Guinness Hopfen - Ike

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scne59
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Guinness Hopfen - Ike

#1

Beitrag von scne59 »

Moin!

Bei Durchsicht der Guinness-Website im Rahmen einer Recherche für ein "Guinness Special Export" Clone-Rezept nahm ich zur Kenntnis, daß bei den Sorten "Guinness Draught", "Guinnes Draught Can", "Guinness Foreign Export" und "Guinness Special Export" als Hopfen "Ike" angegeben wird. Kann es sein, daß Diageo hier in ungewohnter Offenheit zugibt, seine Profitgier durch Einsatz von "Isomerized Kettle Extract" (https://www.hopsteiner.com/wp-content/u ... 09_IKE.pdf) auf eine neue Spitze zu treiben? Oder ist das eine haltlose Unterstellung und "Ike" ist eine real existierende Hopfensorte?

J.
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Alt-Phex
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Re: Guinness Hopfen - Ike

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Scheint plausibel, zumindest kenne ich keine Hopfensorte mit dem Namen. Heisst aber nichts, dafür gibt es zuviele Hopfensorten.

Warum Hopfenextrakt aber immer gleich verteufelt wird verstehe ich nicht. Das hat weniger mit Profitgier zu tun, das Zeug ist nämlich teurer, als vielmehr mit Prozessoptimierung im Industriebereich. Und es nimmt weniger Lagerplatz weg, was die Kosten wieder relativiert. Und die Biere sind ja auch nicht grade wegen ihrer tollen Hopfenaromen bekannt, also was solls ?
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chaos-black
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Re: Guinness Hopfen - Ike

#3

Beitrag von chaos-black »

Mir geht es da wie Bernd - ich kenne keinen Hopfen mit diesem Namen, halte es aber für gut möglich, dass ein Extrakt passen könnte. In meinem Irish Dry Stout Rezept gibt es z.B. auch nur eine einzige Hopfung und die ist die ganze Bitterung über East Kent Golding bei Kochbeginn.
Es gab September 2016 eine Ausgabe der Brew Your Own (BYO), die sich die typisch irischen Stile zum Thema genommen hat. Darin schlagen sie auch ein paar Rezepte zu den entsprechenden Stilen vor und auch da gibts fürs Irish Dry Stout nur die Bittergabe. Hier wird zwar Fuggles verwendet, aber nach 90min kochen ist da auch nicht mehr viel Hopfenaroma drin zu finden.
Da bei diesem Bier der Hopfen deutlich in den Hintergrund tritt und quasi nur bittern soll, passt es schon ganz gut wenn Guinness das über den Extrakt macht.
Vlt kriegst du ja deine Finger an die entsprechende Ausgabe, da gab es auch einige spezifische Infos zu den unterschiedlichen Spielarten. Im Zweifelsfall richte dir nen Testmonat bei Readly ein, dort les ich sie auch :thumbsup

Beste Grüße,
Alex
Meine Hobbybrauerei: http://brauerei-flaschenpost.de/ (gerade offline)
scne59
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Re: Guinness Hopfen - Ike

#4

Beitrag von scne59 »

Ich sehe gerade, daß ich wohl die "<irony/>" Tags vergessen habe. ;-)
Natürlich ist Extrakt an sich nichts unanständiges und ein solches Stout für seine Verwendung geradezu prädestiniert.
Extrakt haben sie bei Guinness wahrscheinlich auch schon lange im Einsatz aber hier handelt es sich ja wohl um _isomerisierten_ Extrakt, d.h. sie machen das, um unterm Strich nochmal deutlich weniger Geld pro IBU im fertigen Bier zu investieren.
Bei gleichbleibendem VK hat die Marketing-Abteilung dann gleich mehr Budget, dem Konsumenten die Brautradition seit 1759 einzuhämmern.

Alex, danke für den Tip mit BYO. Da hatte ich mich schonmal umgeguckt, aber "Special Export" kam da nicht vor, weil es AFAIK nicht auf dem US Markt verfügbar ist.

Gruss,
Jochen
Knutella
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Re: Guinness Hopfen - Ike

#5

Beitrag von Knutella »

Warum steht denn dann auf einer deutschen Flasche Guinness Extra Stout in den Zutaten „Hopfen“? Da müsste ja dann Hopfenextrakt stehen?
https://www.road42-band.de - Road42 - Band für Hochzeit, Party, Firmenfeier und Gottesdienst.
https://www.loc-blog.de - LocBlog - Für alle, die gerne mal bloggen.
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Re: Guinness Hopfen - Ike

#6

Beitrag von scne59 »

Wenn Extrakt drin ist, muss er auch deklariert werden.
Für die Sorte "Extra Stout" ist aber auch auf der Webseite keine Angabe zu finden, die auf die Anwesenheit von Extrakt schliessen lassen würde.

J.
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Boludo
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Re: Guinness Hopfen - Ike

#7

Beitrag von Boludo »

Guinness wird doch eh aus einem Extrakt hergestellt :Devil
Die Brauerei verschickt in die ganze Welt einen zähen schwarzen Röstmalzextrakt, der dann im Lagertank vor Ort mit hellem, gerne auch untergärigem Bier vermischt wird und fertig ist das Guinness.
Wusste ich auch lange nicht, ist aber so. Natürlich müssen die Eckdaten des hellen Bieres stimmen.
Das Prinzip wurde von Coca Cola abgekuckt.
Hier wurde schon mal drüber diskutiert:
https://hobbybrauer.de/modules.php?name ... &tid=17980


Stefan
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