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Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 2. Dezember 2016, 21:34
von Ursus007
Aufgrund des Threads über die hopfengestopften Eisbiere von Stoertebeker und meiner bisherigen Eisbockversuche kam mir spontan in den Sinn, dat ooch zu machn:

6 Flaschen Andechser Bergbock hell zusammen mit 35g tiefgefrorenen Hopfendolden aus Nachars Garten (Sorte unbekannt, Aroma vielversprechend) in zwei 1,5l Plastikflaschen gefüllt und das CO2 "rausgemacht". Idee dabei, dass die Dolden auf die Schnelle etwas Geschmack abgeben, beim Ausfrieren aber zum größten Teil im Resteis zurückbleiben.
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Jetzt frierts:
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To be continued ...

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 2. Dezember 2016, 21:40
von chaos-black
Abo!

Ach ne, die Zeiten sind ja vorbei... also was ich damit sagen will: Spannendes Experiment und ich freu mich weiter davon lesen zu können! :)

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 3. Dezember 2016, 07:53
von HrXXLight
Argh du schon wieder mit so einer tollen Idee. Ich brauche eine neue Gefriertruhe. Meine ist randvoll. Hab leider nur 3 Fächer. Hab noch ein paar Nelson Pellets übrig, die man bei sowas bestimmt auch gut einsetzen kann.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 3. Dezember 2016, 09:59
von Ursus007
So, und nun alles wieder abtauen. Naja, nicht alles: nur die guten Bestandteile. Aber riecht schon hopfig, wenn auch nicht ganz so intensiv wie ein tagelang gestopftes IPA. Gerade gut!
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T. b. c.,

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 3. Dezember 2016, 11:10
von Ursus007
Meine Theorie bewahrheitet sich: Die Hopfendolden bleiben im Wassereis, die Essenz ist klar.
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Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 3. Dezember 2016, 21:45
von Ursus007
So, Finale. Hab aus den 6 Flaschen á 0,5l jetzt 6 Flaschen á 0,33l und eine 0,2l abgefüllt. Dazu noch einen kleinen Dosierlöffel Zucker und etwas rehydrierte Notti gegeben, meine bisherigen Eisböcke waren etwas bitzelarm.

Jetzt heißt es warten, die Nachkarbo wird wohl bei derzeitigen ca. 11% Alk. etwas dauern.

Ich berichte natürlich, wenn es was Neues gibt ...

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Sonntag 4. Dezember 2016, 12:34
von Schlinsermändle
Irre, verrückt aber sauber cool, sag wies geworden ist :thumbup

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 13:15
von V2AJunkie
Hi,

ich wollte mal nachfragen wie denn dein Eisbock geworden ist :Greets

Gruß, Richard.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Mittwoch 18. Januar 2017, 22:10
von Ursus007
Hmm, gute Frage. Hatte mir vorgenommen, aufgrund des Alk.-gehalts die Flaschengärung lange, d.h. 3...6 Mon. laufen zu lassen. Aber aufgrund der Anfrage wurde meine Neugier geweckt und ich hab 'ne Pulle geöffnet:
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Fazit: Karbonisierung trotz geschätzten 10% Alk. durchaus zufriedenstellend, eher sogar etwas zu viel. Also alles fein diesbezüglich. Meine Idee des Kurzzeitstopfens während des Einfrierens - muß ich gestehen - hat prima geklappt. Das Hopfenaroma des unbekannten Hopfens ist fein ins Bier übergegangen, nicht zu wenig, nicht zu viel. Wie ein Pale Ale, ohne India. Dazu eine Vollmundigkeit eines Bocks oder Doppelbocks. Aus meiner Sicht ein gelungenes Experiment, wird wiederholt. Auch die Hefe (Zugabe zur Flaschenkarbonisierung) ist prima sedimentiert, mit vorsichtigem Ausschenken war der Glasinhals wunderbar klar.

Optionen: Einen bekannten Aromahopfen nehmen, von dem man das Aroma kennt und mag.

Gut, dass ich davon noch 5 Flaschen hab.

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 01:28
von Braumal
"Glasinhals", jawohl, dort gehört es hin, zumindest sein Inhalt. Sorry, den könnte ich mir nicht verkneifen, passt einfach perfekt zu deiner Signatur.

Gruss, David

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 08:33
von Ursus007
Ja, Freudscher Vertipper. :thumbsup Ich liefere hiermir das fehlende "t" nach und ziehe das "s" ein. :Drink

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 10:17
von Ursus007
Gerade hab ich noch eine Idee:
Wenn man etwas mehr Hopfenaroma haben will (Gibt's ein IPB? Imperial Pale Bock oder India Pale Bock? ), lässt man die umgefüllten Flaschen und "gestopften" noch einen Tag länger bei Zimmertemp. oder zumindest über 0°C stehen und friert erst dann ein. Oder man füllt nur eine Flasche in die Ausfrierflasche um, lässt einen Tag stehen und füllt dann vorm Einfrieren erst die anderen dazu. Also, jede Menge Experimentierspielraum.

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 10:28
von Bierokrat
Das mit dem nachcarbonisieren hätte ich jetzt gedacht, dass noch funktioniert.
Wobei da wohl die Alkhöhe das entscheidende ist.
Muss mal nachrechnen, was mein zweimal gefrorener Eisbock theoretisch hat.
Stopfen klingt aber sehr interessant!

Btw. Gibs eigentlich Richtwerte, bei welchen Temperaturen sich wie viele Hopfenaromen während des Stopfens lösen?

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 19. Januar 2017, 13:12
von Ursus007
Viele Hefen, liest man, sind ja Alk.-tolerant bis 12 %, einige bis 14%. Und selbst da gehen nicht alle Hefchen schlagartig über den Jordan. Es gehen wahrscheinlich viele kaputt, aber ein paar wenige arbeiten da wohl noch etwas weiter, was sich dann auch in entsprechend langer NG-Zeit auswirkt. Daher wollte ich bei diesen Gehalten die NG-Zeit auch bis auf 3 Monate ausweiten.

Und hier im Forum gehen auch die Meinungen, dass es bei tieferen Temp. (einstellige Plus-Grade, besser knapp über Null) gestopfte Biere ihr Aroma länger halten. Kann ich aber weder bestätigen, noch widerlegen ...

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 20. Januar 2017, 13:15
von V2AJunkie
Hi Ursus,

danke für die Infos sieht sehr lecker aus :D
Werde wohl auch mal ein paar Flaschen vom Bock aus Stegaurach einfrieren
und schauen wie der wird :D

Gruß, Richard.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 2. September 2017, 00:26
von chaos-black
Hey Ursus!
Ich grabe den Thread mal aus, da es auch bei mir bald soweit ist und ich das erste Mal ausfrieren möchte. Damit auch alles klappt noch ein paar Fragen: Das waren harte Plastikflaschen, also Mehrweg oder? Und wie voll hast du sie jeweils gemacht? Welchen Zweck hatte das entfernen des co2?
Ursus007 hat geschrieben: Freitag 2. Dezember 2016, 21:34 6 Flaschen Andechser Bergbock hell zusammen mit 35g tiefgefrorenen Hopfendolden aus Nachars Garten (Sorte unbekannt, Aroma vielversprechend) in zwei 1,5l Plastikflaschen gefüllt und das CO2 "rausgemacht".
Beste Grüße,
Alex

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 09:30
von Ursus007
Ui, sorry Alex, hatte nur Deine PN mit der gleichen Frage beantwortet.

Hier nun auch die Info für alle Interessierten:

Das waren weiche Einweg-1,5-l-Mineralwasserflaschen. Hab sie recht voll gemacht, beim Einfrieren schrumpfen die. Das CO2 hab ich rausgeschüttelt, weil das Umfüllen unter "Vollgas" schlecht zu machen war und in der Tiefkühle sind die Flaschen zunächst erst mal prall geworden, bevor sie sich zusammenzogen (wahrscheinlich, weil sich noch CO2 entbunden hat). Und noch ein Grund: Ich will ja nach dem Ausfrieren kontrolliert aufkarbonisieren. D.h. wenn noch Rest-CO2 vom originalen Bier drin ist, geht das nicht so, man weiß nicht, wie viel noch drin ist und ob's mit dem zugegebenen Karbozucker dann "bombig" (bumms!) wird.

Muß ich auch mal wieder selbst machen. Muß nun nur noch ein passendes Bierchen suchen, das wird aber im Getr.-markt nicht das Problem werden. Oktoberfestbier vielleicht? Und ich mach mal den Versuch mit dem länger stopfen vor dem Einfrieren. Danke, die heutige Nachmittagsaktivität ist geplant ...

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 09:45
von chaos-black
Danke dir noch für deine Antwort hier :)

Morgen gehts mal zu Ikea, dann kauf ich mir ein paar günstige Karaff Karaffen zum Abtropfen ( http://www.ikea.com/de/de/catalog/products/00342975/ ). Hast du deine Tücher die du zum "abdichten" benutzt eigentlich mit irgendwas getränkt? Oder sind die einfach nur für den Halt und gegen Fruchtfliegen? Und wieviel Zeit sollte man dazu einplanen? Damit man den richtigen Moment erwischt, sollte man sich wohl nichts anderes vornehmen.

Und: Macht es Sinn zwei mal auszufrieren, um die Konzentration noch weiter zu erhöhen?

Beste Grüße,
Alex

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 10:14
von Ursus007
Hi Alex,

die Tücher waren nur zum Stabilisieren der Flaschen im Karaffenhals und damit mit kein Kondenswasser, was sich außen an den auftauenden Flaschen niedergeschlagen hat und ablief, in das Bier tropft. Hatte es damals im Dezember gemacht, da war nix mehr mit Fliegen.

Die Abtau-/Ausfrier-Zeit ist natürlich abhängig von der Temp. der gekühlten Flaschen, der Raum(auftau-)temp. und der Form der Flaschen. Bei mir hat's so um 2...3h gedauert.

Mehrfach ausfrieren kann man natürlich machen. Dann hast Du aber das Problem, dass der Alk.-gehalt u.U. so hoch ist, dass Du nicht mehr mit Hefe nachkarbonisieren kannst. Zwangs-Karbo wäre aber möglich, oder Du hast einen Likör ohne CO2 als Ergebnis.

Viel Erfolg!

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 10:17
von chaos-black
Hmh, das wäre beides für mich passabel. In diesem Thread ( viewtopic.php?f=6&t=15072&view=unread#unread ) wird gerade die Möglichkeit der Karbonisierung diskutiert. Ich hab einen Verkäufer von Carbonation Cap nach einer Version für CC Anschluss gefragt. Dann wird zwangskarbonisiert :)
Und sonst, Likör ist ja auch nett.

Danke dir!

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 17:31
von Ursus007
So, Edition 2017 ist angesetzt:
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Bierbasis ist diesmal das Augustiner Oktoberfestbier.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 07:39
von t3k
Moin Moin,

Sehr interessant! ich hab grad 20L Bock fertig ... da bietet sich so ein Test ja gerade zu an ;)

Wie hast du das mit der Nachkarbonisierung und der Hefe gemacht ? Wieviel Rehydrierte Hefe muss denn so in jede Flasche ? So "Pi x Daumen" oder muss es genauer sein? Man will ja auch nicht mehr Bodensatz als nötig.

Gruß
T3K

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 08:52
von Ursus007
Ich hatte das "Pi mal feuchten Feudel" :puzz gemacht und werde es auch heuer so handhaben. Ein paar Körnchen (viell. 1...2 Messerspitzen) Trockenhefe (z.B. Notti) in einem Esslöffel H2O rehydriert und dann viell. in jede 0,33l-Flasche einen Espressolöffel voll zugegeben. Und dann Zeit lassen mit der Nachgärung. 2...3 Monate vielleicht.

Ach ja, ich hatte ja über mein Fichtenfips (Bier mit Fichtenspriessern) berichtet (viewtopic.php?f=10&t=14193&view=unread#unread). Das wird Experiment Nr. 3, also Stopfen mit den Fichtensprossen. Die ersten beiden stehen im Kühli, damit Hopfen und Steinpilz schön Aroma abgeben können. Nach ca. 3...5 Tagen frier ich dann aus.

Ursus

Edit: Hatte jetzt im Urlaub mal Tannensprösslinge (zugegebenermaßen nicht mehr ganz jung und frisch) zerrieben und der Geruch war intensiv nach Mandarine. Wäre auch einen Versuch wert ...

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 15. September 2017, 17:01
von t3k
Moin Moin,

Danke für die Info ... und "Versuch macht kluch" gilt quasi immer ;) Im Punkto Tanne-Mandarina mein ich.

Cheers
T3K

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 16. September 2017, 16:35
von Jeff
Sehr cooler Thread! Interessiere mich zur Zeit auch sehr für das Thema Bock / Einbock und hätte Lust sowas für Weihnachten zu brauen.
Mir stellen sich dabei mehrere Fragen:

Wie machen das die kommerziellen Brauereien mit der Carbonisierung, auch nochmal mit Hefe nachgären lassen oder wird da einfach Zwangskarbonisiert?

Muss man dazu unbedingt fertiges Bier ausfrieren? Müsste doch eigentlich genauso mit "Bockwürze" gehen, oder würde etwas dagegen sprechen?
So könnte man das Bier ganz normal vergären und müsste zur Nachgärung keine Hefe mit in die Flasche geben, was ein geringeres Risiko für Flaschenbomben wäre.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 16. September 2017, 17:20
von inem
Jeff hat geschrieben: Samstag 16. September 2017, 16:35 Muss man dazu unbedingt fertiges Bier ausfrieren? Müsste doch eigentlich genauso mit "Bockwürze" gehen, oder würde etwas dagegen sprechen?
Die Hefe könnte mit so hoch konzentrierter Würze wohl nicht so umgehen. Es kommt jedenfalls was anderes dabei raus.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 16. September 2017, 17:32
von Jeff
inem hat geschrieben: Samstag 16. September 2017, 17:20
Jeff hat geschrieben: Samstag 16. September 2017, 16:35 Muss man dazu unbedingt fertiges Bier ausfrieren? Müsste doch eigentlich genauso mit "Bockwürze" gehen, oder würde etwas dagegen sprechen?
Die Hefe könnte mit so hoch konzentrierter Würze wohl nicht so umgehen. Es kommt jedenfalls was anderes dabei raus.
Kommt wohl auf die Hefe an, oder kommt Hefe allgemein mit zu viel Zucker nicht klar?

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 16. September 2017, 17:40
von inem
Generell kommt sie mit höhren Zuckerkonzentrationen nicht so gut aus. Aber wenn sie noch damit zurecht kommt, dann bildet sie andere Nebenaromen als sie bei einer normalen Würze würde - dadurch würde das Endergebnis auch anders schmecken.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 14:32
von Ursus007
So, die diesjährige Experimental-Eisbock-Reihe läuft weiter.

Zusammenfassung meiner Werke für 2017:

Augustiner Wiesnbier (6,3% ABV), gestopft mit knapp 3g/l Hallertauer Mittelfrüh
Augustiner Wiesnbier (6,3% ABV), gestopft mit knapp 1g/l getrockneten Steinpilzen
Augustiner Wiesnbier (6,3% ABV), gestopft mit 4g/l Fichtensprossen
Augustiner Weissbier (5,4% ABV), gestopft mit 4g/l Fichtensprossen
Augustiner Dunkel (5,6% ABV), gestopft mit 1 MSP Zimt, 1 Nelke, 2 Kardamom-Kapseln, 1 MSP Kurkuma (auf 1,5l)

Die Stopfzutaten lass ich je 5 Tage im Bier im Kühlschrank wirken, bevor eingefrostet wird. Ausgefroren wird dann jeweils von 0,5l auf 0,33l, erwarteter Alk.-gehalt 9...10,5%, je nach Originalbierstärke. Flaschengärung mit jeweils einem Messlöffel Haushaltszucker und etwas rehydrierter Notti bei Kellertemperatur für mind. 4 Wochen, wenn nicht gar länger.

Die Wiesn- und Weissbierböcke sollen also gehopfte/"gesprosste" Starkbiere werden, das Dunkle ist bewusst als weihnachtlich angelegt. Mal sehen, ob das wird.

Stay tuned ...

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 19:25
von chaos-black
Ohne deinen Thread kapern zu wollen: Ich hab eben mein Keksbier zu ca 25% vol. alc. ausgefroren und ein paar Fotos davon in die Doku meines heutigen Brautages gestellt: viewtopic.php?f=10&t=15143&p=234652#p234652

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Mittwoch 20. September 2017, 21:50
von Ursus007
Danke für Deinen Link, schaut routiniert aus, was Du da gemacht hast.

Ich hatte mal die Ehre, auf einer Veranstaltung ein frisch angetautes Guinnes zu probieren. Das hatte, da noch kein Auftau-Glattwasser kam, auch jede Menge Alk und war sehr konzentriert im Geschmack, wenn auch völlig rezenslos. Da war noch mein Gedanke, dass ich das nie wieder brauch. Aber geschmackliche Dichte bei 10+/-1% Alk. und zumindest etwas Bitzelage mag ich jetzt doch ziemlich gern.

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 13:17
von Ursus007
Jetzt hab ich auch die Bapperl fertig:
2017_Eisbock_all.jpg

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 22. September 2017, 14:50
von chaos-black
Ursus007 hat geschrieben: Mittwoch 20. September 2017, 21:50 Danke für Deinen Link, schaut routiniert aus, was Du da gemacht hast.

Ich hatte mal die Ehre, auf einer Veranstaltung ein frisch angetautes Guinnes zu probieren. Das hatte, da noch kein Auftau-Glattwasser kam, auch jede Menge Alk und war sehr konzentriert im Geschmack, wenn auch völlig rezenslos. Da war noch mein Gedanke, dass ich das nie wieder brauch. Aber geschmackliche Dichte bei 10+/-1% Alk. und zumindest etwas Bitzelage mag ich jetzt doch ziemlich gern.

Ursus
Das bei mir war jetzt tatsächlich das erste mal dass ich ausgefroren habe - und alles quasi nach deinem Vorbild :D
Wenn man das ganze dann nicht als Bier betrachtet, sondern als Likör mit ungewöhnlicher Richtung, dann finde es sehr angenehm. Dann vlt in einem Whiskeyglas oder so servieren.

Deine Etiketten find ich auch sehr gut :) Mir gefallen da insbesondere die Eiszapfen und dass das Design sich nun nur minimal unterscheidet.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 7. Oktober 2017, 14:44
von realholgi
Dank eurer Inspiration habe ich mich auch mal an einen "komerziellen gestopften Eisbock" gewagt:

1,3l Rothaus Mädle und 10g Lemondrop Pellets für 5 Tage. Dann Eingefroren und heraustropfen lassen:
IMG_2186.jpg
Der Hopfen blieb gut im Eis hängen und dann mit dem Bodensatz eines Eigengebrauten und etwas Zucker wieder in 2*0,33l Flaschen abgefüllt.

Nun warte ich mal 2-3 Wochen auf das Ergebnis. Bin gespannt und melde mich wieder.

Klasse Idee das!

/h.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 20. Oktober 2017, 20:26
von LaxJonez
Hallo an alle,
ich will den Thread nicht kapern, aber meine Frage richtet sich an das Hopfenstopfen von kommerziellen Bieren. Kann ich gleiches mit kommerziellen Bieren machen - Bier kaufen, in ein Behälter geben, Hopfen dazu, X-Tage stehen lassen, abfüllen und nachgären lassen?
Hintergrund der Frage: Lebe eigentlich in Australien, bin für ein Semester wieder zurück und habe 500g verschiedene Hopfensorten mitgebracht, allerdings kein Equipment zum brauen. Anstatt sie rumliegen zu lassen, dachte ich mir, dass ich sie doch wenigstens so verwenden könnte.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 20. Oktober 2017, 20:27
von Mjoelnir
Klar, ist gar kein Problem. Musst nur zum Recarbonisieren eventuell etwas Hefe zugeben, wenn das Bier filtriert/pasteurisiert wurde.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 20. Oktober 2017, 20:54
von LaxJonez
Klar, das war eingeplant. Hopfen dann vorher irgendwie rausfiltern? Oder nur vorsichtig abfüllen?

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Samstag 21. Oktober 2017, 13:35
von realholgi
LaxJonez hat geschrieben: Freitag 20. Oktober 2017, 20:54 Klar, das war eingeplant. Hopfen dann vorher irgendwie rausfiltern? Oder nur vorsichtig abfüllen?
Also bei mir ist beim Heraustropfen sogar mit Pellets fast alles im Eis zurückgeblieben; also kein Filtern nötig.

/h.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Sonntag 22. Oktober 2017, 13:51
von LaxJonez
realholgi hat geschrieben: Samstag 21. Oktober 2017, 13:35
LaxJonez hat geschrieben: Freitag 20. Oktober 2017, 20:54 Klar, das war eingeplant. Hopfen dann vorher irgendwie rausfiltern? Oder nur vorsichtig abfüllen?
Also bei mir ist beim Heraustropfen sogar mit Pellets fast alles im Eis zurückgeblieben; also kein Filtern nötig.

/h.
Vielleicht hatte ich mich nicht klar ausgedrückt - Meine Frage bezog sich darauf, kommerzielle Biere zu stopfen OHNE sie dann noch einzufrieren. Also keinen Eisbock herstellen, sondern einfach Bier XY nachstopfen und neu vergären.
Gruss,
Jonas

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Sonntag 22. Oktober 2017, 13:57
von Mjoelnir
Klar, das geht auch. Hatten wir ja erst einen Thread hier von jemandem der ein Keg voll LIDL-Bier hatte, das nicht so gut schmeckte.
Musst halt den Hopfen wie immer beim Hopfenstopfen entfernen und anschließend mit Hefe recarbonisieren.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 13:08
von Mystic-G
Sehr Interessanter Thread.
Werde ich baldmöglichst auch versuchen, zuerst mit Kaufbier, dann vielleicht auch einen eigenen Bock dafür Opfern...

Eine Frage hätt ich noch, da hab ich noch keine Antwort im Thread dazu gefunden:
Wann weiss man eigentlich, dass man die Flasche wieder von der Karaffe runter nimmt?
Wann ist "alles" Bierkonzentrat raus, und nur noch "Wassereis" in der Flasche?
Wie verhält sich das an der Flaschenwand, dort schmilzt ja sicher schon das Wasser runter, währenddem im Kern immer noch "Konzentrat" im Eis steckt?

Gruss

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Donnerstag 19. Juli 2018, 15:08
von Ursus007
Zum Abtau-Endezeitpunkt: Ich hab mir an der Karaffe vorher eine Markierung bei 1l gemacht (= 3 x 0,33l). Und da ich 3 Stück 0,5-l-Flaschen in die Plastikflaschen eingefüllt hatte, die ich auf 0,33l ausfrieren wollte, war das Ende damit klar.

Alternative 1: Kannste aber auch durch Wiegen feststellen. Volle Plastikflasche wiegt ca. 1,5kg zzgl. Flaschengewicht. Musst dann halt aufhören, wenn die Ausfrierflasche mit dem Eis etwas mehr als 0,5kg wiegt (Eis + Flaschengewicht).

Alternative 2: Karaffe wiegen: 1kg zzgl. Karaffengewicht heißt: Abtauende.

Zur 2. Frage: Klar bleibt im Eisklumpen innen wohl noch etwas mehr Restessenz erhalten als an der Flaschenwandung, wo schon etwas Wasser mehr mit abtaut. Aber wenn Du dafür jetzt eine Lösung zum absolut gleichmäßigen Abtauen parat hast, dann schick ich Dir eine Flasche meines Eisbocks. ;-)

Grüße,

Ursus

PS: Da das dunkle Weihnachtsbock recht gut geworden ist, werde ich das demnächst mal wieder mit den weihnachtlichen Gewürzen ansetzen, damit es zu Weihnachten dann gut durchgereift ist.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Freitag 14. Dezember 2018, 11:03
von Ursus007
Edition 2018:

Hab mir in der letzten schlaflosen Nacht mein Weihnachtsmenü ausgedacht und mit Erschrecken festgestellt, dass ich ja gar kein Bier dazu zum Kredenzen vorrätig hab. Und zum Brauen isses jetzt zu spät, das Ein- und Ausfrieren dauert auch.

Also Kurzversion davon:
Ich hab heute morgen eine Flasche Andechser Dunkel (wollte was malzig-süßliches nutzen) aufgekocht mit etwas Zimtrinde, Orangenschale, Kardamom und Nelke. Die Gewürze sollen jetzt mal bis heute Nachmittag schön Aroma an das an sich schon fertige Bier abgeben.

Weiter geht's heute Nachmittag damit, dass ich weitere 10 Flaschen Dunkles entkarbonisiere (also durch einen Kaffeefilter laufen lasse) und die dann mit dem die festen Bestandteile abgefilterten, aromatisierten Sud von heute Morgen versetze. Entkarbonisieren tue ich, um gezielt wieder in der Flasche zu karbonisieren.

Dann wird wie vor der Abfüllung eines selbst Gebrauten mit der entspr. Menge Karbozucker (viell. sogar Vanillezucker) und etwas rehydrierter Hefe in Flaschen abgefüllt.

Ich hoffe, dass ich damit bis zum ersten Weihnachtsfeiertag (also noch 12 Tage Zeit) etwas nach Weihnachten schmeckendes Trinkbares hinbekomme, was ggf. bis zum großen Familienfest am 3.1. noch etwas runder wird. Die bierüblichen Nachreifungen braucht man ja hierbei nicht unbedingt.

Drückt die Daumen! Ich werde berichten ...

Ursus

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Montag 17. Dezember 2018, 12:49
von tauroplu
Nun ja, aber es ist ja aus der Weihnachtsbäckerei bekannt, dass die typischen Gewürze durchaus eine gewisse Zeit benötigen, bis auch sie rund werden. Ich drück Dir aber auf jeden Fall die Daumen, dass es klappt. Vielleicht klafft ja netterweise in diesem Fall die Therorie und Praxiserfahrung auseinander.

Re: Hopfengestopftes Eisbock

Verfasst: Montag 17. Dezember 2018, 14:28
von Ursus007
Tja, Michael, das war jetzt die Frage: Weihnachtsbier selbstgemacht (in dem Fall ja nicht gebraut, aber irgendwas mit "selbst") oder Kaufbier. Da war meine Wahl wohl klar, oder?

Vielleicht hängt das mit dem Weihnachtsgebäck ja auch etwas damit zusammen, dass die zunächst knusprigen Plätzchen, die direkt aus dem Ofen kommen, über die Tage erst mürbe und weicher werden und damit auch aromatischer.

Da ich diesmal kein Manometer drauf hab (sind eh nur wenige Flaschen), hab ich gestern mal den einen Bügelverschluß angelupft, ob die Karbonisierung auch gestartet hat und da kam ein durchaus weihnachtlich duftender Zisch raus. Ich denke schon, dass es wird.

Das nä. Mal muß ich dann eben wieder eher daran denken und selbst brauen oder eben ein nettes Böckchen ausfrieren.