40l Anlage leicht überdimensionieren?

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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fonk
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40l Anlage leicht überdimensionieren?

#1

Beitrag von fonk »

Hallo zusammen,

ich möchte von der 20l-Einkocherklasse nach und nach auf ca. 40 liter umsteigen (und dabei ein paar eh überfällige Sachen austauschen/anschaffen: ordentlicher Läuterbottich, unbeschädigter Gärbottich, ... ;-)).
Erster Schritt solle ein Thermobehälter mit Läuterfreund und ein ausreichend großer Gärbottich sein. Wichtig ist mir, dass ich die beiden Teile ineinander stapeln kann, wenn grade nicht gebraut wird. Nun hätte ich eigentlich den 38,5 liter Thermobottich und den 70l Schengler-Topf gekauft, habe aber gesehen, dass der 50 liter Thermobottich nur 5 € mehr kostet und in einen 100l Topf passen müsste, der auch nicht viel teurer wird. Wesentlich mehr Platz nimmt das beides auch nicht weg.

Daher nun die Frage: Habe ich irgendwelche Nachteile, wenn ich die Teile ein wenig überdimensioniere, um die Option zu haben ggf. doch noch mal etwas mehr Bier als 40l zu brauen? Zumal ich auch das Dekoktionsverfahren damit mal probieren wollte, und 40 liter im 38,5 Thermobottich wird wohl knapp...

Vielen Dank für eure Meinung dazu!
Frank
reib
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#2

Beitrag von reib »

Nur mal zum Größenvergleich:
Ich braue meine 40 Liter mit 38L Thermoport und 47 Liter Topf.
smi86
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#3

Beitrag von smi86 »

Guten Morgen,

prinzipiell spricht nicht viel dagegen, das einzige was du berücksichtigen solltest, ist dass ein Thermobottich am besten funktioniert (Temperatur halten), je voller er ist aber ob da zwischen 40 und 50 Liter ein so großer Unterschied ist, sei mal dahin gestellt. Der 100l-Topf wäre mir persönlich etwas zu überdimensioniert aber wenn für dich das Ineianderstapeln ein Muss-Kriterium ist, kann man das schon mal machen.
lg, Sebastian
OS-Schlingel
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#4

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Frank,
schau doch mal im Braumagazin.de/ Archiv unter Klassengesellschaft nach!
Da findest Du sinnvolle Kombinationen, die erst mal vom Brauen und Läutern gut zusammen passen.
Danach kannst Du vielleicht einfacher Alternativen abwägen.

Gruß

Stephen
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
:Smile
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Sebasstian
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#5

Beitrag von Sebasstian »

Wie heizt du denn und mit welcher Leistung? 70 Liter Topf klingt als könnte man da noch mit 3,5KW Induktion zurechtkommen. Aber wenn du mit dem 100 Liter Topf "auch mal etwas mehr" machen möchtest, dann würde das nicht mehr reichen bzgl. Heizleistung.
Oder ist der 70 L bzw. 100 L Topf als Gärbehälter gedacht? Wie willst du denn genau brauen?
Grüße,
Sebastian
fonk
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#6

Beitrag von fonk »

OS-Schlingel hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 09:11 schau doch mal im Braumagazin.de/ Archiv unter Klassengesellschaft nach!
Der Artikel war u.a. ein Auslöser für meine Planungen :-)
Sebasstian hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 12:22 Oder ist der 70 L bzw. 100 L Topf als Gärbehälter gedacht? Wie willst du denn genau brauen?
Der ist nur als Gärbehälter gedacht und aktuell habe ich dann nur noch den 27l-Einkocher. Eine größere Pfanne und damit größere Ausschlagmenge wird es frühstens Mitte nächsten Jahres geben.
reib hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 08:47 Ich braue meine 40 Liter mit 38L Thermoport und 47 Liter Topf.
Wenn ich es richtig verstanden habe, braucht man im Dekoktionsverfahren aber doch einen Thermoport, wo die gesamte Menge inkl. Malz reingeht - da würde ich mit dem 38,5l Pott vermutlich max. 30l hinbekommen, oder? Mit dem 50l Thermoport würde ich davon ausgehen annähernd auf 40l zu kommen, in der Hoffnung, dass er für 40l Infusion dann nicht zu überdimensioniert ist... Und der "zu große" 100l Gärbehälter sich in beiden Fällen auch nicht irgendwie negativ auswirkt! :-)
ubu
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#7

Beitrag von ubu »

Die gesammte Malz kommt rein und das Wasser vom Hauptguss.
Bei deiner obigen Annahme wären das dann 30 Liter Hauptguss und dann nochmal ca. 12Liter Nachguss für ca. 40 Liter Würze.
Gruß
Uwe
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Bierjunge
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#8

Beitrag von Bierjunge »

fonk hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 21:58 Der Artikel war u.a. ein Auslöser für meine Planungen :-)
Das freut mich! :Greets
fonk hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 21:58 Wenn ich es richtig verstanden habe, braucht man im Dekoktionsverfahren aber doch einen Thermoport, wo die gesamte Menge inkl. Malz reingeht - da würde ich mit dem 38,5l Pott vermutlich max. 30l hinbekommen, oder?
Nein: In den 38,5 l- Thermoport bekommt man vor dem Läutern maximal 38,5 l Gesamtmaische.
Ich selber braue üblicherweise mit jeweils 30l HG und 30 l NG (und je nach Bier 8 bis max. 10 kg Malz).
Abzüglich dessen, was in den nassen Trebern hängenbleibt, gibt das dann um die 50 l Pfannevoll-Würze.
Abzüglich der Verdampfung beim Kochen, des Heißtrubs und des Hefeschwands bleiben mir dann meist um die 40 l Bier; wenn ich nach dem Kochen die Verdampfung mit Wasser wieder ausgleiche sogar etwas mehr.
Aber die Tabelle im genannten Artikel sollte schon all dies beschreiben.

Moritz
fonk
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#9

Beitrag von fonk »

Bierjunge hat geschrieben: Mittwoch 6. November 2019, 11:07
fonk hat geschrieben: Dienstag 5. November 2019, 21:58 Der Artikel war u.a. ein Auslöser für meine Planungen :-)
Das freut mich! :Greets
Ach, du bist der Autor! Ja, hervorragender Artikel! :-)

Ich hab mir dann auch noch mal weiter Gedanken gemacht und als Pfanne würde ich vermutlich den 68l Topf von Amihopfen nehmen. Da würde vermutlich mein Einkocher dann reinpassen. Wenn ich dann in der Tabelle die Schüttung so anpasste, dass der 50l Thermobehälter ausgereizt wird, komme ich auf das folgende Ergebnis:
50l.png
50l.png (40.15 KiB) 2274 mal betrachtet
Erstaunlicherweise passt das Pfannenvolumen dann genau mit der Amihopfen-Pfanne und die Ausschlagmenge für 3*19l Fässer. Lediglich der Gärbottich wäre dann mit 100l immernoch etwas zu groß und der Einkocher ein wenig zu klein. Ich denke, das ist beides nicht so wild und klingt für mich somit nach einer stimmigen Kombination.

Muss ich mich nur noch fragen, ob ich regelmäßig 57 liter desselben Bieres trinken möchte - oder ob mir der Sinn doch nach mehr Abwechslung steht! ;-)
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#10

Beitrag von Beerkenauer »

[quote=fonk post_id=354608 time=1573069048 use

Muss ich mich nur noch fragen, ob ich regelmäßig 57 liter desselben Bieres trinken möchte - oder ob mir der Sinn doch nach mehr Abwechslung steht! ;-)
[/quote]

hat jetzt nix mit dem Titel dieses Thread zu tun. Aber damit Du nicht 57 Liter vom gleichen Bier trinken musst könntest du zb. den Sud splitten und mit 2 unterschiedlichen Hefen vergären oder zusätzlich kalthopfen oder mit Früchten stopfen etc... es gibt da schon Möglichkeiten etwas Abwechslung zu bekommen.


Stefan
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30L-Klasse; 50l Topf, 3.5k Induktion, Thermoport mit Läuterhexe, 2x Edelstahl Gärfaß, 2x Kühlschrank mit Inkbird, NC-Kegs und GDA für Flaschen.
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#11

Beitrag von fonk »

Oh, das klingt auf jeden Fall nach'ner spannenden Idee! Besten Dank für den Hinweis!
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Ladeberger
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#12

Beitrag von Ladeberger »

fonk hat geschrieben: Mittwoch 6. November 2019, 20:37 Muss ich mich nur noch fragen, ob ich regelmäßig 57 liter desselben Bieres trinken möchte - oder ob mir der Sinn doch nach mehr Abwechslung steht! ;-)
Tatsächlich wagen viele Hobbybrauer nach 2 - 3 Jahren im Hobby den Sprung in eine höhere Klasse, aber nicht wenige davon verkleinern sich nach kurzer Zeit wieder in den 20 - 50 L Bereich. Zum einen sind verfügbares Equipment, Rohstoffe und Logistik gut auf diese Dimension abgestimmt. Zum anderen, wie von dir befürchtet, sorgt ein zu großer Ausschlag für weniger Vielfalt im Glas und volle Kühltruhen.
Als Abhilfe werden dann Threads wie "Kann ich mein Bier verkaufen?" und "Was ist alles für ein Gewerbe erforderlich?" eröffnet :Wink

Gruß
Andy
fonk
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Re: 40l Anlage leicht überdimensionieren?

#13

Beitrag von fonk »

Hehe, sehr guter Hinweis! :-)
Letztendlich bietet mir die "leichte" Überdimensionierung aber ja nur die *Option* mal ca. 13 liter mehr zu brauen :-) Ich denke das bisschen Luft nach oben zu haben, ist generell keine schlechte Idee und ansonsten scheint ja auch wirklich nichts was dagegen zu sprechen!
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