Heizmatten Test

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Bodo
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Heizmatten Test

#1

Beitrag von Bodo »

Hallo zusammen,
bereits mitten im Hochsommer bekam ich eine Heizmatte zugeschickt, mit der Bitte diese doch zu testen und hier vor zu stellen. Um das klar zu stellen, ich habe die Matte nicht bezahlen müssen und müsste -wären wir hier bei YouTube- wahrscheinlich *Werbung* schreien. Da könnt ihr sehen wie ihr wollt, ich gebe auf jeden Fall wie immer meine persönliche Sicht und Erfahrung der Dinge wieder, ob ich sie nun bezahlen muss oder nicht.

Es handelt sich bei dem Test um die Heizmatte:
IMG_20210116_173834.jpg
Ich dachte immer da wäre ein Thermostat bei, dem ist aber nicht so. In der Verpackung befand sich besagte Heizmatte und so ein Kristallthermometer zum Aufkleben auf den Tank oder was auch immer. Habe ich direkt entsorgt, was will ich beim brauen mit so einem quatsch. Habe dann die Matte, die haptisch und optisch eher billig daherkommt, dann mal in die Steckdose gesteckt und geschaut was da kommt. Nach ca. 30min hatte die Matte eine Oberflächentemperatur von ca. 40°C. Gemessen wurde mit des Sohnes Infraroth Fieberthermometer ;-)
Das wars dann auch fürs erste, denn es war Hochsommer. Beim kramen im Schrank fiel mir die Matte die Tage wieder in die Hände und da ich eh brauen wollte, kam das Ding sofort zum Einsatz. Also flugs 50l Pale Ale angesetzt und den Gärbehälter drauf gestellt. Unter der Matte hab ich zur besseren Isolierung noch eine Styrodur Platte liegen und den Tank voll profimäßig mit einer alten Decke isoliert :redhead
IMG_20210118_142629.jpg
Dadurch das in der Matte Heizwendel verlaufen, wackelt der Gärtank ein wenig, denn der Boden ist plan. Ich denke, dem Bier ist aber völlig egal.
Angestellt habe ich bei 18,5°C (man war das Kühlwasser kalt) und die Matte in den Thermostaten gesteckt. Welchen man da nimmt ist eigentlich wumpe. Den Fühler des Thermostaten habe ich außen an dem Tank befestigt, isoliert mit einem Stück Styrodur, in welches ich die Kontur des Fühlers eingeschnitzt habe, damit dieser auf der einen Seite direkten Kontakt zum Tank hat, und sonst gegen die Umgebungsluft abgeschirmt ist.
IMG_20210118_142715.jpg
Den Thermostaten habe ich dann auf 19°C eingestellt und mir ein Bier aufgemacht. Als ich nach einiger Zeit (als das Bier alle war) wieder in die Brauerei ging, waren die 19°C fast erreicht. Das Delta des Thermostaten steht auf - 0,4°C so dass die Matte anspringt wenn 18,6°C unterschritten werden und bei 19°C wieder aus geht. Die Raumtemperatur ist im Bereich von 6°C. Das Bier gärt jetzt schon seit ein paar Tagen vor sich hin und immer, wenn ich gucken gehe oder mir ein Bier hole, zeigt der Thermostat irgendwas zwischen 19,2 und 18,6°C an womit ich echt zufrieden bin.

Fazit:
Die Matte funktioniert bis jetzt tadellos, mach zwar einen etwas billigen Eindruck...aber was solls. Die 50l Bier werden bei einer Raumtemperatur von nur 6°C ohne Murren konstant auf ca. 19°C gehalten, womit ich nicht unbedingt gerechnet hätte.
Ach so, die Matte hat übrigens 25W, ist IP64 und natürlich nicht nur zum Brauen geeignet. Ein Aquarium würde ich allerdings nicht drauf stellen wollen, da die Heizwendel dafür zu dick sind. Ich werde das Ding jetzt in der Winterzeit sicher öfter nutzen das freut auch die Frau, da ich nicht mehr den Wäscheraum mit dem Gärfass belege.

Viele Grüße
Bodo
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Barney Gumble
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Re: Heizmatten Test

#2

Beitrag von Barney Gumble »

Interessant der Test. Nochmal kurz zu Foto 3 bzw generell: die Matte liegt nur unter dem Fass, nix zum Schlauchartig drüber stülpen oder? Was für eine Temperatur hat die Flüssigkeit selbst, wäre mit Tauchfühler ermittelt evtl hier noch eine interessante Frage.
VG
Shlomo
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Wenn ich nicht gleich antworte, liege ich unterm Zapfhahn :Bigsmile
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Re: Heizmatten Test

#3

Beitrag von Bodo »

Genau, die Matte liegt unter dem Fass. Größe kann ich gerade nicht messen, weil Fass drauf steht. Würde so ca. 25cm Durchmesser annehmen.
Beim Heizen ist es eigentlich egal wo der Fühler ist, da die thermische Masse der Matte verschwindent gering ist. Kommt natürlich auch auf das Material und die Stärke des Materiales an.
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Re: Heizmatten Test

#4

Beitrag von HopfenHoeft »

Danke für den Test, zum heizen habe ich eine kleine Frage:
Wenn die Heizmatte unter dem Fass liegt wird dann nicht die Würze am Boden viel wärmer als der Rest (bis der Rest auch auf der soll Temperatur ist). Hat das einen Einfluss auf die Gärführung bzw. den Geschmack (Nebenprodukte)?

Viele Grüße
Patrick
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Re: Heizmatten Test

#5

Beitrag von Bodo »

Hier mal ein kleines Update. Die Gärung war nach 7 Tagen komplett durch und die Notti hat mit 79,8% SEVG eine Punktlandung hingelegt. Geschmacklich kann ich noch nichts sagen, kommt am WE erst an den Hahn.
Wenn die Heizmatte unter dem Fass liegt wird dann nicht die Würze am Boden viel wärmer als der Rest (bis der Rest auch auf der soll Temperatur ist)
Aus diesem Grund habe ich den Temperaturfühler ca 5 cm über dem Boden angebracht.

in dem Gärfass habe ich auch noch eine Heizpatrone eingebaut, welche ca. 15cm über dem Boden des Fasses ist. Wenn ich damit arbeite dauert die Gärung im mittel zwei Tage länger. Ich erkläre mir das so, dass die Würze sich um die Heizpatrone erwärmt und nach oben steigt. Da ich in diesem Falle auch mit einem Tauchfühler von oben arbeite kommt es wohl zu dem Effekt, dass der Tauchfühler meldet, Temperatur erreicht. Also habe ich es warm von der Heizpatrone bis zum Fühler, aber die Würze unter dem Fühler ist kälter was die Dauer der Gärung verlängert. Mal sehen was der Geschmackstest am WE ergibt.
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schabowski
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Re: Heizmatten Test

#6

Beitrag von schabowski »

Da bin ich auf auch auf das Ergebnis gespannt.
Ich möchte mir auch noch eine Heizmatte zulegen, so dass ich im Winter auch mal obergäriges Bier im Kühlschrank in der Garage herstellen kann (natürlich nicht bei den extremen Temperaturen, die wir jetzt haben).
Mein Plan wäre es, die Heizmatte als "Raumheizung" zu verwenden und den Gärbottich darüber mit Abstand zustellen.

In meinen Kühlschrank passen 2 Kästen übereinander rein, Literzahl weiß ich gerade nicht, wobei der untere Kasten noch auf einem leeren Weinkasten steht, da der unterste Bereich flächenmäßig nicht ganz genutzt werden kann.

Mit dieser Konstruktion müsste man auch von 10 auf 20 Grad kommen, oder ?

Den Gärbottich direkt auf die Heizmatte zu stellen, da hätte ich auch Bedenken, dass der untere Bereich der Flüssigkeit zu heiß wird.

Bin auf Deinen Bericht gespannt.

Viele Grüße,
Björn.
schabowski
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Re: Heizmatten Test

#7

Beitrag von schabowski »

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Re: Heizmatten Test

#8

Beitrag von Bodo »

Ja bin ich. Was soll ich sagen, alles TipTop. Ich, sowie alle anderen die es getrunken haben, konnten keinen Fehlgeschmack feststellen. Somit werde ich das Ding sicher wieder einsetzen, wenn die Temperaturen dies erfordern sollten.
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