Der zweite Brautag in der 27l Klasse

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Rockska
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Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#1

Beitrag von Rockska »

Hier kann man nachlesen wie es mir an meinem ersten Tag in der 27l Klasse ging.

viewtopic.php?p=245194#p245194

Nachdem ich aus dem ersten Tag schon recht gut gelernt habe, sollte nun ein weiteres Sud herhalten. Da ich eh bei
Braupartner bestellte, orderte ich auch ein "West Coaster Ipa" Set mit. Wollte mal so ein zusammgestelltes Set probieren,
von den Kosten fand ich es "ok". Klar selbst zusammengestellt ist immer günstiger.

Es stand ja noch die Frage des Kochers im Raum. Mit dem Proficook habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, daher ist dieser zurück gegangen.
Ein Weck für an die 100€ oder Bielmeyer für 140€ sollte es werden. Da aber mein Baumarkt um die Ecke gerade einen für 55€ im Angebot hatte, bin ich dann darauf umgeschwenkt. Ist kein Edelstahl, macht aber einen ansich guten Eindruck und stinkt nicht. Hat auch nur einen Regler für Temperatur. Habe diesen dann noch mit meinem Edelstahlhahn und einer Isomatte versehen. Für nen Hendi ist erstmal kein Geld drin. Und da sich die Kocher alle nix geben vermute ich, dann reicht auch der günstige.

Samstag fing ich dann um 10 Uhr an.
Habe die 6.5kg Malzmischung eingemaischt und später mit meinem neu erworbenen Läuterbottisch mit kleinen Filterkörben geläutert. Der Kocher funktionierte tadelos und trifft die Temperatur recht gut, ist halt ein analoger Knopf, man muss genau treffen.
Die Jodprobe verlief gut und das läutern klappte super, habe alles aus dem Kocher rausgeschöpft und dann die 20 min Ruhe abgewartet, in der Zwischenzeit auf dem Herd in 4 Töpfen den Nachguss vorbereitet und den Kocher sauber gemacht.

Die Position des Kocher wurde auch nicht mehr verändert, er stand auf einem Stuhl, auf dem Herd dann der Läuterbottisch, so konnte ich direkt wieder in den Kocher läutern. Die ersten Liter waren trüb, danach kam es klar. Es lief ohne Probleme ab, nach und nach kam auch der Nachguss hinzu. Lief echt perfekt. Erste Messung ergab 12° Plato. Super.

Während es in den Kocher lief, konnte ich den schon wieder heizen lassen. Klar die 1800w sind nicht so stark, aber ich glaube die Iso-Matte bringt es, auch wirkt die Emaille so als würde sie besser die Hitze halten, der Edelstahltopf des Proficooks ist ja echt hauchdünn.

Bis ich die 100° erreichte dauert es aber schon ein wenig. Dafür kochte es aber auch wallend. Nach 10 Min kam der ganze Hopfen rein, an die 100g! fand ich recht viel, aber ähnliche Rezepte arbeiten wohl auch mit solchen Mengen. Da es ja ein "Set" war, weiss man auch leider nicht womit man es zu tun hat.
Habe dann 80 Minuten gekocht und eine Messung gezogen und runtergekühlt. Genau 15° Plato. Wow perfekt, genau wie es laut Anleitung sein soll.

Den Kocher ausgestellt und den Whirlpool angedreht und anschließend geseiht. Über den Trubkegel noch eine Kuchenform geworfen und auch noch mal alles durch einen Monofilament Filter. Verlief echt perfekt.

Das Gärfass hab ich dann auf die Fensterbank gestellt zum abkühlen. Konnte so nach gut 6 Stunden alles beenden und war mit reinigen fertig.
War zufrieden, hier und da noch bisschen optimieren, aber das lief wie geschmiert im Gegensatz zum ersten mal.

Die Temperatur kühlte auch sehr schnell runter sodass ich noch abends die Hefe ansetzen konnte. Laut Packung einfach drauf streuen und leicht einrühren.
Am nächsten Tag Abends hat sich nicht getan, knappe 20 Stunden später kein Zeichen von irgendeiner Aktivität. Kein Schaum, kein Bläschen im Gärspund, nix. Also setzte ich eine weitere Packung Hefe an, diesmal mit Wasser und ruhen lassen. War eine andere Hefe, aber auch für Ale.

So sah es dann am nächsten Tag aus.
bbb.png
Soviel Schaum hab ich nicht gesehen, vermute mal das liegt jetzt an zuviel Hefen!

Fürs nächste mal suche ich mir noch mal ein Rezept raus und bestellt die Zutaten selbst. Die Töpfe für den Nachguss nerven, werde da wohl noch einen 2.ten Kocher bestellen. Ansonsten fühle ich mich so aber auf dem richtigen weg. Mehr Geduld schreibe ich mir noch auf die Fahne!

Achja, heute morgen habe ich mal oben am Gärspund gerochen und es roch faulig. Direkt nen Schock bekommen und mal aufgemacht... die stürmische Phase war vorbei, nur noch eine leichte Schaumdecke. Aber ein schwefeliger Geruch. Hab gelesen, sowas kann vorkommen? Vllt. auch wegen den 2 Hefen? Eine Kahmhaut etc. konnte ich nicht ausmachen. Habe auch ne Probe gezogen. Geschmacklich war es gut, konnte nichts fremdes rausschmecken. Die Messung ergab 5° Plato. Ist also auch einiges passiert.

Muss ich mir Sorgen machen oder warten?
Zuletzt geändert von Rockska am Mittwoch 29. November 2017, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
DarkUtopia
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Re: Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#2

Beitrag von DarkUtopia »

Warten! schöner Bericht!(klar kann das Overpitching zu Fehlgeschmack führen, aber das wird man sehen)
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schlupf
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Re: Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#3

Beitrag von schlupf »

Moin,

Das klingt ja interessant.

Komisch kommt mir nur vor, dass es laut deiner Beschreibung für das IPA keine späten Hopfengaben fürs Aroma gab. Wird den noch gestopft?

Um was für einen Hopfen handelt es sich denn? Je nachdem kann das mit 100g als Bittergabe bei der typischen Einkochergröße ganz schön reinhauen...

Viele Grüße,
Sebastian
Rockska
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Re: Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#4

Beitrag von Rockska »

Das habe ich vergessen, ja da war noch eine kleine Schnur und so eine Flies dabei um 40g Cascade? zu stopfen.
Wollte den heute Abend reinhängen, da die Hauptgärung durch ist, bzw. lose einstreuen.

Die Hauptgabe kam mir auch sehr viel vor, aber habe es extra gewogen. Waren 3 Sorten zu erkennen, um welche genau es
sich handelt kann ich nicht sagen.
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Kobi
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Re: Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#5

Beitrag von Kobi »

Rockska hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2017, 10:39 Da aber mein Baumarkt um die Ecke gerade einen für 55€ im Angebot hatte, bin ich dann darauf umgeschwenkt. Ist kein Edelstahl, macht aber einen ansich guten Eindruck und stinkt nicht. Hat auch nur einen Regler für Temperatur. Habe diesen dann noch mit meinem Edelstahlhahn und einer Isomatte versehen. Für nen Hendi ist erstmal kein Geld drin. Und da sich die Kocher alle nix geben vermute ich, dann reicht auch der günstige.
...
Während es in den Kocher lief, konnte ich den schon wieder heizen lassen. Klar die 1800w sind nicht so stark, aber ich glaube die Iso-Matte bringt es, auch wirkt die Emaille so als würde sie besser die Hitze halten, der Edelstahltopf des Proficooks ist ja echt hauchdünn.
Moin,
toller Bericht, schön dass alles so gut geklappt hat! Deine Erfahrung mit dem Emailletopf kann ich bestätigen. Wir haben mittlerweile auch zwei verschiedene im Einsatz - eigentlich sogar drei, der alte Severin wurde vor einiger Zeit zum Nachgusstopf und Kochtopf für Glattwasser degradiert... - einen Weck-Edelstahl und einen Petra-Emaille, beide mit Iso-Matten isoliert. Die Erfahrungen sind sehr unterschiedlich: Beim Weck muss man deutlich stärker aufpassen, dass nichts anbrennt, das setzt schnell an - offensichtlich keine Isolierschicht zwischen Heizelement und Edelstahl. Der Petra ist eher der Handwerker, ehrlich und solide, arbeitet seinen Stremel weg, gerade beim Maischen, macht aber beim Kochen inzwischen gelegentlich kurze Pausen... na gut, ist mit 16 Jahren auch schon fast im Rentenalter. Danach ist er dann aber auch schnell wieder da und kocht wallend. Beim Maischen braucht er etwas länger als der Weck, bis er die Temperatur erreicht hat, dann heizt er allerdings stärker nach, sodass man aufpassen muss, dass man die Temperatur nicht überfährt. Anscheinend ist das Heizelement dort in einem Sandwichboden o.ä. verbaut.

Meine Frage: passte der Hahn hinein oder musstest Du aufbohren? ich plane nämlich auch einen Hahnwechsel bei Gelegenheit.
Rockska hat geschrieben: Mittwoch 29. November 2017, 10:39
Achja, heute morgen habe ich mal oben am Gärspund gerochen und es roch faulig. Direkt nen Schock bekommen und mal aufgemacht... die stürmische Phase war vorbei, nur noch eine leichte Schaumdecke. Aber ein schwefeliger Geruch. Hab gelesen, sowas kann vorkommen? Vllt. auch wegen den 2 Hefen? Eine Kahmhaut etc. konnte ich nicht ausmachen. Habe auch ne Probe gezogen. Geschmacklich war es gut, konnte nichts fremdes rausschmecken. Die Messung ergab 5° Plato. Ist also auch einiges passiert.

Muss ich mir Sorgen machen oder warten?
Zum Schwefeln kann ich Dir folgenden Artikel http://braumagazin.de/article/bierfehle ... schwefeln/ empfehlen. Ich würde mir erst einmal keine Sorgen machen - was würde es Dir auch helfen...? - und abwarten, ich schätze es dürfte sich noch verflüchtigen.

Viele Grüße
Andreas
Das Leben ist zu kurz, um schlechtes Bier zu trinken! :Drink

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Rockska
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Re: Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#6

Beitrag von Rockska »

Der Hahn von Adamshardware passte perfekt, jedoch muss man noch eine Mutter und Unterlegscheibe nutzen damit es schön fest war. Gewinde ist 3/8 zoll. Dichtung und Mutter habe ich bei Amihopfen bestellt.

Habe eben den Hopfen ohne Säckchen in der Pause eingestreut, das schwefelige war schon um einiges abgemildert und man hat eher fruchtige Aromen vernommen. Schaum war nur noch wenig da, Gärung scheint also auch fast durch.
Rockska
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Re: Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#7

Beitrag von Rockska »

Also das muffige ist nun komplett weg, kein Schwefelgeruch mehr.

Es hat sich ein grüner Teppisch aus Hopfen über alles gelegt, ab und zu blubbert es durch. Denke aber das ist normal
beim Stopfen oder?

Habe eine Frage zum abfüllen. Ich hab so ein Abfüllrohr für ein paar €, unten ist eine Druckfeder mit nem Taster. Man drückt die Flasche gegen
und es läuft. Ganz einfach.
Kann ich das ans Gärfass machen, hab den Hahn vom Gärfass ja jetzt 2 mal für eine Probe genommen, da wird ja vermutlich am Ende auch altes Bier hängen, was ich nicht reinigen kann. Oder lieber in den Läuterbottich, durch den Mono Filter und dann abfüllen? Ist vermutlich eh besser, auch da der Hopfen ja gefiltert werden muss?

Grüße
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hyper472
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Re: Der zweite Brautag in der 27l Klasse

#8

Beitrag von hyper472 »

Rockska hat geschrieben: Donnerstag 30. November 2017, 08:03 Kann ich das ans Gärfass machen, hab den Hahn vom Gärfass ja jetzt 2 mal für eine Probe genommen, da wird ja vermutlich am Ende auch altes Bier hängen, was ich nicht reinigen kann. Oder lieber in den Läuterbottich, durch den Mono Filter und dann abfüllen? Ist vermutlich eh besser, auch da der Hopfen ja gefiltert werden muss?

Grüße
Warte lieber, bis sich alles gesetzt hat und ziehe dann mit einem Steigrohr wie diesem
https://www.schnapsbrenner.eu/Abziehroh ... t-Antitrub
direkt aus dem Gärbottich ab. Den Gärbottich 3 Tage vorher (also nach dem letzten Spindeln) schräg stellen.

Viele Grüße, Henning
"Das Bier aber macht das Fleisch des Menschen fett und gibt seinem Antlitz eine schöne Farbe durch die Kraft und den guten Saft des Getreides."
Hildegard von Bingen (1098-1179)
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