Rezirkulierendes BIAB vs Malzrohr-System

[bcfelix]

Hallo!

Ich bin Felix aus Frankfurt. Seit vielen Monaten verfolge ich verschiedene spannende Diskussionen hier im Forum.
Ich selbst braue mit einem Speidel Braumeister. BIAB fand ich bis heute eher weniger interessant.
Nun bin ich auf ein rezirkulierendes BIAB-System gestoßen, welches Douglas von Crafthardware anbietet:

https://www.crafthardware.de/produkt/biab-solo-premium/

Kombiniert mit einer Einbrew-Steuerung und der Flexibilität durch das Triclamp-System finde ich diese Anlage sehr spannend.
Hat schon jemand Erfahrungen mit rezirkulierenden BIAB-Systemen gesammelt? Wie schlagen sich diese im Vergleich zu Malzrohr-Anlagen wie dem Braumeister?
Ich bin sehr gespannt auf Eure Meinungen, Ideen und Erfahrungen.
Beste Grüße und vielen Dank!

Felix

[Deothor]

Ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber vielleicht geht es so:
Wenn man in einen alten VW-Käfer einen modernen Porsche-Motor einbaut erhält man trotzdem kein modernes Auto. Damit meine ich, dass ein an sich einfaches BIAB-Verfahren, trotz exzessiven Edelstahl-Einsatz, nicht konzeptionell besser wird. Daran ändern auch die Umlaufpumpe und die angebotene Brausteuerung nichts.
Die ursprüngliche Intention von BIAB = schnell, einfach, günstig, wird durch den Edelstahleinsatz ad absurdum geführt. Es ist schon irgendwie witzig wie ein (überteuerter!) Nylon-Sack in einer noblen Edelstahlumgebung integriert wird. Bei den aufgeführten Preisen wirst Du bei Braumeister, Grainfather und co. weitaus besser bedient.
Von einem der seit fast 10 Jahren im Eigenbau BIAB mit Edelstahl-Maischekorb und Umlaufpumpe vollautomatisiert betreibt.

[bcfelix]

Danke für die konstruktive Ausführung! Ich sehe deinen Punkt definitiv!

[Frommersbraeu]

Hab mir das Teil auch schon mal angeschaut. Der Preis ist schon ne Ansage aber ich finde es eine schöne Anlage für den Einstieg, weil man gut erweitern kann. Das geht mit Braumeister und Co leider nicht. BIAB und Malzrohr sind auch zwei Paar Schuhe, das BIAB System arbeitet nach dem Dünnbett Filter Prinzip was feineres Schrot, damit kürzere Rasten und schnelleres Läutern ermöglicht. Klar bekommt man auch all diese Vorteile mit einer Eigenkonstruktion hin aber dafür fehlt mir z.b. die Zeit (und im Bekanntenkreis kenne ich auch schon 75% fertige Eingebauten die gefühlt nie fertig werden)
Für mich persönlich ist es definitiv eine bessere Investition als in ein Standard Malzrohrsystem. Der Umbau zum 2 - 3 Topfsystem in Zukunft und die komplett offene und zugängliche Konstruktion haben ihren Reiz. Ob's auch die Steuerung braucht weiß ich nicht

[wurzi]

Hat einer von eucht schon das System von Crafthardware gekauft? Ich interessiere mich nämlich auch sehr dafür.
Bis jetzt maische ich mit einem 50l Topf auf einer Hendi mit Rühwerk, läutere in einem Thermoport und koche mittels 70l Topf über Gas.
Erst gestern musste ich mich wieder über ein kaputtes Gewinde bei einem Adapter ärgern.... Vom vielen Abwaschen reden wir erst mal nicht...
So ein BIAB System mit Tri-Clamp stell ich mir recht praktisch vor (die Sudhausausbeute ist mir recht egal), kostet ja auch einiges - jedoch finde ich die Steuerungsgeräte von Einbrew wirklich sehr, sehr teuer! Gibt es hierzur brauchbare Alternativen die nicht gerade Programmierkenntnisse vorraussetzen? Eine Art "Inkbird 310T" in groß?

[fg100]

Bis jetzt maische ich mit einem 50l Topf auf einer Hendi mit Rühwerk, läutere in einem Thermoport und koche mittels 70l Topf über Gas.
Erst gestern musste ich mich wieder über ein kaputtes Gewinde bei einem Adapter ärgern.... Vom vielen Abwaschen reden wir erst mal nicht...

Irgendwas machst du anscheinend falsch. Wo ist den bei so einem System wie deinem ein Adapter mit Gewinde?
Läutete doch gleich vom Maischetopf in den 70l Topf. warum der Umweg über den Thermoport?
Somit ist gleich weniger zum Reinigen.
Der Aufwand für den Abwasch bei dem geplanten System mit Pumpe und BIAB Sack ist da eher mehr.

Zudem wechselst du von einem voll flexiblen System auf ein System mit vielen Einschränkungen. Für mich ist BIAB mit Pumpe eine Krücke. Wenn BIAB, dann richtiges BIAB. Ohne Pumpe und ohne Nachguss.
Dazu reicht ein BIAB Sack für deinen 50 oder 70l Topf.

[wurzi]

Beim Thermoport zur Läuterspirale, hier ist ein Gewinde ausgebrochen. Zum Glück hatte ich noch mein altes Kunstoffläutergefäß...
Vom Gas möchte ich sowieso weg, d.h. eine neue Sudpfanne (die alte ist nicht Induktionsgeeignet), muss sowieso her.
Ich bin eben gerade groß am Überlegen, was ich für mich besser und praktischer machen kann.

Edit: Das System mit 2 Kesseln von crafthardware (Direct fire duo) finde ich auch sehr interessant...

[Frommersbraeu]

Hallo Wurzi,
ich nutze BIAB und bin davon auf das 2 Kessel System umgestiegen weil die Sackheberei mir (Achtung Wortspiel) auf den Sack ging.
Durch die Tri-Clamp Verschraubungen ist es echt in 15 Minuten aufgebaut und die Reinigung ist auch easy. Ich überlege aber auch schon mir zusätzlich noch einen Sack mit 400 Mesh zu holen um mir das reinigen vom Läuterblech zu sparen.
Die Steuerung kannst du dir von einem Fachmann ganz einfach über ein paar Schalter und den Inkbird Itc-100 mit SSR und nem Pt100 machen lassen. Meine Einzelteile haben rund 180€ gekostet und können fast genauso viel wie Einbrew.

Gruß Patrick

[San]

Hallo wurzi,
Ich habe zwischenzeitlich mit BIAB im Topf von Crafthardware gebraut, allerdings ohne Pumpe und daher mit dem feineren Sack. Zufrieden geworden bin ich mit der Methode nicht. Ich braue in der Küche, daher war mir der Dampfkondensator wichtig und so bin ich auf den Topf gekommen (am Deckel wollte ich den DK nicht befestigen). Ein bisschen was tropfte beim Rausheben immer daneben, auch hat das Ablaufen mir zu lange gedauert, da hab ich es leichter wenn ich zum Läutern in meinen Plastikeimer oder Thermoport umschöpfe, den ich danach beim Kochen sowieso brauche (ansaue) um das Kondensat aufzufangen.
Also BIAB war nicht meins, aber den Topf finde ich super. Demnächst steht mal wieder Dekoktion an, bin gespannt wie das damit hinhaut (mein voriger Topf hatte einen viel dickeren Sandwichboden), aber bisher kann ich nur Gutes über Topf und Triclamp-Zubehör sagen.
Eine Pumpe oder Brausteuerung will ich nicht verwenden, daher wäre für mich eine komplette angebotene Anlage nicht sinnvoll gewesen.

[wurzi]

Hallo San,
danke für die Info! Eine Überlegung von mir wäre auch, den Topf eben als reine Würzpfanne zu nutzen, jedoch unter Verwendung von 2 Stk. Heizelementen mit je 3,2 kW mit PWM-Reglern. Kostet zusammen ca. gleich viel wie eine zweite Induktionsplatte, dürfte die Würze aber deutlich schneller zum kochen bringen.