Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

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Mehrbier
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Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#1

Beitrag von Mehrbier »

Moin zusammen,

der Titel sagt es eigentlich schon, wie viel und wie oft trinkt ihr Bier? Wo zieht ihr die Grenze zwischen bewusstem Konsum und zuviel des Guten?

Vorweg sei gesagt: Es geht hier nicht darum jemandem auf die Zehen zu treten, also vergleicht euch nicht zu sehr untereinander oder verurteilt einander. Jeder pflegt einen anderen Umgang mit unser aller liebsten Getränk und jeder ist sich sicherlich bewusst, dass Alkoholkonsum auch seine Schattenseiten haben kann.

Ich mache auch gleich den Anfang: Da es in meiner Familie Alkoholismus gab bin ich diesbezüglich sensibel. Ich achte darauf wann und wieviel ich trinke. Das hat zur Folge dass ich auch mal mehrere Tage hintereinander 1-3 Bier trinke, in fröhlicher Gesellschaft auch mal 1-2 mehr. Andererseits folgen darauf auch immer Tage oder auch Wochen in denen ich gar keinen Alkohol trinke. Ich möchte einfach kein Risiko eingehen und trinke vor dem Hintergrund lieber einmal weniger als einmal mehr.

Ich habe Freunde die es da nicht so genau nehmen und bisher problemlos durchs Leben gekommen sind. Jeder Mensch ist anders und was für einen schon zu viel ist hinterlässt bei einem anderen keine Spuren.

Meiner Ansicht nach beginnt „zu viel“ bei bestimmten Warnzeichen. Wenn man etwas trinkt obwohl man sich vorgenommen hat dies nicht zu tun zum Beispiel. Wenn der Konsum negativen Einfluss auf das eigene Leben hat und man dennoch nichts ändert oder man ohne etwas getrunken zu haben nicht mehr derselbe ist. Letztlich wenn einem ohne ein Bier etwas fehlt und man ohne keinen Spaß hat.

Gruß

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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#2

Beitrag von t-u-f »

Moin...

Hier habe mir schon ein paar mal gefragt, wie viele Hobbybrauer es gibt, die deswegen nur selber brauen damit es nicht auffällt das sie sich sonst "viel zu viel Bier" am Tag kauft
- besonders wenn man auf den Dorf wohnt fällt das mal schnell auf... - Ich kenne einen Ex-Alkoholiker der deswegen jeden Tag in die benachbarte Stadt gefahren um seinen Alkohol zu besorgen.

Gruß T-u-F
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#3

Beitrag von Mehrbier »

Hallo t-u-f,

genau darauf sollte der Thread eigentlich nicht hinaus laufen ;)

Ich habe dazu jetzt mal kurz eine Rechnung gemacht. Ich habe zu Grunde gelegt, dass jemand der dem Gerstensaft zu sehr zugeneigt ist so ca. 4L Bier am Tag wegzieht, also 8 Halbe. Die Schätzung ist realistisch, da ich mal in einer Tankstelle gearbeitet habe (einige mehr andere weniger).

Dann müsste dieser jemand 120 L im Monat brauen um seinen Bedarf zu decken. Das ist nicht unmöglich, aber mit ein paar Bier im Kopf braut es sich nicht sonderlich gut und der Aufwand steht dem entgegen (sauber machen der Flaschen usw.).

Wie du schon geschrieben hast ist es einfacher, schneller und billiger eine Stadt weiter zu fahren und sich da ordentlich einzudecken. Wer braut will ja in erster Linie sein eigenes Bier nach den eigenen Wünschen trinken und kein Kaufbier.

Ich glaube mit deiner Einschätzung tust du vielen hier Unrecht.
Gruß
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§11
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#4

Beitrag von §11 »

Ich hab mal von einem Verhaltenspsychologen der in der Suchtforschung tätig ist gehört das eines der ersten Anzeichen ist das man sich Gedanken macht was zu viel ist. Das geht dann weiter das man selbst darauf achtet was man trinkt und sich selbst, mit abstinent Tagen, beweist das man auch ohne kann.

Fand ich spannend

Jan
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#5

Beitrag von Miicha »

Ok Jan,

dann bin ich nach dieser Definition voll dabei: wir teilen uns jeden zweiten Tag, den wir zärtlich „Biertag" nennen und auf den wir uns freuen, ein Bier (0,3-0,7l) wobei sie mir meist etwas mehr zuschustert. Wenn wir an einem "Nichtbiertag", das bedeutet alkoholfreier Tag, nicht etwa Schnaps- oder Weintag ;-) gesellig sind, weichen wir fröhlich von diesem Schema ab und es kann dann auch etwas mehr werden, dann ist aber wieder ein "Nichtbiertag" dran.

Im Laufe unseres Hobbybrauerlebens, das ja noch ziemlich kurz ist, ca 6Jahre, werden unsere Biere eher schwächer, das aktuelle Oktoberfestmärzen, auf das ich mich sehr gefreut hatte, ist mir mit 5,8% eher zu stark.

Aus diesen Rechnereien ergibt sich für uns, daß wir zum Verzehr unserer Produkte auf die Hilfe unserer Freunde angewiesen sind, dann klappt’s auch mit dem Nachbrau.

LG Ellen&Micha
Präzision ist genau genommen völlig daneben.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#6

Beitrag von Mehrbier »

@Jan Im Umkehrschluss bedeutet das, wenn ich mir diese Frage einfach nicht stelle, kann ich so viel trinken wie ich will :Drink
Aber mal im ernst: Das ist wirklich interessant.

Ich habe mich aber eigentlich gefragt, wie der Umgang damit bei Hobbybrauern ist.

Von den gelernten Brauern weiß ich es schon. Wie sagt man so schön? Jeder Beruf hinterlässt seine Spuren.
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Enfield
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#7

Beitrag von Enfield »

Dann wäre ich auch gefährdet, da ich mir auch Gedanken über den Konsum mache. Aber ehrlich gesagt finde ich es höchst fragwürdig, dass nur wenn sich jemanden Gedanken um seine Gesundheit macht, gleich als erstes Warnzeichen zu nehmen.
Meiner Meinung nach haben Leute, die ein wirkliches Problem haben am aller wenigsten ein Gefühl dafür. Für die ist alles im Rahmen, kaum ein Alkoholiker in der Frühphase gesteht sich ein, dass er ein Problem hat.
Ich halte solche Threads für wichtig und sinnvoll, da man sich selbst Gedanken darüber macht und man weiß, wo man eigentlich steht. Selbst wenn einige hier nicht posten.

Ach ja:
Mein Konsum beschränkt sich auf 3-4 Halbe pro Woche - konzentriert auf das Wochenende Freitag bis Sonntag. Werktags trinke ich prinzipiell keinen Alkohol.
Prinzipiell trinken in meinem Freundeskreis die wenigsten regelmäßig, bei einer Grillfeier gehen unter drei Männern 4-6 Bier weg.
Dieser geringe Konsum ist auch der Grund, warum ich mit dem Braumeister 10 (Liter) braue. Ansonsten wird das Bier einfach zu alt. Und so habe ich schon Probleme, den Kühlschrank zeitig für neues leer zu bekommen. :Drink
Wenn ich alles brauen täte, was ich möchte, hätte ich keinen, der es trinkt, bevor es schlecht wird...

Edit: auch ich braue sehr gerne Leichtbier (Bitters und Mild), da diese wenig Alkohol haben. Ich will ja den Genuss, nicht den Rausch. :Greets
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#8

Beitrag von haefner »

Ehrlich gesagt ist der Bierkosum mit dem Hobbybrauen bei mir weniger, aber häufiger geworden. Das liegt zum einen and den vielen neuen Bierstilen die ich dadurch entdeckt habe, und auch an der neuen Wertschätzung des Produktes. Sei es durch eigene Erfahrung des Brauens, oder dem gewonnenen Wissen, was und wer hinter einem Bier steht. Mir ist dadurch auch Qualität viel wichtiger geworden, weswegen ich manchmal lieber gar kein Bier trinke, als eine Sorte oder Brauerei die ich nicht gut finde. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass jemand durch unser Hobby seine Trinkgewohnheiten stark zum negativen verändert. Vielleicht sind es auch gar nicht die Mengen oder die Häufigkeit, sondern wann man Alkohol konsumiert. Damit meine ich, wenn sich die Gelegenheit aus der Geselligkeit bietet, ist das was anderes, als wie wenn ich aus Frust und Langeweile zum Bier greife. Zum Brauen gehört ja definitiv auch irgendwo ein bewusstes und fleißiges Leben, wo die Meisten sicher mit beiden Beinen drin stehen, und man es sich nicht erlauben kann dauernd über die Stränge zu schlagen, sei es durch die Familie oder den Beruf.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

§11 hat geschrieben: Sonntag 19. August 2018, 14:00 Ich hab mal von einem Verhaltenspsychologen der in der Suchtforschung tätig ist gehört das eines der ersten Anzeichen ist das man sich Gedanken macht was zu viel ist. Das geht dann weiter das man selbst darauf achtet was man trinkt und sich selbst, mit abstinent Tagen, beweist das man auch ohne kann.

Fand ich spannend

Jan
Sehr spannend. Dann bin ich safe! :Bigsmile

Zum Thema kann ich beitragen, dass mir schon bewusst ist, dass ich mehr und öfter trinke als die meisten Freunde und Bekannten. Ist so. Und wenn die Pumpe erstmal angegossen ist schmeckt es in einer netten Runde noch viel besser. Ist leider auch so. Es gibt auch Phasen wo ich wochenlang keine Lust auf Bier habe. Zum Beispiel wenn mal ein ‚mittelprächtiger‘ Sud am Hahn hängt, den man nur zu experimentellen Zwecken nicht wegschüttet. Ist leider auch so ...

Seit ich braue trinke ich übrigens öfter, aber in Summe (%vol) weniger als vorher. Vor allem der Konsum an Rum und Gin ist sehr stark zurückgegangen.

PS: Irgendwie tauchen diese ‚wie viel bechert ihr so-Threads‘ immer öfter hier auf. Ist das nur der Zeitgeist oder gibt es konkrete Probleme?
Zuletzt geändert von DerDerDasBierBraut am Sonntag 19. August 2018, 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#10

Beitrag von DerFranke »

Ich persönlich trinke gerne Bier, in der Regel bleiben mir zwei alk. freundliche Tage in der Woche...

Je nachdem wo ich Bier trinke sind das am Abend in der Runde mal 5 -6 Bier. Gibt aber auch Tage an denen ich am Abend ein bis zwei 0,3 Gläser trinke.... Generell trinke ich eigentlich immer nur 0,3. Ich finde das schmeckt einfach besser.

Was ich aber feststellen durfte ist das ich kaum mehr Schnaps/Mischgetränke bzw. andere alkoholische Getränke trinke. Ich würde sagen mein Alkohol Konsum beläuft sich mittlerweile zu 98% aus Bier.
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§11
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#11

Beitrag von §11 »

Irgendwie tauchen diese ‚wie viel bechert ihr so-Threads‘ immer öfter hier auf. Ist das nur der Zeitgeist oder gibt es konkrete Probleme?
Dachte ich auch, aber ich denke Brauen ist im Trend, bei insgesamt mehr Leuten taucht jedes Thema zwangsläufig öfter auf, so war zumindest meine Erklärung

Gruß

Jan
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#12

Beitrag von flying »

..es war einmal eine Schar von prächtigen, pausbäckigen Burschen. Gesund und munter wie der junge Frühling sprangen sie über grüne Wiesen und tranken alle nur ein winziges Becherlein voll schäumenden Bieres pro Woche..

Märchenbuch zu und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute..

Alkoholgenuss ist immer im zeitlichen, gesellschaftlichen Kontext zu betrachten. Heute sind wir bei dem Thema sehr von Begriffen wie "Elendsalkoholismus" und "Krankheit" geprägt. Wer zuviel Fett frisst ist fettsüchtig, also krank. Wer zuviel Zucker frisst wird Diabetiker, also krank. Wer gar nix frisst hat Anorexie, also krank. Zu guter letzt noch, wer nur das Allerbeste frisst hat Orthorexie, also auch krank..

Im Mittelalter war jemand der sich 3 Liter Bier am Tag leisten konnte wahrscheinlich ein wohlhabender, angesehener Mann der 60 Jahre alt wurde.

Der heutige gesellschaftliche Tenor heißt Mäßigung, in allen Bereichen! Das geht auch konform mit vielen Religionen. Leider neigt der Mensch dazu über die Stränge zu schlagen. Möglicherweise ist seine psychische Gesundheit auch davon abhängig. Die Sehnsucht nach dem "Rausch" steckt vermutlich in den Genen.
Dazu eine kleine Anekdote. Fast alle Primaten fressen gern gärende Früchte und berauschen sich daran. Das kann man evolutionär noch damit erklären, dass sich in den Früchten ja immer noch eine hoher Nährstoffgehalt befindet auf dem man nicht verzichten will.
Da gibt es aber einige Affenarten, die piesacken gewissen Tausendfüssler so lange bis sie ein giftiges Sekret absondern. Das schmieren sie dann auf die Haut und verfallen für ca. 20 Minuten in einen katatonischen Drogenrausch. Während dieser 20 Minuten können sie gefressen werden...und machen es trotzdem.

m.f.g
René
Zuletzt geändert von flying am Montag 20. August 2018, 05:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#13

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Wo gibt es diese Tausendfüßler zu kaufen :Bigsmile ?

Spaß etwas bei Seite. Beim ‚Alkoholproblem‘ :Ätsch gibt es meiner Meinung nach ein kleines Generations-Ding. Ich bin schon etwas älter. Seit ich über die Tischkante sehen konnte, durfte ich die Reste aus Omas Eierlikör Gläser vernichten und am Korken von Vadderns Sliwowitz Flasche schnuppern. Schick ausgehen mit den Eltern fand in der Regel in einer heutzutage als übel verschriehenen Kneipe voller bierfröhlicher Kerle statt. Wer als Kerl am Jugendweihetag nur leicht angetrunken nach Hause gekommen ist war spontan in der Klicke verpönt und bei Mudders der beste Sohn der Welt.
Läuft heute alles etwas anders. Zum Glück. Zumindest habe ich heute die besten Töchter der Welt.

PS:
Grob zusammengefasst...
Wer beim Alkohol über die Menge nachdenkt hatte entweder zu wenig oder wird wieder nüchtern...
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"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#14

Beitrag von emjay2812 »

Ich trinke heute regelmäßiger als in meiner Jugend, dafür aber insgesamt weniger.

Normalerweise wird am Wochenende 2-3 Flaschen Bier oder auch schon mal eine Flasche Wein getrunken.
Das alles gemütlich und mit Wasser dazwischen, vor allem beim Wein.

Die Mengen die ich als 18-Jähriger konsumierte waren bedenklich. Um warm zu werden erstmal 5-6 Mixery (ein Cola-Bier-Gesöff), dann um richtig in Laune zu kommen Jägermeister und/oder Vodkafertigmischgetränk.
Dazu gerne, falls vorhanden noch etwas Grünes zum Rauchen...

Ich möchte auf die Biere am Wochenende nicht verzichten, und weiß auch nicht ob ich es könnte. Ob das schon Suchtverhalten ist, weiß ich nicht.
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Johnny H
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#15

Beitrag von Johnny H »

flying hat geschrieben: Sonntag 19. August 2018, 18:07 [...] Fast alle Primaten fressen gern gärende Früchte und berauschen sich daran. Das kann man evolutionär noch damit erklären, dass sich in den Früchten ja immer noch eine hoher Nährstoffgehalt befindet auf dem man nicht verzichten will.
[...]
Es gibt durchaus Evolutionstheoretiker, die die Fähigkeit, Alkohol zu verstoffwechseln, als evolutionären Vorteil betrachten. Gerade faulende und gärende Früchte mussten schnell und in großer Menge gegessen werden, und auf die Energie aus den Früchten konnte nicht unbedingt verzichtet werden, also ergibt es einen evolutionären Sinn, auch größere Mengen Alkohol noch einigermaßen zu vertragen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#16

Beitrag von Mehrbier »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Sonntag 19. August 2018, 18:30 Wo gibt es diese Tausendfüßler zu kaufen :Bigsmile ?

Spaß etwas bei Seite. Beim ‚Alkoholproblem‘ :Ätsch gibt es meiner Meinung nach ein kleines Generations-Ding. Ich bin schon etwas älter. Seit ich über die Tischkante sehen konnte, durfte ich die Reste aus Omas Eierlikör Gläser vernichten und am Korken von Vadderns Sliwowitz Flasche schnuppern. Schick ausgehen mit den Eltern fand in der Regel in einer heutzutage als übel verschriehenen Kneipe voller bierfröhlicher Kerle statt. Wer als Kerl am Jugendweihetag nur leicht angetrunken nach Hause gekommen ist war spontan in der Klicke verpönt und bei Mudders der beste Sohn der Welt.
Läuft heute alles etwas anders. Zum Glück. Zumindest habe ich heute die besten Töchter der Welt.

PS:
Grob zusammengefasst...
Wer beim Alkohol über die Menge nachdenkt hatte entweder zu wenig oder wird wieder nüchtern...
Ich sehe bei dem Generationsding eher den Unterschied, dass es früher mehr Gelegenheiten zum trinken gab als heute. Zum Beispiel wenn Opa zum Frühshoppen gegangen ist oder jeder Besuch erstmal grundsätzlich einen Begrüßungsschnaps aus der guten Flasche bekommen hat.

Die jungen Leute saufen meines Erachtens nach heute auch nicht weniger als früher. Wie die meisten anderen auch habe ich mir als junger Mann häufig gepflegt einen gescheppert.

Ich nehme da möglicherweise eine Sonderrolle ein seit ich Leberspender geworden bin und weiß wohin zuviel des Guten führen kann. Ich beurteile nicht wie andere das handhaben und kenne viele Beispiele die trotz zuviel Alk gut klar gekommen sind.

Das sollte auch kein Schwanzverleich werden nach dem Motto: Guckt mal wie wenig ich trinke. Mich interessiert einfach wie andere das beim Brauen handhaben und auch wie sich der Umgang damit durch das Brauen verändert.
Gruß
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#17

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Wie ich auf Bierbrauen als Hobby gekommen bin hatte übrigens komplett andere Ursachen. Das hatte für mich primär nichts mit Bier trinken zu tun. Also nicht um Defizite bei der Beschaffung auszugleichen etc. Zu der Zeit war ich noch überzeugter Cuba Libre Fan und Bier war etwas zum einstimmen oder um den Abend ausklingen zu lassen.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#18

Beitrag von WFronius »

Miicha hat geschrieben: Sonntag 19. August 2018, 14:34 ...daß wir zum Verzehr unserer Produkte auf die Hilfe unserer Freunde angewiesen sind...
Dem schließe ich mich an - lege aktuell eine kleine Braupause ein, weil der Verbrauch weit hinter dem Nachschub (und der liegt noch deutlich unter der Hobbybrauerobergrenze) zurücksteht. Alleine wird eher nicht getrunken und in Gesellschaft auch nur kleine Mengen mit Genuss. Dafür wiederum ist es allerdings toll, etwas selbst gebrautes anbieten zu können :)
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#19

Beitrag von Matze »

Hallo,

mit vor und nach 20, hab ich, wie die meisten hier wahrscheinlich auch, gerne und gut zugelangt. Vor
allem am Wochenende. I.d.R aber nur Bier. Harte
Sachen schmecken mir nicht. Und nach zu viel
Bier bin ich einfach immer müde geworden.

Heute kann es passieren, daß ich wochenlang gar
keinen Alkohol anrühre. Es gibt aber auch Wochen,
da kann ich auch mal 10-12 0,33er trinken. Oder mehr,
wenn ein Grillfest dazwischen kommt. Aber das ist eher
die Ausnahme. Nach Feierabend trink ich max. 1 Bier,
aber nicht jeden Abend. Meine Frau trinkt nur Wein und kein Bier und da muss ich dann Kompromisse machen.

Ich für meinen Teil denke, daß im Schnitt 2-4 0,33 pro Woche ok sind. Im Schnitt, wie gesagt.

Gruß Matthias
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#20

Beitrag von Scheibelhund »

Es gibt analog zum Briefporto vier Arten von Räuschen:

Standartrausch: 2 - 3 Halbe Bier ohne irgendwelche Nachwirkungen am nächsten Tag
Kompaktrausch: 4-5 Halbe Bier, leichter Schimmer in den Augen am nächsten Tag, aber kein Kopfweh, keine Ausfallerscheinungen
Großrausch: ab 6 Halbe: Kopfweh, Körperliche Schwäche, keine Fahrtüchtigkeit am nächsten Tag etc. aber keine ernsthaften Folgen
Maxirausch: Alles über Großrausch: Kotzen, Polizei, Krankenhaus, Filmriß, Schlägerei, Sachbeschädigung etc

Groß- und Maxirausch gilt es strikt zu vermeiden. Man sollte das bis spätestens 30 Jahren auf der Reihe haben.
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#21

Beitrag von Tozzi »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Sonntag 19. August 2018, 18:30 Wo gibt es diese Tausendfüßler zu kaufen ?
Das wüsste ich auch gern... :Wink
Die fehlen mir noch in meiner Sammlung.

Aber im Ernst:
Beim Bier gibt es ja nun wirklich keine "Beschaffungsprobleme".
Für den Preis, den ein Kasten Aventinus oder Salvator (um mal gut "knallende" Beispiele zu nennen) im Getränkemarkt kostet, kann man ja wohl kaum selber brauen.
"Was machst Du mit dem ganzen Rest?" - "Kaufen, wie jeder andere auch!". :Angel

Ich braue Bier, um Sorten vorrätig zu haben, die ich nicht oder nur mit großem Aufwand käuflich erwerben kann.
Schwerpunkt geht in letzter Zeit in Richtung "nicht", denn man probiert aus, und produziert eben Biere, die es in dieser Form nicht gibt.

Ich will hier niemanden zu übertriebenem Konsum alkoholischer Getränke ermuntern, aber wenn Bier so schädlich wäre, wie uns gerne erzählt wird, müssten ganze Landstriche von Bayern bis Tschechien (und die halbe britische und ganze irische Insel) inzwischen entvölkert sein.
In meiner Jugendzeit war es noch ganz normal, zum Mittagessen eine Halbe Bier zu trinken. Kann man heute (zumindest im städtischen Umfeld) kaum noch bringen. Vom München meiner Kindheit ist eh nichts mehr übrig, aber das ist eine andere Geschichte.
Ich hab als Kind (so ab einem Alter von ca. 8 Jahren) schon bei meiner Oma, wo ich täglich zu Mittag gegessen habe, ein Glas (0,1l) Weißbier bekommen. Das galt als gesund. Und immerhin 44 Jahre habe ich seitdem schon überlebt, dabei müsste ich da laut schulmedizinischer Meinung eigentlich längst schon 2 Stockwerke tiefer liegen.

Eigelb galt bis vor Kurzem als Gift, Spinat war ganz toll (weil irgendwann mal jemand mit der Kommastelle beim Eisen verrutscht ist und nachher 80 Jahre lang von ihm abgeschrieben wurde), und momentan gilt Kokos Fett als "Super Food", obwohl es wahrscheinlich deutlich schädlicher ist als Schweineschmalz. Margarine war auch eine Zeit lang ganz toll und viiiieeeeel besser als Butter. Bis man gemerkt hat, dass die Transfette in der Natur eigentlich nicht vorkommen und in den Blutgefässen gar nichts Gutes tun.

Sich täglich mit alkoholischen Getränken zuzuknallen kann nicht gut sein, irgendwo logisch.
Dann lieber auf was anderes umsteigen, Hanf oder so. Nur als Beispiel.
Wobei da jeder seinen eigenen "Füllstrich" haben sollte und man das meiner Meinung nach sehr schnell merkt, wenn's nicht mehr gut ist.
Die Grenze, diesen Punkt zu überschreiten, ist halt fließend und bei jedem anders.
Zucker, Koks und Tabak sind jedenfalls meiner Meinung (Disclaimer: Nicht unbedingt persönlicher Erfahrung) nach schwieriger einzuschätzen. Sucht Tendenz wird halt auch vererbt. Das fängt üblicherweise mit Schokolade an.

Quintessenz: Wenn man ein schlechtes Gewissen hat, lässt man's halt besser bleiben. Schmeckt dann eh nicht.
Kann man's kaum mehr bleiben lassen, hat man ein Problem. Das löst man hoffentlich rechtzeitig, indem man es dann wirklich bleiben lässt bevor man es bleiben lassen muss.

Jetzt müsste man mal im Grillforum fragen, was die von ungesättigten Fettsäuren, rotem Fleisch und Acrylamid so als Maximum ansehen. :Wink
Viele Grüße aus Fasano
Stephan
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#22

Beitrag von Dinkhopf »

Aus Erfahrung in der Familie kann ich für mich sagen: Bedenklich wird es auf jeden Fall, wenn jemand "heimlich" trinkt und/oder abstreitet, getrunken zu haben, obwohl es offensichtlich ist. Dabei ist egal, ob der-/diejenige eine Flasche Bier oder Korn getrunken hat. Wo im Verborgenen getrunken wird, liegt was im Argen.
Beste Grüße
Alex :Drink
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#23

Beitrag von upperuempfi »

Die Frage nach dem Konsum ist durchaus sinnvoll, insbesondere wenn man relativ neu bei den „Selbstversorgern“ ist und sich fragt, welche quantitativen und qualitativen Folgen das Bierbrauen hat.
Allerdings ist das mit den ehrlichen und wahrheitsgemäßen Antworten auf Konsumgewohnheiten etwas schwierig, vergleichbar mit der Frage nach der Höhe des Einkommens oder der Häufigkeit der partnerschaftlichen Aktivitäten. Meine Villa. Meine Yacht. Meine Frau. Der Mensch neigt aus vielerlei Gründen dazu, einiges durch die rosarote Brille zu sehen…

Ehrlicher Versuch - bei mir sieht das konkret so aus:
Montag bis Mittwoch sind alkoholfreie Tage. An den restlichen Tagen gibt es normalerweise abends vorzugsweise selbstgebrautes Bier, aber auch gekauftes (Craft-) Bier , dafür immer seltener Wein oder Spirituosen.
Beim Bier sind das 2-3 Flaschen (0,66 – 1,5 L), die mit der Frau geteilt werden, wobei mir meist mehr Anteil zufällt. Wenn Feiern oder Besuch anstehen, dann natürlich mehr. Von diesen Regeln darf natürlich auch abgewichen werden (z.B. im Urlaub).

Wenn ich meine Sammlung von gescannten Bieretiketten aus dem letzen Jahr betrachte , dann komme ich auf genau 143 verschiedene Biere und der Rest ist halt selbstproduziert (derzeit auf Lager: 126 Liter/7 Sorten).

Als ich mich im letzten Jahr im Forum vorgestellt hatte, wurde ich begrüßt mit „Willkommen bei den Bierverrückten“. Da ist natürlich was dran. Verrückt sehe ich aber als Bekenntnis zur Passion/ Leidenschaft für den edlen Gerstensaft. Das drückt sich natürlich auch in der Leidenschaft zum Sammeln von Bieren aus, dem Drang alles zu probieren und selbst brauen zu wollen.

Der Vorteil der Erfahrung und des erreichten mittleren Lebensalters ist es allerdings, mehr auf die eigene Gesundheit zu achten und genau zu wissen, wieviel man verträgt, ohne es am nächsten Tag büßen zu müssen (z.B. durch das nachhängend penetrante Überdosis-Fehlaroma). Dazu kommt die Verantwortung für den Job, die Familie etc., die (jugendliche) Exzesse selten (o. unmöglich) werden lassen. Irgendwann kennt man den Punkt, ab dem man abends einfach aufhört oder auf Antialkoholisches umsteigt.

Ich wohne im Main-Tauber-Kreis. Dieser steht an der traurigen Spitze der alkoholbedingten vollstationären Krankenhausbehandlungen in BW : mit 650 auf je 100 000 der 13- bis 19-Jährigen (2013). Daher bin ich als Lehrer natürlich sensibilisiert und versuche als Vorbild für gemäßigten Alkoholkonsum zu fungieren und predige das auch so: „Qualität vor Quantität“. Dazu passt dann gut das Hobby Bierbrauen.

Viele Grüße
Christian
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#24

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Wacken ist ein guter Punkt. Das ist wirklich nicht gerade die beste Umgebung, um abstinent zu bleiben. :-)
Trotzdem fand ich den Verlauf meines "Durstes" im nachhinein interessant.

- Dienstag: zu viel Bier und zu viel Rum. "Top fit", nur einige Erinnerungslücken mussten beim Frühstück an Hand von Fotos rekonstruiert werden
- Mittwoch: reichlich Bier, kaum Rum, alles im Lot
- Donnerstag: halb Bier, halb Wasser, kein Rum, nüchtern ins Zelt
- Freitag + Samstag ausschließlich Wasser, bis auf die beiden kleinen Weizen an der Beergarden Stage mit dem OS-Schlingel

Das ist unterbewusst so verlaufen und hat mich beim späteren darüber nachdenken eine Weile beschäftigt. Also, dieses "damit abfinden", dass man nicht mehr der Jüngste ist. Tagelang Wasser hätte vor 20 Jahren definitiv nicht auf meiner Getränkeliste gestanden und 5 Tage durchzechen war früher auch kein Thema. Mit zunehmendem Alter scheinen irgendwelche Hirnzellen zu wachsen, die das Ganze von selbst regulieren.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#25

Beitrag von Mehrbier »

Vielleicht liegt es auch daran, dass sich der Körper mit zunehmendem Alter nicht mehr mit bloß einem Tag Kater zufrieden gibt ;)
Bei mir hat es mit ca. 30 Jahren angefangen. Am zweiten Tag nach heftigem zechen war ich immer noch nicht wieder ganz fit. Auf Nachfrage bei der Generation 50+ wurde mir bestätigt, dass es sich noch auf Tag 3 ausweitet.

Alleine vor diesem Hintergrund reguliert man sich selbst etwas. Sogar in Ausnahmesituationen wie Festivals. Geht zumindest mir so.
Gruß
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#26

Beitrag von §11 »

flying hat geschrieben: Sonntag 19. August 2018, 18:07 .. Möglicherweise ist seine psychische Gesundheit auch davon abhängig. Die Sehnsucht nach dem "Rausch" steckt vermutlich in den Genen.
Dazu eine kleine Anekdote. Fast alle Primaten fressen gern gärende Früchte und berauschen sich daran. Das kann man evolutionär noch damit erklären, dass sich in den Früchten ja immer noch eine hoher Nährstoffgehalt befindet auf dem man nicht verzichten will.
Das ist sogar ziemlich sicher so. Ich hab einige Artikel zum Thema der Mensch und der Rausch gelesen.

Robert Dudley sieht zum Beispiel im Alkoholgenuss einen der Gruende warum unsere Vorfahren die schuetzenden Baeume verlassen haben (nein, sie sind nicht besoffen vom Ast gekippt). Es hat naemlich einige Vorteile gehabt vergorene Fruechte zu essen. Sie sind zum einen leichter verdaulich, da viele Geruestsubstanzen bereits aufgeschlossen sind, die Kalorien waren also leichter zugaenglich. Ausserdem wirkt Alkohol antiseptisch, es wachsen zwar Hefen, die sind aber unschaedlich fuer uns Menschen. Vergorene Fruechte sind also "sicherer". Zu guter Letzt, gaerende Fruechte kann man sehr weit riechen. Ein anderer wichtiger Grund, der eher unbewusst stattgefunden hat, Alkohol bewirkt eine Ausschuettung von Serotonin, Dopamin und Endorphinen aus. Unsere Vorfahren haben sich besser gefuehlt.

Und ja, es liegt uns in den Genen. Es gibt einen genetischen Unterschied zwischen uns und unseren naechsten Verwandten. Scheinbar durch Mutation hat scih das Gen ADH4, das fuer die Synthese der Alkoholdehydrogenase 4 verantwortlich ist. Wir koennen Alkohol etwa 40 mal schneller verarbeiten als andere Primaten. Interessant ist hier auch das dieses Gen in unserem "Familienast" schon sehr lange, etwa 10 Millionen Jahre, vorhanden ist.

Mit ein Grund warum sich dieses Gen durchgesetzt hat sehen Wissenschaftler auch darinen das Alkohol enthemmt, was den Traegern des Gens bei der Fortpflanzung Vorteile bringt. Ausserdem, wenn man zwar die energiereichen (Alkohol ist ja eine relative energiereiche Verbindung) vergorenen Fruechte fressen kann, aber den Alkohol relative schnell wieder abbauen kann, dann ist auch die Gefahr geringer das einen ein Saebelzahntiger frisst. Glaubt man Darwin sind das zwei wichtige Gruende warum sich eine Eigenschaft durchsetzt.

Es gibt also wichtige Gruende warum wie saufen! :Smile

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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#27

Beitrag von Mehrbier »

§11 hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 19:49

Es gibt also wichtige Gruende warum wie saufen! :Smile

Gruss

Jan
In diesem Sinne: Auf die Fortpflanzung! Prost!
Gruß
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#28

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Mehrbier hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 19:29 Vielleicht liegt es auch daran, dass sich der Körper mit zunehmendem Alter nicht mehr mit bloß einem Tag Kater zufrieden gibt ;)
Bei mir hat es mit ca. 30 Jahren angefangen. Am zweiten Tag nach heftigem zechen war ich immer noch nicht wieder ganz fit. Auf Nachfrage bei der Generation 50+ wurde mir bestätigt, dass es sich noch auf Tag 3 ausweitet.
Deine Erkenntnis als "Kontrast" und Jans letzter Post erklären vielleicht auch, dass ich beim "Gelage" eigentlich nie von selbst das Bedürfnis habe aufzuhören. Irgendwann werde ich einfach müde, sage nichts mehr, penne ein und will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Morgens wache ich zeitig auf, wie ein junger Gott, kein Kater, maximal ein bisschen müde und sicher nicht ganz nüchtern. Nach dem Frühstück könnte die Party schon weitergehen. Das Gen ADH4 scheint in mir also reichlich vorhanden sein. Wieder was gelernt. :Bigsmile
Trotzdem steuert mein Körper, wie ich kürzlich lernen durfte, inzwischen unterbewusst gegen und verordnet mir ab dem dritten Tag "Party" viel Durst auf Wasser. Vielleicht auch besser so. :redhead :Bigsmile

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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#29

Beitrag von §11 »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 22:19
Mehrbier hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 19:29 Vielleicht liegt es auch daran, dass sich der Körper mit zunehmendem Alter nicht mehr mit bloß einem Tag Kater zufrieden gibt ;)
Bei mir hat es mit ca. 30 Jahren angefangen. Am zweiten Tag nach heftigem zechen war ich immer noch nicht wieder ganz fit. Auf Nachfrage bei der Generation 50+ wurde mir bestätigt, dass es sich noch auf Tag 3 ausweitet.
Deine Erkenntnis als "Kontrast" und Jans letzter Post erklären vielleicht auch, dass ich beim "Gelage" eigentlich nie von selbst das Bedürfnis habe aufzuhören. Irgendwann werde ich einfach müde, sage nichts mehr, penne ein und will einfach nur in Ruhe gelassen werden. Morgens wache ich zeitig auf, wie ein junger Gott, kein Kater, maximal ein bisschen müde und sicher nicht ganz nüchtern. Nach dem Frühstück könnte die Party schon weitergehen. Das Gen ADH4 scheint in mir also reichlich vorhanden sein. Wieder was gelernt. :Bigsmile
Trotzdem steuert mein Körper, wie ich kürzlich lernen durfte, inzwischen unterbewusst gegen und verordnet mir ab dem dritten Tag "Party" viel Durst auf Wasser. Vielleicht auch besser so. :redhead :Bigsmile

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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#30

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

§11 hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 22:24 Nur um den argumentativen Kreis zu schliessen..... Wie viele Kinder hast du? :Wink
Zwei Mädels. Top Sensorikhelfer, wenn es darum geht, wonach das aktuelle Homebrew gerade riecht. Probieren wollen sie auf "Deuwel komm raus!" nicht. Also alles Bestens! :thumbsup
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#31

Beitrag von §11 »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 22:28
§11 hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 22:24 Nur um den argumentativen Kreis zu schliessen..... Wie viele Kinder hast du? :Wink
Zwei Mädels. Top Sensorikhelfer, wenn es darum geht, wonach das aktuelle Homebrew gerade riecht. Probieren wollen sie auf "Deuwel komm raus!" nicht. Also alles Bestens! :thumbsup
Und die Geburtenquote liegt ja bei 1,59 Kinder je Frau- der Statistiker wuerde jetzt sagen: Siehste! :Wink
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#32

Beitrag von Matze27 »

Der Thread kommt ja wie gerufen ! :thumbup

Stelle mir die Frage auch immer wieder mal. Auch bevor ich vor 1 ½ Jahren anfing zu brauen, habe ich schon regelmäßig an Wochenenden (Fr. - So.) als eingefleischter Biertrinker mein Bier und Schnäpschen getrunken. Meist so 2-3 Bier und einen Whiskey. Frauchen fand das natürlich immer viel zu viel. Bei Schwiegermutter war ich schon Alkoholiker. In der Woche hab ich dann höchstens Alkoholfreies getrunken, was ich jetzt immer noch so halte. Dafür ist dann aber der Durst an den Wochenenden umso größer. Als ich mich dann eines Tages an einem Wochenende entschloss mit dem Bierbrauen anzufangen, mukierte sich Frauchen sofort mit den Worten: „dann trinkst Du ja noch mehr Bier!“ was ich natürlich nicht entkräften konnte und mich auch selbst fragte, ob das die richtige Entscheidung ist. :Grübel Aber sie war´s - zumindest vom Spaßfaktor her ! Jetzt sind es dann tatsächlich an den Wochenenden so 4-5 Bier tägl. Leider ist da bei mir noch ein anderer Faktor, nämlich der, dass ich ohnehin schon, seit ich aufhörte mit 25J. zu Rauchen, ständig zugenommen habe, was selbstverständlich durchs Betrinken und jetzt noch durchs Brauen nicht besser wurde – im Gegenteil! Und das, obwohl ich sportlich eigentlich nicht unaktiv war. Habe seitdem schon erheblich zugelegt und kriege jetzt mit 56 so meine ersten Gelenkprobleme und der Arzt mahnt schon an mit dem Biertrinken kürzer zu treten. Ich sehe ehrlich gesagt schon mein Hobby in Gefahr! :crying Das möchte ich aber natürlich ungerne aufgeben. Und weniger trinken, naja, würde mir zumindest sehr schwer fallen. Alles Mist ! Aber zur Not werde ich´s mit Weniger versuchen, als gar nicht mehr. Auf jeden Fall scheine ich ja, von der Menge her, in guter Gesellschaft zu sein. Habe auch mal gelesen, dass es besser ist, mit Pausen in der Woche nur am Wochenende zu trinken, als täglich und Weniger.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#33

Beitrag von uli74 »

§11 hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 22:37
DerDerDasBierBraut hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 22:28
§11 hat geschrieben: Montag 20. August 2018, 22:24 Nur um den argumentativen Kreis zu schliessen..... Wie viele Kinder hast du? :Wink
Zwei Mädels. Top Sensorikhelfer, wenn es darum geht, wonach das aktuelle Homebrew gerade riecht. Probieren wollen sie auf "Deuwel komm raus!" nicht. Also alles Bestens! :thumbsup
Und die Geburtenquote liegt ja bei 1,59 Kinder je Frau- der Statistiker wuerde jetzt sagen: Siehste! :Wink
Wobei man kaum Frauen sieht, die 0,59 Kinder mit sich führen. Wenn dann sinds entweder eins oder zwei (oder mehr, aber keine unvollständigen). Ab 0,5 wird aufgerundet, von daher passt die Kinderzahl vom Jens schon ganz gut.
Gruss

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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#34

Beitrag von Sura »

Um die richtige Antwort auf die Frage "Wie viel ist in Ordnung?" geben zu können, muss man erstmal wissen wer fragt....
- Meiner Frau werden zwei Bier am Abend (die ich trinke) zu viel.
- Bring ich meinen Kleinen ins Bett, ist schon das eine Bier zum Abendessen "zu viel" gewesen.
- Mir selbst ist jedes Bier "zu viel", was mich im Kopf "zu schwindelig" macht. "zu ..... " definiert sich ja dem was ich machen möchte: Mit Kreissäge und beim Autorennen-daddeln ist ein Bier schon zu viel. Beim feiern ist "zu" viel, wenn ich nicht mehr zum Klo laufen kann oder einschlafe.
- In meiner Familie kommt "zu viel" nicht wirklich vor.... da wurde schon immer gerne gefeiert. Da kommt eher mal "zu wenig" vor, und zwar an Vorrat. Sind aber alle älter geworden, da kommt die Beschränkung eher irgendwann mit "zu müde".
- Der andere Familienteil trinkt eher "zu wenig", die sind mit ein-zwei Bier deutlich erträglicher und toleranter bei Diskussionen.

Allgemein wurde früher mehr getrunken. Das hat aber wohl verschiedene Gründe. Es gab weniger persönliche Fitnessanstrengungen, es gab weniger Freizeit, es gab mehr persönliche Geselligkeit, es wurde mehr gefeiert und in die Kneipe gegangen. Wer trinkt schon gern alleine?

Für mich persönlich habe ich meine Grenzen oben beschrieben. Für andere ist es mir relativ egal wieviel sie trinken, solange ich dadurch keine Probleme bekomme die ich sonst nicht hätte. Soll jeder so viel trinken wie er mag. :Drink
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#35

Beitrag von Dyrdlingur »

Sura hat geschrieben: Dienstag 21. August 2018, 14:56 Soll jeder so viel trinken wie er mag. :Drink
Dem möchte ich mich anschließen. Bevor ich mit dem Brauen angefangen habe, war ich Weintrinker. Pro Woche habe ich sicher weniger Wein als jetzt Bier getrunken, aber auch sicher mehr Alkohol als jetzt.
Wenn also weniger Alkohol gesünder ist, tut das Hobby Bierbrauen meiner Gesundheit gut.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#36

Beitrag von Mehrbier »

Ich freue mich über die rege Beteiligung :)

Möchte aber nochmal darauf hinweisen: Es geht nicht um Vergleiche oder darum wie viel andere trinken. Es geht darum wie jeder das für sich ganz persönlich handhabt und den Einfluss des Hobbybrauens.

Ich finde es auch gut und wichtig dass hier bisher keiner den moralischen Zeigefinger erhoben hat.
Gruß
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#37

Beitrag von olibaer »

Hallo zusammen,
Mehrbier hat geschrieben: Dienstag 21. August 2018, 22:09 [...]Es geht darum wie jeder das für sich ganz persönlich handhabt und den Einfluss des Hobbybrauens.
Meine Regel ist einfach: 1 Bier(0,5L ~ 5 vol%) = 1 Tag Pause.
Der Rest ist einfache Mathematik und ganz unabhänig von "Quelle".

Fernab vom oben aufgestellten Regelwerk zwingt mich meine stetige Reisetätigkeit zu einer gewissen Disziplin, die ganz ohne gesundheitliche Aspekte auskommt. Fahren & zechen harmoniert einfach nicht.

Diese "give a shit on that"-Momente hab' ich natürlich auch, aber einen direkten Zusammenhang zum "Hobby" müsste ich konstruieren.

Ich denke schon, dass die heimisch&selbst hergestellten Produkte in ihrer Verfügbarkeit auch einen zusätzlichen "Nascheffekt" auslösen, der so und alltäglich nie aufgetreten wäre.
Für den Fall der Bierbrauerei als Hobby bedeutet das, dass man mehr trinkt, diesen "Schluck mehr" aber eher als Teil der Herstellung wertet und nicht als Konsum. Dieses Gleichwohl hat durchaus das Potential nach innen und nach aussen bedrohlich zu wirken und im persönlichen Werdegang Spuren zu hinterlassen.
Gruss
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#38

Beitrag von gulp »

Meine Regel ist einfach: 1 Bier(0,5L ~ 5 vol%) = 1 Tag Pause.
you made my day, komplizierter hätte man das vermutlich nicht ausdrücken können. Wie wäre das mit einem Belgier der 10,537 % Alk. Vol hat?
Diese "give a shit on that"-Momente hab' ich natürlich auch, aber einen direkten Zusammenhang zum "Hobby" müsste ich konstruieren.
Prost Oli, :Drink
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#39

Beitrag von Alt-Phex »

Es ist wie mit vielen anderen "Konsumgütern" auch - eine Sache der Dosis. Ich trinke gerne Bier, auch gerne mal mehr Bier. Aber eben nur Bier.

Ich mag gar keinen Alkohol, sobald man den schmeckt oder riecht finde ich sowas einfach eklig. Daher braue ich eher im Bereich von 11-14°P und selten stärkere Biere. Schnaps habe ich schon Mitte der 90er komplett an den Nagel gehangen. Nach einem Jahr als Kellner, in einer Metal-Kneipe, hatte ich dermaßen die Schnauze voll von dem sprittigen Zeug und habe mir selber eine Pause auferlegt, die bis heute anhält. Einzige Ausnahme ist der Ouzo beim Griechen, der gehört einfach dazu, aber ich gehe ja auch nicht dauernd einen Grillteller essen.

Schnaps weglassen ist schonmal ein guter Anfang. Dann noch Gewohnheiten vermeiden, wie grundsätzlich zu jedem Essen ein Bier trinken oder das obligatorsche Feierabendbier auf dem Nachhauseweg. Letztendlich muss da aber jeder sein eigenes Maß finden mit dem er klar kommt. Hobbybrauer mit 100L Anlagen die nur zwei Flaschen Bier die Woche trinken belügen nicht nur uns, sondern vorallem sich selber. Was viel gefährlicher ist.

Bier oder generell vergorene, alkoholische Getränke waren der Motor unserer Zivilisation. Ohne wären wir im Mittelalter vieleicht sogar ausgestorben, also zumindest unsere europäischen Altvorderen. Daher trinke ich jetzt einen auf die beste Erfindung der Menscheit - Bier.

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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#40

Beitrag von Johnny H »

Ich bin nicht nur aber auch aufgrund des Hobbybrauens mittlerweile viel disziplinierter geworden, was meine Trinkgewohnheiten betrifft. Man sitzt ja ständig an der Quelle.

Also habe ich angefangen, meinen Konsum aufzuschreiben, d.h. jedes Bier (bzw. jeglicher getrunkene Alkohol) wird notiert. Das mache ich jetzt seit ziemlich genau drei Jahren, und seit Anfang 2016 liegt der Konsum im Schnitt auch ziemlich konstant bei etwa 3 - 3 1/2l Bier (5 Vol.%) die Woche (bzw. dem Äquivalent in reinem Alkohol). Im Schnitt würde ich gerne unter 3l (bzw. 150 ml reinen Alkohol) pro Woche kommen, aber leider schaffe ich das irgendwie nicht.

Für mich hat das Aufschreiben auf jeden Fall eine disziplinierende Wirkung gehabt. Ich sehe jetzt eben sofort, ob es eine trinkintensive Woche war oder eben nicht.

Zu Jahresbeginn setze ich dann auch meist einige Wochen ganz aus, und manchmal auch zwischendrin, wenn der Konsum zu hoch wird oder sich Gewohnheiten einschleichen. Im Schnitt trinke ich auch an etwa 50% aller Tage gar nichts.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#41

Beitrag von secuspec »

Seit ich selbst braue hat sich der Konsum nur wenig erhöht.
Meine Frau und ich bevorzugen generell Bier gegenüber allen anderen alkoholischen Getränken.
Statt eben im Schnitt zweimal in der Woche in einen Biergarten zu fahren und dort in meinem Fall maximal ein großes und ein kleines (insgesamt 0,8l) Helles oder mal ein Weizen zu trinken, trinke ich zuhause zwar öfters, aber jeweils in der Menge weniger. Es gibt auch mehrere Tage hintereinander an denen ich überhaupt keinerlei Alkohol zu mir nehme. Es muss immer mit Genuss geschehen - einfach "reinschütten" können und wollen wir beide nicht.
Da ich nicht so oft zum Brauen komme, haben sich 20l Ausschlagmenge als zu wenig erwiesen, die jetzt möglichen 65l als zu viel.
Mit knapp 50l liege ich nach meiner relativ bescheidenen Erfahrung aber richtig.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#42

Beitrag von Malzwein »

Was ist die Intention, wenn ich mir die Frage stelle, was in Ordnung ist? Für mich ist das die Frage, was ich vom Leben erwarte. Wenn ich vor allem 100 werden wollte, sollte ich nach aktueller Erkenntnislage auf jeglichen Alkohol und auf noch vieles anderes verzichten. Am zielführendsten wäre in ein Nonnenkloster zu gehen, statistisch habe ich da die besten Chancen. Die Religion spielt übrigens keine Rolle. Männerkloster sind aus irgendeinem Grund nicht so vielversprechend.

Wenn die strengsten Richtwerte angesetzt werden, kenne ich kaum Leute, die nicht zuviel trinken, wenn sie denn trinken. Ich kenne und kannte aber auch schon eine Menge Leute, die haben - ob mit oder ohne Alkohol - schon Herzinfarkte, Schlaganfälle, Karzinome oder Anhyrismen hinter sich und nicht jeder hat das überlebt. Ich bin 56 Jahre alt und versuche, das Leben zu genieße. Und ich kenne Leute, die haben geradezu eine Todesangst vor Fleisch, Alkohol, Ausländern, Gartenschläuchen, Fliegen und Bakterien und die genießen ... sagen wir mal "anders".

Risikofaktoren für ein gesundes und langes Leben sind auch üppiges Essen, zu wenig Schlaf, zu viel Arbeit, Motorrad, Auto, Fahrrad fahren und auf alles will und werde ich nicht verzichten. Nur das mit dem Schlaf und der Arbeit erscheint mir erstrebenswert. Und ich frage mich, ob der Ouzo oder der Grillteller schlechter für die Gesundheit ist.

Das heißt nicht, nicht hin und wieder mal einen Blick auf die eigenen Umstände zu werfen.

Und denkt dran: das Leben ist lebensgefährlich und endet meistens mit dem Tode!
Gruß Matthias

Jep, Bier wird´s immer... meist auch trinkbar und manchmal ist es richtig gut!
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#43

Beitrag von flying »

Also vor Ausländern habe ich auch Angst..aber nur vor Bajuwaren und Klingonen. Die sind mir unheimlich... :redhead
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#44

Beitrag von TheCK »

Bei mir ist es eigentlich ziemlich zwiespältig.
In jungen Jahren verging kaum ein Abend ohne mindestens eine Halbe. Danach kam eine lange Zeit ganz ohne Bier. Deshalb hat sich der Konsum statistisch deutlich erhöht, seit ich angefangen habe, zu brauen.
Grund zum selber Brauen war und ist, dass ich eher Bierspezialitäten mag, die man nicht an jeder Ecke und in jedem Supermarkt bekommt. Das "Standard-Helle" schmeckt mir einfach nicht, auch mit PA und IPA kann ich wenig anfangen. "Mein" Bier muß dunkel, malzig oder röstig und nur leicht gehopft sein. Einzige Ausnahme ist das obligatorische Sommer-Weizen.

Deshalb habe ich schon vor einiger Zeit die Starkbiere nach belgischem Vorbild für mich entdeckt. Und aufgrund des Alkoholgehalts auch sofort beschlossen, dass man so etwas eben nicht jeden Tag gegen den Durst trinkt sondern viel mehr genießen soll. Deshalb gibt es bei mir entweder eine 0.5er-Flasche oder zwei 0,33er pro Woche. Kommen zu besonderen Anlässen andere Alkoholika wie Wein oder Whiskey ins Spiel, wird auf das Bier verzichtet.

Ich denke, dass nichts gegen einen verantwortungsvollen und bewussten (damit meine ich auch die Berücksichtigung aller etwaigen Nebeneffekte) Alkoholkonsum spricht. Jeder soll für sich selbst entscheiden, ob die Menge noch vertretbar oder schon zu viel ist. Aber wie schon einige Andere hier erwähnt haben: sobald man sich Gedanken darüber amcht, ob der Konsum-Level das "zu viel" schon erreicht hat beginnt die Sache bedenklich zu werden.
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#45

Beitrag von Kolbäck »

Es kam gerade eine neue Sudie (Web, PDF) heraus, mit schönen Grafiken, die allerlei Daten und andere Studien zusammenfasst.

Damit kann man das eigene Niveau vielleicht für sich selbst besser kalibrieren. Und die Werbebotschaft "geringer täglicher Konsum ist gesund" aus den Köpfen bekommen.

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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#46

Beitrag von Mehrbier »

Das ist laut der Studie korrekt: Alkoholkonsum ist nicht gesund.

Allerdings kam bei der gleichen Studie heraus: Geringer Alkoholkonsum ist nicht ungesund.

:puzz :Ahh
Gruß
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#47

Beitrag von Johnny H »

Diese Studie zu lesen fordert mich ziemlich! Ich bin noch lange nicht durch, aber eine Sache fällt mir schon mal auf: je höher der sozio-demographische Index (SDI), der ein Maß für Bildung, Fruchtbarkeit, Einkommen etc. ist, desto mehr wird gesoffen! Das finde ich zumindest mal sehr interessant!
The prevalence of current drinking varied considerably by location (figure 1). Prevalence was highest for high SDI locations, where 72% (95% UI 69–75) of females and 83% (80–85) of males were current drinkers (locations comprising each SDI quintile are provided in appendix 2, pp 8–12). Drinking prevalence was lowest in low-to-middle SDI locations, where 8·9% (95% UI 6·6–9·7) of females and 20% (17–22) of males were current drinkers.
[...]
High SDI locations had the highest average of standard drinks consumed daily, with 1·9 (95% UI 1·3–2·7) standard drinks consumed daily among females and 2·9 (2·0–4·1) among males. Low SDI locations had the smallest average for males, with 1·4 (0·6–2·4) standard drinks consumed daily, while low-to-middle SDI locations had the lowest average for females, with 0·3 (0·1–0·6) standard drinks consumed daily.
Koinzidenz bedeutet ja nicht zwingenderweise Kausalität, aber interessant ist das schon.

Ich wundere mich auch über den festgestellten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und TBC.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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flying
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#48

Beitrag von flying »

Na ja, "Dumm frisst, Intelligenz säuft" ist eine alte Binsenweisheit und wenn man von der "Arztkrankheit" spricht weiß auch jeder was gemeint ist. Also Leute die es am Besten wissen müssten..
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Enfield
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#49

Beitrag von Enfield »

Hier in dem Artikel wird glaub ich genau auf diese Studie Bezug genommen:

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 24860.html

Wer täglich 5 und mehr Gläser (Standarddrink) zu sich nimmt, lebt auch sicher sonst nicht sonderlich gesund (Bewegung, Ernährung, Tabak, etc). Wurde das in der Studie berücksichtigt? Im Endeffekt müssten doch alle Teilnehmer sonst auch die gleichen Lebensumstände haben um hier eine qualifizierte Aussage treffen zu können.
Gerade wenn man sich den minimalen Unterschied zwischen Abstinentlern und 1 Glas (Standarddrink) pro Tag ansieht....
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Johnny H
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Re: Eure Konsumgewohnheiten - Wie viel ist in Ordnung?

#50

Beitrag von Johnny H »

Enfield hat geschrieben: Montag 27. August 2018, 13:14 [...]
Gerade wenn man sich den minimalen Unterschied zwischen Abstinentlern und 1 Glas (Standarddrink) pro Tag ansieht....
Ein Standarddrink in der Studie sind in meinem Verständnis 10g (d.h. 12,5 ml) reiner Alkohol. Wenn ich meinen Durchschnittskonsum berechne, dann liege ich bei etwa 1,9 Standarddrinks pro Tag. Das ist, global gesehen, schon leicht über dem Durchschnitt (m, 1,7; 1,5-1,9) und sogar unterdurchschnittlich für Hoch-SDI-Orte (m, 2,9). Mir bekannte offizielle gesundheitliche Empfehlungen (z.B. GB/D) bewegen sich auch im Bereich von durchschnittlich maximal zwei Einheiten pro Tag.

Von daher sind die Relative Risk-Grafiken im Artikel, deren Skalierung bis 15 (!!) Standarddrinks pro Tag reicht, schon sehr extrem und decken das gesamte Spektrum bis hin zum schweren Alkoholmissbrauch ab. Viele Durchschnittswerte sind im linken Teil der Grafiken zu verorten, wo teilweise kaum ein Risikoanstieg zu sehen ist. Ich finde hier die Skalierung nicht unbedingt klug gewählt. Da ja eine Schlüsselaussage der Studie ist, dass auch niedriger Konsum schädlich ist, hätte man m.E. genau diesen Bereich genauer untersuchen und das dann eben auch grafisch darstellen sollen. Aber vielleicht sehen da die Grafiken weniger knackig aus und unterstützen die mutig getätigte Aussage, dass es keinen sicheren Konsum gäbe, nicht wirklich eindeutig?

Nachtrag:
Was mir auch nicht gefällt, aber das ist auch ein wenig persönliche Präferenz, sind die unterschiedlichen Ordinatenskalierungen in den Relative Risk-Grafiken. Man hat hier die Skalierungen so gewählt, dass die gesamten Grafikflächen voll genutzt werden, aber für eine Vergleichbarkeit der einzelnen Grafiken untereinander wäre es besser, mit identischen Skalierungen zu arbeiten. Dann sieht man nämlich wirklich, wo es quantitativ einen starken Risikoanstieg gibt, und wo die Kurve quasi flach bleibt.

Ansonsten stimmt natürlich auch, dass bei erhöhtem Konsum sicher auch noch andere Faktoren hinzukommen, die die Gesundheit beeinträchtigen. Wie immer: Koinzidenz ist nicht das Gleiche wie Kausalität!

Edit: inhaltlich noch eine Kleinigkeit ergänzt
Zuletzt geändert von Johnny H am Dienstag 28. August 2018, 08:44, insgesamt 3-mal geändert.
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