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USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 07:01
von Fulljez
Hallo Zusammen,

ich ware gerade in den USA unterwegs, und es ist unglaublich. In jedem kleinen Dorf, gibt es eine Mircobrewingbar. In der Bar wird vorne nur das Bier ausgeschenkt welches hinten gebraut wird. Der Mark ist riesig, und auch die großen Bierunternehmen (Budlight) haben Respekt vor dieser Bewegung.

Jetzt zurück in Deutschland vermisse ich solche Mircobrewingbars, und frag mich warum sich dieses Konzept hier nicht durchsetzt? was ist eure Meinung?
Oder gibt es solche Bars und ich finde die nicht?


Mfg und frohe Weihnachten
:Drink :Drink :Drink

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 11:37
von fg100
So etwas gab es früher doch zu Hauf. Nennt sich halt nur Brauereigasthof und nicht Mircobrewingbar.
Zum einen gibt es das teilweise schon noch in (ok nicht mehr in jedem) vielen Dörfern => Tipp: Fahr mal nach Franken

Und nun überleg mal warum es das so wenig gibt. Warum machst du so was nicht auf? Möchtest du mit seeehr viel Arbeit und wenig Verdienst deinen Unterhalt verdienen?
Es ist halt bei uns einfach die Beschäftigungslage besser und es hat keiner "nötig" das zu machen.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 12:04
von Boludo
Kaum jemand in Deutschland ist bereit, 5 Euro für 0,3 L richtig gutes Bier zu bezahlen, wenn man für das selbe Geld eine ganze Kiste Bier zuhause trinken kann.
In USA und vielen anderen Ländern sehen das die Leute anders.

Stefan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 12:18
von gulp
Gibt schon genug miserable Hausbrauereien. Da brauchts nicht noch mehr.

Gruß
Peter

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 12:23
von Malzwein
Meiner Einschätzung nach haben es Klein- und die Nebenerwerbsunternehmer in Deutschland besonders schwer. Kosten sind zu hoch, Auflagen zu aufwändig und bürokratische Hürden zu schwer.

Drüber hinaus ist das Konsumverhalten in Sachen Lebens- und Genussmittel extrem von Geiz geprägt. Wir fahren halt lieber mit teuren Autos zum Einkaufen zu einem der fünf Billigmärkte um die Ecke.

Der Rest geht an elitäre Gruppen, die für Image und nicht für Qualität viel bezahlen.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 12:27
von haefner
Auch wenn es viele (Craft)-Bier Enthusiasten nicht für möglich halten: Wir haben mindestens in Mittel- und Süddeutschland eine nicht unerhebliche Dichte an kleinen und mittelgroßen Brauereien mit ausgezeichneten Bieren und oft anhängender Gaststätten oder anderer Bewirtungsangebote. Wüßte nicht, warum ich da irgendwo in einer Kneipe ein Bier suchen müßte. Für den geringen Bierpreis in der Biernation Deutschland schämen noch weniger. Glaub die kommen ganz gut über die Runden und zahlen ihre Angestellten nicht mit Knöpfen.

Wenn ich an all die Massenbiere aus USA und einiger EU Länder denke: Da würe ich dann in der Tat solche Mikrobrauereien suchen und gerne 5€ für ein Bier ausgeben.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 13:02
von Ladeberger
haefner hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2017, 12:27 Auch wenn es viele (Craft)-Bier Enthusiasten nicht für möglich halten: Wir haben mindestens in Mittel- und Süddeutschland eine nicht unerhebliche Dichte an kleinen und mittelgroßen Brauereien mit ausgezeichneten Bieren und oft anhängender Gaststätten oder anderer Bewirtungsangebote.
Na und? Wir haben doch auch nicht nur deutsche Gaststätten (bei denen dieselbe Schnitzelkarte hoch- und runtergekocht wird), sondern ein Haufen ausländische Restaurants. Da hat doch mittlerweile jedes Kuhkaff seinen Griechen, Italiener, Asiaten und Dönerladen. Flankierend steht in Kantinen und zu Hause eher Multikulti als Omas Küche auf dem Tisch. Warum sollte man sich dieser kulinarischen Globalisierung beim Bier verschließen?

Gruß
Andy

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 13:38
von Boludo
gulp hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2017, 12:18 Gibt schon genug miserable Hausbrauereien. Da brauchts nicht noch mehr.

Gruß
Peter
Das stimmt.
Mir ist in den USA aber aufgefallen, dass die allermeisten Microbrewerys wirklich gute bis sehr gute Biere machen. Wer es nicht kann, geht sehr schnell unter.
Das liegt vermutlich auch daran, dass der Durchschnittsamerikaner gefühlt zehn mal mehr Ahnung von Bier hat als der Durchschnittsdeutsche. Ich war echt baff, mit wie vielen Amerikanern man über Bier reden kann. Man findet eigentlich überall jemanden, der zuhause Bier braut.
Vieles, was hier als lokale Spezialität angepriesen wird, hätte in USA keine Chance. Bei uns nennt sich Diacetyl & Co häufig einfach Hausgeschmack.
Bei aller Euphorie hab ich allerdings kein vernünftiges Hefeweizen in den USA getrunken. Eins von Two Roads war eigentlich richtig gut, aber untercarbonisiert

Stefan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 14:22
von hopfenbär
Bei mir in der Gegend (oberbayern)gibt es noch einige Bräustüberl klein bis mitteltändischer meist privat geführter Brauerein. Bis auf ein paar Besuche im Sommer am Ende einer Radtour oder mal zum Essen, wenn ein schöner Biergarten vorhanden ist. Besuche ich dir Wirtshäuser nicht.
Die Biere sind eigentlich alle Top nur leider nie der reine Grund meines Besuchs. Wieso auch, bei einer Blindverkostung würde ich die Hellen und Weissbiere wohl nur sehr schwer unterscheiden können. Viel mehr Auswahl ist dann leider auch nicht vorhanden.

Würde mir einfach wünschen, dass das Bier im Vordergrund steht. Nicht als Beiwerk zum essen.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 14:37
von ggansde
Und genau das ist der Grund. Neulich sah ich eine Doku über den Vergleich des Bierkonsums in Frankreich und Deutschland. In Deutschland ist Bier ein Nahrungsmittel und in Frankreich ein anregendes Getränk in geselliger Runde.
VG, Markus

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 14:54
von Felix83
Ich hab zu dem Thema derletzt einen Podcast gehört von genau so einer Familie, die eine winzige Brauereri aufgemacht hat mit Taproom. War sehr interessant.

http://beersmith.com/blog/2017/10/24/la ... dcast-158/

Im Endeffekt gehts darum, dass man problemlos bezahlbare Preise verlangen kann, wenn man klein bleibt und keine Zwischenhändler, Abfüllung und Supermärkte in der Distributionskette hat. Witzig eigentlich. Man sagt man ja sonst immer, dass man so schnell wie möglich wachsen muss, um die Stückkosten runter zu bekommen.

Wir haben hier 3 x das Vogelbräu. Das rennt wie sau, immer proppenvoll. Und sooo toll sind die nicht. Das Essen ist ok, das Bier ist ebenfalls ok, mehr aber nicht. Ihr Pils schmeckt irgendwie "hart" und die Bittere hängt etwas nach. Ich glaub, das Wasserprofil ist nicht ganz optimal.
Aber ihre Saisonbiere sind sehr ordentlich und die Rezepte eher etwas konservativ, also massentauglich. Dazu ist es günstig.

Klar, in den USA gehts um HOPS HOPS HOPS!! Aber bei uns würde so ein Konzept sicher auch sehr gut gehen. Unser US-Diner ist immer voll, wenn die noch ein bisschen "zurückgeschraubte" Craftbiere vom Fass anbieten würden, die ohne 150 IBUs auskommen....Das würd sicher gehen. Oder die ganzen Partyservice und Caterer? Warum schenken die nicht noch was leckeres lokal gebrautes vom Fass aus? Dafür brauchts doch noch nicht mal ne Schanklizenz.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 15:05
von §11
Im Endeffekt gehts darum, dass man problemlos bezahlbare Preise verlangen kann, wenn man klein bleibt und keine Zwischenhändler, Abfüllung und Supermärkte in der Distributionskette hat. Witzig eigentlich. Man sagt man ja sonst immer, dass man so schnell wie möglich wachsen muss, um die Stückkosten runter zu bekommen.
Wobei das in den USA komplizierter ist als in Deutschland. Brauereien dürfen nicht direkt verkaufen sonder müssen einen Zwischenhändler einbeziehen. Das hat zwar den Vorteil das sie sich nicht um die Logistik kümmern müssen, ist aber gerade am Anfang schwierig. Man kann halt nicht wachsen indem man den Getränkemarkt um die Ecke überzeugt das Bier zu verkaufen, dann noch die Kneipe an der anderen Ecke usw.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 15:09
von Felix83
Darum gehts doch. Klein bleiben und die Gewinnspanne für sich haben, anstatt am ende 2 cent pro Flasche zu verdienen und Bazzlionen davon abfüllen zu müssen.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 16:10
von §11
War ja auch nicht als Widerspruch gedacht.

Eigentlich lustig sich mehr kleine Brauereien zu wünschen, haben doch die Verbraucher in dem letzten 70 Jahren mit den Preiserwartungen und einer Markentreue für große Marken genau diese kaputt gemacht.

Noch sind wir aber im Schlaraffenland, denn noch haben wir je Einwohner mehr Brauereien als die USA.

Also habt eure lokale Brauerei lieb und kauft zu Weihnachten nur Bier von Brauereien unter 50,000hl im Jahr.

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Sonntag 17. Dezember 2017, 17:54
von Kobi
Was mich an unseren Hausbrauereien meist stört, ist die auch dort ausgeprägte Ideenarmut. Bis zum Beginn der Craft-beer-Welle bekam man bei uns in Norddeutschland außer Hefeweizen kein vernünftiges Obergäriges, Duckstein allenfalls noch gelegentlich, seit das auf den Markt kam.
In den Hausbrauereien hier finde ich in der Regel nur ein helles Bier, meistens Pils oder weniger hopfig, oft ein "Dunkel", manchmal das helle mit Farbmalz (oder Farbebier...?) und noch weniger Hopfen..., mit viel Glück mal ein Hefeweizen, und als Krönung wird manchmal ein Saisonbier angeboten, oft ein Bock. Alles untergärig, dabei gäbe es doch so viel zu entdecken, mit dem man sich auch mal von der Konkurrenz abheben könnte.
Viele Grüße
Andreas

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 01:10
von Berliner
§11 hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2017, 16:10 Noch sind wir aber im Schlaraffenland, denn noch haben wir je Einwohner mehr Brauereien als die USA.
Viel fehlt da aber nicht mehr (Zahlen von 2016):

Deutschland: 1408 Brauereien auf 83 Mio Einwohner = 16,96 Brauereien pro Mio Einwohner
USA: 5301 Braustätten auf 323 Mio Einwohner = 16,41 Brauereien pro Mio Einwohner

Bei der US-Steigerungsrate (von 2015 auf 2016 +753 Brauereien oder +16%) schätze ich, dass das inzwischen in USA sogar mehr pro Kopf sind.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 02:59
von §11
Berliner hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2017, 01:10
§11 hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2017, 16:10 Noch sind wir aber im Schlaraffenland, denn noch haben wir je Einwohner mehr Brauereien als die USA.
Viel fehlt da aber nicht mehr (Zahlen von 2016):

Deutschland: 1408 Brauereien auf 83 Mio Einwohner = 16,96 Brauereien pro Mio Einwohner
USA: 5301 Braustätten auf 323 Mio Einwohner = 16,41 Brauereien pro Mio Einwohner

Bei der US-Steigerungsrate (von 2015 auf 2016 +753 Brauereien oder +16%) schätze ich, dass das inzwischen in USA sogar mehr pro Kopf sind.
Da könntest du recht haben. Allerdings ändert sich ja die Zahl in Deutschland auch und das Wachstum in den USA lässt nach.

Insgesamt kann man aber sagen, die USA hatten noch nie soviele Brauereien, die Zahl in Deutschland, auch wenn sie zunimmt, ist ein Witz gegenüber den historischen Zahlen.

Schöne Grüße

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 06:23
von Fulljez
Vielen Dank für euren Input. Mircobrewing werde ich nicht eröffnen, jedoch vermisse ich es Bier zu geniessen, mit dem Brauer zu diskutieren und erklärt bekommen wie er seine Seele in die Bar gesteckt hat, und die schönen Edelstahl Behälter zu beobachten.

Nächste Woche geht es nach China, da wird wohl auch Bier getrunken :) TsingTau (Deutsches Bier)

Frohe Weihnachten

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 07:43
von Fe2O3
Fulljez hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2017, 06:23 Nächste Woche geht es nach China, da wird wohl auch Bier getrunken :) TsingTau (Deutsches Bier)
Mit etwas Glück findest du auch "richtiges" Deutsches Bier: http://blogs.faz.net/bierblog/2017/08/1 ... sten-2402/
Generell scheint sich auf dem chinesischen Biermarkt zur Zeit einiges zu entwickeln.

lG
Martin

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 07:55
von Scheibelhund
Es scheitert in Deutschland daran: Daß viele Gaststätten in festen Händen von etablierten Brauereien sind und der Rest nicht das Kapital und den Willen hat in der Richtung etwas zu bewegen.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 08:20
von Klaus53123
Also ich bezweifle, dass man mit dem Konzept kein Geld verdienen kann. Hier in Waldbronn gibt es das Lindenbräu, der braut ordentliches Pils und ein Export, das er „Original“ nennt.

Nach eigenen Aushang macht er fünf mal die Woche je 500 Liter. Der Liter wird in der Kneipe für 7,60 ausgeschenkt. Der Laden ist täglich voll und auch wenn er für das, was er außer Haus verkauft wahrscheinlich nicht mehr als 2 €/Liter bekommt ist das immer noch eine Menge Mohle, die da über den Tisch geht. Mit Sicherheit mehr als nur ein Zubrot. Und der Vogelbräu expandiert auch nicht weil er noch was zuzahlen muss wenn er sein Bier loswerden will.

Gruß
Klaus

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 09:07
von schlupf
Hier in der Nähe gibt's die Ricklinger Landbrauerei. Die hatte vorher eine relativ primitive 5hl Anlage, haben aber letztens eine modernere abgeschafft.
Am Hahn hatten sie letztes Mal 7(!) eigene Sorten und es gibt immer wieder verrückte neue Sachen, aber eher klassisch. Ein IPA zum Beispiel hatten sie soweit ich weiß noch nicht, dafür gab's letztens einen Roggen-Rauch-Doppelbock und das IPL ist recht häufig zu haben.

Der Verkauf ist hauptsächlich vor Ort. Sonst noch wenige Supermärkte in der Nähe. Man kann sich auch beliefern lassen (regional) und es wird wohl auch in ein paar gehobeneren Restaurants in Hamburg ausgeschenkt.

Ich denke mal, das läuft bei denen...

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 09:09
von schlupf
Und es ist vergleichsweise günstig. Beim Edeka gibt's alle Sorten für 1,59€ der halbe Liter

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 09:24
von Kobi
schlupf hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2017, 09:07 Am Hahn hatten sie letztes Mal 7(!) eigene Sorten und es gibt immer wieder verrückte neue Sachen, aber eher klassisch. Ein IPA zum Beispiel hatten sie soweit ich weiß noch nicht, dafür gab's letztens einen Roggen-Rauch-Doppelbock und das IPL ist recht häufig zu haben.
Stimmt, die haben einen vernünftigen Ansatz, allerdings waren die Biere, die ich bisher kosten konnte, nie der Brüller...
Viele Grüße
Andreas

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Montag 18. Dezember 2017, 09:45
von schlupf
Joa, ist schon etwas schwankend bei denen. Letztes Jahr hatten sie einen tollen Porter. Als der dieses Jahr wieder aufgelegt wurde, war er ganz anders und ich fand ihn nicht soo toll. Aber vom Rauchbier und dem Märzen bin ich großer Fan. Sie hatten vor kurzem auch einen Rauchbock, der war auch toll. Aber ich hatte auch einmal bei ihrem Pils 2.0 einen fiesen Fehlgeschmack nach Butterpopcorn. Aber im großen und ganzen sind die Biere gut, besonders die Böcke und Doppelböcke. Leider ist bloß der Gasthof echt am Arsch der Welt...

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2017, 08:51
von flamberger
Als ich vor zwei Jahren für vier Wochen in den USA (Ost und West) war konnte ich in fast jedem Restaurant oder Bar ein sehr gutes Bier einer kleiner Brauerei geniessen. Da waren teilweise richtige Perlnen darunter.
Was mich aber überrascht hat, war wie teuer die Biere teils waren. In der nähe von Fort Bragg dem Standort der North Coast Brewing trank ich das Old Rasputin in einem Restaurant. Da kostete das 0.3er 9 Dollar. Für mich als Schweizer ja nichts neues, aber der Durchschnittslohn liegt in der Gegend bei gerademal 37'000 Dollar. :Shocked Da frage ich mich ja schon wie die sich das leisten können. Denn sie tuen es wie ich gesehen habe.

Hier in der Schweiz ist die Craft Bier Welle ja gerade erst am anrollen. Die Leute sind offen dafür und auch bereit die teils exorbitanten Preise zu bezahlen. Reich wird man vermutlich dennoch nicht damit. Aber leben kann man davon. Das der Markt potential hat, sieht man auch daran, dass die grossen wie z.B. Feldschlöschen sich auch einen Teil vom Kuchen abschneiden wollen in dem sie Mikrobrauereien kaufen.

In Deutschland ist der Markt sicher etwas schwieriger weil es bei euch mehr trinkbarer Massenbier gibt. Dennoch denke ich muss ein Umdenken stattfinden. Nicht nur bei der Geiz ist Geil Mentalität sondern auch darin, dass nicht nur Deutsches Bier gut ist.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2017, 13:32
von §11
Berliner hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2017, 01:10
§11 hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2017, 16:10 Noch sind wir aber im Schlaraffenland, denn noch haben wir je Einwohner mehr Brauereien als die USA.
Viel fehlt da aber nicht mehr (Zahlen von 2016):

Deutschland: 1408 Brauereien auf 83 Mio Einwohner = 16,96 Brauereien pro Mio Einwohner
USA: 5301 Braustätten auf 323 Mio Einwohner = 16,41 Brauereien pro Mio Einwohner

Bei der US-Steigerungsrate (von 2015 auf 2016 +753 Brauereien oder +16%) schätze ich, dass das inzwischen in USA sogar mehr pro Kopf sind.

Heute hab ich die ersten Zahlen für 2017 gesehen. Demnach wird es in den USA wohl um die 6000 Brauereien geben. Also mehr als in Deutschland je Einwohner. Zudem etwas 150% vom historischen Hoch kurz vor der Prohibition.

Die Analysten sehen aber das Wachstum gebremst. Spannend ist, das nach wie vor viele Brauereien neu gegründet werden, aber nun eben auch viele wieder zu machen. Dafür sehen die Analysten zwei Gründe. Zum einen ganz einfach schlechtes Wirtschaften aber zum Anderen auch Nachfolgerprobleme. Die erste Generation der Craftbrauer kommt ins Rentenalter. Junge Craftbrauer suchen aber eher nach Selbstentfaltung in der eigenen Brauerei.

Außerdem wird laut Analysten die Konsolidierung weit aus schneller und stärker werden. ABI hat wohl schon angekündigt das sie in allen amerikanischen Ballungsräumen auf dem Craftsektor present sein wollen. Dazu kommt dad viele Craftbrauer, auf der Suche nach Kapital Anteile an private Equity Firmen verkauft haben. Das könnte sich jetzt rächen, weil der allgemeinene Finanzmarkt in anderen Bereichen mehr Rendite verspricht und die private Equity Firmen ihre Anteile verkaufen könnten. Zählt man 1 und 1 zusammen, kommt wohl so ABI noch viel schneller und günstiger an Brauereien und zwar ohne lästige Verhandlungen mit einem Besitzer.

Bleibt also spannend in den USA.

Achja und New England IPA bleibt neben sog. Pastry Stouts weiterhin die neue Craftbeer- Sau die durchs Dorf getrieben wird.

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2017, 16:25
von Berliner
§11 hat geschrieben: Dienstag 19. Dezember 2017, 13:32 150% vom historischen Hoch kurz vor der Prohibition
Kurz vor der Prohibition war die Brauereianzahl in den USA aber schon lange im Sinken. Die Brewers Association hat dazu eine schöne Grafik:

https://www.brewersassociation.org/stat ... breweries/

Vor und nach der Prohibition ging der Trend in gleicher Neigung abwärts. Das Hoch war nach dieser Grafik 1873, womöglich aber sogar schon davor, worüber es aus dieser Quelle aber keine Zahlen gibt.

Über 6000 Brauereien, also etwa 700 mehr als 2016, wäre doch immer noch eine schöne Steigerung. Ich bin auf die deutschen Zahlen für 2017 gespannt. Von 2015 auf 2016 waren es hier ja nur 16 Brauereien mehr, und dabei fast alle im Segment unter 1000hl Jahresausstoß. Gefühlt waren das 2017 deutlich mehr.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2017, 16:56
von §11
Berliner hat geschrieben: Dienstag 19. Dezember 2017, 16:25
§11 hat geschrieben: Dienstag 19. Dezember 2017, 13:32 150% vom historischen Hoch kurz vor der Prohibition
Kurz vor der Prohibition war die Brauereianzahl in den USA aber schon lange im Sinken. Die Brewers Association hat dazu eine schöne Grafik:

https://www.brewersassociation.org/stat ... breweries/

Vor und nach der Prohibition ging der Trend in gleicher Neigung abwärts. Das Hoch war nach dieser Grafik 1873, womöglich aber sogar schon davor, worüber es aus dieser Quelle aber keine Zahlen gibt.

Über 6000 Brauereien, also etwa 700 mehr als 2016, wäre doch immer noch eine schöne Steigerung. Ich bin auf die deutschen Zahlen für 2017 gespannt. Von 2015 auf 2016 waren es hier ja nur 16 Brauereien mehr, und dabei fast alle im Segment unter 1000hl Jahresausstoß. Gefühlt waren das 2017 deutlich mehr.
Du hast vollkommen Recht. Ich kenn die Grafik, hab aber ehrlich gesagt nicht nachgesehen und hatte im Kopf das es den höchsten Stand vor der Prohibition gab.

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Dienstag 19. Dezember 2017, 17:01
von §11
Wobei scheinbar auch in Deutschland das Wachstum zurück geht. Noch ist Kapital billig, aber eben nicht mehr so billig. Zumal scheinbar die Analysten ein langsameres Wachstum sehen, was es den Banken weniger leicht fallen lässt Kapital zur Verfügung zu stellen. Ohne jetzt Zahlen dafür zu haben, aber ich sehe auch eine gewisse Sättigung bei den Crowdfunding Geschichten. Das sind keine Selbstläufer mehr.

Wenn wir uns in Deutschland umsehen, so sieht man auch hier die Entwicklung das verstärkt auch wieder, vor allem Kleinstbrauer, aufgeben. Man sieht aber auch eine Konsolidierung und vor allem Größenwachstum bei einigen.

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Mittwoch 20. Dezember 2017, 15:52
von flying
Im Mittelalter gab es deutlich weniger Netzwerkadministratoren, Reiseblogger oder Profi- Youtuber. Deshalb gab es in jedem Dorf Brauer und zwar so viele wie es die Bevölkerung hergab. Da auch das Internet zu der Zeit deutlich weniger entwickelt war, schmeckte das Bier auch in jedem Dorf anders.

Die ganzen Reiseblogger, Ernährungsberater oder Financial Manager heute trinken allerdings auch weniger Bier. Echte Malocher mit Durst gibt es kaum noch. Das Prekariat, also Harz 4- Leute, Geringverdiener und co. trinken Öttinger irgendwo im Keller oder im Garten. Schlechte Karten...

In Großstädten gehts noch. Das gibt es die Urban Hipster. Alles andere macht nach gründlichen Marktanalysen und Businessplänen keinen Sinn. Bleibt noch das Schwarzbrauen unter "Kumpels". Das kann man hier allerdings keinesfalls empfehlen.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 10:54
von flamberger
@flying

Ich sehe das nicht ganz so schwarz. Der Patenonkel meiner Frau hat 1999 eine Brauerei (Seeland Bräu) gegründet als Quereinsteiger.
Das Bier gibt`s nur um den Bielersee zu kaufen. Entweder bei ihm direkt oder im Ausschank in den Restaurants.
Die Resonanz war von Beginn weg sehr gut. Die Leute hatten/haben Freude daran das es nun wieder ein gutes Bier gibt aus der Region. Er könnte locker die doppelte Menge absetzten. Macht er aber nicht, da er nicht vergrössern will.

Die Leute trinken weniger Bier, dass ist richtig. Aber sie sind dafür bereit mehr dafür zu zahlen wenn die Qualität stimmt. Zumindest ist es so in der Schweiz. Und dies trifft noch lange nicht nur auf die Hipster zu.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 11:16
von flying
Es gibt immer Ausnahmen oder Ausnahmen von den Ausnahmen.. Was man bei all dem nicht vergessen darf. Wir leben hier im Forum ja gewissermassen in einer Filterblase. Mein Nachbar z. B.. Ein gestandener Mann Mitte 50. Kommt viel rum, ist Elektromeister, sein eigener Chef u.s.w. Der hat kürzlich das allererste mal von etwas namens "Craftbeer" gehört. Er hielt es für eine Brauerei oder Brauereimarke. Als ich ihm erklärte, dass es ein englischer Oberbegriff ist und soviel wie "handwerklich" oder "kunsthandwerklich" bedeutet oder teilweise bedeuten soll war er sehr verwundert. Hatte er noch nie gehört davon...

Das darf man halt nicht vergessen wenn man von Deutschland als Markt redet.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 12:07
von Fe2O3
flying hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2017, 11:16 Mein Nachbar z. B.. Ein gestandener Mann Mitte 50. Kommt viel rum, ist Elektromeister, sein eigener Chef u.s.w. Der hat kürzlich das allererste mal von etwas namens "Craftbeer" gehört. Er hielt es für eine Brauerei oder Brauereimarke. Als ich ihm erklärte, dass es ein englischer Oberbegriff ist und soviel wie "handwerklich" oder "kunsthandwerklich" bedeutet oder teilweise bedeuten soll war er sehr verwundert. Hatte er noch nie gehört davon...
Das kenne ich...
In der Zeit, als ich in einem Bier Fachgeschäft gearbeitet habe, kamen durchaus Kunden (alt wie jung) rein und haben gefragt “ob wir auch von diesem Craftbier haben“. Hab dann immer geduldig erklärt, dass es DIESES Craftbier nicht gibt, dass es quasi eine Gattungsbezeichnung ist usw usw.. viele Kunden waren dann interessiert und haben ein paar Flaschen zum probieren mitgenommen - einzelne waren aber fast schon wütend, weil wir DAS craftbier nicht hatten und sind abgedampft :'D
Sachen gibts

Lg
Martin

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 13:20
von §11
Die schwarz Malerei ist vor allem zweischneidig. Ja, jeder Einwohner Deutschlands hat von 2015 auf 2016 im Schnitt 1,8 Liter weniger getrunken. Im gleichen Zeitraum hat aber die Bevölkerung um 1 Mio zugenommen.

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 13:40
von Felix83
Ja, aber davon trinken doch nur ein winziger Bruchteil Alkohol.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 18:09
von Fulljez
Vielleicht liegt es einfach an der Kultur. In den USA, gehen die Menschen einfach lieber ausserhalb essen und trinken, und die Deutschen sind lieber daheim auf dem Sofa, und trinken dort Ihr Bier. In Deutschland (Weltbekannt leider als Neidgesellschaft) wird vielleicht lokal hergestellt weniger bewundert und respektiert.

Ich bin einfach ein großer Fan von Craftbeers (mircobrews), da ich meistens direkt sehen kann wo mein Bier gebraut wurde, und wer dies getan hat.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 18:35
von ggansde
Moin,
Fulljez hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2017, 18:09 Vielleicht liegt es einfach an der Kultur. In den USA, gehen die Menschen einfach lieber ausserhalb essen und trinken, und die Deutschen sind lieber daheim auf dem Sofa, und trinken dort Ihr Bier. In Deutschland (Weltbekannt leider als Neidgesellschaft) wird vielleicht lokal hergestellt weniger bewundert und respektiert.

Ich bin einfach ein großer Fan von Craftbeers (mircobrews), da ich meistens direkt sehen kann wo mein Bier gebraut wurde, und wer dies getan hat.
Leider Mal wieder fast alle Klischees bedient. :thumbdown
VG, Markus

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 20:47
von Johnny H
Das ist jetzt so oft geschrieben worden. also muss ich doch mal nachfragen, was eigentlich diese Mircobrews sein sollen. Ist das eine neue Sorte? Heißt der Braumeister vielleicht Mirco? Oder doch Mirko?

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Donnerstag 21. Dezember 2017, 21:43
von flying
Logo!

Alle lieben Mirko!
You sexy thing

Haben sie schon in den 70-iger gesungen...

https://www.youtube.com/watch?v=JIN36NweL6I

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 10:25
von Uli_Michael
Was wahrscheinlich gemeint wird: "Craft-Bier" welches durch "Mircobrewing" hergestellt wird.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 10:53
von Johnny H
flying hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2017, 21:43 Logo!

Alle lieben Mirko!
You sexy thing

Haben sie schon in den 70-iger gesungen...
Vom Feinsten! LOL :thumbsup

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 13:50
von §11
Felix83 hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2017, 13:40 Ja, aber davon trinken doch nur ein winziger Bruchteil Alkohol.
Das ist egal. Auch damit würde der pro Kopf Verbrauch in der Statistik sinken bei gleichem Verbrauch je Biertrinker. Der Ausstoß verteilt sich über mehr Einwohner

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 14:26
von Felix83
Ach so meinst du das! Ich habs 180 Grad andersrum interpretiert. Mehr absolute Biertrinker.

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 14:54
von quasarmin
schlupf hat geschrieben: Montag 18. Dezember 2017, 09:07 Hier in der Nähe gibt's die Ricklinger Landbrauerei. Die hatte vorher eine relativ primitive 5hl Anlage, haben aber letztens eine modernere abgeschafft.
Am Hahn hatten sie letztes Mal 7(!) eigene Sorten und es gibt immer wieder verrückte neue Sachen, aber eher klassisch. Ein IPA zum Beispiel hatten sie soweit ich weiß noch nicht, dafür gab's letztens einen Roggen-Rauch-Doppelbock und das IPL ist recht häufig zu haben.

Der Verkauf ist hauptsächlich vor Ort. Sonst noch wenige Supermärkte in der Nähe. Man kann sich auch beliefern lassen (regional) und es wird wohl auch in ein paar gehobeneren Restaurants in Hamburg ausgeschenkt.

Ich denke mal, das läuft bei denen...
Moin, die Ricklinger brauen ausschliesslich untergärig, als Hopfen dominiert Perle. Für die Gährung und Lagerung von OG haben die offensichtlich keine Räumlichkeiten. Aber alles in allem ist das Vater-Sohn Gespann sehr experimentierfreudig. Ergebnis gut bis sehr gut, und auch nicht zu teuer. Letzten Winter hatten sie allerdings versuchsweise so eine Art Speculacius-Weihnachtsbier probiert, das ging gar nicht. Der Hammer ist aber das Pils 2.0, einfach super :thumbsup

Gruß
Armin

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 15:12
von olibaer
gulp hat geschrieben: Sonntag 17. Dezember 2017, 12:18 Gibt schon genug miserable Hausbrauereien. Da brauchts nicht noch mehr.
Jetzt Peter - du hast diese Hochpreiskultur zwischen "Gypsy-Brewer", "Rohstofflala" und "CraftSingSang" einfach nicht verstanden - bleib locker, lass' dich treiben, nimms als Man(n)tra ;-)

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Freitag 22. Dezember 2017, 22:42
von §11
Fulljez hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2017, 18:09 Vielleicht liegt es einfach an der Kultur. In den USA, gehen die Menschen einfach lieber ausserhalb essen und trinken, und die Deutschen sind lieber daheim auf dem Sofa, und trinken dort Ihr Bier. In Deutschland (Weltbekannt leider als Neidgesellschaft) wird vielleicht lokal hergestellt weniger bewundert und respektiert.

Ich bin einfach ein großer Fan von Craftbeers (mircobrews), da ich meistens direkt sehen kann wo mein Bier gebraut wurde, und wer dies getan hat.
Auf welcher Beobachtung basiert deine Erkenntniss über „die Amerikaner“ sprechen zu können? Finde ich spannend ein so großes Land mit so unterschiedlichen Menschen über einen Kamm zu scheren.

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 09:07
von aegir
§11 hat geschrieben: Freitag 22. Dezember 2017, 22:42
Fulljez hat geschrieben: Donnerstag 21. Dezember 2017, 18:09 Vielleicht liegt es einfach an der Kultur. In den USA, gehen die Menschen einfach lieber ausserhalb essen und trinken, und die Deutschen sind lieber daheim auf dem Sofa, und trinken dort Ihr Bier. In Deutschland (Weltbekannt leider als Neidgesellschaft) wird vielleicht lokal hergestellt weniger bewundert und respektiert.

Ich bin einfach ein großer Fan von Craftbeers (mircobrews), da ich meistens direkt sehen kann wo mein Bier gebraut wurde, und wer dies getan hat.
Auf welcher Beobachtung basiert deine Erkenntniss über „die Amerikaner“ sprechen zu können? Finde ich spannend ein so großes Land mit so unterschiedlichen Menschen über einen Kamm zu scheren.

Jan
Sein zweiter Satz ist so falsch nicht. Der Durchschnittsami geht schon mehr auswärts essen und bei uns gibt es das Kneipensterben auch nicht umsonst. Aber nur weil ich ein paar Kessel sehe kann ich noch lange nicht auf eine Qualität zurückschließen.

Gruß Hotte

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 14:41
von §11
Hallo Hotte,

Ja, ich bin nur, auch nach 5 Jahren in USA, sehr vorsichtig mit Pauschalisieren. Ist genau so wie mit “den Deutschen”. Währen sicherlich die Leute weniger in Kneipen gehen, sind die Kneipen in Köln und Düsseldorf immer noch regelmäßig voll. Kann man also auch nicht pauschalisieren.

Aber sicherlich ist die Kernaussage nicht ganz falsch. Ich beschäftige mich ja auch von berufswegen damit was unsere Kunden wofür ausgeben und da ist das durchschnittliche Budget für außer Haus Konsum in den USA wirklich höher als in Deutschland. Gerade in den Großstädten. Moderne Apartments für Singles werden teilweise sogar ohne Küche gebaut 🙄

Auch „local“ und „organic“ ist hier in den USA nach wie vor ein großes Thema.

Ich würde jetzt aber mal die gewagte These aufstellen das hier eher Deutschland die weltweite Ausnahmen darstellt. Schaue ich mir Asien an oder Südamerika, so geben die alle mehr Geld für außer Haus Konsum aus als die Deutschen. Selbst in Europa belegen wir Plätze relativ weit hinten.

Jan

Re: USA Markt Mircobrewing

Verfasst: Samstag 23. Dezember 2017, 14:46
von fg100
Vielleicht können wir Deutsche einfach besser Kochen und haben es nicht nötig auswärts zu Essen.