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Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 19:43
von Delle
Hallo liebe Gemeinde,
Ist hier vielleicht ein Heizung- und Klimatechniker dabei? Ich habe meine Brauerei in einer Gartenhütte gebaut. Jahrelang war es immer trocken in ihr. Letzes Jahr habe ich wieder angefangen zu brauen. Alles schön aufgeräumt und sauber gemacht und auch an der Brauerei das eine oder andere verändert oder verbessert. Nun habe ich einen gasbetriebenen Frostwächter hineingestellt, auf ca. 5 Grad eingestellt. Auf einmal läuft das Wasser die Fenster und die Holzwände herunter, in den Ecken bilden sich langsam Stockflecken. Da habe ich schnell einen Gaskatalytofen reingestellt. (Warme Luft nimmt mehr Wasser auf als kühle) Dennoch fließt Tau am Fenster, Metalle und flüssigkeitgefüllte Gebinde herunter. Auch sind Gegenstände wie Schläuche, Wände oder Kühlschränke irgendwie feucht. Der hinzugestellte Raumentfeuchter zeigt trotzdem keine Reaktion, die Wanne müsste eigentlich voll sein. Hat das was mit der Gasverbrennung zu tun? Irgendeine Chemisch-physikalische Reaktion? Oder woran liegt das?

Gruß Delle

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 20:03
von tuxsam
Gasbetriebene Geräte in einem geschlossenen Raum produzieren als Verbrennungsprodukt CO² und Wasser. Der Frostwächter hat also vorgearbeitet und mit dem Gastkatalytofen hast Du die Situation leider verschlimmbessert.

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 20:10
von tuxsam
Kleiner Nachtrag: die Feuchtigkeit schlägt sich bei den Temperaturen schneller an den kalten Wänden und Fenstern ab, als es der Raumtrockner aufnehmen kann. Abhilfe wird in Deinem Fall vermutlich nur ein elektrisch betriebenen Frostwächter schaffen.

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 20:11
von Gasflasche
Wie tuxsam schon sagt, entsteht eine nicht unerhebliche Menge Wasserdampf bei der Verbrennung von Gas. Bei 5°C kommen übrigens viele Raumentfeuchter in Probleme, die meiste funktionieren erst einigermaßen richtig ab 10-15°C. Was für Entfeuchter ist es?
Ich würde den Katalytofen eher nicht weiter benutzen, wenn der Schimmel mal richtig einzieht, hast du größere Probleme als Frost (vorausgesetzt, das keine gefüllte Wasserleitungen einfrieren können).
Die einzige vernünftige, jedoch nicht günstige Lösung wäre ein Gasofen/-heizung wobei die Verbrennungsgase nach außen abgeleitet werden, wenns geht mit raumluftunabhängiger Verbrennung.

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 20:12
von Bierjunge
Hat der Katalytofen ein Abgasrohr nach draußen? Falls nicht: Ein Propanmolekül besteht aus 3 Kohlenstoff- und 8 Wasserstoffatomen. Aus letzteren werden bei vollständiger Verbrennung mit Luftsauerstoff 4 Wassermoleküle. Die als Wasserdampf im Abgas vorliegen. Sofern Du nicht hinreichend Luftaustausch hast, ist so ein Ofen erstens nicht ungefährlich, und zweitens hinsichtlich Feuchtigkeit eine Verschlimmbesserung.
Was ist das für ein Entfeuchter, mit Kühlkompressor, oder so eine Attrappe mit Granulatbeutel? Das Wort Wanne macht mich stutzig.

Moritz

Edit: Tuxsam war schneller

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 21:03
von Delle
Granulat mit Wanne

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 21:10
von Bierbert
Wie beschrieben, Gas braucht Abluft, sonst bringt es Feuchtigkeit rein. Und die Granulat Teile kannst vergessen.

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2019, 22:50
von verbräuer
Ich bin mir nicht sicher was du mit Gartenhütte meinst, aber generell würde ich so einen Schuppen überhauptnicht beheizen, kostet nur Geld und bringt nur neue Probleme, vorallem wenn die Heizung mal ausfällt.
Bau Zu und/oder Ablüfter ein, solange es keine Temperaturunterschiede zwischen innen und außen gibt sollte es auch kein Kondenswasser geben.

Ich hab mit den Granulatboxen eigentlich ganz gute Erfahrungen gemacht, aber weil die nur relativ wenig und langsam Wasser aufnehmen funktioniert das ganze natürlich nur in einem Raum den man ordentlich abdichten kann. Wenns in der Hütte durch jedes Loch pfeift bringt keine Trocknung wirklich was.

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Mittwoch 30. Januar 2019, 06:27
von Delle
Eine Gartenlaube, so mit Veranda, Doppelverglasung, und wirklich dickem Holz und hat ca. 10 qm. Stand da so vom Vorbesitzer nutzlos im Garten rum und ist für ein einfaches Werkzeuglager zu Schade. War ja auch die ganzen Jahre gut und trocken, bei Kälte habe ich ja nicht gebraut. Nass wurde es erst bei Nutzung des Gasfrostwächters. Hergestellt für ein Gewächshaus. Ich werde jetzt mit einem Heizlüfter zusehen, dass die Hütte trocken wird und dann nur bei Aufenthalt mit diesem wärmen.
Gruß Delle

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Mittwoch 30. Januar 2019, 10:52
von mavro
Hi Delle,
ich braue seit einem Jahr in meinem Gartenhäuschen. Ich habe einen Keramik-Heizlüfter, der sich bei einer voreingestellten Temperatur abschaltet. Ich mache ihn 1 Std. vor dem Brauen an und wenn ich dann loslege, ist es gemütlich warm und auch halbwegs trocken.

Wären des Hopfenkochens entsteht ja bekanntlich viel Wasserdampf. Dafür habe ich mir eine kleine mobile Ablufthaube aus Abluftrohr, Plastikschüssel und Rohreinsteckventilator gebaut. Dies hängt dann wie eine Art Brüdenhaube über dem Kochtopf und bläst alles an Wasserdampf problemlos nach draußen.

Habe bisher keine Feuchtigkeitsprobleme. :Pulpfiction

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Mittwoch 30. Januar 2019, 10:57
von Gasflasche
Im Prinzipp müsste es momentan ausreichen, die Tür der Hütte, am liebsten bei Sonnenschein jeden Tag immer wieder mal offen stehen zu lassen, damit die Feuchtigkeit raus kann.. Nur aufheizen bringt nicht viel, das braucht schon Luftaustausch.

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Mittwoch 30. Januar 2019, 12:59
von Delle
Vielen Dank für die Antworten, sie waren sehr aufschlussreich! Nachdem ich mit dem Lüfter alles trocken bekommen habe und nicht mehr mit dem Gaswächter arbeite, ist alles wieder trocken. Ich braue nur alle 2 - 3 Monate, und wollte nur nicht Raureif in der Hütte haben, wenn ich mich mal zum Rauchen hinein setzen will. Da müsste die Luftentfeuchtung und elektrischer Frostwächter (wollte ich wegen Kosten vermeiden) ausreichen. Bei minus 10 Grad ist vom gemütlichen Rauchen keine Rede. Während des Brauens habe ich alle Fenster auf, da wird es alleine warm. Ich habe such einen Abluftventilator, aber im Abluftschlauch sammelt sich Kondenswasser, das sogar zurück in die Würze läuft. So dass ich die Brüde mittels Hausgebrauch üblichen Ventilator aus der Hütte treibe. Hat bisher ohne Feuchtigkeitsablagerung geklappt. Wenn ich irgendwo einen stärkeren Ventilator finde, ändert das vielleicht wieder.
Gruß Delle

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Mittwoch 30. Januar 2019, 13:30
von Bierbert
Cool, toll dass die Hütte wieder trocken ist. Evtl kannst Du Deinem Abzuholen ein Loch mit Abwasserschlauch spendieren. Damit fließt das Kondenswasser in Tropfen in eine Schüssel oder direkt raus.

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Mittwoch 30. Januar 2019, 15:12
von mavro
So sieht meine Ablauft aus:

Rohre wie dieses
https://www.hornbach.de/shop/Rundrohr-R ... tikel.html

Winkel
https://www.hornbach.de/shop/Rundrohrbo ... tikel.html

Plastikschüssel 40 cm über dem Kochtopf wie diese
https://www.amazon.de/Küchenschüssel-40 ... B001QAZAEE

Abluft mit Wasserdampf geht damit raus
https://www.hornbach.de/shop/Rohreinsch ... tikel.html


da tropft nix in den Topf zurück :Smile

Re: Nasse Brauerei

Verfasst: Mittwoch 30. Januar 2019, 15:25
von murph
Lüfte einfach mal quer. Also Tür und Fenster auf, damit Durchzug entsteht. Dann geht das auch wieder weg.
Und machs dann wie mavro