Protokoll einer Bierreise nach Salzburg

Hier kommen Infos hin, wenn es darum geht, Reisen zum Thema Bier zu unternehmen.
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Johnny H
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Protokoll einer Bierreise nach Salzburg

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Beitrag von Johnny H »

Kurzes Protokoll einer Reise nach Salzburg diese Woche:

Augustiner Bräu Kloster Mülln fand ich super! Größte Biergaststätte Österreichs mit 5000 m2 Nutzfläche drinnen und ca. 1400 Plätzen im Biergarten draußen. Tolle Atmosphäre, wunderschöne Trinkhallen! Essen, das man draußen im Gang an diversen Ständen holen kann, ist auch lecker. Das Märzen ist ein quasi-perfektes Schüttbier, d.h. es geht sehr leicht runter, ist nicht allzu trocken (ich glaube 12°P/4,6 Vol.%), sehr mild da ungespundet aus dem Holzfass, und ich konnte auch eine leichte Diacetylnote rausschmecken, die mir sehr gefallen hat! Mein Highlight! Tour leider nur für Gruppen, könnte aber aufgrund des letzten Kühlschiff und Berieslungskühlers Österreichs durchaus sehenswert sein.

Stiegl-Brauwelt ist auch sehr schön. Die Standardbiere sind zwar nicht sehr aufregend, aber solide bis gut, außerdem sehr schönes Museum (5000 m2) und viele Besonderheiten. Sehr großes Gelände, Brauerei ist in Privatbesitz. Informative Tour. Die Hausbiere, die auf einer eigens dafür bereitstehenden 20hl-Brauanlage gebraut werden, sind auch gut. Man fertigt auch einige teure Spezialitäten (holzfassgelagerte Biere und Biere vom eigenen Gut in Wildshut außerhalb Salzburgs) - diese haben wir aber nicht probiert. Nicht ganz billig, aber sehr sehenswert.

Die Weiße: Älteste Weißbierbrauerei Salzburgs. Solides, recht aromatisch-vollmundiges Weißbier, netter Biergarten. Märzen auch ok.

Trumerei: war leider an Himmelfahrt zu (ok, Feiertag, unser Fehler), am Freitag aber leider auch (kein Schild an der Tür, nichts auf Webseite oder Facebook!!)- zwei Mal hingefahren bzw. -gelaufen und vor verschlossener Tür gestanden! Schade!! Es gibt hier wohl einen Craftbiershop, und das Trumer-Pils aus Obertrum außerhalb Salzburgs ist eigentlich ebenfalls hervorragend, von daher hätte ich schon mal gerne reingeschaut...

Zipfer Bierhaus: Ausweichmanöver weil Trumerei zu war. Urige Gaststätte in der Altstadt, Biere aber nichts besonderes. Zipfer Kellerbier mit leichter Diacetylnote, Kaltenhausen Original (bernsteinfarben) solide aber langweilig.

Brauton: Minibrauerei, ganz zufällig entdeckt. Haben gerade gebraut auf einem Speidel, hatten ein sehr leckeres Pale Ale am Hahn! Sehr nett!! Empfehlung!

Einige weitere Empfehlungen (meist Bars mit Hähnen) haben wir leider nicht mehr geschafft bzw. waren aufgrund des Feiertags am Do geschlossen. Darunter z.B. S'kloane Brauhaus (Kastners Schenke, zwei selbstgebraute Biere), die Academy Bar, die Zazibar, Alchimiste Belge und Goodman's Diner. Ob es noch mehr Bars etc. gibt, weiß ich nicht. Auf der Webseite Salzburgs sind noch einige weitere eher traditionelle Bierrestaurants aufgeführt, die aber m.W. nicht selbst brauen.

Salzburg ist insgesamt auch als Stadt durchaus sehenswert (allerdings auch nicht ganz billig) und bietet sich sicherlich auch so für eine Reise an. Das wissen allerdings auch viele andere Menschen, von daher wurde es am Donnerstag und vor allem Freitag recht voll in der Innenstadt. Wir hatten recht kurzfristig geplant und sind aufgrund der zum Wochenende mit Brückentag hin deutlich steigenden Zimmerpreise bereits am Freitag Nachmittag wieder weggefahren.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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