Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

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San

Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#1

Beitrag von San »

Hallo,

nachdem schon öfter mal der Kegmenter (KM) von Kegland hier im Forum angesprochen wurde, aber sich anscheinend noch kein Besitzer dazu gemeldet hat, schreibe ich jetzt mal meinen ersten Eindruck in diesem Beitrag.
Ich habe mit der genannten Bezugsquelle oder dem Hersteller nichts zu tun.
Benutzt habe ich ihn auch noch nicht, weitere Erfahrungen wollte ich zukünftig ergänzen. Bisher habe ich in meinem 30l-Euro-Keg mit NC-Deckel vergoren[2]. Der KM versprach etwas erweiterte Funktionalität bei geprüfter Drucksicherheit zu einem guten Preis.

Was er kann/können soll:
Beworben wird er als preiswerter Unitank[1]. Sprich, der KM ist als druckfester Gär- und Lagertank gedacht, aus dem man auch direkt zapfen kann. Was offensichtlich fehlt ist die Möglichkeit, unten Hefe oder Trub abzulassen. Ich habe mir das 29-Liter-Modell gekauft. Für ein paar Euro mehr gibt es noch eine Variante mit 58 Liter Inhalt. Schwieriger könnte bei diesem die Reiniung sein, außerdem weiß ich nicht ob es in der Größe Steigrohre gibt, falls man nicht über Schlauch+Schwimmer abziehen möchte.
Laut Hersteller sind bis zu vier Stück übereinander stapelbar.
Der 4-Zoll-TriClamp-Anschluss ermöglicht auch das Aufsetzen von Destillationsausrüstung, aber das ist ein anderes Thema.
Mir erschien er insgesamt ideal: kompakt, handlich, preiswert, flexibel.


Bezug:
Hier im Forum bin ich auf die Bezugsmöglichkeit aus Österreich[3] aufmerksam gemacht worden (danke dafür!).
Erstmal schienen mir 229 Euro ein guter Preis für das 29l-Druckfass (bis 2,5 bar) zu sein, zumal keine Versandkosten dazukommen.
Inklusive sind ein TriClamp-Aufsatz für drucklose Gärung; außerdem ein Aufsatz mit NC-Anschlüssen sowie Sicherheitsventil für Gärung/Lagerung unter Druck.
Der Edelstahlschwimmer mit Schlauch (Dip-Tube) zum Abziehen von oben, was ich aber nicht verwenden möchte, ist auch schon dabei. Versandt wurde am Tag nach Bestelleingang, keine Woche drauf kam das Paket aus Österreich in Bayern an.
Produziert wird er in China ("Made in China" eingeschlagen). Es ist daher nicht verwunderlich, dass man auf chinesischen Portalen ein baugleiches Produkt bestellen kann. Für mich kam das nicht in Frage. Gründe waren: kein Aufwand mit dem Zoll, geringer Preisvorteil (wenn überhaupt mit Versand), Lieferzeit, Einfache Reklamationsmöglichkeit (s.u., theoretisch).

Verarbeitung/Äußerer Eindruck:
Der KM kommt in matter Optik daher. Die Verarbeitung sieht nicht optimal aus, aber geht denke ich in Ordnung. An einigen Stellen außen sieht man Schweißspritzer.
Ein vermeidbarer Spalt liegt an der Innenseite des Druckdeckels (siehe Bild), weil die Ventilstutzen nur von außen (Deckeloberseite) mit einer Schweißnaht angebracht sind.
Mit angegebenen ca 39cm im Durchmesser und 39 cm Höhe ist er so breit wie hoch, im Gegensatz zu den inhaltsmäßig vergleichbaren 30-Liter DIN- oder Euro-Kegs, die etwas schlanker sind. Für den dicksten Durchmesser, der Schweißnaht auf halber Höhe, habe ich sogar eher Richtung 40 cm gemessen. Das ist bei der Wahl eines Gärkühlschranks zu beachten, hier kann es mit dem Durchmesser knapp werden.
Auslitern ergab 31,1 Liter bis zur Unterkante des TriClamp-Stutzens.
Meines Wissens fassen die verlgeichbaren Euro-Kegs ca 33 Liter. Wie diese ist er allgemein zumindest leer schön handlich und gut zu greifen. Leergewicht beträgt 9,9kg. Am TriClamp-Spannring befindet eine fehlerhafte Stelle an der Innenseite (siehe Bild), die die Funktion aber vermutlich nicht beeinträchtigt.

Produktionsrückstände/Reinigung:
Direkt aus dem Karton habe ich innen und außem mit Küchenrolle drübergewischt.
Eine Graufärbung konnte ich dabei nicht feststellen. Allerdings hatte sich eine Kondenswasserschicht darauf gebildet (Transport in der Kälte, Auspacken in der Wohnung), vielleicht lag es daran.
Beim Putzen hat man die Stellen, wo außen Wasser abgeflossen ist, als graue Schlieren gesehen, die müssen ja auch irgendwo herkommen.
Vor dem ersten Einsatz wurde er innen mit Spülmittel, Zitronensäurelösung und Geschirrspülmittel gereinigt. Außen wurde er heiß mit Spülmittel abgeduscht und abgebürstet.

Minuspunkt:
So, jetzt zu dem Punkt, der mich wirklich geärgert hat und mir leider erst nach dem Putzen aufgefallen ist: Der Druckaufsatz hatte zwei Mängel und war dadurch nicht dicht. Dass größere TriClamp-Durchmesser ihre Tücken haben, kam im Form schonmal zur Sprache[4].
Aufgefallen ist es beim Drucktest nach dem Putzen: Je nach Winkel unter dem der Druckaufsatz angebracht war, hat er nicht mal 0,2 bar gehalten.
Genaueres Hinschauen hat gezeigt, dass die Dichtfläche nicht ganz eben war. Sah so aus, als hätte man von der Außenseite draufgekörnert, sodass es sich ein bisschen verformt hat. Das ließ sich aber noch ganz gut wegfeilen (siehe Bild).
Als er dann immer noch nicht vernüftig abgedichtet hat, habe ich den Deckel auf Ebenheit überprüft. Gegenhalten eines Lineals zeigte ganz klar, dass der Aufsatz verbogen war: Der Kreisabschnitt neben den beiden Ventilanschlüssen zeigt leicht nach oben (weg von der Dichtfläche), insgesamt vielleicht 1-1,5mm (siehe Bild). Die Biegeachse verläuft in etwa durch die beiden angeschweißten NC-Ventile. Es ging zwar halbwegs dicht, indem man den einen TriClamp-Bügel entlang der hochgebogenen Stelle legt, sodass die Stelle nicht an einem der beiden Gelenke liegt. Vielleicht würde ein hochwertigerer Bügel das auch unabhängig von der Lage hinbekommen (?). Da auf diese Weise aber die Dichtungen an der Knickstelle besonders belastet werden und vermutlich nicht so lange halten, war das für mich keine Lösung. In [4] wurden schon dickere Dichtungen empfohlen. Brachial festknallen will ich nicht auf Dauer. Nachdem ich also ohnehin schon am Deckel gefeilt und mir damit vermutlich einen Umtausch vermiest hatte, habe ich mich am Zurechtbiegen im Schraubstock versucht - ziemlich schwierig aufgrund der Dicke, da ist schon enormer Kraftaufwand nötig.
Ein wirklich zufriedenstellendes Ergebnis habe ich nicht hinbekommen. Zwar besser als davor, aber keine Dichtheit bis 2,5 bar. Hätte man sich auch denken können (mit einem Schraubstock als einziges Hilfsmittel). Für meine Zwecke würde Dichtheit bis 1-1,5 bar reichen, aber ärgerlich ist es allemal.
Nachdem ich im Internet wenig zu meinem Problem finden konnte, gehe ich davon aus, dass ich da einen von wenigen schlecht gefertigten Deckeln erwischt habe. Wenn ich nochmal TriClamp kaufe, würde ich immer gleich auf Ebenheit sowie Dichtheit prüfen und ggf. reklamieren.
Es geht schon halbwegs so wie es jetzt ist, aber die Dichtwirkung hängt immer noch ziemlich davon ab, wie der Deckel und die
Klemme sitzen. Vielleicht werde ich mir noch dickere Dichtungen besorgen, mal schauen wie ich so erstmal zurechtkomme.

Zwischenfazit:
Bisher würde ich nicht sagen, dass ich den Kauf bereue. Würde der Deckel halten was er verspricht (nämlich 2,5 bar), wäre ich soweit rundum zufrieden. Wenn der Deckel weiterhin 1-1,5 bar Druck hält, eignet er sich weitestgehend für meine geplante Verwendung als Gärtank mit
anschließendem Cold Crash und Zwangskarbonisierung.

Fragen von meiner Seite
Da Einige hier TriClamp verwenden: Kann ich die Dichtwirkung mit einer dreiteiligen oder höherwertigen zweiteiligen Klammer wesentlich verbessern? Die Klammer ist offensichtlich nicht von besonders hoher Qualität.
Oder ist meine Vorstellung, dass auch bei größeren TriClamp-Durchmessern (hier 4 Zoll) ein handfestes Anziehen der Klammer ausreichen
sollte, einfach zu naiv, und mann sollte mit einer Zange nachziehen?
Am Anlegen der Klammer (schlecht verteilte Presskraft) liegt es denke ich nicht, da habe ich viel ausprobiert...
Wie schaut es beim SS Chronical aus, der hat meines Wissens eine 6-Zoll-Triclamp-Deckel. Liegt dieser ohne Dichtung komplett eben auf oder wackelt der ein bisschen?
Wenn mir hier jemand weiterhelfen kann, freue ich mich.

VG San

Fotos:
Altes und neues Gärfass
AltUndNeu.png

Schweißnaht auf mittiger Höhe von Innen. Die Wulst ist nicht ganz durchgehend.
Schweissnaht_Mittig_.png

Gelenkteil der Klemme mit Fehlerstellen
Klemme_Fehler_.png
Klemme_Fehler_.png (180.44 KiB) 6227 mal betrachtet

Lineal am Deckel, man sieht deutlich wie er oben gebogen ist
Deckel_Spalt_.png

Der Deckel von unten. Man sieht die Spalte am NC-Ventil, vorne außerdem die abgefeilte vorher eingedrückte Stelle
DeckelVonUnten_.png
Verweise:
[1] https://www.kegland.com.au/29l-kegmente ... enter.html
[2] https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=25045
[3] https://bier-brauen.at/bierfass-keg-gaerbottich
[4] https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?t=22602
Zuletzt geändert von San am Sonntag 14. Februar 2021, 20:07, insgesamt 2-mal geändert.
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck

#2

Beitrag von San »

Hallo,

ich schieb den Beitrag wegen meiner Fragen nochmal hoch. Es geht um die Dichtigkeit der 4-Zoll-Triclampverbindung.
Die Dichtfläche am Deckel wird heute nochmal mit feinem Schleifpapier bearbeitet. Ich gehe aber davon aus, dass trotzdem eine geringe Leckströmung erhalten bleibt.
Durch Einschieben eines Blattes Papier zwischen Klemme und Deckel im eingebauten Zustand erkennt man, dass in der Nähe des Gelenks und der Klemmschraube ein nennenswerter Winkelausschnitt (geschätzt bis 45°) keinen Druck durch die Klemme erfährt. Zusammen mit der leichten verbliebenen Unebenheit im Deckel vermute ich das als Hauptursache der Undichtigkeit.

Eine Klemme, die auf größerem Umfang anliegt, müsste die Situation also verbessern.
Da gibt es jetzt zwei verschiedene Bauformen: Am sinnvollsten erscheint mir erstmal die Variante mit gleichmäßiger Teilung.
Gibt es Erfahrungen zu den Unterschieden?
Oder weitere Ratschläge, wie ich den Verschluss auch bei hohen Drücken dicht bekomme?

VG San
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negme
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#3

Beitrag von negme »

Kann dir die Fragen zwar nicht beantworten, aber jedenfalls danke für den Bericht! Hab selber überlegt, mir den Kegmenter zuzulegen, bin jetzt aber am überlegen, weil das schon ärgerlich klingt...
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#4

Beitrag von San »

So, heute kam die oben verlinkte 2-gelenkige Klammer mit gleichmäßiger Teilung aus Österreich an. Der Versand ging schnell (3 Tage), in Summe hat mich die Bestellung nochmal 50 Euro gekostet. Leider war die U-förmige Einbuchtung, auf der die Flügelmutter im angelegten Zustand aufliegt, etwas verbogen. Anlegen lässt sich die Klammer deswegen trotzdem, weshalb ich auf eine Reklamation verzichtet und es mit hinhämmern zu korrigieren versucht habe.

Bei vorigen Tests mit der 1-gelenkigen/zweiteiligen Klammer hatte ich bei ca 1 bar Innendruck ganz grob 0,2 bar Druckverlust pro Tag.
Ich bin gespannt wie es jetzt mit der neuen Klammer ausschaut. Die Zeichen sind jedenfalls besser: Wie erhofft liegt die Klammer besser an, an keiner Stelle lässt sich ein Stück Papier zwischen Klemme und Deckel schieben.
Sobald die Ergebnisse vorliegen, teile ich sie hier mit.
negme hat geschrieben: Sonntag 14. Februar 2021, 19:33 Kann dir die Fragen zwar nicht beantworten, aber jedenfalls danke für den Bericht! Hab selber überlegt, mir den Kegmenter zuzulegen, bin jetzt aber am überlegen, weil das schon ärgerlich klingt...
Gern! Schön zu sehen dass zumindest jemand mitliest :Greets
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#5

Beitrag von flatflo »

Schöner Beitrag. Ich habe mal für zwei Jahre bei nem kleinen Betrieb gearbeit, welcher für die Getränke- und Lebensmittelindustrie gefertigt hat (leider habe ich damals noch nicht gebraut...das hätte mir viele Vorteile verschafft und wäre günstig an Teile gekommen). Eine Qualität die man auf den Bildern sieht, hätte nie das Haus verlassen. Bei einem Druckbehälter (was nicht jeder einfach so schweißen darf und fertigen darf) würde ich mir schon eine ordentliche Qualität erwarten. Auch dass alles plan ist. Die Klammer die du jetzt nutzt muss alles dicht bekommen. Sollte sie das nicht, dann wurde schlampig gearbeitet; eine Dichtung hast du nicht dazwischen, oder?
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San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#6

Beitrag von San »

Hallo flatflo,
ich verwende die mitgelieferte Dichtung, wie diese hier: https://bier-brauen.at/dichtung-tri-clamp-4
Meinst du damit passt irgendetwas nicht?

Nochmal zur Leckströmung: Verliert der 30-Liter-Behälter bei 1bar Überdruck etwa 0,1 bar in 24 Stunden, entspricht das Leckvolumen 3 Litern, also 3 Mio mm^3. Pro Sekunde treten dann ungefähr 35mm^3 aus. An der Leckstelle sollte man also deutliche Blasenbildung erkennen.
Leider habe ich hier keine einfache Möglichkeit, das Fass irgendwie unter Wasser zu tauchen.

Die beiden NC-Ventile habe ich mal mit Spülmittel überstrichen, da sieht man nur sehr sehr geringfügige Blasenbildung, also nichts was den Druckverlust auch nur annähernd erklären kann.
Jetzt ist für mich erstmal Warten angesagt, vielleicht hält die neue Klammer ja den Druck wie erhofft.
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#7

Beitrag von flatflo »

Das sollte schon passen mit der Dichtung. Wir hatten immer solche Dichtungen: https://mtec-shop.de/din-tri-clamp-dich ... 6-a-100728
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San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#8

Beitrag von San »

Danke dir für deine Einschätzung flatflo. Ich denke auch, dass es nicht an der Dichtung liegt.

Gestern habe ich nochmal höhere Drücke auf den Kegmenter gegeben, bis über 2 bar.
Da hat zum Teil das Sicherheitsventil abgeblasen. Es sollte eigentlich erst bei 2,5 bar (36psi) ablassen, aber dass es schon bei etwas geringeren Drücken anspringt, werte ich nicht als großes Manko. Ich weiß ja auch nicht wie genau mein Manometer ist. Wenn man das Bier im KM lagern will und nicht durchgehend kühlen kann, mag das eine Rolle spielen, für mich aber nicht.

Mit der neuen Klammer hat der Kegmenter jetzt 1,9 bar über Nacht gehalten.
Kann bei anderer Lage von Deckel und Klammer wieder etwas schlechter ausschauen, aber für meine angedachte Anwendung würden 1-1,5 bar reichen. Ich bin guten Mutes dass das zuverlässig hinhaut, da die neue Klammer praktisch rundum anliegt.
Über längere Zeit könnte die verbliebene Unebenheit des Deckels die Dichtung stellenweise übermäßig belasten, was deren Lebensdauer verkürzt, aber das wird sich zeigen. Eine Dichtung auf Lager zu halten kriege ich trotz chronischen Platzmangels hin.

Heute Abend beginnt (hoffentlich) dann die erste Gärung mit der M54 California Lager. Die Hälfte soll nach abgeschlossener Hauptgärung abgefüllt werden, der Rest wird noch gestopft. Vielleicht versuche ich mich auch mal an der Ernte der Kräusen, einfach um zu sehen wie das hinhaut. Bei Zeit füge ich das hier an.

VG San
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#9

Beitrag von San »

Weiter geht's: Anbei jetzt ein paar Bilder zum Umschlauchen, der Gärung und der Ernte der Kräusen mit dem KM.

Umschlauchen und Anstellen:
Am Vorabend des Brautages wurde die Trockenhefe (1 Päckla M54 Californian Lager, Gärtemperaturbereich laut Hersteller 18-20°C) rehydriert. Am Brautag selbst hat sie frühs und eine Stunde vor dem Anstellen etwas Öttinger Alkoholfrei bekommen, sodass etwa 200 ml Hefesuppe vorlagen. Bei der geringen Menge mache ich keine Faxen mit Dekantieren oder so, sondern gebe später alles in die Würze. Vor der Gabe wird die Hefe nochmal durchgeschüttelt.
Angestellt wurde folgend aufs Umschlauchen mit grob einem Drittel der Hefemenge bei 21°C. Nach wenigen Stunden im Kühlschrank war meine Zieltemperatur von 16°C (Sechzehn) im KM erreicht und der Rest der Hefe kam dazu. Die Gärführung erfolgt über einen Inkbird, dessen Temperaturfühler an die Außenseite des KM geklebt ist.
Mit dem Kegmenter hat man die Möglichkeit, ihn dicht zu verschließen und die Hefe durch Schütteln zu belüften. Nach einer Stunde habe ich das nochmal wiederholt. Insgesamt solle man etwa 45 Sekunden kräftig schütteln um 8ppm Sauerstoff in der Würze zu erreichen, was zwar noch nicht ideal aber oft ausreichend ist (https://www.youtube.com/watch?v=75gpehf_6Gk).
Nach den körperlich durchaus fordernden Zappeleinheiten war die Würzeoberfläche mit stabilem weißem Schaum bedeckt.

Da ich sowieso vorhatte, später Hefe zu ernten und ein paarmal reinzuschauen, wurde nur der Deckel für drucklose Gärung aufgespannt und das Spundloch durch loses Einstecken eines 1/2-Zoll-Blindstopfens verschlossen (passt genau durchs Loch).

Tags darauf in der Früh war die Würze überweißt, die Gärung also angesprungen. Wenige Stunden darauf lag eine stabile Schaumdecke über der Würze.


Feststellung des Gärforschrittes:
Eine Probenahme wäre mit dem Druckaufsatz ganz einfach: Spundapparat auf geringen Überdruck einstellen (0,03 bar reichen aus um das Bier 30cm hoch zu drücken), dann das NC-Bierventil kurz aufsetzen und nach wenigen Sekunden wieder abnehmen. Mit dem drucklosen Aufsatz braucht man eben noch eine Pipette oder einen Schöpflöffel oder so dazu.
Mit einer iSpindel oder Vergleichbarem könnte es schwierig mit dem Signal werden, da die Wanddicke bei knapp 2mm liegt. Hierzu habe ich aber keine Erfahrungswerte.


Hefeernte:
Die Hefeernte habe ich nach zwei Tagen per Schöpflöffel versucht. Mir ging es vorrangig darum, überhaupt mal zu ernten, damit es läuft wenn es mal drauf ankommt. Hat ohne Verrenkungen funktioniert, auch wenn eine größere Öffnung die Sache vereinfachen würde. Andererseits ist der Deckel mit 4 Zoll ganz gut mit einer Hand von den Seiten zu greifen, das sehe ich durchaus als Vorteil. Da man etwas Freiraum über dem KM zum hantieren braucht, kann es notwendig sein, ihn zur Ernte aus dem Gärschrank zu nehmen, was bei mir aber nicht der Fall war.
Meine Ausbeute war leider recht mager, die Kräusen waren schon wieder zurückgegangen im Vergleich zu gestern. Im Nachhinein habe ich einen Vergärgrad zum Erntezeitpunkt von 60% festgestellt (ca. 75% Gärfortschritt), also nicht verwunderlich.


Soweit erstmal. Der Abschlussbericht kommt wenn gestopft und abgefüllt ist.


Bilder:
Etwas Abseits des Themas, hier ein Bild meines Brauaufbaus im Knagglig-System. Die Kisten dienen als Stauraum für das Zubehör und gleichzeitig als Gerüst. Für später plane ich die Umstellung auf Euro-Boxen. Wichtig ist bei mir, dass erhöht gekocht wird, damit über Schwerkraft in den KM umgeschlaucht werden kann.
Knaggligs.png
Knaggligs.png (294.84 KiB) 5608 mal betrachtet

Schlauchen in den KM, kurz danach erste Hefegabe
Mit dem drucklosen Aufsatz verkantet der Schlauch etwas und hält damit ausreichend fest. Auf dem Deckel liegt der Blindstopfen, der später das Spundloch verschließt
Umschlauchen.png
Umschlauchen.png (311.85 KiB) 5608 mal betrachtet

Schaum nach dem Belüften durch Schütteln. Sieht denke ich ganz ordentlich aus.
Schuetteln.png
Schuetteln.png (133.37 KiB) 5608 mal betrachtet
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#10

Beitrag von San »

Hier der Abschluss zum Kegementer mit Abfüllung, Stopfen, nochmal Abfüllung, Putzen und dem Fazit.


Cold Crash und (teilweise) Zwangskarbonisierung:
Vor der Abfüllung der ersten Hälfte stand der KM drei Tage bei 6°C, dabei habe ich CO2-Überdruck von 0,4 bar angelegt.
Höhere Überdrücke würden bei meinem Aufbau später zum Schäumen beim Abfüllen führen.
Es stellt sich der Gleichgewichtszustand mit 3,6 gCO2/l im Bier ein. Die restliche Karbonisierung wird bei Abfüllung über Zuckergabe erledigt.


Abfüllen (1):
Abgefüllt wird durch Ausdrücken mit CO2 bei geringem Überdruck (~0,1 bar). In die Bügelflaschen wird Karbonisierungszucker vorgelegt, dann werden sie mit CO2 gespült, befüllt, der Kopfraum nochmal mit CO2 gespült und schließlich verschlossen. Ich habe festgestellt, dass sowohl Vor- als auch Nachspülen sich lohnen um die Lagerfähigkeit zu verbessern.
Die Verschlauchung habe ich auf DuoTight umgestellt und bin bisher sehr zufrieden damit. Alle Anschlüsse sitzen fest, das System ist günstig und durch Einlegen in Isoprop lässt sich alles gut desinfizieren.


Stopfen:
Ins restliche Bier im KM kamen noch 50g (~5 g/l) Hopfen im kleinen Stopfzylinder (https://www.braubebo.de/zubehoer/filter ... r-hop-tube). Lose Stopfen wollte ich nicht, da man den Trub ja nicht ablassen kann. Für die Zugabe muss der Deckel runter, weshalb ich nach dem Stopfen den Kopfraum nochmal kurz mit CO2 gespült habe.
Vom Stopfzeitpunkt sicher nicht ideal, da nach Gärende Sauerstoff eingetragen wird. Für mich aber ein einfacher Weg, aus einer Gärung zwei Biere zu bekommen. Nun konnte der Stopfhopfen drei Tage ziehen. Solange stand der KM wieder bei 6°C im Kühlschrank.
Dann wurde der Rest abgefüllt. Da ich nicht weiß, wie gut die Hefe (Californian Lager) bei diesen Temperaturen arbeitet, ist unklar inwiefern eine hopfenenzymatisch ermöglichte zweite Gärung (Hop Creep) stattfand. Spätestens bei der Nachgärung würden die neuen Zucker aber mit abgebaut, was sich also etwas auf die Karbonisierung auswirken kann. Mit dieser Unsicherheit kann ich leben.


Abfüllen (2):
Bei der Abfüllung des Restes verwende ich zwei verschieden lange Steigrohre, da ich mit dem Abziehschlauch mit Schwimmer (Floating dip tube) nicht glücklich geworden bin. Beim Saurus oder Zilla mag das einfacher sein, weil der Boden stärker kegelig ausgeprägt ist und man sieht wo der Schwimmer gerade rumeiert, im KM (bzw. meinem Selbstbau davor) war diese Lösung für mich eher so mittelprächtig.
Anfangs ist noch das kürzere Steigrohr verbaut, sodass möglichst wenig Schmodder mitkommt. Wenn der Bierpegel unter die Abziehhöhe fällt (also nichts mehr rauskommt), wird das Rohr getauscht. Also Ventil abschrauben, Rohr wechseln, Ventil wieder aufschrauben (eine Minute Aufwand). Die restlichen Flaschen werden dann theoretisch mit mehr Sediment abgefüllt.
Das hat nicht so geklappt wie es sollte, offenbar waren beiden Steigrohre noch zu lange, es kam zuviel Schmodder mit. Ich habe sie noch um ca. 1cm auf 32 bzw 30cm Länge gekürzt. Mal schauen wie es nächstes Mal klappt


Putzen:
Zuerst wurde der Schmodder vom Boden mit etwas Wasser aufgespült und weggeschüttet. Darauf folgte die Reinigung mit Bürste und Lappen. Angenehm ist dabei die abgerundete Öffnung, bei NC-Kegs ist das Blech schon wesentlich kantiger, was beim Schrubben stören kann. Deckel, Steigrohre usw reinige ich separat.
Vor der nächsten Verwendung besprühe ich den Druckkörper innen und an der Öffnung mit alkoholbasiertem Bazillenvernichter (Isoprop). Das erwähne ich nur abschließend, weil sich im KM dadurch (vermutlich) eine explosionsfähige Atmosphäre bildet. Darüber sollte man sich im Klaren sein. In meinem Fall spüle ich nach etwa einer Minute mit Wasser nach, sodass sich das damit erledigt hat.


Fazit nach einem Sud:
Die in den ersten Beiträgen beschriebenen Anlaufschwierigkeiten haben mir anfangs wirklich die Freude genommen. Mittlerweile bin ich zufrieden.
Das liegt auch am Mangel an Alternativen, da nur der KM meine Anforderungen erfüllt. Ich wollte ein neuwertiges druckfestes Behältnis aus Edelstahl, das man auch von Hand innen reinigen kann und das mit Kühlmöglichkeit keine höheren dreistelligen Kosten verursacht. Außerdem sollte es einfach handzuhaben und platzsparend sein und NC-Anschlüsse bieten.
Dass Abstriche bei der Qualität(skontrolle) gemacht werden, ist leider offensichtlich, und bei dem Preis (rückblickend) vielleicht auch nicht so verwunderlich. Hier wäre es hilfreich, wenn sich weitere Besitzer zu Wort melden, ob bei ihnen alles von Anfang an gepasst hat. Allzu häufig kommen diese Mängel vermutlich auch nicht vor, da ich im Internet nur wenig dazu finden konnte.
Ich würde mir den Kegmenter wieder kaufen, in der Hoffnung dass die Undichtigkeit bei mir eine Ausnahme war.


Ausblick:
Für die Abfüllung habe ich mir jetzt den Boel iTap bestellt. Mein Plan ist, ihn direkt am KM zu befestigen, am oberen Zylinderstück das nicht mehr zum Druckkörper gehört. Das durchbohren wird kein Spaß, soviel ist klar, aber der Stufenbohrer von Bosch wird sein Geld hoffentlich wert sein. Damit hätte ich ein sehr kompaktes Gär- und Gegendruckabfüllensemble und kann mir (endlich) die Nachgärung sparen.
Größter Schwachpunkt des iTaps (ohne ihn in der Hand gehalten zu haben) scheint mir die ungenügende Vorspülung mit CO2 zu sein. Das gedenke ich zu lösen, indem ich den CO2-Ablass jeweils schon in die nächste zu befüllende Flasche leite, sodass immer die nächste Flasche schon vorgespült wird mit dem CO2(-Luft-Gemisch), das bei der Füllung der vorigen Flasche ausgedrückt wird. Soweit zur Theorie, ich werde die Praxiserfahrung dazu hier anhängen wenn es soweit ist. Wenn alles glatt läuft, schon nächstes Wochenende.
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#11

Beitrag von San »

So, mittlerweile habe ich mit dem iTap zweimal abgefüllt, wobei das erste Mal als Probelauf zu sehen war, mit nur schacher Karbonisierung.
Die Bilder sind vom zweiten mal, hat aber auch da alles ganz gut geklappt. Der Druck lag da bei etwa 1bar bei 6 °C.


Gründe für die Anschaffung eines GDAs:
Bei Kegs war ich schon und bin wieder weg davon. Für mich sind nur Flaschen praktikabel. Nachgärung in der Flasche kommt mit einigen Nachteilen daher, die man mittels GDA-Abfüllung vermeiden kann:
  • Nachgärung braucht Zeit und verursacht Aufwand
  • Bodensatz in der Flasche, dadurch keine liegende Lagerung, was aber eine bessere Ausnutzung des Kühlraums ermöglicht
  • Nur ich finde in diesem Haushalt Kästen zur Nachgärung im Wohnbereich dekorativ
  • Nachgärung mit Zucker kann sich meiner Auffassung nach durchaus auf den Geschmack auswirken
  • Die Zuckergabe zur Karbonisierung verändert die Stammwürze. Mit Speise hätte ich ein Lagerproblem, mit Zuckerwasser würde ich das Bier verdünnen.
Also musste eine Möglichkeit zur Gegendruckabfüllung her. So hätte ich auch die Möglichkeit, andere spritzige Getränke wie Limonaden selbst anzumischen und abzufüllen.


Wahl eines GDAs:
Bei Flaschennachgärung hatte ich mit CO2-Vor- und Nachspülung schon einen (subjektiv) hohen Qualitätsstandard in der Abfüllung, den ich beim Umstieg halten wollte. Außerdem wollte ich keine Bastellösung. Für mich kamen daher nur die Fill-Station von Crafthardware und der Boel iTap in Frage. Am iTap hat mich besonders der mögliche Anbau direkt an den KM gereizt. Niklas (braubebo.de, wo ich bestellt habe) hat mir ein paar Fragen schnell beantwortet, kurz darauf habe ich bestellt und nach 3 Werktagen kam das Paket bei mir an.
An der Fill-Station hätte ich zwar nichts auszusetzen. In meiner Lage überwogen nur die (vermuteten) Stärken des iTaps.


Kritik am iTap:
  • Die Verarbeitung ist aus meiner Sicht ganz gut
  • Die Belastbarkeit ist mit 2 bar angegeben. Für mich reicht das, da ich kühlen kann.
  • Komplett zerlegen konnte ich ihn nicht zum Reinigen. Die Wendel, die das Bier beim Einströmen in Drehung versetzt, ist zwar laut Explosionszeichnung ein separates Teil, aber ich habe sie nicht rausbekommen. Eine erste Anfrage bei Boel wurde auch prompt beantwortet, da hieß es aber nur, dass der Ausbau nicht notwendig sei. Da ich mir Gedanken mache, weil das Teil verstopfen könnte, und ich es dann ja doch ausbauen muss, habe ich nochmal zweimal nachgehakt, was beides unbeantwortet blieb. Ganz schwache Nummer.
  • In meinem Fall, mit Abfüllung direkt aus dem Kegmenter, habe ich (zum Ende) etwas mehr Hefe und Trub. Das könnte die engen Strömungskanäle der Wendel zusetzen. War bisher kein Problem, eher ist das NC-Ventil verstopft
  • Bei Bügelflaschen ist der Bügel vor der Einspannung abzunehmen. Wusste ich vor dem Kauf, geht schon.
  • Der Spanner für Bügelflaschen war zu klein: zwei von drei Flaschen haben nicht reingepasst. Mit zehn Minuten Feilarbeit hatte sich das weitgehend erledigt, aber ist trotzdem ärgerlich
  • Die Handhabung ist angenehm. Habe keinen Vergleich zu anderen GDAs, aber mit dem CO2-Knopf, der Entlüftungsschraube und dem Bierhebel ist es sehr einfach, abzufüllen.
  • Ein Splitterschutz fehlt. Bisher tat es ein umgewickeltes Geschirrtuch. Zur Füllstandskontrolle musste ich es trotzdem immer teilweise abnehmen, ist also keine Lösung auf Zeit.
  • Meine Flaschen hatten Umgebungstemperatur, was kein Problem war. Der Abfülldruck lag ca 0,2 bar über Spunddruck, das Bier stand auf 6°C gekühlt, die Flaschen bei Umgebungstemperatur.
  • Fazit nach 2 Abfüllungen: Schaut mir durchdacht und gut verarbeitet aus. Nachteilig ist die zwangsmäßige Abnahme der Flaschenbügel und vor Allem die eingeschränkte Zerlegbarkeit. Wer in Kronkorkenflaschen füllt und vor Abfüllung in ein Keg zur Klärung umfüllt, sollte mit dem iTap sehr gut bedient sein. Ich bin nicht zu 100% zufrieden und werde vielleicht noch die Fill-Station von Crafthardware anschaffen.

Kombination mit dem Kegmenter:
Entgegen dem ursprünglichen Plan habe ich kein Loch gebohrt, sondern klemme den iTap durch eines der Grifflöcher am KM. Benötigt werden dazu zwei Unterlegscheiben M24 oder Ähnliches. Bei mir Holzbügel, siehe Bild.
Da der KM bei mir zum Abfüllen sowieso auf einem Handtuch oder Holzbrett steht damit die Arbeitsplatte nicht zerkratzt, passt die Höhe dann auch, sodass die 0,5l-Bügelflasche mit 1-2cm Abstand noch drunterpasst.
Mit diesem direkten Anbau hat man nur sehr kurze Schlauchwege. Um die Schlauchtüllen des iTaps nutzen zu können, braucht man die große DouTight-Größe (Schlauch 3/8"). Als Bieranschluss verwende ich direkt einen 5/8"-DouTight-Anschluss.
Was die Kombination Kegmenter+iTap angeht bin ich sehr zufrieden. Platzsparender wird es kaum gehen.
Für CO2 habe ich noch über die kleine DouTight-Größe. Da fehlen leider noch ein paar Teile, für die ich auch keine Bezugsquelle habe, dann würde ich es auf die große Größe ändern. Wie so oft, an den Kleinteilen hakt's.


Bilder:
Aufbau der Abfüllung: Der iTap ist fest über das 5/8"-Gewinde am Kegmenter angeschraubt. Bier ist mittels 5/8"-DouTight-Adapter angeschlossen. Der CO2-Abgang des iTaps geht in die nächste zu füllende Flasche. Dadurch lässt sich, selbst ohne Vorspülung nach Einspannung, der Sauerstoffgehalt in der Flasche erheblich verringern, und das CO2 steht ohne Zusatzaufwand/-kosten zur Verfügung.
iTap_Uebersicht.png

Nochmal ein besserer Blick auf die eingespannte zu füllende Flasche und die Flasche in der Vorspülung (hinten)
iTap_Flaschen.png
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Füllstand passt. Beim Ausklinken hat es immer gut übergeschäumt, dass ich die Bügel ohne Luftraum verschließen konnte.
iTap_Fuellstand.png
iTap_Fuellstand.png (148.67 KiB) 5207 mal betrachtet

Ich denke, dass ich zum Vergleich auch mal die Fill-Station probieren werde. Aber das hat dann nichts mehr mit dem Kegmenter zu tun.
VG San
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Räuber Hopfenstopf
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#12

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich fülle auch schon ein Weilchen mit dem iTap ab. Die Idee, das CO2 in die nächste Flasche zu leiten, ist pfiffig. Man muss nur aufpassen, da bei starker Schaumbildung auch Bier mitkommen kann.
Viele Grüße
Björn

Allen wird bekannt gemacht, dass keiner in die Jeetze kackt - denn morgen wird gebraut.
Steht am Bierbrunnen in Salzwedel
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#13

Beitrag von San »

Es war bei einigen Flaschen auch der Fall, dass es Bierschaum in die Vorspül-Flasche gedrückt hat. Mit etwas mehr Übung lässt sich das bestimmt noch besser hinkriegen, aber einen großen Nachteil sehe ich darin auch nicht. Zumindest werden alle Schläuche vorher mit Isoprop gespült, sodass es von der mikrobiologischen Belastung egal sein sollte. Auch bezüglich Oxidation habe ich keine großen Bedenken.
Schöner ist es aber natürlich ohne Bier(schaum) im CO2-Überlauf.
metaler143
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#14

Beitrag von metaler143 »

Ich hatte den iTap heute zum ersten Mal im Einsatz, um ein paar Flaschen für das gelegentliche Bier-Mitbringsel abzufüllen.
Der iTap hat super funktioniert! Bin deutlich besser zurechtgekommen als mit der Beergun. Das Bier schäumt kaum beim Füllen und nach Entnahme der Flasche ist der Kopfraum voller Schaum, sodass man mit minimalem Lufteintrag einen Kronkorken draufsetzten kann.

Hier ein paar Bilder:
IMG_20210529_144212.jpg
Hier sieht man die Rückseite des iTap mit aufgeschraubtem NC-Ventil. Finde ich für mein Setup mega praktisch. Kurz zum Hintergrund: Meine "großen" NC-Kegs stehen im Keller. Ich drücke für das Bier in der Wohnung immer in kleine 5 Liter iKegger-Kegs um. Um den Umdrück-Schlauch nicht jedes Mal spülen zu müssen verbleibt der am großen Keg angesteckt, die freie Kupplung wird nur kurz mit Wasser und Isoprop ausgespült. Somit habe ich am großen Keg immer einen Schlauch mit NC-Kupplung hängen. Diesen kann ich nun abwechselnd zum Füllen der kleinen Kegs oder für den iTap verwenden.
Was am unteren Rand des Bildes noch zu erkennen ist: Ich habe eine Carbonation-Cap an den CO2-Eingang des iTap gehängt. Somit kann ich meine üblichen NC-Gasschläuche verwenden und brauche keine Extrawurst für den iTap.
IMG_20210529_144218.jpg
Hier mein Reinigungssetup für den iTap. Eine kleine 24V-Pumpe pumpt Reinigungslösung aus einem Becher zum iTap. Hier ist eine Flasche eingehängt. Diese füllt sich zuerst, bevor die Lösung durch den Überlauf zurück in den Becher fließt. Sehr bequem so und alles wird ordentlich sauber. Nach der Reinigungslösung einfach noch etwas Wasser zum Klarspülen im Kreis pumpen.
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Perfecto
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#15

Beitrag von Perfecto »

Was ist das denn für ein NC-Ventil den du da verwendest?
Das finde ich eine super Idee.
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#16

Beitrag von metaler143 »

Ist wie eine Carbonation Cap mit 5/8" Gewinde. Habe sowohl welche von Braubebo, als auch aus China via AliExpress.

Sind auch super praktisch, um einen Zapfkopf auf NC umzurüsten.
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#17

Beitrag von dieck »

Hi!
Ich bin gerade am schauen wie ich meinen "non-itap" GDA am besten durchspüle.

Die Pumpe sieht aus wie eine kleine Aquarienpumpe? Wieviel Durchfluss macht die?
Und welche Reinigungslösung nimmst du?

Grüße
Marco
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#18

Beitrag von metaler143 »

Servus Marco,

laut Aufdruck soll die Pumpe meine ich 800L/h schaffen, in der Praxis erscheint es mir aber weniger zu sein.
Für den iTap hatte ich PBW verwendet, für andere Sachen aber auch schon Geschirrspülpulver.

Grüße Jakob
b139b
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#19

Beitrag von b139b »

Ob wohl sich dieses Thema unterwegs verändert hat, möchte ich vom gleichem Problem mit der Dichte des druckdeckels berichten. Es scheint nicht nur ein Einzelfall zu sein. Der mitgelieferte Deckel mit dem Gäraufsatz ist dicht. Der Hochdruckdeckel auf dem man die Anschlüsse festgeschweisst hat ist verbogen. Ca 1 mm.
Ich habe eine Taschenlampe im Keg reingelegt, und dieses im dunklen gefilmt. Ohne Dichtung, um die Passform des Deckels zu zeigen. Wundert mich das so wenig hierzu zu lesen ist.

Überlege, ob ich den mitgelieferten Deckel aufbohren soll und die Anschlüsse dort Befestigen? Oder eine dickere Dichtung versuchen sollte.

Hier ein Link zum Video : https://imgur.com/a/Fl0pyaX
Zuletzt geändert von b139b am Freitag 10. Dezember 2021, 02:08, insgesamt 1-mal geändert.
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#20

Beitrag von San »

Ich habe mir mittlerweile noch zwei Kegmenter angeschafft, und leider sind auch hier beide Druckdeckel verbogen.
Die Aufsätze für drucklose Gärung nicht, aber die sind auch nicht geschweißt sondern nur gebohrt.
Das Muster ist immer gleich: das Kreissegment, das durch eine Linie durch beide Ventilanschlüsse abgegrenzt wird, steht hoch.
Am Wochenende werde ich mal (wieder) versuchen, das hinzubiegen.

Wie du schon sagst wundert es mich auch, dass das nicht häufiger bemängelt wird.
b139b
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#21

Beitrag von b139b »

Ein neuer Deckel ist unterwegs. Mal sehen wie dicht der ist..... 😀
San

Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#22

Beitrag von San »

Hast du schon prüfen können, ob der neue Deckel besser ist?

Nach dem Hinbiegen der beiden neuen Deckel hatte ich auch auch wieder nur Druckfestigkeit bis zu Bruchteilen von einem bar. Hätte zum Umdrücken gereicht, aber zum Arbeiten unter Druck nicht.
Bei mir ist es darauf hinausgelaufen, dass ich mir noch zwei weitere dreiteilige TC-Klemmen mit gleichmäßiger Teilung (siehe #2) bestellt habe. Mit diesen sind die Deckel jetzt alle druckdicht. Die zusätzlichen Kosten sind natürlich blöd.
b139b
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Re: Kegmenter von Kegland - Erster Eindruck, Fragen zu TriClamp

#23

Beitrag von b139b »

Bisschen verspätet....
Ja. Der neue wurde dichter, ob wohl er auch nicht grade aussah. Hatte silikonfett drauf, und er hielt ca 1bar vom ca 16dez bis ins Neujahr....
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