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Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 15:08
von chaos-black
Hallo liebe Leute,
oft hat man ja schon Monate bevor die Brauliste sich dem Ende neigen würde neue Ideen. Ich hab schon wieder eine und möchte sie in diesem Thread mit euch diskutieren.
Ich möchte ein (Grut-)Bier brauen das zum Ziel hat besonders stark zu berauschen. Als ich mich mal ein bisschen mehr bierhistorisch eingelesen habe, wurde zur Begründung des Verdrängens der Grut durch Hopfen unter anderem aufgeführt, dass Hopfen auch wegen seiner beruhigenden Wirkung bei der kirchlichen Seite beliebter war, als manche aufputschenden Grutbiere. Mir ist bekannt dass auch Stechapfel und Tollkirsche Teile von mancher Grut waren, selbstverständlich möchte ich auf solche Dinge mit potenzieller Langzeitwirkung verzichten. Stattdessen soll diese Grut auf andere Kräuter zurückgreifen, deren Empfehlung ich mir von diesem Thread erwarte. Zum Beispiel erinnere ich mich Dunkel daran, dass in Mädesüß oder Schafgarbe auch ein Stoff war, der die Wirkung des Alkohols leicht erhöht. Solche Dinge suche ich, die dann am besten auch noch Bittere oder leckeres Aroma einbringen.

Bin gespannt was ihr für Ideen habt!

Beste Grüße,
Alex

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 15:24
von bierhistoriker.org
Wenn ich das so lese, glaube ich, folgender link ist bestimmt hilfreich und die kennen sich mit dem Thema besser aus:

http://www.dignitas.ch

Gruß

Jürgen

PS: Und immer auf einen hohen Anteil Bilsenkraut achten :Angel

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 15:30
von chaos-black
Ich suche doch explizit Kräuter OHNE Langzeitauswirkungen (zu denen ich Psychosen und tot zählen würde), da brauche ich mich doch nicht an Suizidprävention wenden. Finde übrigens auch dass Suizid kein Thema zum Scherzen ist.

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 16:09
von Eowyn
chaos-black hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 15:08 Hallo liebe Leute,
oft hat man ja schon Monate bevor die Brauliste sich dem Ende neigen würde neue Ideen. Ich hab schon wieder eine und möchte sie in diesem Thread mit euch diskutieren.
Ich möchte ein (Grut-)Bier brauen das zum Ziel hat besonders stark zu berauschen. Als ich mich mal ein bisschen mehr bierhistorisch eingelesen habe, wurde zur Begründung des Verdrängens der Grut durch Hopfen unter anderem aufgeführt, dass Hopfen auch wegen seiner beruhigenden Wirkung bei der kirchlichen Seite beliebter war, als manche aufputschenden Grutbiere. Mir ist bekannt dass auch Stechapfel und Tollkirsche Teile von mancher Grut waren, selbstverständlich möchte ich auf solche Dinge mit potenzieller Langzeitwirkung verzichten. Stattdessen soll diese Grut auf andere Kräuter zurückgreifen, deren Empfehlung ich mir von diesem Thread erwarte. Zum Beispiel erinnere ich mich Dunkel daran, dass in Mädesüß oder Schafgarbe auch ein Stoff war, der die Wirkung des Alkohols leicht erhöht. Solche Dinge suche ich, die dann am besten auch noch Bittere oder leckeres Aroma einbringen.

Bin gespannt was ihr für Ideen habt!

Beste Grüße,
Alex
Die meisten Kräuter, die da so traditionell reingegeben wurden, sind Hexenkräuter im wahrsten Wortsinne.

Schafgarbe als Tee getrunken wirkt gegen menstruationsbeschwerden. Hier in USA heißt das Blood Wort und wurde im Civil war zur Blutstillung bei Wunden eingesetzt.

ich empfehle, ein Hexen/magisches Kräuterbuch (ganz ernst) da hast du die Wirkung und die unschädliche Dosierung, die seit Jahrhunderten heilkundlich bekannt ist.

ich hab übrigens auf meinem "will ich irgendwann brauen" Zettel Sour und Grut eben gerade weil das meiner sonstigen hexenküche extrem entgegen kommt.

Zimt und Muskat haben in hoher Dosierung bewusstseinsverändernde Wirkung (z.B.) so was weiß man als Hexe ;) sowas in der Art wie "Magister botanicus" würde ich zum Anfang empfehlen.

oder jedes vernünftige Buch zu Hexenmedizin oder die Medizin der weisen Frauen...

Good luck :)

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 17:01
von Fe2O3
Ich weiß nicht, ob es das ist was du gesucht hast, aber vielleicht hilft es dir weiter.
Ich habe mal angefangen mir die Pflanzen zu notieren, die mir unter dem Stichwort "Gruit" in unterschiedlichster Literatur "vor die Linse" gekommen sind.
Die Liste ist sicherlich nicht vollständig, aber zumindest mal ein Überblick.
Viele Rezepte hatten wohl Gagel (Myrica gale), Sumpfporst/wilder Rosmarin (Ledum palustre/Rhododendron tomentosum) und Schafgarbe (Achillea millefolium) gemeinsam.
Darüber hinaus sind mir (bisher) folgende Kräuter unter gekommen:
Andorn/Berghopfen (Marrubium vulgare)
Anissaat (Pimpinella anisum)
Beifß (Artemisia vulgaris)
Berg-Laserkraut (Laserpitium siler)
Bitterklee (Menyanthes trifoliata)
Brunnenkresse (Nasturtium officinale)
Eichenblätter/-rinde (Quercus)
Enzian (Gentiana)
Fichtensprossen (Picea abies)
Glocken-Heide (Erica tetralix)
Gundermann/Gundelrebe (Glechoma hederacea)
Heidekraut (Calluna vulgaris)
Ingwer (Zingiber officinale)
Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Kardamom (Elettaria cardamomum)
Kümmel (Carum carvi)
Lavendel (Lavandula officinalis)
Mädesüß (Filipendula)
Majoran (Origanum majorana)
Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)
Nelken (Syzygium aromaticum)
Rainfarn (Tanacetum vulgare)
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Salbei (Salvia officinalis)
Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
Schlehe (Prunus spinosa)
Stechapfel (Datura)
Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra)
Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
Thymian (Thymus vulgaris)
Wacholderbeeren (Juniperus)
Wermut (Artemisia absinthium)
Zaunwinde (Calystegia sepium) ?
Zimt (Cinnamomum)

Häufig enthielt Gruit wohl auch Dinkelspelzen. Als Grund wird häufig angegeben, dass es zum "Strecken" und vertuschen der einzelnen Zutaten verwendet wurde. Darüber hinaus gibts die Theorie, dass die Spelzen als natürlicher Hefelieferant diente

Viele spaß beim Gruit brauen (und halte uns auf dem Laufenden)

Martin

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 17:14
von tbln
/viewtopic.php?p=189390#p189390.

Ganz ehrlich... ich würd das mit dem Rausch vergessen... aromatisch kann man aber sicherlich einige Kräuter einsetzten. -> awl.ch

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 17:31
von chaos-black
Ich hab mal Muskat gegoogelt und festgestellt, dass das riskant und daher ungeeignet ist: http://www.drug-infopool.de/rauschmitte ... tnuss.html
Zimt scheint wohl wenn man es nicht maßlos übertreibt zu passen, mir gefallen aber beide nicht so richtig als Teil einer Grut.

Von einigen der von Martin genannten Grutkräutern hab ich schon gehört und ich hab auch schon ein Grutbier gebraut, mit Myrica Gale, Heide und etwas Hopfen. Das hier wäre also schon das zweite Mal, aber mit veränderter Intention. Wobei auf deiner Liste auch gefährliche Dinge stehen, wie z.B. Stechapfel, die ich nicht im Bier haben will. Ich kann ja mal die genannten Kräuter googlen, Vlt ist da was unproblematisches und dennoch passendes dabei.

Beste Grüße,
Alex

Edit: @tbln Danke für den Einwand und die links

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 19:42
von flying
Das Grut eine wild berauschende Kräutermischung war gehört eher in den Bereich der Märchen. "Die Grut" war vor allem eines, eine Art Steuerbanderole! Das mittelalterliche Hauptzollamt sozusagen. Alle Brauer einer Gegend mussten vom staatlich zertifizierten Gruter die Grut kaufen und darüber wurde dann die Steuer eingezogen. Ein perfides System ohne Chancen auf Beschiss. Die Grut war unverkennbar im Geschmack und die Rezepturen streng geheim. Alles was anders schmeckte war quasi Schwarzbräu.
Dabei war die Grut eher eine Art dicker, extrem gewürzter und angegorener Biersirup. Man redetet auch von "Pigmentum" und "Fermentum", also Färbe- und Gärungsmittel.

Als Hauptsubstanz muss man den Gagel idendifizieren. Grutbier gab es nur dort, wo auch der Gagel wild wächst. Der Rest war geheim. Allerdings gab es Listen mit diversern anderen Kräutern, die hier schon genannt wurden.
Die am stärksten wirksame psychoaktive Substanz im Bier ist allerdings unbestritten der Alkohol. Das Bilsenkraut, Stechapfel, Kokkelskörner oder spitzkegelige Kahlköpfe mit verbraut wurden gab es vermutlich nur bei Panschern..

m.f.g
René

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 20:24
von Eowyn
chaos-black hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 17:31 Ich hab mal Muskat gegoogelt und festgestellt, dass das riskant und daher ungeeignet ist: http://www.drug-infopool.de/rauschmitte ... tnuss.html
Zimt scheint wohl wenn man es nicht maßlos übertreibt zu passen, mir gefallen aber beide nicht so richtig als Teil einer Grut.

Von einigen der von Martin genannten Grutkräutern hab ich schon gehört und ich hab auch schon ein Grutbier gebraut, mit Myrica Gale, Heide und etwas Hopfen. Das hier wäre also schon das zweite Mal, aber mit veränderter Intention. Wobei auf deiner Liste auch gefährliche Dinge stehen, wie z.B. Stechapfel, die ich nicht im Bier haben will. Ich kann ja mal die genannten Kräuter googlen, Vlt ist da was unproblematisches und dennoch passendes dabei.

Beste Grüße,
Alex

Edit: @tbln Danke für den Einwand und die links
ich hatte das als beispiel nicht um unbedingt zum Brauen herzunehmen...

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 21:07
von Bori
Bei allem kommt es wie immer auf die Dosis an.
Trotzdem würde auch ich auf die Nachtschattengewächse Belladonna oder Stramonium verzichten, zumal,sie auch nicht gewinnbringend zum Geschmack beitragen.

Gelegentlich wird vom Galgant-Rausch gesprochen. Galgant ist gut im Asialaden zu bekommen, sogar frisch. Empfiehlt sich, vorher mal zu kosten. Ist sicher was anderes, sicher interessant.

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 6. August 2017, 22:23
von ggansde
Der Wirkstoffgehalt lässt sich leider nicht so einfach bestimmen. Daher ist der Einsatz bestimmter Naturdrogen so wie Russisches Roulette.
VG, Markus

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 06:53
von schloemi
flying hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 19:42 Das Grut eine wild berauschende Kräutermischung war gehört eher in den Bereich der Märchen. "Die Grut" war vor allem eines, eine Art Steuerbanderole! Das mittelalterliche Hauptzollamt sozusagen. Alle Brauer einer Gegend mussten vom staatlich zertifizierten Gruter die Grut kaufen und darüber wurde dann die Steuer eingezogen. Ein perfides System ohne Chancen auf Beschiss. Die Grut war unverkennbar im Geschmack und die Rezepturen streng geheim. Alles was anders schmeckte war quasi Schwarzbräu.
Dabei war die Grut eher eine Art dicker, extrem gewürzter und angegorener Biersirup. Man redetet auch von "Pigmentum" und "Fermentum", also Färbe- und Gärungsmittel.

Als Hauptsubstanz muss man den Gagel idendifizieren. Grutbier gab es nur dort, wo auch der Gagel wild wächst. Der Rest war geheim. Allerdings gab es Listen mit diversern anderen Kräutern, die hier schon genannt wurden.
Die am stärksten wirksame psychoaktive Substanz im Bier ist allerdings unbestritten der Alkohol. Das Bilsenkraut, Stechapfel, Kokkelskörner oder spitzkegelige Kahlköpfe mit verbraut wurden gab es vermutlich nur bei Panschern..

m.f.g
René
:thumbsup
Soweit ich es verstaden habe, handelt es sich bei Grut um Fertigmischungen, die durch einen Grutinhaber/-pächter hergestellt wurden und von diesem bezogen werden mussten. Die Inhaltsstoffe hingen stark von der regionalen Verfügbarkeit ab, wobei Gagel eine / die Hauptkmpmente spielte. Dabei wurden den Grutproduzenten aber auch Freiheiten gewährt, wohl auch mit dem Ziel, dass das Bier anhand der Inhaltsstoffe und des Geschmacks zurückverfolgt werden konnte. Letztendlich wurden so drei Funktionen erfüllt:

1) Steuerpolitik und Lenkung der Bierproduktion

2) Qualitätskontrolle und Verbrauchersicherheit durch Normung

3) Im Zusammenhang mit 1) die Rückverfolgung, Vermeidung von Schwarzbrauerei und Identifizierung von Import-Bieren

Neben Gabel wurden wohl u.a. eingesetzt:
Porst, Schafgabe, Lorbeer, Ingwer, Anis, Wacholder, Kleine, Kümmel und Hopfen, daneben Eschenblätter, Fichtensprossen, Wermut, Nelken, Beifuß - regional auch Salz (Minden). Auch konnte Harz (vgl. Retsina) und Bilsenkraut(historisch keltische Zutat) verwendet werden - Quelle: Das Bier - eine Geschichte von Hopfen und Malz

In dem Buch wird auch angmerkt, dass ggf. sogar (wilde) Hefe in der Mischung enthalten war, worauf die alternative Bezeichnung "fermentum" für Grut hinweisen könnte.

Grutbiere waren insofern regional begrenzt, da man auf die wild wachsenden Kräuter und Inhaltsstoffe angewiesen war, insbesondere Gabel (nördliche Regionen), wobei es bei diesem wohl auch ein mehr oder minder umfangreichen Handel gab. Diese Limitation ist vermutlich auch ein Faktor, warum sich dauerhaft der Hopfen durchgesetzt haben könnte, weil dieser kultivierbar war, d.h. man musste ihn nicht sammeln und konnte ihn fast überall inn den (Kloster-)Garten anbauen.

cu schloemi

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 11:04
von bierhistoriker.org
ggansde hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 22:23 Der Wirkstoffgehalt lässt sich leider nicht so einfach bestimmen. Daher ist der Einsatz bestimmter Naturdrogen so wie Russisches Roulette.
VG, Markus
Genau das wollte ich mit meinem - zugegebenermaßen etwas zynischen Kommentar - ausdrücken.
Der o.a. Verein unterstützt aktive Sterbehilfe für Schwerstkranke (Freitodbegleitung) , also hat mit "normalem" Suizid nichts zu tun.
Nichts liegt mir ferner als dieses Thema ins Lächerliche zu ziehen, aber irgendwie hat mich der Thread nunmal an eine Anfrge zur aktiven Sterbehilfe erinnert .....

chaos-black hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 15:08 Ich möchte ein (Grut-)Bier brauen das zum Ziel hat besonders stark zu berauschen.
Da sträubt sich mir gelinde gesagt das Nackenfell!
Dieser Bereich ist frei verfügbar und von jedem via Google zugänglich. Solche Formulierungen werfen ein extrem schlechtes Licht auf unser Hobby!

Empfehlung an den TE : Kauf Dir eine billige Flasche Wodka, wenn es Dir ums "Zudröhnen" geht......


zum eigentlich interessanten Thema Grut:


René und Schloemi (schöne Grüße bei der Gelegenheit von meinem Junior Sebastian aus dem 2016er - Doemens - Kurs) haben ja schon sehr viel Fundiertes über die geschichtlichen Grundlagen geschrieben. Wir wälzen aktuell das Thema bei den Bierhistorikern - eine Sisyphus-Aufgabe für die Recherche.
Ab und an stolpert man aber über sehr fundierte und interessante Quellen / Erkenntnisse:
-Es ist belegt, dass neben den lokalen ( und daher preiswerteren ) Kräutern nachweislich im späten 14. Jahrhundert rege gehandelte "Exoten"
( für z.B. Köln) wie Gagel, Koriander usw. importiert wurden.
- Die geheime Grutzusammensetzung weicht lokal extrem voneinander ab.
-Das "Grutverfahren" weicht ebenfalls stark voneinander ab - in Münster standen im Gruthaus kupferne Kessel ( es wurde das Fermentum gekocht),
in Köln wurden die Kräuter geschnitten und gemahlen und dann geschrotetem Malz zugesetzt ( Verhältnis ca. 93 % Malz / 7 % Kräuter ).
Das Ganze wurde dann von den Grutrechtinhabern als "Grut" an die Brauer verkauft, die es im Verhältnis von glaube ich 1 : 9 (Grut : Malz) verarbeiten
mussten - (Stand 1392-Quelle ist ein Inventar eines Grutpächters, der das Recht 12 Jahre innehatte/ Quelle enthält Mengenangaben, sodass man man die ungefähre Zusammensetzung ableiten kann.)

Wenn wir die Massen an Quellen sortiert haben, gibt es eine Veröffentlichung zu dem Thema.Dies wird auch ein eine geschmackliche "Dosierungsempfehlung" für die einzelnen Kräuter beinhalten, da plant unser Stammtisch einen Gemeinschaftstestsud, anders kommt man dem Thema als Einzelner nicht bei .....

Cheers


Jürgen

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 11:14
von bierhistoriker.org
Interessante Aufstellung ( Quelle: Roel Mulder / www.lostbeers.com) ) .... Fox Mulder würde bei dem Thema auch passen :-)

Purchases-gruit-houses-cities-Netherlands-and-Germany-1.jpg

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 11:49
von chaos-black
bierhistoriker.org hat geschrieben: Montag 7. August 2017, 11:04
ggansde hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 22:23 Der Wirkstoffgehalt lässt sich leider nicht so einfach bestimmen. Daher ist der Einsatz bestimmter Naturdrogen so wie Russisches Roulette.
VG, Markus
Genau das wollte ich mit meinem - zugegebenermaßen etwas zynischen Kommentar - ausdrücken.
chaos-black hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 15:08 Ich möchte ein (Grut-)Bier brauen das zum Ziel hat besonders stark zu berauschen.
Da sträubt sich mir gelinde gesagt das Nackenfell!
Dieser Bereich ist frei verfügbar und von jedem via Google zugänglich. Solche Formulierungen werfen ein extrem schlechtes Licht auf unser Hobby!

Empfehlung an den TE : Kauf Dir eine billige Flasche Wodka, wenn es Dir ums "Zudröhnen" geht......
Vielleicht hätte ich meine Intention ein bisschen genauer beschreiben sollen. Es geht mir nicht ums stumpfe Zudröhnen. Ich wollte eigentlich in die Richtung kommen, zu überprüfen inwiefern ein berauschter Zustand (damit ist nicht Oberkannte Unterlippe gemeint, sondern auch schon das was man nach einem Bier spürt), sich vlt bei früheren Bieren mit Alkohol und Kräutern, von dem heutigen mit Alkohol und Hopfen unterscheidet. Ich weiß, dass ich damit nicht historisch akkurat arbeiten kann, spannend ist es dennoch. Es geht also um Neugierde denn einen Wunsch nach Delirium, und dazu bin ich auch nicht bereit Risiken einzugehen. Nach euren Hinweisen auf die Variabilität der Inhaltsstoffe werde ich daher auf ein solches Experiment verzichten.

Die kompetenten Beiträge zur Grut im allgemeinen finde ich allerdings auch super :)

Beste Grüße,
Alex

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 13:13
von braun
Hallo hier ist noch ein Link zu Grutbieren,

leider ist das original nicht mehr erreichbar, aber über das internetarchive noch aufrufbar:

https://web.archive.org/web/20160511210 ... tro_en.htm

LG

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 13:17
von Eowyn
chaos-black hat geschrieben: Montag 7. August 2017, 11:49
bierhistoriker.org hat geschrieben: Montag 7. August 2017, 11:04
ggansde hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 22:23 Der Wirkstoffgehalt lässt sich leider nicht so einfach bestimmen. Daher ist der Einsatz bestimmter Naturdrogen so wie Russisches Roulette.
VG, Markus
Genau das wollte ich mit meinem - zugegebenermaßen etwas zynischen Kommentar - ausdrücken.
chaos-black hat geschrieben: Sonntag 6. August 2017, 15:08 Ich möchte ein (Grut-)Bier brauen das zum Ziel hat besonders stark zu berauschen.
Da sträubt sich mir gelinde gesagt das Nackenfell!
Dieser Bereich ist frei verfügbar und von jedem via Google zugänglich. Solche Formulierungen werfen ein extrem schlechtes Licht auf unser Hobby!

Empfehlung an den TE : Kauf Dir eine billige Flasche Wodka, wenn es Dir ums "Zudröhnen" geht......
Vielleicht hätte ich meine Intention ein bisschen genauer beschreiben sollen. Es geht mir nicht ums stumpfe Zudröhnen. Ich wollte eigentlich in die Richtung kommen, zu überprüfen inwiefern ein berauschter Zustand (damit ist nicht Oberkannte Unterlippe gemeint, sondern auch schon das was man nach einem Bier spürt), sich vlt bei früheren Bieren mit Alkohol und Kräutern, von dem heutigen mit Alkohol und Hopfen unterscheidet. Ich weiß, dass ich damit nicht historisch akkurat arbeiten kann, spannend ist es dennoch. Es geht also um Neugierde denn einen Wunsch nach Delirium, und dazu bin ich auch nicht bereit Risiken einzugehen. Nach euren Hinweisen auf die Variabilität der Inhaltsstoffe werde ich daher auf ein solches Experiment verzichten.

Die kompetenten Beiträge zur Grut im allgemeinen finde ich allerdings auch super :)

Beste Grüße,
Alex
wenn ich mich kurz einmischen darf, die Aussage vom Vorposter ist imo ziemlich hart.

Ich habe genau diese Diskussion in amerikanischen Hobbybrauerforen vielfach geführt und kein Mensch ist da auf die Idee gekommen, das als verwerflich oder ein schlechtes Licht auf die Hobbybrauer werfend, zu klassifizieren.

Zumal deine Anfrage für mich kein bißchen was von "stumpf zudröhenen" hatte, sondern eher was von die "geheime zutat", der "magische Kick".

Ich sehe das alles evtl. aber auch ganz anders, als "normale" menschen, weil ich mich wirklich intensiv mit Kräuterkunde und Wirkung befasst habe.

Nur als Beispiel: weißer Salbei gilt so ziemlich in allen Kulturen als reinigend und schützend. Dazu muss man den nicht unbedingt essen, sondern man verbrennt die getrockneten Blätter. Wenn da jetzt weltweit so ziemlich alle draufkommen, könnte ja irgendwie was dran sein?
Arnika ist giftig aber seit jahrhunderten als Schmerzlindernd, abschwellend, Lyphmfluss anregend und als Hilfe bei Prellungen, Blutergüssen, Wundheilungsfördernd bekannt.
Mitterlweile bekommst du das als Salbe/Gel und naturheilmittel in jeder Apotheke... Und in der Tiermedizin wird Arnika sogar als injektion verwendet.

es schadet imo überhaupt kein Bißchen, wenn man sich über die Medizinische (früher magische) Wirkung von Kräutern informiert.
Ob das schlussendlich zu "mehr Kick" im Bier führt oder lediglich für dich selber ne Art homöopathischer Wirkung entfaltet, ist doch dann auch egal. man hat mit Hingabe und entsprechender Recherche etwas "besonderes" kreiiert und das ist zumindest für mich ein nicht zu unterschätzender teil beim Brauen im Allgemeinen.

my 2 cents :)

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 14:05
von Fe2O3
Für mögliche Anwendungen und Wirkung aller möglicher Pflanzen empfielt sich die “Enzyklopädie der Psychoaktiven Pflanzen“ von c. Rätsch

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 17:01
von flying

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 19:49
von grüner Drache
Hallo!

Oder das hier:
2017-08-07 19.37.22.jpg
Hierin gibt der Großmeister der psychoaktiven Pflanzen auch den Tipp sich die homöopathische Urtinktur "Ledum" in der Apotheke zu kaufen und sein Bier mit ein paar Tropfen dieser Sumpfporsttinktur zu pimpen.
Hab es schonmal ausprobiert, und es war eher sehr unterschwellig, ich lebe ja auch noch :Wink
Ansonsten denke ich, jeder hat die Freiheit sich zu berauschen, aber nicht jeder Rausch macht frei.
Und wer der Pflanzen Geister herbeirufen will, der muss auch mit ihnen klar kommen :P
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 7. August 2017, 20:09
von grüner Drache
Hallo, nochmal!

hab Grad mal in mein o.g. Rätschbuch unter "Der Urbock" nachgeschaut. Hier wird berichtet, dass die Germanen den Beifuß (Artemisa Vulgaris) ein stark berauschendes und aphorisierendes Bier gebraut haben.
( Warum steht der ungenutzt bei mir im Garten :Grübel )
Und so schlimm kann der Beifuß jetz nich sein, wenn man zuviel reinhaut ist es grässlich bitter...
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Dienstag 8. August 2017, 17:05
von Eowyn
Beifuß ist ein typisches "Frauenkraut" hilft bei Menstruationsbeschwerden, lindert Schmerzen bei der Geburt.

Beifuß wird getrocknet und als Tee getrunken. In der Schwangerschaft allerdings zu vermeiden, da eine leicht abtreibende Wirkung beobachtet wurde. Wenn Überdosierung vermieden wird, ist Beifuß als Heilkraut anzusehen und wird bei Durchfällen, Galle, leberbeschwerden, Menstruationsbschwerden, gegen Mundgeruch, Kopfschmerz und Übelkeit (u.A.) gegeben.

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Dienstag 8. August 2017, 17:27
von flying
Noch potenter ist der einjährige Beifuß (Artemisia annua). Ein nachgewiesen wirksames Mittel gegen Malaria und möglicherweise auch gegen Krebs.

Eine weiter außergewöhnliche Zutat wäre z. B. noch die Blauraute. Hier ein etwas älterer Fred von mir.

https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=24&t=913

Mit Mädesüß z. B. habe ich z. B. schon gebraut, würde es aber nicht mehr machen. Der Geschmack war mir zu medizinisch. Der Wohlgeruch vom Mädesüß (Wortherkunft: Mahd- und Süße) kommt ja vom Cumarin, dass erst beim welken auf der gemähten Wiese freigesetzt wird. Ansonsten ist Mädesüß, wie die meisten von euch ja wissen namensgeben für Aspirin. Der alte Name dafür, Spire oder Spierstrauch, musste für die daraus extrahierte Salicylsäure herhalten.

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Freitag 3. November 2017, 21:27
von tbln
Bin heute zufällig in der Digitalen Sammlung der UB Düsseldorf über die Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein gestolpert. In der 85. Ausgabe ist auf den Seiten 118-146 der Text von Aloys Schulte "Vom Grutbiere" zu finden. Hier als pdf.

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Samstag 4. November 2017, 01:37
von nrtn
In der Menge in der Muskatnuss "wirkt" willst du das gar nicht konsumieren. Nicht wegen den Risiken, sondern weil man das i.d.R. nur genau einmal macht - danach gibt es erstmal ein paar Jahre Muskataversion. So zumindest die Erinnerungen an meine experimentelle Jugend - hat halt durchaus Gründe warum manche Drogen häufiger und manche seltener konsumiert werden :Bigsmile ...

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Samstag 4. November 2017, 09:38
von integrator
Moin zusammen,
in 4 Wochen kann ich von meinem Erstlingswerk mit Gagel berichten ... es richt in der SGP schon sehr interessant.
Würzig, spritzig und im Aroma errinnert es mich an Marsala Likör von meinem Lieblings-Italiener
Gagel.jpeg

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Samstag 4. November 2017, 09:49
von Malzwein
Wenn das mal keine Oxidation ist :P

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Samstag 4. November 2017, 11:26
von chaos-black
tbln hat geschrieben: Freitag 3. November 2017, 21:27 Bin heute zufällig in der Digitalen Sammlung der UB Düsseldorf über die Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein gestolpert. In der 85. Ausgabe ist auf den Seiten 118-146 der Text von Aloys Schulte "Vom Grutbiere" zu finden. Hier als pdf.
Danke dir fürs Finden und Bereitstellen. Die erste paar Seiten sind schonmal interessant, ich schmöker mal ein bisschen durch :)

Beste Grüße,
Alex

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Samstag 4. November 2017, 16:49
von markrickenbacher
Hi Alex

Hast Du diesen Post schon gesehen. Damals vor 13 Jahren hat sich Hagen grosse Mühe gemacht die wichtigsten Grut-Kräuter zu listen

https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... &tid=24440

Gruss, Mark

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Samstag 4. November 2017, 22:49
von afri
nrtn hat geschrieben: Samstag 4. November 2017, 01:37So zumindest die Erinnerungen an meine experimentelle Jugend - hat halt durchaus Gründe warum manche Drogen häufiger und manche seltener konsumiert werden :Bigsmile ...
Schön zu lesen, dass nicht nur ich solche Experimente machte. Mein einziges Erlebnis mit (ich glaube) 4g Muskat war durchaus positiv zu nennen. Dass ich danach irgendeine Aversion gegen das Aroma gehabt hätte, kann ich nicht erinnern. OK, gut geschmeckt hat es nicht, aber gewirkt hat es.

Topic: im Bier würde ich das nicht haben wollen, zumindest nicht in der bewusstseinverändernden Dosage. Ein Glas davon dürfte kaum genussvoll sein. Davon abgesehen weiß ich gar nicht, ob sich der psychoaktive Stoff überhaupt in Wasser/Alk löst.
Achim

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 5. November 2017, 09:34
von grüner Drache
afri hat geschrieben: Samstag 4. November 2017, 22:49
Schön zu lesen, dass nicht nur ich solche Experimente machte. Mein einziges Erlebnis mit (ich glaube) 4g Muskat war durchaus positiv zu nennen. Dass ich danach irgendeine Aversion gegen das Aroma gehabt hätte, kann ich nicht erinnern. OK, gut geschmeckt hat es nicht, aber gewirkt hat es.

Topic: im Bier würde ich das nicht haben wollen, zumindest nicht in der bewusstseinverändernden Dosage. Ein Glas davon dürfte kaum genussvoll sein. Davon abgesehen weiß ich gar nicht, ob sich der psychoaktive Stoff überhaupt in Wasser/Alk löst.
Achim
Hallo Achim !

Also 4 g Muskatnuss-Gewürz? ( wohlmöglich noch das trockene Zeuch aus em Steuer? )
Nä, das muss nich sein :Wink
Der Wirstoff Myristicin findet sich im flüchtigen, ätherischen Öl, wenn Nuss, dann also "frische" ganze Nuss rasseln.
Hiervon bleibt auch was in damit zubereiteten Speisen, ich kenn es von den Nervenkeksen nach dem Rezept der Hildegard von Bingen.
Diese hatten einen lustigen Nachhalleffekt wenn man ca. ne Halbe Std. vorher was geraucht hat....
Ich würde im Bier, gerade wenn man ne Myristicin-Wirkung haben will auf Muskatnuss-Öl zurück greifen.
Und das auch einfach bei der Flasche-Füllung zusetzen, vielleicht wenn wenn man weihnachtlich haben will doch die Gewürze der Nervenkekse in den Sud :Grübel
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 5. November 2017, 09:51
von Boludo
Bevor hier Werbung für Muskatnusskonsum entsteht:
Finger weg von dem Zeug!
Nach allem, was ich davon gelesen habe, ist das kein klassischer Trip, sondern eine Vergiftung, die einen reudigen Rausch hervorruft.
Wer will, kann ja mal nach Tripberichten googeln.
Ich würde mir so was nie antun, dafür ist mir meine Psyche dann doch zu wertvoll.

Stefan

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 5. November 2017, 12:19
von bierfaristo
Würde ich persönlich auch nicht tun, aber Ethanol ist eigentlich auch ein Neurotoxin, auch wenn es nicht als solches eingestuft ist. Trotzdem konsumiere ich es gerne.

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 5. November 2017, 21:35
von afri
Boludo hat geschrieben: Sonntag 5. November 2017, 09:51Finger weg von dem Zeug!
Nach allem, was ich davon gelesen habe, ist das kein klassischer Trip, sondern eine Vergiftung, die einen reudigen Rausch hervorruft.
Nun ja, das ist das Wesen eines Rauschs, die Vergiftung. In meinem Falls seinerzeit verlief es harmlos und ohne Nebengeräusche, schönreden kann und soll man das nicht. Aber wie bierfaristo schon schrub, wir tun uns ja gelegentlich oder häufig dennoch sowas an, mit u.a. Ethanol, was genau besser oder schlechter ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Besser schmecken tut Bier ohne Muskat auf jeden Fall.
Achim

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 6. November 2017, 10:35
von grüner Drache
afri hat geschrieben: Sonntag 5. November 2017, 21:35
Boludo hat geschrieben: Sonntag 5. November 2017, 09:51Finger weg von dem Zeug!
Nach allem, was ich davon gelesen habe, ist das kein klassischer Trip, sondern eine Vergiftung, die einen reudigen Rausch hervorruft.
Nun ja, das ist das Wesen eines Rauschs, die Vergiftung. In meinem Falls seinerzeit verlief es harmlos und ohne Nebengeräusche, schönreden kann und soll man das nicht. Aber wie bierfaristo schon schrub, wir tun uns ja gelegentlich oder häufig dennoch sowas an, mit u.a. Ethanol, was genau besser oder schlechter ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Besser schmecken tut Bier ohne Muskat auf jeden Fall.
Achim
Morgen!

Ich hab jetzt fast en Tag hin und her überlegt, ob ich was richtig stellen muss, da ja Stefan seine "Ermahnung" nach meinem Post schrieb ... :Grübel

Nun denke ich, dass einige Sachen etwas klarer dargestellt werden sollten:

zu mir:
1. Ich wollte den Gebrauch von Muskatnus nicht verharm losen.
2. Auf das Öl bin ich aus folgenden Gründen eingegangen:
- bessere Dosierung möglich
- weniger Substanz
- kontrollierbarer als "Gewürzmischung" oder Nüsse
3. Wenn man mit "neuen" Rauschssoffen experimentiert setze ich eigentlich voraus, dass man sich da langsam herantastet und es eben nicht auf eine Vergiftung anlegt.
( wer das nich kann, sollte erst recht die Finger vom Alkohol lassen)

zu Stefans These:
Nach allem, was ich davon gelesen habe, ist das kein klassischer Trip, sondern eine Vergiftung, die einen reudigen Rausch hervorruft.
1. Also ich kenne Effekte von Muskatnus die sind weit unterhalb von ner Triperfahrung einzuordnen.
( Hab aber auch sehr verhalten Dosiert, als Öl und in Keksen verbacken)(die Nuss sollte man nich grammweise konsumieren)
2. Die Tripberichte die ich im Netz gelesen habe sind haarsträubend und zeugen von Unverantwortlichkeit
Da kann man nich mehr erkennen, welche Wirkung auf das Myristicin und welche auf eine Überforderung des Körpers zurückzuführen ist.
3. Interessant fand ich, dass einige schrieben, die Wirkung trete erst nach einigen Stunden auf - da hat der Körper ziemlich mit zu tun... kenn ich anders, und auch ohne Probleme im Nachhinein.

Zum Thema "berauschende Grut":

1. Da wäre Muskatnus sicherlich en Kandidat
- vorausgesetzt es ist nicht überdosiert
- es schmeckt noch annehmbar
- die Wirkung passt zum Alkohol
- der Alkohol bestimmt die Frage, wann man zuviel hat

Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 6. November 2017, 20:53
von afri
grüner Drache hat geschrieben: Montag 6. November 2017, 10:35 3. Interessant fand ich, dass einige schrieben, die Wirkung trete erst nach einigen Stunden auf - da hat der Körper ziemlich mit zu tun... kenn ich anders, und auch ohne Probleme im Nachhinein.
So würde ich das unterschreiben. Die Wirkung hat spät eingesetzt und einige Zeit angehalten. Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich saß bis spät in die Nacht mit grinsendem Gesicht herum und war noch in der Lage, einige km mit dem Auto zu fahren (Alk war da natürlich nicht im Spiel, nur Muskat).
Achim

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 6. November 2017, 22:09
von Boludo
Na prima. Ganz toll.

Stefan

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Sonntag 3. Dezember 2017, 23:36
von integrator
Nabend Leute,
ich habe jetzt meine Manometerflasche geköpft und mein https://www.maischemalzundmehr.de/index ... tte=rezept getestet. Der weiter oben erwähnte Marsalageruch ist leider komplett verschwunden. Stattdessen geht es in die Richtung würziges Pils. Also mein Ideengeber und ich habe nicht das letzte mal mit Gagel gebraut. Bin gespannt was Alex von seinem Brauprojekt berichtet.

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 4. Dezember 2017, 00:10
von chaos-black
Freut mich dass dir Gagel gefällt. Das Bier das ich hier im Ausgangspost angedacht habe liegt aber bei mir auf Eis und ich bastel aktuell lieber an anderen Rezeptideen, die teilweise auch in Richtung Grut gehen (z.B. gerade ein IPA mit einigen Kräutern aber ohne Gagel: viewtopic.php?p=248031#p248031).

Beste Grüße,
Alex

Re: Berauschende Grut

Verfasst: Montag 8. Januar 2018, 11:43
von Oberbräu
Moin!
War gerade im Savoyen und habe dies gefunden. Könnte mich in den A**** beissen, nicht ein Fläschchen mitgenommen zu haben - nachdem ich eine Beifuß-Salami gekostet habe. Sehr interessante ätherische Öle.
Gruß Michael
Ach- Genepi= diverse Beifuß-Arten (artemisia spec.), darunter wohl auch Artemisia genipi, wer französisch kann: https://fr.wikipedia.org/wiki/G%C3%A9n%C3%A9pi