Hauptguß anfangen kann und dann bis zum Hopfenkochen die Pfanne randvoll habe. Der Faktor (0,83) variiert dann, weil ich immer so viel nachgieße, bis ich vor dem Hopfenkochen mit bei ca. 11 P bin. Da bleibt dann eine unterschiedliche Menge an Glattwasser im Läuterbottich zurück.

Gruß aus dem Schwarzwald
Dieter
Hallo Dieter, gut zu hören. Der Faktor 0,83 ist allerdings (siehe Formel oben) ein Wert, um den sich die Menge reduziert durch das "Herausnehmen" der Feststoffe. Das Nachgiessen/Anschwänzen sollte im Nachguss eingerechnet sein, den du als Eingang einstellst.
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Re: Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

#4

Beitrag von Malzknecht »

Hi Stefan,

das ist ein schönes Tool! Danke fürs Teilen.
Ich spiele da bei Gelegenheit mal mit herum und gebe dir dann Feedback :Drink
Viele Grüße,
Tobi

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Re: Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

#5

Beitrag von Malzknecht »

Habs mir jetzt vorhin mal etwas angeschaut. Inzwischen auch mit SHA und Kochzeit :P
Die Idee finde ich eigentlich nicht verkehrt. Man lernt so seine Anlage und die Einflussfaktoren besser kennen.

zu deinem Faktor habe ich leider gerade keine Idee. Hab das dazu gefunden, vielleicht hilft das:
Nach dem Läutern bleiben die unlöslichen Maischebestandteile aus Trebern zurück. Dabei ergeben sich circa 1,20 Kilogramm Treber je 1 Kilogramm Schüttung, wobei circa 75 bis 80 Prozent davon Wasser sind.
(https://braumagazin.de/article/berechnu ... -brauerei/)
Ich mach einen Nachtrag, wenn mir was einfällt.

Ansonsten wäre es cool, wenn du anstelle die Würzepfanne beim Läutern, einfach oben das Volumen vom Läuterbottich angeben lässt. Dann funktioniert es auch bei mir :Greets

Danke auf jeden Fall!
Viele Grüße,
Tobi

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Re: Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

#6

Beitrag von Woschtepeter »

Malzknecht hat geschrieben: Mittwoch 6. Februar 2019, 22:42 Habs mir jetzt vorhin mal etwas angeschaut. Inzwischen auch mit SHA und Kochzeit :P
Die Idee finde ich eigentlich nicht verkehrt. Man lernt so seine Anlage und die Einflussfaktoren besser kennen.

zu deinem Faktor habe ich leider gerade keine Idee. Hab das dazu gefunden, vielleicht hilft das:
Nach dem Läutern bleiben die unlöslichen Maischebestandteile aus Trebern zurück. Dabei ergeben sich circa 1,20 Kilogramm Treber je 1 Kilogramm Schüttung, wobei circa 75 bis 80 Prozent davon Wasser sind.
(https://braumagazin.de/article/berechnu ... -brauerei/)
Ich mach einen Nachtrag, wenn mir was einfällt.
Okay, danke für dein Feedback. Ich denke auch nochmal drüber nach und vor allem müsste ich mal alle Zwischenwerte beim einem weiteren Braugang exakt bestimmen. Wenn man penibel genau dokumentiert, sollten sich die Werte ermitteln lassen.
Malzknecht hat geschrieben: Mittwoch 6. Februar 2019, 22:42 Ansonsten wäre es cool, wenn du anstelle die Würzepfanne beim Läutern, einfach oben das Volumen vom Läuterbottich angeben lässt. Dann funktioniert es auch bei mir :Greets
Ich persönlich benutze den Läuterbottiche in diesem Schritt nur zum Auffangen des Trebers. Der Nachguss läuft bei mir anschließend nur durch den Läuterbottich direkt wieder in die Würzepfanne. Daher habe ich nach dem Läutern die Würze wieder in der Pfanne.

Machst du es anders?
Woschtepeter
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Re: Berechnung/Dimensionierung Brauanlage

#7

Beitrag von Woschtepeter »

Malzknecht hat geschrieben: Mittwoch 6. Februar 2019, 22:42
Nach dem Läutern bleiben die unlöslichen Maischebestandteile aus Trebern zurück. Dabei ergeben sich circa 1,20 Kilogramm Treber je 1 Kilogramm Schüttung, wobei circa 75 bis 80 Prozent davon Wasser sind.
Hieße das nicht, dass das Trebervolumen welches zurückbleibt, folgendes ist:

V = Schüttung * 0,7 * 1,2 = Schüttung * 0,84


Dann wäre mein Faktor ja schon fast erklärt :Angel
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