Hallo zusammen,
matschie hat geschrieben: ↑Mittwoch 28. November 2018, 15:24
Da ich hier 25-40% Apfelsaft zugebe, ist das immer ein ewiges hin- und hergerechne was Bitterkeit und Stammwürze angeht. Den Apfelsaft...
Der Rest war mir klar, trotzdem Danke. Mit Honig etc. habe ich das schon gemacht. Nur eben mit "dünnen Flüssigkeiten" nicht.
Ich kapere den thread mal kurz. Ich bin zwar "
Fremdentwickler", kenne den KBH aber auch.
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Grundsätzlich ist die Mischung Würze/Apfelsaft eine super Idee.
Der nicht vergärbare Extraktanteil der Würze wirkt gegen die Säuren des vergorenen Saftes und in der richtigen Mischung mit angepasster Hopfengabe und genügsamen Maischverfahren(VGs
End), ergibt das ein ziemlich geiles Getränk.
Das ganze noch etwas tüchtiger karbonisiert/(filtriert) ... phuuu, kann man sich nahezu reinlegen.
IMHO funktioniert eine Berechnung der Einsatzkomponenten in diesem Umfeld nur über eine Extraktbilanz, die jeden einzelnen Extraktlieferanten(Teilschüttung) hinsichtlich seines Extrakteintrages bewertet.
Der Klassiker "
Sudhausausbeute" ist an dieser Stelle alleinig zur Kalkulation von Schüttmengen nicht mehr zu gebrauchen, da im Formelwerk von "
Sudhausausbeute", der Extraktgehalt von "
Rohstoff" keinerlei Berücksichtigung findet.
Bezüglich "
geplanter Alkoholgehalt" lassen sich zusätzlich Besonderheiten finden, da die zum Anstellen anstehende Gesamtmenge aus verschiedenen Teilenmengen mit jeweils unterschiedlichen Vergärungsgraden besteht. So wird der Saftanteil mit nahzu 100% vergären, während der Würzeanteil bei rund 75% eine Heimat finden wird. Ein daraus resultierender
Gesamtvergärungsgrad VGs, wird sich irgendwo dazwischen finden lassen - je nach Mischungsverhältnis Würze/Saft.
Als Übergangslösung für dich würde ich vorschlagen, dass zunächst ein
Gesamtbedarf an
Extraktmenge für
Würzemenge zu berechnen ist, von dem dann die Extraktmenge zu subtrahieren ist, die durch den Saftanteil bedient wird. Eine resultierende Extraktbedarfsdifferenz, muss dann durch den Malzanteil als klassische Schüttung bedient werden.
Beispiel:
Gegeben:
Zielmenge = 100 l
Zielkonzentration = 11°P (Massendichte = 1,042 g/ml)
Saftkonzentration = 11°P[11g/100g] (<- steht so oder ähnlich auf der Flasche, wenn nicht: spindel)
Saftanteil % von Würze = 40%
Sudhausausbeute = 70%
Berechnet:
Extraktgesamtbedarf [kg] = Zielkonzentration x Massendichte x Zielmenge = 11 x 1,042 x 100 = 11,47 kg Extrakt
Extrakteintrag durch Saftanteil [kg] = Zielmenge x Saftanteil % von Würze x Saftkonzentration x Massendichte = 100 x 0,4 x 11 x 1,042 = 4,59 kg Extrakt
Extraktbedarf von Malzanteil [kg] = Extraktgesamtbedarf [kg] - Extrakteintrag durch Saftanteil [kg] = 11,47 - 4,59 = 6,88 kg Extrakt
Malzschüttung = Extraktbedarf von Malzanteil / Sudhausausbeute = 6,88 / 70 x 100% = 9,82 kg
In der Umsetzung stellst du rund 60 Liter heiße Ausschlagwürze(100l - 40% Saft) aus 9,82 kg Malz her und gibst dann 40 Liter Apfelsaft hinzu. Die resultierende Gesamtmenge von 100 l sollte dann bei einer Sudhausausbeute von 70%, die geplanten 11°P spindeln.
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