Vergleich Thermostat-Zwischenstecker – Warnung vor Verwendung von UT-300

[hobipivo]

Liebe BrauerInnen,

mit diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen mit vier verschiedenen kompakten Steckdosenthermostat-Zwischensteckern mit externen Fühlern für den Einsatz zur Regelung von Tiefkühltruhen und Kühlschränken weitergeben.

Der Hauptgrund für den Beitrag ist die WARNUNG vor der Verwendung von Universal Thermostat UT-300 und UT-200 (UT300, UT200), welche unter verschiedenen Namen vertrieben werden: Renkforce, Decdeal, eQ-3, Equiva, Conrad …
Ich hatte fünf UT-300 im Einsatz und es kam, wegen Stromunterbrechungen, in einem Jahr dreimal zum Einfrieren und Bersten von Bierflaschen in der Nachgärung und Reifung.
Ursache siehe unten.
Dies war der Grund für das Testen der folgenden Thermostate:

1) Universal Thermostat UT-300

Positiv:
Temperatursensorkabel 3m
Temperatureinstellbereich -40 bis +99°C
Anzeige und Einstelltemperatur in Zehntel-Schritten
Große Anzeige der aktuellen Temperatur
Delta/Hysterese einstellbar in Zehntel-Schritten
Keine Batterie notwendig

Ausschlussgrund:
Bei diesen Thermostaten offenbart sich ein massiver konstruktiver Mangel!
Der Schaltvorgang findet mit Hilfe eines bistabilen Relais statt, d.h. das Relais bekommt nur einen kurzen Stromimpuls für den jeweiligen Schaltvorgang und verharrt in diesem auch bei Stromausfall (wie Stromstoßschaltung im Haushalt). Unter Verwendung der „Auto Kühlen“ Funktion (Steuerung einer Tiefkühltruhe mit Aus bei 2°C und Ein bei 3°C) kommt es zu folgendem Problem (ist jederzeit nachvollziehbar):
Wenn es während der Kühlphase zu einer Stromunterbrechung kommt und wenn während des Stromausfalles die Temperatur der Tiefkühltruhe durch nachkühlen unter den Schwellwert für das Ausschalten fällt, bleibt der Steckdosenausgang (nachdem wieder Strom zur Verfügung steht) weiter „Eingeschaltet“, obwohl am „Universal Thermostat“ die Anzeige auf „Aus“ steht.
Ergebnis: die Temperatur der Tiefkühltruhe sinkt auf Minusgrade und die Bierflaschen bersten.
Der gleiche Mangel tritt auch bei der Nutzung des Heizen-Modus auf.

(Ist vielleicht auch eine Erklärung für das eine oder andere hier im Forum beschriebene Problem mit den UTs)

2) TS-4000 Multifunction Thermostat Timer Switch

Negativ:
Temperatureinstellbereich nur 0-60°C
Delta nicht einstellbar (1°C fix)
Temperatursensorkabel nur 0,5m
Batterie für Uhr und Timer erforderlich
Keine Anzeige, wann Batterietausch notwendig wird
Keine Angabe, wie lange die Batterien (ohne Strom) halten
Temperatur Einstellung nur in 1° Schritten
Unter 0°C nur LL.L Anzeige

Ausschlussgrund:
Bei Temperatur unter 0°C (LL.L) wird der „Ausgang“ eingeschaltet!

3) ZX-2630-919 revolt Digitales Steckdosen-Thermostat

Positiv:
Delta einstellbar von 1-9°C
Temperaturfühlerkabel 3m
Keine Batterie notwendig

Negativ:
Temperaturbereich nur 1-70°C
Einstellung und Anzeige nur in 0,5° Schritten
Unter 0°C nur Lo Anzeige
Aktuelle Temperaturanzeige zu klein

4) Sygonix tx.3 Raumthermostat Zwischenstecker

Positiv:
Temperaturbereich -20 bis +70°C
Temperaturanzeige in Zehntel-Schritten
Große Anzeige der aktuellen Temperatur
Delta einstellbar von 0,2 – 2°C in Zehntel-Schritten
Keine Batterie notwendig

Negativ:
Temperatursensorkabel nur 2m und zu dick
Temperatur Einstellung nur in 0,5° Schritten


Die fünf "UT-300" wurden an den Lieferanten retourniert. Im Einsatz sind nun fünf "Sygonix tx.3", welche von mir durch ein 3m langes Flachkabel und einen mit Schrumpfschlauch versehenen 100kΩ Heißleiter adaptiert wurden.
Der Grund für die Verwendung von kompakten Steckdosenthermostat-Zwischensteckern ist die gute Ablesbarkeit und Einstellmöglichkeit, da diese auf 1,1m Höhe in die vorhandenen UP-Schuko-Steckdosen gesteckt werden. Die Inkbird Varianten kommen aus diesem Grund nicht zum Einsatz.
Die bei den Kühlgeräten vorhandenen Thermostate sind zur Sicherheit, soweit möglich, nahe unter 0°C eingestellt, sind aber zu ungenau.

Gruß
Christian