Hilfe zum klarsten Brauheld

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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Kissnofrog
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Hilfe zum klarsten Brauheld

#1

Beitrag von Kissnofrog »

Hallo,
Bei mir kocht gerade der erste Sud im BH pro 30L.
3 Probleme sind dabei aufgetaucht:
Das erste hat mit dem BH nix zu tun aber trotzdem hier: Die erste Jodprobe wollte partout nicht neutral werden.
Laut Rezept wäre 30 Minuten gewesen, aber auch nach 50 Minuten war die Probe noch noch nicht neutral. Wir haben dann halt mal mit der Verzuckerungsrast weiter gemacht. Diese wurde dann auch neutral.

Nun aber zum BH
1- der Malz setzt den Filter unten am Topf zu. Wenn ich nicht alle paar Minuten umrühre dann ist unten zu und die Pumpe pumpt unten leer bis sie trocken läuft. Ist das normal oder ist unser Malz zu fein geschrotet?

2- der Filter unten am Ablauf setzt sich sehr schnell zu. Dazu habe ich hier schon gesessen, das viele den einfach weglassen.
Oder eben das mit der Läuterhexe. Das klingt ja auch spannend aber setzt sich die nicht auch zu? Ich hab das Prinzip der Hexe noch nicht ganz verstanden - ehrlich gesagt.

Grüße,
David
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christianf
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Re: Hilfe zum klarsten Brauheld

#2

Beitrag von christianf »

Hallo David,

eine Jodprobe macht erst gegen Ende des Maischens Sinn.
Zu 1: Welchen Filter meinst du? Das untere Ende des Malzrohrs? Eigenlich soll die Flüssigkeit von oben nach unten durch das Malz im Korb sickern. Was zuviel ist, muss durch den Überlauf.
Zu 2: Auch eine Läuterhexe kann sich zusetzen.
Kissnofrog
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Re: Hilfe zum klarsten Brauheld

#3

Beitrag von Kissnofrog »

Hallo,

Danke für die Antwort.
Zur Jodprobe: Das erscheint mir ja durchaus auch logisch. In der Anleitung steht man soll nach der Maltose rast und nach der Verzuckerungsrast die Jodprobe machen - naja wie auch immer.

zu 1. Ich meine das "Sieb" das unten am Läutereimer ist, das auf dem das ganze Malz drauf liegt. Nach einer Weile setzt sich das komplett zu. D.h. es sickert nur noch sehr langsam die Würze durch. Die Umwälzpumpe ist aber wesentlich schneller mit nach oben pumpen.
Nun könnte die überschüssige Würze durch das Malzrohr wieder nach unten laufen (auf die geniale Idee bin ich natürlich beim Brauen nicht gekommen).
Das würde das Trockenlaufen der Pumpe verhindern. Nur habe ich dann halt trotzdem kaum einen Austausch mit dem Malz wenn das wie ein Klotz im Topf liegt und die Würze "drum rum gepumpt" wird.

Soll das so?
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christianf
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Re: Hilfe zum klarsten Brauheld

#4

Beitrag von christianf »

Ich nehme an, mit "Läutereimer" meinst du das Malzrohr. In der Mitte des Malzrohrs ist ein zweiteiliges, in der Länge verstellbares Rohr, das als Überlauf dient. Prinzipelle Vorgehensweise bei den meisten Malzrohrsystemen:
  • Erforderliche Menge Wasser in den Kessel geben
    Aufheizen auf Einmaischtemperatur.
    Überlaufrohr im Malzkorb auf maximale Länge ausziehen und Blindstopfen einsetzen, damit kein Malz hineinfällt.
    Malzkorb in das heiße Wasser setzen.
    Geschrotetes Malz portionsweise einrühren.
    Blindstopfen aus dem Überlauf nehmen.
    Oberes Sieb auf den Überlauf legen und soweit herunterschieben, dass es auf der Maische liegt. Der Überlauf steht bei meinem BH ca. 1 cm heraus, beim Grainfather gibt es ein extra Überlaufteil, dass man auf das Rohr aufsetzt.
    Du kannst jetzt noch ein umgedrehtes metallenes Teesieb über den Überlauf legen, dann werden einzelne Körner oder Spelzen festgehalten, die sich schon mal selbstständig machen.
    Jetzt kannst du die Pumpe einschalten (wenn sie nicht schon läuft) und oberen Hahn soweit öffnen, dass die Würze auf das obere Sieb läuft. Nur so weit aufdrehen, dass die Würze im Überlauf ohne blubbern abläuft.
Anfangs ist die Maische ziemlich dickflüssig und die Flüssigkeit sickert nur langsam durch. Mit zunehmender Verzuckerung wird die Maische flüssiger und der Durchfluss stärker, du kannst dann den Hahn weiter aufdrehen.

Wenn du mit dem Maischen fertig bist und die Jodprobe ok ist, auf Abmaischtemperatur hochgehen und dann den Malzkorb hochheben, um 60° drehen und in der oberen Position abstellen. Oberes Sieb soweit herunterschieben, das es auf dem Treber aufliegt und Vorderwürze in den Kessel ablaufen lassen. Dann das vorbereitete Anschwänzwasser portionsweise zugeben. Manche nehmen dabei auch das obere Sieb ab. Das obere Sieb bzw. der Treber sollen nicht trockenfallen, du musst aber gleichzeitig aufpassen, dass dir die Suppe unten nicht zu dünn wird.Vorteilhaft ist daher ein Flaschenzug, um den Korb hochziehen zu können und die Dichte messen zu können. Wichtig: Vor dem Messen gut umrühren, die Würze ist sonst geschichtet.
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christianf
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Re: Hilfe zum klarsten Brauheld

#5

Beitrag von christianf »

Kissnofrog hat geschrieben: Montag 30. März 2020, 19:43 1- der Malz setzt den Filter unten am Topf zu. Wenn ich nicht alle paar Minuten umrühre dann ist unten zu und die Pumpe pumpt unten leer bis sie trocken läuft. Ist das normal oder ist unser Malz zu fein geschrotet?
2- der Filter unten am Ablauf setzt sich sehr schnell zu. Dazu habe ich hier schon gesessen, das viele den einfach weglassen.
Jetzt noch mal zu deinen beiden Fragen:

1 - Das kann schon sein.

Schrotest du selber? Malz für Malzrohrsystem sollte nicht zu fein geschrotet werden, ich nehme einen Walzenabstand von ca 1 1/4 mm. Damit der Mehlanteil klein bleibt, sollte die Mühle möglichst langsam laufen. Wenn du Malz geschrotet kaufst, solltest du angeben, dass du es für ein Malzrohrsystem brauchst.

2 - Beim Maischen kann sich der Bazooka-Filter eigentlich nicht zusetzen, da das Malz im Malzkorb ist und dort auch bleiben soll. Kritisch wird es, wenn man die gekochte Würze abzieht, weil Eiweißbruch und Hopfenschmodder den Filter schnell zusetzen. Du kannst ihn weglassen, dann musst du deine Würze auf andere Weise klar kriegen.
Kissnofrog
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Re: Hilfe zum klarsten Brauheld

#6

Beitrag von Kissnofrog »

Vielen Dank!
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