Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

Alles, was mit dem Thema Historische Biere, Grut- bzw. Kräuterbiere, Gewürzbiere, aber auch mit Sake Brauen oder Brauen mit ungewöhnlichen Fermentationsarten zu tun hat
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Küchenbodenbräu
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Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#1

Beitrag von Küchenbodenbräu »

Schönen guten Tag zusammen,

demnächst möchte ich einen englischen Cider selbst herstellen. Vorbild ist der Thistly Cross Original Cider (auch wenn das ein Schotte ist...). Ich habe schon das Forum durchforstet und hier und da einige Infos rauslesen können.
Da ich aber noch nicht allzu viel Erfahrung bei Cider habe, könnt ihr mir eventuell Anregungen zu meinem erdachten Rezept geben. Wer die Zeit und Lust hat kann es sich mal durchlesen. Korrekturen und Ergänzungen sind erwünscht, denn ich habe sicher einige Denkfehler drin...
Auf Literangaben habe ich bewusst verzichtet da ich mir mit der Menge noch nicht sicher bin.

An Äpfeln muss ich nehmen was gerade angeboten wird, gedacht habe ich an einen Mix aus:
-Boskoop Red, Elstar oder Cox Orange von den würzig-herben Äpfeln
-Granny Smith, Braeburn oder Jonagold von den säuerlichen Äpfeln

Ich dachte daran, die Äpfel selbst zu reiben und zu pressen. Den Saft würde ich gern auf 230g/l Zucker süßen. Da dachte ich daran ob es vielleicht sinnvoll ist, den Saft ein klein wenig einzukochen..? So wäre er geschmacklich ein wenig konzentrierter und würde auch mehr Zucker pro Liter enthalten. Da müsste ich auch weniger Fruchtzucker zugeben.

Diese Apfelwein-Hefe hatte ich im Internet gefunden: Mangrove Jack´s M02
Hier im Forum wurde auch schon von der WYEAST 4766 berichtet. Welche würdet ihr eher nehmen?

An dieser Stelle hätte ich noch eine Frage: Würdet ihr noch Zitronensäure zugeben? Falls ja, wie viel pro Liter?

Und dann ab damit ins Gärfass.

Durch einen Hahn im Gärfass kann ich zwischendurch Proben ziehen. Wenn der Ansatz noch etwa 100g/l Zucker enthält, wollte ich ihn auf ca 70°C erhitzen und dann zum lagern luftdicht in ein zur Menge passendes Fass geben (muss ja komplett voll sein). Dann sollte der Cider zwischen 5 und 7% Alkohol haben und eine schöne Restsüße haben.
Bei der Lagerzeit dachte ich an etwa 2 Monate.

Später möchte ich den Cider dann mit einer CO2-Flasche auf 3g/l karbonisieren. Aber soweit muss ich erst mal kommen und ist erst mal nebensächlich.

Was sagt die erfahrene Gemeinde dazu?
Könnte das einen trinkbaren Cider ergeben oder schreibe ich gerade absoluten Humbug?

Vielen Dank im Voraus
:Drink

Daniel
Zuletzt geändert von Küchenbodenbräu am Mittwoch 9. November 2016, 06:47, insgesamt 1-mal geändert.
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chixxi
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Re: Eigenes Cider-Rezept zu überprüfen

#2

Beitrag von chixxi »

Ich kann dir leider nicht wirklich helfen, mein erste Cider bliebe sehr sehr Sauer, auch nach fast einem Jahr im Tank bzw Kegs. Meiner Meinung nach weil ich die malolaktische Gärung (warm) ausgelassen habe. Im dem Sinne hoffe ich hier wird auch noch etwas genauer über die Gärführung diskutiert. Scheint nicht unwesentlich zu sein :Drink
Ubi cervisia, ibi patria.
Küchenbodenbräu
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Re: Eigenes Cider-Rezept zu überprüfen

#3

Beitrag von Küchenbodenbräu »

Hey,
da hab ich doch auch noch ne Frage zu:
Setzt die malolaktische Gärung automatisch ein wenn alle Anforderungen gegeben sind (also Hauptgärung vorbei und mindestens 20°C)?
Oder muss mann die Malo-Gärung "anstupsen"?
iBeer
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Re: Eigenes Cider-Rezept zu überprüfen

#4

Beitrag von iBeer »

Ich hatte (subjektiv) kein Problem mit der Säure bei meinem Cidre. Angenehme Säure mit leichter Süße, mehr Richtung Weißwein anstatt Apfelsaft. Mag allerdings auch viele Kauf-Cidres nicht (die ich probiert habe), da diese oftmals nur platt süß und nach Fusel geschmeckt haben.
Habe den Apfelsaft bei ~23°C mit einer Champagnerhefe endvergoren, dann mit Xylit die Süße eingestellt und Traubenzucker zum Karbonisieren ran.
Küchenbodenbräu
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#5

Beitrag von Küchenbodenbräu »

Hi iBeer,

redest du von Cidre oder Von Cider?
Da besteht ja auch noch ein Unterschied. Wenn dir der normal zu kaufende Cider nicht schmeckt, probier mal meinen Favoriten (den Thistly Cross aus meinem Post). Der ist zwar auch süß, hat allerdings auch ein Hammer Aroma wie ich finde.

Und was denkst du über meine Idee mit dem Apfelsaft einkochen um mehr Geschmack und Zucker pro Liter im Saft zu haben?
Meine Vorstellung sind 10l auf etwa 6-7 Liter einkochen um mal ein Verhältnis zu nennen.
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hutschpferd
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#6

Beitrag von hutschpferd »

Wenn du einkochst geht viel verloren und du machst es dunkler sowie karamelliger.

Ich würde beim ersten Versuch einfach fertigen Apfelsaft nehmen und den vergären.
Hab mit cider Hefe keine besonders gute Erfahrung gemacht, eher noch mit der Nottingham.

Willst du dir deinen Sud versauen, dann Zwickel ruhig am Hahn ab.

Restsüße durch unvergärbare Zucker ist einfacher.
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#7

Beitrag von Küchenbodenbräu »

Hi Hutschpferd,
danke für deine Antwort.
Wenn du einkochst geht viel verloren und du machst es dunkler sowie karamelliger
Dunkler und karamelliger würde mir sogar gefallen. Mit dem was verloren geht, meinst du da Vitamine und Co?
Willst du dir deinen Sud versauen, dann Zwickel ruhig am Hahn ab
Das ist ein guter Hinweis. Ich vermute, die Reste, die nach dem Probe ziehen am Hahn hängen bleiben, könnten den Cider versauen?
Dann wäre nachsüßen (z.B. mit Xylit) in der Tat die bessere Wahl.
Ich würde beim ersten Versuch einfach fertigen Apfelsaft nehmen und den vergären
Das hatte ich vor einigen Jahren mal versucht und habe einen einigermaßen trinkbaren Cider raus bekommen. Damals mit einer "normalen" Trockenhefe.
Leider hatte ich mir nichts aufgeschrieben und den genauen Ablauf habe ich auch nicht mehr im Kopf.
Aber da es funktioniert hatte, wollte ich diesmal etwas anderes ausprobieren, auch wenn es aufwändiger und schwieriger wird.
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hutschpferd
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#8

Beitrag von hutschpferd »

genau, wenn du aufkochst, kannst du gleich apfelsaft aus dem tetrapack nehmen.

ich mach 1-2 cider drchgänge im jahr.

hatte einmal die vinoferm aromatic weil sie hier gelobt wurde, hat mich gar nicht überzeugt. dann zwei mal die nottingham von danstar und gute bis sehr gute ergebnisse erzielt.
mein vorschlag (flaschengärung)

cider aus fertigem apfelsaft, günstiger und schneller, mehr zum probieren ;)
1 Liter aufkochen, mit etwas hefenahrung, für 5-10 minuten.
Abkühlen durch zugabe weiterer liter apfelsaft. ich koche auch ab und zu hopfen mit auf, da gibts schon einige sehr gute gehopfte cider am markt, mehr als eine subtile hopfennote brauchts da nicht.

dann hefe dazu und komplett ausgären lassen, meist in 10-14 tagen durch.
evt. einmal umschlauchen um vom geläger zu komen, dann in flaschen abfüllen.
so, und nun gibst du zwei zucker, einmal haushaltszucker um die flaschenkarbonisierung in schwung zu bekommen, und einmal birkenzucker (mein unvergärbarer zucker der wahl).
schmeck zuerst den unkarbonisierten cider ab, wie viel birkenzucker du brauchst. nimm einen liter raus, und gib löfferlweise birkenzucker dazu bis dir die restsüße passt (löfferl abwiegen und aufschreiben, na no na ned)
dann hochrechnen auf deine menge UND den normalen zucker nicht vergessen.
dann ab in die flaschen, 1-2 wochen warten, 1-2 wochen kaltreifung bei 0 grad ca und fertig ist der cider.
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#9

Beitrag von iBeer »

redest du von Cidre oder Von Cider?
Da besteht ja auch noch ein Unterschied.
Ja, das eine kommt aus Frankreich, das andere aus England. Beide Worte bezeichnen das gleiche Produkt. Vergorenen Apfelwein (Äppelwoi). Unterschiede gibt es nur hinsichtlich der Ausrichtung. In Frankreich hat er meistens weniger Alkohol, in England gibt es Sorten die an Weißweinwerte rankommen. So zumindest meine Kenntnisse.
Hatte z.B. mal in Südafrika ein sehr guten Cidre, ging deutlich in Richtung Weißwein hatte aber noch eine Restsüße.
Wenn dir der normal zu kaufende Cider nicht schmeckt, probier mal meinen Favoriten (den Thistly Cross aus meinem Post).
Werde ihn bei Gelegenheit probieren.
Und was denkst du über meine Idee mit dem Apfelsaft einkochen um mehr Geschmack und Zucker pro Liter im Saft zu haben?
Wie hutschpferd bereits anmerkte gehen die ganzen feinen Aromen verloren. Gerade wenn man sich die Mühe macht und selbst presst wäre das doch Schade.

Kann dir auch nur empfehlen es zuerst mal mit Apfelsaft zu probieren. Naturbelassen, ohne Konservierungsstoffe und nicht aus Konzentrat. Ob naturtrüb oder gefiltert ist Geschmackssache, je nachdem sieht der Cidre dann am Ende aus. Wenns dir dann nicht schmeckt hast du nur ein paar Liter Apfelsaft umsonst gekauft. Du könntest den Apfelsaft auch einkochen und dann zwei Cidres ansetzen. Dann kannst du probieren welche Variante dir besser schmeckt und deinen selbstgepressten Apfelsaft später entsprechend verarbeiten.
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hutschpferd
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#10

Beitrag von hutschpferd »

kann ruhig aus konzntrat sein, im günstigen 2.5l tetrapack.
ganz ehrlich, wird genauso gut.
und ob naturtrüb oder nicht dürft nach der gärung eh wurscht sien
Saenn
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#11

Beitrag von Saenn »

Mein erster Cider war extrem süß und danach habe ich mich irgendwie nie mehr getraut so was wieder herzustellen :Bigsmile
Küchenbodenbräu
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#12

Beitrag von Küchenbodenbräu »

So, ich hoffe ab Montag kann ich beginnen.
Auf euer Anraten gestalte ich das ganze dann doch einfacher.
Dann werde ich zwei Ansätze aus gekauften Saft machen. Einen mit normalem und einen mit eingekochtem Apfelsaft.
Zum Einsatz kommt dann die vorgeschlagene Nottingham Hefe.

Wenn ich Ergebnisse habe, werde ich berichten.

Ich danke euch für eure Hilfe.
TeutoMike
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#13

Beitrag von TeutoMike »

Ich habe meinen Cider mit frisch gepresstem Apfelsaft und der Mangrove Jack´s M02 zu Apfelwein (vollständig) vergoren. Anschliessend von der Hefe gezogen und im Keller (dunkel) für ca. 8 Wochen reifen und klären lassen. Danach habe ich den Apfelwein pasteurisiert (->keine lebenden Hefen mehr) und mit 20 g/l braunem Zucker und 10 g/l Blütenhonig auf ein Restextrakt von 3°P eingestellt. Alternativ geht natürlich auch Birkenzucker (Xylit). Ein Restzucker von 10°P (100 g/l) ist meiner Meinung nach pappig süß.

Der ursprüngliche Apfelsaft hatte 48 °OE (~12 °P) und 7 Promille Säure. Das ist eine recht ausgeglichene Zusammensetzung, wenn man von etwa 6% Alkohol nach der Vergärung ausgeht. Du kannst natürlich auch noch Aufzuckern, um höhere Alkoholgehalte zu erzielen.

Da Birkenzucker (Xylit) ein nicht vergärbarer Zucker ist, kannst Du die gewünschte Menge als Restsüße bereits zum Zeitpunkt der Vergärung zugeben. Die Carbonisierung kannst Du dann durch Nachgärung im Fass oder der Flasche erreichen, ohne dass Du den Apfelwein nochmals erhitzen musst.
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hyper472
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#14

Beitrag von hyper472 »

Hallo liebe Cidre/Äbblwoi/Cyder-Freunde,

kürzlich habe ich ein Päckchen Bulldog Cyder Yeast Sweet ergattert. Das lag etwas unbeachtet im Kühlschrank rum, bis ich von einer Kollegin 20l selbstgepressten Apfelsaft bekam.
Da soll jetzt was trinkbares draus werden. Leider bin ich aus Euren Ausführungen oben nicht ganz schlau geworden, daher bitte noch mal für die etwas langsameren:
Die Hefe (11gr) genügt lt. Hersteller für 10-20 Liter - also mache ich 15l.
Dann habe ich verstanden, sollte ich den Saft mit unvergärbarem Zucker süßen (Birkenzucker), damit es nicht zu sauer wird. Wieviel nehme ich da als Richtwert (ich kann das Zeug ja nicht in 50gramm-Schritten kaufen - und wo gibt es das überhaupt, im Reformhaus?).
Süße ich vor oder nach der Vergärung?
Welche Temperatur brauche ich für die Gärung?
Wie lange - grob - braucht die Gärung? Oder anders, wann sollte ich das erste mal spindeln und gilt hier auch die Regel, dass bei drei Tagen unverändertem Restextrakt die Suppe abgefüllt werden kann?
Die Nachgärung soll in der Flasche stattfinden. Wieviel Zucker nehme ich da pro Liter?
Sauberkeit ist sicher ähnlich wichtig wie beim Bier. Was habe ich noch vergessen?
Und: Das wird ein erster Versuch mit Apfelsaft. Es soll genießbar werden, nicht perfekt und sortenreinen Wettbewerbsansprüchen genügen.
Vielen Dank im Voraus für alle hilfreichen Antworten!

Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#15

Beitrag von chaos-black »

Mein erster Cider war auch nicht besonders gut, Der Thread animiert mich aber es nochmal zu probieren. Den birkenzucker gibt's bei schnapsbrenner.

Edit: falls es dir irgendwie hilft, Ich habe hier ein paar Zeilen zu meinem Cider Experiment geschrieben. http://brauerei-flaschenpost.de/2016/04 ... xperiment/
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#16

Beitrag von 420 »

So kann ich nur schreiben, wie ich es machen würde:

Apfelsaft, Hefenährsalz, Hefe, Antigel und vergären. Apfelssaft hat ca.55 OE das ergibt dann um die 6,7 % Alkohol. Vorher keine Zuckerzugabe, da sonst der Alkoholgehalt steigt. Aber auch nicht verdünnen, da sonst der Geschmack leidet.
Gärung beendet und dann ca. 1 bis 2 Wochen kühl stellen, damit sich der Trub unten absetzen kann. Abziehen.

1/2 Liter entnehmen und etwas Birkenzucker zugeben. Weiter Birkenzucker zugeben, bis die Süße stimmt. Nun auf die Gesamtmenge hochrechnen, beimengen und unterrühren.

Zuckermenge für die Karbonisierung ausrechnen und entweder dem Wein zugeben und vermischen oder pro Flasche zugeben. Jetzt würde ich noch eine Trockenhefe in etwas auf 20 Grad erwärmten Apfelwein (0,1 Ltr.) geben und rehydrieren lassen. Danach dem gesamten Wein untermischen.

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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#17

Beitrag von docpsycho »

Gude,

ich habe kürzlich Kirschcider gemacht, hier meine Erfahrungswerte bezüglich deiner Fragen
und wo gibt es das (Birkenzucker) überhaupt
Kannst du im weltweit größten Internetwarenhandel erstehen oder im DM (da hat es zumindest meine Dame gefunden)
Süße ich vor oder nach der Vergärung
Ich habe es danach gemacht, warum kommt gleich.
Wieviel (Birkenzucker) nehme ich da als Richtwert
Ich habe nach der HG gesüßt, aus dem einfach Grund, dass ich dann den "entgültigen" Geschmack abschätzen kann. Zum süßen habe ich mir zunächst ein Glas mit 250ml Jungcider (?) abgefüllt und dann Schrittweise gesüßt bis ich es passend empfand.
Welche Temperatur brauche ich für die Gärung?
ich habe mich an die Herstellerangaben gehalten, in meinem Fall 21°C
Wie lange - grob - braucht die Gärung? Oder anders, wann sollte ich das erste mal spindeln und gilt hier auch die Regel, dass bei drei Tagen unverändertem Restextrakt die Suppe abgefüllt werden kann?
Ich habe das gehandhabt wie bei einem OG Bier
Die Nachgärung soll in der Flasche stattfinden. Wieviel Zucker nehme ich da pro Liter?
Ich mag's Spritzig, also habe ich in der Flasche karbonisiert, wie bei einem Weißbier.
Sauberkeit ist sicher ähnlich wichtig wie beim Bier
In diesem Fall Definitiv.

Das war mein erster Versuch aus reinem Interesse, alle Angaben ohne Gewähr :Bigsmile

Grüße, der Doc

Edit: Ups, 420 war schneller
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#18

Beitrag von freeflyer201 »

Nur für mich als Anhaltspunkt. Bei wieviel Gramm/Liter Birkenzucker seid Ihr am Ende gelandet?
LG
Yannick
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#19

Beitrag von chaos-black »

Ich hab gerade mal in meinen Aufzeichnungen geschaut. Ich habe einfach auf gut Glück direkt zu Beginn ohne abzuschmecken 25g/L Xylitol (Birkenzucker) gegeben. Wenn ich mich recht erinnere ging das auf irgendeine Empfehlung aus dem Forum zuück. Am Ende war zwar der Cider nicht so gut, aber ich denke nicht, dass das mit der Menge an Xylitol, sondern mit dem krassen Overpitching zusammenhing. Also 25g/L ist bestimmt keine perfekte Maßgabe, zeigt aber evtl in welchen Regionen man sich so bewegen könnte.

Beste Grüße,
Alex
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#20

Beitrag von hyper472 »

:thumbup
Vielen Dank an alle. Dann muss ich noch mal etwas geistige Eigenleistung einbringen und fange spätestens am WE an. Ich werde berichten.
Viele Grüße, Henning
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#21

Beitrag von hutschpferd »

Genau gleiche Vorgangsweise wie beim Bier brauen.
Aber such in meinen Beiträgen, da steht viel drin.

Bei uns gibt es birkenzucker im normalen Supermarkt
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#22

Beitrag von hyper472 »

So, ist bis auf 1° runtervergoren. Dieses WE wird abgefüllt. Was mich etwas stutzig macht: das Zeug schmeckt jetzt schon, ich probiere nochmal und werde dann wohl ohne Birkenzucker-Zugabe abfüllen.
Danke nochmal an alle für die Tipps!
Henning
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#23

Beitrag von Beda »

Hört sich ja sehr interessant an - hab den Blog leider erst gerade gesehen, ansonsten hätte ich mich da super inspirieren lassen könnnen! Auf den Cider bin ich auch vor kurzen gekommen und gleich ausprobiert. Ich hab Ihn aufgekocht und vorsichtig gehopft... wahrscheinlich zu vorsichtig! Gerade eben hab ich meinem 2l Experiment noch ein bisserl Hopfen (US Cascade) nach der Hauptgärung spendiert... bin mal gespannt wie sich das geschmacklich entwickeln wird. Ich werde ihn dann schlussendlich auch mit Haushaltzucker und Xylit abfüllen.

Wie sind da eure Erfahrungen bezüglich der Hopfengabe /-art?
Joh
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#24

Beitrag von Joh »

Hmmm...
den Thread hab' ich auch zu spät gesehen.

Also wir haben den Cider mit Birkenzucker gesüßt: das ergibt am Tag danach nach wenigen Glas einen ähh. weichen Stuhlgang.
Die Menge hatten wir durch trial and error ermittelt, aber wieviel g/l weiß ich nicht mehr.

Wir hatten fast gleichzeitig Met gebraut: der war viieeel zu süüüß.
Drei Viertel Cider und ein Viertel Met ins Faß, mit CO2 versetzt ergab einen Cider, der selbst dem anwesenden Waliser gut gemundet hat.

Daher: der teure Birkenzucker wird völlich! überbewertet.

Joh
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#25

Beitrag von Beda »

So, jetzt werde ich mal meine Erfahrung mit meinem kleinen Cider Experiment teilen.

Kurz und knapp: Für das erste Experiment ist es gut gelaufen.

Ich hab nur 2 Liter zum Testen gemacht. Ich hab zu den 2L Saft (10°Plato) noch 80 g Zucker gegeben. Insgesamt hatte die Mischung dann 14°Plato. Diese habe ich dann - angelegt an Helles Bier (leichte Hopfung), da ich keine Anhaltspunkte hatte - mit 3.6g Saphir Hopfen für 45 min. gekocht und zum Schluss noch nen Whirpool mit ca 3g Perle gemacht. Zum Schluss hatte ich dann knappe 18°C Plato!

Angestellt habe ich das ganze dann für ca 14 Tage mit Safale US05 Hefe und nach der Hauptgärung habe ich dann noch mit 3.5g/l Cascade für 2 Tage hinzu gegeben. Die Hefe hat auch den ganzen Zucker verbraten...

Anschließend habe ich zum Karbonisieren noch 150ml Apfelsaft (enthalten 15g Zucker) hinzugegeben und um wieder 2L zu erhalten mit 350ml Wasser aufgefüllt. Für die Süße habe ich noch ca 25g/l Xylit (Birkenzucker) hinzugefügt und das ganze in Flaschen abgefüllt.

Nach 14 Tagen habe ich es zum ersten mal probiert und war schon mal begeistert - also zumindest werde ich das ganze nochmal mit mehr Saft und mehr Hopfen machen.

Insgesamt muss ich sagen:
- geschmacklich gut und schmeckt erfrischen!
- es könnte bitterer sein (mit mehr Hopfen aufkochen)
- Cascade passt sehr gut zum Cider, könnte aber auch mehr Hopfen beim Stopfen vertragen
- evtl. anfangs weniger Zucker zugeben, da das Cider sehr stark ist und eine Flasche ordentlich in den Kopf steigt.
- mehr Zucker fürs Carbonisieren - mir war da viel zu wenig Sprudel drinnen.
- Süße durch Xylit ist ausreichend
- es geht schon recht schnell und ist was für nen faden Sonntag Nachmittag
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Re: Kann dieses Cider Rezept funktionieren?

#26

Beitrag von docpsycho »

Gude,

cool, Danke. Ich kann mir zwar immernoch nicht vorstellen wie gehopfter Äppler schmecken soll aber ich denke, ich versuche das auch mal.

Grüße, der Doc
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