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Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 7. September 2017, 18:49
von Janmale
Hallo,

ich habe mir mal überlegt, der Abwechslung halber, meinen eigenen Gin herzustellen. Da ich mich jedoch mit destillieren nicht auskenne und ich mich da auch gesetzlich nicht in Schwierigkeiten bringen will, habe ich mich nun dazu entschlossen eine Brennerei damit zu beauftragen. Bin auf die durch die Seite Männerhobby gekommen, die das herstellen eines eigenen Gin sogar anbietet [Link entfernt]. Bin nun auf der Suche nach interessanten Gin Rezepturen, schließlich soll der erste eigene Gin ja auch nach was schmecken. Hätte schon Lust auf einen eher experimentellen Gin, den man auch so nicht im Laden kaufen kann. Also, wenn ihr ausgefallenen Ideen für eine Rezeptur habt, immer gern her damit. Überlege gerade ob die Welt vielleicht nicht doch einen Bier-Gin braucht. :D

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 7. September 2017, 18:54
von §11
Gin ist jetzt vom "Rezept" nicht so wirklich "Rocketscience", da Machen es eher die Zutaten aus. Im Grunde ist es ein Geist aus Agrarsprit und Wachholder. Entweder setzt du den Wacholder mit dem Sprit an und destilierst ihn ab und/ oder du gibst den Wacholder in ein Koerbchen im Helm der Destille.

Jan

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 09:07
von schlupf
Also möchtest du im Prinzip ein fremdes Rezept von jemand anderem brennen lassen...
Wo bleibt denn da der Spaß? Und was genau machst du dabei?
Wieviele Liter sollen es eigentlich werden?

Viele Grüße,
Sebastian

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 10:37
von chaos-black
schlupf hat geschrieben: Freitag 8. September 2017, 09:07 Also möchtest du im Prinzip ein fremdes Rezept von jemand anderem brennen lassen...
Wo bleibt denn da der Spaß? Und was genau machst du dabei?
Wieviele Liter sollen es eigentlich werden?

Viele Grüße,
Sebastian
Ich glaube das ist auch der krassen Situation in Deutschland geschuldet. Du darfst quasi keine Distillen erwerben und die kleinen die du bekommen kannst, macht der Zoll Verwendungsunfähig - außer du bist Chemiker oder sonstwas mit dem du das rechtfertigen kannst. Sonst hätte ich schon lange über diesen Brennaufsatz für den Grainfather nachgedacht :D

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 11:01
von DevilsHole82
Cool, wusste gar nicht, dass es diesen Aufsatz für den Grainfather gibt. Brauen und Destillieren so einfach gemacht. Ich bin beeindruckt.
Hätte ich mich doch mal an der Sammelbestellung beteiligt.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 11:06
von schlupf
0,5 Liter Destillen sind aktuell noch legal und sogar im DMAX Shop zu bekommen...

Ab nächstem Jahr ist sogar der Kauf und Verkauf von Destillen bis 2 Liter nicht mehr meldepflichtig. Nur benutzen darf man sie nicht. (Außer für ätherische Öle und Wasser)

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 11:17
von schlupf
Hier mal ein Auszug aus dem Newsletter von Destillatio.eu:
Ende des Branntweinmonpols
Natürlich ist auch die Gesetzesänderung, für die wir lange gekämpft haben, ein großartiger Grund zum feiern! Ab 2018 darf jeder Interessierte legal gewerblich Alkohol destillieren.

Und privat? Ab 2018 dürfen Sie privat legal ätherische Öle destillieren! Und zwar in jeder beliebigen Größe! Destillen bis zu 2 Liter Brennkessel müssen ab 2018 nicht mehr bei den Behörden angemeldet werden!
Allerdings weiter unten:
Ich überbringe wirklich nur sehr ungern "schlechte" Nachrichten, aber diese zweite, leider besonders unangenehme, muss leider auch noch sein.

Private Alkoholdestillen werden 2018 komplett verboten!

Bisher dürfen wir in Deutschland alle Destillen bis zu 0,5 Liter Brennkessel frei erwerben und benutzen. Auch für Alkohol! Mit dem Wegfall des Branntweinmonopols verschwindet diese Ausnahme!

Ab 2018 dürfen Sie zwar GEWERBLICH mit großen Anlagen über 5 Liter Alkohol destillieren und privat ätherische Öle und Hydrolate herstellen so viel Sie möchten, aber die private Alkoholherstellung wird es nicht mehr geben. Auch nicht als Ausnahme ...

Falls Sie noch eine der letzten legalen 0,5 Liter Alkoholdestillen besitzen möchten, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt Ihre Sammlung zu vervollständigen.
Allerdings habe ich mir die alte Regelung mal angesehen und bin auch nur darauf gestoßen, dass eben die kleinen bis 0,5 Liter nicht meldepflichtig waren. Woraus sich die Annahme gespeist hat, dass man damit legal brennen durfte (und aktuell noch darf) ist mir schleierhaft.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 20:32
von schollsedigger
Hi,
chaos-black hat geschrieben: Freitag 8. September 2017, 10:37 Ich glaube das ist auch der krassen Situation in Deutschland geschuldet. Du darfst quasi keine Distillen erwerben und die kleinen die du bekommen kannst, macht der Zoll Verwendungsunfähig - außer du bist Chemiker oder sonstwas mit dem du das rechtfertigen kannst. Sonst hätte ich schon lange über diesen Brennaufsatz für den Grainfather nachgedacht :D
Mal ganz spitzfindig gefragt: Darf ich den Destillieraufsatz für den Grainfather erwerben bzw. besitzen? Der hat ja kein eigenes Volumen und wird erst zur Destille, wenn ich den auf den GF setze.

Grüße

Matze

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 20:48
von flying
Nenn es doch einfach Pfannendunstkondensator... :Wink

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Freitag 8. September 2017, 22:51
von chaos-black
Ich bin davon ausgegangen dass das Verbot zumindest der Grund ist, warum man das Teil auch nirgendwo in Deutschland kaufen kann. Aber solche Details müsste man wohl eher mit einem Juristen besprechen^^

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 08:02
von schollsedigger
Das Ding hätte den Vorteil, dass man in geschlossnen Räumen Hopfenkochen kann, ohne gleich ein Feuchtbiotop zu erzeugen. Terminus technicus "Brüdenkondensator".

Sowas kann in D unmöglich verboten sein.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 10:43
von Kurzhauber
Das bedeutet dann: jetzt noch schnell was ordentliches kaufen?

Wer brennt denn hier so?

Würde ja gerne mal Weizenkorn machen, so als Ausgangsbasis für Gin, Eierlikör usw.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 10:48
von Boludo
Schwarzbrennen wird in Deutschland mit extremen Strafen geahndet.
Das ist kein Kavaliersdelikt und man sollte die Konsequenzen nicht unterschätzen.
Was ihr zuhause macht, ist mir vollkommen egal.
Aber bitte beachtet Forumregel 2 und diskutiert hier keine strafbaren Handlungen.

Stefan

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 13:38
von Janmale
chaos-black hat geschrieben: Freitag 8. September 2017, 10:37
schlupf hat geschrieben: Freitag 8. September 2017, 09:07 Also möchtest du im Prinzip ein fremdes Rezept von jemand anderem brennen lassen...
Wo bleibt denn da der Spaß? Und was genau machst du dabei?
Wieviele Liter sollen es eigentlich werden?

Viele Grüße,
Sebastian
Ich glaube das ist auch der krassen Situation in Deutschland geschuldet. Du darfst quasi keine Distillen erwerben und die kleinen die du bekommen kannst, macht der Zoll Verwendungsunfähig - außer du bist Chemiker oder sonstwas mit dem du das rechtfertigen kannst. Sonst hätte ich schon lange über diesen Brennaufsatz für den Grainfather nachgedacht :D
Genau deswegen, möchte ich ja den LINK NTFERNT, bei einer Destille, damit ich nicht den rechtlichen Stress habe. Auch geht es nicht darum eine fremdes Rezept einfach brenne zu lassen. Mir ging es hier eher um einen spaßigen Austausch darüber, wie den ein originelles Rezept aussehen könnte.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 15:57
von TheCK
Und nochmal der Link ... glaubst du ernsthaft, dass dir irgendwer abkauft, dass es dabei NICHT um die Linkplatzierung geht?

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 16:47
von schlupf
Boludo hat geschrieben: Samstag 9. September 2017, 10:48 Schwarzbrennen wird in Deutschland mit extremen Strafen geahndet.
Das ist kein Kavaliersdelikt und man sollte die Konsequenzen nicht unterschätzen.
Hast du da zufällig konkrete Beispiele? Oder eine Quelle?
Ich frage für einen Freund...

Sebastian

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 17:25
von flying
Was ist denn dabei Schwarzbrennen? Bei Gin wird bereits versteuerter Alkohol verwendet, genau wie beim Absinth.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 17:28
von Boludo
flying hat geschrieben: Samstag 9. September 2017, 17:25 Was ist denn dabei Schwarzbrennen? Bei Gin wird bereits versteuerter Alkohol verwendet, genau wie beim Absinth.
Das stimmt. Die Destille darfst du aber trotzdem nicht besitzen. Zumindest wenn sie größer als 0,5 Liter ist.
In den USA wird auch fleißig zuhause gebrannt, obwohl es verboten ist. Da ist Denunzieren aber auch nicht so ein Volkssport wie bei uns bzw interessiert es keinen.

Stefan

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Samstag 9. September 2017, 17:42
von flying
Gut, wenn es aber nur um den Hausgebrauch geht, kann man sich auch mit so einer 0,5 L Minidestille in einer Stunde locker einen Liter Gin destillieren. Wie viel will man denn selber von dem Zeuch saufen?
Die Kunst ist der Ansatz, dass Mazerat aus 96%- Primasprit, den Kräutern und Gewürzen sowie mineralarmen Wasser. Man stellt mit Wasser auf ca. 50% ein bevor man das Mazerat überdestilliert. Bei einem Durchgang mit einer 0,5 L- Destille hat man ca. 300 ml 70% igen Stoff raus. Länger wie 10 Minuten dauert das nicht.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Sonntag 10. September 2017, 00:36
von Malzwein
Kühler für Destille in der Bucht gekauft, Schreiben vom Zoll mit allen Drohgebärden bekommen (nicht mir persönlich). Reicht das?

Im Fall des Erwischens darf der Zoll davon ausgehen, dass die Destille die letzten Jahre 24/7 gelaufen ist und entsprechend versteuern. So hatte ich mir das vor einigen Jahren zusammengegoogelt.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Sonntag 10. September 2017, 00:38
von Malzwein
Steht das schon hier? Es wird gerade in den Foren diskutiert, ob ab dem nächsten Jahr mit dem neuen Gesetz das private Destillieren grundsätzlich verboten ist. Gewerblich wird das Verfahren vereinfacht.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 13. September 2017, 17:43
von §11
Schwarzbrennen ist vor allem teuer

Als ich mein Schnaps Praktikum in Weihenstephan gemacht habe, wurden am Lehrstuhl auch Gutachten gemacht welche Verstärkung das Brenngerät hinbekommt. Das wird dann auf 6 Monate ununterbrochenes Brennen umgelegt und dafür die Brandweinszeuer erhoben. Denn das ist es was eigentlich interessiert, die Steuer.

Jan

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 13. September 2017, 19:26
von TheCK
§11 hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2017, 17:43 Das wird dann auf 6 Monate ununterbrochenes Brennen umgelegt und dafür die Brandweinszeuer erhoben. Denn das ist es was eigentlich interessiert, die Steuer.
Nur mal aus Interesse: wie sieht das Ganze beim Veredeln von bereits versteuertem Alkohol aus? Ich kenne es von hier (AT) bisher nur so, dass man z.B. selbst Ansätze mit z.B. Wodka herstellen und danach nochmal brennen darf, weil hier ja keine weitere Steuerschuld anfällt. Gibt es solche Ausnahmeregelungen in DE überhaupt nicht?

Natürlich darf man auch hier nicht selbst wahllos Maischen ansetzen und abbrennen aber die Nutzung von "Kaufalkohol" erlaubt doch schon einen ziemlich großen Spielraum.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 13. September 2017, 20:07
von schnapsbrenner
chaos-black hat geschrieben: Freitag 8. September 2017, 22:51 Ich bin davon ausgegangen dass das Verbot zumindest der Grund ist, warum man das Teil auch nirgendwo in Deutschland kaufen kann. Aber solche Details müsste man wohl eher mit einem Juristen besprechen^^
Der Grund ist der folgende, sollte ich das Teil in mein Shop anbieten, könnte es sein das ich der Auflage von der Zoll bekomme jede Verkauf von ein Grainfather zu melden. Weil es in diese Kombination ein Destille und kein kleine, 37 Liter ist. Selbst in der Niederlande wo dass alles ein wenig anders geregelt ist, sind der mir bekannte Händler sehr Vorsicht damit.

Weitere Infos gerne per PN

VG

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 13. September 2017, 20:08
von schnapsbrenner
TheCK hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2017, 19:26
§11 hat geschrieben: Mittwoch 13. September 2017, 17:43 Das wird dann auf 6 Monate ununterbrochenes Brennen umgelegt und dafür die Brandweinszeuer erhoben. Denn das ist es was eigentlich interessiert, die Steuer.
Nur mal aus Interesse: wie sieht das Ganze beim Veredeln von bereits versteuertem Alkohol aus? Ich kenne es von hier (AT) bisher nur so, dass man z.B. selbst Ansätze mit z.B. Wodka herstellen und danach nochmal brennen darf, weil hier ja keine weitere Steuerschuld anfällt. Gibt es solche Ausnahmeregelungen in DE überhaupt nicht?

Natürlich darf man auch hier nicht selbst wahllos Maischen ansetzen und abbrennen aber die Nutzung von "Kaufalkohol" erlaubt doch schon einen ziemlich großen Spielraum.

IN DE auch verboten.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 11:58
von bierkind
Dazu eine witzige Anekdote:

Wir haben uns damals auf Ali eine 60L destille bestellt, weil wir maische brennen wollten und hatten nicht das Geld für eine ordentliche, die ja gut und gern mal mit 6000 oder mehr zuschlägt. Der Zoll hat das Paket samt inhalt als "Küchenutensilien" deklariert und 20€ Einfuhrzoll verlangt, das wars :thumbsup

Wir haben die Destille deswegen aber trotzdem ordentlich beim Zoll gemeldet, der kommt dann, litert die Destille aus und vermerkt es in seiner Datenbank. Die Steuerschuld kann per Online Formular + Einzahlung beglichen werden. Jedenfalls bei uns in AT. Schauen wir mal wie lange. Die EU will ja auch AT dieses Recht wegnehmen. Versteh ich zwar nicht ganz, in Ungarn darf man zb für den Privatgebrauch brennen was man will. Jedenfalls wars vor paar Jahren noch so.

Zur Eingangs gestellten frage: Du kannst dir mal das Buch Schnapsbrennen als hobby von Schmickl kaufen oder auf Schnapsbrenner.at reinschauen, da sind einige Gin rezepte. Leider noch keine Zeit gehabt meinen Gin zu brennen :crying


Alex

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 12:18
von cyme
schlupf hat geschrieben: Freitag 8. September 2017, 11:17Allerdings habe ich mir die alte Regelung mal angesehen und bin auch nur darauf gestoßen, dass eben die kleinen bis 0,5 Liter nicht meldepflichtig waren. Woraus sich die Annahme gespeist hat, dass man damit legal brennen durfte (und aktuell noch darf) ist mir schleierhaft.
Das ist der Punkt. Nur weil man es besitzen darf, bedeutet noch nicht, dass man es verwenden darf. Kann man komisch finden, es gibt aber durchaus noch andere Dinge in D die man sich nur kaufen und ins Regal legen darf. Z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Telereizgerät#Deutschland, https://de.wikipedia.org/wiki/Tellereisen oder Radarwarner.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 14. September 2017, 12:20
von DevilsHole82
OT: Oder anders herum: Die man verwenden, aber nicht erwerben darf :Mad2

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 28. Dezember 2017, 16:27
von Malzwein
So wie es aussieht, ist ab 2018 das private Brennen grundsätzlich verboten:

"Die Alkoholgewinnung durch Destillation ist in Deutschland ab dem 1. Januar 2018 nur in Verschluss- oder Abfindungsbrennereien erlaubt." Guckst du hier.

Das war es genau genommen bisher auch, wurde aber mit Brennblasen von nicht mehr als 0,5l toleriert. Aber es wird einfacher, eine gewerbliche Brennerei zu eröffnen. So weit zu der immer wieder geäußerten Hoffnungen, dass mit dem Zoll irgendwann alles besser wird.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 4. Januar 2018, 17:48
von NiCoSt
Tjo, gibt's da keine Hobbyvereinigung, die dagegen protest einlegt? Stellt euch mal vor, man würde uns das Brauen verbieten...
Ich brenne zwar nicht selbst, aber ich finde das Wegnehmen von dem Recht dazu falsch. Die Regelung für Minidestillen war doch ok so...

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Donnerstag 4. Januar 2018, 19:04
von Fe2O3
Um etwas positives darin zu sehen:
Immerhin ist das Eröffnen einer Abfindungsbrennerei seit 1.1. wohl einfacher. Siehe Vortrag beim 34C3 übers Destillieren.
lG
Martin

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Sonntag 24. Juni 2018, 14:38
von ronisch15
Malzwein hat geschrieben: Donnerstag 28. Dezember 2017, 16:27 So wie es aussieht, ist ab 2018 das private Brennen grundsätzlich verboten:

"Die Alkoholgewinnung durch Destillation ist in Deutschland ab dem 1. Januar 2018 nur in Verschluss- oder Abfindungsbrennereien erlaubt." Guckst du hier.

Das war es genau genommen bisher auch, wurde aber mit Brennblasen von nicht mehr als 0,5l toleriert. Aber es wird einfacher, eine gewerbliche Brennerei zu eröffnen. So weit zu der immer wieder geäußerten Hoffnungen, dass mit dem Zoll irgendwann alles besser wird.

Prinzipiell können seit dem 1.1.2018 in Deutschland Destillen mit einem Brennkessel bis zu 2 Liter frei benutzt werden. Das heißt, diese Größe ist zollamtlich zugelassen und darf ohne behördliche Anmeldung gekauft werden. Das ist quasi die gute Seite der gesetzlichen Änderung.
Und nun die schlechte Nachricht: Nur darf man darin keinen Schnaps brennen. Also bitte nur Wasser, ätherische Öle etc. destillieren :Wink.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2022, 09:22
von Kottemann
Möchten den Beitrag gerne nochmal aufnehmen.
Leider habe ich im Netz keine Info gefunden.
Schnaps brennen in Deutschland ist verboten und mir bekannt.
Es wurde hier im Beitrag aber ja auch diskutiert bezüglich Besitz bestimmter Bauteile.
Wie genau darf ich das verstehen? Darf ich also theoretisch die Destilierhaube für den Grainfather aus den Niederlanden nach De versenden lassen, oder würde man da dann Probleme bekommen?

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2022, 11:32
von Boludo
Kottemann hat geschrieben: Mittwoch 5. Januar 2022, 09:22 Möchten den Beitrag gerne nochmal aufnehmen.
Leider habe ich im Netz keine Info gefunden.
Schnaps brennen in Deutschland ist verboten und mir bekannt.
Es wurde hier im Beitrag aber ja auch diskutiert bezüglich Besitz bestimmter Bauteile.
Wie genau darf ich das verstehen? Darf ich also theoretisch die Destilierhaube für den Grainfather aus den Niederlanden nach De versenden lassen, oder würde man da dann Probleme bekommen?
Ich bin mir sehr sicher, dass du den Besitz dann melden musst.
In meiner Firma wurde mal ein Gebäude der chemischen Produktion mit großen Reaktoren abgerissen. Die Reaktoren sind dazu geeignet, Lösemittel zu destillieren.
Die Behörden haben da noch jahrelang nachgebohrt was mit diesem Reaktoren passiert ist, weil man damit theoretisch Maischen brennen kann. Was aber völliger Irrsinn ist, da wurde Jahrzehnte lang die übelste Chemie drin betrieben.
Ob du mit dem Aufsatz Probleme bekommst hängt in erster Linie damit zusammen, ob du erwischt wirst. Und dann kann es sogar sein, dass zurück gerechnet wird, wie viel du damit theoretisch hergestellt haben könntest und danach richtet sich die Strafe.
Das ist in Deutschland alles andere als ein Kavaliersdelikt.

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2022, 22:44
von afri
Falls noch jemand das Bedürfnis verspürt, mit einer Halbliterdestille herumzuexperimentieren, ich habe eine abzugeben (Ballon, Kühlschlange, beides Glas).
Achim
AGrabbe@t-online.de

Re: Mal nicht Brauen, sondern Destillieren.

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2022, 23:37
von §11
Und dann kann es sogar sein, dass zurück gerechnet wird, wie viel du damit theoretisch hergestellt haben könntest und danach richtet sich die Strafe.
Solche Gutachten hat Dr. Adam in Weihenstephan gemacht. Dabei wird die Ausbeute begutachtet. Danach wird auf ein halbe Jahr ununterbrochenes Brennen hochgerechnet. Auf die Menge wird die Brandweinsteuer fällig und wie bei Steuervergehen üblich wird die selbe Summe als Strafe fällig

Gruß

Jan