Kaufberatung

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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timmatver
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Kaufberatung

#1

Beitrag von timmatver »

Moin zusammen,

ich hoffe ich bin in dem Unter-Forum richtig. Wenn nicht: Mea Culpa vorab.

Ich braue nun schon seit ein paar Jahren mit meinem "Erst-Equipment" (Grob: Einkochautomat, Tauchsieder, Plastik-Eimer, Gäreimer, etc. und zum Schluss alles in Flaschen) und habe mir nun fürs nächste Jahr vorgenommen, mir mal ein komplettes Upgrade für mein Equipment zu gönnen.

Was möchte ich ändern:
  • Weniger Brau-Zeit: Ich würde gerne weniger Zeit bzw. aktive Zeit beim Brauen investieren. (Da momentan mein Einkochautomat nicht immer auf 100 Grad kommt bzw ewig braucht, habe ich zusätzlich einen Tauchsieder drin - das kann ich jedoch nicht alleine lassen
  • Weniger Flaschen: Ich würde gerne in Richtung Kegs/Zapfanlage gehen, weil meine Flaschensammlung mittlerweile zu viel Platz weg nimmt.
  • Schönere Optik: ich werde im nächsten Jahr einen Teil meines Anbaus ausbauen und da dann alle Gerätschaften lagern und da dann brauen.Bisher war das meiste, was ich genutzt habe, umgenutztes Küchenequipment. Deswegen gerne mehr Edelstahl und weniger Plastik.
  • Einfachere Reproduzierbarkeitk: Ich merke, dass ich beim Nachbrauen des gleichen Rezeptes nicht den gleichen Geschmack reproduziert bekomme. Neben sicherlich vielen anderen Gründen merke ich, dass es an der Power meines Einkochautomatens liegt. Je nach Tag dauern die Erhitzungsvorgänge schon deutlich länger /kürzer.
Was habe ich mir überlegt:
  • Ein Grainfather: damit ich die mehr Power habe und durch die Programmierung nicht mehr komplett daneben stehen muss. Ich erhoffe mir hierdurch mehr Verlässlichkeit und eine in Summe höhere Geschwindigkeit. Ich tendiere zwischen der alten 30L-Variante und der neuen 40L-Variante, die ja einige Vorteile mit sich bringt, aber auch teuerer ist.
  • Edelstahl Gärtank: beispielsweise "Klarstein Gärkeller 30l" oder etwas ähnliches mit 40l
  • Kegs: Hier bin ich noch nicht ganz durchgestiegen, welche es werden sollen.
  • Pygmy Zapfanlage: Scheint eine kleine, kompakte Möglichkeit zu sein, um das Bier aus dem Keg zu bekommen :Bigsmile
Wo bin ich unsicher:
  • Ich habe bisher noch nicht mehr als 20 L gebraut. Ist der Sprung zu 40 L groß vom Aufwand/Handling? (ich braue meist alleine) Gibt es im preislich ähnlichen Segment bessere Alternativen?
  • Hat es Nachteile, wenn ich in einen 30l Gärtank "nur" 20 Liter einfülle?
  • Ich steige noch nicht ganz durch, welche Pygmy hier sinnvoll wäre.
Gibt es irgendwas Großes, was ich vergessen habe? Machen die Gedanken Sinn, um die Ergebnisse zu erzielen, die ich erzielen möchte?

Vielen Dank für eure Einschätzung.

P.S.: Ich habe natürlich schon einige Stunden hier Beiträge zu den Themen gewälzt, aber bin bei manchen Themen noch nicht komplett durchgestiegen.
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dieck
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Re: Kaufberatung

#2

Beitrag von dieck »

timmatver hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 11:01
  • Ich habe bisher noch nicht mehr als 20 L gebraut. Ist der Sprung zu 40 L groß vom Aufwand/Handling? (ich braue meist alleine)
Alles was du anhebst und durch die Gegend trägst ist ca. doppelt so schwer.
Du solltest also schauen was du Hebe- bzw. Tragehilfen ggf. brauchst, oder Pumpen mit Schläuchen, etc.

Bei mir braue ich zB. im Erdgeschoss und trage meinen Gärbottich dann zum Vergären in den Keller. Mit 20L Klasse geht das noch alleine :)
Zum Anheben meiner Sudpfanne zum Abfüllen bin ich mittlerweile auf eine Motorrad-Hebebühne gewechselt, ein Tip hier aus dem Forum, wirklich angenehm.
timmatver hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 11:01
  • Hat es Nachteile, wenn ich in einen 30l Gärtank "nur" 20 Liter einfülle?
Ganz im Gegenteil, das ist sogar so gewollt und sinnvoll: ca. 1/3 Kopfraum sollte für die Vergärung frei bleiben.
Siehe auch https://braumagazin.de/article/klassengesellschaft/
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Re: Kaufberatung

#3

Beitrag von timmatver »

dieck hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 11:40
timmatver hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 11:01
  • Ich habe bisher noch nicht mehr als 20 L gebraut. Ist der Sprung zu 40 L groß vom Aufwand/Handling? (ich braue meist alleine)
Alles was du anhebst und durch die Gegend trägst ist ca. doppelt so schwer.
Du solltest also schauen was du Hebe- bzw. Tragehilfen ggf. brauchst, oder Pumpen mit Schläuchen, etc.

Bei mir braue ich zB. im Erdgeschoss und trage meinen Gärbottich dann zum Vergären in den Keller. Mit 20L Klasse geht das noch alleine :)
Zum Anheben meiner Sudpfanne zum Abfüllen bin ich mittlerweile auf eine Motorrad-Hebebühne gewechselt, ein Tip hier aus dem Forum, wirklich angenehm.
timmatver hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 11:01
  • Hat es Nachteile, wenn ich in einen 30l Gärtank "nur" 20 Liter einfülle?
Ganz im Gegenteil, das ist sogar so gewollt und sinnvoll: ca. 1/3 Kopfraum sollte für die Vergärung frei bleiben.
Siehe auch https://braumagazin.de/article/klassengesellschaft/
Sehr gute Punkte! Insbesondere beim Thema "Heben" bin ich selbst auch skeptisch. Idealerweise müsste ich also planen, nicht so viel hin und her tragen zu müssen. Da ich bisher meist obergärig braue, konnte ich gut mit "Raumtemperatur" leben und habe nicht so viel tragen müssen. Aber ja: bei 20 Liter gehts noch - 40 Liter wären nicht sinnvoll möglich alleine.
Edit: Wäre dann ggf. sinnvoller mit Splits zu arbeiten und 2x 20 Liter in die Gärung zu geben.... :Grübel
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murby81
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Re: Kaufberatung

#4

Beitrag von murby81 »

Ich stand vor ca. nen halben Jahr vor der selben Frage.

Ich hab mich für eine Yato mit 57 Liter Topf entschieden. Meine Gärung mach ich in 2 - 30 Liter Transfermer aus Edelstahl. Somit hast du auch nicht das doppelte zu tragen. Kannst pro Sud 2 verschiedene Hefen anstellen und somit auch ein bisschen experimentieren. Geläutert wird in einem 50 Liter Thermoport per Umschöpfen.

Aktuell bin ich dabei, mir einen Keezer zu bauen, da mir auch das mit den Flaschen auf den Keks geht. Ich hab mich da für NC Kegs entschieden.

Gruß

Stefan
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dieck
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Re: Kaufberatung

#5

Beitrag von dieck »

Ah, ja, die Keg-Frage:
Ich bin auch bei NC Kegs gelandet, bzw. nicht ganz genau: Ich hab Jolly-Kegs, also CC Größe mit NC Anschlüssen, mit dem geraden Steigrohr.

Die üblichen Links dazu hast du vermutlich schonmal gesehen?
- https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku.php/soda-kegs
- https://braumagazin.de/article/soda-kegs/
- https://malzknecht.de/besser-brauen/tut ... nd-contra/
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Re: Kaufberatung

#6

Beitrag von emjay2812 »

Wallend kochend wird überschätzt. Wenn das Bier zwischen 90 und 100 Grad hat reicht das. Auch bei 90 Grad dämpfen die unerwünschten Stoffe aus.

Gib das mit der Reproduzierbarkeit auf. Ich braue seit Jahren das gleiche Rezept. Schwankt immer in der Stammwürze und dem Volumen. Du bist keine automatisierte Brauerei.
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Re: Kaufberatung

#7

Beitrag von timmatver »

murby81 hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 12:57 Ich stand vor ca. nen halben Jahr vor der selben Frage.

Ich hab mich für eine Yato mit 57 Liter Topf entschieden. Meine Gärung mach ich in 2 - 30 Liter Transfermer aus Edelstahl. Somit hast du auch nicht das doppelte zu tragen. Kannst pro Sud 2 verschiedene Hefen anstellen und somit auch ein bisschen experimentieren. Geläutert wird in einem 50 Liter Thermoport per Umschöpfen.

Aktuell bin ich dabei, mir einen Keezer zu bauen, da mir auch das mit den Flaschen auf den Keks geht. Ich hab mich da für NC Kegs entschieden.

Gruß

Stefan
Viele Dank Stefan. Bist du zufrieden mit deiner Entscheidung? Hast du dir damals auch Systeme angeschaut wie Braumeister, Grainfather etc.?
Zwei Gäreimer machen da auf jeden Fall Sinn.
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Re: Kaufberatung

#8

Beitrag von timmatver »

dieck hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 13:16 Ah, ja, die Keg-Frage:
Ich bin auch bei NC Kegs gelandet, bzw. nicht ganz genau: Ich hab Jolly-Kegs, also CC Größe mit NC Anschlüssen, mit dem geraden Steigrohr.

Die üblichen Links dazu hast du vermutlich schonmal gesehen?
- https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku.php/soda-kegs
- https://braumagazin.de/article/soda-kegs/
- https://malzknecht.de/besser-brauen/tut ... nd-contra/
Vielen Dank - Malzknecht kannte ich noch gar nicht. Shame on me!
Bist du zufrieden mit deinen Kegs? Ich plane neben den Kegs auch noch Flaschen zu nutzen, aber in Summe durch die Kegs Platz zu sparen. Ne Kühltruhe wollte ich eh immer kaufen - dann habe ich einen Grund mehr dazu :-)
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Re: Kaufberatung

#9

Beitrag von timmatver »

emjay2812 hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 21:19 Wallend kochend wird überschätzt. Wenn das Bier zwischen 90 und 100 Grad hat reicht das. Auch bei 90 Grad dämpfen die unerwünschten Stoffe aus.

Gib das mit der Reproduzierbarkeit auf. Ich braue seit Jahren das gleiche Rezept. Schwankt immer in der Stammwürze und dem Volumen. Du bist keine automatisierte Brauerei.
Das war mir nicht bewusst mit dem Kochen. Bei mir hängts häufig zwischen 97 und 99 Grad, bis es dann auf 100 Grad kommt. Habe bei meinen Bieren nur gemerkt, dass sich dann der Geschmack schon noch deutlich verändert. Auch, wenn die Zeiten länger / kürzer werden.
Also würdest du sagen, dass Systeme wie GF oder Braumeister dafür nicht taugen?
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Re: Kaufberatung

#10

Beitrag von murby81 »

timmatver hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 22:01
murby81 hat geschrieben: Freitag 19. November 2021, 12:57 Ich stand vor ca. nen halben Jahr vor der selben Frage.

Ich hab mich für eine Yato mit 57 Liter Topf entschieden. Meine Gärung mach ich in 2 - 30 Liter Transfermer aus Edelstahl. Somit hast du auch nicht das doppelte zu tragen. Kannst pro Sud 2 verschiedene Hefen anstellen und somit auch ein bisschen experimentieren. Geläutert wird in einem 50 Liter Thermoport per Umschöpfen.

Aktuell bin ich dabei, mir einen Keezer zu bauen, da mir auch das mit den Flaschen auf den Keks geht. Ich hab mich da für NC Kegs entschieden.

Gruß

Stefan
Viele Dank Stefan. Bist du zufrieden mit deiner Entscheidung? Hast du dir damals auch Systeme angeschaut wie Braumeister, Grainfather etc.?
Zwei Gäreimer machen da auf jeden Fall Sinn.
Ja sehr sogar. Du brauchst halt für die doppelte Menge genau so lange. Nachteil: Bei einen neuen Rezept, was halt vielleicht nicht so dolle ist, musst du halt 40 Liter irgendwie unters Volk bringen?!? Was dann die Probiersude ziemlich einschränkt

Malzrohre waren für mich noch nie interessant, da die zu sehr einschränken und auch teurer sind.
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