Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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philipp
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#51

Beitrag von philipp »

Alt-Phex hat geschrieben: Das ist zwar ziemlich böse was ihr zwei da schreibt, entbehrt aber nicht einer gewissen Wahrheit.

Die üblichen Anfängerfehler, die trotz nett gemeinter Beratung hier, trotzdem immer wieder gemacht werden,
führen dann zwangsläufig zum Frust. Man ist nicht gewillt sich erstmal in die Materie einzulesen und den Prozess
im großen und ganzen zu verstehen. Da ist es natürlich viel einfacher den Amateuren auf Youtube hinterher zu brauen.
Ohoh.

Ich meinte das gar nicht böse. Ich meinte das tatsächlich wertneutral.

Und nein, mich nerven keine Anfängerfehler. Ehrlichgesagt habe ich auch nicht das Gefühl, dass sich der Threadersteller nicht eingelesen haben könnte.

Aber genau da setzt mein Hebel allerdings an: Er hat sich eingelesen. Er hat ein paar Sude gemacht, trotz Infektion nicht aufgegeben. Stellt dann allerdings alles in Frage, weil er sagt: Für die Kohle hätte ich mir schon viel Craftbier kaufen können, welches besser geschmeckt hat als meines. Mir schmeckt sogar das Maltos von Lidl besser, das hole ich mir jetzt.

Wahrscheinlich war da eine Menge Polemik und Überspitzung seinerseits dabei, den Gedanken kann ich aber durchaus nachvollziehen. Allerdings wird man auf lange Sicht sowohl mit dem ökonomischen Gedanken (soll billiger sein als im Netto) und mit dem Geschmacksgedanken (soll besser schmecken als alles verfügbare Kaufbier) nicht glücklich werden.

Wer z.B. mit der Holzbearbeitung anfängt und dann seine erstellten Stücke mit IKEA vergleicht wird auch nie glücklich sein. Sowohl von der Passgenauigkeit als auch vom Preis wird man, selbst ohne Berücksichtigung der eigenen Arbeitsstunden, niemals mithalten können. Allerdings weiß man bei seinen selbst erstellten Möbeln, dass sie nicht perfekt sind, aber genau so, wie man sie haben wollte. Sei es mit einem besonderen Feature, eine besondere Farbe oder genau ausgerichtet auf Kniestock oder Dachneigung.



Ich würde mich freuen, wenn der TE nicht hinwerfen würde, allerdings glaube ich wie schon geschrieben nicht, dass es ein Ausrüstungsproblem oder ein Workflow-Problem ist, welches ihm im Weg steht, sondern eher seine Einstellung. Vielleicht mögen meine Posts weiter oben einfach nur als Versuch verstanden werden, eine Änderung dieser Einstellung zu provozieren. ;-)
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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docpsycho
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#52

Beitrag von docpsycho »

Fossy hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben:.... Aber leider wird es so oder ähnlich doch andauernd von Anfängern praktiziert. Und das liegt nicht am eigenen Unvermögen gutes Bier
zu brauen und auch nicht an der technischen Ausrüstung, sondern am fehlenden Grundwissen der Materie.
Schlechte oder veraltete Anleitungen, Rezepte und diese dämlichen Youtube Videos (kann man nicht oft genug sagen)
geben dem ganzen dann den Rest.

Vielleicht sollten wir mal eine Forumsaktion starten: Hobbybrauen leicht gemacht - das Video für Anfänger ... die Brauanleitung als PDF dafür hätten wir ja schonmal.
Super Idee, wollte ich auch eben vorschlagen.

Grüße, der Doc
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

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§11
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#53

Beitrag von §11 »

Ich finde ein Video problematisch. Es ist zwar einfach zu folgen, aber es gibt halt, da audio- visual, auch sehr stark vor wie der Ablauf auszusehen hat. Das ist aber genau das Problem, viele Wege fuehren nach Rom. Deshalb ist es meiner Meinung nach extreme wichtig nicht ein Kochrezept zu generieren, sondern zu erklaeren was im einzelnen Schritt des Prozess passiert. Denn dieser Hintergrund erklaert warum man welchen Schritt durchfuehrt, laesst aber gleichzeitig auch Spielraum fuer alternatives Vorgehen.

Als Beispiel:

Viele warten nach dem Kochen bis sich die Konvektion gelegt hat und machen dann einen Whirlpool um den Heisstrub abzusondern, ziehen dann ab und kuehlen auf Anstelltemperatur.

Ich kuehle bereitsin der Pfanne ab, ziehe von oben ab und sondere meinen Trub ueber einen Monofilamentfilter ab.

Beides ist richtig und hat Vor und Nachteile. Willst du nun eins im Video zum "richtigeren" erklaeren? Oder soll es ein Epos warden der alle Alternativen erklaert.... :Grübel Finde ich sehr schwierig. Eine schriftliche Anleitung laesst einfach mehr Platz fuer die Interpretation als ein Video wo ich ja exakt sehe wie es aussehen soll.

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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#54

Beitrag von §11 »

Wer z.B. mit der Holzbearbeitung anfängt und dann seine erstellten Stücke mit IKEA vergleicht wird auch nie glücklich sein. Sowohl von der Passgenauigkeit als auch vom Preis wird man, selbst ohne Berücksichtigung der eigenen Arbeitsstunden, niemals mithalten können.
Ein Schlag in mein Schreiner- Anlitz :Shocked
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Dinkhopf
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#55

Beitrag von Dinkhopf »

Alt-Phex hat geschrieben:Die üblichen Anfängerfehler, die trotz nett gemeinter Beratung hier, trotzdem immer wieder gemacht werden,
führen dann zwangsläufig zum Frust. Man ist nicht gewillt sich erstmal in die Materie einzulesen und den Prozess
im großen und ganzen zu verstehen. Da ist es natürlich viel einfacher den Amateuren auf Youtube hinterher zu brauen.[...]
:goodpost:

Sehr unterhaltsam geschrieben, Kompliment. :Smile

Für einen Anfänger (ich bin auch einer) außerdem sehr lehrreich. Wer Ironie versteht, hat hier eine schöne übersichtliche Liste mit geläufigen NoGos.

Für mich war nix Neues dabei, aber trotzdem. :thumbup

Ich halte mir zu Gute, bereits vorm ersten Sud sehr viel gelesen zu haben. Zwei Bücher und in diesem Forum. Wer das macht, weiß bereits zu Anfang, also mit null Brauerfahrung, dass die (deutschen) YouTube-Anleitungen keine guten Ratgeber sein können.
Trotzdem sind mir natürlich Fehler unterlaufen, etwa das o. g. "Wolf rühren" (aus Angst, etwas könnte ansetzen). Ich glaube, das lässt sich gar nicht vermeiden, da kann man ganze Bibliotheken leerlesen vorher.
Beste Grüße
Alex :Drink
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Boludo
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#56

Beitrag von Boludo »

Vielleicht ist auch wirklich ein Problem, dass die eigenen Biere hier so hochgejubelt werden.
Ist ja schön, wenn jemand stolz auf sein Bier ist, aber das treibt die Erwartungshaltung einiger in Höhen, die absolut unrealistisch sind.
Irgendjemand hat hier mal nach einem Rezept für ein Fernsehpilsbier gefragt und die Antwort kam dann sinngemäß, brau irgend wie nach, wird eh automatisch besser, da selber gebraut. :puzz

Nach dem vierten Sud zu erwarten, dass es bereits so richtig toll ist, ist allerdings schon ziemlich übertrieben.
Man stelle sich mal vor, jemand kauft sich eine Gitarre und wirft sie nach der vierten Unterrichststunde in´s Eck, weil er noch keine Konzerte geben kann....


Stefan
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docpsycho
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#57

Beitrag von docpsycho »

Gude,
§11 hat geschrieben:Ich finde ein Video problematisch. Es ist zwar einfach zu folgen, aber es gibt halt, da audio- visual, auch sehr stark vor wie der Ablauf auszusehen hat. Das ist aber genau das Problem, viele Wege fuehren nach Rom. Deshalb ist es meiner Meinung nach extreme wichtig nicht ein Kochrezept zu generieren, sondern zu erklaeren was im einzelnen Schritt des Prozess passiert. Denn dieser Hintergrund erklaert warum man welchen Schritt durchfuehrt, laesst aber gleichzeitig auch Spielraum fuer alternatives Vorgehen.

Als Beispiel:

Viele warten nach dem Kochen bis sich die Konvektion gelegt hat und machen dann einen Whirlpool um den Heisstrub abzusondern, ziehen dann ab und kuehlen auf Anstelltemperatur.

Ich kuehle bereitsin der Pfanne ab, ziehe von oben ab und sondere meinen Trub ueber einen Monofilamentfilter ab.

Beides ist richtig und hat Vor und Nachteile. Willst du nun eins im Video zum "richtigeren" erklaeren? Oder soll es ein Epos warden der alle Alternativen erklaert.... :Grübel Finde ich sehr schwierig. Eine schriftliche Anleitung laesst einfach mehr Platz fuer die Interpretation als ein Video wo ich ja exakt sehe wie es aussehen soll.

Jan
ja, ich denke damit hast du absolut recht aber wie einige ganz richtig bemerkt haben, werden einfach gewisse Anfängerfehler immer und immer wieder gemacht, und es kommen immer und immer wieder die gleichen Fragen obwohl es genügend Anleitungen ect gibt. Auf der einen Seite trennt das die Spreu vom Weizen, auf der anderen Seite könnte man, mit einem Video dem vorbeugen. Denn heutzutage ist es einfach so, dass die meisten Leute sich zuerst ein Tutorial auf YT suchen bevor sie sich die Mühe machen ein Buch aufzuschlagen, schade aber wahr.
Von daher wäre mein Gedanke gewesen, kein Universalrezept zu erstellen, sondern schlicht eine "erster Brautag" Einführung zu geben, mit dem deutlichen Hinweis, das es mehr als nur diesen einen Weg gibt.
Und ja, sicher ist das kein einfaches Unterfangen aber mit Hilfe des Forums könnte man eine Art Drehbuch erstellen und das dann in einem kleinen Team umsetzen.

Grüße, der Doc

Ps: ich glaub langsam wirds OT :Bigsmile
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#58

Beitrag von BierTouristMS »

@philipp

Schickermann ist so ein joveler Name. Wahrscheinlich kommt er von der Motekstrehle oder aus Klein-Muffi.

Was ich damit sagen will: Du philipp kommst wie Schickermann aus Münster.
Was wäre, wenn Ihr Euch zusammentut?? Einer von Euch beiden setzt sich auf seine Leeze und fährt zum Anderen.
Vielleicht schafft es Schickermann unter Anleitung relaxter mit seinem Brauvorgang umzugehen.

In diesem Sinne

Reinhaun

Tim (Noch null Suderfahrungen, aber der Tag wird kommen!!)
Lebt Euer Leben, lustvoll und tollkühn!!!!
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#59

Beitrag von §11 »

Boludo hat geschrieben:Vielleicht ist auch wirklich ein Problem, dass die eigenen Biere hier so hochgejubelt werden.
Ist ja schön, wenn jemand stolz auf sein Bier ist, aber das treibt die Erwartungshaltung einiger in Höhen, die absolut unrealistisch sind.
Irgendjemand hat hier mal nach einem Rezept für ein Fernsehpilsbier gefragt und die Antwort kann dann sinngemäß, brau irgend wie nach, wird eh automatisch besser, da selber gebraut. :puzz

Nach dem vierten Sud zu erwarten, dass es bereits so richtig toll ist, ist allerdings schon ziemlich übertrieben.
Man stelle sich mal vor, jemand kauft sich eine Gitarre und wirft sie nach der vierten Unterrichststunde in´s Eck, weil er noch keine Konzerte geben kann....


Stefan
Schon richtig. Aber es kommt auch wirklich drauf an was man macht. Ich traue mich wetten das man mit einer Woche Vorlauf in der man sich in die Materie enliesst, ein gutes Weissbier hinbekommt. Es ist halt wie in so vielen Hobbies (das ist jetzt explizit nicht auf den TS gemuenzt) man muss erst verstehen was man tut bevor man Abkuerzungen nehmen kann und das wird oft vergessen. Ich lese hier immer wieder Beitraege wo Leute fuer den zweiten Sud nach Rezepten fuer einen 25P Barleywine aus 12 Malzen und Gruenhopfen mit Zimt, Korriander und frischem Zitronengras fragen, weil sie den dann 7 Jahre in einem alten Rotweinfass einlagern wollen....

John Wooden einer der Gottheiten unter den Basketball Trainern hat mit den Profis seines Teams jede Saison im ersten Training trainiert wie man seine Schuhe bindet.....
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Archie
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#60

Beitrag von Archie »

Hallo Schickermann,

verzweifle nicht und mach einfach weiter. Hier viewtopic.php?f=10&t=5388 gibt es den Bericht von meinem ersten Sud. Lies und lach und weiter gehts!

Gruß
Archie
Ein Bier entsteht nicht einfach so von alleine. Dazu gehören auch ein Quäntchen Zauberei und gewisse Dinge, die niemand so recht versteht.
(Fritz Maytag, amerikanischer Braumeister)
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Alt-Phex
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#61

Beitrag von Alt-Phex »

§11 hat geschrieben:Ich finde ein Video problematisch.
Sehe ich ähnlich. Zumindest brauchen wir nicht noch ein weiteres Video wo jemand
im Einkocher rumrührt und vor sich hin schwafelt. Sowas muss man anders angehen.

Die Idee spukt mir schon länger im Kopf rum, komme aber zeitlich nicht dazu.
Ich würde sowas wie ein Industrie-Erklärvideo aufbauen. Also eher illustrativ
gehalten mit 2D/3D Animationen, Texteinblendungen und ggf. noch mit
Sprecher aus dem Off.

Der Topf ist halt ein Topf und nicht zwingend als Einkocher zu erkennen.
Verschiedene Geräte/Lösungen kann man ja nennen, aber der Prozess
an sich wird sehr vereinfacht dargestellt.

Ob sowas aber angenommen wird, wenn da nicht irgendein Depp den Malzsack
in die Kamera hält, steht auf einem anderen Blatt.

Ein weiteres Video, egal was für eins, elimiert leider die anderen, schlechten nicht.
Und wenn es dem Anfänger ein besseres Gefühl vermittelt wenn mit Hexe und Sack
geläutert wird oder die Flaschen im Backofen geröstet werden, dann wird er das für
sich als die "richtigere" Vorgehensweise erklären. Wie falsch oder überflüssig das auch
sein mag.

Das gleiche gilt natürlich auch für die vielen anderen Anleitungen die so herumschwirren.
Deren Autoren auch nicht gewillt sind da mal was dran zu ändern oder zu korrigieren.
Gilt auch für die "Brauanleitung", die zwar bis dato das beste ist was man finden kann,
aber auch ein paar Stolperfallen aufweist, die ignoranterweise auch nicht ausgebessert werden.

Ich befürchte das es in Zukunft noch viel mehr Leute geben wird, die meinen zu Wissen was sie
machen und eine Anleitung oder ein Video dazu veröffentlichen. Und das nicht nur zum Bierbrauen.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

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Dinkhopf
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#62

Beitrag von Dinkhopf »

Alt-Phex hat geschrieben:Gilt auch für die "Brauanleitung", die zwar bis dato das beste ist was man finden kann,
aber auch ein paar Stolperfallen aufweist, die ignoranterweise auch nicht ausgebessert werden.
Zum Beispiel? :Waa
Beste Grüße
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Alt-Phex
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#63

Beitrag von Alt-Phex »

Dinkhopf hat geschrieben:
Alt-Phex hat geschrieben:Gilt auch für die "Brauanleitung", die zwar bis dato das beste ist was man finden kann,
aber auch ein paar Stolperfallen aufweist, die ignoranterweise auch nicht ausgebessert werden.
Zum Beispiel? :Waa
A) Hefe aufstreuen
Kann man bei bestimmten Hefen machen, ist aber eigentlich falsch. Hefe sollte in Wasser rehydriert werden.
Beim aufstreuen können mal locker 50% der Hefezellen über den Jordan gehen. Schleppende Gärung und mieser
Endvergärungsgrad können die Folge sein. Beim rehydrieren ist man immer auf der sicheren Seite.

B) 10 Tage Nachgärung
Pauschale Angaben zur Gärung/Nachgärung sind generell Unfug. 10 Tage können reichen, müssen sie aber nicht.
Sowas kann auch mal 3 Wochen dauern, je nach Hefe und sonstigen Umständen.

Das sind zwar nur zwei Punkte, deren Auswirkungen aber auch frustrierend sein können.
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philipp
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#64

Beitrag von philipp »

BierTouristMS hat geschrieben: Was ich damit sagen will: Du philipp kommst wie Schickermann aus Münster.
[...]
Tim (Noch null Suderfahrungen, aber der Tag wird kommen!!)
Donnerstag ist Stammtisch: Ab 20 Uhr im Braukunstwerk. JEDE(R) ist eingeladen.

Den Stammtisch haben wir alle zwei Monate, neben guten Tipps ist jeder dazu eingeladen, auch sein Hobbybräu mitzubringen, was sehr gut für einen Realitätsabgleich ist (viele glauben ihr Bier sei Mist, aber oft stimmt das gar nicht. Manchmal ist es allerdings auch umgekehrt ;-) ). Dies ist ohne Probleme auch bei unserer jährlichen Brauschau möglich, wo ca 15-25 Hobbybrauer bis zu 60 Biere präsentieren.

Ich kann dir im Münsteraner Umkreis zu jedem Brauanlagentypen eine Referenz nennen, wo man als Brauhelfer gerne mal einen Sud zuschauen kann - wir veranstalten sogar einmal im Jahr im November einen Tag, wo wir zusammen kommen und jeder auf seiner Anlage braut. Die Gäste, aber auch die Brauer haben bei diesem LTHD die Gelegenheit sich die Anlagentypen vor der Anschaffung einmal anzusehen.

Wer lieber das Full-Service-Paket hätte: Im Umkreis von Münster gibt es 3-5 Anbieter von Braukursen. Teilweise eher auf Event, teilweise aber auch als Einstieg für Hobbybrauer gedacht.

Joa, wir haben sogar einen eigenen Verein gegründet, um die Aktivitäten besser bündeln zu können, weil es so viel wurde.

Worauf ich hinaus will: Wer wirklich Interesse hat und Hilfe braucht, bekommt die auch. Und es ist einfacher denn je, an Hilfe zu kommen. Für einige Dinge eignet sich so ein Forum nicht so gut - dazu gehört wirklich der praktische EInstieg. Hier wird teilweise Anfängern direkt zu Beginn mitgegeben, dass sie unbedingt ihr Wasser einstellen müssten oder taggenau das MHD des Hopfens auf die Gabe umrechnen sollen. Da ist es manchmal praktischer, wenn jemand beim Stammtisch sagt: Ach, du willst dir eine BIAB-Anlage mit einer Hendi aufbauen? Komm doch einfach Sonntag vorbei, da wollte ich eh brauen, dann kannst du dir die ansehen....

Zum TE zurück: Selbstverständlich steht die Einladung, wenn du wirklich Münsteraner bist (oder gerne weitere Strecken Bahn fährst): Komm vorbei. Bring unbedingt Proben von deinem Bier mit!
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#65

Beitrag von Bjiane »

Moin aus Hamburg.
Viele wichtige Dinge sind schon gesagt worden, aber ich möchte jetzt trotzdem meine Meinung mit dazugeben.....
Mein Weg war: Anmelden zum Braukurs in der VHS und bis zum Kurs (4 Monate) tägliches lesen im Forum ;-)
Dann im Kurs: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fragen und mit den Augen stehlen ......
Dann die ersten Sude, im Kopf viel zu viele Gedanken gemacht ( einfach aber gut), und jetzt alles reduziert 100l Topf, BIAB aus Schweden und Kombirast. Experimente mit aufgeteilten Suden und unterschiedlichen Hefen. Hopfenstopfen......
Einfach, günstig, gut.
2 mal Flaschenbomben produziert, bei unter anderem falscher Lagerung, aber 17 Sude und alles deutlich besser als das übliche Kaufbier.
Ich lernen jedes mal dazu und in 3 Jahren kann ich nicht nur in der gehobenen Mittelklasse brauen ;-)
Make it simple und versuche die Prozesse zu beherrschen. Wenn du das kannst, dann kannst du weitergehen.
Und nicht zu viel auf einmal wollen.......

Bjiane
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#66

Beitrag von emjay2812 »

Ich habe am Anfang den Fehler gemacht, zu viele Rezepte auszuprobieren. Dadurch konnte ich nicht wirklich feststellen, ob meine Biere vergleichbar sind. Mittlerweile braue ich fast nur noch ein Standardrezept und variiere den Geschmack durch anderen Hopfen/Hefe. Und selbst bei gleicher Ausstattung, gleichen Mengen, gleichem Rezept schwankt die Stammwürze um bis zu 2°P - nach oben wie nach unten.

Am Anfang sollte man ein einfaches Rezept brauen, und erst einmal herausfinden, welche Hefe und welcher Hopfen einem mehr zusagt. Erst nach und nach kann man sich dann an komplizierte Rezepte heranwagen. Mein diesjähriges Festbier ist tatsächlich erst der 2. Sud mit insgesamt 4 Malzsorten!
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#67

Beitrag von Tozzi »

Ich kann aus eigener Erfahrung nur jedem Anfänger (und dazu zähle ich auch mich selbst immer noch) raten, sich erst mal gründlich in die Materie einzulesen, auch wenn das gerade am Anfang schwierig ist, da man von der Informationsfülle förmlich erschlagen wird.

Ich hatte Anfang des Jahres eine Grippe und habe 2 Wochen im Bett mit iPad verbracht.
Dabei habe ich mir eine Stichwort Checkliste erstellt, mit Dingen, die ich klären wollte, bevor ich meinen ersten Sud anstelle.
Unter anderem habe ich mich von Beginn an akribisch mit meinem Wasser auseinandergesetzt.
Obwohl ich zu dem Zeitpunkt sehr wenig Geld hatte, habe ich mir gleich einen Grainfather bestellt, um "blöde" Fehlerquellen von Beginn an zu minimieren.
Ich bin nämlich ein fauler Hund und habe absolut keine Lust, 6 Stunden Arbeit in den Gully zu kippen.

Es hat dann folgerichtig weitere 6 Wochen gedauert, bis ich meinen ersten Sud gebraut habe.
Alleine an der ersten Wasserberechnung bin ich gute 48 Stunden insgesamt gesessen.
Die Tipps aus dem Forum waren dabei Gold wert, auch wenn sie zum Teil widersprüchlich waren.
16 Sude später habe ich noch keinen einzigen weggeschüttet, alle waren bisher subjektiv mindestens OK wenn nicht sogar gut bis sehr gut.
Der allererste gehörte in die letztgenannte Kategorie.

Ich will damit nicht angeben, oder sagen, dass man derart obsessiv an die Sache herangehen muss.
Aber wenn man einfach Trial-Error mäßig drauflos braut, am besten nach Youtube Anleitungen, darf man sich halt auch nachher nicht wundern.

Wer ohne viel Wissen und Investitionen ein gutes Bier selber machen will, sollte meiner Meinung nach mit Malzextrakt anfangen und halt eventuell "steepen".
Da sind schon viele Fehlerquellen eliminiert, und es hat schon seinen Grund, warum diese Methode außerhalb Deutschlands so beliebt ist.
Hierzulande scheint das komischerweise fast niemand zu machen.
In dem Zusammenhang würde ich das Buch "Bier selbst brauen" von Greg Hughes empfehlen (ISBN: 978-3-8310-2740-8).
Das war meine erste Einstiegslektüre; die Rezepte sind allesamt ganz OK finde ich, und fast alle auch in der Extrakt Variante angegeben.
Klein beigeben und das Hobby gleich an den Nagel hängen muss doch nicht sein.
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#68

Beitrag von Schickermann »

:Shocked Oh junge, oh junge, oh junge!

Was hab ich da nur angestellt? :Grübel

Ich will mal nicht auf alle Kommentare näher eingehen - aber ALLEN Danke sagen. Mir ist bewusst gewesen, dass ich mir mit den Aussagen :thumbsup
Ich hab bis dato ca. 600€ investiert. Dafür hätte ich mir echt feinsten Hipster-Scheiss an Craftbeer bis zum abwinken kaufen können.
und
Morgen fahr ich erstnal zum Lidl und hol mir ein paar Träger Maltos!
die eine oder andere Schelle einfangen werde. Natürlich war das sehr überspitzt dargestellt. Die 600€ beziehen sich auf einen laaaangen Zeitraum und tun mir nicht wirklich weh. Zudem habe ich einige Sachen bereits im 2ten Anlauf durch bessere Lösungen ersetzt.

Den Träger Maltos hatte ich auch schon im Kühlschrank stehen, aber aufgrund des anderen Threads hier.

Seis drum. :redhead
Neubierig hat geschrieben:Es ist schon mehrmals gepostet und gewarnt worden, dass ein Einkocher nie, aber nie, voll mit kochender Zuckerlösung (oder sonst was) mit den Griffe hochgehoben werden darf. Es gibt eine Ausnahme - eigentlich nicht - NIE!
Ja, ich arbeite an einer anderen Konstruktion.
Sura hat geschrieben:Nur muss es komischerweise immer der Einkocher mit Rührwerk sein, was ich einfach echt nicht nachvollziehen kann.
Hier mal mein Equipment:

- Einkocher von Bielmeier
- Braupaddel
- Ikea-Thermometer
- 5 Liter Messbecher / 1 Liter MEssbecher
- Läuter-/Gärbottich
- Mattmill-Läuterblech
- Läuterspindel
- "normale" Spindel
- Abziehrohr
- Bierheber
- Abfüllröhrchen
- Inkbird ITC 308
- Kühlschlange
- Dosierhilfe
- Monofilamentfilter
- diversen Schnickschnack und Schläuche
philipp hat geschrieben:Ich könnte dir aufzählen, was du, wenn du dich eingelesen hättest oder auch nur ein bisschen mit gesundem Menschenverstand gearbeitet hättest, vermeiden könntest. Wahrscheinlich weißt du das selber. Auch übrigens der Hinweis, dass es für Schimmel und Essigherstellung meistens Sauerstoff braucht.
Siehe Oben.
philipp hat geschrieben:Aber: Ich glaube, das Hobby ist nichts für dich.
Das habe ich gestern auch noch gedacht, aber zum Glück hat es mir geholfen einmal laut "SCHEISSE" ins Forum zu schreien. Durch all diese Kommentare sehe ich das nun anders. Ich werds weiter versuchen.
philipp hat geschrieben:Sorry, wenn ich ehrlich war.
Nein, alles gut! :Drink
Havana hat geschrieben:Anscheinend scheint es hip zu sein zuerst mal in eine Anlage zu investieren und dann bar jedes Grundlagen Wissens loszulegen und anschließend in die Frust- und Heulphase abzutauchen.
Ich weiß ist für den TS nicht hilfreich, aber mich nerven (auch aus persönlicher Erfahrung mit beratungsresistenten Anfängern) solche Themen nur noch. Sorry.
Um das nochmal zu verdeutlichen und den Suden zuzuordnen, auch wenn ich glaube, dass du dies nicht lesen wirst. Immerhin habe ich den Eindruck, dass du meinen Einstiegspost auch nicht ganz/richtig gelesen hast - oder zumindest jetzt nur auf die hohe Investsumme abzielst.

1. Sud: Einkocher, Gäreimer, Läuterbottich aus Oskartonne und Küchensieb, Heißtrubfilterung durch Feingaze, Spindel, Braupaddel

2. Sud: Siehe Oben

FÜNF JAHRE SPÄTER!

3. Sud: Kam hinzu: Mattmill-Läuterblech, neuer Läuterbottich, Thermometer, Abziehrohr, Schläuche, Hähne, Schnickschnack, 40 volle Flaschen Bier

4. Sud: Kühlschlange, Inkbird, Läuterspindel, Schnickschnack, Monofilamentfilter, nochmals 40 volle Flaschen Bier um 80 leere insgesamt zu haben

Wie du siehst habe ich meine Anlage nach und nach auf- und umgerüstet.
Fuji hat geschrieben:Ich kann Dir, Schickermann, nur empfehlen, am Anfang ein wenig Geduld aufzubringen, aus Fehlern zu lernen, dich ernsthaft einzulesen und aus Fehlern die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Dann wird das auch was...
Geduld müsste man nur noch kaufen können... :-)
Alt-Phex hat geschrieben:Das ist jetzt alles etwas überspitz dargestellt und soll auch kein Angriff auf Schikermann sein. Aber leider wird es
so oder ähnlich doch andauernd von Anfängern praktiziert. Und das liegt nicht am eigenen Unvermögen gutes Bier
zu brauen und auch nicht an der technischen Ausrüstung, sondern am fehlenden Grundwissen der Materie.
Schlechte oder veraltete Anleitungen, Rezepte und diese dämlichen Youtube Videos (kann man nicht oft genug sagen)
geben dem ganzen dann den Rest.
:Bigsmile lustig geschrieben aber ich fühle mich da null angesprochen, weil ich mich da überhaupt nicht wiedersehe. Natürlich habe ich Fehler gemacht, aber nicht bewusst eure Empfehlungen ignoriert.
philipp hat geschrieben:Wahrscheinlich war da eine Menge Polemik und Überspitzung seinerseits dabei, den Gedanken kann ich aber durchaus nachvollziehen. Allerdings wird man auf lange Sicht sowohl mit dem ökonomischen Gedanken (soll billiger sein als im Netto) und mit dem Geschmacksgedanken (soll besser schmecken als alles verfügbare Kaufbier) nicht glücklich werden.
Exakt. Ich pflege im übrigen keine ökonomischen Absichten, sondern will einfach nur mein eigenes Bier brauen.
Boludo hat geschrieben:Vielleicht ist auch wirklich ein Problem, dass die eigenen Biere hier so hochgejubelt werden.
Ist ja schön, wenn jemand stolz auf sein Bier ist, aber das treibt die Erwartungshaltung einiger in Höhen, die absolut unrealistisch sind.
Ja, das sehe ich in der Tat so und bestätigt sich auch hier in den Kommentaren von den Erfahrerenen.
philipp hat geschrieben:Donnerstag ist Stammtisch: Ab 20 Uhr im Braukunstwerk. JEDE(R) ist eingeladen.

Den Stammtisch haben wir alle zwei Monate, neben guten Tipps ist jeder dazu eingeladen, auch sein Hobbybräu mitzubringen, was sehr gut für einen Realitätsabgleich ist (viele glauben ihr Bier sei Mist, aber oft stimmt das gar nicht. Manchmal ist es allerdings auch umgekehrt ;-) ). Dies ist ohne Probleme auch bei unserer jährlichen Brauschau möglich, wo ca 15-25 Hobbybrauer bis zu 60 Biere präsentieren.
Ich wäre jetzt Donnerstag gerne gekommen, aber leider geht es nicht. Das nächste Mal werde ich bei Möglichkeit auch tun. Auch einen Braukurs im Läuterwerk werde ich in Angriff nehmen.

Nochmal vielen Dank für die ganzen Antworten und auch der Kritik!!!
37 Bier decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Gesunde Ernährung kann so einfach sein...
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docpsycho
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#69

Beitrag von docpsycho »

Alt-Phex hat geschrieben:

Die Idee spukt mir schon länger im Kopf rum, komme aber zeitlich nicht dazu.
Ich würde sowas wie ein Industrie-Erklärvideo aufbauen. Also eher illustrativ
gehalten mit 2D/3D Animationen, Texteinblendungen und ggf. noch mit
Sprecher aus dem Off.
Auch eine gute Idee, sowas zu erstellen, muss man aber auch können.
Alt-Phex hat geschrieben:

Ein weiteres Video, egal was für eins, elimiert leider die anderen, schlechten nicht.
Und wenn es dem Anfänger ein besseres Gefühl vermittelt wenn mit Hexe und Sack
geläutert wird oder die Flaschen im Backofen geröstet werden, dann wird er das für
sich als die "richtigere" Vorgehensweise erklären. Wie falsch oder überflüssig das auch
sein mag.
Selbstverständlich hast du recht damit aber a) kann und muss man es nicht allen recht machen und b) Unbelehrbare wird es eben immer geben. Mehr als darauf hinweisen und klar machen warum gewisse Vorgehensweisen völliger Unfug sind kann man nicht. Ich glaube immernoch, dass ein solches Video einiges erleichtern würde.

Grüße, der Doc
Setup: 3,5kw Caso-Induktionsplatte, 36l Brewferm-Topf, 38l Schengler-Thermoport mit Läuterhexe, Kühlspirale, Themperaturgesteuerte Gärkammer.

Die Brausportgruppe e.V. Rhein-Main

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philipp
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#70

Beitrag von philipp »

Schickermann hat geschrieben: Ich wäre jetzt Donnerstag gerne gekommen, aber leider geht es nicht. Das nächste Mal werde ich bei Möglichkeit auch tun.
Da freue ich mich schon drauf. Wirklich ;-)
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#71

Beitrag von BierTouristMS »

Apropos Läuterwerk.....
Weiß irgendjemand, wo man deren Bier kaufen kann??

Gruthaus, kein Problem, Finne, ebenso.....Pinkus sowieso, aber wo bekommt man Läuterwerk her??
Lebt Euer Leben, lustvoll und tollkühn!!!!
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philipp
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#72

Beitrag von philipp »

BierTouristMS hat geschrieben:Apropos Läuterwerk.....
Weiß irgendjemand, wo man deren Bier kaufen kann??

Gruthaus, kein Problem, Finne, ebenso.....Pinkus sowieso, aber wo bekommt man Läuterwerk her??
Bei GFK, Trinkgut, BKW und bei den Events direkt im Läuterwerk, das nächste Mal kommenden Freitag Abend.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Dr.Edelherb

Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#73

Beitrag von Dr.Edelherb »

Sers Schickermann :Greets

glaub du brauchst nur mal nen Erfolg mit nem guten selbstgebrauten :Wink
Und der kommt auchnoch, versprech ich dir !
Bisschen Geduld sollte man aber schon mitbringen :P
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#74

Beitrag von Ursus007 »

Das Brauen ist halt ein Handwerk. Das muß man lernen. Und dazu gehören in meinen Augen Theorie und Praxis. Klar kann man sich an die Praxis wagen, mit wenig oder keinem Theorie-Wissen. Dann wird's halt entsprechend. (meine Kinder 7 und 9 wollten einmal ein Abendessen selbst kochen. Ohne elterliche Unterstützung. Naja, gut gewollt, heißt nicht, dass es auch gut gemacht ist. ;-)

Warum beinhalten denn die Berufsausbildungen alle auch einen Praxis-Teil? Man kann einem Metallarbeiter in der Theorie wohl erzählen, wie man einen Metallblock gerade feilt oder wie man eine Fläche plan schabt. Oder einem Koch, wie man einen Schweinebraten zubereitet. Das heißt aber noch lange nicht, dass das Ergebnis den Erwartungen entspricht. Das muß auch in der Praxis geübt werden und da beantworten sich von ganz allein auch Fragen, die man in der Theorie nicht verstanden hat oder es stellen sich Fragen, an die man in der Theorie nie gedacht hätte.

Und mit einem erfahrenen 2. Mann am Brautag an der Seite, liegt man schon mal gar nicht falsch ...

Ursus
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#75

Beitrag von Schickermann »

Tozzi hat geschrieben:In dem Zusammenhang würde ich das Buch "Bier selbst brauen" von Greg Hughes empfehlen (ISBN: 978-3-8310-2740-8).
Das war meine erste Einstiegslektüre; die Rezepte sind allesamt ganz OK finde ich, und fast alle auch in der Extrakt Variante angegeben.
Klein beigeben und das Hobby gleich an den Nagel hängen muss doch nicht sein.
Ne, mach ich auch nicht. Mittlerweile sehe ich das alles entspannter. Das Buch habe ich im übrigen bestellt, auch wenn ich schon eines gelesen habe: Bier selber brauen von Klaus Kling. Aber kann ja nicht schaden :Wink

Das Gute ist: Ich habe die Kühlschlange reklamiert und neben neuen Schellen, auch noch die Zutaten fürs Bier ersetzt bekommen.

Mit der neuen Konstruktion zum Läutern - wie hier im Thread beschrieben, der instandgesetzten Kühlschlange und einem einfachem Ale-Rezept starte ich den neuen Versuch. Vielleicht schenkt mir der Weihnachtsmann noch ein 1.500 Watt Tauchsieder...
Ursus007 hat geschrieben:Das Brauen ist halt ein Handwerk. Das muß man lernen. Und dazu gehören in meinen Augen Theorie und Praxis. Klar kann man sich an die Praxis wagen, mit wenig oder keinem Theorie-Wissen. Dann wird's halt entsprechend. (meine Kinder 7 und 9 wollten einmal ein Abendessen selbst kochen. Ohne elterliche Unterstützung. Naja, gut gewollt, heißt nicht, dass es auch gut gemacht ist. ;-)

Warum beinhalten denn die Berufsausbildungen alle auch einen Praxis-Teil? Man kann einem Metallarbeiter in der Theorie wohl erzählen, wie man einen Metallblock gerade feilt oder wie man eine Fläche plan schabt. Oder einem Koch, wie man einen Schweinebraten zubereitet. Das heißt aber noch lange nicht, dass das Ergebnis den Erwartungen entspricht. Das muß auch in der Praxis geübt werden und da beantworten sich von ganz allein auch Fragen, die man in der Theorie nicht verstanden hat oder es stellen sich Fragen, an die man in der Theorie nie gedacht hätte.
Ja, ich fand den Theorie-Teil in der Ausbildung manchmal aber auch frustrierend. Gehört dazu. Muss man lernen. Immer wieder und wieder und wieder.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#76

Beitrag von Sura »

Wenn du eine Liste mit englischen Büchern willst, schreib ne PM. Die deutschen finde ich etwas..... begrenzt und teilweise angestaubt.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#77

Beitrag von gulp »

Durchhalten, es rentiert sich! :Smile Ein paar interessante Bücher findest du hier:

Gruß
Peter
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier!

https://biergrantler.de
https://stixbraeu.de
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#78

Beitrag von Andy66 »

Bei mir hat es mal zu Weihnachten angefangen, ich bekam ein 5 Liter Bierbraukit geschenkt, mit brauen hat das ja eigentlich nicht viel zu tun, "Tütensuppe" ins heiße Wasser, abkühlen, in das Gärfäßchen füllen, Hefe dazu und abwarten. Bei mir hat es ja nicht mal geblubbert, das Fäßchen war so undicht da hätte ich mir auch das Gärröhrchen sparen können :Bigsmile .
Ich war sehr skeptisch das das überhaupt was wird, ohne Spindel um den Restextrakt zu messen, ob die Gärung noch aktiv war konnte ich auch nicht sagen da ja alles undicht war, frei Schnauze abgefüllt und gewartet. Nach 4 Wochen habe ich mich dann doch entschlossen ein Fläschchen zu verkosten. Habe die Flasche extra auf dem Hof geöffnet, es hätte sich ja die Flasche ziemlich schnell entleeren können (da hätte ich sie dann zur Feuerwehr gebracht :thumbsup ) , ein ordentlicher Plopp und das wars, gerochen hat es nach Bier :Smile , gekostet und ich muss sagen es hat noch nicht mal so schlecht geschmeckt.
Nach vielen Überlegungen habe ich mich dann entschlossen selbst richtig zu brauen, bei den Mischungen hat man zwar weniger Arbeit aber irgendwie ist der Geschmack schon vorgegeben.
Es folgte eine Zeit mit viel lesen, es gibt da ja Tausende Sachen an Ausrüstung, wo man auch neidisch werden könnte :Wink . Das wichtigste ist eigentlich wie viel Bier willst du brauen. Ich bleibe unter den 200 Litern im Jahr da brauche ich keine große teure Ausrüstung, da kann sich ja jeder selbst verwirklichen wie er es brauch.
Mein Grundsatz ist auch, ich braue kein Bier nach, da kann ich in den Laden gehen und es mir kaufen, das ist weniger Arbeit. Ich braue so das es mir schmeckt , Freunde die ich bei Verkostungen dabei hatte waren bis jetzt immer begeistert. Meine Biere sind alle süffig , malzig und nicht zu bitter, das ist mein Stiel, danach erstelle ich auch meine Rezepte.
Ich habe eine ganz simple Ausrüstung, so wie eigentlich fast jeder angefangen hat.
Einen Topf mit 36 Litern,
einen Topf mit 10 Litern,
einen Läuterbottich mit Läuterblech 30 Liter den ich auch zum Gären benutze,
eine Corona Malzmühle,
eine Spindel bis 20°P,
Thermometer, 250 µ Filter, 1,5m Schlauch
und natürlich eine normale Waage für die Schüttung und eine Feinwaage für den Hopfen (die Feinwaage ist schon Luxus :Bigsmile )
das wars. Heizen tue ich mit einem normalen Küchenofen mit Holzfeuerung (ich kann auch brauen wenn der Strom weg ist :thumbsup ) es braucht ein bischen Übung mit den Rastzeiten und der Temperatur aber es funktioniert gut. Da du ja gut kochen kannst, bei mir fällt auch immer wieder ein schönes Treberbrot ab , da gibt es auch viele leckere Rezepte, bei mir fällt das durch die Feuerung immer nebenbei ab, das ist immer schön der Geruch vom brauen und vom frischen Brot , hmmm :thumbsup .

Schmeiß nicht hin, braue dein Bier was dir schmeckt, ich muss keinem anderen imponieren, wenn es ihnen schmeckt freut mich das um so mehr.
Fange am besten mit kleinen mengen an, 5 oder 10 Liter, am allerwichtigsten ist es alles aufzuschreiben, jede Kleinigkeit, wenn man dann noch mal nachbrauen möchte hat man eine gute Vorgabe und nicht zu vergessen die Sauberkeit, ich hab auf meinem Ofen immer einen kleinen Topf mit heißem Wasser, wenn was runtergefallen ist oder ich was neu benutze geht es erst mal durchs heiße Wasser.
Doch zum Anfang lesen, lesen, lesen :thumbsup .

Gruß Andreas
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#79

Beitrag von Schickermann »

Schickermann hat geschrieben: Ich denke wenn ich in 2 Wochen das erste Mal spindel, blicke ich ins Grauen.
Ich muss mich nochmal zu meinem Einstiegspost äußern: Mittlerweile stelle ich fest, das ich wohl ein bisschen überreagiert habe.

Zum CDA: Ich habe heute das 2. Mal gespindelt und es sieht gut aus. Von 17.8 auf 4.7°P heruntergeknabbert. Damit hab ich laut fabier 6.7% alk und 74% SVG. Angesichts das ich wohl die Kombirast 1-2 Grad höher gefahren hab (weil ungenaues Thermometer ), recht plausibler Wert. Riechen tuts super und aus dem Tropfen am Hahn ist nichts geworden: kein schimmel sondern Gärschaum...

Zum SNPA: ein paar Flaschen verschenkt und bekam lobenden Zuspruch. Nicht das leckerste Bier, aber durchaus liessen sich 2-3 schön genießen.

:thumbsup
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#80

Beitrag von SingleUser »

Ich hab zwar erst zwei sude, aber beide waren vollkommen in Ordnung.

Ich denke.
30 % Planung (Material testen, säubern / "sterilieren ".....!)
30 % sauber arbeiten, Arbeitsschritte automatisieren
30% wissen um das das rezept.

Hört sich für mich an, als wenn du zu schnell und zu unsauber arbeitest. Saufen und brauen geht meist schief, isT ander wie in dEr küche ("man gebe dem koch zwei coqnac"). Undichte Schläuche kann man vorher testen. Usw....

Und erst mal einfache grundrezepte mit einem guten hopfen probieren...
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Schickermann
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#81

Beitrag von Schickermann »

Siehe auch mal den letzten Post...
37 Bier decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Gesunde Ernährung kann so einfach sein...
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