EVG mit 91% zu hoch ?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Markf
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EVG mit 91% zu hoch ?

#1

Beitrag von Markf »

Hallo,
habe vor kurzem mit dem Bier brauen angefangen.
Bin nun beim 3. Sud, die Hauptgärung ist wohl abgeschlossen .
Da ich erst mal testen wollte, ob mir das Brauen längerfristig Freude macht,
habe ich mir im Dezember einen relativ günstigen (im Verlgeich zum BM) Brewster geholt. Dazu um es am Anfang ein bischen
einfacher zu haben 3 All Grain Kits von Brewolution. Hier sind ja alle Zutaten drinn und auch ein Rezept. Schon das erste Bier hat wirklich toll geschmeckt und Lust auf mehr gemacht (Weihnachtsbier). So habe ich dann den Brewster mit einem SS-Brewtech Manifold gepimpt und mir ein Tilt Hydrometer besorgt und einen Fermentasaurus.
Beim 3. Sud hatte nun die Gärung nach 24 Stunden noch nicht angefangen, deswegen hatte ich dann eine Nothefe nach Hersteller Angaben rehydriert (BRY-97) und diese zugeführt. Die Gärung ging dann auch relativ schnell los und hat im Vergleich zu den ersten zwei Suden auch viel länger (ca. 6 Tage gedauert). Laut Rezept (4th of July IPA) sollte FG bei 1059 starten und SG bei 1014 landen. Nach nun einer Woche zeigt mir mein TIlt einen SG von 1005 (Start war bei 1056) mit einem EVG von 91% an. Dies erscheint mit doch sehr hoch und ich frage mich, woran das liegt und welche Auswirkung dies auf den Geschmack des Bier haben wird. Habe auch das Forum hoch und runter gelesen, man liest oft ueber einen zu niedrigen EVG aber im Prinzip nichts ueber einen zu hohen .
mfg.
Markus
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DerDerDasBierBraut
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#2

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Verlass dich nicht auf die Werte von Tilt sondern miss mit einer ordentlichen Spindel, einem Refraktometer oder dem EasyDens.
Tilt liefert nur Anhaltspunkte, so wie die iSpindel. Das Teil ist im Gärbottich Einflüssen von CO2, Kräusen und Brandhefe ausgesetzt und kann unmöglich zur genauen Messung dienen.
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
-----------
Viele Grüße
Jens
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#3

Beitrag von Markf »

Ich habe vor der Gärung bei 20 Grad Zimmertemperatur auch gespindelt.
Ergebnis der Spindel war leicht hoeher ( FG = 1059 ).
Dann werde ich im laufe des Tages mal den SG spindeln und mit dem Tilt vergleichen .
Allerdings ist nun kein Schaum mehr da, da die HG wohl abgeschlossen ist und die meiste Hefe schon in der Flasche unten.
mfg.
Markus
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#4

Beitrag von Markf »

Hast Recht gehabt.
Nach der Spindelmessung liege ich nun bei ca. 80% EVG also genau
so wie es sein soll.
Naja fuer den Gärverlauf ist der Tilt ganz gut, aber genau Werte dann besser wohl mit Spindel oder Easydens .
mfg.
Markus
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§11
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#5

Beitrag von §11 »

Ich will jetzt ueberhaupt nicht klugscheissen sondern wirklich nur aufklaeren. Also nicht angegriffen fuehlen.

Was du meinst ist der Ausstossvergaerungsgrad. Der EVG ist der Vergaerungsgrad den die Schnellvergaerprobe unter Laborbedingungen erreicht. Also warm, mit sehr viel Hefe und geruehrt. Der Aussstossvergaerungsgrad ist in der Regel etwas niedriger.

Aber das nur am Rande.

Gruss

Jan
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#6

Beitrag von Markf »

Ich meinte dies :
Endvergärungsgrad (EVG) ....
Scheinbarer EVG % = (Stammwürze °P - scheinbarer Restextrakt °P ) * 100 / Stammwürze °P


Quelle https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... erungsgrad
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§11
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#7

Beitrag von §11 »

Markf hat geschrieben: Sonntag 11. Februar 2018, 16:57 Ich meinte dies :
Endvergärungsgrad (EVG) ....
Scheinbarer EVG % = (Stammwürze °P - scheinbarer Restextrakt °P ) * 100 / Stammwürze °P


Quelle https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku. ... erungsgrad
Ja, in der Schnellvergärprobe ergibt das den EVGs. Im Ausstoßbier gemessen ergibt das den AusstoßVG
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#8

Beitrag von Markf »

Gut dann habe ich es ja richtig verstanden .
Und ich meine auch gelesen zu haben, dass 80% im Prinzip bei den meisten Bieren optimal sind oder ?
mfg.
Markus
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§11
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#9

Beitrag von §11 »

Markf hat geschrieben: Sonntag 11. Februar 2018, 19:52 Gut dann habe ich es ja richtig verstanden .
Und ich meine auch gelesen zu haben, dass 80% im Prinzip bei den meisten Bieren optimal sind oder ?
mfg.
Markus
Lässt sich pauschal nicht sagen. Es kommt ja sehr drauf an wieviel Extrakt vergärbar ist und wieviel davon die Hefe auch vergären kann.

Ein Bier im Springmaischverfahren als Beispiel hat sehr wenig vergärbar Zucker. Das heißt hier wird der VG niedrig bleiben.

Auf der anderenfalls Seite gibt es ein Unterschied zwischen einer Saisonhefe und einer englischen Ale Hefe. Die Saison kann häufig Maltotriose vergären, dein ale Hefe nicht.

Wichtig ist das der Ausstoßvergärungsgrad nahe am EVG liegt. Allerdings machen wir als Brauer ja nicht bei jedem unbekannten Sud eine Schnellvergärprobe und kennen deshalb den EVG meistens eh nicht

Gruß

Jan
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#10

Beitrag von Markf »

Die letzten 5 Tage vor dem Abfüllen zeigt nun der Tilt den gleichen Wert wie der easydens an 1017 SG .
Also ergibt sich ein scheinbarer EVG von 86 % .( (14 °P - 2 °P ) * 100 / 14 °P).
Sind zwar keine 91 % aber immer noch relativ hoch; das Original Rezept hatte als Vorhersage 75 % .
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Flothe
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#11

Beitrag von Flothe »

Also 86 % ist schon sportlich und mit der Hefe (BRY-97) eigentlich nicht nachvollziehbar.
Du schreibst, dass du sie nach 24 h als Nothefe zugegeben hast, weil sich vorher nichts getan hat. Was für eine Hefe hast du denn initial Zugegeben?

Es könnte natürlich theoretisch sein, dass du dir eine Kontamination eingefangen hast, der in den ersten 24 h keine Gegenwehr in Form von aktiver Hefe Widerstand geleistet hat. Viele Mikroorganismen machen auch vor Oligosacchariden in der Würze keinen Halt.

Andere Möglichkeit ist ein Fehler bei der initialen Bestimmung der Stammwürze. Wenn die fälschlich zu hoch bestimmt wurde, dann ergibt sich natürlich auch ein falsch hoher sVG.

LG Florian

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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#12

Beitrag von ant2alex »

Die BRY-97 hat bei meinem letzten Bier auch einen sEVG von 82% erreicht ohne das ich großartig beim maischen in die Richtung gezielt hatte. Für Möglich halte ich das bei der Hefe schon mit 86 % :)

VG
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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#13

Beitrag von Flothe »

Also möglich ist natürlich alles. Alles nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit.

In dem oberen Prozentbereich >=80 % sVG sind 4 % (82 zu 86 %) auch schon eine ziemlich Hausnummer.

Also ich halte es nicht für absolut ausgeschlossen, tippe aber trotzdem zunächst mal darauf, dass es eher ein Messfehler ist.

LG Florian

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Re: EVG mit 91% zu hoch ?

#14

Beitrag von Markf »

Da es ein All Grain Kit von Brewolution war, stand auf der Anfangshefe nur American Ale Yeast .
Die Anfangsmessung wurde sowohl gespindelt als auch dann mit Tilt verfolgt. Am Ende um wirklich sicher zu sein
ist dann noch ein easydens angeschaft worden und es wurde mit Tilt, Spindel und easydens gemessen insofern müsste
es eigentlich gepasst haben.
Naja Hauptsache es schmeckt.
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