Weinhefe

Alles, was mit dem Thema Historische Biere, Grut- bzw. Kräuterbiere, Gewürzbiere, aber auch mit Sake Brauen oder Brauen mit ungewöhnlichen Fermentationsarten zu tun hat
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nohairatall
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Weinhefe

#1

Beitrag von nohairatall »

Hallo Alle

ich habe mich gerade gefragt wie das mit untergärig und obergärig bei der Weinhefe ist ... wenn man ein bisschen (oberflächlich) im Netz liest scheint es diese unterscheidung beim Wein nicht zu geben ... stimmt das ?
oder werden Weinhefen nur anders kategorisiert...
oder sind alle untergärig ?
Grußß A.
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emjay2812
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Re: Weinhefe

#2

Beitrag von emjay2812 »

Wein wird in der Regel temperaturgesteuert kalt vergoren. Der Kellermeister reguliert mit der Temperatur die Fruchtigkeit des Weines. Zu warm darf es nicht werden. Ein anderer Trend ist momentan die Abkehr dieser regulativen Methode. Also den Wein einfach gären lassen, mitunter auch ohne Reinzuchthefen.
nohairatall
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Re: Weinhefe

#3

Beitrag von nohairatall »

Danke für die Antwort, soweit ich es verstanden habe, unterscheidet sich untergärig von obergärig durch die grösse der Hefe “komplexe“ die von der kohlensäure hochgehoben werden können ... heisst „kaltvergären“ in diesem zusammenhang dass alle Weinhefe untergärig ist ?
oder macht diese Unterschridung bei Wein keinen Sinn ? weil es die unterschiedliche Komplexgrösse nur bei Bierhefe gibt ?
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Y-L
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Re: Weinhefe

#4

Beitrag von Y-L »

Ob Weinhefen Obergärig oder/und Untergärig sind, weiß ich nicht,
aber die Met-Hefe von Mangrove Jack ist Obergärig und vergärt am besten bei 15-30°C.

Als ich noch Honigwein machte, verwendete ich immer Reinzuchthefen. Die Vergärung sollte da bei etwa 20°C stattfinden.
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emjay2812
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Re: Weinhefe

#5

Beitrag von emjay2812 »

Ich muss meine Aussage revidieren. Es stimmt zwar, dass Weintanks gekühlt werden. Aber wie ich bei Erbslöh (großer Produzent von Weinbergen und Hilfsstoffen) gesehen habe, sind es obergârige Hefen. Die Kühlung dient also nur dazu den Wein im Temperaturoptimum der Hefe zu vergären und unkontrollierte Gärprozesse zu vermeiden.
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flying
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Re: Weinhefe

#6

Beitrag von flying »

Weinhefe ist Weinhefe weil sie Wein macht....Eine Mostgärung ist komplexer wie die Würzegärung. Die Angärung übernehmen oft schon im Most vorhandene Wildhefen. Vor allem Apiculatus-Hefen und Torulaspora. Dann setzt man noch Reinzuchthefen für einen hohen Vergärungsgrad zu. Das sind hauptsächlich S. Cerevisia und S. Bayanus. Erstere ist eine waschechte "Obergärige" wenn man beim Biervokabular bleiben will. S. Bayanus ist wohl ein Hybrid aus mehreren Hefen mit S. Eubayanus im Genpool und damit eng verwandt mit untergäriger Bierhefe.
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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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