Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

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Schickermann
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Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#1

Beitrag von Schickermann »

Sche****!

Für mich entwickelt sich das Thema zu dem frustrierensten Erlebnissen meines Lebens. Ich habe jahrelang auf recht hohem Hobbyniveau gekocht und mich 18 Std. An den Herd gestellt für 200 ml Kalbsjus. Dabei hatte ich echt viele frustrierende Erlebnisse, wie zum Beispiel ein 50€-Rinderfilet zur Schuhsohle gebraten, halbgare Entenkeulen oder zusammenfallende Soufflés.

Nichts hat mich jedoch so dermaßen frustriert wie derzeit das Bierbrauen. Ich habe nun den 4. Sud hinter mir und ich habe wenig Hoffnung, das dieser es überhaupt überlebt. Aber vielleicht von vorne:

Der 1. Sud sollte ein Weizen werden. SOLLTE. Essigwasser trifft es eher. Klar hatten wir 3 Kollegen Spaß und der übermäßige Alkoholkonsum schuld an dem Ergebnis.

Beim 2. Sud war dann deutlich weniger Alkohol im Spiel, leider nachher auch im fertigen Bier.

Dann folgte eine ca. 5jährige Pause und vor einem halben Jahr fing ich erneut und alleine an, mich in die Thematik einzulesen.

Der 3. Sud produzierte dann ein SNPA. Ganz ok und trinkbar, aber alle schwärmen immer von ihrem ersten selbstgebrautem Bier als käme es bei Gott persönlich aus dem A....

Vorgestern hab ich dann ein Black IPA angestellt und alles lief bestens dachte ich, bis ich die Würze heruntergekühlte und aus der Kühlschlange rund ca. 200ml Leitungswasser in die Würze geflossen sind, weil die Verschlüsse undicht waren. Mit Hefe angestellt hab ich dann trotzdem. Gärung kam auch zügig in Gang und heute entdecke ich an dem Hahn von Gärbottich einen stecknadelgroßen Tropfen und darauf sah etwas aus wie Schimmel. Ich denke wenn ich in 2 Wochen das erste Mal spindel, blicke ich ins Grauen.

Dann lese ich heute irgendwas von Ikea-Thermometer und von wegen ein paar zu niedrig und somit zu hoch gerastet und siehe da: Bei meinem genauso! Statt 67°Grad, 70°C Kombirast, Abmaischen bei 78 und Nachguss bei 81. Läuft. Ganz. Und. Gar. Nicht.

Und nun, so dachte ich, eine Iso-Matte um den Einkocher verringert die Zeit bis die Temperaturen erreicht sind, aber denkste: Bis zum wallenden Kochen hat es diesmal 1 1/2 Std. gedauert anstatt 70 Min.

Hätte ich heute nicht nochmal den Einkocher rausgeholt, um die Wattzahl zu überprüfen, wäre mir beim nächsten Mal wohl der absolute GAU passiert und es hätte mir den Henkel abgebrochen beim Hochheben auf die Küchentheke nachdem Läutern...

Ich hab bis dato ca. 600€ investiert. Dafür hätte ich mir echt feinsten Hipster-Scheiss an Craftbeer bis zum abwinken kaufen können.

Sorry, aber ich muss mich gerade mal auskotzen.

Morgen fahr ich erstnal zum Lidl und hol mir ein paar Träger Maltos!
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Biermensch
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#2

Beitrag von Biermensch »

Hallo Schickermann,

du bist gerade dem Brauen sehr negativ gegenüber eingestellt. Daher sieht im Moment für dich alles schlimmer aus als es ist.

Du musst einfach deine Prozesse besser unter Kontrolle haben, und deine Ausrüstung kontrollieren und pflegen. Ich stimme dir aber zu, auch ich halte sämtliche Einkocher für Schrott und Geldverschwendung. Dennoch sind sie sehr verbreitet und haben viele Anhänger.

Bekannte Material/Ausrüstungsprobleme lassen sich leicht beheben bzw. austauschen.

Glaub mir, ich habe auch viele Rückschläge in meiner Heimbraukarriere hinnehmen müssen. Man wird nur besser, wenn man dennoch dran bleibt. So wie bei allem anderen auch.

Gruß und stay hard!
Zuletzt geändert von Biermensch am Montag 5. Dezember 2016, 22:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#3

Beitrag von Alt-Phex »

Komm runter und trink ein Bier. Ja, das kann auch mal alles daneben gehen - Vollkommen egal es ist ein Hobby.
10% gehen in die Hose, aber 90% werden gutes Bier. Da einfach die Flinte ins Korn zu werfen, finde ich übertrieben.

Mach mal klassische Rasten statt der Kombirast und alles wird gut. Kein Grund zu verzweifeln.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#4

Beitrag von flying »

Du glaubst gar nicht wie scheiße meine ersten Biere waren. Miese Ausrüstung, mieses Wasser, keine Ahnung und feinstes Uhu-Kleber- Aroma gabs auch...
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#5

Beitrag von der_dennis »

Zu deinem 3. Sud: Ich hab im Oktober meinen 28. Sud gebraut - das Adventinor von tauroplu. Jetzt, kurz vor Ende der Reifezeit hab ich es probiert und es ist tatsächlich das erste Selbstgebraute mit dem ich selbst zufrieden bin. Bisher fand ich meine Biere immer so lala und hab es vermieden sie an Freunde zu verteilen. Mir ging es also ähnlich. Das Adventinor wird ein Geschenk für meine Segelfluglehrer, 12 Stück an der Zahl, jeder zwei Flaschen.
Zum Rest: mach dir bei jedem Sud, davor, währenddessen und danach Notizen. Was war gut, was war schlecht. Wo hat die Ausrüstung versagt. Dann kannst du hinterher nochmal gemütlich drüber schauen und zb hier nach Lösungen suchen. Ich hab zb nachdem ich den Artikel im braumagazin übers Läutern gelesen habe, meine Läuterkonstruktion überarbeitet und freue mich jetzt über weniger Läuterprobleme und höhere Ausbeuten. Stück für Stück dran arbeiten.
Und für den Anfang würde ich simple Biere brauen, Pale Ales ohne viel trara. 2-3 Malze, einfache Rasten, usw.
Zum Alkohol: Während dem Brauen selbst trink ich nichts. Erst zum Ausschlagen gibt es die "Ausschlaghalbe" (da hat mich Alt-Phex draufgebracht glaub ich :Greets ), die schmeckt dann aber umso besser.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#6

Beitrag von Alt-Phex »

der_dennis hat geschrieben:. Erst zum Ausschlagen gibt es die "Ausschlaghalbe" (da hat mich Alt-Phex draufgebracht glaub ich :Greets ), die schmeckt dann aber umso besser.
Passt zu mir, kann also gut sein. :Greets

Ansonsten beschreibt doch mal deinen Brauprozess und deine Anlage und wir werden die Fehler schon finden.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#7

Beitrag von hyper472 »

Schickermann hat geschrieben:Sche****!
ja, brüll ich auch gelegentlich...

OK, der Reihenfolge nach:
"Der 1. Sud sollte ein Weizen werden. SOLLTE. Essigwasser trifft es eher. Klar hatten wir 3 Kollegen Spaß und der übermäßige Alkoholkonsum schuld an dem Ergebnis." Kein Wunder. Wenn Du besoffen kochst, wird´s dann besser?

"Beim 2. Sud war dann deutlich weniger Alkohol im Spiel, leider nachher auch im fertigen Bier." Macht doch nichts. Es kommt doch immer noch auf den Geschmack an, nicht auf den Alkoholgehalt, oder?

"Der 3. Sud produzierte dann ein SNPA. Ganz ok und trinkbar, aber alle schwärmen immer von ihrem ersten selbstgebrautem Bier als käme es bei Gott persönlich aus dem A.... " Das ist eben Nostalgie. Freu Dich doch, dass das Bier gut und trinkbar war!

"ca. 200ml Leitungswasser in die Würze geflossen sind, weil die Verschlüsse undicht waren" ist mir auch schon passiert. Bier wurde trotzdem gut und die Anschlüssen sind nun dank zweier Pfennig-Artikel aus dem Baumarkt dicht.

Zum tropfenden Hahn suche hier mal nach dem Stichwort "Keimbrücke". Bei mir ist zwar nichts passiert, aber seitdem benutze ich keinen Hahn mehr im Gärbottich. Auch bei Dir dürfte der Schimmel draußen deutlich bessere Chancen haben, denn im Gärbottich ist viel CO2 und Allohol, das mag der Schimmel deutlich weniger. Schlimmstenfalls musst Du es halt wegkippen - klar, das wäre ärgerlich.

"Ikea-Thermometer und von wegen ein paar zu niedrig und somit zu hoch gerastet". Vertraue nie nur einem Thermometer! Ich nutze auch das Schweden-Teil, und wenn es piept, kontrolliere ich mit einem anderen.

"Bis zum wallenden Kochen hat es diesmal 1 1/2 Std. gedauert". Naja, 20 min länger, ist ja auch saukalt momentan. Besorge Dir einen Tauchsieder (ich habe 1.500 Watt, das ist m.E. eher zuviel) und beginne mit dem Kochen, sobald die ersten Liter in der Sudpfanne sind. Dann geht´s schneller.

"GAU passiert und es hätte mir den Henkel abgebrochen" - sei froh, Du bist gewarnt. Heb´das Teil nicht hoch, wenn es voll ist mit kochender Flüssigkeit.

Auf gekaufte Hipster-"Scheiße" für 600,- € hätte ich keinen Bock...

Ich habe viel zu spät angefangen, mir vor jedem Brauvorgang minutiös Gedanken zu machen über jeder Handgriff. Seit ich das mache läuft´s gut und reproduzierbar.

Kurz: Bei Deinem Sud 1 kam Mist raus, den Grund hast Du genannt. Sud 2 und 3 waren ok und trinkbar. Bei Sud 4 gibt´s eine technische Panne, deren Auswirkung unklar ist. OK, da kann man "Sch..." brüllen, aber dann ist´s auch wieder gut. Wird schon! :Drink

Grüße,
Henning
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hyper472
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#8

Beitrag von hyper472 »

der_dennis hat geschrieben: Und für den Anfang würde ich simple Biere brauen, Pale Ales ohne viel trara. 2-3 Malze, einfache Rasten, usw.
Ein sehr guter Gedanke. Oder mache es noch einfacher und guck mal unter "SMaSH": ein Malz, ein Hopfen, zwei Rasten, dazu eine dankbare Hefe wie z.B. die Notti. Beim Kochen fängt man ja auch mit Rührei an und nicht mit getrüffelten Otternasen :Smile .
Wenn Du den kbh verwendest, schicke ich Dir gerne ein einfaches Rezept.

Grüße,
Henning
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#9

Beitrag von Micha Ale »

Guude,
bei mir sinds nach 30 Suden 3 sehr gute Biere,
der Rest teilt sich auf in Okay bis mittelnmässig bis nicht so gut bis untrinkbar.
Die Braukollegen hauen einen geilen Scheiss nach dem anderen auf unseren Stammtisch,
und ich schütte meinen Kram gefühlt viel zu oft in den Gulli...
Die paar Eigenbräus, die mir so richtig gut schmecken, trink ich trotzdem fast alleine,
weil meinen Freunden und der Familie mein Hobby einigermassen egal ist.
Machste nix dran...
Brauen ist trotzdem eins der besten Hobbies der Welt,
Schweiss und Tränen hin oder her.

Brau evtl mal mit nem erfahrenen Brauer zusammen, findest du im Forum.
Oder geh mal zu nem Stammtisch.
Da teilst du, Freud, Leid, und Bier.
Und besser gehts ja wohl nicht.

Gut Sud,
Micha
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Boludo
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#10

Beitrag von Boludo »

600 Euro ist aber ordentlich für eine Anfänger Anlage.
Und jetzt sei doch nicht so ungeduldig und negativ. Dass der jetzige Sud nichts taugt ist doch noch gar nicht gesagt.
Und kauf Dir einen Tauchsieder. Ich hab einen mit 1000 Watt zum schnellen aufheizen und einen mit 350 Watt zum Kochen. Ohne würde ich mit dem Einkocher trotz Isolation auch verrückt werden.

Meine ersten 4 oder 5 Biere waren übrigens alle scheußlich.
Bier brauen ist keine Raketenwissenschaft, aber nicht umsonst ein Beruf, den man erlernen oder studieren kann.

Stefan
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#11

Beitrag von Wombat-Brewing »

Ich stimme dir aber zu, auch ich halte sämtliche Einkocher für Schrott und Geldverschwendung.
Auch wenn du gesagt hast dass das nur deine Meinung ist, so will ich dem doch ganz entschieden wiedersprechen. Eine gute Einkocheranlage steht den anderen Brauanlagen um nichts nach. Der günstige Preis, der einfache Transport und bei einigen Einkochermodellen die gute Temperatursteuerung sind nur einige der zahlreichen Vorteile einer Einkocheranlage. Gerade im 20 Liter Bereich gibt es wenig Alternativen, die keine Vierstelligen Beträge kosten und besser sind als ein gutes (!) Einkochersystem.
Mein Staatsmeisterbier habe ich übrigens auch auf einer eher spartanisch aussehenden Einkocheranlage gebraut.

Lg
Michael
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auftauer
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#12

Beitrag von auftauer »

Auch ich kann nur sagen Kopf hoch !! Auch wenn meine Quote bei über 90% trinkbar/gut/sehr gut liegt, könnte man vielleicht auch sagen..... oder ziemlich sicher sagen, ich hatte viel Glück! Den Tipp zu einem Stammtisch zum Erfahrungsaustausch zu gehen, oder dir einen erfahrenen Hobbybrauer als "Lehrmeister" zu suchen kann ich dir nur ans Herz legen, ich habe/hatte so einen und noch dazu einen echten Freund gefunden ! Gib auf keinen Fall auf, einer der gut kochen kann, kann auch brauen (lernen) !
Gruß


Helmut
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§11
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#13

Beitrag von §11 »

Hey Kopf hoch!

Mein erstes Bier war auch Scheisse, 8-9 Jahre später saß ich in meiner ersten Vorlesung in Weihenstephan. Heute lebe ich in den USA und hab meinen Traumjob gefunden, nebenher verkaufe ich "mein" Bier. Übrigens habe ich auch noch meine Frau in Weihenstephan kennengelernt.

Und jetzt frag mal was passiert wäre wenn ich nach dem ersten Sud aufgegeben hätte :Wink

Jan
„porro bibitur!“
Die Seite zum Buch "Bier brauen" https://www.jan-bruecklmeier.com/
Die Seite zur HBCon https://heimbrauconvention.de/
https://headlessbrewer.wordpress.com/
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Schickermann
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#14

Beitrag von Schickermann »

Hej! Danke euch allen für die aufmunternden Worte. Heute sieht die Welt in der Tat etwas anders aus - auch wenn noch Frust mitschwingt.

Ich werde eure Ratschläge beherzigen und mir als nächstes ein einfaches, obergäriges Rezept suchen. Ein Päckchen Notti und div. Hopfen hab ich ja noch da.

Was die Ausrüstung angeht, bin ich ja vorgewarnt...

Und am Ende habe ich ja auch verschwiegen das es auch Durchaus erfolge gab: Sudhausausbeute verbessert, läutern, Whirlpool, abseihen etc. Hat viel besser geklappt.

Heute abend stell ich mal links zu meinen Brauprotokollen rein.

DANKE und Gruß
Schickermann
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grüner Drache
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#15

Beitrag von grüner Drache »

Schickermann hat geschrieben:Sche****!

...aber alle schwärmen immer von ihrem ersten selbstgebrautem Bier als käme es bei Gott persönlich aus dem A....
Hallo!

Na, mein erstes Selbstgebrautes hat für mich auch diesen Mythos - es war gut.
Nur gibt es hier auch ein sehr großes ABER:
"Absolut nicht reproduzierbar"
Und das liegt an dem totalen Chaos, welches ich beim brauen produziert habe.
( ... nun, will man mythisch bleiben: vielleicht ist das Chaos ja auch Gottes A.... :Grübel )
Eigentlich ging es die nächsten 6 Sude danach immer darum, dieses Chaos irgendwie in den Griff zu bekommen. Und dazu gehört es auch dass man immer mit irgendwas an seinen Abläufen oder der Anlage zu verbessern hat.
Und man hat wenn man braut oder was in Gärung hat immer etwas was man verbessern hat./bzw.was zu überwachen/zu entwickeln/ zu überdenken.
Und dann ist da noch etwas, von dem keiner genug hat : Zeit.
Könnte ich "meine Zeit" verdoppeln, oder meine vergangenen Lebensjahre halbieren, würde ich wohl auch nach Weihenstephan gehen, mir tausendmal mehr Wissen vom Bier aneignen und meine Frau kennenlernen :Wink
Aber es wir wohl nur ein Hobby bei mir bleiben.
Muss ich mich mit abfinden. Aber es darf dafür auch villeicht nicht immer so "expertenhaft" zugehen - wäre auch ein Pluspunkt :Wink
Also, Kopf hoch ! Mach Dir nich zuviel Gedanken.
Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao, Alex!
Zuletzt geändert von grüner Drache am Dienstag 6. Dezember 2016, 07:01, insgesamt 1-mal geändert.
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
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Sura
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#16

Beitrag von Sura »

Ich fing mit einem Brauseminar an, und meine ersten drei Biere konnte ich allesamt in den Abfluss kippen. Das gute war, das ich mir sehr viele Notizen gemacht habe, so daß ich später den Weg nachvollziehen konnte. Ich habe dann angefangen zu lesen. Auf englisch, weil es eigentlich keine guten deutschen Bücher gibt die für absolute Anfänger tauglich sind. Und leider ist es auch so, daß der Wissensgehalt dieses Forums sehr stark davon abhängig ist, ob diejenigen die das Wissen haben online und motiviert sind zu antworten. 90% der Antworten bei etwas komplizierteren Fragen sind bestenfalls unbefriedigent zu nennen. Manchmal ists komplett falsch und von Urban-Rumors genährt die der Schreiber selbst nur gehört hat und nun nachplappert ohne mal drüber nachzudenken. Das unselige Threadcapturen was hier immer mehr Einzug hält und stillschweigend gedultet wird, zerstört dann noch jede weitere sinnvolle Diskussion. stefan78h´s Wasserthread ist ein schönes Negativbeispiel.

Fakt ist, das jeder für sich selbst den richtigen Weg finden muss wie er entspannt brauen kann. Das ist manchmal ein no-brainer weil man zufällig am Anfang schon die für sich richtigen Entscheidungen getroffen hat, manchmal wirds ein wenig holpriger. Bis ich zufrieden war mit meinem Equipment hatte es über 10 Sude gebraucht. Bis dahin habe ich jedesmal teilweise drastisch Abläufe und Material geändert und hinzugefügt. Erst als ich radikal alles rausgeworfen habe was nicht absolut unbedingt nötig ist, fing es an Spass zu machen. Erst wenn man keine Gedanken mehr an die Anlage verschwenden muss, kann man meiner Meinung nach sich damit anfangen zu beschäftigen wie man sein Bier verbessert.

Gib nicht auf, aber schau mal über den Tellerrand. Wenn z.b. alle Plastikkühlboxen so scheisse sind, warum braut dann halb USA damit? Wenn Einkocher das beste überhaupt sind, warum kennt die ausser in Kontinentaleuropa kaum jemand? Wenn elektrisch beheizte Infusion über mehrere Rasten mit Rührwerk der beste Weg ist, warum wird dann im englischsprachigen Raum dann so gerne Kesselmaischen mit single-step-mash oder gleich Dekoktion gemacht?

Du hast halt einfach noch nicht den für dich passenden Weg gefunden.....

Gruß,
Kai

(Bottichmaischer im 5 Gallon Igloo 400, mit Läuterfreund, mit zwei (Wasser-)kochern, drei Hähnen, zwei Schläuchen, einem Rührpaddel und der Schwerkraft auf seiner Seite. Mehr brauchts einfach nicht. (Thermometer und Kleinkram noch, das ist ja klar......))

edit: Nun hatte ich glatt Kesselmaischer geschrieben, was einfach falsch war ..... :/
Zuletzt geändert von Sura am Dienstag 6. Dezember 2016, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#17

Beitrag von emjay2812 »

Was habe ich am Anfang das Brauen auch verflucht. Biere mit Medizin-Aroma, dreimal hintereinander, bis ich die Ursache für die Infektion gefunden hatte. Phenolische Biere weil man aus Unwissenheit im Hochsommer bei 30 Grad vergoren hatte.

Auch ich stand vor dem Punkt: jetzt probiere ich es ein letztes Mal.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#18

Beitrag von Boludo »

Mich wundert mittlerweile auch, warum bei uns jeder Anfänger sich so sehr auf das Maischen fixiert. Da werden teilweise gleich zu Beginn Rührwerke und Steuerungen eingebaut und dann geht er los der Kampf mit der Technik. Und wehe eine Rast wird nicht richtig getroffen, dann kommen die schlaflosen Nächte bis das Bier fertig ist.
Ich würde mittlerweile jedem Anfänger zu einem isolierten Behälter mit Läuterhexe raten. Teure Variante ist ein Thermoport, geht aber auch mit Kühlboxen. Dazu ein ganz gewöhnlicher, gerne auch gebrauchter Einkocher und ein Tauchsieder als Booster.
Wasser auf 75 Grad erwärmen, in den isolierten Behälter geben, geschrotetes Malz dazu, kurz umrühren, Deckel drauf und nach einer Stunde bei 67 Grad abläutern (die genauen Temperaturen muss man ein bisschen austüfteln, aber wenn man 1:3 einmischt passt das normalerweise so). Den Nachguss mach ich immer während dem Maschen im Einkocher warm und bunkere ihn dann in einem Gärbehälter (der darf ruhig auch mal weniger als 80 Grad haben).
Nach dem Hopfen kochen alles durch den 150mü Filter und fertig.
So kann man die allermeisten Biere machen. Man schaue nur mal nach Amerika, ein Rührwerk gibt es da in den wenigsten Sudhäusern.
Man glaubt gar nicht, wie langweilig so ein Brautag dann sein kann. Da kann nicht mal was anbrennen.
Und dann schaut man lieber, dass man die Gärung und das Wasser ein bisschen besser in den Griff bekommt.
Ich würde viel eher Geld in eine Osmoseanlage investieren als in ein Rührwerk. Ersteres macht nämlich im Gegensatz zu zweiterem das Bier um Welten besser, solange man nicht zu den Glücklichen zählt, die in Pilsen oder sonst wo wohnen, wo das Wasser gut genug aus der Leitung kommt.

Stefan
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#19

Beitrag von hyper472 »

Hier wird für meinen Geschmack schon wieder viel zu viel über Verfahren und Brauanlagen diskutiert. Einerseits räumt jeder ein, dass es verschiedene Wege zum Ziel gibt, auf der anderen Seite wird oft nachgeschoben, dass alle anderen Wege als der selbst eingeschlagene Mist sind.

Ich habe mich von Kochtopf über Thermoport über Beerfest hin entwickelt zu zwei Einkochern, einer mit Thermostat und einer mit Rührwerk. Meine Biere sind jetzt besser als am Anfang. Ich möchte mein Rührwerk auch nicht mehr missen, trotzdem bin ich sicher: wäre meine Brau-Entwicklung genau andersrum gewesen, wären meine Biere jetzt auch besser als am Anfang. Es kommt auf die Erfahrung an und darauf, seine Ausrüstung zu kennen.

Vielleicht bist Du auch zu streng mit Dir. Es gibt schon tolle Biere, zu kaufen und am Hobbybrauer-Stammtisch zu probieren. Da kann man auch mal anerkennen, dass andere besser sind. Die habens oft gelernt, studiert oder haben einfach ein Händchen dafür. Na und? Ich gebe das Autofahren ja auch nicht auf, nur weil ein Herr Vettel schneller fährt als ich. Miss Dich lieber nicht mit denen, sondern mit Dir selber. Ziel sollte nicht sein, morgen den Hobbybrauer-Weltmeister vom Thron zu stoßen, sondern, morgen ein besseres Bier zu brauen als gestern.

Oberlehrer off...

An die 600,-€ dürfte ich inzwischen auch versenkt haben, das kommt hin (überschlägig 470,- für die Ausrüstung, dazu Rphstoffe, Strom und Wasser)

Viele Grüße, Henning
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#20

Beitrag von Boludo »

Ich möchte niemanden vorschreiben, wie er zu brauen hat. Das wäre ja noch mal schöner.
Man kann aber durchaus darauf hinweisen, dass sich viele das Leben zu Beginn unnötig schwer machen.
Gutes Bier kann man ohne viel Technikschnickschnack machen und viele haben den Fokus auf den eher unwichtigen Dingen.

Stefan
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#21

Beitrag von Neubierig »

Meine Gedanken dazu:

1. Es ist natürlich nicht sofort wahr, dass sämtliche Einkocher Schrott und Geldverschwendung sind, nur weil ein Person das meint, und das (vermutlich) ohne selbst sämtliche Einkocher ausprobiert zu haben. Die Einkocherklasse hat auf guten Gründe viele Anhänger - siehe den Post von Wombat-brewing.

2. Es ist schon mehrmals gepostet und gewarnt worden, dass ein Einkocher nie, aber nie, voll mit kochender Zuckerlösung (oder sonst was) mit den Griffe hochgehoben werden darf. Es gibt eine Ausnahme - eigentlich nicht - NIE!

3. Der Kombirast ist ziemlich Fehler-resistant. Siehe hier - es wurden zwei sonst gleiche Biere verglichen, das eine bei 64°C gerastet, das andere bei 72°C. Für Dich sollte der Unterschied zwischen 67°C und 70°C nicht so dramatisch sein - du wirst mehr Dextrine haben, und Dein Restextrakt wird höher sein. Aber da Dextrine uns nicht so süß vorkommen, wird es nicht so schlecht sein als Du denkst.

4. Halt die Ohren steif - durch Fehler machen lernt man am bestens!

Cheers,

Keith :-)
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#22

Beitrag von Sura »

Ist echt interessant, das die Verteidiger der Einkocher so empfindlich reagieren.... die Anlage von Wombat-Brewing kostet (ohne zu wissen was er genau verbaut hat) als Kaufversion mt allem drum und dran sicherlich mindestens 400-500€, und das ist jetzt mal niedrig geschätzt. Und wenn man das genauso kauft, ist immer noch nicht sicher obs ohne zusätzlichen Tauchsieder überhaupt wallend kocht.
Ich kritisiere solche Anlagen ausdrücklich _nicht_ grundsätzlich! Wenn man damit umgehen kann und die Technik funktioniert und der Brauer sie im Griff hat.... ist doch super!?

Ich behaupte allerdings das es für den Anfänger technisch _deutlich_ simplere und zuverlässigere Lösungen existieren die zudem nur die Hälfte kosten. Nur muss es komischerweise immer der Einkocher mit Rührwerk sein, was ich einfach echt nicht nachvollziehen kann.

Ob eine Anlage gut oder schlecht ist, liegt immer im Auge dessen der sie bedienen muss. Und wenn jemand mit seiner Anlage nicht zurandekommt, dann ist es für denjenigen ganz persönlich eine schlechte Anlage, und dann sollte er halt mal schauen obs nicht auch andere Methoden gibt die im besser passen.

(Übrigens gibts international auch Gewinnerbiere die größtenteils aus Extrakt gebraut wurden. Das Argument das ein Einkocher toll ist weil man damit ein Gewinnerbier herstellt halt ich deshalb für seeeeehr dünn.)
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#23

Beitrag von hyper472 »

Sura hat geschrieben:...Wenn z.b. alle Plastikkühlboxen so scheisse sind, warum braut dann halb USA damit? Wenn Einkocher das beste überhaupt sind, warum kennt die ausser in Kontinentaleuropa kaum jemand? Wenn elektrisch beheizte Infusion über mehrere Rasten mit Rührwerk der beste Weg ist, warum wird dann im englischsprachigen Raum dann so gerne Kesselmaischen mit single-step-mash oder gleich Dekoktion gemacht? ...
Lustig, ich stelle mir gerade vor, wie in Amiland ein erfahrener Brauer einem entnervten Anfänger das gleiche sagt - allerdings genau umgekehrt :Greets
Worauf ich raus will: beide Wege führen zum Ziel, wie viele andere Wege auch. Probiere sie aus und finde Deinen Weg. Wenn dann jemand deswegen empfindlich reagiert - lass ihn :Drink

Gut Sud,
Henning

Edit: Auch, wenn ich bis auf weiteres meinen Weg zum Einkocher als für mich den besten halte: Ich kann damit auch ganz toll Mist zusammenbrauen :Angry .
Schicke zwei Leute zum Fotografieren; einen Profi mit 100,- € - Kamera und einen Laien mit 10.000,- € - Ausrüstung. Du weisst, wer mit den besseren Bildern zurückkommt, oder?
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
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philipp
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#24

Beitrag von philipp »

Schickermann hat geschrieben: Ich hab bis dato ca. 600€ investiert. Dafür hätte ich mir echt feinsten Hipster-Scheiss an Craftbeer bis zum abwinken kaufen können.
Sorry, aber ich muss mich gerade mal auskotzen.
Morgen fahr ich erstnal zum Lidl und hol mir ein paar Träger Maltos!
Ich könnte dir aufzählen, was du, wenn du dich eingelesen hättest oder auch nur ein bisschen mit gesundem Menschenverstand gearbeitet hättest, vermeiden könntest. Wahrscheinlich weißt du das selber. Auch übrigens der Hinweis, dass es für Schimmel und Essigherstellung meistens Sauerstoff braucht.

Aber: Ich glaube, das Hobby ist nichts für dich.

Die Lernkurve flacht normalerweise nach den ersten Suden ab und es dauert dann einige Sude, bis das Bier wirklich perfekt ist und das wird, was man bei der Rezepterstellung plante.

Kauf' dir regelmäßig ein bisschen Craft-Bier oder lade dir Hobbybrauer aus der Gegend ein und bekoche sie gegen Bier. Da habt ihr alle mehr davon.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
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Neubierig
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#25

Beitrag von Neubierig »

Sura hat geschrieben:Ist echt interessant, das die Verteidiger der Einkocher so empfindlich reagieren
Ich finde mein Reaktion nicht besonders empfindlich, sondern nur eine Repräsentation von der andere Seite, und dass ich den ursprüngliche Kommentar (was nicht von Dir kam) etwa zu pauschal fand. Wenn das als empfindliche rübergekommen ist, tut mir Leid - war nicht mein Absicht.

Ich verstehe aber nicht wieso Du über Gewinnerbiere im Einkocher redest - wer hat das ins Spiel gebracht bzw als Argument benutzt, dass ein Einkocher so sehr toll sei?

Cheers,

Keith :-)
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Sura
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#26

Beitrag von Sura »

Neubierig hat geschrieben:
Sura hat geschrieben:Ist echt interessant, das die Verteidiger der Einkocher so empfindlich reagieren
Ich finde mein Reaktion nicht besonders empfindlich, sondern nur eine Repräsentation von der andere Seite, und dass ich den ursprüngliche Kommentar (was nicht von Dir kam) etwa zu pauschal fand. Wenn das als empfindliche rübergekommen ist, tut mir Leid - war nicht mein Absicht.
Ich seh das sportlich, wir diskutieren ja nur über verschiedene Meinungen, ich bin ganz entspannt :)
Michael (wombat-brewing) hatte den Staatsmeister erwähnt.

Gruß,
Kai
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#27

Beitrag von Braumal »

philipp hat geschrieben:
Schickermann hat geschrieben: Ich hab bis dato ca. 600€ investiert. Dafür hätte ich mir echt feinsten Hipster-Scheiss an Craftbeer bis zum abwinken kaufen können.
Sorry, aber ich muss mich gerade mal auskotzen.
Morgen fahr ich erstnal zum Lidl und hol mir ein paar Träger Maltos!
Ich könnte dir aufzählen, was du, wenn du dich eingelesen hättest oder auch nur ein bisschen mit gesundem Menschenverstand gearbeitet hättest, vermeiden könntest. Wahrscheinlich weißt du das selber. Auch übrigens der Hinweis, dass es für Schimmel und Essigherstellung meistens Sauerstoff braucht.

Aber: Ich glaube, das Hobby ist nichts für dich.

Die Lernkurve flacht normalerweise nach den ersten Suden ab und es dauert dann einige Sude, bis das Bier wirklich perfekt ist und das wird, was man bei der Rezepterstellung plante.

Kauf' dir regelmäßig ein bisschen Craft-Bier oder lade dir Hobbybrauer aus der Gegend ein und bekoche sie gegen Bier. Da habt ihr alle mehr davon.
Dieser Kommentar passt sehr gut zu deinem alten Nic. Nicht wirklich hilfreich. :thumbdown
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#28

Beitrag von Xacobator »

Neubierig hat geschrieben:... 2. Es ist schon mehrmals gepostet und gewarnt worden, dass ein Einkocher nie, aber nie, voll mit kochender Zuckerlösung (oder sonst was) mit den Griffe hochgehoben werden darf. ...
Darf ich fragen, wie Ihr das macht? Ich läutere in den Einkocher, also muss der Läuterbottich höher stehen. Dann fülle ich aus dem Einkocher in den Gäreimer, also muss dieser höher stehen. Da ich nur zwei Ebenen zur Verfügung habe, muss einmal getragen werden. Oder ich müsste z.B. beim Läutern mit Zwischenspeichern arbeiten. Wie ist eure Vorgehensweise?
Viele Grüße
Daniel
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#29

Beitrag von Neubierig »

Sura hat geschrieben: Michael (wombat-brewing) hatte den Staatsmeister erwähnt.

Gruß,
Kai
Ja, hast Du Recht, ich hatte das nicht gesehen! :redhead

Meine Kommentaren zu den Einkocher waren dafür gemeint, den OP Mut zu geben, falls er plötzlich der Meinung war, er hätte total den falschen Weg gewählt. Natürlich ist keine Brauanlage für jedermann am bestens geeignet, es war für mich aber schon einen Quantum Sprung von meinem ersten Versuche. Die waren nämlich mit Kochtöpfe auf einem Herd, und eine Art selbst-entwickelte BIAB (wusste nicht, dass es so was gab). Das war ein Alptraum die Rasttemperaturen zu halten (ich kannte Kombirast damals nicht, was auch schwierig gewesen wäre, aber zumindest nur einen Rast). Seitdem, mit der Bequemlichkeit und Kapazität des Einkochers bin ich fast 4 Jahre zufrieden gewesen. Und dass ich immer wieder Geld ausgebe, um mit was neues aufzurüsten, ist was macht für mich das Hobby schön!

Cheers,

Keith :-)
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#30

Beitrag von Malzmagen »

Vom Einkocher läutere ich in einen auf dem Boden stehenden 30l Eimer. Nach dem Läutern mache ich den Einkocher sauber und schöpfe aus dem Eimer wieder zurück in den Einkocher. Ziemlich naheliegend, wenn auch nicht optimal.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#31

Beitrag von Maulwurfmann »

Xacobator hat geschrieben:
Neubierig hat geschrieben:... 2. Es ist schon mehrmals gepostet und gewarnt worden, dass ein Einkocher nie, aber nie, voll mit kochender Zuckerlösung (oder sonst was) mit den Griffe hochgehoben werden darf. ...
Darf ich fragen, wie Ihr das macht? Ich läutere in den Einkocher, also muss der Läuterbottich höher stehen. Dann fülle ich aus dem Einkocher in den Gäreimer, also muss dieser höher stehen. Da ich nur zwei Ebenen zur Verfügung habe, muss einmal getragen werden. Oder ich müsste z.B. beim Läutern mit Zwischenspeichern arbeiten. Wie ist eure Vorgehensweise?
Der Einkocher steht bei mir in der Küche auf dem Tisch. Der Läuterbottich steht auf einem Brett, welches wiederum auf zwei übereinander gestapelten Bierkästen direkt daneben steht. Die Ausschlagwürze landet am Ende im Gäreimer unter dem Tisch.

Die Maische transportiere ich mit einem 3 Liter-Becher vom Einkocher in den Läuterbottich. Hierzu stelle ich mich auf eine kleine Trittleiter. Das ist keine Sache von 5 Minuten.

In der Einkocherklasse ist das für mich die einfachste Lösung.

Die schwindeligen Griffe am Einkocher nutze ich nur, um diesen im leeren (!) Zustand von A nach B zu tragen. Alles andere würde ich damit nicht heben, das ist mir zu gefährlich.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#32

Beitrag von philipp »

Braumal hat geschrieben: Dieser Kommentar passt sehr gut zu deinem alten Nic. Nicht wirklich hilfreich. :thumbdown
Sorry, wenn ich ehrlich war.

Ich wusste nicht, dass es in diesem Thread darum geht, jemanden mit Biegen und Brechen doch beim Brauen zu halten, der offensichtlich so frustiert ist, dass er schon ankündigt, es nicht wieder versuchen zu wollen. Du kannst ihm jetzt freundlich sagen, dass er vielleicht bei seinem ersten Sud eine Essigmutter-Infektion hatte. Das wird er aber wissen. Dann kannste ihm sagen, dass er sauberer arbeiten muss. Auch das weiß er.

Das Bier, welches keine Infektion hatte, hat ihm dann nicht geschmeckt. (Das SNPA).

Joa, dann muss man halt einfach mal einsehen: Jeder kann brauen. Aber nicht für jeden ist es das ideale nonplusultra Hobby.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#33

Beitrag von Neubierig »

Xacobator hat geschrieben:
Neubierig hat geschrieben:... 2. Es ist schon mehrmals gepostet und gewarnt worden, dass ein Einkocher nie, aber nie, voll mit kochender Zuckerlösung (oder sonst was) mit den Griffe hochgehoben werden darf. ...
Darf ich fragen, wie Ihr das macht? Ich läutere in den Einkocher, also muss der Läuterbottich höher stehen. Dann fülle ich aus dem Einkocher in den Gäreimer, also muss dieser höher stehen. Da ich nur zwei Ebenen zur Verfügung habe, muss einmal getragen werden. Oder ich müsste z.B. beim Läutern mit Zwischenspeichern arbeiten. Wie ist eure Vorgehensweise?
Ja, irgendwie zwischenspeichern in etwas, was Du doch aufheben kannst. Ich maische und läutere im Einkocher, geläutert wird's in einen anderen Einkocher, was schon anfangen kann aufzuheizen. Das könnte aber durchaus ein plastic Eimer oder was auch immer sein. Für das Kochen selber wird die Würze teilweise in einen plastic Eimer oder Kochtopf umgeschöpft, bis der Einkocher nur halbvoll oder weniger ist, und dann darf es nach oben geschleppt werden. Und das aber mit einem Hand ganz unten, um den Gewicht zu unterstützen. Der andere Hand, übrigens, greift nur an der Seite des Einkochers, nicht so sehr auf den Griff - die sind nicht wirklich zu vertrauen. Wenn der Einkocher unter halbvoll ist, ist es nicht so schwer, und es geht so.

Ja, es ist etwa umständlich, ich komme damit aber gut zurecht (Jeder muss das für sich selbst entscheiden), ist aber besser als ins Krankenhaus zu landen. Ein Griff ist nämlich bei mir auch einmal weggekommen, das zum Glück aber auch beim leeren Zustand.

Cheers,

Keith :-)
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#34

Beitrag von Xacobator »

Danke an Malzmagen und Maulwurfmann und Keith!

@ Maulwurfmann: d.h. der Einkocher steht fest an seinem Platz und der Läutertopf steht nochmals erhöht? Klingt eigentlich simpel und naheliegend. Werde ich mal testen, ob unsere Räumlichkeiten das her geben und ob ich dann bei den Nachgüssen noch in den Läutertopf schauen kann - ich will ja sehen was ich mache :)

@ Keith: danke, auch das werde ich mir mal überlegen
Viele Grüße
Daniel
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#35

Beitrag von OS-Schlingel »

...das einfachste wäre aber, für den Anfang, sich mit einem Braukollegen aus dem Forum zu verabreden.
Da sind bestimmt ein paar in Deiner Nähe, die helfen oder zuschauen würden....


Gruß


Stephen
Or kindly when his credit's out
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#36

Beitrag von hyper472 »

Xacobator hat geschrieben:...Da ich nur zwei Ebenen zur Verfügung habe, muss einmal getragen werden. Oder ich müsste z.B. beim Läutern mit Zwischenspeichern arbeiten. Wie ist eure Vorgehensweise?
Ich läutere direkt aus dem Maischebottich. Der steht oben auf der Anrichte; die Sudpfanne steht auf einer großen Kiste darunter, also in der mittleren Ebene. Unten an die Kiste habe ich stabile Räder geschraubt, da ich Sudpfanne samt Kiste zum Kochen rausrolle. Auf einem niedrigen rollbaren Blumenständer steht der Gärbottich. Das sind damit drei Ebenen, von denen zwei weggerollt werden können.

Der "Trick" ist also die Kiste, die eine dritte Ebene hergibt.

Grüße,
Henning
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Der Bierkasten auf dem Hund wurde inzwischen durch die Kiste auf Rollen ersetzt. Der Gärbottich auf dem rollbaren Blumenständer. Sorry an die Edelstahlfreaks, die Blechkanne war schon belegt ;-)
Der Bierkasten auf dem Hund wurde inzwischen durch die Kiste auf Rollen ersetzt. Der Gärbottich auf dem rollbaren Blumenständer. Sorry an die Edelstahlfreaks, die Blechkanne war schon belegt ;-)
Beim Abmaischen von der &quot;Anrichte&quot; in die Sudpfanne, die auf der Holzkiste steht.
Beim Abmaischen von der "Anrichte" in die Sudpfanne, die auf der Holzkiste steht.
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Boludo
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#37

Beitrag von Boludo »

Das schöne am Einkocher ist ja, dass die Mengen sehr überschaubar sind.
25 Liter sind schnell umgeschöpft. Da muss niemand so wahnsinnig sein und den Einkocher an den Griffen umeinandertragen.
Ein 5 Liter Meßbecher passt übrigens noch quer in einen Einkocher rein, so dass das Umschöpfen noch schneller geht.
Natürlich sollte man dabei nicht zu viel Luft in´s Spiel bringen.
Eigentlich sollte man die Griffe entfernen. Dann kommt man nicht in Versuchung und die Isolierung wäre einfacher zu realisieren.

Stefan
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#38

Beitrag von Maulwurfmann »

Xacobator hat geschrieben:@ Maulwurfmann: d.h. der Einkocher steht fest an seinem Platz und der Läutertopf steht nochmals erhöht? Klingt eigentlich simpel und naheliegend. Werde ich mal testen, ob unsere Räumlichkeiten das her geben und ob ich dann bei den Nachgüssen noch in den Läutertopf schauen kann - ich will ja sehen was ich mache :)
So sieht das ganze in etwa bei mir aus.

Selbst bei meiner Körpergröße kann ich hier nicht mehr in den Läuterbottich schauen, deshalb die Trittleiter. Der Nachguss wird auf einem normalen Herd in zwei großen Töpfen vorbereitet. Ist für mich alles die einfachste Lösung ohne zusätzlich Geld zu investieren. Trittleiter, Bierkästen und irgendein größeres Brett hat eigentlich jeder daheim.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#39

Beitrag von Braufuzi »

Hallo

Lass den Kopf nicht gleich hängen,bei mir wares am Anfang auch nicht gerade das gelbe vom Ei bei meinen ersten zwei Suden die ich gebraut habe.Es kann auch mal was daneben gehen war bei mir auch so
und ich hatte auch den Gedanken alles mal hinzuschmeissen.Klar ärgert man sich wenn viele Stunden investiert und am Ende wird nichts draus.(War bei mir auch so)Aber ich muss sagen das mir hier sehr geholfen wurde von den Profis hier.Ich habe viel gelernt und bin auch sher dankbar dafür.Also nicht Unterkriegen lassen und einfach weiter machen :thumbup :thumbup
Der kluge Mensch,so glaube mir,
der braut und trinkt
sein eigenes Bier!
:Drink
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christianf
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#40

Beitrag von christianf »

Maulwurfmann hat geschrieben:
Xacobator hat geschrieben:@ Maulwurfmann: d.h. der Einkocher steht fest an seinem Platz und der Läutertopf steht nochmals erhöht? Klingt eigentlich simpel und naheliegend. Werde ich mal testen, ob unsere Räumlichkeiten das her geben und ob ich dann bei den Nachgüssen noch in den Läutertopf schauen kann - ich will ja sehen was ich mache :)
So sieht das ganze in etwa bei mir aus.

Selbst bei meiner Körpergröße kann ich hier nicht mehr in den Läuterbottich schauen, deshalb die Trittleiter. Der Nachguss wird auf einem normalen Herd in zwei großen Töpfen vorbereitet. Ist für mich alles die einfachste Lösung ohne zusätzlich Geld zu investieren. Trittleiter, Bierkästen und irgendein größeres Brett hat eigentlich jeder daheim.
Das ist auch die Anordnung, bei der ich inzwischen gelandet bin. Funktioniert völlig entspannt. Einkocher steht auf einer Bank, der Läutereimer auf einem Schemel, der auf der Bank steht, der Gäreimer am Ende auf dem Boden. Das Ganze unter einem Vordach im Garten.

Edit: Bei mir war ganz hilfreich, dass ich die Schwierigkeit langsam gesteigert habe. Angefangen habe ich mit Extrakt-Kits, um Gärung und Stopfen in den Griff zu bekommen, dann mit fertigen Mischungen (wobei mir die ausgezeichneten Anleitungen von Braumischung.de sehr geholfen haben) und jetzt mit Rezepturen von MMuM. Ab dem 3. Sud war eigentlich alles sehr lecker :)
Zuletzt geändert von christianf am Dienstag 6. Dezember 2016, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#41

Beitrag von Ursus007 »

Ich maische öfters mal im Keller und ziehe zum Kochen in den Garten um.

Abgemaischt aus dem Einkocher wird zur Hälfte, dann trag ich 2 Behälter á ca. 12 kg in den Garten. Den Einkocher packe ich dann mit einer Hand unter dem Boden an, der andere Arm umfasst den Einkocher auf liebevolle Art und Weise. Dann zerr ich noch den Läuterbottich mit in den Garten und maische vollständig ab.

Hab auch früher mal den Griffen vertraut, aber nach den Bildern hier im Forum ist dieses Vertrauen dahin.

Übrigens an den Threadopener:
Ich finde gerade die einfachen Prozesse gut, die zu einem vernünftigen Bier führen. Ich habe keine Pumpe (aber dafür einfache Gefäße), keine Automat. Steuerung (aber eine Uhr) und kein Rührwerk (nur einen großen Löffel). Und ich bin der Meinung, mit Einkocher und einem weiteren Gefäß kommt man ganz passabel hin. Andere Mitforisten haben ihre eigenen Wege gefunden, das ist ja das Gute. Ich zumindest will dabei sein, wenn was passiert und nicht hinterher feststellen, dass was passiert ist, was irgend ein Automatismus vollbracht hat, was ich gar nicht wollte und wusste, was da passiert. Für mich ist es Handwerk und kein "Ich drück vorne einen Knopf und hinten kommt das fertige Bier raus."

Aber es kann ja jeder für sich entscheiden, ob er dieses Hobby haben möchte oder nicht bzw. wie tief er eintauchen möchte.

Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#42

Beitrag von Fe2O3 »

Ich hätte ja gesagt, dass ich zu der Gruppe derer gehöre, deren 1. Sud schon super war...
Zugegeben - es war ein recht einfaches Pale Ale, dazu noch kräftig gestopft (das kaschiert dann schonmal einige Fehler ;) ).
Als dann aber ne Kommilitonin zu Besuch war und während ihrem Dritten Bier meinte, dass das ja total süffig sei und sie es total mag - weil ihr "normalerweise schon beim zweiten Bier der Alkohol zu Kopfe steigt" und sie bei meinem noch nicht viel merkt, kam auch für mich die "Erleuchtung", dass es wohl nicht an mir, sondern am Bier liegt, dass ich davon auch nicht wirklich knülle wurde...
Also gehörte dieses Bier wohl in die Kategorie wie dein 2. Sud :D
Ich kann mir das bis heute nicht erklären - hätte laut Rezept/Spindelwerten so 6,5% haben sollen (also deutlich alkoholreicher als die Kaufbiere, die ich zu der Zeit gewöhnt war). Hatte das damals auf "Naja, sind ja nur 20 Liter Würze im 30-Liter Fass - da wird es durch die 10l Luft erst später zur anaeroben/alkoholischen Gärung gekommen sein" geschoben... Aber spätere Sude mit dem gleichen Verhältnis Würze/Luftraum im Gärfass wurden alkoholisch... Naja, geschmeckt hats, wer braucht dann schon viel Alkohol (-> "Bier wirds immer")
Vielleicht hatte ich den Vorteil, dass 2013 noch nicht so viel "Kreativ-Bier" auf dem Markt war, und mein einziger Bezugspunkt a) mein erstes Craftbier von ner kleinen Nanobrewery aus den USA und b) den TAP5 von Schneider bestand. Und mit denen war es definitiv nicht zu vergleichen. (war auch nicht geplant, dass dies so sein sollte)

Ich würde die Flinte noch nicht ins Korn werfen!
Der letzte Sud ist dank des haarigen Anhängsels wohl echt für den Gully - aber danach heißt es Equipment gut reinigen (auch die Hähne/Ventile), mal ein keep-it-simple Rezept raussuchen und noch einen Versuch wagen :) Vor allem wenn du noch Brauzutaten zu Hause hast - wäre doch schade darum :)

lG
Martin
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#43

Beitrag von Havana »

philipp hat geschrieben:....
Aber: Ich glaube, das Hobby ist nichts für dich.

Die Lernkurve flacht normalerweise nach den ersten Suden ab und es dauert dann einige Sude, bis das Bier wirklich perfekt ist und das wird, was man bei der Rezepterstellung plante.

Kauf' dir regelmäßig ein bisschen Craft-Bier oder lade dir Hobbybrauer aus der Gegend ein und bekoche sie gegen Bier. Da habt ihr alle mehr davon.
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Anscheinend scheint es hip zu sein zuerst mal in eine Anlage zu investieren und dann bar jedes Grundlagen Wissens loszulegen und anschließend in die Frust- und Heulphase abzutauchen.
Ich weiß ist für den TS nicht hilfreich, aber mich nerven (auch aus persönlicher Erfahrung mit beratungsresistenten Anfängern) solche Themen nur noch. Sorry.
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Bierjunge
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#44

Beitrag von Bierjunge »

Maulwurfmann hat geschrieben: So sieht das ganze in etwa bei mir aus.

Selbst bei meiner Körpergröße kann ich hier nicht mehr in den Läuterbottich schauen, deshalb die Trittleiter. Der Nachguss wird auf einem normalen Herd in zwei großen Töpfen vorbereitet. Ist für mich alles die einfachste Lösung ohne zusätzlich Geld zu investieren. Trittleiter, Bierkästen und irgendein größeres Brett hat eigentlich jeder daheim.
Wenn Du das so machst, ist das Deine Sache. Ich will ja echt nicht oberlehrerhaft erscheinen.
Um es hier als Empfehlung darzustellen, wäre mir Dein Konstrukt aber ein wenig zu heikel:

Die heiße Maische ist ja irgendwann komplett oben im Läuterbottich. Der auf einem Brett steht, das lose auf einem Türmchen aus zwei Bierkästen liegt, das wiederum lose auf dem Tisch stehst.
Und Du bedienst das Ganze dann noch auf einer Trittleiter daneben balancierend... :Shocked
Was wäre, wenn Du auf dem Leiterchen das Gleichgewicht verlörst und
a) in den Turm fielest
b) reflaxartig versuchtest, Dich am Turm festzuhalten?
Nicht auszudenken.

Wie gesagt, machen ist das eine; es hier als Muster zu zeigen, etwas anderes.

Moritz
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#45

Beitrag von floflue »

Xacobator hat geschrieben:
Neubierig hat geschrieben:... 2. Es ist schon mehrmals gepostet und gewarnt worden, dass ein Einkocher nie, aber nie, voll mit kochender Zuckerlösung (oder sonst was) mit den Griffe hochgehoben werden darf. ...
Darf ich fragen, wie Ihr das macht? Ich läutere in den Einkocher, also muss der Läuterbottich höher stehen. Dann fülle ich aus dem Einkocher in den Gäreimer, also muss dieser höher stehen. Da ich nur zwei Ebenen zur Verfügung habe, muss einmal getragen werden. Oder ich müsste z.B. beim Läutern mit Zwischenspeichern arbeiten. Wie ist eure Vorgehensweise?
Ich arbeite mit "drei Stufen".

Der Einkocher steht auf einem Massivholz Wohnzimmertisch von IKEA, aus dem wird in den Läutereimer umgeschöpft. Der Läutereimer kommt zusammen mit einen Bierkasten auf den Küchentisch. So kann ich bequem läutern und schon während des Läuterns die Temperatur am Einkocher hoch drehen. Zum Hopfenseihen stelle ich das Gärfass auf einem Bierkasten auf den Fußboden. Der Einkocher wird bei mir nur im leeren Zustand bewegt. Ich habe so schöne Stufen :Wink :Pulpfiction
Bierbrauen ist ein perfektes Hobby um etwas wichtiges zu lernen: Geduld!
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#46

Beitrag von Fuji »

Havana hat geschrieben:Anscheinend scheint es hip zu sein zuerst mal in eine Anlage zu investieren und dann bar jedes Grundlagen Wissens loszulegen und anschließend in die Frust- und Heulphase abzutauchen.
Naja, ich habe mit einem 50 Liter Kit von Polsinelli angefangen und mein erstes Bier kam trinkbar raus, war aber nicht der Hammer.
Seither habe ich einiges an Technik und Wissen angeeignet und angepasst, sodass ich mit den meisten Suden mehr als zufrieden bin und viele Komplimente eingeheimst habe.
Der Grund für den Start mit Edelstahl war für mich, dass ich nicht gerne in günstige Ausrüstung investiere, die ich dann nach einem Jahr wieder durch etwas hochwertigeres ersetze (da unbefriedigend) und dann entsorgen muss (nimmt ja keiner mehr geschenkt). Auf Dauer kommt das nämlich teurer.

Bier brauen ist im Grunde ein dankbares Hobby. Man kann mit einfachen Mitteln sehr gute Ergebnisse erzielen. Allerdings braucht es Fachwissen, dass man sich aneignen muss. Dies wiederum setzt Interesse voraus. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, mich bei meinem ersten Sud zu betrinken (will ich dem Threadsteller aber auch nicht unterstellen), dafür wären mir dann die Rohstoffe zu Schade. Wenns nur um gutes Bier ginge, würde ich auch beim Kaufen bleiben.

Ich kann Dir, Schickermann, nur empfehlen, am Anfang ein wenig Geduld aufzubringen, aus Fehlern zu lernen, dich ernsthaft einzulesen und aus Fehlern die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Dann wird das auch was...
Mein erster Sud war nicht wirklich gut, weil ich die Sauermalzmenge falsch berechnet und ca. die 10 - Fach benötigte Menge genommen habe. Jeder macht mal Fehler.

Allzeit Guten Sud, Fuji
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#47

Beitrag von Alt-Phex »

Havana hat geschrieben:
philipp hat geschrieben:....
Aber: Ich glaube, das Hobby ist nichts für dich.

Die Lernkurve flacht normalerweise nach den ersten Suden ab und es dauert dann einige Sude, bis das Bier wirklich perfekt ist und das wird, was man bei der Rezepterstellung plante.

Kauf' dir regelmäßig ein bisschen Craft-Bier oder lade dir Hobbybrauer aus der Gegend ein und bekoche sie gegen Bier. Da habt ihr alle mehr davon.
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Anscheinend scheint es hip zu sein zuerst mal in eine Anlage zu investieren und dann bar jedes Grundlagen Wissens loszulegen und anschließend in die Frust- und Heulphase abzutauchen.
Ich weiß ist für den TS nicht hilfreich, aber mich nerven (auch aus persönlicher Erfahrung mit beratungsresistenten Anfängern) solche Themen nur noch. Sorry.
Das ist zwar ziemlich böse was ihr zwei da schreibt, entbehrt aber nicht einer gewissen Wahrheit.

Die üblichen Anfängerfehler, die trotz nett gemeinter Beratung hier, trotzdem immer wieder gemacht werden,
führen dann zwangsläufig zum Frust. Man ist nicht gewillt sich erstmal in die Materie einzulesen und den Prozess
im großen und ganzen zu verstehen. Da ist es natürlich viel einfacher den Amateuren auf Youtube hinterher zu brauen.

Die 10 EUR für eine Spindel oder einen Monofillament Filter gibt das Budget nicht her, also muss es auch ohne gehen.
Sowas brauchen die "Braumeister" auf Youtube ja auch nicht, warum sollte man dann Geld dafür ausgeben ?

Dann hat man sich aus diversen Quellen irgendwie einen Brauprozess zusammen gestrickt, der möglichst einfach
und billig ist und fragt hier "Erster Sud - Kann das was werden ?". Entsprechende Ratschläge werden dann aber
munter ignoriert, denn das wollte man ja nicht hören. Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf und der Brautag
wird zur nervtötenden Katastrophe. Man rührt sich einen Wolf, obwohl das nur in den Heizphasen nötig ist, man
saut und kleckert mit dem Baumwolltuch rum und ist 12 Stunden später frustriert das anstatt der 20L Würze
nur 15l im Putzeimer gelandet sind - denn man zur Gärung nehmen will, weil er schon vorhanden war. (Würg!)

Dann steht die Suppe über Nacht rum um abzukühlen. Am nächsten Tag streut man dann die untergärige Hefe
auf die vermeintliche Pilswürze und lässt es bei 20°C gären. Von nun an wird jeden Tag dreimal in den Eimer
geguckt und Fotos geschossen, die dann hier gepostet werden um sich zu versichern dass das auch normal ist.

Keinen Meter entfernt lagern die staubigen Malztüten und wir werden wieder mit schönen Kahmhefe Bildern
beglückt. Dann sagen 10 Leute dass das nun leider für den Gulli ist, bis einer kommt und sagt "Einfach drunter
wegschlauchen", und das wird natürlich gemacht.

Als nächstes wird mit pauschaler Speisemenge in Flaschen gefüllt, weil wegen dem Reinheitsgebot und weil
Zucker im Bier ja eklich ist und süß soll das ja auch nicht werden. Am besten wird noch frische Hefe untergerührt,
man will ja sicher sein das die Nachgärung auch funktioniert. In ermangelung eines Kühlschranks wird das Zeug
dann bei Raumtemperatur "gereift".

Dann endlich kommt der große Tag für die erste Verkostung. Das Gebräu schäumt aus der Flasche und schmeckt
sprittig, esterig und so gar nicht nach einen Pils. Und dann noch die ganze Hefe - widerlich. Bierbrauen ist scheisse.

Wohl bekomms !


Das ist jetzt alles etwas überspitz dargestellt und soll auch kein Angriff auf Schikermann sein. Aber leider wird es
so oder ähnlich doch andauernd von Anfängern praktiziert. Und das liegt nicht am eigenen Unvermögen gutes Bier
zu brauen und auch nicht an der technischen Ausrüstung, sondern am fehlenden Grundwissen der Materie.
Schlechte oder veraltete Anleitungen, Rezepte und diese dämlichen Youtube Videos (kann man nicht oft genug sagen)
geben dem ganzen dann den Rest.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#48

Beitrag von Malzmagen »

...das oben gesagte gilt meiner Erfahrung nach auch für einige neu gegründete Brauereien.
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Maulwurfmann
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#49

Beitrag von Maulwurfmann »

Bierjunge hat geschrieben:
Maulwurfmann hat geschrieben: So sieht das ganze in etwa bei mir aus.

Selbst bei meiner Körpergröße kann ich hier nicht mehr in den Läuterbottich schauen, deshalb die Trittleiter. Der Nachguss wird auf einem normalen Herd in zwei großen Töpfen vorbereitet. Ist für mich alles die einfachste Lösung ohne zusätzlich Geld zu investieren. Trittleiter, Bierkästen und irgendein größeres Brett hat eigentlich jeder daheim.
Wenn Du das so machst, ist das Deine Sache. Ich will ja echt nicht oberlehrerhaft erscheinen.
Um es hier als Empfehlung darzustellen, wäre mir Dein Konstrukt aber ein wenig zu heikel:

Die heiße Maische ist ja irgendwann komplett oben im Läuterbottich. Der auf einem Brett steht, das lose auf einem Türmchen aus zwei Bierkästen liegt, das wiederum lose auf dem Tisch stehst.
Und Du bedienst das Ganze dann noch auf einer Trittleiter daneben balancierend... :Shocked
Was wäre, wenn Du auf dem Leiterchen das Gleichgewicht verlörst und
a) in den Turm fielest
b) reflaxartig versuchtest, Dich am Turm festzuhalten?
Nicht auszudenken.

Wie gesagt, machen ist das eine; es hier als Muster zu zeigen, etwas anderes.

Moritz
Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen. In der Theorie wirkt das irgendwie sehr wackelig. :Bigsmile
Aber keine Sorge, der Tisch ist relativ niedrig (vielleicht 40-50 cm hoch, gerade so, dass der 30 Liter Gäreimer perfekt unter den Ablasshahn des Einkochers passt), daher reicht auch die erste Stufe auf der Trittleiter, um die Nachgüsse aufzutragen. Ist also in etwa wie sich auf die Zehenspitzen zu stellen. Die Bierkästen sind mit leeren Lochmundflaschen gefüllt. Das Schneidebrett ist über einen Quadratmeter groß und mehrere Zentimeter dick. Der ganze Turm wiegt also ohne Läuterbottich schon bis zu 20 kg.

Abgesehen davon gilt sowieso: beim brauen wird kein Alkohol getrunken.
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Re: Bierbrauen: Frustrierend hoch Zehn

#50

Beitrag von Fossy »

Alt-Phex hat geschrieben:.... Aber leider wird es so oder ähnlich doch andauernd von Anfängern praktiziert. Und das liegt nicht am eigenen Unvermögen gutes Bier
zu brauen und auch nicht an der technischen Ausrüstung, sondern am fehlenden Grundwissen der Materie.
Schlechte oder veraltete Anleitungen, Rezepte und diese dämlichen Youtube Videos (kann man nicht oft genug sagen)
geben dem ganzen dann den Rest.

Vielleicht sollten wir mal eine Forumsaktion starten: Hobbybrauen leicht gemacht - das Video für Anfänger ... die Brauanleitung als PDF dafür hätten wir ja schonmal.
MfG Flo
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