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Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 12:07
von Bloodstroem
Hallo miteinander,

da ich zu diesem Thema in der SuFu nichts einschlägiges gefunden habe, erstelle ich mal diesen Thread mit dem o.g. Thema.

Für mich ist die Fastenzeit ein guter Anstoß um sich selbst zu testen und auf Sachen oder Dinge zu verzichten, die mir Spaß machen und wo ich meine Freude dran habe. Dieses Jahr habe ich mich für den Konsum von Alkohol entschieden. Also Verzicht auf Alkohol.

Beginn der Fastenzeit war in diesem Jahr, der 06.03.2019. Für mich also der Tag, an dem ich auf Bier verzichtet habe. Ist schon etwas merkwürdig, wenn man das Abendliche Ritual von zwei Halben mit einer Tasse Tee oder Wasser tauscht, was ich in den ersten 2 Wochen praktiziert hatte. Auch der erste Besuch im Getränkehandel bei dem es hieß "nur gucken nicht anfassen" war ungewöhnlich. Später hatte ich die Zügel etwas lockerer gehalten und mir mal das Alkoholfreie Sortiment genauer angeschaut. Hier gibt es auch das Maisels Alkoholfreie welches mir sehr gut geschmeckt hat. Das wird es zukünftig auch nach der Fastenzeit geben.

Meine Erfahrung bis zum heutigen Tag sind wie folgt. Ich fühle mich durch den Verzicht auf Alkohol Geistig Leistungsfähiger. Vom Schlafverhalten her schlafe ich deutlich länger, als die gängigen 5 Stunden. Dies sind bis zu 7 Stunden. Ich bin wacher und zu 100% bei der Sache. Ein Gewichtsverlust wurde ebenfalls festgestellt. Was nicht so einfach ist, ist auf Feiern in der Gruppe zu sagen: "Nein ich trinke kein Bier" oder "Bitte ein Alkoholfreies". Da muss man sich den ein oder andren Spruch schon anhören. Aber ich bin nicht schwach geworden oder hab mich mitreißen lassen. :thumbup

Eigentlich überwiegend positive dinge, und ich bin erstaunt, dass sich der Verzicht so positiv auswirkt.

Natürlich freue ich mich auch auf das Ende der Fastenzeit, an den ich dann wieder das Selbstgebraute verkosten kann. Und auch im Getränkemarkt ein größere Auswahl habe.


Mich würde interessieren, wie eure Erfahrungen in der Fastenzeit sind. :popdrink

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 13:01
von karsten
Hab dieses Jahr auf Zucker verzichtet.
Keine Süßigkeiten, Zucker im Kaffee, keine Wurst, Croissants... etc.

Bisher sind 3 Kilos runter ohne was an meinem anderen Verhalten zu verändern.

Das mit dem besser schlafen bei allohlverzicht kann ich aber gut nachvollziehen. Im „sober october“ ging’s mir ähnlich.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 13:02
von Kolbäck
Glückwunsch zum Durchhalten! :thumbup

Fastenzeit ist mir Schnuppe, aber ich lege in den letzten Wochen auch immer öfter Tage ohne Bier ein. Sowohl weil man wacher und heller im Köpfchen ist, wie du ja auch anmerkst, als auch weil das Selbstgebraute danach wieder besser schmeckt und buchstäblich weniger alltäglich wird.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 13:18
von Bockbierfreund
Moin,

also die religiöse Fastenzeit interessiert mich auch nicht. Aber hin und wieder mal 14 Tage oder auch länger ohne Alkohol
gebe ich mir auch schon mal.
Das mit dem Schlafen kann ich bestätigen. Ansonsten faste ich seit ein paar Jahren Privatfernsehen :Bigsmile

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 13:25
von §11
Ja, das geht mir auch so, obwohl Bier ja auch positive gesundheitliche Wirkung hat, fällt mir auf das sich selbst ein Bier bei mir am nächsten Tag bemerkbar macht. Ich schlafe trotzdem nicht mehr, das lässt mein Zeitplan nicht zu, aber ich fühle mich fitter und ausgeruhter

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 13:41
von Dekobier
§11 hat geschrieben: Montag 15. April 2019, 13:25 Ja, das geht mir auch so, obwohl Bier ja auch positive gesundheitliche Wirkung hat, fällt mir auf das sich selbst ein Bier bei mir am nächsten Tag bemerkbar macht. Ich schlafe trotzdem nicht mehr, das lässt mein Zeitplan nicht zu, aber ich fühle mich fitter und ausgeruhter
Ich habe seit einiger Zeit einen Fitnesstracker am Arm, auch beim Schlafen. 2 Flaschen Bier abends sorgen zuverlässig für einen 10-15 Schläge höheren durchschnittlichen Puls! Im zeitlichen Verlauf kann man dann schön ein Absinken des Pulses im Laufe der Nacht sehen, bis er dann gegen Morgen auf dem üblichen Niveau liegt. Der Schlaf beim Alkoholabbau ist definitiv nicht so erholsam wie der nüchterne....

Gruß,
Oliver

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 13:50
von Astir
Hi,
ich habe diese Fastenzeit auch auf Alkohol und Fleisch verzichtet, mir ist es dabei sehr ähnlich wie dir ergangen. Es hat so knapp 2 Wochen gedauert aber danach hab ich mich viel leistungsfähiger und geistig fitter gefühlt. Ich denke es ist nicht verkehrt häufiger mal längere Alkoholpausen einzulegen, und ich werde das von jetzt an auch so machen.
Grüße,
Holger

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 15:26
von Kolbäck
Dekobier hat geschrieben: Montag 15. April 2019, 13:41 Ich habe seit einiger Zeit einen Fitnesstracker am Arm, auch beim Schlafen. 2 Flaschen Bier abends sorgen zuverlässig für einen 10-15 Schläge höheren durchschnittlichen Puls! Im zeitlichen Verlauf kann man dann schön ein Absinken des Pulses im Laufe der Nacht sehen, bis er dann gegen Morgen auf dem üblichen Niveau liegt. Der Schlaf beim Alkoholabbau ist definitiv nicht so erholsam wie der nüchterne....
Ich liebäugele auch mit so einem Tracker, nicht zuletzt wegen Schlaf.

Why We Sleep vom Matthew Walker ist ein hochgelobtes Buch, das ich auf meiner Leseliste habe. Zitat:
Alcohol sedates you out of wakefulness, but it does not induce natural sleep. The electrical brainwave state you enter via alcohol is not that of natural sleep; rather, it is akin to a light form of anesthesia.
Yet this is not the worst of it when considering the effects of the evening nightcap on your slumber. More than its artificial sedating influence, alcohol dismantles an individual’s sleep in an additional two ways.
First, alcohol fragments sleep, littering the night with brief awakenings. Alcohol-infused sleep is therefore not continuous and, as a result, not restorative. Unfortunately, most of these nighttime awakenings go unnoticed by the sleeper since they don’t remember them. Individuals therefore fail to link alcohol consumption the night before with feelings of next-day exhaustion caused by the undetected sleep disruption sandwiched in between. Keep an eye out for that coincidental relationship in yourself and/or others.
Second, alcohol is one of the most powerful suppressors of REM sleep that we know of. When the body metabolizes alcohol it produces by-product chemicals called aldehydes and ketones. The aldehydes in particular will block the brain’s ability to generate REM sleep. It’s rather like the cerebral version of cardiac arrest, preventing the pulsating beat of brainwaves that otherwise power dream sleep. People consuming even moderate amounts of alcohol in the afternoon and/or evening are thus depriving themselves of dream sleep.
Siehe auch dieser Podcast mit dem Autor, u.a. zum Thema Alkohol. (Dieser Teil 3 wurde gerade erst veröffentlicht und ich habe noch nicht reingehört, aber Teile 1 und 2 waren sehr gut!)

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 17:58
von Malzwein
Es gibt auch handfeste Gründe nicht zu fasten und nicht auf Fleisch und Bier zu verzichten, wobei Bier ja ein typisches Fastengetränk ist. Wir z. B. sind für 10 Tage in Bamberg....

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 18:18
von Malzwein
Und wo wir gerade dabei sind :

Konsequentes fasten mit Bier führt möglicherweise zu erstaunlichen Ergebnissen...

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 18:26
von §11
Malzwein hat geschrieben: Montag 15. April 2019, 18:18 Und wo wir gerade dabei sind :

Konsequentes fasten mit Bier führt möglicherweise zu erstaunlichen Ergebnissen...
Das ist aber keine neue Erkenntnis. Ich hatte in meinem Leben schon mit mehreren Leuten zu tun die an Alkoholsucht erkrankt sind. Die waren alle durch die Bank alle untergewichtig.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Montag 15. April 2019, 19:15
von Malzwein
Bei der Auswirkung der Sucht reden wir aber nicht von einem Monat nur mit Bier. Gewichtsverlust ist bei vielen Süchten eine Auswirkung, wenn sich das Leben nur noch um das Suchtbefriedigung dreht und Nahrungsaufnahme zur Nebensache wird.

Bei uns gab es übrigens einen Todesfall nach langjähriger Alkoholsucht mit deutlich über 120 kg. Da gibt es Unterschiede im Suchtverlauf.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Dienstag 16. April 2019, 00:33
von Tozzi
Ach, Leute.
Die Diskussion kommt immer wieder auf, und natürlich ist es gut, hin und wieder eine totale Alkoholpause einzulegen.
Die Leber ist ein sehr regenerationsfähiges Organ (anders als z.B. die Lunge), und man sollte ihr hin- und wieder diese Zeit gönnen.

Aber die vielbeschworenen Alkoholtoten waren doch keine reinen Biertrinker.
Da ist fast immer harter Alk mit im Spiel.
Klar propagiere ich hier nicht, sich jetzt jeden Tag einen halben Kasten reinzuhauen.
Dürfte auch für die meisten gar nicht klappen, wenn man am nächsten Tag um 8 fit sein will.

Hier in München ist die Fastenzeit das krasse Gegenteil von Alkoholabstinenz.
Das seh ich jeden Tag, ich wohne nämlich gar nicht so weit weg vom Nokherberg (Salvator Keller).
Das ist schlimmer als Oktoberfest und wirklich abschreckend. Bin froh wenn endlich Ostern und der Scheiß vorbei ist.
Und wer jeden Tag seinen Schweinsbraten haben muss und am Donnerstag sein Schnitzel in der Kantine für 4 Euro 90 der ist halt selber schuld.

Neulich vor 30 Jahren, als ich noch Medizin studiert habe, und mir gerade meine Spiegeleier zum Frühstück schmecken lassen wollte, kam gleich von Kommilitonen vom Nachbartisch der Kommentar, dass ich gerade im Begriff bin, mein Leben drastisch zu verkürzen, böhses böhses Cholesterin.
Vor ca. 2-3 Jahren hat die WHO dann ihren Fehler eingestanden, ich wusste das damals schon. Geschmeckt hat's mir trotzdem nicht mehr. Danke.
Generationen von Menschen haben Eigelb gemieden, sich unter Würgen Kartoffelschalen reingezogen und gedacht, Spinat enthalte jede Menge Eisen.
Hühnerbrüste wurden zu Schuhsolen verarbeitet und fettfreie Schweinerassen gezüchtet.
Nach neuesten Erkenntnissen allessamt Humbug, man hat neue Feinde ausgemacht. Wirklich wissenschaftlich bestätigt ist gar nix.
Da werden Doktorarbeiten zitiert, mit für Mediziner typischen statistischen Kontrollgruppen von 30 Leuten oder sowas. Also völlig ohne jede Aussagekraft.
Dann schreibt einer vom anderen ab und irgendwann gilt es als "erwiesen".
Wenn Bier wirklich so gefährlich wäre, gäbe es schon lang keine Bayern und keine Tschechen mehr.

Stephan, der was hat gegen fremdgesteuerte, aufoktroyierte Selbstkasteiungs- (und Massenbesäufnis-) Termine irgendwelcher Religionsstifter oder sonstiger Heilapostel. Aber für den der's mag, das Höchste. Da red ich wie immer nur für mich selber.
Letztlich muss das jeder selber wissen, aber Threads wie dieser hier sind für mich ein "Bummer".
Irgendwo auch typisch deutsch. Kein Genuß ohne Reue. Ohne jetzt irgendwem irgendwas unterstellen zu wollen.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Dienstag 16. April 2019, 00:38
von Scheibelhund
§11 hat geschrieben: Montag 15. April 2019, 18:26
Malzwein hat geschrieben: Montag 15. April 2019, 18:18 Und wo wir gerade dabei sind :

Konsequentes fasten mit Bier führt möglicherweise zu erstaunlichen Ergebnissen...
Das ist aber keine neue Erkenntnis. Ich hatte in meinem Leben schon mit mehreren Leuten zu tun die an Alkoholsucht erkrankt sind. Die waren alle durch die Bank alle untergewichtig.
Diese untergewichtigen Säufer sind die Stadtbölker und die anderen übergewichtigen sind die Landbölker, die zusätzlich noch eine deftige Küche genießen. Wobei es auch Landbölker in der Stadt gibt. Anschauliches Beispiel war für ersteres Harald Juhnke und für letzteres Helmut Qualtinger.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Dienstag 16. April 2019, 08:05
von Malzwein
Tozzi, du bist ja herrlich auf das Thema angesprungen. :Bigsmile

Wem das ein Begehren ist: Nachgewiesen am ältesten werden Nonnen im Kloster, wobei die Religion eine untergeordnete Rolle spielt. Also, ab zur Geschlechtsumwandlung - bei Mönchen gilt das interessanterweise nicht - und ab ins Kloster. Alles andere ist Makulatur.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Dienstag 16. April 2019, 08:43
von sb11
Ich verzichte in der diesjährigen Fastenzeit auf Auberginen... :Wink

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Dienstag 16. April 2019, 09:10
von Bloodstroem
Vielen dank an Alle für die vielen Posts, auch wenn die nicht direkt auf die persönlichen Erfahrungen abzielen.

@ Jan: Das ich länger schlafe deutet sich so, dass ich eher ins Bett gehe. Sonst ist es in der Regel so gewesen, dass das Bier noch nicht geleert war und man sich von der Zeit her am Füllstand des Glases gerichtet hat, wann man ins Bett steigt.

Im Grund genommen ist es jedem das Seine, ob er fasten möchte oder nicht. Und ich finde es großartig, wie verantwortungsvoll mit dem Thema umgegangen wird.

Für mich war es die Erfahrung wert und ich würde es wieder machen. :thumbsup

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Dienstag 16. April 2019, 10:35
von Johnny H
Wie bei allem im Leben schadet es sicher auch beim Alkohol nicht, Maß (mit langem "a") zu halten. Ich handhabe das so, dass ich meinen Konsum notiere und i.d.R. ca. 50% aller Tage alkoholfrei bin. Im Schnitt bin ich daher sogar leicht unter dem durchschnittlichen Alkoholkonsum aller Deutschen, was für jemand, der sich ausgiebig mit dem Thema Bier beschäftigt, schon recht wenig ist.

Seit ich das so handhabe, schlafe ich viel besser, und ich merke recht schnell, wenn ich mal vier, fünf Tage am Stück Alkohol trinke, dass ich öfters aufwache und mich morgens nicht so erholt fühle.

Auf der anderen Seite muss das jeder selber wissen. Einiges an der negativen Berichterstattung über Alkohol, gerade über die (angeblichen) gesundheitlichen Auswirkungen bei niedrigem Konsum, halte ich für einseitig, eindimensional und teilweise auch methodisch für extrem schwach.

Fasten tue ich dieses Jahr mal wieder nicht. Ich habe es aber schon zwei-, dreimal praktiziert und fand es sehr wohltuend. Allerdings rede ich hier nicht von Alkoholfasten, sondern vom Buchingerfasten, bei dem man bis auf Gemüsebrühe und ganz wenig Honig keine Kalorien zu sich nimmt. Da gibt es auch einige Untersuchungen und Forschungen zu positiven Auswirkungen aufs Immunsystem, Entzündungskrankheiten etc.

Kein "Genuss ohne Reue" gehört leider vermutlich auch zu uns Deutschen (aber nicht nur!!). Ich gebe da Luther und der Reformation die Schuld, aber das ist eine andere Geschichte... im doch eher katholisch geprägten Bayer stellen sich da vermutlich eher die Nackenhaare auf. ;-) Interessant ist aber schon, dass sich in diesen Dingen immer noch der alte Konflikt zwischen Katholizismus und Protestantismus offenbart. So sehe ich das wenigstens.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 16:12
von Johnny H
Johnny H hat geschrieben: Dienstag 16. April 2019, 10:35 [...] Einiges an der negativen Berichterstattung über Alkohol, gerade über die (angeblichen) gesundheitlichen Auswirkungen bei niedrigem Konsum, halte ich für einseitig, eindimensional und teilweise auch methodisch für extrem schwach.
[...]
Zum Beispiel das hier:
Im Jahr 2017 lag der Konsum von alkoholischen Getränken den Angaben nach bei 131,1 Litern pro Kopf. Das entspreche etwa einer ganzen Badewanne voller Flüssigkeit, sagte Rummel. Auf den Tag gerechnet wären es etwa 0,36 Liter am Tag – also etwas mehr als ein kleines Bier.
Wenn man nun in die ursprüngliche Pressemitteilung schaut, findet man raus, dass der durchschnittliche Alkoholkonsum bei 10,1l reinem Alkohol lag. Bezogen auf die oben erwähnten 131,1l ergibt sich somit ein durchschnittlicher Alkoholgehalt von 8,1 Vol.% der besagten 0,36l - also eben nicht etwas mehr als ein "kleines Bier", sondern etwas, das deutlich stärker ist. Oder man rechnet tatsächlich um auf 5 Vol.%, dann kommt man auf etwas mehr als eine Halbe Bier im Schnitt.

Weiter geht es mit der Bezugnahme auf 74000 Tote pro Jahr, die "an den Folgen ihres Alkoholkonsums oder dem kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak" sterben. Das sind ca. 0,09% der Gesamtbevölkerung (82,8 M.), was natürlich nicht wenig ist, aber a) nicht klar ist, wie viele davon auch Tabak konsumieren, und b) das nichts mit dem durchschnittlichen oder gar geringem Alkoholkonsum zu tun hat. Von letzterem schreibt man aber im Satz danach sofort, er "könne schon in geringen Maßen gesundheitsschädlich sein".

Wenn ich für a) mal grob die Hälfte annehme (d.h. 0,045%) und das mit durchschnittlichen 80 Lebensjahren Lebenserwartung multipliziere, komme ich auf 3,6% der Bevölkerung, die an Alkoholkonsum sterben. Auch das ist nicht wenig, hat aber wiederum nichts mit dem durchschnittlichen Alkoholkonsum zu tun, sondern ist in einer Gaussschen Normalverteilung ziemlich weit draußen (knappe 2s, 2s wären 2,5% auf jeder Seite). Außerdem bedeutet das, dass ca. 96,4% der Bevölkerung an etwas anderem sterben.

Ich kann nun nicht sagen, wie viel von diesem schlechten Artikel auf das Konto der Journalisten und wie viel auf die Studie selbst geht, aber auf solche Publikationen bzw. aus meiner Sicht unseriöse Darstellungen kann ich auch gerne verzichten. Von mir gibt es daher: :thumbdown

Edit: noch was ergänzt bzw. verbessert

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 17:15
von ubu
Zum Thema Studiesn und deren Aussagen.

Ab etwa Ende letzten Jahres sind mir in den Medien immer wieder Hinweise aufgefallen, dass eine neue Studie zum Thema Alkoholkonsum und Gesundheit besagt, dass bereits kleine Mengen schädlicher sind als bisher angenommen.

Im Januar gab es einen Artikel in der Zeit dazu, in dem mit verschiedenen Experten über diese Studie gesprochen wurde.

Dem Gesundheitsforscher
Der Statistikerin
Dem Risikoforscher

Beim Gesundheitsforscher war die Botschaft ganz klar absoluter Alkoholverzicht.

Der Risikoforscher hat unter anderem folgende Aussage getroffen:
Diese Studie hat ergeben:
Von 100.000 Menschen, die jeden Tag ein alkoholisches Getränk trinken, bekommen 918 innerhalb eines Jahres ein Gesundheitsproblem, das mit Alkohol verbunden sein kann.
Und von 100.000 Menschen, die gar nichts trinken, bekommen 914 so ein Problem.
Ein Glas pro Tag macht also vier Probleme mehr bei 100.000 Leuten.
Je nachdem wie seriös diese Studie in einem Artikel beleuchtet wird kann das Fazit daraus sein:

Das Risiko eines Gesundheitproblems durch 1 alkoholisches Getränk pro Tag liegt bei 1%

oder

Das Risiko eines Gesundheitproblems durch 1 alkoholisches Getränk pro Tag liegt bei 0,004%

Im weiteren Text des Artikels wird diese 0,004% nicht als überhaupt kein Problem dargestellt.
Aber als wesentlich geringeres Risiko vermittelt, als es in vielen anderen Artikeln gemacht wird.

Der Schlussatz des Artikel fand ich äuserst gelungen.
Trinken hat seinen Preis – und die Menge, die man mit geringem Risiko konsumieren kann, liegt deutlich unter der, die viele trinken.
Gerade deshalb sollte man jedes einzelne Glas mit Bedacht genießen, es sich gönnen, es bis zur Neige auskosten – anstatt den Inhalt gedankenlos herunterzukippen. Damit man von seinem Risiko auch etwas hat.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 17:39
von Malzwein
Wir sind von Giften umgeben, vieles bringt uns um... und wir werden immer älter....

An einem der giftigsten Stoffe, die wir freiwillig und mit vollem Bewußtsein zu uns nehmen, gibt es nichts zu beschönigen.

Aber die Diskussionen erinnern mich auch an die ach-so-gefährliche Handystrahlung. Es kann sein, dass die Strahlung nicht ohne Risiko ist, aber hat schon mal jemand nachgerechnet, wieviel Menschen durch Handys gerettet wurden? Millionen? Da fallen selbst einige hundert mit Tumoren im Kopf nach intensiver Handynutzung gar nicht auf.

Die Schaden - Nutzen Analyse lässt sich auch auf Autoverkehr, Impfung etc übertragen und wird viel zu wenig diskutiert. Aber so etwas ist weder einfach noch medial genug.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 17:54
von Johnny H
ubu hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 17:15 Zum Thema Studiesn und deren Aussagen.

Ab etwa Ende letzten Jahres sind mir in den Medien immer wieder Hinweise aufgefallen, dass eine neue Studie zum Thema Alkoholkonsum und Gesundheit besagt, dass bereits kleine Mengen schädlicher sind als bisher angenommen.

[...]
Ich vermute, das ist die Studie, die wir ab hier diskutiert haben.

Da kam m.E. raus, dass geringer Konsum nichts nützt. Ich fand die Darstellung und die Ergebnisse angesichts des immensen Aufwands, den man offenbar für die Studie betrieben hat, eher unbefriedigend.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 18:08
von §11
Aber die Diskussionen erinnern mich auch an die ach-so-gefährliche Handystrahlung. Es kann sein, dass die Strahlung nicht ohne Risiko ist, aber hat schon mal jemand nachgerechnet, wieviel Menschen durch Handys gerettet wurden? Millionen? Da fallen selbst einige hundert mit Tumoren im Kopf nach intensiver Handynutzung gar nicht auf.
Und um jetzt aus dem Whataboutism ein Argument zu machen wäre es interessant zu wissen wieviele durch Alkohol gerettet wurden? Sonst verstehe ich das Argument nicht

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 18:19
von flying
Die Forschung zum Thema Alkoholwirkung ist mitnichten abgeschlossen. Es gibt einen enormen genetischen Faktor was Suchtverhalten angeht. So hat man wohl kürzlich festgestellt, dass bei Alkoholikern nach dem Entzug in der trockenen Phase die Dopaminwerte stark ansteigen. Das heißt sie fühlen sich trocken euphorisch. Der Körper macht diese ständige "trockene" Dröhnung allerdings nicht lange mit und der nächste Absturz droht. Ein Teufelskreis.
Bei manchen Alkoholikern hat sich der Organismus so stark durch die Droge verändert, dass der Körper mit einer massiven Ausschüttung von Endorphinen auf den Stoff reagiert. Das diese "glücklichen" Alkoholiker von dem Stoff lassen können ist wenig wahrscheinlich?

Ein gelegentliches Abstinenz- Fasten, dry January o. ä. ist keine schlechte Sache. Allerdings mag ich diese Abstinenz- Faster nicht, die in ihrer euphorischen Grundstimmung ob des Fastens allem und jedem seinen Konsum vorhalten und sich dabei überlegen fühlen. Nicht das in diesem Forum welche geben würde.. :Drink

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 19:21
von hkpdererste
§11 hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 18:08 Und um jetzt aus dem Whataboutism ein Argument zu machen wäre es interessant zu wissen wieviele durch Alkohol gerettet wurden? Sonst verstehe ich das Argument nicht
Gerettet wohl kaum jemand, wobei der gemeinsame Umtrunk mit Freunden und Bekannten sicherlich in gewisser Weise psychologisch einen gewissen Wert darstellt. Wenn aber schon keiner direkt durch Alkohol gerettet wurde wäre sicher interessant wie viele durch Alkohol gezeugt wurden.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 19:49
von Malzwein
Natürlich auch gerettet. Drogen und Rausch haben einen großen, auch positiven Einfluss auf jede Gesellschaft. Von Identitätsstiftung bis Aggressionsabbau reicht der Einfluss, das ist aber natürlich auch ein zweischneidiges Schwert. Oder was passiert mit einer Gesellschaft, in der Drogen jeder Art konsequent geächtet werden?

Mit die höchste Lebenserwartung in Europa haben Länder, bei denen der Rotwein bei jedem Essen auf dem Tisch steht und der Mythos Mittelmeerdiät zieht nur noch sehr bedingt als Erklärung.

Und wie Paracelsus schon wusste: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei." Ein regelmäßiger Verzicht - und darum geht es hier - ist mit Sicherheit nicht verkehrt, egal ob das nun Fastenzeit oder alkoholfreie Tage sind.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 20:12
von Boludo
Malzwein hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 19:49 Natürlich auch gerettet. Drogen und Rausch haben einen großen, auch positiven Einfluss auf jede Gesellschaft. Von Identitätsstiftung bis Aggressionsabbau reicht der Einfluss, das ist aber natürlich auch ein zweischneidiges Schwert. Oder was passiert mit einer Gesellschaft, in der Drogen jeder Art konsequent geächtet werden?

Mit die höchste Lebenserwartung in Europa haben Länder, bei denen der Rotwein bei jedem Essen auf dem Tisch steht und der Mythos Mittelmeerdiät zieht nur noch sehr bedingt als Erklärung.

Und wie Paracelsus schon wusste: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei." Ein regelmäßiger Verzicht - und darum geht es hier - ist mit Sicherheit nicht verkehrt, egal ob das nun Fastenzeit oder alkoholfreie Tage sind.
Alkohol trinken baut Aggressionen ab?
In welcher Welt lebst du?
Und nein er erhöht nicht die Lebenserwartung, sondern zb erwiesenermaßen die Chance, an Krebs zu erkranken.
Ich finde Bier trinken toll und es macht viel Freude.
Aber deswegen muss man sich doch nichts vormachen.
Alkohol ist definitiv die Droge, die nach Tabak am meisten Tote und Elend erzeugt. Das kann man drehen und wenden wie man will.
Deswegen ist Bier trinken trotzdem schön.

Stefan

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 21:49
von Schullebernd
Ich habe die Details der Studie jetzt nicht gelesen, aber die Nachrichten im Radio auf der Hin- und Rückfahrt zur Arbeit haben das Thema rauf und runter geleiert.
Es wurde immer schön erzählt, wieviel Liter alkoholische Getränke ein Deutscher im Schnitt im Jahr trinkt. Und dann natürlich wieviele sterben usw.
Aber was will man mit dem Fakt aussagen. Das können theoretisch 136l Primasprit oder aber 136l Radler sein. (ich rede hier explizit nur von dem was in den Medien erzählt wird, nicht, was möglicherweise noch mehr in der Studie steht.) Beides alkoholische Getränke. Was von beiden schlimmer wäre, darf jetzt mal jeder für sich entscheiden. Ich reagiere auf solche Meldungen nur noch mit einem Schulterzucken.
Meine ganz persönlichen Erfahrungen sind:
- In Maßen und nicht in Massen (wie schon öfters hier gessgt)
- Tiefe Alkoholiger trinken kein Bier (die nehmen härteres zu sich). Ich kenn zumindest keinen, der auf Grund von Bier eine Leberzerose bekommen hat. (ich kenne keinen)
- Die meisten strikten Nicht-Trinker sind immer die Spassbremsen auf Parties
- Und genau darum gehts. Bier ist für mich ein Gesellschafts-Sport. Es gibt nichts schöneres, wie ein leckeres Bierchen mit nem guten Kumpel am Abend zu trinken. Da kann auch eine Studie nix dran ändern.

Aber gut, Ende der Ausführung. Ich finds klasse, wie der Threadersteller die Zeit durchhalten konnte. Großen Respekt, an alle die das schaffen. Ich könnts glaube ich nicht bewusst.
Es gibt zwar mal Zeiten, wo ich nicht wirklich rankomme an Bier, oder man feststellt: „Huch, hast die Woche noch gar kein Bierchen getrunken“. Aber ob ich mich in der Zeit recht viel anders gefühlt habe, kann ich nicht behaupten.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 21:55
von bwanapombe
Was ich heute erfahren habe: Studenten, die Bier trinken, brechen ihr Studium seltener ab, als solche die kein Bier trinken. Wobei ein Studium zu Ende bringen auch nicht immer von Vorteil ist.

Was erfahrungsgemäß sicher ist, ist, das auf eine Studie, die etwas nachweist, eine folgt, die das Gegenteil zeigt. Wie mit dem Wasser, von dem man angeblich nicht genug trinken konnte. Bis dann jemand kam und sagte, nur nicht zu viel. Auf die Frage, wieviel denn richtig wäre kam die Antwort, daß Durst eine ziemlich gute Entscheidungshilfe ist.

Am Alkohol wird man dennoch nicht viel Vorteilhaftes finden. Es ist und bleibt ein Zell- und Nervengift.

Gesellschaften die Alkoholgenuß ächten, sind allerdings auch nicht erstrebenswert, weil eben doch Lebensqualität damit einhergeht, bei allem zerstörerischem Potential und ja auch tatsächlichen Schäden.

Wichtig finde ich die offene Diskussion darüber, so daß jeder für sich eine Riskikoabwägung treffen kann und niemand verteufelt wird, weil er trinkt oder zum Aussenseiter gestempelt wird, weil er nicht trinkt.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 21:59
von Boludo
Schullebernd hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 21:49
- Tiefe Alkoholiger trinken kein Bier (die nehmen härteres zu sich). Ich kenn zumindest keinen, der auf Grund von Bier eine Leberzerose bekommen hat. (ich kenne keinen)
.
Der alte Witz :
Frägt der Arzt: Trinken Sie Alkohol?
Antwort : Nein, nur Bier.

Natürlich gibt es genug Leute, die sich mit Bier zu Tode saufen.
Jeden Tag eine Kiste ist für viele kein Problem. Und das macht man nicht, ohne irgendwann daran zu Grunde zu gehen. Und nur weil du niemanden kennst, der das macht, gibt es sie trotzdem.
Dem Körper ist es vollkommen egal, woher der Alkohol kommt. Die pure Menge macht das Gift.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 22:29
von Bierjunge
bwanapombe hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 21:55 Was ich heute erfahren habe: Studenten, die Bier trinken, brechen ihr Studium seltener ab, als solche die kein Bier trinken.
Dieser Umstand wird ja auch häufig durch den Vergleich der Hirnzellen mit einer Büffelherde erklärt:
Eine Herde ist immer so schnell wie das schwächste/langsamste Tier. Raubtiere reißen zuerst eben dieses, mit dem Effekt, daß die Herde an sich dadurch schneller wird.
Ähnlich verhält es sich mit dem menschlichen Gehirn: Es ist so leistungsfähig wie sein schwächstes Glied. Eben diese schwächsten Zellen sind die, die dem Alkohol als erstes zum Opfer fallen. Effekt: Durch den regelmäßigen Bierkonsum wird das Gehirn schneller und leistungsfähiger, und somit ein erfolgreiches Studium erst möglich.

Moritz (der das freilich nicht ernst meint)

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 22:38
von Bierjunge
Boludo hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 21:59 Der alte Witz :
Frägt der Arzt: Trinken Sie Alkohol?
Antwort : Nein, nur Bier.
Wenn wir schon am blödeln sind, kein Witz, sondern ein reales Erlebnis:
Unangekündigte Sicherheitsbegehung im Büro eines oberbayrischen Automobilherstellers. Nicht nur im Abteilungskühlschrank, in sämtlichen Aktenschränken türmten sich die Bierflaschen und -kästen, teils leer, teils voll. Aus manchen Schränken kamen dem Sicherheitsbeauftragten die Bierflaschen beim Öffnen regelrecht entgegengestürzt. "Hm, aha, hm hm". Beim nächsten Schrank, eigentlich bei jedem Schrank das selbe Spiel.
Nur ganz unten in meinem Schreibtisch lag eine einsame Weinflasche, noch mit Geschenkband drum rum, die ich irgendwann mal geschenkt bekommen und dort vergessen hatte.
Abschlussfazit der Begehung: "Ja, hm, gut, alles in Ordnung, bloß der Alkohol" (womit meine Weinflasche gemeint war und hiermit demonstrativ konfisziert wurde), "der muss weg!"


Moritz (über manche Dinge besteht einfach ein Grundkonsens)

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 22:50
von bwanapombe
Bierjunge hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 22:29
bwanapombe hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 21:55 Was ich heute erfahren habe: Studenten, die Bier trinken, brechen ihr Studium seltener ab, als solche die kein Bier trinken.
Dieser Umstand wird ja auch häufig durch den Vergleich der Hirnzellen mit einer Büffelherde erklärt:
Eine Herde ist immer so schnell wie das schwächste/langsamste Tier. Raubtiere reißen zuerst eben dieses, mit dem Effekt, daß die Herde an sich dadurch schneller wird.
Ähnlich verhält es sich mit dem menschlichen Gehirn: Es ist so leistungsfähig wie sein schwächstes Glied. Eben diese schwächsten Zellen sind die, die dem Alkohol als erstes zum Opfer fallen. Effekt: Durch den regelmäßigen Bierkonsum wird das Gehirn schneller und leistungsfähiger, und somit ein erfolgreiches Studium erst möglich.

Moritz (der das freilich nicht ernst meint)
Die Erklärung kann ich voll nachvollziehen. Die in dem Artikel, über den ich da heute gestolpert bin, war eine andere und hatte etwas mit dem Sozialverhalten zu tun.

Bei solchen Untersuchungen ist ja immer zuerst die Frage, ist der Bierkonsum die (alleinige) Ursache für den Effekt. Man erklärte sich das so, daß Studenten mit Bierkonsum besser vernetzt waren, was ja ein erheblicher Faktor für ein erfolgreich abgeschlossenes Studium ist.

Dirk

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 23:01
von bwanapombe
Bierjunge hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 22:38 (über manche Dinge besteht einfach ein Grundkonsens)
aber nicht nur in Bayern, aber da natürlich zuerst und besonders.

Ich arbeite bei einem amerikanischen Unternehmen in Brandenburg. Der Chef hat letztes Jahr den Mitarbeitern einen "Biergarten" auf dem Gelände bauen lassen, also im wesentlichen eine Terasse mit Kühlschrank. Der wird offiziell täglich 17 Uhr geöffnet und ist mit Becks und Brlo gefülllt. Man sorgt sich halt um seine Angestellten.

Dirk

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Mittwoch 17. April 2019, 23:07
von Johnny H
Bierjunge hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 22:38 Wenn wir schon am blödeln sind, kein Witz, sondern ein reales Erlebnis:
Unangekündigte Sicherheitsbegehung im Büro eines oberbayrischen Automobilherstellers. Nicht nur im Abteilungskühlschrank, in sämtlichen Aktenschränken türmten sich die Bierflaschen und -kästen, teils leer, teils voll. Aus manchen Schränken kamen dem Sicherheitsbeauftragten die Bierflaschen beim Öffnen regelrecht entgegengestürzt. "Hm, aha, hm hm". Beim nächsten Schrank, eigentlich bei jedem Schrank das selbe Spiel.
[...]
(Hervorhebung von mir)

Das stellt natürlich alles ein erhebliches Verletzungsrisiko dar! War womöglich sogar Über-Kopf-Lagerung im Spiel? Das wäre hier mein Haupteinwand gewesen. Die Weinflasche im Schreibtisch hingegen hätte ich dringelassen: vorbildlich gelagert!

Johnny H (selbst ehemaliger Sicherheitsbeauftragter), nicht ganz ernstgemeint

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 07:21
von Mehrbier
Boludo hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 20:12
Malzwein hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 19:49 Natürlich auch gerettet. Drogen und Rausch haben einen großen, auch positiven Einfluss auf jede Gesellschaft. Von Identitätsstiftung bis Aggressionsabbau reicht der Einfluss, das ist aber natürlich auch ein zweischneidiges Schwert. Oder was passiert mit einer Gesellschaft, in der Drogen jeder Art konsequent geächtet werden?

Mit die höchste Lebenserwartung in Europa haben Länder, bei denen der Rotwein bei jedem Essen auf dem Tisch steht und der Mythos Mittelmeerdiät zieht nur noch sehr bedingt als Erklärung.

Und wie Paracelsus schon wusste: "Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei." Ein regelmäßiger Verzicht - und darum geht es hier - ist mit Sicherheit nicht verkehrt, egal ob das nun Fastenzeit oder alkoholfreie Tage sind.
Alkohol trinken baut Aggressionen ab?
In welcher Welt lebst du?
Und nein er erhöht nicht die Lebenserwartung, sondern zb erwiesenermaßen die Chance, an Krebs zu erkranken.
Ich finde Bier trinken toll und es macht viel Freude.
Aber deswegen muss man sich doch nichts vormachen.
Alkohol ist definitiv die Droge, die nach Tabak am meisten Tote und Elend erzeugt. Das kann man drehen und wenden wie man will.
Deswegen ist Bier trinken trotzdem schön.

Stefan
Die Darstellung von Malzwein ist natürlich nicht ganz richtig, aber es stimmt das Alkohol gesellschaftlichen Nutzen hat. Mir fallen da Worte ein wie: Kit der Gesellschaft oder ein besoffenes Volk meutert nicht.

Aber mal im Ernst: Alkohol in Maßen getrunken hat eben auch positive Eigenschaften und kann, so blöd das jetzt klingt, durch schwere Zeiten geleiten. Gefährlich wird es beim andauernden Gewohnheitskonsum, der zur Sucht werden kann. So ist es zum Beispiel erwiesen, dass ein Schnaps nach einem traumatischen Erlebnis verhindern kann, dass daraus ein bleibendes Trauma wird.
Die oben schon erwähnte Kosten-Nutzen-Frage zeigt auch noch in anderen Fällen, dass eine vernünftige Trinkkultur förderlich für eine Gesellschaft ist. Wir finden allerdings noch heraus was vernünftig ist.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 09:03
von Malzwein
Stefan, natürlich macht Alkohol aggressiv, keine Frage. Auf jedem Hobbybrauertreffen kann ich das beobachten und wenn wir beide mal ein Bier zusammen trinken, ist das Pfefferspray abwehrbereit in der Hosentasche...

Nach einer schönen Hobbybrauerveranstaltung fühle ich mich immer recht entspannt und was ist das anderes als aggressionshemmend? In dem Zusammenhang ist auch die emotionale Potential verschiedener Alkoholika interessant, Rotweintrinker schlagen sich sehr selten, wenn man den Genusstrinker und nicht den Pennerperlenkonsument meint. Auch hier dürfte wieder die konsumiert Menge mit eine Rolle spielen.

Das Thema Abhängigkeit / Sucht bzw riskanter Konsum sollte mehr im Fokus stehen, weshalb Trinkpausen und Fastentage einem ausgesprochenen Sinn beim Umgang mit Alkohol machen. In diesem Zusammenhang stimmen mich übrigens die auf Hobbybrauertreffen von manch einem Teilnehmer konsumierten Alkoholmengen bedenklich.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 10:03
von Johnny H
Ich würde das anders formulieren. Aus meiner Sicht macht Alkohol weder aggressiv, noch baut er Aggressionen ab, sondern er wirkt enthemmend.

Diese Enthemmung kann nun gute oder schlechte Auswirkungen haben. Historisch gesehen gibt es beispielsweise einige, die sagen, das verbindende Element des gemeinsamen Feierns habe wesentlich zur Sesshaftigkeit des Menschen beigetragen. Es gibt sicherlich noch weitere passende Beispiele.

Negative Effekte bzw. aus dem Ruder gelaufene Veranstaltungen kann sicher auch jeder benennen in Form von z.B. alkoholbefeuerten Schlägereien etc.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 10:23
von Schullebernd
Boludo hat geschrieben: Mittwoch 17. April 2019, 21:59 Natürlich gibt es genug Leute, die sich mit Bier zu Tode saufen.
Jeden Tag eine Kiste ist für viele kein Problem. Und das macht man nicht, ohne irgendwann daran zu Grunde zu gehen. Und nur weil du niemanden kennst, der das macht, gibt es sie trotzdem.
Dem Körper ist es vollkommen egal, woher der Alkohol kommt. Die pure Menge macht das Gift.
Woher es kommt ist eben nicht ganz egal. Genauso wie die Menge alleine nichts aussagt. Die Dosis ist entscheidend. Wieviel Alkohol in einem bestimmten Zeitraum.

Alles, und ausnahmslos alles in Übermaßen ist ungesund für den Körper. Dazu zählen Obst, Süßigkeiten, Wasser, Kohlenhydrahte und Eiweise genauso dazu wie Alkohol.

Der menschliche Körper hat ein gewisses Regenerationspotenzial. Er kann Gifte abbauen, ausscheiden oder einlagern, ohne Schädigungen zu erleiden. Übersteigt das Gift eine bestimmte Menge, kann der Körper das nicht mehr kompensieren und das Gift richtet Schaden an. Je höher die Dosis um so höher der Schaden.

Bier ist das alkoholische Getränk mit im Schnitt der geringsten Menge Alkohol pro Liter Getränk. Bei einem Kasten pro Abend würde ich 500g reinen Alkohol zu mir nehmen. Da sind dann aber noch mehr als 9L Wasser dabei, mit dessen Hilfe das ganze viel besser aus dem Körper gespült wird. Bei einer Flasche Korn (40%) nehme ich 300g Alkohol ein, kombiniert mit 0,45L Wasser. Das sind ganz andere Verhältnisse.

Leider wird in der Öffentlichkeit häufig kein Unterschied gemacht. Biertrinker, die abends genüßlich 1-2 Bier trinken, werden in dieselbe Schublade mit denen gesteckt, die ne Flasche Korn leeren oder eine Flasche Wein. Und das löst dann solche eigentlich überflüssigen Diskussionen wie diese hier aus.

Fakt ist doch: Unsereiner, der Bier konsumiert, hauptsächlich des Geschmackes wegen (wir brauen deswegen unser Bier schließlich selber), ist nicht zu vergleichen mit dem klassischen Spiegeltrinker. Die Dosen, die wir zu uns nehmen, sind nicht vergleichbar mit den Dosen eines echten Alkoholikers.

Dass unsere Mengen keine Schäden anrichten, würde ich nicht behaupten. Aber lassen wir mal die Kirche im Dorf. Dann gehöre ich eben zu den Menschen, deren Lebenserwartung um 6 Monate geringer ist als die eines Antialkoholikers. Die Freude und den Spass, den ich dadurch erlange und die meine Lebensqualität (subjektiv) erhöhen, ist mir das wert.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 11:06
von Boludo
Dass man kein Alkoholiker werden kann, wenn man nur Bier trinkt, ist schlichtweg falsch.
Und wer nicht glaubt, dass Alkohol aggressiv machen kann, der soll mal auf das nächste Dorffest gehen.
Statistisch gesehen wird jede dritte Gewalttat unter Alkoholeinfluss begangen.
Daran ändern auch friedliche Hobbybrauertreffen nichts.
Stefan

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 11:30
von Malzwein
Wie Tilo schon schrieb: Alkohol enthemmt in erster Linie und macht nicht an sich aggressiv. Das hat etwas mit dem präfrontalem Cortex zu tun, der für eine "situationsangemessene Handlungssteuerung und der Regulation emotionaler Prozesse verantwortlich" sein soll. Die Enthemmung kann man auf jedem Hobbybrauertreffen erleben, aber deswegen noch lange nicht alkoholbedingte Gewalttaten. Das ein vorhandenes Gewaltpotential enthemmt leichter ausbricht, versteht sich aber von selbst.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 12:03
von Schullebernd
Boludo hat geschrieben: Donnerstag 18. April 2019, 11:06 Dass man kein Alkoholiker werden kann, wenn man nur Bier trinkt, ist schlichtweg falsch.
Das hat glaube ich keiner behauptet. Und da hast du auch völlig recht. Alkoholsucht ist durch Bier möglich.
Boludo hat geschrieben: Donnerstag 18. April 2019, 11:06 Und wer nicht glaubt, dass Alkohol aggressiv machen kann, der soll mal auf das nächste Dorffest gehen.
Statistisch gesehen wird jede dritte Gewalttat unter Alkoholeinfluss begangen.
Daran ändern auch friedliche Hobbybrauertreffen nichts.
Stefan
Da kann ich leider auch nicht zustimmen. Die Aussage „Alkohol macht aggressiv“ stimmt so nich. Das würde bedeuten, dass die Mehrheit bzw. ein großer Teil der Alkoholkonsumenten plötzlich aggressiv wird während des Konsums. Aber das stimmt ja eben nicht. Auf einem Fest mit 100 alkohol-trinkenden Menschen passiert es, das zwei vielleicht drei Mann rumstenkern oder gar handgreiflich werden. Alle anderen feiern in der Regel ausgelassen und gehen irgendwann ganz friedlich heum. Aber woran liegt das?

Der Alkohol beeinflusst die Sinne, Wahrnehmung und das Denken und senkt dadurch Hemmschwellen. Jemand, der durch Alkohol aggressiv wird, hat vorher schon ein Aggressionspotenzial in sich schlummern. Es wird nur von der Vernunft unterdrückt. Da der Alkohol die Vernunft aber abschaltet, kommt das Aggressionspotenzial zum Vorschein. Der Alkohol spielt hier somit eher die Rolle eines Katalysators - macht aber pro forma nicht aggressiv.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 12:43
von Bierjunge
Schullebernd hat geschrieben: Donnerstag 18. April 2019, 12:03 Jemand, der durch Alkohol aggressiv wird, hat vorher schon ein Aggressionspotenzial in sich schlummern. Es wird nur von der Vernunft unterdrückt. Da der Alkohol die Vernunft aber abschaltet, kommt das Aggressionspotenzial zum Vorschein. Der Alkohol spielt hier somit eher die Rolle eines Katalysators - macht aber pro forma nicht aggressiv.
Ich frage mich bloß, ob das auch für denjenigen, der einen Maßkrug über den Kopf gezogen bekommt, einen Unterschied ausmacht.

Moritz

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 12:50
von Maex
Meine 35 jährige Gastronomierfahrung ( Schankwirtschaft und Musikclub ) ergiebt folgende Beobachtung.

Unter Alkohol verändern sich Menschen. Der überwiegende Teil nicht negativ. Ein sehr kleiner Anteil wird agressiv, bzw. benimmt sich "seltsam".

Dazu fällt mir ein Spruch ein, der mal von einem über 80 jährigen ( gerne Bier trinkendem ) schmunzelnd gesagt wurde, als es bei einem Fest zu einem Streit kam.

"Früher ham nur die getrunken die es vertragen haben, heutzutag trinkt jeder!"

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 13:02
von Johnny H
Bierjunge hat geschrieben: Donnerstag 18. April 2019, 12:43
Schullebernd hat geschrieben: Donnerstag 18. April 2019, 12:03 Jemand, der durch Alkohol aggressiv wird, hat vorher schon ein Aggressionspotenzial in sich schlummern. Es wird nur von der Vernunft unterdrückt. Da der Alkohol die Vernunft aber abschaltet, kommt das Aggressionspotenzial zum Vorschein. Der Alkohol spielt hier somit eher die Rolle eines Katalysators - macht aber pro forma nicht aggressiv.
Ich frage mich bloß, ob das auch für denjenigen, der einen Maßkrug über den Kopf gezogen bekommt, einen Unterschied ausmacht.

Moritz
Für diese Person wahrscheinlich nicht :Smile , aber im Zweifelsfall wird vor Gericht immer noch die Person verurteilt.

Den Begriff "Katalysator" finde ich hier ganz passend.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 13:19
von §11
Überhöhte Geschwindigkeit ist die Ursache Nummer 1 für Verkehrstote.

Nach der oben angeführten Argumentation stimmt diese Aussage nicht. Die Leute sterben gar nicht an der Geschwindigkeit :puzz

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 14:28
von flying
Alkohol fördert die Bildung von Gamma- Aminobuttersäure (GABA), einem wichtigen Neurotransmitter. GABA gilt neurologisch als hemmend und angstlösend. Gleichzeitig unterdrückt er die Bildung von Glutamat welches quasi das Gegenteil bewirkt. Das Testosteron wird auch gehemmt.
Alkohol macht also eher das Gegenteil von aggressiv. Es gibt allerdings offensichtlich eine ganze Menge Menschen die latent aggressiv durch die Gegend laufen, alles und jedem am liebsten auf die Fresse hauen wollen und nur zu feige oder gehemmt sind es wirklich zu tun. Da bringt Alkohol den waren Charakter zum Vorschein.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 14:45
von Isegrimm
Ich lege in jeder Fastenzeit auch eine Alkoholpause ein. Den Einstieg in ein neues Bewusstsein für all das was man in sich reinschlingt und reinkippt (oft unbewusst und nebenbei) macht immer eine 14tägige Heilfastenkur. Wunderbar geeignet zur Neukalibrierung.
Tut MIR gut und ICH fühl mich danach sehr wohl.

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 15:11
von §11
Ergebnisse: Kognitive Defizite, die mit akutem sowie chronischem Alkoholkonsum verbunden sein können, sowie Erfahrungen mit Gewalt unter Alkoholeinfluss in bestimmten Trinksituationen beeinflussen die Aggressionsbereitschaft. Dennoch wird nur eine Minderheit alkoholkonsumierender Menschen aggressiv.

Laut Welt­gesund­heits­organi­sation ist der Konsum von Alkohol unter allen psychotropen Substanzen am stärksten mit aggressivem Verhalten verbunden (e1). Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und aggressivem Verhalten ist in epidemiologischen Studien gut dokumentiert. Alkoholbezogene Aggression verursacht jährlich erhebliches persönliches Leid sowie sozioökonomische Kosten. Übersichtsarbeiten zeigten beispielsweise, dass eine akute Alkoholintoxikation weltweit bei etwa der Hälfte aller Gewaltverbrechen (e2) sowie sexuellen Übergriffen (e3) eine entscheidende Rolle spielt.
Quelle https://www.aerzteblatt.de/archiv/14767 ... Aggression

Und fuer die Erbsenzaehler last es mich mit der WHO ausdruecken, Alkohol erhoeht die Wahrscheinlichkeit auf aggresives Verhalten...
https://www.who.int/violence_injury_pre ... lcohol.pdf

Man oh man, ihr habt es echt raus nach Hintertuerchen zu suchen. Demnach verursacht Rauchen wahrscheinlich auch keinen Krebs, sonst muesste jeder Raucher an Krebs sterben. Ausserdem hat man rausgefunden das man eine genetische Disposition haben muss um Krebs zu bekommen. Rauchen verursacht also keinen Krebs, sondern erniedrigt nur die Schwelle das ich an Krebs erkranke der vorher schon genetisch latent in mir geschlummert hat.

Wirklich? :Mad2

Re: Bier und Fastenzeit (Alkoholverzicht)

Verfasst: Donnerstag 18. April 2019, 20:45
von Malzwein
Was hast du denn? Das was du unterstellst, behauptet doch keiner. Natürlich ist Alkohol hochgradig giftig, abhängig machend und es gibt viele Gewaltdelikte unter Alkoholeinfluss.

Aber wenn Alkohol automatisch zu Aggression und Gewalt führen würde, werfe ich dem Autor eines Braubuches und den Betreibern eines Forums, das die Herstellung von Alkohol propagiert, aktive Unterstützung von Gewalt vor. Glücklicherweise ist das aber nicht so.

Rund 9 Mio Deutsche konsumieren im Schnitt täglich mehr Alkohol als die empfohlene Menge von 12/24 Gramm. Es gab 2018 rund 185.000 erfasste Gewaltverbrechen im Jahr. Davon ein Drittel unter Alkoholeinfluss. Was machen die restlichen 8,9 Millionen zu viel Alkoholkonsumierenden? Wobei die Dunkelziffer sicher nicht unerheblich ist. Ich meine jetzt bewußt nicht nur die rund 3,5 Mio Abhängigen und missbräuchliche Konsumenten. Dass die konsumierte Menge das Maß aller Dinge ist, wurde hier schon oft genug dargelegt.

Ende und aus.
:Drink
_____^ Achtung, Alkohol!