Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

Alles zur Nutzung und Herstellung von Utensilien (Töpfe, Braupfannen, Heizgeräte etc.), die für das Brauen nützlich sind.
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Eulenfan
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Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#1

Beitrag von Eulenfan »

Hallo,

nachdem ich jetzt den 3. Sud durchhabe (Pils, Weizen, Alt) würde ich gerne mal nachfragen, wie lange bei Euch das Abläutern und das Ablassen ins Gärfass dauert.

Beim ersten Sud hatte ich nach meinem Geschmack zuviel Bodensatz. Ich hatte da relativ schnell abgeläutert, aber auch beim Abfüllen nach dem Würzekochen wohl zu schnell ins Gärfass abgefüllt.

Beim zweiten Sud war ich deutlich vorsichtiger und habe viel langsamer abgeläutert (fast eine Stunde) nach dem Würzekochen abgelassen (auch deutlich über eine Stunde, da der Hahn nur ein klein wenig aufgemacht wurde). Beim Abfüllen hatte ich dann zunächst aus dem Gärfass nach der HG in den Läutertopf ablaufen lassen. Von da aus in die Flaschen bzw. ins KEG. Deutlich weniger Bodensatz war der Erfolg, aber eben auch ein wirklich langdauernder Brautag.

Für mich stellt sich die Frage, wie Ihr das so anstellt. Und mit welchem Zeitaufwand.
inem
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#2

Beitrag von inem »

Ich bin nicht sicher ob ich die Frage verstehe. Wenn es um den Bodensatz in den Flaschen geht, hat dieser nichts mit Läutern und Ausschlagen zu tun. Da helfen Maßnahmen wie Umschlauchen nach der Hauptgärung und Cold Crash.
Zuletzt geändert von inem am Mittwoch 30. März 2016, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Alt-Phex
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Was hat der Bodensatz mit dem abläutern und hopfenseihen zu tun ? :Grübel

Irgendwas schmeisst du da wohl durcheinander. Was genau meinst du denn
mit "Bodensatz" ? - Allgemein beschreibt man damit die Hefereste am Boden
der Flaschen (oder Fässer).
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Scarabeo
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#4

Beitrag von Scarabeo »

Moin,
also ich fülle nach dem Maischen direkt in den Läuterbottich und da lasse ich die Maische ca 15-20 Min stehen. Dann lasse ich langsam ab. Wenn trocken kommt der erste Nachguss, wieder warte ich 10 Min. und lasse langsam ab. So weiter bis der Nachguss durch ist.
Nach dem Kochen dauert es locke reine Stunde bis der Whirlpool greift. Wenn es ausgedreht ist lasse ich langsam in den Gärbotich ab. Alles ohne die Botiche zu bewegen. Die werden nur etwas angekippt. Die Hefe kommt am nächsten Morgen rein. In der Ruhe liegt die Kraft. So ein Brautag dauert bei mir von 9:00 Uhr bis ca 18:00 Uhr. Immer mit Wartepausen dazwischen.
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Scarabeo
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#5

Beitrag von Scarabeo »

Nee, nee,
ich versteh das schon. Bei meinen ersten Suden war ich auch zu hektisch und habe z. B. die Eiweißflocken mit ins Gärfass gelassen und beim Abfüllen ging es mir auch nicht schnell genug und ich habe einiges vom Bodensatz im Gärbottich abgefüllt. Ich sehe das als klassichen Anfängerfehler den man einfach machen muß um ruhiger zu werden. ;o))
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JollyJumper
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#6

Beitrag von JollyJumper »

Hi,
verstehe die Frage auch nicht, da Bodensatz wirklich nichts mit Läutern und Gäreimer zu tun hat.
Ein Brautag bei mir dauert meistens 7 Stunden. Geläutert wird nicht unter 1 Stunde und
nach dem Kochen ins Gärfass dauert es auch 1 Stunde incl. Kühlen.
Gruß Matthias
Grüße aus Sinn,

Matthias
Eulenfan
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#7

Beitrag von Eulenfan »

Hallo,
das geht ja wirklich schnell hier. Danke !!

Ich dachte, dass auch die Schwebstoffe nach dem Maischen und nach dem Würzekochen mit dem Bodensatz zu tun haben. Und nicht nur die Hefe. - Offenbar lag ich da falsch.

Also wenn es nur das zu schnelle auf die Flasche ziehen ist, dann bin ich beruhigt...
PSJaeger
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#8

Beitrag von PSJaeger »

Ich läutere recht schnell und lasse den treber nie trocken laufen.

Nach dem Whirlpool Fülle ich durch einen Filter ins gärfass. Da ist kann es auch mal was trüber sein. Hier geisterte mal eine Diplomarbeit durchs forum, in der es darum ging. Falls ich mich recht erinnere war eine leicht trübe Ausschlagwurze eher positiv für die Gärung. Dann cold crash und der ganze schnodder setzt sich schön ab, da bin ich dann auch penibel und versuche möglichst klar umzuschlauchen.

Hat bis jetzt immer gut funktioniert.
Gruß Philipp
inem
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#9

Beitrag von inem »

Naja, wenn beim Befüllen der Flasche alles aufgewirbelt wird, kommen auch Trubstoffe von vorher mit. Aber ob nun Hefe oder andere Trubstoffe aufgewirbelt werden ist egal, beides macht Bodensatz.
El Gordo

Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#10

Beitrag von El Gordo »

Es gibt Leute, die pumpen nach dem Kochen die gesamte Suppe samt Hopfen und Heißtrub in den ZKG, kühlen runter und stellen mit Hefe an. Gegen Ende wird der ganze Bodensatz unten abgelassen und das Bier darüber wird glasklar. Hab erst gestern so eins getrunken.
Würde ich persönlich nicht so machen, aber klares Bier oder Bodensatz hat nichts mit klarer Würze zu tun.

Stefan
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riegelbrau
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#11

Beitrag von riegelbrau »

Zur Läuterdauer interessieren mich auch Eure Erfahrungen, insofern passt es zum Titel.

Ich läutere mit dem Brau- und Gäreimer von HuM und dem MatMill Läuterblech. Bei meinen ersten Suden dauerte es meistens etwa 1,5 Stunden, was ich OK fand. Hier habe ich ein paar Bilder gefunden:
Deutlicher Strahl
Läuterbeginn - deutlicher Strahl
Läuterbeginn - deutlicher Strahl
Dünner Strahl
Pfanne fast voll - dünner Strahl
Pfanne fast voll - dünner Strahl
Eher dünner Strahl bei Läuterbeginn/VWH
Eher dünner Strahl
Eher dünner Strahl
Bei den letzten beiden Suden dauerte es viel länger und die Verdampfungsrate war viel höher. Vermutlich bin ich einfach zu ängstlich und öffne den Hahn zu wenig. Der Läuterstrahl war ziemlich dünn und entsprechend langsam. Leider habe ich keine Bilder vom Läutern.

Wie macht ihr das? Habt Ihr Vergleichsbilder?

Gut Sud!
Christoph
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Kap3
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#12

Beitrag von Kap3 »

Ich läutere seit meinem 3 Sud nur noch mit der Läuterhexe. Damit bin ich in maximal einer halben Stunde fertig. Die Würze läuft super klar und auch recht zügig. Damit es keinen Sog gibt regulier ich mit dem Kugelhahn die Flussgeschwindigkeit runter.
Nach dem Whirlpool lasse ich ca 10 min ausdrehen und lass dann langsam durch einen Sputnikfilter ab. Bisher hat der Trubkegel immer gehalten. Aber die letzten Tropfen lass ich dann auch im Topf.
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Paule
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#13

Beitrag von Paule »

Eulenfan hat geschrieben:Hallo,

nachdem ich jetzt den 3. Sud durchhabe (Pils, Weizen, Alt) würde ich gerne mal nachfragen, wie lange bei Euch das Abläutern und das Ablassen ins Gärfass dauert.

Beim ersten Sud hatte ich nach meinem Geschmack zuviel Bodensatz. Ich hatte da relativ schnell abgeläutert, aber auch beim Abfüllen nach dem Würzekochen wohl zu schnell ins Gärfass abgefüllt.

Beim zweiten Sud war ich deutlich vorsichtiger und habe viel langsamer abgeläutert (fast eine Stunde) nach dem Würzekochen abgelassen (auch deutlich über eine Stunde, da der Hahn nur ein klein wenig aufgemacht wurde). Beim Abfüllen hatte ich dann zunächst aus dem Gärfass nach der HG in den Läutertopf ablaufen lassen. Von da aus in die Flaschen bzw. ins KEG. Deutlich weniger Bodensatz war der Erfolg, aber eben auch ein wirklich langdauernder Brautag.

Für mich stellt sich die Frage, wie Ihr das so anstellt. Und mit welchem Zeitaufwand.
Hi Eulenfan,

es wurde ja schon beschrieben, dass das Läutern und Hopfenseihen nichts mit dem Bodensatz in der Flasche zu tun hat.
Ich Läutere mit meiner Eule sehr langsam ab und erst, wenn sich der Flüssigkeitspegel in den Gefäßen angepasst hat, läuter ich den Rest in ein extra Eimer/Messbecher. Das dauert zwischen 1 und 1 1/2 Stunden.
Nach dem Würzekochen lasse ich den Whirlpool ausdrehen, lasse meist über Nacht abkühlen und fülle dann ins Gärfass ab. Dabei achte ich nicht extrem darauf, ob der Treber aufreist und evtl. etwas Hopfen mit ins Gärfass kommt. Dazu gab es mal ein Thread hier im Forum (u.a. konnte man dort diesen Link finden. Seitdem lasse ich das Hopfenseihen komplett.

Grüße :Greets

Paule
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Eulenfan
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Re: Zeit für Abläutern und Ablüllen ins Gärfass

#14

Beitrag von Eulenfan »

Hallo Paule,

vielen Dank für Deine Antwort und den tollen Link ! Aber natürlich auch allen Anderen, die sich meiner Anfrage angenommen haben. Danke!!!

Ich habe jetzt aus meiner Anfrage gelernt, dass ich nach wie vor langsam abläutere um eine möglichst starke Würze zu erhalten, aber später nach dem Würzekochen nicht nochmals auf die letzte Minute setzen muss. Der Bericht aus dem Link ist ja ziemlich eindeutig.
Deckt sich auch mit meiner Erfahrung aus dem 1. Pils Sud. Der war zwar nach den ersten zwei Gläsern aus der 1 Liter Flasche relativ trüb, geschmeckt hat das Pils aber immer noch richtig gut.

Viele Grüße, Jörg
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