Hopfengott - Billig(h)eimer?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Pale Moon
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#51

Beitrag von Pale Moon »

PPS:
Weshalb das keine gute Idee ist, könnt Ihr dort nachlesen:
https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic. ... 8&p=414307


Nochmal zum "Hopfengott":

Wer von Euch benutzt das höhenverstellbare Röhrchen in der Mitte des Eimereinsatzes mit dem Gitter oben drauf? Wann und wie?

Mich stört es eher, so dass ich es nicht mehr verwende.
Viele Grüße
Pale Moon

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altmann
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#52

Beitrag von altmann »

Einige haben das Gerät ja schon ein wenig länger. Seid ihr soweit noch zufrieden damit und/oder haben sich im Laufe der Nutzung noch Probleme ergeben?

Ich bin derzeit am überlegen, mir einen Hopfengott zu bestellen. Habe (bis auf vor Ewigkeiten mal bei einem Bekannten im Einkocher) noch keine Erfahrung. Habe mittlerweile aber recht viel gelesen, auch über die ganzen Nachteile von den Billigheimern. Sowas wie ein Grainfather ist sicher eine Ecke wertiger, jedoch auch drei Mal so teuer. Für den Einstieg ist es mir das echt nicht wert. Und bei Kauf von Pötten, Einkocher, etc. liegt man wohl auch in einem ähnlichen Preisbereich, welcher für den Hopfengott aufgerufen wird.

Auch wenn hier die Pumpe scheinbar eine potentielle Schwachstelle darstellt finde ich es ganz praktisch, dass diese außen montiert ist und dadurch selber gewechselt werden kann. "Offizielle" Ersatzteile gibt es für die günstigen Geräte von Klarstein/OneConcept wohl nicht.

Daher wäre es interessant in diesem doch schon etwas älteren Thread einige Langzeiterfahrung zu hören, wenn es welche gibt.
Vielleicht war die Langlebigkeit ja auch so bescheiden, dass es keiner der Nutzer der ersten Stunde mehr im Betrieb hat - auch diese Info wäre super.

Vielen Dank schonmal!
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Pale Moon
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#53

Beitrag von Pale Moon »

Meine Pumpe funktioniert noch immer. Ich weiß jetzt nicht auswändig, wie viele Sude es schon waren, aber schon einige. Das Problem war/ist eher, dass der Filter innen zusetzt/e und die Pumpe irgendwann kaum/gar nicht mehr fördert/e, weshalb ich sie dann ausschalte/te. Nach Wiedereinschalten ging/geht es dann wieder eine Weile - muss wohl daran liegen, dass dann wieder Feinpartikel vom Filter abgefallen sind. Mir ist wie in meinem letzten Beitrag geschrieben die Sinnhaftigkeit dieses Röhrchen mit dem "Sieb-Teller" obendrauf nicht so wirklich klar geworden, d.h. ich habe ich kaum verwendet. Trotzdem wurden es bisher immer leckere Biere. Die Handhabung der Einstellungen für die verschiedenen Rasten bzw. Kochzeiten ist ok. Vielleicht könnte es komfortabler gehen, aber das weiß ich mangels Erfahrung mit anderen Utensilien nicht genauer. Ich habe auch nur den kleinen 15 L Kocher, was für mich völlig ausreicht, zumal ich ihn leichter auch einmal woanders hinhieven kann, was mir angesichts meiner schmalen Statur bei einem 30 L Kocher im wahren Sinne des Wortes schwer fallen würde. Aber es gibt natürlich auch von anderen Herstellern auch kleine Kocher. Ich bin am überlegen, ob ich in den Inneneimer (der Boden hat natürlich Löcher) noch einen feineren Filter einlege, damit eben weniger Partikel durchfallen auf den Boden des Kochers und dann dort den Filter vor dem Auslauf nicht so sehr verstopfen, damit die Pumpe besser fördert. Oder "brew-in-a-bag" (BIAG)? Aber ich habe dazu noch keinen Entschluss gefasst. Vermutlich schauen die Profis etwas verächtlich auf diesen o.ä. "Billig(h)eimer", vielleicht auch zurecht, aber ich kam bisher ganz gut damit zurecht. Man kann als Brau-Anfänger (wenn man noch nicht weiß, ob man dabei bleibt), natürlich auch erst einmal mit Omas Einkocher experimentieren - auch das würde sicherlich gelingen - bevor man in etwas Teureres investiert. Mangels Omas Einkocher hatte ich mich halt für diesen Kocher entschieden. Gerostet oder kaputtgegangen ist daran noch nichts. Achja, die Reinigung ist etwas heikel, da unten ja die Elektronik verbaut ist. Beim Reinigen muss man eben aufpassen, dass dort nichts reinläuft. Ich betrachte das als meditative Übung. Entschuldigt bitte den eintönigen Beitrag ohne Absätze und ohne Emojis - ich habe hier gerade ein nur sehr minimalistisches Gadget zur Hand. Gut Sud!
Viele Grüße
Pale Moon

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#54

Beitrag von altmann »

Danke dir erstmal für deine ausführliche Antwort.

Die Problematik mit dem Einkocher stellt sich halt bei mir auch. Ich selber besitze so ein Gerät nicht, und kenne auch niemand, der noch selber einkocht. Daher wäre auch hier ein Neukauf erforderlich. Klar könnte man auf Kleinanzeigen, etc. mal schauen, ob es ein Gebrauchtgerät, aber bei Küchenutensilien bin ich etwas eigen bzgl. Hygiene, sowas würde ich selber nur neu kaufen.

Daher halt dann so ein günstiges Gerät, was wohl einem Einkocher Plus entspricht ;)
Wunder erwarte ich nach den ganzen Beiträgen hier im Thread und bei ähnlichen Geräten nicht, solange es aber nicht direkt nach drei Suden kaputt geht (OK, kann mir auch keiner garantieren) bin ich schon ganz zufrieden.

Ich bestelle auf jedenfall mal einen. Vielleicht ist er ja schon zum Wochenende da, dann kann ich erstmal einige Probeläufe mit Wasser machen um die Dichtigkeit zu begutachten und schonmal das Heizverhalten kennenzulernen.
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#55

Beitrag von Pale Moon »

Bin gespannt, was Du dann mit diesem "Pömpel" in der Mitte mit dem gelochten Deckel oben machst, der sich höhenverstellbar im Inneneimer montieren lässt.

Vielleicht kann sich ja auch ein anderer Besitzer dieses Kochers hier dazu melden.

Vielen Dank und gut Sud! :thumbsup

PS: Bisher ist mein Kocher dicht.
Viele Grüße
Pale Moon

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#56

Beitrag von altmann »

Das würde ich dir gerne sagen, was ich mit dem "Pömpel" mache..

Leider habe ich auch nach 1,5 Wochen meinen Pott noch nicht. Das fängt ja gut an. Nur eine DPD-Trackingnummer, bei der sich nichts tut.
Auf Mails reagiert der Verkäufer (Elektronik-Star) nicht. Mal gucken, was da noch kommt. Habs über Amazon gekauft, sollte also abgesichert sein.

Nur schon ziemlich ärgerlich.. In der Zeit hätte ich das Ding fast zu Fuß aus China abholen können.
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#57

Beitrag von altmann »

So, ist gestern angekommen. Erster Eindruck: naja, OK, man sieht dem Gerät den günstigen Preis definitv an.
Ist kein Gerät für die Ewigkeit, wenn es aber zwei-drei Jahre hält - und mir das Hobby auch Spaß macht - wird die Anschaffung wohl gerechtfertigt sein.
Mal abwarten, wie es sich im Betrieb gibt.

Nach der Reinigung gestern mal mit Wasser einige Rasten durchgespielt und immer wieder mit zwei Digitalthermometern gemessen. Immerhin die angezeigte Temperatur passt und wird auch ordentlich gehalten.

Der bei vielen Chinaböllern bekannte Fehler, dass der Pott nur 98 Grad anzeigt obwohl das Wasser kocht habe ich auch. Gut das vorher zu wissen, dementsprechend dann einen Timer stellen sobald die Würze kocht.

Was imho ein Konstruktionsfail ist: die Abhitze unter dem Pott. Schön, dass Hitze dort entweichen kann. Nur steht das Ding gut abgeschlossen auf dem Tisch/Bode, so dass keine Zirkulation möglich ist. Das kann ja nur zu Überhitzungen kommen, wie man auch hin und wieder löst.
Ich will das Gerät zum brauen auf einen Lack-Tisch (Lack ist der Modelname) von Ikea stellen und entsprechend den Radius reinfräsen. Dann wackelt da nix mehr und kann sich nicht verschieben. Werde dann wohl auch einige Löcher durch die Platte bohren, so dass auch Luft von unten dran kommt. Hoffe dadurch, eventuelle Thermikprobleme zu umgehen.

Zum Pömpel: ich dachte, im Filterbehälter festdrehen vor dem einmaischen, dann den Stöpsel rein damit nichts beim einmaischen durchkleckert und den Behälter verlässt und dann beim läutern das Lochblech oben drauf, damit das Wasser verteilt und "feiner" wird. Oder habe ich da was falsch verstanden?

Will am Samstag denn, wenn alles gut geht, mal starten.
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#58

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Ich will das Gerät zum brauen auf einen Lack-Tisch (Lack ist der Modelname) von Ikea stellen und entsprechend den Radius reinfräsen.
Keine gute Idee. Lack ist aus beidseitig mit dünner HDF Platte beplankter Wabenplatte (aka Wellpappe). Da fräst Du ins Leere. Und der ist definitiv nicht für die Belastung eines Braugerätes gemacht. Die Beine sind meist aus Spanplattenstreifen mit einer zentralen Schraube. Wenn das bei Deinem Tisch auch so ist, nimm aus Sicherheitsgründen bitte was massives. Heiße Würze ist gefährlich. Man kann für 6,99 € keinen stabilen Tisch bauen. Auch nicht Ikea. Der ist für eine Blumenvase oder einen Wecker gemacht.
Viele Grüße
Björn

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#59

Beitrag von altmann »

@Räuber Hopfenstopf
Danke dir für den Hinweis. Hatte den noch im Keller rumstehen, aber wohl dann keine gute Wahl.
Da muss ich doch nochmal schauen, wo ich das ganze drauf stelle. Wie geschrieben, irgendwas wo ich die Lüftung etwas optimieren möchte.
Ich will ja nicht, dass der schöne Sud auf dem Boden - oder noch schlimmer - auf mir landet. Glaube ich gerne, dass dies fiese Verbrennungen gibt.
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#60

Beitrag von Räuber Hopfenstopf »

Stell den doch einfach testweise auf eine umgedrehte Bierkiste. Die ist stabil und luftdurchlässig.
Viele Grüße
Björn

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#61

Beitrag von Bierbrauer Volker »

Hallo
Ich bin neu in diesem Forum, Braue mit dem Hopfengott aber schon mein neuntes Bier. Bin sehr zufrieden mit dem Gerät! Habe einen Tipp für alle! Wer schon mal das Problem des überkochen hat wenn der Hopfen drin ist, dem kann ich wärmsten die Kochblume empfehlen. Funktioniert einwandfrei! Kein überkochen mehr!
Was für Nudeln kochen geht, geht auch für den Hopfengott!
Gruß Volker
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#62

Beitrag von Pale Moon »

@Bierbrauer Volker
Interessanter Tipp! Wie spielt die "Kochblume" mit dem Glasdeckel zusammen? Kommt die zwischen Topf und Glasdeckel oder ersetzt sie letzteren? Wo steckst Du das Röhrchen durch für die Würzepumpe? Durch die Kochblume? Danke!
Viele Grüße
Pale Moon

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#63

Beitrag von Bierbrauer Volker »

Hallo,
die Kochblume ersetzt den Glasdeckel und ich verwende diese nur wenn der Hopfen rein kommt, dann wenn die Vorderwürze gekocht wird! Hätte auch gerne in diese Nachricht ein Bild eingefügt, das scheint aber bei mir nicht zu gehen!
Gruß
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#64

Beitrag von Pale Moon »

Nochmals danke! Ich vermute, dass Du beim Hopfenkochen die Pumpe nicht nutzt, oder doch? Ich nämlich schon (wenn sie dann nicht gerade verstopft ist), weil ich mir einbilde (hüstel), dass dann unten am Boden weniger leicht Schwebstoffe anbrennen, wenn da etwas zirkuliert. Ob's wirklich etwas bringt, weiß ich nicht. Allerdings rühre ich auch beim Hopfenkochen zwischendurch immer wieder mit dem großen Paddel. Keine Ahnung, ob das so richtig ist. Aber es ist auch schon immer wieder etwas leicht übergekocht, weshalb ich Deinen Tipp prima finde. :)
Viele Grüße
Pale Moon

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#65

Beitrag von Bierbrauer Volker »

Hallo
Wir benutzen beim Hopfen kochen weder die Pumpe noch das Paddel. Wir lassen den hopfengott einfach eine Stunde in Ruhe seine Arbeit machen!
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#66

Beitrag von Pale Moon »

Ok, und verwendest Du diesen Pömpel mit dem Lochgitter obendrauf? Falls ja, ab welchem und bis zu welchem Schritt? Ich frage, weil ich damit nichts richtig anzufangen weiß und es daher letztens weggelassen habe. :blush:
Viele Grüße
Pale Moon

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#67

Beitrag von Bierbrauer Volker »

Mit pömpel meinst du den schraubenförmige ähnlichen Stopfen nehme ich an! Den verwende ich beim einmaischen, wenn ich das geschottete Malz einfülle. So fällt kein Malz unter den läuterbottich und verstopft die Pumpe. Danach wir er entfernt und das Blech mit den Löchern wird eingelegt. Glasdeckel drauf und Pumpe ins Loch vom Deckel und losgehst.
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#68

Beitrag von Pale Moon »

Mit dem Pömpel meinte ich das längenverstellbare zweiteilige Rohr mit Gewinde, das man unten in den Eimer anschrauben kann. Einen extra "Stopfen" für die Öffnung oben habe ich nicht (vermutlich "verloren"), weshalb ich die Öffnung vom Rohr oben immer zuhalte, wenn ich das Malz einfülle - etwas umständlich, aber es geht.

Verstehe ich Dich richtig, dass Du das Blech direkt nach der Malzzugabe drauf machst und die Pumpe anmachst und gar nicht rührst? Du lässt also allein die Maische zirkulieren und von oben auf das Blech laufen?

Wann genau machst Du das Blech ab, oder gar nicht? Und lässt Du das Rohr immer drin?

Wenn der Hopfen kocht, sprudelt es bei meinem Topf regelmäßig oben aus diesem Rohr raus - wie ein Geysir - was dann oft auch zum Überkochen führte (der Glasdeckel schließt leider nicht dicht ab). Wie ist das bei Dir? Oder machst Du dann wieder den Stopfen drauf?

Sorry wegen der vielen Fragen dazu, aber ich kam mit diesem Detail bisher nicht so gut zurecht, weil ich den Sinn nicht ganz verstehe und ich es etwas unpraktisch fand. Ich danke Dir vielmals für Deine Geduld und Hinweise! :thumbsup

Und Euch allen wünsche ich schöne Feiertage und gute Gesundheit! :Drink
Viele Grüße
Pale Moon

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#69

Beitrag von Bierbrauer Volker »

Hallo, am besten ich fange mal ganz von vorne an! Habe den 30 Ltr. Hopfengott!
Hier ein Beispiel Ablauf! Kann von Rezept zu Rezept verschieden sein!

1. Einmiaschen
a. Hauptguss (Wasser (15 Liter) auf 74°C erhitzen
b. Läuterbehälter mit Rohr einsetzten und Öffnung vom Rohr verschließen.
c. Geschrotete Malz in aufgeheizte Wasser geben und mit Paddel leicht einrühren.
c. Rohrverschluß entfernen, Siebblech einlegen, Glasdeckel drauf und Pumpe anstellen. Hauptguss für die nachfolgenden 60 Minuten dauerhaft umwälzen.

2. Maltoserast
a. 62 – 64°C für 45 - 50 Minuten

3. Verzuckerungsrast
a. 71 – 73°C für 10 - 15 Minuten
Hinweis: Wenn Vollmundiges und eher süßes Bier gewünscht wird
- Maltoserast 40 Minuten
- Verzuckerunsrast 25 Minuten

4. Jodprobe
a. Nach ca. 60 Minuten kleine Menge entnehmen und auf hellen Teller geben
b. Mit wenigen Tropfen Jod verrühren
c. Verfärbt sich die Probe und wird blau oder violett, ist noch Stärke vorhanden. Dann weitere 10 Minuten bei 71 – 73°C halten.
d. Verändert sich die Farbe nicht großartig, kann es weiter gehen!

5. Aufheizen
a. Aufheizen auf 78°C
b. Wenn die Temperatur erreicht ist kann das abmaischen beginnen und Pumpe abgestellt werden.
c. Nachguss: Parallel müssen 15 Liter Wasser auf 78°C aufgeheizt sein

6. Abmaischen (Läutern)
a. Den Läutereinsatz um eine Stufe anheben
b. Etwa 5 Ltr. des Nachguss langsam über das Sieb gießen
c. Den Läutereinsatz auf die höchste Stufe anheben
d. Weitere 5 Ltr. Nachguss langsam über das Sieb gießen und nach etwa 10 Minuten den Läutereinsatz rausnehmen.

7. Erste Hopfenzugabe
a. Hopfenmenge gemäß Rezept abwiegen und bereit legen. Am besten in Hopfenbeutel füllen und dazu geben.

8. Hopfenkochen
a. Behälter sollte nicht höher als 15 cm bis oberen Rand gefüllt sein.
b. Statt Glasdeckel nun Kochblume verwenden.
c. Würze auf 98°C aufheizen für ca. 60 Minuten. Gesamter Kochvorgang ca. 70 Minuten
d. Wenn Temperatur erreicht ist, Power von 2500 auf 1800 Watt reduzieren.

9. Zweite Hopfengabe (wenn im Rezept gefordert)
a. Vorsicht! Kann überschäumen! Nur mit gereinigtem Rührer (70% Isopropanol) leicht umrühren
b. Zweite Hopfengabe kurz vor Ende des Kochvorgangs beigeben
c. Hopfengott abstellen und restlichen Nachguss bis 30 Ltr. Marke auffüllen.

10. Whirlpool
a. Achtung, ab jetzt nur noch mit peinlichst genau gereinigten Geräten und Behälter arbeiten (70% Isopropanol)
b. Mit Rührer kreisförmige Rührbewegungen einen Strudel erzeugen

11. Hopfenseihen
a. Fertige Bierwürze in Gärbehälter laufen lassen. Am besten über einen kurzen Schlauch, damit die Stammwürze mit wenig Luft in Berührung kommt.
b. Behälter mit gereinigtem Deckel abdecken

12. Stammwürzemessung & Abkühlen
a. Bierwürze mit gereinigtem Kühler auf 20 - 25°C herunterkühlen

13. Hefezugabe
a. Auf die Temperatur achten die im Rezept angegeben ist. Wenn nötig Würze weiter abkühlen
b. Trockenhefe (ca. 12gr auf 25 Ltr.) einfach gut verteilt auf Oberfläche verteilen. Ohne Klümpchen!
c. Deckel verschließen und Gärröhrchen mit Wasser füllen

14. Die Gärung
a. Untergäriges Bier (Gärprozess sollte bei etwa 12°C für 8 – 10 Tage ablaufen)
b. Obergäriges Bier (Gärprozess sollte bei Zimmertemperatur, etwa 20 -25°C für 6 – 10 Tage ablaufen)

Ich hoffe das hilft Dir weiter und erklärt einiges. Problem war bei am Anfang, dass ich zuviel Wasser eingefüllt hatte und dann einiges hochkochte. Mit den 15 Ltr. am Anfang und 15 cm Abstand zum oberen Rand vor dem Hopfenkochen, bin ich bisher gut gefahren und hatte keine Sauerei!


Viel Erfolg und noch schöne Ostern!
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Pale Moon
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#70

Beitrag von Pale Moon »

Top! Ganz herzlichen Dank für die große Mühe, die Du Dir hierzu gemacht hast. Das hilft nicht nur mir weiter. :thumbsup

Ich habe den 15 L Topf, und es gibt keine Zwischeneinstellung für den Eimer innen - also entweder ganz drin oder ganz oben auf, aber das macht nichts.

Ich werde es auch mit der Kochblume versuchen und oben mehr Platz zum Rand lassen. Vermutlich war bei mir das Verhältnis zwischen Malz, Haupt- und Nachguss nicht immer optimal, aber das ist ja auch das Schöne am Brauen: man lernt immer Neues dazu, und es schmeckt immer anders. :Drink

Ebenso schöne Ostern! :Smile
Viele Grüße
Pale Moon

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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#71

Beitrag von franzxaver »

Das Problem mit dem Versiegen des Maischflusses im System (Verstopfen von Pumpe/Sieb im Malzrohr/ Bazooka) hatte ich anfangs auch. Folgendes Vorgehen funktioniert seit gut 20 Suden einwandfrei und ohne Frust (und immer noch mit der Originalpumpe):

1. Das Malzrohr außerhalb des Geräts füllen, dabei
2. einen Teil des Malzschrotes (ca 2 kg) sieben. Die im Sieb verbleibenden Spelzen als erstes in das Malzrohr füllen, als unterste Schicht. Dann das restliche Malz oben auffüllen, einschließlich des ausgesiebten Mehlanteils. Auch Weizen, Haferflocken, Rohgetreideschrot machen dort keine Probleme mehr.
3. Malzkorb _sehr_ langsam in den auf Einmaischtemperatur vorgeheizten Kessel absenken. Warten, bis die Flüssigkeit von selber bis nach oben steigt, weitere 10 Minuten warten (Wartezeit kann ggf. mit der Eiweißrast verrechnet werden). In der Wartezeit in Ruhe die folgenden Rasten programmieren.
4. Maischprozess starten. Bei hohem Anteil von spelzenlosen Malzen gelegentlich mit einem Messer die Maische von oben her durchschneiden (nicht rühren). Dazu muss das oben aufliegende Lochblech kurz abgenommen werden. Vorsicht, heiß! ACHTUNG: Das Messer darf keinesfalls bis zum Boden des Malzkorbes reichen, da es das anfangs vorbereitete Läuterbett zerstören würde.
5. Geläutert wird ausschließlich mit Schwerkraft. Dazu Pumpe entfernen und nach einer Läuterrast von ca. 10 Minuten über einen Schlauch in den späteren Gäreimer abläutern. Das Ablassventil nur leicht öffnen, das Läutern darf seine Zeit brauchen. Der Schlauch verhindert übermäßigen Luftkontakt. Den Nachguss sukzessive über das Lochblech oben einfüllen.
6. Leer gelaufenen Malzkorb anheben, noch abtropfen lassen, entfernen, Filterstutzen am Boden ggf. reinigen, damit er während des Würzekühlens nicht zusetzt.
7. Würze zurück in den Hopfengott füllen, wallend kochen, je nach Rezept Hopfen in Hopfensäckchen oder im Hopfenspider beifügen.
8. Kühlen: Zwischen Pumpe und Schlauch den Plattenkühler einschleifen (passende Kupplungen und Schlauchteile gibts beim Ali) und zunächst zurück in den Kessel pumpen. Dabei kann die Würze durch ein Hopfensieb laufen und so vorgereinigt werden (Ersatz für Whirlpool).
9. Ist die richtige Anstelltemperatur erreicht, den Schlauch in den Gärbottich einhängen. Jetzt ohne zusätzlichen Schlauch, denn die Würze soll ja gut belüftet werden. Hefe hinzufügen, verschließen, fertig.

Sudhausausbeute jetzt immer deutlich über 60%, Stammwürze 12 - 15° Plato.
Zymbo
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#72

Beitrag von Zymbo »

Eine Frage an die Besitzer des Hopfengotts:
Lässt sich der Filterbehälter zusammen mit Henkel in den Maischekessel einlassen? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dies nicht funktioniert, solange ich den Henkel montiert habe, da er an den Seiten nicht weite genug gebogen ist. Man muss ihn also wieder abnehmen, um ihn komplett einzulassen. Ist das normal oder ein Verarbeitungsfehler? Hierdurch hat man sicher auch Mühe ihn wieder auszuheben.

Danke für eure Infos
Bierbrauer Volker
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#73

Beitrag von Bierbrauer Volker »

Hallo,
damit habe ich keine Probleme! Habe einen 30 Ltr. Hopfengott! Weiß nicht ob das bei der kleineren Version anders ist!
Viele Grüße
Drödschala
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Re: Hopfengott - Billig(h)eimer?

#74

Beitrag von Drödschala »

franzxaver hat geschrieben: Sonntag 4. Juli 2021, 18:03 Das Problem mit dem Versiegen des Maischflusses im System (Verstopfen von Pumpe/Sieb im Malzrohr/ Bazooka) hatte ich anfangs auch. Folgendes Vorgehen funktioniert seit gut 20 Suden einwandfrei und ohne Frust (und immer noch mit der Originalpumpe):
.
Hallo zusammen, ich bin neu hier. Habe mit meinem Hopfengott schon sechs Sude erfolgreich durch.
Ein bisschen hatte ich auch Probleme mit dem versiegen des Maischflusses. Besonders bei einem Sud mit ca 6 kg Malz.
Nun habe ich folgendes gemacht. Das Malz mit ca 1.1 mm geschrotet. Mit Fühlerleere gemessen. Vorher hatte ich 0.8 mm. Habe selber eine Mühle. Von Brewferm Grain Gorilla.
Einen Feinfilter unten über die Filterkerze habe ich auch versucht. Das hat dazu geführt das es noch mehr verstopft.
Habe jetzt aber so einen Sieb Einsatz. Zubehör für den Braumeister 20l. Passt genau in den Malzkorb im Hopfengott.
Das war die letzten Male sehr gut. Und ein bisschen mit dem Hahn spielen. Muss ja nicht voll offen sein.
Beim zweiten Sud war die Pumpleistung so schlecht. Dann hab ich die Pumpe zerlegt und zwei drei spelzen gefunden. Danach war es um Welten besser. Aber seit dem Sieb is das Problem weg.

Das mit dem teilweise sieben und Spelzen unten vorlegen ist natürlich auch eine super Idee. Mit was für einem Sieb sollte man es sieben?

Frage an die anderen Besitzer. Geht die Pumpe bei euch auch so stramm ab und ran?
Allzeit gut Sud.
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